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Wolffradt fruher Wulffrath in Schweden Wulfrath ist der Name eines vorpommerschen Adelsgeschlechts niederlandischer burgerlicher Herkunft das in Vorpommern zu Grundbesitz und spater in Schweden Mecklenburg und Preussen in bedeutende Positionen gelangte Zweige der Familie bestehen bis heute fort Wappen derer von Wolffradt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pommern 1 2 Mecklenburg 2 Wappen 3 Angehorige 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPommern Bearbeiten Die gesicherte Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Hermann Wulfrat Weinhandler und Burgermeister der Hansestadt Deventer in der niederlandischen Provinz Overijssel Dieser fluchtete 1567 infolge der religiosen Verwerfungen des Achtzigjahrigen Krieges in die Hansestadt Stralsund wo sein gleichnamiger Sohn 1622 ebenfalls Weinhandler wurde In der dritten Generation konnte die Familie in Stralsund bereits einen geadelten Ratsherren stellen und in der vierten Generation den Kanzler von Schwedisch Pommern Bernd Wullfrath 1600 1660 Erbherr auf und Schmatzin Ratsmitglied in Stralsund wurde 1647 von der schwedischen Konigin Christina nobilitiert und in die schwedische Adelsklasse Nr 563 introduziert Bernd oder Behrend war 1645 auf 50 Jahre in den Pfandbesitz einiger Guter des Joachim Kuno von Owstin gelangt die in Lussow 18 Landhufen und den Horn schen Hof mit 2 Landhufen umfassten Sein Sohn Hermann von Wolffradt 1629 1684 war von 1680 bis an sein Lebensende Kanzler der Regierung Schwedisch Pommerns in Stralsund Er war seit 1658 mit Christine Rehnskiold 1640 1707 1 verheiratet der Tochter des Regierungsrates Gerdt Anton Rehnskiold und Halbschwester des schwedischen Feldmarschalls unter Konig Karl XII Carl Gustaf Rehnskiold Der Ehe entstammten sieben Sohne und sechs Tochter Nach dem Tod seines Vaters 1660 erhielt Hermann den pommerschen auf dem Festland gelegenen Teil des Familienbesitzes wahrend sein jungerer Bruder Berendt II 1643 1693 den rugenschen Anteil und Flachen auf Hiddensee erbte 1652 erwarb Behrend II Gut Schmatzin und 2 Hofe in Polzin 1671 wurde dem Sohn Behrends II Hermann Alexander dem Landvogt von Rugen durch die Regierung in Stralsund der Besitz des Gutes Schmatzin mit dem Vorwerk Schlatkow bestatigt 1670 kaufte Hermann I von der Familie von Owstin die schon in seinem Pfandbesitz befindlichen Guter Owstin und Lussow und erweiterte seinen Anteil an letzterem durch den Erwerb mehrerer Bauernhofe 2 Der dritte Sohn von Hermann I und Christine Rehnskiold Hermann Christian wurde 1720 von Herzog Karl Leopold zum Kanzler von Mecklenburg Schwerin ernannt fiel jedoch in Ungnade und wurde 1723 hingerichtet Sein jungerer Bruder Carl Gustav wurde schwedischer General Nachdem der letzte der Bruder Behrend Christoph 1732 gestorben war wurde der gesamte Familienbesitz in Carl Gustavs Hand vereinigt Nach seinem Tod erhielten die drei uberlebenden Sohne aus erster Ehe das verpfandete Gut Schmatzin die funf aus der zweiten Ehe Lussow das verpfandete Gut Owstin und den Anteil in Polzin Auch in spateren Generationen stellte die Familie noch einige Landvogte von Rugen Generale und einen Minister Der nachmalige schwedische Generalleutnant Baltzar Philip von Wolffradt 1712 1784 wurde im Jahre 1772 in Stockholm von Konig Gustav III in den Freiherrnstand gehoben Er starb unvermahlt und ohne Leibeserben weswegen die Nobilitierung ohne Auswirkungen auf das Gesamtgeschlecht blieb Johann Friedrich Wilhelm Wolffradt 1782 der naturliche Sohn des preussischen Generals Erich Magnus von Wolffradt 1735 1799 wurde nach seiner Legitimation im Jahre 1800 in Wien in den Reichsadelsstand erhoben 3 Der Staatsminister des Inneren des Konigreichs Westphalen Gustav Anton von Wolffradt 1762 1833 wurde im Jahre 1810 von Jerome Bonaparte in den Grafenstand erhoben das Patent wurde jedoch erst 1812 formlich vollzogen Dieser war zwar vermahlt verstarb jedoch ebenfalls ohne Leibeserben 1848 wurde Wolfradshof als Vorwerk von Gut Schlatkow mit dem Namen Wolffradtshof gegrundet Es wurde Sitz der Familie und deshalb mit Regierungserlass ab 5 Januar 1850 nach dieser benannt Erster Bewirtschafter war der dritte Sohn von Besitzer Ernst Hermann Samuel von Wolffradt Carl Friedrich Wilhelm von Wolffradt Hermann von Wolfradt 1816 1841 vererbte die Lussow schen Guter mit Owstin Klein Polzin und Consages