www.wikidata.de-de.nina.az
Quilow ist ein Ortsteil der Gemeinde Gross Polzin im Landkreis Vorpommern Greifswald in Mecklenburg Vorpommern Quilow liegt nordlich der Peene an der Landesstrasse 263 etwa elf Kilometer sudostlich von Gutzkow und neun Kilometer nordwestlich von Anklam Quilow mit Dorfteich Gut und Wasserschloss Befestigung Stolpmuhl Quilow 1759 mit WassermuhleInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sehenswurdigkeiten 3 Sohne und Tochter des Ortes 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung erfolgte 1172 als villa Quilowe als Herzog Bogislaw I das Dorf dem Kloster Stolpe ubereignete Der slawische Name wird mit Wehklage gedeutet 1 1194 uberwies der Bischof von Cammin Siegfried I dem Kloster den Bischofszehnten aus Quilow und weiteren Orten nbsp Wasserschloss Quilow nach der Sanierung im Dezember 2020 nbsp Dorfkirche QuilowDie Familie von Owstin die ihren Stammsitz im gleichnamigen Gut Owstin bei Gutzkow hatte kam Ende des 15 Jahrhunderts in den Besitz des Ortes Quilow 1485 wurde Quilow in einem Lehnsbrief des Herzogs Bogislaw X fur Hans und Claus von Owstin genannt 1499 kauften die Owstine vom Kloster Stolpe einen Hof in Quilow In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts errichteten sie auf dem von einem Wassergraben umgebenen alteren Turmhugel in Quilow ein Festes Haus das kurz darauf mit Zwerchhausern und Kreuzdach im Stil der Renaissance versehen wurde wodurch es ein schlossartiges Aussehen erhielt In der Schwedenzeit gehorte Quilow zum Wolgaster Distrikt In der Beschreibung des Gutes die 1694 fur die Schwedische Landesaufnahme von Vorpommern erfolgte wurden neben dem Herrenhaus zehn Wohngebaude gezahlt Eine Wassermuhle die wie der Burggraben durch einen zur Peene fliessenden Bach gespeist wurde war um 1800 nicht mehr vorhanden Stattdessen war eine Windmuhle errichtet worden die aber auch noch vor 1880 abgerissen wurde Die zweite grossere Wassermuhle bei Stolpmuhl war noch bis nach 1920 in Betrieb In der Mitte des 19 Jahrhunderts war der Abbau von Torf in den Wiesen des Peenetals eine wichtige Einnahmequelle des Gutes Jahrlich wurden ungefahr 3500 Klafter circa 11 500 Kubikmeter Torf gestochen Ab 1818 gehorte Quilow zum preussischen Landkreis Greifswald im Regierungsbezirk Stralsund Nach dem Aussterben der mannlichen Linie der Owstins auf Quilow mit August Philipp von Owstin 1855 kam das Gut nach Erbstreitigkeiten 1858 durch einen Vergleich an dessen dritte Tochter Sophia Carolina Friederike die Frau des Landschaftsrates Carl Heinrich von Ploetz Bis zur Enteignung 1945 war Quilow 2 im Besitz der Familie von Ploetz Mit dem Gemeindegesetz vom 1 Mai 1935 wurde die Bildung der Grossgemeinde Verwaltungsgemeinschaft Quilow aus den bestehenden Gemeinden Schlatkow Lussow und Quilow mit folgenden Orten Owstin Pentin Lussow Paetschow Vitense Schmatzin Gross Polzin Schlatkow Gross Jasedow Quilow Wolfradshof angeordnet es gab aber keine Eingemeindungen Diese Regelung wurde nach 1945 ausser Kraft gesetzt 3 Das Wasserschloss Quilow das zu DDR Zeiten als Wohnhaus LPG Kantine und Gemeindeburo diente wurde 1959 als Denkmal des Mittelalters restauriert Es drohte nach der Wende und dem Leerzug zu verfallen Die Gemeinde fuhrte eine teilweise Gebaudesicherung mittels eines Stahlkorsetts durch 2007 ubernahm die unter Beteiligung der Landesregierung gegrundete Stiftung Kulturerbe im landlichen Raum Mecklenburg Vorpommern das Schloss von der Gemeinde und begann ein Modellprojekt zur Restaurierung mit Fordermitteln der EU Neuzeitliche Anbauten z B der ruckwartige Kuchentrakt wurden abgerissen 2021 fand die Eroffnung des Schlosses mit einer Gastronomie sowie einer teilrestaurierten oberen Etage mit Museumsraumen statt Zu Quilow gehort der Ortsteil Stolpmuhl der nur noch aus zwei Gehoften besteht Dort befand sich an der Strasse zur Peene und zur Stolper Fahre eine Wassermuhle die vom 18 Jahrhundert bis nach 1920 betrieben wurde Oberhalb der Muhle und am Weg zur Peene befanden sich zur Schwedenzeit umfangreiche Schanzenanlagen die auf einer schwedischen Karte von 1759 eingezeichnet sind Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Grabplatte der Owstine in Quilow 16 Jahrhundert Siehe Liste der Baudenkmale in Gross Polzin Wasserschloss Quilow Renaissancebau aus dem 16 Jahrhundert an der Stelle einer alteren Turmhugelburg errichtet Dorfkirche Quilow neugotischer Backsteinbau aus dem 19 Jahrhundert aufgebaut auf alterem Vorgangerbau Innen Grabplatte aus dem 16 Gedenkplatten aus dem 18 und 19 Jahrhundert sowie zwei gemalten Epitaphien der Owstine mit reich geschnitzten Barockrahmen Gutsanlage Quilow Bronzezeitliches Hugelgrab westlich von Quilow Trabbi Scheune in Quilow Sitz Schrauberwerkstatt und Museum des Trabant Vereins AnklamSohne und Tochter des Ortes BearbeitenChristoph von Owstin 1559 1629 herzoglich pommerscher Hofbeamter und Landrat Joachim Kuno von Owstin 1608 1668 deutscher Jurist mecklenburgischer Hofrat und schwedisch pommerscher Regierungsrat Carl Philipp von Owstin 1736 1811 preussischer General der InfanterieLiteratur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil 4 Bd 2 Dietze Anklam 1868 S 1064f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 Seite 108 Landwirtschaftliches Adressbuch der Provinz Pommern 1939 Verzeichnis von ca 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwarts mit Angabe der Besitzer Pachter und Verwalter der Gesamtgrosse des Betriebes und Flacheninhalt der einzelnen Kulturen nach amtlichen Quellen In H Seeliger Hrsg Letzte Ausgabe Paul Niekammer 9 Reprint Klaus D Becker Potsdam Facsimile Edition Auflage Band I f Ausgabe Pommern Regierungsbezirk Stettin Landkreis Greifswald Verlag von Niekammer s Adressbuchern GmbH Leipzig 1939 ISBN 978 3 88372 229 0 S 68 google de abgerufen am 24 August 2022 Schlossverein Lussow Hrsg Lussow Chronik 1228 1945 Online PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Quilow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Quilow in der Landesbibliographie MV53 895647 13 572346 Koordinaten 53 54 N 13 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quilow amp oldid 234258548