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Der Artikel Geschichte Stralsunds behandelt die Entwicklung der deutschen Stadt Stralsund Gegrundet als slawische Siedlung im 10 Jahrhundert erhielt die Stadt Stralow im Jahr 1234 das Lubische Stadtrecht verliehen Stralsund kam nach dem Erloschen des Furstentums Rugen 1325 an Pommern Wolgast Sie war seit dem 14 Jahrhundert nach Lubeck die bedeutendste Hansestadt im sudlichen Ostseeraum Vom 17 bis ins fruhe 19 Jahrhundert gehorte Stralsund zum Besitz des Konigs von Schweden im Heiligen Romischen Reich danach kam es zur preussischen Provinz Pommern und war Sitz eines Regierungsbezirkes Den Status als Kreisstadt eines Mantelkreises verlor Stralsund 1994 die eigene Kreisfreiheit 2011 womit es zur Kreisstadt des Landkreises Vorpommern Rugen wurde Stralsund ist heute zusammen mit Greifswald Oberzentrum im Landesteil Vorpommern des deutschen Bundeslandes Mecklenburg Vorpommern Stralsund nach Mattheus Merian d A Inhaltsverzeichnis 1 10 bis 13 Jahrhundert 1 1 Slawische Siedlung 1 2 Stadtrechtsverleihung 2 13 bis 16 Jahrhundert 2 1 Deutsche Besiedlung 2 2 Die Anlage der Stadt 2 3 Handel und Gewerbe 2 4 Mitglied der Hanse 2 5 Der Stralsunder Frieden von 1370 2 6 Die Stadtverfassung von 1391 2 7 Blutezeit 2 8 Reformation 2 9 Bildung und Schulwesen 2 10 Abkehr von der Hanse 3 17 Jahrhundert Im schwedischen Konigreich 3 1 Politik 3 1 1 Erbvertrag mit dem Herzog und Burgerverfassung 3 1 2 Allianzvertrag mit Schweden 3 1 3 Im schwedischen Reich 3 2 Wirtschaft 3 3 Stadtebau 4 18 Jahrhundert 4 1 Politik 4 2 Wirtschaft 4 3 Stadtebau 4 4 Gesundheitswesen 5 1800 1815 Die letzten Schwedenjahre und franzosische Besetzung 5 1 Politik 6 1815 1900 Die Preussenzeit 6 1 Politik 6 1 1 Stadtverfassung 6 1 2 Burgerliche Revolution 1848 1849 6 1 3 Wahlen und Parteien 6 1 4 Gewerkschaften 6 1 5 Verwaltung 6 2 Wirtschaftliche Entwicklung 6 2 1 Schifffahrt 6 2 2 Schiffbau 6 2 3 Handel und Gewerbe 6 2 4 Eisenbahnverkehr und Strassenbahn 6 2 5 Post und Fernmeldewesen 6 2 6 Gas und Elektrizitat 6 3 Stadtebau 6 4 Schulwesen 6 5 Gesundheitswesen 6 5 1 Krankenhauser und medizinische Versorgung 6 5 2 Badewesen 6 5 3 Trinkwasserversorgung 6 6 Kultur 6 7 Katastrophen 7 1900 1933 7 1 Politik 7 1 1 Politische Ehrungen 7 2 Wirtschaftliche Entwicklung 7 3 Stadtebau 7 4 Schulwesen 7 5 Gesundheitswesen 7 6 Kultur 7 7 Militarische Einrichtungen 8 1933 1945 Zeit des Nationalsozialismus 8 1 Politik 8 2 Wirtschaftliche Entwicklung 8 3 Stadtebau 8 4 Gesundheitswesen 8 5 Militarische Einrichtungen 8 6 Kriegsende 1944 1945 9 1945 1949 9 1 Politik 9 2 Wirtschaftliche Entwicklung 9 3 Stadtebau 9 4 Verkehr 9 5 Gesundheitswesen 9 6 Schulwesen 9 7 Kulturwesen 10 1949 1990 In der DDR 10 1 Politik 10 1 1 Politische Ehrungen 10 2 Wirtschaftliche Entwicklung 10 3 Verkehrswesen 10 4 Stadtebau 10 5 Schulwesen und Kinderbetreuung 10 6 Gesundheitswesen 10 7 Kultur 10 8 Sport 10 9 Militarische Einrichtungen 10 10 Katastrophen 11 1990 bis heute 11 1 Politik 11 2 Wirtschaft 11 3 Stadtebau 11 4 Verkehr 11 5 Gesundheitswesen 11 6 Kultur 11 7 Schulen 11 8 Sport 11 9 Katastrophen 12 Literatur 13 Weblinks 14 Einzelbelege10 bis 13 Jahrhundert BearbeitenSlawische Siedlung Bearbeiten Die Insel Rugen und Teile des gegenuberliegenden Festlandes gehorten zum Siedlungsgebiet der slawischen Ranen die sich bis zur Mitte des 12 Jahrhunderts ihre politische Selbstandigkeit bewahrt hatten und eine der letzten nichtchristlichen Volkerschaften in Mitteleuropa waren Im Jahr 1168 endete der jahrelange Zwist mit den christlichen Nachbarn mit dem Sieg des Danenkonigs Waldemar I uber die Ranen und der Eroberung ihres Hauptheiligtums der Jaromarsburg am Kap Arkona Nach dem Sieg der Danen wurden die slawischen Fursten Lehnsleute der danischen Krone und nahmen den christlichen Glauben an Die Fursten zogen nunmehr gegen die pommerschen Umlandgebiete zu Felde und sannen darauf ihre Macht auch auf dem Festland auszubauen Die Siedlung Strale lag strategisch gunstig an der Kreuzung der Handelswege zwischen Rostock Demmin Rugen und Stettin Die vorgelagerte Insel Stralow bot einen naturlichen Hafen einer der Grunde fur die Stadtansiedlung Der Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus berichtete dass die Danen schon im 12 Jahrhundert die Insel Stralow als Liegeplatz fur ihre Schiffe bei Kriegszugen ins Landesinnere nutzten 1 Auf dieser Insel befand sich lange vor der Grundung der Stadt ein slawisches Fischerdorf Als gesichert gilt dass es sich zum Zeitpunkt der Stadtgrundung bereits um eine grosse Siedlung handelte Dazu kam der Umstand dass Sumpfe und Teiche eine Verteidigung erleichterten Die Stadtteiche wurden erst spater ausgebaut Die Lage am Strelasund ermoglichte die Zufahrt zur Ostsee auf zwei Seiten Aufgrund der reichen Heringsbestande der Gewasser siedelten sich viele Kaufleute an die darin ihre Handelsgrundlage sahen nbsp Urkunde der Stadtrechtsverleihung von 1234Stadtrechtsverleihung Bearbeiten Am 31 Oktober 1234 verlieh der slawische Furst Wizlaw I zu Charenza Rugen dem Fischerdorf Stralow am Strelasund das Lubische Stadtrecht mit folgendem Text Witzlaw von Gottes Gnaden Furst der Ruianer allen Getreuen zu denen das gegenwartige Schreiben gelangt Gruss im Herrn Wir wollen es allen sowohl dem gegenwartigen wie dem kunftigen Geschlecht kund getan haben dass wir unserer Stadt Stralow dieselbe Gerechtigkeit und Freiheit verliehen haben welche der Stadt Rostock verliehen ist Auf dass nun diese von uns gegebene Zusage fest und unverbruchlich gehalten werde bestatigen und bekraftigen wir sie durch gegenwartiges Schreiben und Anhangung unseres Siegels Gegeben zu Charenz im Jahre der Gnade 1234 am 31 Oktober Die Urkunde besteht aus einem lediglich 5 5 15 Zentimeter grossen Pergamentstreifen Unublich sind aber nicht nur der sparliche Inhalt und die Grosse sondern auch dass keine Zeugen fur diesen Akt benannt sind Die Urkunde wird im Stadtarchiv Stralsund verwahrt Die Stadtgrundung erfolgte von Seiten der rugenschen Fursten nicht selbstlos Der Handel sollte der wirtschaftlichen Entwicklung und die zu erwartenden Abgaben der furstlichen Kasse dienen Gemass der damals geltenden Kastellaneiverfassung unterstand ein Dorf dem jeweiligen Landvogt eine Stadt aber direkt dem Fursten Auch die Stralsunder Kaufleute profitierten da mit der Verleihung des Stadtrechts auch die Zollfreiheit verbunden war 13 bis 16 Jahrhundert BearbeitenDeutsche Besiedlung Bearbeiten Im Zuge der Christianisierung kamen bald Menschen aus den westelbischen Gebieten Niedersachsen Westfalen Holsteiner Friesen Hollander und Flamen zogen in den ostelbischen Raum Nach und nach nahmen sie Besitz von den neuen Siedlungsraumen wie die Grundungswelle der Stadte entlang der Ostseekuste belegt Aus der Stadtgrundungsurkunde geht hervor dass es sich bei den Grundern Stralsunds wohl um Rostocker Kaufleute handelte Dazu kamen weitere Einwanderer Anhand der Namen im Stadtbuch von 1270 und im Burgerbuch ab 1319 die oft auf die regionale Herkunft deuteten ist erkennbar dass knapp ein Drittel aus dem direkten Umland Festland und Rugen stammte und zwei Drittel aus ferneren Gegenden bis hin nach Nowgorod Italien Bohmen zugezogen waren 2 Obwohl die Stadt auf ehemals slawisch besiedeltem Territorium lag uberwog schon bald der Anteil der Deutschen Die Slawen mussten sich bald den deutschen Zuwanderern in Sprache und Lebensweise anpassen Am 25 Februar 1240 stellte Furst Witzlaw I auf seinem Prohner Schloss eine zweite Urkunde aus die bedeutsam fur Stralsund war In dem Text nannte Witzlaw I nochmals die Stadtrechtsverleihung nach Rostocker Vorbild erwahnt wurde auch erstmals Stralesund als Stadtname Die Stadt erhielt das Fahrdorf antiquus navalis transitus gegen Zahlung von neunzig Mark rugenscher Munze und die Insel Strale sowie Walder heute Frankenvorstadt und Acker heute Kniepervorstadt innerhalb der Stadtgrenzen als Geschenk Zusatzlich gestattete die Urkunde den Stralsundern freien Fischfang und die Jagd auf Niederwild Sie garantierte auch die Zollfreiheit im gesamten Furstentum Schnell entwickelte sich die junge Stadt zu einem aufbluhenden Handelsstandort und als Konkurrenz zu den bestehenden Handelsstadten Im Jahr 1249 uberfiel eine Flotte Lubecks unter Alexander von Soltwedels unerwartet die Stadt und legte sie in Schutt und Asche die Stadt wurde aber schnell wieder aufgebaut Die Anlage der Stadt Bearbeiten Die ursprungliche Stadt reichte bis an die heutigen Strassen Papenstrasse und Apollonienmarkt In der Altstadt ausgehend vom Alten Markt als damaligem Stadtzentrum wurden beeindruckende Bauten errichtet Die Nikolaikirche wurde 1276 erstmals erwahnt im langen inneren Gang des angrenzenden Rathauses befanden sich ursprunglich die Verkaufsstande vieler Handler Das Gebiet sudwestlich davon gehorte zunachst weiterhin dem Rugenfursten der dort vermutlich schon seit 1242 seine Curie Niederlassung hatte 3 und im Jahr 1251 ein Dominikanerkloster grundete 4 Da die ursprungliche Altstadt bald an ihre raumlichen Grenzen stiess siedelten sich die Burger auch in der Neustadt an Diese wurde 1256 erstmals urkundlich erwahnt 5 Im Jahre 1270 war erstmals vom Neuen Markt die Rede 6 mit dem 1298 die Marienkirche erwahnt wurde Diese Pfarrkirche ersetzte die Peter und Paul Kirche von der nichts erhalten ist vermutlich befand sie sich an der Ecke Franken und Badstuberstrasse Beide Teile der Stadt wurden ab 1261 durch einen gemeinsamen Befestigungsring geschutzt der Ende des 13 Jahrhunderts fertiggestellt wurde Als gunstig erwies sich dabei die Lage der Stadt die von allen Seiten durch Wasser Strelasund Teiche begrenzt war Zehn Stadttore namlich sechs Wassertore und vier Landtore bestehend aus Aussen und Innentor befanden sich in der Stadtmauer Ein funftes landseitiges Tor wird vermutet Dieses soll allein dem Landesherrn vorbehalten gewesen sein Siehe Staudeplan von 1647 Da die raumliche Situation in der Altstadt aufgrund des prosperierenden Handels immer schwieriger wurde begann in den 1260er Jahren die Erweiterung mit dem Zusammenwachsen von Alt und Neustadt zum Ende des 13 Jahrhunderts 1271 wurden grosse Teile der uberwiegend aus Holz gebauten Stadt durch ein Feuer zerstort Danach wurde die Stadt mit einem erheblich hoheren Anteil an Backsteinbauten erneuert 1283 gab es drei Ziegeleien in Stralsund 7 Im Jahr 1269 gab Furst Wizlaw II urkundlich bekannt dass er der neuen Stadt Schadegard Graue Burg die Stadtrechte entziehen und sie zum Gedeihen und Nutzen seiner geliebten Burger zu Stralsund aufgeben werde propter melius bonum et propter utilitatem futuram burgensium nostrorum videlicet dilectorum Stralesund Einige Historiker vermuten eine Identitat der Neustadt mit Schadegard Dem steht die urkundliche Erwahnung der Neustadt als solche um 1256 entgegen Obwohl sich die Stadt recht schnell entwickelte waren in den ersten 50 Jahren noch viele Flachen innerhalb der Stadtgrenze unbebaut Die Grundlage fur die Versorgung der Stralsunder mit Lebensmitteln bildete die sogenannte Feldmark deren Acker Weiden und Garten Burgern der Stadt und den Ackerburgern gehorten Die zahlreichen Gewerke waren zumeist in kleineren Betrieben angesiedelt Getreide wurde z B zum Teil direkt in der Stadt verarbeitet was der Name Muhlenstrasse belegt Die grosse Bedeutung der Bierherstellung zeigte sich im Vorhandensein eines im ersten Stadtbuch erwahnten