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Das Kloster Hiddensee lat Abbatia S Nicolaus in Hiddense eigentlich Kloster St Nikolaus bestand vom 13 bis zum 16 Jahrhundert als Zisterzienserabtei auf der Insel Hiddensee Nach dem Kloster erhielt die spater an dieser Stelle entstandene Wohnsiedlung Kloster ihren Namen Zisterzienserabtei HiddenseeLage Deutschland Mecklenburg VorpommernKoordinaten 54 35 9 N 13 6 35 O 54 585833333333 13 109722222222 Koordinaten 54 35 9 N 13 6 35 OOrdnungsnummernach Janauschek 692Patrozinium Hl NikolausGrundungsjahr 1296Jahr der Auflosung Aufhebung 1536Mutterkloster Kloster NeuenkampPrimarabtei Kloster MorimondTochterkloster keine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Abte des Klosters 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wasserablauf des Hiddenseer Klosterbrunnens 14 Jahrhundert heute gegenuber dem FriedhofAm 13 April 1296 schenkte der Furst Wizlaw II von Rugen gemeinsam mit seinen Sohnen Wizlaw III und Sambor dem Kloster Neuenkamp aus der Filiation der Primarabtei Morimond die Insel Hiddensee 1 Bereits in der Schenkungsurkunde wurde die Grundung eines Tochterklosters zu Ehren des Heiligen Nikolaus als Zweck genannt Weiterhin wurde die Fischerei in den Gewassern zwischen Hiddensee und Rugen sowie das Dorf Zarrenzin auf dem Festland ubereignet Die Insel Zingst wurde fur 2 000 Mark sundischer Pfennige zugunsten der Neugrundung an das Kloster Neuenkamp verkauft mit Ausnahme einer Wiese die der Stadt Barth gehorte 2 Um die Existenz abzusichern ubereignete das Mutterkloster 1298 mit Einzug des Konvents und der Erwahnung des Abtes Heinrich von Hiddensee 3 dem Tochterkloster drei Salzpfannen der Luneburger Saline Obwohl Wizlaw II die gesamte Insel dem Kloster geschenkt hatte bestanden noch von anderer Seite Rechtsanspruche auf Hiddensee In der folgenden Zeit war Nikolauskamp wie das Kloster in Anlehnung an Kamp zu Beginn noch genannt wurde 4 voll damit beschaftigt verbliebene Rechte Dritter abzulosen Auch auf dem Zingst musste fur verschiedene Grundstucke noch an Dritte gezahlt werden Die Sundische Wiese musste 1306 an die Stadt Stralsund zuruckgegeben werden 1299 uberliess der Pfarrer von Schaprode auf Rugen dem Kloster Hiddensee die bisher zu seinem Amtsbereich gehorende Seelsorge auf der Insel 5 Er erhielt dafur eine jahrliche Rente und ersparte sich bei schlechtem Wetter die schwierige Uberfahrt Der Vergleich wurde 1310 durch Papst Clemens V bestatigt obwohl Zisterzienser ublicherweise keine Pfarrdienste verrichteten nbsp Die Inselkirche als letzter verbliebener Teil des Klosters HiddenseeDas Kloster siedelte sich im Norden der Insel an Es befand sich in der Nahe des Hafens des heutigen Ortes Kloster Durchschnittlich bewohnten 12 Monche und weitere Laien das Kloster 6 1302 wurde eine Kapelle auf der sudlichen Halbinsel Gellen eingeweiht Der Bischof von Roskilde dessen Bistum die Insel Hiddensee unterstand erlaubte 1306 dort einen Taufstein aufzustellen Im gleichen Jahr schloss das Kloster Hiddensee einen Vertrag mit Stralsund uber die Errichtung eines Leuchtturms Luchte auf dem Gellen Die Stadt stellte das Gebaude das Kloster die Besetzung und die Unterhaltung des Feuers 1332 wurde das Taufbecken in eine im Norden der Insel neu errichtete Kapelle verlegt die damit zur Gemeindekirche wurde und heute als Inselkirche Hiddensee der letzte erhaltene Teil des Klosters ist Die Gellenkirche war fur die Schiffer und Seereisenden zustandig Uber die Ansiedlung deutscher Einwanderer ist wenig bekannt In den Anfangsjahren des Klosters wurde das Dorf Plogshagen gegrundet heute ein Teil von Neuendorf Die Zisterzienser legten zwei Grangien an einen Ackerhof im Norden nahe dem Kloster und einen Viehhof sudlich davon Wegen der Vitte dem Anlandungsplatz fur den Heringsfang heute ein Ort auf Hiddensee kam es 