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Bernhard Wilhelm Gotthilf Titel 16 Februar 1784 in Boltenhagen 1 2 24 Marz 1862 in Greifswald war ein deutscher Landschafts und Portratmaler und akademischer Zeichenlehrer an der Universitat Greifswald Wilhelm Titel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Studienzeit in Greifswald Dresden und Wien 1 3 Aufenthalt in Italien 1 4 Ruckkehr nach Deutschland 1 5 Tatigkeit an der Universitat Greifswald 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Wilhelm Titel war das erste Kind des Pastors Friedrich Andreas Gotthilf Titel 23 Mai 1748 in Trieglaff 31 Mai 1819 in Boltenhagen und dessen Ehefrau Christina Juliana Kellmann 11 Dezember 1758 in Wolgast 5 Februar 1834 in Boltenhagen 1 Er hatte zwei jungere Schwestern 1791 wurde er von seinem Vater zu einem Verwandten nach Stettin geschickt und dort mit dessen Kindern von einem Privatlehrer unterrichtet In jener Zeit fertigte Titel erste Zeichnungen an Er kehrte 1796 nach Boltenhagen zuruck erhielt gemeinsam mit seiner jungeren Schwester weiteren Hausunterricht und beschaftigte sich in seinen freien Stunden mit dem Zeichnen 1 Studienzeit in Greifswald Dresden und Wien Bearbeiten Im Herbst 1800 begann Titel ein Studium an der Universitat Greifswald Auf Wunsch seines Vaters sollte er Theologie studieren oder eine andere wissenschaftliche Laufbahn wahlen 1 Titel studierte von Oktober 1800 bis September 1801 an der Philosophischen Fakultat und war fur zwei Semester Student bei Johann Georg Peter Moller der ihn als vorzuglich fleissigen Zuhorer bezeichnete bei Anders Hulten und Timotheus Christian Wilhelm Overkamp und ein Semester bei Johann Christoph Muhrbeck Johann Ernst Parow und Johann Friedrich Droysen Er horte Vorlesungen zur Universalhistorie sowie zur Mathematik und Physik Von Marz bis August 1801 besuchte er auch an der Medizinischen Fakultat Vorlesungen zur Anatomie bei Carl Asmund Rudolphi 3 4 Hauptsachlich aber nutzte Titel wahrend dieses Greifswalder Studienjahres den Zeichenunterricht beim akademischen Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp 1 Nach Fursprache Quistorps und Erlaubnis des Vaters erfuhr Titel seine Ausbildung ab Herbst 1801 an der Kunstakademie Dresden Dort studierte zur gleichen Zeit auch Philipp Otto Runge Nach einem einjahrigen Aufenthalt in Dresden studierte Titel ab 1802 an der Kunstakademie Wien In Wien blieb er dreieinhalb Jahre 1 und wurde von dem franzosischen Maler Rene Theodore Berthou 1776 1859 starker beeinflusst 5 1805 kampfte Titel auf osterreichischer Seite gegen Napoleon 6 Aufenthalt in Italien Bearbeiten Titel erhielt von seinem Vater die Erlaubnis zu Studienzwecken ein Jahr in Italien verbringen Er blieb aber bis 1819 dort Zunachst besuchte er den Maler Jakob Philipp Hackert in Florenz bezog zwei Raume in Hackerts Haus 1 und wurde dessen Schuler und Sekretar 7 Nach dem Tod Hackerts benachrichtigte Titel am 9 Mai 1807 Johann Wolfgang von Goethe und ubersandte ihm Hackerts biografische Manuskripte Gleichzeitig bot er Goethe an eine Kopie nach dem 1806 von Francois Xavier Fabre gemalten Portrat Hackerts anzufertigen 8 An dieser Kopie arbeitete Titel im Juli 1807 9 beendete sie aber erst Anfang Marz 1808 10 Wahrend seines Aufenthaltes in Italien kopierte Titel antike Originale und Werke der italienischen Renaissance Er hielt sich vorwiegend in Florenz und Rom auf wo er von 1816 an lebte 7 aber auch in Venedig und Neapel und verkehrte mit Christian Daniel Rauch Antonio Canova Carl Vogel von Vogelstein und Bertel Thorvaldsen 5 11 Ruckkehr nach Deutschland Bearbeiten Ende 1819 kehrte Titel nach dem Tod seines Vaters nach Vorpommern zuruck und arbeitete zunachst in Stralsund als Bildnismaler Dort heiratete er 1821 seine erste Frau Anna Caroline Monnich 1822 wurde seine Tochter Julia Dorothea Marianne geboren Seine Frau verstarb nach kurzer Ehezeit In zweiter Ehe war Titel mit Anna Maria Hecht verwitwete Gronlund verheiratet In dieser Ehe wurde seine zweite Tochter Anna Caroline Wilhelmine geboren 1 Tatigkeit an der Universitat Greifswald Bearbeiten 