Hopfenmarktes Der Charakter als Seestadt war pragend fur weitere Handwerkszweige wie das Schiffbauerhandwerk Die ersten Aufzeichnungen berichten zwar erst 1393 von acht Werften auf dem Gebiet der heutigen Frankenvorstadt 8 aus anderen Quellen kann jedoch geschlossen werden dass schon vor der Stadtgrundung Schiffe gebaut wurden Aus Wismar wurde 1284 vom Kauf Stralsunder Schiffe berichtet Aber auch alle Handwerke rund um Schiffbau und Handel hatten sich in Stralsund angesiedelt so beispielsweise Bottcher denn der Handel mit nahezu allen Produkten erfolgte damals in Tonnen und Fassern Handel und Gewerbe Bearbeiten In der Politik spielten die Handwerker keine bedeutende Rolle Das Lubische Stadtrecht untersagte die Mitgliedschaft von Angehorigen der Handwerkerschaft im Rat der Stadt Dies fuhrte im Laufe der Jahre immer wieder zu Streit mit den Kaufleuten die im Rat die Geschicke der Stadt bestimmten Diese exportierten vor allem landwirtschaftliche Produkte Brenn und Bauholz Fisch Tran Getreide Hopfen Rinder und Schweine sowie Bier War anfangs noch der Handel hauptsachlich auf die einheimischen Produkte beschrankt wurde die Palette alsbald insbesondere im Fernhandel erweitert Die Stralsunder Kaufleute waren dadurch zu Zwischenhandlern geworden was mehr Profit versprach Da Stralsund auf dem Gebiet eines danischen Lehens lag war es nahezu selbstverstandlich dass die Stralsunder ihre ersten Handelsbeziehungen nach dort knupften Nachgewiesen sind diese erstmals im Jahr 1249 Fur dieses Jahr belegte eine Urkunde dass Schiffbruchige aus den rugenschen Furstentumern vom Strandrecht auszunehmen waren Wichtig fur die Kaufleute der Stadt der Aufbau und der Pflege von Handelsbeziehungen zu Kaufleuten aus Flandern Brugge Spanien Italien Frankreich und dem suddeutschen Raum Handelsbeziehungen existierten ferner nach England und Schweden Probleme bereiteten die Beziehungen nach Norwegen Dafur lief das Geschaft mit Handlern aus dem baltischen Raum hervorragend Nowgorod Riga Reval und Pskow waren Ziele von Fernreisen Dass gerade der Handel mit Nowgorod Peterhof bedeutende Gewinne erbrachte zeigt noch heute das Nowgorodfahrergestuhl in der Nikolaikirche Wichtigste Gilde der Kaufmannschaft war zu damaliger Zeit in Stralsund die der Gewandschneider Die erstarkende Wirtschaftskraft brachte den Vorteil mit dass sich die Stralsunder von ihren Landesherren den rugenschen und spater den pommerschen Fursten weitreichende Privilegien erkaufen konnten die beinahe an eine Autonomie heranfuhrten Allerdings blieb Stralsund der rechtliche Status einer Freien Stadt wie ihn Lubeck oder Hamburg erreichten immer verwehrt dafur spielte Stralsund eine zu grosse strategische Rolle in den Planen der jeweils Herrschenden Mit der zweiten Verleihung des Stadtrechts im Jahr 1240 hatte Stralsund vom Fursten Wizlaw I an das Stadtgebiet angrenzenden Wald sowie die Feldmark des alten Fahrdorfes erworben und zudem neben der Insel Strale Acker und Weiden geschenkt bekommen Diese Stadtfeldmark genannten Flachen wurden an Stralsunder Burger verpachtet Die in Geld oder Naturalien zu entrichtende Pacht bildete schnell eine der Haupteinnahmequellen der Stadt neben dem Zoll auf Waren und den Verbrauchssteuern und Mieten Stadtischer Grundbesitz wurde in Zeiten dringenden Geldbedarfs ausschliesslich an Stralsunder Burger verkauft gemass Lubischem Recht war der Verkauf an Geistliche Ritter oder Ritterburtige untersagt Die Burgerschaft wollte einmal gewonnenes Eigentum keineswegs wieder an Adlige oder an die Kirche abtreten Noch im 13 Jahrhundert dehnte die Stadt ihren Grundbesitz deutlich uber die einstigen Grenzen der Feldmark aus 1290 wurden die Dorfer Voigdehagen und Ludershagen erworben Von Wizlaw I liess sich die Stadt das Eigentum nochmals schriftlich bestatigen und dazu das Recht einraumen auch kunftig Erwerbungen von Grundbesitz ausserhalb der Stadtmauern zu tatigen 1301 kam das Dorf Vogelsang 1302 Lussow in stadtischen Besitz 1306 erwarb Stralsund Weideland auf dem Zingst 1321 dann auch die Dorfer Devin Tessekenhagen Zitterpenningshagen Wendorf Lutzow Langendorf und Kedingshagen 1306 schliesst das Kloster Hiddensee einen Vertrag mit der Stadt uber die Errichtung eines Leuchtturmes genannt Luchte bei der Gellenkirche auf Hiddensee an der nordlichen Zufahrt in den Strelasund Mitglied der Hanse Bearbeiten Die Grundungs Mitgliedschaft und teilweise bedeutende Rolle in der Hanse pragten den Charakter der Stadt gaben ihr ein Selbstverstandnis welches sich wiederum in einer Zunahme der politischen und wirtschaftlichen Macht niederschlug Mit der Stadtgrundung wurden wirtschaftliche Interessen der anderen Ostseestadte beruhrt So hatte Lubeck bis dato diverse Handelsprivilegien im Furstentum Rugen inne die zwar offiziell nicht endeten durch die Existenz eines aufstrebenden Konkurrenten jedoch faktisch beschnitten wurden Im Jahre 1249 eroberte Lubeck mit seiner Flotte nach dem Sieg uber den Danenkonig und der Eroberung des Kopenhagener Schlosses die neue Konkurrentin am Strelasund und brannte sie nieder Stralsund wurde wieder aufgebaut andere Konkurrenten wie Schadegard durch Einflussnahme der Stralsunder beim rugenschen Fursten verdrangt Den Handel treibenden Burgern der Stadte entlang der Ostseekuste jedoch war klar dass ihr Wohl eher in einem Zusammengehen als in ewigem Zwist liegen wurde nur so konnten sie auch langfristig ihre Interessen gegen die der Adligen durchsetzen 1265 schloss Stralsund einen Vertrag mit Demmin und 1267 mit Tribsees in welchen weitgehende Rechtshilfen besiegelt wurden 1278 erwarb Stralsund zusammen mit Lubeck Rostock Wismar und Greifswald die Zollfreiheit auf den Markten in Hvidanger Danemark 1283 waren es wieder diese Stadte sowie Stettin Demmin und Anklam die im Rostocker Landfrieden Vertrage mit den Landesfursten schlossen Darin wurde den Stadten erstmals auch das Recht eingeraumt Bundnisse zu schliessen Bereits Ende 1283 bewahrte sich dieses Bundnis erstmals in der Blockade der norwegischen Hafen im Streit zwischen Norwegen und den deutschen Handelsstadten 1293 verpflichteten sich Stralsund Lubeck Rostock Wismar und Greifswald zu gegenseitigem Beistand was nach diplomatischen Massnahmen der Stadte fureinander auch das Aufstellen gemeinsamer Kriegsflotten vorsah Der Grundstein fur die Stadtehanse Hanse bedeutet Schar war gelegt In der Folgezeit offenbarten sich immer wieder die grossen Vorteile die das Bundnis fur die Handelsstadte bot So wurden den deutschen Hansestadten in Norwegen gunstige Zolle eingeraumt 1358 sicherte Konig Magnus den Stralsunder Burgern seinen besonderen Schutz zu sofern sie Norwegen als Handeltreibende besuchten Auch im Handel mit England war die Hanse ein Trumpf fur die Kaufleute Und als es im Handel mit Flandern 1356 zu Streitigkeiten um das Hansekontor in Brugge kam die durch diplomatische Bemuhungen nicht bereinigt werden konnten wendeten die Hansestadte das bewahrte Mittel der Blockade an 1360 gab Flandern den Hansestadten nach Weitere Handelspartner waren Kaufleute aus Westfalen auch auf dem Landwege wurden Waren gehandelt so sind rege Geschafte der Stralsunder Kaufleute mit Dortmund und Soest belegt Elbing Kolberg Litauen und Nowgorod Mit dem Handel entwickelte sich auch das produzierende Gewerbe Diese Handwerker hatten sich in Amtern Zunfte organisiert die nach Gewerken unterschieden wurden Erstes nachweisbares Amt in Stralsund war das der Schuhmacher welches 1290 belegt ist An der Spitze der Amter standen die gewahlten Altermanner Zunftvorsteher Im Gegensatz zu den Kaufleuten hatten jedoch die Amter keinerlei politische Mitbestimmung Das Lubische Recht gestattete nur Kaufleuten die Erlangung der Mitgliedschaft im Rat der Stadt Altermanner konnten nur im Beisein eines Ratsherren gewahlt werden und mussten den Beschlussen der Ratsherren stets nachkommen Widerspruch wurde hart bestraft 1340 wurde ein Bottchermeister der die Absetzung des mit der Zustimmung des Rates gewahlten Altermannes seines Amtes gefordert hatte aus der Stadt verbannt Die Aufnahme in ein Amt war streng reglementiert Der um Aufnahme bittende Handwerker musste seine eheliche und vor allem freie Geburt nachweisen ein Meisterstuck vorweisen einen finanziellen Obolus an das Amt und eine Weinspende an die Altermanner entrichten das Burgerrecht vor dem Rat erwerben und ein bestimmtes Vermogen nachweisen Die Zahl der Mitglieder eines Amtes war begrenzt Die Amter legten zudem fest wie viele Gesellen die Meister beschaftigen und wie viele Auftrage sie annehmen durften Streitigkeiten waren zuerst den Altermannern vorzutragen bevor der Rat angerufen wurde Dies ergab sich aus dem Lubschen Recht das den Amtern die sog Morgensprache morgensprak einraumte Hierbei handelte es sich um die Regelung innerer Angelegenheiten auf Versammlungen der Amter Die Stadte waren in einer fatalen Situation die aus ihrer Lage innerhalb von Landern feudaler Herrscher wie z B der Danen resultierte Diesen gaben sie Geld gegen Privilegien Als sich die Fursten und Konige wiederum ihrer Einflussnahme auf die reichen Stadte weitgehend beraubt sahen machten diese mobil gegen die Seestadte 1311 zog im Markgrafenkrieg eine vereinigte Streitmacht aus Danemark Sachsen Braunschweig Thuringen Meissen Polen Brandenburg Holstein Magdeburg Bremen und Wittenburg zuerst gegen Wismar und Rostock die von den Streitmachten erobert wurden Stralsund kaufte sich 1313 frei und verzichtete auf einen Grossteil seiner bisherigen Privilegien Schon drei Jahre spater aber hatte sich die Lage wiederum grundlegend geandert Nachdem sich Stralsund mit den Brandenburgern verbundete wurde 1316 die Belagerung Stralsunds durch danische und mit den Danen verbundete Truppen gebrochen Die Gefangennahme des Herzogs von Sachsen Lauenburg brachte der Stadt hohe Losegelder wahrscheinlich wurde davon der Schaugiebel des Rathauses finanziert nach dem Bruch der Koalition gegen Stralsund konnte die wieder erstarkte Stadt ihre Privilegien sogar noch ausbauen so erwarb Stralsund den Stralsunder und den rugenschen Zoll sowie die Munze im Furstentum dazu die Schirmherrschaft uber die Schulen und die furstlichen Muhlen vor der Stadt Nachdem mit dem Tode des rugenschen Fursten Wizlaw III die Besitzfrage uber das Furstentum aufkam verbundeten sich Danen und Mecklenburger zur Ubernahme der Macht dort Stralsund schlug mit dem holsteinischen Verbundeten jedoch 1327 die Mecklenburger das Furstentum Rugen vereinigte sich mit dem Herzogtum Pommern Wolgast Nach dem Ende dieser langen kriegerischen Auseinandersetzungen die die wirtschaftliche Entwicklung stark gehemmt hatten bluhten der Handel und die Wirtschaft Stralsunds schnell wieder auf Durch das dank der Vereinigung der Lander erweiterte Wirtschaftsgebiet und den Ausbau des Fernhandels hatte Stralsund grosse Vorteile Der Ostseehandel bekam jedoch mit den Auseinandersetzungen zwischen dem Konig Magnus von Schweden und Norwegen und dem holsteinischen Herrscher in Danemark einen Dampfer da sich Piraterie immer mehr zum Hindernis entwickelte Erst 1343 konnten die Mitgliedsstadte der Hanse in einem Vertrag mit Konig Magnus diese Hindernisse abstellen nbsp Urkunde des Stralsunder Friedens von 1370Der Stralsunder Frieden von 1370 Bearbeiten Siehe Hauptartikel Friede von StralsundStralsunds Rolle im Wendischen Quartier der Hanse war zu dieser Zeit zweifellos gleich hinter Lubeck anzusetzen Diese