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Gormin ist eine vorpommersche Gemeinde im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern Deutschland Sie gehort dem Amt Peenetal Loitz an das seinen Verwaltungssitz in der Stadt Loitz hat Wappen Deutschlandkarte 53 991388888889 13 27 12 Koordinaten 53 59 N 13 16 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Vorpommern GreifswaldAmt Peenetal LoitzHohe 12 m u NHNFlache 35 2 km2Einwohner 900 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 26 Einwohner je km2Postleitzahl 17121Vorwahl 039992Kfz Kennzeichen VG ANK GW PW SBG UEM WLGGemeindeschlussel 13 0 75 036LOCODE DE GM3Gemeindegliederung 8 OrtsteileAdresse der Amtsverwaltung Lange Strasse 8317121 LoitzWebsite Gormin auf loitz deBurgermeister Thomas Redwanz BGG Lage der Gemeinde Gormin im Landkreis Vorpommern GreifswaldKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Landschaft 1 1 Ortsteile 2 Geschichte 3 Dienstsiegel 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verkehrsanbindung 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie und Landschaft BearbeitenGormin liegt unweit der Peene deren etwa einen Kilometer breites Tal hier von Mooren durchzogen nur noch teilweise ursprunglich ist Die Peene ist im mittleren und unteren Teil ein fast stehendes Gewasser bis zur 35 km entfernten Mundung in das Stettiner Haff betragt das Gefalle nur einige Zentimeter Gormin und die Ortsteile verteilen sich uber ein Grundmoranengebiet Jubelsberg 40 m u NN das im Norden vom Tal der Schwinge und im Suden vom Peenetal begrenzt wird Auf Grund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung ist das Gemeindegebiet sehr waldarm Nennenswerte Waldbestande sind der Goslower Busch und der Trissower Busch Sie sind in ihrer heutigen Vegetation uberwiegend das Ergebnis von Aufforstungen mit Nadelbaumen Fichten zu Beginn des 20 Jahrhunderts Ein alterer Bestand an Eichen auf dem Eichberg auf der Gemarkung Trissow ist in der Nachkriegszeit abholzt worden Der Goslower Busch entstand Ende des 18 Jahrhunderts durch Aufforstung von Ackerflachen der Trissower Busch lasst sich direkt bis ins 17 Jahrhundert indirekt sogar bis ins Mittelalter zuruck mit schriftlichen Quellen belegen An der Gemarkungsgrenze wo die beiden Waldstucke aufeinanderstossen befindet sich eine Bodensenke die im Volksmund Hollengrund genannt wird Dieser Flurname geht auf eine im 17 Jahrhundert auf der Trissower Gemarkung belegte Wiese mit dem Namen Lutke Helle zuruck Das niederdeutsche Wort Helle steht dabei fur Senke oder Abhang vgl hochdeutsch Halde Am Nordrand der Gemarkung von Passow beginnt ein weiteres Waldstuck der Damerower Busch Er ist die grosste zusammenhangende bewaldete Flache der naheren Umgebung und liegt grosstenteils auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Sassen Trantow Im Peenetal sind durch Meliorationsarbeiten im 20 Jahrhundert grosse Wiesenflachen geschaffen worden die noch heute zum Teil als Weideland genutzt werden Jungst ist jedoch die Aufgabe eines Grossteils dieser Flachen zur Renaturierung beschlossen worden Sie werden wie schon andere Teile des Flusstals relativ schnell verbuschen und sich zu einer Auwaldlandschaft entwickeln Der Abschnitt der Landstrasse Loitz Greifswald zwischen Gormin und Klein Zastrow prasentiert sich auch heute noch als eine durchgehende Lindenallee wenn auch in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Lucken durch notwendig gewordene Fallungen entstanden sind Sie geht zuruck auf den Chaussee