1426 zum Streit mit Stralsund Seit 1300 bemuhte sich die Abtei Hiddensee auch auf Rugen Besitzungen zu erwerben Das gelang vor allem in der Gegend von Schaprode und Trent sowie auf den Halbinseln Wittow und Jasmund Jedoch kam kein grosserer zusammenhangender Besitz zustande Deshalb blieb der Ertrag der Luneburger Salzpfannen fur das Kloster bis zuletzt von grosster Bedeutung 1373 wurde das Kloster von einer Feuersbrunst heimgesucht und 1389 durch einen zweiten Brand fast vernichtet Die Neueinweihung der Klosterkirche innerhalb der Klostermauern fand 1410 statt Vom wirtschaftlichen Ruckgang des Klosters zeugen zwischen 1475 und 1495 die sich haufenden Anleihen Nach der Einfuhrung der Reformation in Pommern uberstieg 1534 der Ertrag aus dem Salz geringfugig das Einkommen aus den Landereien Auf Befehl des pommerschen Herzogs wurde schon 1525 ein Verzeichnis der Kleinodien und der seidenen Gewander des Klosters angefertigt und der Grossteil dieser Wertgegenstande nach Wolgast gebracht Mit der Sakularisation wurde 1536 das Zisterzienserkloster aufgehoben und der Klosterhof in ein Kammergut mit herzoglichem Amt umgewandelt Und nach der Sakularisation des Bistums Roskilde traten der Abt und der Monchskonvent von Hiddensee 1538 das Kloster an die pommerschen Herzoge ab In die verlassenen Klostergebaude zog der herzogliche Rentmeister ein Als man 1570 das Rentamt Hiddensee mit Bergen vereinigt hatte begannen die Klostergebaude zu verfallen 7 Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die schon verfallenen Gebaude weiter zerstort und ihre Steine zum Bau eines Gutshofes in Kloster Hof Kloster verwendet 6 Der schwedische Oberst Berendt Christoph von Wolffradt 1671 1742 hatte von seinem Vater Gutsbesitz auf Kloster Hiddensee ubernommen 8 Der dann viel spater in burgerlicher Hand der Familie Wustenberg befindliche in genealogischen Quellen als Stadtgut Kloster Hiddensee 9 bezeichnete landwirtschaftliche Betrieb hatte nach dem 1939 letztmals publizierten Guter Adressbuch Pommern einen Umfang von 239 ha 10 Nach Daten aus dem Deutschen Geschlechterbuch zog sich die Familie bereits um 1937 aus dem Gutsbetrieb zuruck 11 Die Nachfolge trat zeitlich versetzt der spatere kurzzeitige Kurator der Universitat Greifswald Rudiger von Hagen Bruder des Widerstandskampfers Albrecht von Hagen an 12 Heute sind von dem Kloster nur noch das alte Eingangstor und Reste 13 der Mauer erhalten Bei Bauarbeiten wurde 1954 1955 durch das Institut fur Denkmalpflege Berlin der Sudflugel der Klausur freigelegt Zwischen 1959 und 1961 fuhrte das Kunsthistorische Institut der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald archaologische Grabungen durch Dabei wurde festgestellt dass die Klosterkirche ein dreischiffiger neunjochiger Bau mit Querschiff war Die Raumaufteilung der rechteckigen Klausur wurde in Grundzugen erfasst 14 Abte des Klosters BearbeitenNamen und Jahreszahlen bezeichnen die urkundlich nachweisbare Erwahnung als Abt des Klosters Hiddensee 15 Die Abte trugen den Krummstab 1297 1298 Heinrich 1300 1306 Peter 1314 1325 Johann 1326 1342 Hermann 1343 1349 Maquard von Kiel 1356 1383 Jakob 1386 1396 Heinrich 1400 1422 Nikolaus 1423 1427 Heinrich 1428 1446 Johannes von Manteuffel 1448 1452 Gerhard 1452 1466 Otto 1466 1475 Johannes Cluckow oder Runneberg 16 Grabstein in der Inselkirche 17 1475 1483 Johannes 1486 1486 Laurentius Pelle 1486 1497 Heinrich Swinemann 1498 1513 Timmo Blome aus Husum 18 1513 1536 Georg Vilter zog in den Hiddenseer Abtshof in Stralsund und wurde 1560 in der dortigen Nikolaikirche beigesetzt Literatur BearbeitenWilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Digitalisat Google Buchsuche Joachim Wachter Zisterzienserkloster im Grenzraum Pommern Mecklenburg In Hans Joachim von Oertzen Hrsg Grenzregion zwischen Pommern und Mecklenburg Vortrage 