politische Bedeutung Stralsunds fand ihren Ausdruck in der Wahl Stralsunds fur die Besiegelung der Ergebnisse der Verhandlungen der Hanse mit dem danischen Rat was als Stralsunder Frieden in die Geschichte einging Die Stadtverfassung von 1391 Bearbeiten Nach dem Sieg uber Danemark bluhte der Handel erneut auf Von diesem Aufschwung profitierten nahezu alle Schichten in Stralsund Politisch jedoch war weiterhin einzig der Rat bestimmend weder die Amter noch andere Handwerker hatten Mitbestimmungsrechte Dies fuhrte in allen Hansestadten zu Unruhen die sich 1391 auch in Stralsund in Erhebungen ausserten Die Stralsunder Ratspolitik bestimmte seit 1361 massgeblich der Burgermeister Bertram Wulflam mit Zwischen 1361 und 1385 nahm er als Vertreter Stralsunds an 59 Hansetagen teil in den beiden Kriegen gegen Danemark hatte er sich grosses Ansehen erworben und seine Macht gefestigt Am Alten Markt hatte er sich gegenuber dem Rathaus ein noch heute erhaltenes Handels und Wohnhaus Wulflamhaus bauen lassen dessen Front bewusst dem Rathaus zugewandt war Sein Handeln wurde immer diktatorischer und selbstherrlicher Zudem erregte auch sein Sohn Wulf Wulflam mit seiner Herrschsucht und Willkur Aufruhr Wahrend Bertram Wulflam immerhin durch seine Leistungen fur Stralsund Ansehen genoss konnte Wulf Wulflam der seine politischen Amter auf Betreiben seines Vaters erhalten hatte nicht mit Erfolgen aufwarten Eine von ihm befehligte Streitmacht die gegen Seerauber vorgehen sollte scheiterte 1385 In der Folge mussten die Hansestadte 1386 mit den adligen Seeraubern ein demutigendes Waffenstillstandsabkommen abschliessen Unfriede zog in Stralsund ein und brachte den Rat dazu den Wulflams nicht gewogene Ratsherren aufzustellen Einer von ihnen war Karsten Sarnow der 1391 in einem Unternehmen gegen Seerauber diese vernichtend schlagen konnte was ihm in Stralsund einen guten Stand sicherte Sarnow in Opposition zu den Wulflams und der hergebrachten Stadtverfassung stehend erzwang am 2 Mai 1391 eine Reform dieser Stadtverfassung Alle geltenden Ratsverfassungen willkore wurden ausser Kraft gesetzt und u a eine Vertretung der Altermanner die Gemeindealtermannervertretung geschaffen Damit gewannen die Amter erstmals einen bescheidenen Einfluss auf die Geschicke der Stadt Doch im selben Jahr 1391 trat eine Missernte ein die zu Not und Verdruss fuhrte Die aus der Stadt vertriebenen Wulflams erwirkten am 18 Oktober 1392 einen Beschluss der ubrigen Hansestadte der Stralsund den Ausschluss aus der Hanse angedrohte sofern nicht die alte Verfassung wiederhergestellt wurde Die Stimmung in Stralsund wendete sich gegen Sarnow er wurde am 21 Februar 1393 auf dem Alten Markt hingerichtet Die Stadtverfassung wurde kassiert Frieden zog in Stralsund weiterhin nicht ein Stets gab es Auseinandersetzungen der Stralsunder mit ihren Landesherren oder fremden Machten aber auch intern waren Streitigkeiten keine Seltenheit So etwa 1407 als die Stralsunder im Papenbrand thom Sunde drei Priester verbrannten denen sie Hochmut vorwarfen Im Streit zwischen Danemark und Holstein zu Beginn des 15 Jahrhunderts versuchten beide Herrscher die Hanse auf ihre Seite zu ziehen 1423 schloss die Hanse ein Bundnis mit dem danischen Konig Erich das dieser allerdings schon 1426 brach indem er strikte Handelsbeschrankungen wie den Sundzoll erliess die die Hanse schwer trafen Am 22 September 1426 schlossen Lubeck Hamburg Luneburg Wismar Rostock und Stralsund ein Kriegsbundnis gegen Konig Erich und verbundeten sich alsdann mit den Herzogen von Schleswig Nur 18 sachsische Hansestadte schlossen sich dem Bundnis an die preussischen Stadte verweigerten die Zusammenarbeit und auch die beiden Mitglieder des wendischen Viertels Greifswald und Anklam verweigerten sich Diese beiden wurden daraufhin aus der Hanse ausgeschlossen Stralsund stand unter pommerscher Landesherrschaft die wiederum eng mit Danemark verbandelt war wies jedoch diplomatischen Druck von dieser Seite zuruck 1427 brachen die Auseinandersetzungen aus es kam zum Krieg der Kalmarer Union gegen die Hanse Nach anfanglichen grossen Erfolgen der Hansestadte wendete sich schnell das Blatt Am 11 Juli 1427 erlitt die 36 Schiffe starke Flotte der Hanse unter Kommando des Lubecker Burgermeisters Tidemann Steen im Strelasund eine schwere Niederlage In den Stadten wurde Protest laut gegen den Rat so auch in Stralsund Im Januar 1427 bildete sich eine oppositionelle Gruppe unter Fuhrung der Brauer die allerdings von Burgermeister Nikolaus von der Lippe niedergeschlagen wurde Trotz der inneren Unruhen wurde der Krieg weitergefuhrt Kaperkrieg und Angriffe auf Danemark und Norwegen wurden forciert Im Gegenzug rustete Danemark eine 77 Schiffe starke Flotte aus die am 5 Mai 1429 Stralsund angriff Vollkommen uberrumpelt gab es keinerlei nennenswerte Gegenwehr seitens der Stadt Die Danen kaperten die Stralsunder Schiffe einige entfuhrten sie die anderen wurden in Brand gesetzt Da sich die Danen aber fur ihre Ruckfahrt einige Tage Zeit liessen die sie zum Brandschatzen und Raubern im Strelasund nutzten konnten die Stralsunder sechs neu im Hafen eingetroffene Schiffe aus Wismar bzw Lubeck zu Kriegsschiffen umrusten und gegen die danische Flotte ziehen lassen Dieses Seegefecht beim Danholm wurde ein Erfolg dem die Danen sich nur durch Flucht und unter grossen Verlusten an Menschen und Schiffen entziehen konnten Zum Andenken an diesen Erfolg nannten die Stralsunder fortan die Insel Strale den Danholm Die folgende Zeit war durch Diplomatie bestimmt Im Jahr 1430 schloss Stralsund einen Separatfrieden mit Konig Erich ab der bei den Bundnispartnern Widerstand weckte Stralsund jedoch hatte guten Grund fur diesen Friedensschluss Denn infolge des Krieges mied auch der Handel der neutralen Stadte den Strelasund und verlagerte sich auf den Landweg Nach dem Separatfrieden stand Stralsund zwischen den Parteien erst als Konig Erich mit allen Hansestadten den Frieden von Vordingborg 1435 schloss entspannte sich die Lage Es hatte sich gezeigt dass die Hanse keineswegs so einig war wie in den Anfangsjahren Blutezeit Bearbeiten Das 15 Jahrhundert wurde zur Blutezeit Stralsunds Fernhandel und Schifffahrt waren die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Zu den bisherigen Handelspartnern traten Schottland und Spanien 350 Kaufleute betrieben um 1450 den Fernhandel davon gehorte die Halfte zu den Gewandschneidern 13 Werften verzeichnet das Stadtbuch um 1421 1488 grunden 50 Schiffer die St Marienbruderschaft der Schiffer in Stralsund den Vorlaufer der Stralsunder Schiffercompagnie die noch heute existiert Die Stralsunder besassen das Handelsmonopol auf der gesamten Insel Rugen und geboten uber beide Fahrverbindungen zwischen Rugen und dem Festland namlich der Fahre zwischen Altefahr und Stralsund Strelasundquerung und zwischen Glewitz und Stahlbrode Das Bauwesen erlebte einen gewaltigen Aufschwung sowohl durch die Erneuerung der bestehenden und den Aufbau weiterer Festungsanlagen als auch durch den Bau prachtiger Giebelhauser durch Stralsunder Kaufleute Auch die Schaufassade des Rathauses wurde nun errichtet Ebenso wurden die Stralsunder Kirchen ausgebaut bzw die Marienkirche wieder aufgebaut Erst im 15 Jahrhundert wird in Stralsund auch buchstablich Geschichte geschrieben Umfangreiche Aufzeichnungen wie sie etwa in Lubeck uberliefert sind gibt es leider aus Stralsund nicht Nur zwei sehr kurze Chroniken eben aus dem 15 Jahrhundert geschrieben wahrscheinlich von Monchen sind erhalten geblieben und zeugen u a von der Installation der Uhr an der Marienkirche im Jahre 1411 oder dem Bau einer Wasserleitung 1418 Eine dritte Chronik existiert nur noch in Fragmenten moglicherweise aber war gerade diese sehr viel umfangreicher als die beiden anderen Bei der Erforschung der Stralsunder Geschichte ist man somit zumeist auf Quellen anderer Stadte angewiesen Allerdings bieten erhalten gebliebene Stadtbucher durchaus wichtige Anhaltspunkte Zudem ist das Stralsunder Stadtarchiv sehr umfangreich es beherbergt z B die alteste papierne Urkunde Danemarks Am Ende des 15 Jahrhunderts offenbarte sich immer mehr der Konflikt zwischen den Stadten und den umgebenden Furstentumern Bogislaw X Herzog von Pommern 1474 1523 zentralisierte sein Reich und erteilte damit den pommerschen Stadten die nach mehr Unabhangigkeit strebten eine Abfuhr Er erhohte die Zolle nahm selbst Handelsbeziehungen zu fremden Landern auf und liess Landereien die schon einmal an Burger verkauft worden waren einziehen und dann an die Burger verpachten Nur unter grossen Anstrengungen gelang es Stralsund seine Privilegien bis zum Anfang des 16 Jahrhunderts zu bewahren Aus einem erhalten gebliebenen Steuerregister vom Beginn des 16 Jahrhunderts welches die Einnahmen der Stadt aus einer Sondersteuer zur Sicherung der Privilegien in Danemark Norwegen und Schweden auflistet ergibt sich ein Bild der Sozialstruktur Stralsunds Die Liste unterteilt die Einwohner nach ihrem Vermogen in sieben Gruppen Demnach gehorten zu den wohlhabendsten Einwohnern die Ratsherren die Mitglieder der Gewandschneiderkorporation waren Sie stellten 0 5 Prozent der Stralsunder Bevolkerung 1 2 Prozent stellte die zweite Gruppe die ebenfalls aus Gewandschneidern und aus Grosskaufleuten bestand In der dritten Gruppe der Burger 3 9 Prozent umfassend waren ebenfalls Mitglieder der Gewandschneider und Grosskaufleute gelistet In der vierten Gruppe 7 Prozent der Bevolkerung umfassend finden sich kleinere Kaufleute und vereinzelt auch Handwerksmeister Viele der Handwerksmeister besonders die Knochenhauer Backer und Bottcher finden sich in der 6 7 Prozent der Bevolkerung umfassenden funften Gruppe Die sechste Gruppe 35 Prozent umfassend vereint die restlichen Handwerksmeister In der siebten Gruppe die 45 7 Prozent der Stralsunder Bevolkerung umfasst befinden sich die Besitzlosen Trager und Tagelohner Nicht besteuert und daher nicht in der Aufstellung erfasst wurden die Unselbstandigen Gesellen Dienstboten und Arme Reformation Bearbeiten Zu Beginn der 1520er Jahre drang auch nach Norddeutschland die Reformation Ausgehend vor allem vom Kloster Belbuck an dessen Klosterschule Johann Bugenhagen als Lektor tatig war verbreitete sich die Lehre im Norden Zwei Schuler Bugenhagens Christian Ketelhot und Johann Kureke kamen auf der Flucht wegen ihrer reformatorischen Ansichten 1523 nach Stralsund ihr Ziel war Livland Beide setzten ihre Flucht jedoch nicht fort sondern predigten in Stralsund was vor allem in den unteren und mittleren Schichten der Bevolkerung Anklang fand Sie wurden dabei von Mitgliedern der Burgerschaft wie Franz Wessel unterstutzt Der Rat der Stadt allerdings nahm klar dagegen Stellung und damit schon bald gegen einen grossen Teil der Burger Nach Konflikten mit den Burgern liess sich der Rat allen voran Nikolaus Smiterlow ebenfalls auf die reformatorischen Lehren ein Gegen diese Stromungen rebellierte die katholische Geistlichkeit Sie versuchte vor allem Ketelhot zu verleumden Auch die Hanse sah in der Reformation ein Argernis Allerdings musste sie von ihrer Forderung an Stralsund und Wismar auf dem 1525er Hansetag in Lubeck den neuen Glauben und die martianischen secten zu verfolgen Abstand nehmen Ende 1525 gestand der nachste Hansetag bereits jeder Stadt die Entscheidung uber ihre Prediger selbst zu Die pommerschen Herzoge mehrheitlich gegen die Reformation