Bau von 1894 Andere ehemals mit Baumen bestandene Strassen wie die von Gormin uber Trissow nach Jargenow prasentieren sich heute weitgehend baumlos bzw sind erst in den 1990er Jahren neu bepflanzt worden Der dort fruher vorhandene Bestand an Ulmen ist um 1980 innerhalb weniger Jahre auf Grund einer Baumkrankheit verschwunden Ebenso mussten die meisten Ahornbaume an der Strasse von Gormin nach Passow und weiter nach Vierow in den letzten Jahren nach Absterben gefallt werden Umgeben wird Gormin von den Nachbargemeinden Dersekow im Norden Dargelin im Nordosten Bandelin im Sudosten Bentzin im Suden sowie Sassen Trantow im Westen Ortsteile Bearbeiten Alt Jargenow Boken Gormin Goslow Gross Zastrow Neu Jargenow Passow TrissowGeschichte Bearbeiten nbsp Grosssteingraber bei Gross ZastrowVon der fruhen Besiedlung der Gegend zeugen einige Grosssteingraber aus dem Neolithikum zwischen der Schwinge und dem Ortsteil Gross Zastrow die Grosssteingraber bei Gross Zastrow darunter der Klingenstein bei Passow Seit etwa dem 7 Jahrhundert war die Region slawisch besiedelt Alt Jargenow wird als altester Gemeindeteil angesehen Seine urkundliche Ersterwahnung fallt in die Zeit um 1220 Um 1240 begann die Einwanderung deutscher Siedler die die heutige Siedlungsstruktur schufen Lediglich die Aufteilung von Jargenow in die beiden heutigen Ortsteile Alt und Neu Jargenow ist erst Mitte des 19 Jahrhunderts erfolgt Seit dem 13 Jahrhundert wurden die noch ansassigen Slawen assimiliert Dass Slawen und Deutsche auch in der Gegend von Gormin eine Zeit nebeneinanderher gelebt haben davon zeugt der bis in das 18 Jahrhundert verwendete Flurname Wendland fur eine spatmittelalterliche Wustung nordlich von Boken und Goslow nbsp St Marien Kirche Gormin Aus der Mitte des 13 Jahrhunderts stammen die altesten Teile der gotischen Kirche von Gormin der Turm kam erst 1868 hinzu Kapellen gab es bis zum Dreissigjahrigen Krieg in Gross Zastrow Jargenow und Passow Von ihnen hat nur die Jargenower die Zeiten uberdauert In Passow wurde im 18 Jahrhundert auf der Stelle der Kapelle vom damaligen Gutsherrn und Patron der Kapelle Franz Otto von Wackenitz eine Schule gebaut die bis ins 19 Jahrhundert Bestand hatte Gormin blieb im Gegensatz zu den umliegenden Dorfern und heutigen Ortsteilen bis zur Kollektivierung in der DDR ein Bauerndorf Ursprunglich wurden im 13 Jahrhundert auch Goslow Boken Gross Zastrow und wahrscheinlich auch Jargenow als Bauerndorfer angelegt Dort entstanden die Guter erst im Laufe der Jahrhunderte im Zuge allgemeiner agrarischer Entwicklungen in Nordostdeutschland Alte Ritterguter mit bereits im 14 Jahrhundert nachweisbaren Adelssitzen waren dagegen Passow und Trissow ebenso das zu Dersekow gehorende Klein Zastrow Zu den im Laufe der Jahrhunderte in dem mit der heutigen politischen Gemeinde identischen Kirchspiel ansassigen adligen Familien gehorten die von Wakenitz spater von der Lancken Wakenitz von Holste von Blixen und von Scheelen Letzter adliger Gutsbesitzer der auch im Kirchspiel ansassig war war Fritz Freiherr von der Lancken Wakenitz gewesen der 1866 in der Schlacht von Koniggratz fiel Die Gutshauser der Gemeinde sind alle noch erhalten Im Zuge der Aufsiedlung des Rittergutes Passow und der Domane Gross Zastrow von 1931 32 kamen viele Bauernfamilien u a aus Westfalen und der Pfalz Die allgemeine Agrarkrise der Zwischenkriegszeit fuhrte in Verbindung mit einer katastrophalen Missernte von 1929 dazu dass mit Ausnahme von Trissow alle Ritterguter unter Zwangsverwaltung