2002 Schriften des Fordervereins Kreisheimatmuseum Demmin Bd 4 Thomas Helms Verlag Schwerin 2004 ISBN 3 935749 29 5 S 34 36 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Kloster Hiddensee in der Landesbibliographie MV Das Kloster Hiddensee Seite der Evangelischen Kirchengemeinde Hiddensee Ausgrabungen am Kloster HiddenseeEinzelnachweise Bearbeiten Pommersches Urkundenbuch f PUB Band III Nr 1764 1770 Rodgero Prumers Pommersches Urkundenbuch 3 Band 2 Abteilung 1296 1300 Stettin 1891 S 270 272 PUB III Nr 1774 PUB III Nr 1809 PUB III Nr 1886 a b Meike Bald Hiddensee bei Kustenatlas Ostsee Helge Bei der Wieden Roderich Schmidt Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 12 Mecklenburg Pommern Kroners Taschenausgabe Band 315 Kroner Stuttgart 1996 ISBN 3 520 31501 7 S 206 207 Carl Gesterding Die Familie von Wolffradt In Genealogien und beziehungsweise Familienstiftungen Pommerscher besonders ritterschaftlicher Familien Erste Sammlung X Berendt von Wolffradt 1643 1693 G Reimer Berlin 1842 S 211 214 uni duesseldorf de abgerufen am 23 April 2022 Christoph Franke Moritz Graf Strachwitz v Gross Zauche u Camminetz Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser 1997 In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA von 1951 bis 2014 XV der Reihe A Uradel Nr 112 C A Starke 1997 ISBN 978 3 7980 0812 0 ISSN 0435 2408 S 110 google de abgerufen am 23 April 2022 Landwirtschaftliches Adressbuch der Provinz Pommern 1939 Verzeichnis von ca 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwarts mit Angabe der Besitzer Pachter und Verwalter der Gesamtgrosse des Betriebes und Flacheninhalt der einzelnen Kulturen nach amtlichen Quellen In H Seeliger Hrsg Letzte Ausgabe Reihe Paul Niekammer 9 Auflage Band I f Ausgabe Pommern Kreis Rugen Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1939 S 50 google de abgerufen am 23 April 2022 Kurt Winckelsesser Heinz Ritt Joachim Wustenberg Pommersches Geschlechterbuch 1971 In Bernhard Koerner Edmund Strutz Marianne Strutz Kodel Friedrich Wilhelm Euler Hrsg Deutsches Geschlechterbuch Genealogisches Handbuch der Burgerlichen Familien Achter Band 145 der Gesamtreihe Wustenberg C A Starke Limburg an der Lahn 1971 S 400 402 google de abgerufen am 23 April 2022 Siegfried von Boehn Wolfgang von Loebell Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Teil Fortsetzung und Erganzung 2 1914 1945 Mit einer Gedenktafel der Opfer des 2 Weltkrieges Hrsg Karl von Oppen Otto Graf Lambsdorff Gerhard Hannemann Zoglingsnummer 1944 Rudiger von Hagen Gerhard Heinrigs Koln 1971 DNB 720252679 S 102 318 Wilhelm Lotz Statistik der deutschen Kunst des Mittelalters und des 16 Jahrhunderts Mit specieller Angabe der Literatur Erster Band Norddeutschland Kloster Hiddensee NW von Gingst Theodor Fischer Cassel 1862 S 324 google de abgerufen am 23 April 2022 Matthias Untermann Ausgrabungen und Bauuntersuchungen in Klostern Grangien und Stadthofen Forschungsbericht und kommentierte Bibliographie Studien zur Geschichte Kunst und Kultur der Zisterzienser Bd 17 Lukas Berlin 2003 ISBN 3 931836 95 9 S 176 177 Google Books Andreas Niemeck Die Zisterzienserkloster Neuenkamp und Hiddensee im Mittelalter Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Pommern Reihe 5 Forschungen zur pommerschen Geschichte Bd 37 Bohlau Koln u a 2002 ISBN 3 412 14701 X S 364 366 Zugleich Greifswald Universitat Dissertation 2000 2001 Wilhelm Lotz Kunst Topographie Deutschlands Ein Haus und Reise Handbuch fur Kunstler Gelehrte und Freunde unserer alten Kunst 1 Norddeutschland Kloster Hiddensee NW von Gingst Theodor Fischer Cassel 1862 S 324 uni duesseldorf de abgerufen am 23 April 2022 Eintrag im Rostocker Matrikelportal Immatrikulation Rostock Eintrag im Rostocker Matrikelportal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hiddensee amp oldid 237467803