eingestellt konnten die Verbreitung in Stralsund nicht aufhalten Johannes Aepinus schuf die neue Kirchenordnung die erste evangelische in Deutschland Der Rat der Stadt der einer Minderheit der Burger nahezu alle Macht in die Hande gab bekannte sich zwar zur Reformation verweigerte aber weiter die von den Burgern ebenfalls angestrebten sozialen Anderungen Mit Unterstutzung der Franziskaner aus dem Stralsunder Johanniskloster erstarkte die burgerliche Bewegung Wortfuhrer war Roloff Moller der obschon selbst Mitglied der Gewandschneiderzunft der oppositionellen Bewegung beitrat und diese sogar anstachelte Spontan zogen im Jahr 1524 Burger zum Rathaus und liessen sich dort vom Rat einen Rezess unterschreiben dass ein sogenannter 48er Ausschuss nach der Anzahl der Mitglieder benannt der Burger fortan uber dem Rat regieren sollte Der 48er Ausschuss liess am 10 April 1525 alle Armen zu einer Sichtung in die Nikolaikirche beordern um diejenigen zu kennzeichnen denen das Betteln erlaubt sei Hierbei entstand ein allgemeiner Tumult in dem sich auch der Unmut der Armen ob ihrer Situation entlud In der Folge wurden Altare und Kapellen beschadigt Der Aufstand breitete sich schnell aus die Johanniskirche wurde gesturmt und geplundert ebenso die Behausungen der Monche Weitere Zerstorungen und Plunderungen folgten im Brigittenkloster und im Kloster St Annen und St Katharinen Vor allem Gesellen Bootleute Magde Tagelohner Knechte sowie Arme waren an diesem Kirchenbrechen beteiligt Nur durch die Aufstellung einer 900 Mann starken Truppe konnten die Aufstandischen gestoppt werden Die Furcht nach dem Kirchenbrechen ausnutzend liess sich der 48er Ausschuss weitere Privilegien vom Rat einraumen Zudem wurden 1525 neun der Mitglieder zu Burgermeistern ernannt unter ihnen Roloff Moller und Franz Wessel In den Folgejahren wurde auf diese Art nahezu der gesamte Rat neu besetzt so dass nunmehr die Burger die herrschende Rolle einnahmen Die alten Ratsfamilien waren nahezu vollstandig zuruckgedrangt worden Keine Machtbeteiligung erhielten jedoch weiterhin die Handwerksmeister Die Kirchenbrecher von 1525 wurden bald sowohl vom 48er Ausschuss als auch von den Reformatoren als loses Gesindel und Gottlose bezeichnet Die Mitglieder des Ausschusses nutzten die Stellung im Rat mehr und mehr zu ihren eigenen Gunsten aus was 1534 zum Sturz des Ausschusses fuhrte Die Kaufmannschaft baute ihre neu erworbene Machtstellung aus und herrschte schon bald uneingeschrankt wie vorher die patrizischen Ratsherren Im Jahre 1575 wurde fur das Stralsunder Stadtgebiet ein eigenes Stralsunder Konsistorium errichtet das als kirchliches Gericht bis 1849 bestand Bildung und Schulwesen Bearbeiten Nach der Reformation wurde in Pommern auch das Schulwesen grundlegend geandert so auch in Stralsund Der Landtag hatte im Jahre 1534 eine von Johann Bugenhagen reformierte Ordnung beschlossen die nach und nach in ganz Pommern durchgesetzt werden sollte In Stralsund wurden 1560 die drei Kirchgemeindeschulen im seit 1555 nicht mehr als Kloster genutzten Katharinenkloster zusammengefuhrt Die siebenklassige Lateinschule an der auch Lesen Schreiben und die neue Religion unterrichtet wurden war zur zentralen Bildungsstatte der Stralsunder Burger geworden und trug bald den Namen Gymnasium Stralsund Ein langjahriger Rektor war Kaspar Jentzkow 1569 1598 Schule und Bildung gewannen zunehmend an Bedeutung Dies schlagt sich in zahlreichen Aufzeichnungen nieder die ab dem 16 Jahrhundert vom Leben in Stralsund berichten Reiche Kaufleute und bestellte oder selbst ernannte Chronisten zeigen das mittelalterliche Leben auf Der lutherische Prediger Johann Berckmann schrieb eine die Jahre 1124 bis 1560 umfassende Stralsundische Chronik in der er die letzten 50 Jahre aufgrund eigenen Erlebens besonders umfangreich schildert Der Burgermeister Nikolaus Gentzkow legte in den Jahren 1558 bis 1567 sein Leben in einem Tagebuch dar welches auch sehr genaue Angaben uber das Privatleben der Kaufleute in Stralsund enthalt Ein von Joachim Lindemann im Jahre 1531 begonnenes Memorialbuch in Fruhneuhochdeutsch verfasst wurde von anderen Schreibern bis 1611 fortgesetzt In Mittelniederdeutsch schrieb Gerhard Hannemann Untervogt des Gerichts sein Tagebuch der Jahre 1553 bis 1587 Das Leben des Burgermeisters Franz Wessel wurde von Gerhard Droge ausfuhrlich beschrieben Und auch der Burgermeister Bartholomaus Sastrow lasst in einer Autobiografie der Jahre 1520 bis 1555 Einblicke in das Leben der Ratsherren und Burger Stralsunds zu Diese Chroniken sind Zeugnis des Willens der Stralsunder Burger im 16 Jahrhundert Wissen zu erwerben zu mehren und weiterzugeben Bis dahin war es ausserhalb von Klostern unublich gewesen Tagesgeschehen aufzuzeichnen Das Burgertum des 16 Jahrhunderts hatte hier eine neue Rolle eingenommen Erganzt werden diese Chroniken von der bedeutenden Pomerania des pommerschen Chronisten Thomas Kantzow Abkehr von der Hanse Bearbeiten Stralsunds Handel mit den Stadten entlang der Ostseekuste sowie mit Nord und Nordwesteuropa gedieh weiterhin Vor allem landwirtschaftliche Erzeugnisse aus Stralsunds Umgebung wurden gehandelt und waren begehrt Importiert wurden vor allem Fisch sowie Salz Gewurze und Wein Handelsgesellschaften wurden gegrundet mit mehreren Vorteilen So konnte durch die Bereederung eines Schiffes durch mehrere Handler das Risiko eine volle Schiffsladung infolge von Piratenuberfallen zu verlieren gemindert werden da die Fracht der Kaufleute auf mehrere Schiffe verteilt wurde der Schiffer hatte die Ware dann bestmoglich zu verkaufen Den Gewinn teilten sich die Beteiligten gemass ihren Anteilen Ebenfalls an Bedeutung gewann der Geldhandel der Kaufleute Geld wurde verliehen und brachte somit Kapital Dass es sich hier oft auch um Wucher handelte belegt die Tatsache dass zwischen 1574 und 1595 111 Stralsunder Hauser verpfandet wurden deren Besitzer das geliehene Geld nicht zuruckzahlen konnten Auch kauften die Burger Land in der Stralsunder Umgebung zur Sicherung ihrer Handelstatigkeit sowie zur Verpachtung an die bisherigen Eigentumer Zunehmende Bedeutung erlangte auch die Bierherstellung 1594 sind in Stralsund 171 Brauhauser nachgewiesen von denen die Mehrzahl Starkbier fur den Export per Seehandel herstellte Mehr und mehr verfolgte Stralsund auch innerhalb des von der Hanse ubrig gebliebenen Wendischen Quartiers eigene Interessen So wurde gegen die bisherigen Statuten und gegen die ausdrucklichen Unmutsbekundungen Lubecks der Handel uber Strand d h ausserhalb der Kontore forciert Nachdem Verhandlungen mit Danemark uber die Aufhebung der nach dem Dreikronenkrieg 1563 1570 verhangten Beschrankungen gescheitert waren richtete Stralsund seine Bemuhungen erfolgreich auf Schweden Gegen die Interessen Lubecks wurden mit Schweden Handels und Zollfreiheiten ausgehandelt Stralsund entwickelte sich zum Bruckenkopf Schwedens auf dem Kontinent 17 Jahrhundert Im schwedischen Konigreich BearbeitenPolitik Bearbeiten Stralsund nahm immer ofter Partei fur die Interessen Schwedens in den Kriegen des beginnenden 17 Jahrhunderts Damit brach es aus der noch 1605 erklarten gemeinsamen Haltung der Hansestadte im Krieg zwischen den Niederlanden Spanien und England aus 1628 wirkte sich dieses Bundnis mit den niederlandischen Generalstaaten in der Art aus dass Stralsund bei der Belagerung durch Wallensteins kaiserliche Truppen starke Finanzhilfen aus den Niederlanden erhielt In den kriegerischen Konflikten Schwedens mit Russland Danemark und Polen setzte Stralsund auf die zugesicherten Handelsprivilegien im schwedisch besetzten Teil des Baltikums und Pommerns Obwohl Stralsund nie Freie Hansestadt wurde und der Herrschaft der Landesherren von Pommern Wolgast unterstand wurde doch ein grosses Mass an Selbstandigkeit erreicht War die Stadt mit den Beschlussen des Landtages in dem sie vertreten war einmal nicht einverstanden wurden diese Beschlusse auch nicht durchgesetzt Dies gelang auch den Landesfursten nicht ihr Einfluss auf die Stadt blieb gering In Kenntnis dieser Tatsache grundete der pommersche Herzog Bogislaw XIII am Ort des Klosters Neuenkamp die Stadt Franzburg die Stralsund Konkurrenz bieten sollte Dieser Plan scheiterte Franzburg konnte die Rolle einer Konkurrentin Stralsunds nie wahrnehmen Auch innerhalb der Stadt wuchs der Einfluss der Stadtherren wieder Der 48er Ausschuss wurde aufgelost und die Macht wieder vollstandig in die Hande der Patrizier gelegt Schon 1559 grundeten Grosskaufleute vorwiegend die Altermanner der Gewandschneider einen neuen Burgerausschuss das Hundertmanner Kollegium Erbvertrag mit dem Herzog und Burgerverfassung Bearbeiten Zu Beginn des 17 Jahrhunderts verscharfte sich in der Stadt die Finanzlage drastisch Abgaben waren zu leisten an das Reich die Landesherren und an Gesandte in Handelssachen Stralsund musste beim Amtsantritt eines Fursten Huldigungskosten zahlen und den pommerschen Herzog und sein Gefolge bekostigen sobald dieser in die Stadt kam Daraus erwuchs ein gewaltiger Schuldenberg der nicht mehr durch Steuern gedeckt war Die Umlage der Ausgaben auf die Einwohner der Stadt verstarkte den Widerstand der Burgerschaft gegen den Rat der Stadt Der 1595 gegen starken Widerstand des Rates vor allem von Bartholomaus Sastrow abgeschlossene Burgervertrag war noch nicht umgesetzt worden eine Finanzkontrolle seitens der Burgerschaft nicht moglich Zudem nahm die Vetternwirtschaft innerhalb des Rates zu Die Verwandtschaftsbeziehungen der Ratsmitglieder untereinander schurten Unzufriedenheit Diese Situation machte sich der Herzog von Pommern Wolgast Philip Julius zu Nutzen Am 3 Februar 1612 zog er in die Stadt ein und setzte eine Untersuchungskommission ein die die von der Burgerschaft beklagten Verfehlungen des Rates zum Thema hatte Der Herzog prasentierte der Burgerschaft einen Vertragsentwurf der neben der Rechenschaftspflicht des Rates gegenuber der Burgerschaft die Oberaufsicht uber die Stralsunder Kirchen durch den Herzog selbst vorsah Auch die Einsetzung der Geistlichen sollte dem Herzog obliegen Das Hundertmanner Kollegium wurde mit Hilfe des Herzogs von Verwandten der Ratsherren und den Altermannern der Gewandschneider befreit Zum Burgerworthalter wurde Justquinus von Gosen gewahlt Da der Rat den Vertrag nicht einhielt zog der Herzog am 18 Marz 1612 erneut nach Stralsund ein und berief zwei Burgermeister den Protonotarius vier Ratsmitglieder und den Syndicus der Stadt Dr Lambert Steinwich ab Nachfolger des als zu zogerlich angesehenen von Gosen wurde Heinrich Stamke Auf dem Hansetag in Lubeck beschwerten sich die beiden spater vom Herzog abberufenen Ratsherren Dr Christof Krauthof und Niklas Dinnies uber die Einflussnahme des Herzogs Die Hanse versuchte den Herzog zur Rucknahme seiner Anderungen an den Machtverhaltnissen zu bewegen Philip Julius allerdings sah die geringe Macht der im Niedergang befindlichen Hanse und die ihm ins Konzept passende Opposition der Burgerschaft gegen das Patriziat und betonte in Schreiben an den Hansetag dass seine Eingriffe in die Geschicke der Stadt seiner Rechtsgewalt als Reichsfurst entsprachen Die Stralsund angedrohte Verhansung d h den Ausschluss aus dem Bundnis sah er gelassen Im Dezember 1612 setzte der Herzog eine Burgerkommission ein welche die geistlichen Guter der Stadt untersuchen sollte Hierbei stellte sich heraus dass seitens des Rates