kamen Einige wurden versteigert und erhielten neue Besitzer 1945 wurden alle Guter enteignet und das Land an die ortsansassigen Landarbeiter sowie an die Vertriebenen verteilt Am 1 Juli 1950 wurde die bis dahin eigenstandige Gemeinde Jargenow eingegliedert In dieser Zeit entstand auch durch Zusammenschluss der beiden bisherigen Gemeinden Gormin mit den Ortsteilen Gormin Passow Gross Zastrow Trissow und Boken und Jargenow bestehend aus den Ortsteilen Alt und Neu Jargenow sowie Goslow die heutige Gemeinde Gormin Mit der Verwaltungsreform von 1952 wechselte die Gemeinde vom Kreis Grimmen in den Kreis Demmin und damit in den neu geschaffenen Bezirk Neubrandenburg dessen nordostliche Spitze sie nun bildete 1975 schloss sich die Gemeinde mit den Nachbargemeinden Trantow Sassen Vorbein und Duvier sowie der Stadt Loitz zum Gemeindeverband Loitz zusammen Nach 1989 wurde daraus das Verwaltungsamt Peenetal zunachst noch ohne Loitz 1998 entstand mit Loitz das Amt Peenetal Loitz 1823 wurde anstelle der alten Kusterei in Gormin ein neues Schulhaus gebaut Daneben existierten noch separate Schulen in Jargenow und Passow 1860 wurde ein zweites Schulgebaude lange Zeit als Alte Schule bezeichnet errichtet Vier Jahre zuvor war fur Goslow Alt und Neu Jargenow ebenfalls ein neues Schulgebaude auf der Grenze zwischen Goslow und Neu Jargenow gebaut worden Nach dem Zweiten Weltkrieg reichten diese Gebaude bei weitem nicht mehr aus und in den 1960er Jahren baute man eine neue Schule den sogenannten Pavillon Er wurde bis 1980 um ein zweites Gebaude und eine Turnhalle erganzt Die Gorminer Schule fungierte bis zum Ende der DDR als POS Nach der Wende war sie zunachst Realschule spater wurde sie wegen sinkender Schulerzahlen eine Grundschule Die Bodenreform im Herbst 1945 fuhrte zur Aufteilung der Guter Alt und Neu Jargenow Boken Goslow und Trissow Die verbliebenen Gutsbesitzer wurden vertrieben In Gormin entstand auf dem Gelande eines ehemaligen Grossbauernhofes zunachst eine Maschinen Ausleih Station MAS aus der spater eine Maschinen Traktoren Station MTS wurde In den 1950er Jahren kam es zu den ersten LPG Grundungen 1960 und 1969 waren dann die entscheidenden Jahre beim Prozess der Vergenossenschaftlichung Wurden zunachst meist nur LPG Typ I gemeinsame Feldbewirtschaftung individuelle Tierhaltung in jedem Ort extra gebildet kam es 1969 zur Umwandlung in LPG Typ III volle Kollektivierung und anschliessend zur Zusammenlegung zu grosseren Genossenschaften In den 1970er Jahren trennte man Tier und Pflanzenproduktion und es entstanden die LPG P Gormin und die LPG T Passow die bis 1990 bestanden Die LPG P firmierte in den 1970er Jahren eine Zeit lang als Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion KAP unter Einschluss der LPG der Nachbargemeinden Trantow und Zarrentin Ihre Wirtschaftsflache betrug mehr als 4000 Hektar Nach 1989 90 losten sich die bisherigen LPG auf und es grundeten sich Agrargenossenschaften sowie Privatbetriebe als Nachfolgeunternehmen Aus den bis dahin zu den LPG gehorenden Handwerksbrigaden entstanden zum Teil private Handwerksunternehmen Dienstsiegel BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen weder Wappen noch Flagge Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern gefuhrt Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift GEMEINDE GORMIN 2 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle Alt Jargenow St Marien Kirche Gormin Mehrere Grosssteingraber bei Gross Zastrow und der Klingenstein bei Passow Gutsanlagen