1826 wurde Titel als Nachfolger von Johann Gottfried Quistorp Universitatszeichenlehrer im Zeichensaal der Universitat Greifswald dem heutigen Caspar David Friedrich Institut und auch im Provinzial Kalender fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen 1826 erstmals als adjungirter Zeichenlehrer der Universitat aufgefuhrt 12 Im Provinzial Kalender fur das Jahr 1831 13 und in allen Kalendern der Folgejahre wurde allerdings als Titels Eintrittsdatum in diese Stellung als Zeichenlehrer das Jahr 1824 vermerkt Im Sommersemester 1827 unterrichtete Titel drei Studierende die zuvor bei Quistorp Schuler waren Auch spaterhin meldeten sich oft nur ein zwei oder drei Studierende zum Unterricht den Titel an zwei Tagen in der Woche mit jeweils zwei Nachmittagsstunden anbot 14 Dabei verwendete er auch die wahrend seiner italienischen Zeit angefertigten Studien nach alten italienischen Meistern und viele seiner charakteristischen Portrats als Lehrmaterial 11 In mehreren Semestern musste Titel vermerken dass sich kein Studierender bei ihm gemeldet hatte oder dass die Studierenden nach einigen Wochen ausgeblieben waren Bei einigen Zuhoren hob Titel aber auch hervor dass diese sehr fleissig waren und mit bestem Erfolg an seinem Unterricht teilgenommen hatten Aus den handschriftlich gefuhrten Arbeitsverzeichnissen ist ausserdem ersichtlich dass sich Titel im Juni 1828 in Familienangelegenheiten in Stralsund aufhielt und dass ihm vom 2 Juni bis zum 3 Juli 1831 eine Vorlesungspause fur eine Reise nach Berlin und Dresden bewilligt worden war 1831 wurde Titel beauftragt jahrlich zwei Portrats Greifswalder Professoren zu malen 1847 schenkte Titel seine Studiensammlung mit 143 Handzeichnungen der Universitat Greifswald 11 Auch die Gipssammlung der Universitat entstand auf seine Veranlassung 6 Anfang des Jahres 1850 erkrankte Titel und konnte erst ab Herbst 1850 weiteren Unterricht im Zeichnen erteilen Zu diesem Zeitpunkt beendete er auch die Reihe der von ihm 32 gemalten Professorenpotrats die heute wieder im Konzilsaal der Universitat Greifswald hangen Daneben malte er auch norddeutsche Landschaften 1851 wurde er zum Professor ernannt Im gleichen Jahr verfasste einen Bericht uber sein Leben und seine Ausbildung zum Kunstler 1 Im Fruhjahr 1859 vermerkte er im Arbeitsverzeichnis Es hat sich kein Studierender bei mir gemeldet ich bin auch krank seit drei Monaten Nach dem Sommersemester 1859 notierte er Ich bin so weit wieder hergestellt dass ich hoffe meinen Unterricht im nachsten Semester fortsetzen zu konnen Jedoch sind in den Arbeitsverzeichnissen der folgenden Semester keine weiteren Aufzeichnungen Wilhelm Titels enthalten Titel starb am 24 Marz 1862 Seine Grabstatte befindet sich auf dem Alten Friedhof in Greifswald 7 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Bildnis des Malers Jakob Philipp Hackert beim Zeichnen im Freien nbsp Doppelportrat des Komponisten Gaspare Spontini und seiner Ehefrau CelesteDer Maler Philipp Hackert Portratzeichnung Dresden Kupferstichkabinett 1806 56 cm 41 cm Bleistift auf Papier Bildnis Jakob Philipp Hackert Dusseldorf Goethe Museum Inv Nr KK 5019 Anton und Katharina Kippenberg Stiftung 1806 26 7 cm 22 6 cm Ol auf Leinwand akg images AKG896513 Bildnis des Malers Jakob Philipp Hackert beim Zeichnen im Freien nach einem Gemalde von Francois Xavier Fabre Hamburg Kunsthalle Inv Nr 1953 1807 1808 42 cm 33 7 cm Ol auf Pappe Maria Luisa von Bourbon mit ihren Kindern Florenz Segretariato Regionale del Ministero dei Beni Culturali di Firenze 1807 akg images AKG223391 Doppelportrat des Komponisten Gaspare Spontini und seiner Ehefrau Celeste Greifswald Pommersches Landesmuseum 1813 160 cm 216 cm Ol auf Leinwand Kirche und Pfarrhof Boltenhagen Greifswald Pommersches Landesmuseum undatiert 37 cm 51 cm Ol auf Leinwand Bildnis der Mutter Stralsund Privatbesitz 1821 Ol Bildnis Marianne Titel Greifswald Pommersches Landesmuseum 1830 41 4 cm 36 9 cm Ol auf Leinwand Bild online in Digitaler Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Bildnis des Pastors M Joh Friedrich Pelts Behrenhoff Dorfkirche 