eine Misswirtschaft ob bewusst oder unbewusst konnte nie geklart werden vorgelegen hatte Ganze Grundstucke waren dem Besitz ohne Nachweise abhandengekommen Die Burgerschaft war zutiefst gespalten Gerade bei der Besteuerung gab es nicht auszuraumende Differenzen in den Ansichten Die aufkommenden gewaltsamen Zusammenrottungen veranlassten Philip Julius Verhandlungen mit dem Rat aufzunehmen was am 11 Juli 1615 zum Abschluss des Erbvertrages fuhrte In ihm wurde vereinbart dass Stralsund sich dem Herzog als Erbherrn zu Gehorsam und Treue verpflichtet Gesiegelt war der Vertrag vom Herzog dem Rat den Vertretern der vier bedeutsamsten Gewerke und den einst von Philip Julius entmachteten Gewandhausvertretern Der Herzog musste etliche seiner Forderungen fallen lassen nachdem ihm die landstandischen Ritter in Anbetracht der drohenden grossen Macht des Herzogs erfolgreich Widerstand leisteten was wieder der relativen Eigenstandigkeit Stralsunds zugutekam Die Burgerschaft jedoch hatte sich durch die Uneinigkeit jedoch selbst geschwacht Am 14 Februar 1616 wurden auch die Forderungen der Burgerschaft nach innerstadtischen Veranderungen mit der Siegelung eines Burgervertrages erfullt Der Burgerschaft wurden Mitbestimmungsrechte eingeraumt Der Rat selbst fuhrte weiterhin die Verwaltung und reprasentierte die Stadt Die Kontrolle der Finanzen oblag den Achtmannern die sich in der Achtmannskammer trafen Dabei stellten der Rat und das Hundertmanner Kollegium je vier Vertreter Ersterer zwei Burgermeister einen Ratsherren und den Kammerer Letzterer vier Burger Einigkeit wurde auch in der Frage der Steuern erzielt Das Burgerrecht wurde reformiert und dem Zuzug von mussigem Gesindel Grenzen gesetzt Ebenso wurde eine Arbeitspflicht fur die Stadt bei Bedarf festgelegt Der Korruption wirkten Neuregelungen fur die stadtischen Amter entgegen Der Burgervertrag datierte fortan bis 1870 die Grundlage fur die innerstadtischen Beziehungen Herzog Philip Julius der den Vertrag durch seine Machtbestrebungen und seinen Einsatz erst ermoglicht hatte starb 1625 sein Nachfolger Bogislaw XIV konnte nicht an seine Macht anknupfen Die neue Ordnung funktionierte und daher waren Themen wie das im Februar des Jahres 1625 uber Stralsund hereinbrechende Sturmhochwasser die grosse Schaden angerichtet hatte die Hexenverfolgungen und die Schwache des neuen Herzogs die bestimmenden Themen in Stralsund Allianzvertrag mit Schweden Bearbeiten nbsp Flugblatt mit der Beschreibung der Belagerung von Stralsund 1628Von dem Dreissigjahrigen Krieg wurde Stralsund lange Zeit nur durch Nachrichten beruhrt Stralsund gehorte zu den reformierten Stadten stand aber zunachst nicht in Gegnerschaft zum Kaiser 1626 verdrangten kaiserliche Truppen die Danen unter Konig Christian IV aus Mecklenburg Danach war absehbar dass Pommern zu einem Ziel kunftiger Eroberungen wurde Anfang 1627 begannen in Stralsund vorbereitende Massnahmen zur Verteidigung der Stadt 100 Soldner wurden angeworben und die nach langerer Friedenszeit dringend erneuerungsbedurftigen Stralsunder Stadtbefestigungen wurden bis zum Fruhjahr 1628 wieder aufgebaut Die Burger hatten sich fur ein Jahr zu bevorraten die Wachordnung bezog auch Ratsmitglieder ein und Die Stadt erwarb in grossem Umfang Kriegsmaterial Nach Wismar im Oktober 1627 kapitulierte 1628 auch Rostock Die mecklenburgischen Herzoge flohen nach Danemark Herzog Bogislaw XIV von Pommern hatte sich zwar immer kaiserfreundlich verhalten trotzdem besetzten die kaiserlichen Truppen unter Hans Georg von Arnim auch Pommern In der Franzburger Kapitulation vom 10 November 1627 wurde vereinbart dass Pommern fortan ca 20 000 Mann Besatzungstruppen als Einquartierung erhielt Barth und Greifswald sowie die Insel Rugen wurden von den Kaiserlichen ohne nennenswerten Widerstand eingenommen Seit Beginn des Jahres 1628 stand Stralsund in Geheimverhandlungen mit den Konigen von Danemark und von Schweden die beide Protestanten waren und erklarte Gegner des Kaisers die sich zudem in ihrer wirtschaftlichen Stellung im Ostseeraum bedroht sahen Der schwedische Konig Gustav Adolf war schon 1620 in Stralsund gewesen und hatte hier Beziehungen geknupft Die Kaufleute verdienten zwar an der Belieferung der kaiserlichen Truppen im Umland mit Waffen und anderen Waren doch wuchs in Stralsund der Widerstand gegen die Besatzung Burgermeister Lambert Steinwich versicherte dem Kommissar Graf Ernst Georg von Sparre das Wohlwollen der Stadt die keine Garnison werden wollte Verhandlungen mit den kaiserlichen Anfuhrern hatten zum Ziel sich von Einquartierungen freizukaufen Oberst von Arnim verlangte anfanglich noch 150 000 Reichstaler senkte diese Summe zu Weihnachten 1627 auf 100 000 Taler Der Stralsunder Rat wollte hingegen nur 30 000 Taler zahlen Am 11 Februar 1628 wurde im Greifswalder Vergleich eine Zahlung von 30 000 Talern und die Beendigung der Arbeiten an den Stadtbefestigungen vereinbart gegen die Zusicherung auf eine Einquartierung zu verzichten und auf dem Danholm keine Schanzen zu errichten Die Zahlung erfolgte allerdings wurden die weiteren Bedingungen des Vergleichs von Stralsunder Seite abgelehnt Weitere Verhandlungen folgten aber auch Kampfhandlungen Am 4 April 1628 kapitulierten die Besatzungstruppen auf dem Danholm vor der Stralsunder Seeblockade die unter der Fuhrung Peter Blomes und Justquinus von Gosens stand und raumten die Insel Am 18 April 1628 erteilte Wallenstein aus Jicin den Befehl an von Arnim entweder eine Garnison in Stralsund unterzubringen oder die Stadt zu belagern Die Belagerung begann am 13 Maijul 23 Mai 1628greg 9 Vor Stralsund wurden Truppen zusammengezogen die Zufahrten zur Stadt wurden gesperrt einzig der Hafen blieb frei 1500 Mann Stralsunder Truppen standen allein im Hauptlager von Arnims im Hainholz 8000 Mann gegenuber die zudem besser ausgerustet waren Am 25 Mai 1628 traf auf Bitten des Rates danische Hilfe in der Stadt ein bis Mitte August annahernd 2500 Mann Nach Verhandlungen mit den Schweden wurden auch von dort Hilfstruppen entsandt die am 23 Juni 1628 in Stralsund landeten Mit der Annahme der Hilfe erklarter Gegner des Kaisers und dem Abschluss eines Allianzvertrages mit Schweden stellte sich die Stadt offen reichsfeindlich Dies rief Wallenstein personlich auf den Plan Ihm wird auch in Schillers Trilogie Wallenstein der Spruch nachgesagt Und wenn die Stadt mit sieben Ketten und Schlossern am Himmel hinge ich werde sie doch herunter holen Sein Eintreffen im Lager vor Stralsund am 26 Juni 1628 war mit einer Anderung der Strategie verbunden die zusehends Erfolge zeigte Immer wieder kam es zu Verhandlungen zwischen dem Rat und den Belagerern Nach der Legende schoss ihm ein Verteidiger ein Weinglas aus der Hand worauf Wallenstein begleitet vom Hohnblasen von den Stralsunder Festungsmauern entnervt abzog Alljahrlich wird dies heute mit den Wallensteintagen gefeiert Sicher ist dass Wallenstein nach Verstarkung der Hilfe aus Schweden und Danemark und aufgrund widriger Witterung am 15 Juli 1628 abzog und von Arnim am 21 Juli 1628 die Belagerung ganz aufgab Die letzten kaiserlichen Einheiten zogen am 24 Julijul 3 August 1628greg vor der Stadt ab Die Belagerung hatte etwa 12 000 Soldnern Wallensteins das Leben gekostet 10 In der Stadt hielten sich 4700 Soldaten aus Danemark und Schweden auf die Einwohner litten unter den Folgen der Belagerung und der Versorgung der fremden Hilfstruppen Der Gesandte des schwedischen Konigs traf im August 1628 in Stralsund ein und gemahnte den Rat an die Abmachungen und die bedingungslose Bindung an Gustav Adolf von Schweden Die Schwedenzeit hatte in Stralsund begonnen Im Jahr 2010 fanden im Quartier Frankenhof sudostlich der Stralsunder Altstadt archaologische Untersuchungen statt Auf der Flache wurden in zwei Massengrabern 13 Bestattete gefunden die mit der Belagerung von 1628 oder einer spateren Epidemie in Zusammenhang gebracht wurden Alle Toten waren mannlich und vorwiegend jungeren Alters zwischen 21 und 25 Jahren sodass ein militarischer Kontext zu vermuten war Die durchschnittliche Korperhohe betrug 1 66 m Die begrabenen Manner waren in schlechtem gesundheitlichen Zustand Besonders haufig waren Erkrankungen die auf unzureichende Lebensbedingungen schliessen lassen wie Kieferhohlenentzundung oder Entzundung der Mundschleimhaut Lediglich zwei Manner zeigten unverheilte Hiebverletzungen die jedoch vermutlich nicht sofort zum Tode gefuhrt hatten Vermutlich handelt es sich bei den Verstorbenen nicht um Opfer einer Kampfhandlung sondern um Insassen eines Krankenlagers oder einer ahnlichen Einrichtung die an Infektionserkrankungen z B Seuchen starben 11 12 Am 10 September 1630 traf gegen 6 Uhr morgens der schwedische Konig Gustav Adolf in Stralsund ein empfangen mit Kanonendonner und dem Lauten aller Kirchenglocken der Stadt und nahm im Artushof Quartier Dem Rat der Stadt eroffnete er dass er zur Sicherstellung des Schutzes Stralsunds 100 000 Reichstaler erwarte Da die Stadt in finanziellen Noten war neben den seit Jahren angehauften Verbindlichkeiten waren auch noch die fur die Verteidigung gegen die Kaiserlichen angeworbenen Soldner zu entlohnen fiel das Aufbringen dieser Gelder schwer Gustav Adolf ubereignete dafur der Stadt und privaten Geldgebern diverse furstliche Guter Der Konig personlich besichtigte die Stralsunder Stadtbefestigungen und befahl deren Ausbau Zudem erlegte er Stralsund eine Garnison auf eben das was Stralsund noch kurz zuvor strikt abgelehnt hatte Die Aufwendungen der Stadt fur den Ausbau der Befestigungsanlagen und die Garnison und weitere aufgrund der Besatzung anfallende Posten beliefen sich in den folgenden Jahren auf ca 40 Prozent der gesamten Ausgaben Einnahmequellen waren das Kopfgeld einer nach Standeszugehorigkeit festgelegten Summe und das Pfundgeld welches als prozentualer Anteil einer jeden Handelsware an die stadtische Kasse abgefuhrt werden musste Im schwedischen Reich Bearbeiten Immer wieder versuchten Vertreter des Reichs Stralsund zuruckzugewinnen vor allem nach dem Tod Gustav Adolfs 1632 Diese meist schriftlich vorgebrachten Ansinnen jedoch wies die Stadt stets zuruck Eine Stralsunder Abordnung wurde 1645 nach Osnabruck entsandt um auf dem dortigen Friedenskongress die Rechte der Stadt zu vertreten und moglichst weitreichende Freiheiten zu erlangen Letztendlich scheiterten diese Bemuhungen in ihren Hauptfragen der Selbstandigkeit Im Westfalischen Frieden wurde Stralsund in Schwedisch Pommern eingegliedert Die schwedische Herrschaft uber die Stadt brachte auch wegen der von Konig Karl X Gustav und seinen Nachfolgern gefuhrten Kriege weitere finanzielle Belastungen Im Gegenzug allerdings bestatigte Schweden den Stralsundern viele ihrer Privilegien was der Handelstatigkeit zugutekam 1675 uberfiel Schweden im Schwedisch Brandenburgischen Krieg die Mark Brandenburg Sie wurden in der Schlacht bei Fehrbellin geschlagen und in die Defensive gedrangt womit auch Stralsund wieder Kriegsziel wurde Erstmals lagerte in diesem Pommernfeldzug im Oktober 1675 in Ludershagen der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm mit einem Heer vor Stralsund zog jedoch bald darauf aufgrund des einbrechenden Winters wieder ab Daraufhin stellte der schwedische Feldmarschall Graf Otto Wilhelm von Konigsmarck eine 14 000 Mann starke Armee in der Region Rugen Stralsund auf Im September 1677 gelang es den