in allen Ortsteilen Teufelsstein Findling bei TrissowSiehe auch Liste der Baudenkmale in GorminVerkehrsanbindung BearbeitenEine Landstrasse fuhrt von der Stadt Loitz uber Gormin und Dersekow in die Hansestadt Greifswald eine weitere Strasse verbindet Gormin uber die Bundesstrasse 96 im Osten mit den Kleinstadten Gutzkow und Jarmen Die Bundesautobahn 20 Ostseeautobahn verlauft am nordostlichen Rand des Gemeindebereiches die nachsten Anschlussstellen sind Bisdorf in Richtung Lubeck und Gutzkow in Richtung Stettin und Berlin Der nachste Bahnhof befindet sich im 15 km entfernten Greifswald von wo aus man Stralsund und Berlin erreichen kann Personlichkeiten BearbeitenDirk Schleinert 1966 Archivar und Historiker wuchs hier auf Hans Dieter Bruchert 1952 Sportler Ringer wuchs hier auf Literatur BearbeitenDirk Schleinert Das alte Herrenhaus von Trissow In Loitzer Bote Bd 5 1995 Heft 6 S 16 17 Dirk Schleinert Zur Geschichte des Gorminer Kirchturms In Loitzer Bote Bd 5 1995 Heft 12 S 12 Dirk Schleinert Aus der Geschichte der Gorminer Schule bis zum I Weltkrieg In Loitzer Bote Bd 6 1996 Heft 10 S 19 Dirk Schleinert Jenseits von Afrika diesseits in Vorpommern Die Familie von Blixen In Der Landkreis Demmin Stavenhagen 2000 S 31 32 Dirk Schleinert Die Entwicklung der Besitzverteilung und der Bewirtschaftungsformen im Kirchspiel Gormin zwischen 1343 und 1837 Ein Beitrag zu den strukturellen Grundlagen der landlichen Gesellschaft in Vorpommern In Baltische Studien Neue Folge Bd 90 2004 Kiel 2005 ISSN 0067 3099 S 161 180 Dirk Schleinert Zur Geschichte von Goslow Von den Anfangen bis 1945 Magdeburg 2007 Dirk Schleinert Zur Geschichte des Rittergutes Trissow in Henning RISCHER Dirk SCHLEINERT Hrsg Die Demminer Kolloquien zur Geschichte Vorpommerns Ausgewahlte Beitrage 1995 2011 Greifswald 2012 S 19 38 Dirk Schleinert Zur Geschichte von Passow Alt Jargenow und Klein Zastrow in Henning RISCHER Dirk SCHLEINERT Hrsg Die Demminer Kolloquien zur Geschichte Vorpommerns Ausgewahlte Beitrage 1995 2011 Greifswald 2012 S 167 184 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gormin Sammlung von Bildern Literatur uber Gormin in der Landesbibliographie MV Gormin auf loitz deEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu Hauptsatzung 1 Abs 3 PDF Stadte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern Greifswald Ahlbeck Alt Tellin Altwarp Altwigshagen Anklam Bandelin Bargischow Behrenhoff Bentzin Benz Bergholz Blankensee Blesewitz Boldekow Boock Brietzig Brunzow Bugewitz Buggenhagen Butzow Daberkow Dargelin Dargen Dersekow Ducherow Eggesin Fahrenwalde Ferdinandshof Garz Glasow Gormin Grambin Grambow Greifswald Gribow Gross Kiesow Gross Luckow Gross Polzin Gutzkow Hammer a d Uecker Hanshagen Heinrichswalde Heringsdorf Ostseebad Hinrichshagen Hintersee Iven Jarmen Jatznick Kamminke Karlsburg Karlshagen Katzow Kemnitz Klein Bunzow Koblentz Korswandt Koserow Krackow Krien Kroslin Kruckow Krugsdorf Krummin Krusenfelde Lassan Leopoldshagen Levenhagen Liepgarten Locknitz Loddin Loissin Loitz Lubmin Lubs Luckow Lutow Medow Meiersberg Mellenthin Mesekenhagen Molschow Monkebude Murchin Nadrensee Neetzow Liepen Neu Boltenhagen Neu Kosenow Neuenkirchen Neuenkirchen Nieden Papendorf Pasewalk Peenemunde Penkun Plowen Polzow Postlow Pudagla Ramin Rankwitz Rollwitz Rossin Rossow Rothemuhl Rothenklempenow Rubenow Rubkow Sarnow Sassen Trantow Sauzin Schmatzin Schonwalde Spantekow Stolpe an der Peene Stolpe auf Usedom 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