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Die Herren von Owstin ˈɔsti n ursprunglich ˈaʊ sti n waren ein pommersches schlossgesessenes Adelsgeschlecht Sie gehorten zu den Landsassen des Herzogtums Pommern Wolgast von 1648 bis 1815 Schwedisch Pommerns des heutigen Vorpommern Wappen derer von OwstinDie Besitzungen der Familie befanden sich uberwiegend im Raum ostlich der Stadt Gutzkow bis Jamitzow und nordlich der Peene Hauptsitze waren bis 1670 Owstin und ab etwa 1485 Quilow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitzungen 3 Wappen 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gut Owstin nbsp Schloss Quilow nbsp Grabplatte in der Dorfkirche Quilow Roloff von Owstin Bauherr des Schlosses Quilow und Anna von Platen nach 1591 nbsp Gedenkplatte fur die letzten Owstine Friedrich von Owstien 1779 1853 und Ulrike von Wolffradt Lussow 1782 1818 in der Kirche QuilowDas Uradelsgeschlecht das seinen Stammsitz im gleichnamigen Gut Owstin bei Gutzkow hatte erscheint urkundlich erstmals am 3 Juni 1327 in Stralsund mit Martinus Owstin clericus Camynensis dyocesis als publicus imperiali auctoritate notarius 1 Als weiteres bekanntes Mitglied der Familie gilt Henning Awstin der 1352 Furstlicher Rat war und 1356 in einer Urkunde als Lehnsmann der Grafen von Gutzkow genannt wurde Nach dem Aussterben der Gutzkower Grafen wurde 1372 ein Henning Owstin als Vogt der pommerschen Herzoge in Gutzkow erwahnt In der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts standen die von Owstin gemeinsam mit den Herren von Pentin in Fehde mit der Stadt Greifswald Die eigentliche Stammlinie beginnt 1435 mit Hinrik Owstin der als Rat des Herzogs Wartislaw IX bezeichnet wurde Von 1420 bis 1780 besassen die Owstin neben ihrem Stammsitz das Gut Klein Bunzow und von 1485 bis 1779 das Gut Ziethen 1485 wurde erstmals Quilow in einem Lehnsbrief des Herzogs Bogislaw X fur Hans und Claus von Owstin genannt der insgesamt 14 Guter umfasste zu denen auch Dambeck gehorte Das Gut Quilow hatten die Owstine vom Kloster Stolpe erworben welches am gegenuberliegenden Ufer der Peene lag 1499 kauften sie dem Kloster noch einen weiteren Hof in Quilow ab Hans und Heinrich von Owstin gehorten 1496 zum Gefolge des Herzogs Bogislaw X auf dessen Pilgerfahrt nach Palastina Um 1560 70 errichtete Roloff von Owstin in Quilow ein Herrenhaus im Renaissancestil auf dem mittelalterlichen Turmhugel umgeben von einem Wassergraben das Wasserschloss Quilow Das westlich an Quilow angrenzende Dorf Vitense war Pertinenz zum Hauptgut Quilow Roloff erwarb auch das benachbarte Gut Patschow als Pfandbesitz In der Dorfkirche Quilow ist die steinerne Grabplatte mit Reliefs des Roloff von Owstin und seiner Ehefrau Anna von Platen erhalten 1592 teilten deren Sohne Christoph und Joachim das Erbe auf wobei Letzterer Quilow Dambeck und Patschow ubernahm und durch seine Heirat mit Barbara von Neuenkirchen auch Jamitzow erhielt Jamitzow kam spater an einen eigenen Familienzweig der 1698 ausstarb Joachims Sohn Joachim Kuno von Owstin musste in den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges einige seiner Guter an die eingewanderte Familie von Wolffradt verpfanden 1670 erwarb der Stralsunder Regierungsrat Hermann von Wolffradt auch das seit langerem verpfandete Stammgut Owstin und das zwischen Owstin und Quilow gelegene Gut Lussow von der Familie Konig Karl XII von Schweden bewilligte den Owstin die Grundung eines neuen Ritterguts aus sechs Bauernhofen in Menzlin das sie bis 1841 besassen Mehrere Angehorige der Familie bekleideten wichtige Hofamter im Herzogtum Pommern Wolgast Nach dem Aussterben der Greifenherzoge 1637 lagen die Owstin schen Besitzungen bis 1815 in Schwedisch Pommern mehrere Familienmitglieder machten Karriere beim schwedischen Militar sowie in Justiz und Verwaltung darunter Christian