Danen auf Rugen zu landen und Schwedens Verbindung zu Vorpommern abzuschneiden In dieser Situation boten der Danenkonig und der Kurfurst von Brandenburg der Stadt die Reichsunmittelbarkeit an sofern sie sich von Schweden lossage Diesen einstmals angestrebten Status der freien Reichsstadt wies der Rat allerdings zuruck und die Unterstutzung der schwedischen Truppen Konigsmarck wurde intensiviert Stralsund das laut Allianzvertrag keine Soldaten im Kriegsfall stellen musste bot den Schweden nunmehr freiwillig alle verfugbaren Soldaten an Im Januar 1678 wurde Rugen innerhalb von funf Tagen zuruckerobert Vor Stralsund lagernde Truppen griffen jedoch in Einzelaktionen immer wieder die Stadt an und eroberten vor allem Vieh Die verbundeten danischen und brandenburgischen Truppen landeten Ende September 1678 auf Rugen Mit der Einnahme der Insel wurde die Lage fur Stralsund hoffnungslos nbsp Grundriss der Festung Stralsund zur Zeit der Belagerung im Jahre 1678Am 20 September 1678 begann die Belagerung von Stralsund durch brandenburgische Truppen mit der Beschiessung des Hafens In der Stadt herrschte Uneinigkeit zwischen den schwedischen Besatzungstruppen und dem Rat Eine gemeinsame Verteidigung der Stadt war nicht moglich da der Rat und die Burgerschaft offen mit einem Friedensschluss mit Brandenburg sympathisierten Trotz der Bitten sowohl des Rates als auch Konigsmarcks die Stadt zu verschonen begann Friedrich Wilhelm am 10 Oktober 1678 mit einem Bombardement da die Stralsunder eine friedliche Ubergabe ablehnten Dem Bombardement fielen viele Hauser und auch grosse Teile der Jakobikirche zum Opfer Ein Grossbrand brach aus und wutete in der Stadt Am 11 Oktober 1678 schickte Konigsmarck aus der stark beschadigten Stadt einen Unterhandler zum Kurfursten am 15 Oktober 1678 schlossen die Brandenburger mit Konigsmarck die Kapitulationsvereinbarung ab die den Schweden einen ehrenhaften Abzug ermoglichte Die Stralsunder vereinbarten in einem separaten Vertrag den Schutz ihrer Privilegien und das Verbot von Plunderungen in den kommenden zehn Jahren wollte Brandenburg Stralsund beim Wiederaufbau unterstutzen Die die brandenburgische Herrschaft wahrte nicht lange Mit dem Friedensvertrag zwischen Frankreich Schweden und Brandenburg gelangte Stralsund am 9 Juni 1679 wieder zum Konigreich Schweden Konigsmarck kehrte als Generalgouverneur nach Stralsund zuruck nbsp Schematische Darstellung der Belagerung von Stralsund durch die Preussen Danen und Sachsen im Jahre 1715Wirtschaft Bearbeiten Bereits mit der teilweisen Abkehr von den Beschlussen der Hanse hatte sich gezeigt dass die Zeit der Hanse als Bundnis der Stadte voruber war Durch den starken Druck der Landesherren der die Hansestadte umgebenden Lander die unterschiedliche Interessen und Machtbestrebungen hatten waren die Stadte gezwungen vor allem ihre eigenen Interessen zu vertreten Stralsund hatte aufgrund seiner Lage im Danemark freundlichen Pommern kaum noch gemeinsame Interessen mit den Stadten in Mecklenburg oder Holstein Die Stralsunder Handler vom Spanienhandel kaum profitierend verlegten ihre Tatigkeiten uberwiegend in den baltischen Handel In den westlichen Handelsstadten waren Stralsunder Kaufleute uberwiegend als Mittler tatig Im Handel mit den Niederlanden waren sie von den einheimischen Handlern abhangig einstige Privilegien waren nach dem Erstarken der heimischen Handler obsolet geworden Selbst der Handel mit Norwegen einst ein bluhendes und lukratives Geschaft wie das Bergenfahrer Gestuhl in der Nikolaikirche bezeugt wurde nach dem Erstarken der Norweger zuruckgedrangt Stralsunder handelten nunmehr am Rande der Legalitat meist nicht mehr in den Kontoren sondern uber Strand d h ohne Einschaltung der Marktplatze Neben kleineren Handelsbeziehungen zu Schottland Export von Bier und England wurde der Handel mit Danzig Reval und Lubeck intensiviert Parallel dazu nahmen auch die kleineren Stadte des Ostseeraumes in Danemark und Schweden einen grosseren Platz ein Die schwedischen Eroberungen im Baltikum erlaubten einen bevorzugten Handel bis nach Moskau Auch die nahe gelegene Insel Rugen wurde intensiv in die Handelsbeziehungen einbezogen Stralsund hatte gegenuber den zu Anfang des 17 Jahrhunderts aufstrebenden neuen Handelsstadten die an den Flussmundungen lagen und somit besser den Handel auch mit dem Inland betreiben konnten enorme Nachteile die sich bald schon im Ruckgang der Bedeutung fur den sich entwickelnden Welthandel auswirkten Um 1705 gab es in der Stadt am Strelasund annahernd 850 Meister wobei fast die Halfte von ihnen ohne Gesellen arbeiteten ein etwas grosserer Teil der Handwerksmeister beschaftigte zusammen ebenfalls etwa 850 Gesellen Zwischen den Zunften gab es grosse Unterschiede hinsichtlich des Reichtums Die reichsten Amter waren die der Schmiede und Backer gefolgt von den Schustern Kurschnern Schneidern Kufern Barbieren Knochenhauern und Metallgiessern Zu den armeren Zunften waren die Weber Fischer Korbmacher und Maurer zu rechnen Nachdem rund um Rugen und auch in den stadtischen Gewassern immer mehr Fisch auch von Nicht Zunftmitgliedern gefangen wurde stieg diese Zunft ebenfalls zu den armeren ab Ebenso erging es den Knochenhauern denen Konkurrenz in den Garbratern erwuchs die den Viehhandel und den Handel mit Schlachtvieh unter ihre Kontrolle gebracht hatten Trotz dieser starken Konkurrenzsituation stagnierten die Produktionsmethoden der Handwerker die vom Einkauf der Rohstoffe bis zum Absatz des Endproduktes alles in einer Hand vereinigten Das Zentrum der Bierproduktion in Stralsund lag in der Langenstrasse und der Frankenstrasse Den Transport der Bierfasser zum nahe gelegenen Hafen nahmen Biertrager wahr die sich zunftahnlich organisiert hatten Aufgrund der Notwendigkeit das Braurecht zu erwerben und wegen des sehr hohen finanziellen Aufwandes fur eine gewinnbringende Bierproduktion konnten nur finanzstarke Kaufleute dieses Geschaft ausuben Unmittelbar nach der Beendigung der Belagerung durch Wallenstein 1628 waren die nach Stralsund gefluchteten Bauern der Umgebung wieder auf ihre Hofe zuruckgekehrt Daraus resultierte bald schon ein erneuter wirtschaftlicher Aufschwung in der Stadt die Handel mit den landwirtschaftlichen Erzeugnissen vor allem uber See betrieb Daraus wiederum resultierte ein Aufschwung bei den Werften die nach der Belagerung naher an die Stadt umgezogen wurden und allen Amtern die mit dem Bau und der Ausstattung der Schiffe beschaftigt waren Ebenfalls seit 1630 existierte in Stralsund eine vom Postmeister Otto Reimann gefuhrte Botenanstalt zur Beforderung von Nachrichten Stadtebau Bearbeiten Bei der Belagerung 1628 waren in der eng bebauten Stadt eine Zeichnung von Johannes Staude aus dem Jahr 1644 zeigt dass es innerhalb der Stadtmauern nahezu keine unbebauten Platze mehr gab so richtete sich die Bautatigkeit in Stralsund nahezu ausschliesslich auf den Wiederaufbau einige Gebaude beschadigt worden So wurde das vollig zerstorte Elendenhaus im Heilgeisthospital 1641 wieder aufgebaut Nach einem Blitzschlag musste auch der Turm der vordem mit 157 Metern Hohe zu den hochsten Bauwerken Europas gehorenden Marienkirche erneuert werden In der nach der 1678er Belagerung gerade erst im Wiederaufbau befindlichen Stadt brach am 12 Juni 1680 erneut ein Grossbrand aus der auch Teile des Rathauses zerstorte 18 Jahrhundert BearbeitenPolitik Bearbeiten Mit enormem Aufwand wurde am 8 Marz 1700 die Huldigung des Konigs Karl XII begangen Neue Gefahr brachte der Grosse Nordische Krieg Dieser verlief zwar zunachst weitab der Stadt Die Folgen waren aber schon in Stralsund zu sehen Im Mai 1700 wurden 300 Matrosen in der Stadt geworben 13 Die Stralsunder Garnison umfasste 1300 Soldaten 14 Im August 1711 vereinigten sich Truppen Sachsens Russlands und Danemarks in Schwedisch Vorpommern die vom 7 September 1711 bis zu ihrem Abzug Anfang Januar 1712 Stralsund belagerten 15 Im Laufe des Jahres 1712 kam es zu einer Besetzung der schwedischen Gebiete auf dem Kontinent insbesondere in Schwedisch Pommern Entlastung und die Verteidigung der Stadt Stralsund als schwedischem Bruckenkopf sollte eine Armee unter dem schwedischen Feldmarschall Magnus Stenbock bringen der tatsachlich die alliierte Ubermacht in der Schlacht bei Gadebusch in Westmecklenburg schlug In dieser fur Schweden ausserst kritischen Lage lehnte Karl XII mehrere Friedensangebote ab Er war im November 1714 aus Bender in die Festung Stralsund zuruckgekehrt vgl Gewaltritt Karls XII von Pitești nach Stralsund Der Konig besichtigte die Truppen vor dem Kutertor und dem Kniepertor sowie auf Rugen und unterzeichnete einen offenen Begnadigungs Brief fur die Stadt Stralsund vom 29 November 1714 in dem er bestimmte dass der Stadt die Torschlussel zuruckgegeben wurden und die Stadt von der Accise Consumtions Steuer und anderen finanziellen Belastungen befreit sowie die Burgermeister und der Rat in den Adelsstand erhoben wurden Ferner bestatigte er am 24 April 1715 alle Vortheile Freyheiten Begnadigungen Gerechtigkeiten und Privilegien der Stadt Als er erste Erfolge gegen die preussische Armee erzielte wurde der Konig von den vereinigten danischen preussischen und sachsischen Truppen in der Festung eingeschlossen Nachdem Stralsund im Pommernfeldzug 1715 1716 monatelang belagert wurde ergaben sich die eingeschlossenen Schweden am 23 Dezember 1715 Ende 2009 fand auf dem Gelande vor dem ehemaligen Frankentor sudostlich der Stralsunder Altstadt eine baubegleitende archaologische Voruntersuchung statt Auf einem ehemaligen Gelandefussboden wurde ein durch die Abbruchmassnahmen zum Teil gestortes Massengrab entdeckt das mit der Belagerung von 1715 in Zusammenhang gebracht wurde Das Grab war teilweise gestort weshalb keine vollstandigen Skelette vorlagen Die 25 Manner wurden in mehreren Lagen und teilweise in Bauchlage bestattet Das Durchschnittsalter betrug 33 Jahre wobei ein betrachtlicher Anteil uber 40 und keiner im jugendlichen Alter war Die durchschnittliche Korperhohe betrug 169 cm Die Manner waren gesund und gut genahrt Es gab zahlreiche Trummerbruche an Armen und Beinen die auf Opfer schwerer Artillerie hinwiesen Verletzungen aus einem Nahkampf konnten nur in einem Fall nachgewiesen werden Es handelt sich vermutlich um Angehorige der verbundeten Truppen die beim Angriff auf das Hornwerk gefallen sind 16 Der Preussenkonig Friedrich Wilhelm ubergab Stralsund den Danen Erst mit dem Frieden von Frederiksborg kam Stralsund wieder ins schwedische Reich Ab 1720 war Stralsund die Hauptstadt von Schwedisch Vorpommern und blieb es bis zum Ende der Schwedenzeit im Jahr 1815 1757 erlaubte der schwedische Konig wieder die Ansiedlung von Juden diese begannen 1786 mit dem Bau einer Synagoge die am 30 Marz 1787 geweiht wurde siehe auch Geschichte der Juden in Stralsund Wirtschaft Bearbeiten In der schwedischen Stadtaufnahme 1706 1707 sind die Besitzer der 1601 erfassen Grundstucke nach Berufen aufgefuhrt Danach gab es zu dieser Zeit in Stralsund 110 Getreidehandler 97 Malzer 74 Schiffer und 64 Bierbrauer Von den 475 Handwerkern waren 50 Schuster 42 Fischer 27 Backer 26 Schneider 23 Leinweber 21 Schmiede und 21 Zimmerleute Nachdem Schweden 1720 den sudlich der Peene gelegenen Teil Vorpommerns an Preussen abgetreten hatte verlor Stralsund zunehmend an Bedeutung Es fehlte der Stadt am Hinterland was sie gegenuber Stadten wie Hamburg