an seinen Vetter Achim von Voss der sich seitdem wie auch seine Deszendenten von Voss Wolffradt nannte das war eine Bedingung des Testamentes von Hermann von Wolffradt Diese Linie der Voss Wolffradt fuhrte aber das Voss sche Wappen der letzte Besitzer der Lussow schen Guter Vicco von Voss Wolffradt nahm sich beim Einmarsch der Roten Armee das Leben nachdem er seine Familie erschossen hatte Besitzungen in Vorpommern nbsp Gut Lussow nbsp Gut Schmatzin nbsp Gut Owstin nbsp Gut Schlatkow nbsp Pertinenz WolfradshofMecklenburg Bearbeiten Bereits im fruhen 16 Jahrhundert werden in Mecklenburg adlige Namenstrager von Wolffradt angetroffen die angeblich der gleichen Familie angehoren sollen 1530 begleitete ein Friedrich von Wolffradt als Hofmarschall den Herzog Albrecht zum Reichstag nach Augsburg 1598 war Cuno von Wolffradt Deputierter der mecklenburgischen Ritterschaft bei der Revision der Polizeiordnung Der in Rostock geburtige Erbherr auf Brockhusen und Wahrsdorff sowie kurkolnische Geheime Rat und nachmalige kaiserliche Kriegsrat Adolph Wolffradt 1639 1678 Sohn der Hedwig Tancke 1612 Wismar 1647 Rostock wurde am 15 Oktober 1670 als Edler von Wolffradt in den Reichsadelstand gehoben Zweifelsfrei zum vorpommerschen Stamm gehorend war der Geheime Rat und Kanzler von Mecklenburg Schwerin Hermann Christian von Wolffradt 1723 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen derer von Wolffradt an der Kirche in Lussow nbsp Wappen derer von Voss Wolffradt im Kreishaus GreifswaldDas Stammwappen zeigt im gespaltenen Schild rechts einen Schach von Gold und Schwarz links in Rot einen nach innen gekehrten aufrechtstehenden naturlichen Wolf auf einem grunen Hugel in den Vorderlaufen ein goldenes Wagenrad haltend Auf dem Helm mit rechts schwarz goldenen und links rot goldenen Decken der Wolf wachsend zwischen zwei blauen Hellebarden mit goldenen Stielen je dreimal umwunden von einer Weinrebe Ab 1841 fuhrten die Gutsherren von Lussow die Familie von Voss Wolffradt das Voss sche Wappen lt einer testamentarischen Verfugung Das Wappen stammt aus einem Wappenfries im Greifswalder Kreishaus dort hingen die Wappen der 24 Gutsherren und 3 Stadte des standischen Kreistage des Landkreises Greifswald Angehorige BearbeitenHermann von Wolffradt 1629 1684 Kanzler von Schwedisch Pommern Carl Gustav von Wolffradt 1672 1741 schwedischer General Hermann Christian von Wolffradt 1723 Kanzler in Mecklenburg Schwerin Berendt Christoph von Wolffradt 1671 1742 schwedischer Oberst mit Gutsbesitz auf Kloster Hiddensee Hermann Alexander von Wolffradt 1689 1734 Landvogt von Rugen Carl Gustav von Wolffradt 1717 1794 Landvogt von Rugen Erich Magnus von Wolffradt 1735 1799 preussischer General der Kavallerie Gustav Anton von Wolffradt 1762 1833 deutscher Jurist Staatsminister im Konigreich WestphalenLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band V Gebruder Reichenbach Leipzig 1839 S 484 Carl Gesterding Genealogien und beziehungsweise Familienstiftungen Pommerscher besonders ritterschaftlicher Familien G Reimer Berlin 1842 S 205 243 Julius Theodor Bagmihl Pommersches Wappenbuch Stettin 1846 Band II S 35 Tfl 13 Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer vollstandiger und allgemein verstandlicher Beschreibung Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen Band III T O Weigel Leipzig 1856 S 466 467 Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band III Ludwig Rauh Berlin 1858 S 134 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band IX Friedrich Voigt Leipzig 1870 S 599 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Hauser GA Justus Perthes Gotha 1835 Stammreihe u altere Genealogie bis 1869 Fortsetzungen B 1919 Stammreihe u altere Genealogie bis 1928 Fortsetzungen Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg Lahn 2005 S 351 ISBN 978 3 7980 0837 3Weblinks BearbeitenLiteratur uber Wolffradt in der Landesbibliographie MV Adliga atten WULFRATH nr 563 auf adelsvapen com schwedisch Gustaf Elgenstierna Den introducerade svenska adelns attartavlor Stockholm 1925 1936 Einzelnachweise Bearbeiten Stammlinie der Familie Rehnskiold Abgerufen am 20 Dezember 2009 Heinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil 4 Bd 2 W Dietze Anklam 1868 S 517 526 Google Books GHdA Lex 2005 Bd XVI S 351 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolffradt Adelsgeschlecht amp oldid 231375619