Gustaf von Owstin 1633 1676 Erbherr auf Quilow und dessen Bruder der schwedische Kapitan Hauptmann Khuen Heinrich von Owstin 1641 1677 gefallen 1677 im Nordischen Krieg auf Rugen Deren reich geschnitzte barocke Epitaphe von 1676 und 1677 sind in der Dorfkirche Quilow erhalten Im 18 Jahrhundert schrieben einige Familienzweige und auch der letzte Namenstrager der Quilower Linie einer Mode entsprechend ihren Namen von Owstien Nach dem Ubergang Schwedisch Pommerns an Preussen 1815 und der nachfolgenden Eingliederung Vorpommerns in die Provinz Pommern dienten einige Owstins auch in der preussischen Armee darunter drei Generale Nach dem Aussterben der mannlichen Linie der Owstins auf Quilow mit Friedrich Gustav August Philipp Bernhard von Owstin 23 Oktober 1853 kam das Gut 1858 durch einen Vergleich samt Losverfahren an dessen dritte Tochter Sophia Carolina Friederike die Frau des Landschaftsrates Carl Heinrich Georg Ludwig von Ploetz auf Schloss Stuchow im Kreis Cammin Das Rittergut Quilow verblieb bis zur Enteignung 1945 im Besitz derer von Ploetz Besitzungen BearbeitenZu den Besitzungen laut Lehnbrief gehorten Quilow Ziethen Klein Bunzow Ranzin Lussow Menzlin Patschow Pentin Owstin Balitz Glodenhof Dambeck Karbow Boltenhagen und Giesekenhagen Einige dieser Orte waren nur teilweise im Besitz Naturlich blieben in der geschichtlichen Folge nicht alle Besitzungen in der Hand der Familie Wappen BearbeitenIn Silber auch Gold ein roter Sparren Auf dem Helm mit rot silbernen rot goldenen Decken der rote Sparren besteckt mit drei auch funf naturlichen Pfauenfedern In der Kirche von Quilow hangt ein Wappenepitaph mit einem farbigen Wappen der Owstin Bekannte Familienmitglieder BearbeitenChristoph von Owstin 1559 1629 herzoglich pommerscher Hofbeamter und Landrat Joachim Kuno von Owstin 1608 1668 deutscher Jurist schwedisch pommerscher Regierungsrat und mecklenburgischer Hofrat Joachim Rudiger von Owstin 1634 1698 deutscher Jurist Gerichtsprasident und schwedisch pommerscher Regierungsrat Carl Philipp von Owstin 1736 1811 preussischer General der Infanterie August von Owstien 1771 1847 preussischer Generalmajor Georg von Owstin 1788 1868 preussischer Generalmajor Joachim Friedrich von Owstien 1881 1970 deutscher JuristLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon Band 3 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 489 490 Digitalisat Carl Gesterding Genealogien und beziehungsweise Familienstiftungen Pommerscher besonders ritterschaftlicher Familien Erste Sammlung Georg Reimer Berlin 1842 S 33 ff Digitalisat Julius Theodor Bagmihl Pommersches Wappenbuch Band 1 Selbstverlag Stettin 1843 S 140 ff Digitalisat Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil 4 Bd 2 W Dietze Anklam 1868 S 1066 f Digitalisat Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 3 Verlag von W T Bruer Berlin 1899 S 278 Digitalisat Gotha Justus Perthes Gotha Auszug Redaktion und Druck zumeist im Vorjahr Ausgaben 1900 1910 1931 und 1939 Letztausgabe zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Genealogisches Handbuch des Adels GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee Limburg an der Lahn ISSN 0435 2408 Auszug Hans Friedrich von Ehrenkrook Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Band III Band 15 der Gesamtreihe GHdA Glucksburg Ostsee 1957 S 337 339 Christoph Franke GHdA Adelslexikon Band X Band 119 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1999 S 108 109 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Owsti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Familien von Owstin in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Pommersches Urkundenbuch 7 1326 1330 Stettin 1934 1940 S 138 Nr 4318 Digitalhinweis in Regesta Imperii Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Owstin Adelsgeschlecht amp oldid 234577847