oder sogar Rostock benachteiligte Zudem war der Stadt die Freiheit im Oresund entzogen worden Zwar war Stralsund weiterhin der bedeutendste Export und Importhafen in Schwedisch Pommern aber an die einstige Bedeutung kam es nie wieder heran Vornehmlich Malz und Getreide wurden nach Schweden exportiert 1729 entstand in Stralsund die Amidonmacherei die von Daniel Joachim Kuhl 1687 1745 gegrundet eine der erfolgreichsten Manufakturgrundungen wurde 1731 wurde der Import von Starke im Land Schwedisch Pommern verboten 1818 konnte die Starkefabrik sogar exportieren Erfolgreich war anfangs auch die Wollmanufaktur des Kaufmanns Johann Nicolaus Hennings 1719 1779 Er konnte bereits 1747 das ganze Land mit Kalmanken und Flanell versorgen so dass die Regierung 1748 den Import derartiger Waren verbot 1749 wurden 400 Spinnerinnen beschaftigt Allerdings gingen die Stralsunder Kramer gegen die Manufaktur mit allen auch illegalen Mitteln vor Hennings Ware wurde geschmaht bei einer Zahlung der Kramwaren 1749 wurden nur importierte Kalmanken und Flanelle gefunden Hennings Einspruch beim Rat der Stadt wurde nur zogernd beschieden Die Wollmanufaktur ging 1758 ein 1755 entstand die Stralsunder Fayencenmanufaktur Sie wurde von Joachim Ulrich Giese 1719 1780 gegrundet und war bald eines der bekanntesten Unternehmen der Stadt Am 25 Oktober 1765 erhielt der Graveur Johann Kaspar Kern gest 1791 eine Konzession zum Betrieb einer Spielkartenfabrik die zu Beginn des 19 Jahrhunderts unter dem Namen Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabrik AG die grosste Unternehmung ihrer Art in der Welt wurde 1765 prufte der schwedische Reichstag ob die Zulagenkammer Stralsund angesichts der seit einigen Jahren nicht gezahlten Steuern unter schwedische Verwaltung zu stellen sei 1767 wurde dazu eine Kommission eingesetzt die im Juni 1768 sieben Stralsunder Ratsmitglieder absetzte Nach Protesten seitens der Stralsunder befand der Reichstag dass die Kommission ihre Befugnisse uberschritten habe und machte die Entscheidungen ruckgangig Die Regierung in Stockholm war sehr zogerlich bei der Unterstutzung der Stralsunder Bemuhungen den Handel wieder zu beleben Erst 1766 wurde durch Aufhebung einer Sondersteuer der Handel mit nicht baltischen Landern belebt 1785 konstituierte sich in Stralsund eine Kommission des Rates zur Belebung des Handelsverkehrs Jedoch blieb auch deren Erfolg eher gering Nur wenig besserte sich die Situation im letzten Drittel des 18 Jahrhunderts Hier profitierte vor allem der Schiffbau in Stralsund von einer leichten Verbesserung dank der Wiederbelebung des Seehandels Einen Aufschwung erlebte der Schiffbau infolge des Amerikanischen Unabhangigkeitskrieges allein im Zeitraum 1774 1783 wurden in Stralsund 57 grossere Lastschiffe gebaut 17 Stadtebau Bearbeiten In der schwedischen Stadtaufnahme von 1706 1707 zeigt die noch immer bestehenden Auswirkungen der letzten Belagerung von 1678 1601 Grundstucke sind verzeichnet davon 1392 innerhalb der Stralsunder Stadtbefestigungen Gesundheitswesen Bearbeiten Im Jahr 1709 starben in einer Pockenepidemie in den Monaten Januar bis Juli uber 600 Kinder Im September 1710 trat eine im August 1709 vom Rat angestrebte Pestordnung in Kraft nachdem im Vormonat die Epidemie in der Stadt ausgebrochen war Sie sah das Schliessen verseuchter Hauser vor die mit einem weissen Kreuz zu kennzeichnen waren nur Arzten war der Zutritt gestattet Fritz Adler beziffert die Zahl der Pesttoten auf 4000 18 Jurgen Drevs nennt 7774 Tote 13 wobei diese Angabe bei 8000 Einwohnern sicher zu hoch ist Am 26 April 1711 wurde in den Stralsunder Kirchen ein Dankfest nach dem Ende der Epidemie gefeiert 1800 1815 Die letzten Schwedenjahre und franzosische Besetzung BearbeitenSchwedens Konig Gustav IV Adolf wollte den schwedischen Teil von Pommern starker ins schwedische Reich integrieren Am 26 Juni 1806 wurde mit dem Staatsstreich die Landesverfassung ausser Kraft gesetzt ab 1 Januar 1807 sollte schwedisches Recht gelten Eine der Massnahmen war die Aufhebung der Leibeigenschaft Den Stadten wurden die Privilegien von 1789 versprochen wirtschaftliche Projekte zur Aufhebung der Ruckstandigkeit Pommerns geplant Politik Bearbeiten Seit der Belagerung durch preussische Truppen im Jahr 1758 hatte Stralsund keine militarischen Auseinandersetzungen mehr erlebt Im Spatsommer 1804 brach Schweden die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich ab und ging im Dritten Koalitionskrieg mit England und Russland eine Allianz gegen Frankreich ein Teile der auf Rugen gelandeten russischen Truppen zogen durch Stralsund Die nach Mecklenburg gesandten schwedischen Truppen kehrten im Fruhjahr 1806 nach Pommern zuruck Als nach der preussischen Niederlage bei Jena im Vierten Koalitionskrieg die Franzosen ganz Norddeutschland besetzten bedrohten sie auch Schwedisch Pommern In Stralsund wurde am 29 Oktober 1806 der Belagerungszustand verhangt und am 17 Dezember 1806 mit dem Abbruch der Vorstadte begonnen Die etwa 1600 dort lebenden Menschen wurden in der Marienkirche notdurftig untergebracht Die Franzosen ruckten im Januar 1807 uber die Peene weiter nach Pommern vor Die in Vorpommern stationierten schwedischen Truppen zogen sich am 29 Januar 1807 nach Stralsund zuruck die Stadt wurde landseitig vom franzosischen Heer eingeschlossen Es kam allerdings nur zu vereinzelten leichten Geplankel da die Franzosen an einer Einnahme Stralsunds nicht interessiert waren vielmehr zogen sie Ende Marz 1807 sogar Truppen zur Belagerung von Kolberg ab Die Schweden nutzten dies fur einen Ausfall am 1 April bei dem die Belagerer tatsachlich aus Schwedisch Pommern vertrieben wurden allerdings nur fur kurze Zeit am 17 April schlugen die Franzosen die Schweden bei Ferdinandshof Beide Seiten schlossen einen Waffenstillstand der fur Stralsund den Vorteil hatte dass die Stadt nicht wieder belagert wurde Am 12 Juni 1807 traf Konig Gustav IV Adolf in Stralsund ein das er zu seinem Hauptquartier machte Auch ein preussisches Korps unter Befehl von General von Blucher wurde hier aufgestellt Blucher bewohnte das Haus Muhlenstrasse Nr 6 Zu den versammelten 5000 Preussen die unter Friedrich Wilhelm Bulow von Dennewitz vor dem Frankentor ubten gehorte auch Ferdinand von Schill Ein 8000 Mann starkes Hilfskorps aus England kam Anfang Juli ebenfalls nach Stralsund ausserdem Anfang August noch drei Bataillone Finnen Nach der Kundigung des Waffenstillstandes durch Schweden ruckten die Franzosen schnell wieder in Pommern vor und erreichten am 15 Juli 1807 wieder Stralsund Eine Bitte des Stralsunder Magistrats an den schwedischen Konig die Belagerung abzuwenden schlug Gustav Adolf am 23 Juli ab Inzwischen waren Russland und Preussen mit Frankreich einen Waffenstillstand eingegangen dem am 7 Juli der Friede von Tilsit gefolgt war Seither stand Schweden nur von der Seemacht Grossbritannien unterstutzt mit Frankreich und sechs Monate spater auch mit Russland im Kriege Am 6 August 1807 fuhrten die Franzosen einen ersten Angriff auf Stralsund Am 9 August wurde die schwedische Regierung nach Bergen auf Rugen verlegt Der Konig ubergab am 19 August die Regierung an den Stralsunder Magistrat Burgermeister David Lucas Kuhl ubergab am 20 August gegen 18 Uhr die Stadt an die Belagerer Am Abend noch besetzten franzosische Truppen Stralsund Sie schleiften die Festungsanlagen trugen die der Verteidigung dienenden Walle ab und verlangten vom Land hohe Kontributionen Einquartierungen in Privathausern waren bis zum Kasernenbau die Regel Die Franzosen unter Generalgouverneur Thouvenot nutzten das Gymnasium im ehemaligen Katharinenkloster und das Gebaude der Ressource als Kaserne in den Pfarrkirchen St Marien und St Jakobi richteten sie Magazine ein die Johanniskirche und die Heilgeistkirche wurden zu Stallungen umfunktioniert Die Besatzer schafften Relikte der mittelalterlichen Strafgerichtsbarkeit wie den Schandpfahl ab Burgermeister David Lukas Kuhl traf sich 1808 anlasslich des Erfurter Furstenkongresses mit Napoleon um unter anderem uber die Beibehaltung der standischen Verfassung zu sprechen Auf die Frage Napoleons ob die Stralsunder zu Preussen wollten oder zu Mecklenburg antwortete Kuhl sie wurden Mecklenburg vorziehen da man die gleiche Verfassung und Gesetze habe Eine Entscheidung traf Napoleon allerdings nicht 19 Nach der Audienz wurden die franzosischen Truppen im Marz 1808 grosstenteils abgezogen und durch eine kleine Wachtruppe aus franzosischen und polnischen Soldaten ersetzt Am 25 Mai 1809 traf aus Damgarten Major Freiherr Ferdinand von Schill gegen 10 Uhr in Stralsund ein Er zog durch das Tribseer Tor in die Stadt ein die er noch aus dem Jahr 1807 kannte Nachdem er in Damgarten erfolgreich gekampft hatte hoffte er in der Festungsstadt Stralsund auf ein Fanal fur die Befreiung von der franzosischen Fremdherrschaft Seinem Mitkampfer Leutnant Leopold von Lutzow rief er zu Wir brauchen Stralsund als Stutzpunkt fur den Kleinkrieg auch wenn wir ehrenvoll fallen sollten Mit Hilfe des in schwedischen Diensten stehenden Offiziers Friedrich Gustav von Petersson gelang es Schills Truppen die franzosische Besetzung der Stadt zu vertreiben und die Wiederanlage der geschleiften Verteidigungsanlagen voranzutreiben Zweifel kamen auch in Schills Truppen auf angesichts der aussichtslos erscheinenden Lage in Stralsund Unter den der Generalen Gratien und Ewald war eine gewaltige Ubermacht von 6 000 Mann herangezogen Am 31 Mai 1809 griffen die Franzosen die Stadt am Tribseer Tor an und erste Angriff konnte abgewehrt werden Jedoch ruckten die angreifenden Truppen am Tribseer Tor nur zur Ablenkung an Ihre Hauptmacht konzentrierte sich auf das Kniepertor wo sie schnell in die Stadt vordringen konnte Gegen die Ubermacht hatten die Schillschen Truppen kaum eine Chance nur einem kleinen Teil gelang die Flucht durch das Frankentor die meisten fielen im Kampf Schill selbst wurde nach einem Fluchtversuch beim Ritt durch die Fahrstrasse von einer Kugel todlich getroffen Schills Korper wurde am 2 Juni 1809 auf dem St Jurgen Friedhof verscharrt und der Kopf an Napoleons Bruder Jerome Bonaparte geschickt 557 Manner aus Schills Truppe wurden gefangen genommen Einige wurden nach Braunschweig gebracht und hingerichtet andere mussten auf Galeeren dienen Die Besatzung wurde zunachst von hollandischen dann wieder von mecklenburgischen Truppen gestellt Im Januar 1810 kam es zum Frieden zwischen Frankreich und Schweden und zur Ruckgabe Stralsunds an Schweden Am 27 Januar 1812 zogen die Franzosen wieder in Stralsund ein das ihnen vom Kommandanten von Peyron kampflos ubergeben wurde Unter Fuhrung General Morands verliess die etwa 3000 Mann starke Besatzung am 7 Marz 1813 die Stadt und ging drei Wochen spater im Gefecht bei Luneburg unter Am 15 Marz 1813 zogen wieder schwedische Truppen in Stralsund ein Im Kieler Frieden vom 14 Januar 1814 verzichtete der Konig von Schweden auf Schwedisch Pommern zugunsten Danemarks Im Artikel IX des Friedensvertrages wurde zusatzlich ein Stapelrecht fur britischen Waren im Hafen von Stralsund vereinbart 20 Durch nachfolgende Vertrage vom 4 und 7 Juni 1815 erwarb Preussen das Gebiet Schwedisch Pommern gegen eine Zahlung von 3 5 Millionen Taler preuss Courant an Schweden 1815 1900 Die Preussenzeit BearbeitenAm 23 Oktober 1815 trat Schweden in Umsetzung der Vertrage des Wiener Kongresses Stralsund