1848 Ol auf LeinwandWeitere Werke die sich in Museen und zum grossen Teil in Privatbesitz befinden sind im Deutschen Dokumentationszentrum fur Kunstgeschichte Bildarchiv Foto Marburg enthalten und abrufbar Literatur BearbeitenVogt Lebenserinnerungen des Malers Wilhelm Titel In Pommersche Jahrbucher 3 1902 S 159 178 Greifswalder Maler des spaten 18 und fruhen 19 Jahrhunderts Gemalde Graphik Museum der Stadt Greifswald Greifswald 1963 Titel Wilhelm In Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern Ein Personenlexikon Edition Temmen Bremen 1995 ISBN 3 86108 282 9 S 440 Klaus Haese Der Greifswalder Maler Wilhelm Titel ein Zeitgenosse Julius Schnorr von Carolsfelds In Gerd Helge Vogel Hrsg Julius Schnorr von Carolsfeld und die Kunst der Romantik Publikation der Beitrage zur VII Greifswalder Romantikkonferenz in Schneeberg veranstaltet vom Caspar David Friedrich Institut der Universitat Greifswald vom 30 September bis 3 Oktober 1994 Greifswald 1996 Stephan Kohls Die Studiensammlung des akademischen Zeichenlehrers Wilhelm Titel In Pommern Zeitschrift fur Kultur und Geschichte Heft 1 2008 ISSN 0032 4167 S 30 35 Otto Schmitt Victor Schultze Hrsg Wilhelm Titels Bildnisse Greifswalder Professoren Zum 475jahrigen Jubilaum der Universitat Greifswald Ratsbuchhandlung L Bamberg Greifswald 1931 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Titel Sammlung von Bildern Literatur von und uber Wilhelm Titel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Wilhelm Titel in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Bekannte Personlichkeiten aus Neu Boltenhagen Wilhelm Titel 1784 1862 abgerufen am 4 Oktober 2021 Erwahnung bei Theodor Pyl Quistorp Johann Gottfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 55 f Labores Fleisslisten und Arbeitsverzeichnisse der Universitat Greifswald Wintersemester 1800 1801 Digitale Bibliothek Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 13 Oktober 2021 Labores Fleisslisten und Arbeitsverzeichnisse der Universitat Greifswald Sommersemester 1801 Digitale Bibliothek Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 13 Oktober 2021 a b Werner Hofmann Hrsg Runge in seiner Zeit Kunst um 1800 Hamburger Kunsthalle und Prestel Munchen 1977 S 327 ISBN 3 7913 0422 4 a b Karl Demmel Pommersche Malerprofile In Heimatbeilage der Schlawer Zeitung 1929 S 337 338 Digitale Bibliothek Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 13 Oktober 2021 a b c Otto Peters Wilhelm Titel In Hansestadt Greifswald Hrsg Der Alte Friedhof Kulturhistorische Statte mit Grabmalen bedeutender Greifswalder Personlichkeiten S 55 ISBN 3 00 014790 X Regestausgabe der Briefe an Goethe Klassik Stiftung Weimar Goethe und Schillerarchiv abgerufen am 13 Oktober 2021 Regestausgabe der Briefe an Goethe Klassik Stiftung Weimar Goethe und Schillerarchiv abgerufen am 13 Oktober 2021 Regestausgabe der Briefe an Goethe Klassik Stiftung Weimar Goethe und Schillerarchiv abgerufen am 13 Oktober 2021 a b c Italiensehnsucht Die Studiensammlung von Wilhelm Titel an der Universitat Greifswald abgerufen am 13 Oktober 2021 Provinzial Kalender fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen 1926 S 63 Digitale Bibliothek Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 13 Oktober 2021 Provinzial Kalender fur Neu Vorpommern und das Furstenthum Rugen 1931 S 89 Digitale Bibliothek Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 13 Oktober 2021 Labores Fleisslisten und Arbeitsverzeichnisse der Universitat Greifswald Sommersemester 1827 bis Wintersemester 1861 1862 Digitale Bibliothek Mecklenburg Vorpommern abgerufen am 13 Oktober 2021 Normdaten Person GND 119360942 lobid OGND AKS VIAF 35264706 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Titel WilhelmALTERNATIVNAMEN Titel Bernhard Wilhelm Gotthilf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler akademischer Zeichenlehrer an der Universitat GreifswaldGEBURTSDATUM 16 Februar 1784GEBURTSORT Neu BoltenhagenSTERBEDATUM 24 Marz 1862STERBEORT Greifswald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Titel amp oldid 238131595