und Vorpommern an Preussen ab Die stationierten Regimenter zogen am 23 Oktober 1815 symbolisch durch das Kniepertor ab und wieder in die Stadt ein Am selben Tag hatten sich im Meyerfeldtschen Palais dem Sitz des schwedischen Gouverneurs Regierungsvertreter aus Schweden und Preussen sowie Deputierte der Ritterschaft Stande Kirche und der Universitat Greifswald versammelt Die Stralsundische Zeitung berichtete am 28 Oktober 1815 dass der schwedische Gesandte vom Schmerz der Trennung ergriffen das Entlassungspatent des schwedischen Konigs verlas er verkundete dass es seinem Herzen ein grosses Opfer gewesen sei sich von einem Lande zu trennen dessen Einwohner jederzeit die ruhrendsten Beweise des Patriozismus und der Anhanglichkeit an das Mutterland abgelegt hatten 21 Der preussische Gesandte verlas darauf das Besitzergreifungspatent des preussischen Konigs Politik Bearbeiten Stadtverfassung Bearbeiten Den Stralsundern und Vorpommern sicherte der Konig Schutz zu und den Erhalt der standischen Verfassung die er jedoch der den gesamten Staaten zu gewahrenden allgemeinen Verfassung anschliessen wollte 22 Die alte Stadtverfassung der Erb und Burgervertrag aus dem 17 Jahrhundert teilte die Einwohner noch immer in drei Grade auf In der Sitzung des Rates am 25 Oktober 1815 ausserten die Burgermeister und Ratsmitglieder jedoch die Vermutung dass es moglicherweise auf die Einfuhrung einer neuen Verfassung oder doch mancherlei Neuerungen abzusehen ware 23 Burgermeister David Lukas Kuhl wurde im Dezember 1815 nach Berlin entsandt um vom Konig die alten Rechte bestatigt zu bekommen jedoch wurde der Delegation keine Audienz gewahrt Kuhl begegnete dem Konig dann auf einem Neujahrsball und wurde von ihm mit Floskeln abgefertigt 24 Bei einer Volkszahlung am 1 Dezember 1815 waren in Stralsund 6012 mannliche und 7197 weibliche Personen wohnhaft Davon gehorten ungefahr 300 Burger dem ersten Stand an Im Jahr 1831 trat die revidierte Stadteordnung in Kraft Zu diesem Zeitpunkt forderten Vertreter des dritten Standes vom Rat ein Mitspracherecht bei Neuwahlen und die Entfernung der Gewandhausalterleute aus dem Rat Der Rat sah sich gezwungen den Forderungen nachzugeben allerdings verfolgte er weiter die Wiederherstellung der alten Ordnung u a durch mehrfache Eingaben bei der Regierung Preussens Prof Dr Carl Ferdinand Fabricius der einer alten Ratsfamilie entstammte richtete nach der Julirevolution in Frankreich eine elfseitige Petition an den preussischen Konig in der er das den Ratsherren geschehene Unrecht beklage und vor den Auswirkungen warnte Konig Friedrich Wilhelm IV beauftragte den Greifswalder Oberappellationsgerichtsprasidenten Goetze mit der Einleitung notwendiger Massnahmen Nachdem Goetze mit der Umsetzung scheiterte erliess der Konig am 10 Juli und 27 Dezember 1844 Kabinettsorder die die Wiederherstellung der alten Stadtverfassung verlangte am 2 Juni 1845 zogen die Gewandhausalterleute wieder in den Rat ein nbsp Stralsund Ansicht um 1851Burgerliche Revolution 1848 1849 Bearbeiten Am 18 Marz 1848 zogen Stralsunder Burger durch die Stadt Sie riefen Es lebe die Revolution Fensterscheiben wurden eingeworfen und die Polizei nahm einen Demonstranten fest Der Rat veranlasste die Bewaffnung des Sicherheitsvereins und erhielt dafur 541 Infanteriegewehre und 32 Pioniergewehre von der Garnison Eine weitere Demonstration gab es am 22 April nachdem der Wortfuhrer des Burgertums der Arzt Johannes Engelbracht vom Rat diffamiert worden war Mit Engelbracht standen der Redakteur Carl Ludwig Kubler der Kanzlist Carl Ferdinand Adlerbaum Kaufmann Ernst Heinrich Billich Zollassessor Ludwig August Tulff und der Gymnasiallehrer Johannes von Gruber an der Spitze der burgerlichen Bewegung Kubler gab von Mai 1848 bis Juni 1850 die Zeitschrift Der Fortschritt heraus Politische Vereinigungen wurden gebildet so der Constitutionelle Club und der Schwarz Rot Goldene Club In einer Abstimmung am 9 Juli 1848 entschied sich eine Mehrheit gegen die alte Stadtverfassung und fur Reformen Der Abgeordnete Stralsunds in der Frankfurter Nationalversammlung Gymnasialrektor Johann Ernst Nizze schrieb dagegen am 8 August 1848 an Ernst Heinrich Zober weil wir kein republikanisches Deutschland und Preussen wollen vielmehr ein solches fur ein Ungluck halten er riet zur Massigkeit Als die Regierung im November die Landwehr mobilisierte kam es zu Unruhen Die Einkleidung eines Bataillons am 19 November 1848 wurde durch Stralsunder Burger massiv behindert woraufhin regulares Militar eingesetzt und der Ausnahmezustand verhangt wurde 25 Fur die Teilnehmer an den Protesten am 18 Marz und 19 November des Jahres wurden Gefangnis und Zuchthausstrafen von bis zu drei Jahren verhangt 26 Der Zollassessor Tulff wurde in einen anderen Ort versetzt bei seiner durch den Volksverein initiierten Verabschiedung versammelten sich am 6 Januar 1849 auf dem Alten Markt 1500 Burger Bei der Wahl zur Zweiten Kammer am 21 Januar 1849 traten der Volksverein und der Constitutionelle Club zusammen als Wahlverein Demokratisch Konstitutionelle Partei an und stellten fast zwei Drittel der 72 Wahlmanner Wahlen und Parteien Bearbeiten Bei der Reichstagswahl 1884 trat die Sozialdemokratische Partei Deutschlands in Stralsund erstmals mit einem Kandidaten Eduard Muggenburg an Er erhielt 417 von 4191 Stimmen 27 Am 14 Februar 1891 fand in Stralsund eine Veranstaltung der Sozialdemokratie mit dem Referenten Fritz Herbert aus Stettin statt die von 300 Personen besucht wurde 28 Am 27 Marz 1891 erschien erstmals die Stralsunder Volksstimme das Organ fur die Interessen der Arbeiter von Neu Vorpommern und Rugen Nachdem am 10 Mai 1891 nur wenige Tage nachdem in Stralsund erstmals der 1 Mai als Kampftag begangen wurde eine Volksversammlung im Restaurant Thalia am Knieperdamm Nr 8 die Bildung einer Organisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands beschlossen hatte wurde am 6 Juni 1891 in der Herberge Zu den drei Kronen in der Bottcherstrasse Nr 69 der sozialdemokratische Wahlverein gegrundet 29 1892 wurde Albert Genzen an die Spitze der Stralsunder SPD gewahlt Bei der Reichstagswahl 1898 gewann die SPD 1051 Stimmen 30 nbsp Schill DenkmalGewerkschaften Bearbeiten Existierte bis 1890 nur zwei freie Gewerkschaften namlich die der Buchdrucker und die der Maurer und Zimmerer folgten ab Oktober 1891 weitere Grundungen von Gruppen so der Metallarbeiter Bau und Holzarbeiter Brauerei und Fabrikarbeiter Maler Schmiede Schneider und Schuhmacher sowie 1897 die Gewerkschaft der Fischer und Seeleute Am 25 November 1898 wurde ein Gewerkschaftskartell gegrundet 31 Vertreten waren in Stralsund auch der Hirsch Dunckerscher Gewerkverein der Evangelische Arbeiter Verein und der Katholische Arbeiter und Handwerkerverein Verwaltung Bearbeiten 1818 wurde Stralsund Sitz der Verwaltung des gleichnamigen preussischen Regierungsbezirks 1874 wurde der Stadtkreis Stralsund gebildet zuvor gehorte sie zum Kreis Franzburg Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Schifffahrt Bearbeiten Die Stralsunder Reeder mussten zu Anfang des 19 Jahrhunderts Einbussen hinnehmen die vor allem auf den Handelsbeschrankungen der Schutzzolle auslandischer Markte ruhrten 1816 waren noch 114 Schiffe in Stralsund beheimatet 216 Schiffer und Steuermanner 433 Matrosen und Schiffsjungen auf grosser Fahrt 33 Binnenschiffer und Steuerleute sowie 55 Steuerknechte und neun Lotsen zahlte ein Wirtschaftsverzeichnis 32 1817 waren nur noch 100 und 1836 nur noch 65 Schiffe in Stralsund beheimatet 33 Stralsunds Haupthandelsgut war Getreide welches besonders hoch verzollt wurde 1837 wurde von Stralsunder Schiffen erstmals New York angelaufen an Bord der drei Briggs und zwei Galeassen waren etwa 440 Tonnen Weizen und Roggen Nachdem einige Schutzzolle aufgehoben oder gelockert wurden bluhte auch das Geschaft mit dem Getreide wieder auf Haupthandelspartner waren in den Niederlanden und in England Am 1 Mai 1824 legte mit dem schwedischen Raddampfer Constitutionen erstmals ein Dampfschiff in Stralsund an das auf der Postverbindung Stralsund Ystad zusammen mit dem preussischen Schiff Der Adler die Zeit der Segeljachten beendete Dem Verkehr stand allerdings bald die Verschlammung der Fahrrinne entgegen woraufhin Schweden die Route 1826 nach Greifswald verlegte Die Fahrrinne musste ausgebaggert werden Der Stralsunder Hafen allerdings war weiterhin verschlammt was aus dem Schleifen der Festung wahrend der franzosischen Besetzung der Steinschutt wurde in den Hafen gekippt aber auch aus der Einleitung der Rinnsteine herruhrte Am 5 Juli 1840 informierte der General Postmeister den Stralsunder Rat dass die Postlinie ab dem 1 Mai 1841 wieder bis Stralsund verlaufen wurde woraufhin die Stadt den Hafen entsprechend vorbereitete Ab dem 3 Juni 1841 wurde mit dem Raddampfer Stralsund eine Schifffahrtslinie nach Stettin mit zwei Fahrten in der Woche eingerichtet Von 1856 bis 1883 wurde der in Rostock gebaute 27 Meter lange Raddampfer Altefahr fur den Fahrverkehr uber den Strelasund zwischen Stralsund und Altefahr auf Rugen eingesetzt Das Schiff wurde von den Stralsundern spottisch Flunder genannt aufgrund technischer und konstruktionstechnischer Mangel fiel haufig mitten im Betrieb die 34 PS Maschine aus 1848 verfugten die in Stralsund niedergelassenen Reeder uber 96 Handelsschiffe 34 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde die Stralsunder Flotte ausgebaut 1878 waren 219 Schiffe in Stralsund beheimatet sie hatten eine Kapazitat von insgesamt 45 459 Register Tonnen 35 Ziele der Stralsunder waren u a Alexandria Algier Archangelsk Batavia Buenos Aires Haiti Konstantinopel Kuba Melbourne Odessa und Quebec 1856 kamen Bombay Hongkong Rangun Singapur und Shanghai hinzu 36 Damit einher ging die Entwicklung zur internationalen Frachtschifffahrt Zur Ausbildung der Seeleute grundete Carl Wilhelm Lorenz 1854 die Navigationsvorschule Stralsund die bis 1880 1046 Matrosen absolvierten Bedeutende Reedereien waren die des Eugen Diekelmann der im Jahr 1850 29 Schiffe bereederte 37 und die des Carl August Beugs der 1875 35 Schiffe bereederte 38 Der erste Stralsunder Dampfer die Stralsund wurde 1857 abgewrackt 1858 nahm der Raddampfer Rugen den Fahrbetrieb zwischen Stralsund und Stettin auf 39 Im selben Jahr drohte der Postverbindung nach Ystad in Schweden die Aufgabe nachdem das von 1842 bis zur Abwrackung im Jahr 1858 eingesetzte viel zu gross konzipierte Dampfschiff Konigin Elisabeth unter hohen Verlusten ausgemustert worden war Die Proteste bei der preussischen Regierung fruchteten 1865 verlagerte Schweden seinen Ausgangshafen von Ystad nach Malmo 1870 gingen die Schiffe in Privathand uber In Stralsund betrieb die Reederei Israel den Dampfer Oscar auf dieser Linie noch bis zum 16 Oktober 1896 Die Schifffahrt wandelte sich die Vereinigten Staaten und Kanada wurden grosse Getreideexporteure und verdrangten Stralsunder Handler vom Markt Gab es 1880 noch 200 Schiffe im Stralsunder Schiffsregister waren es 1895 nur noch 35 die modernen Flotten der Zeit bestanden aus Dampfschiffen die es in Stralsund kaum gab Schiffbau Bearbeiten Am 24 Mai 1841 lief unter reger Beteiligung der Bevolkerung das erste Dampfschiff mit Heimathafen Stralsund ein es war in England gebaut worden Der Stralsunder Schiffbau allerdings kam in den 1830er Jahren fast zum Erliegen Das Unterhaltungsblatt Sundine fragte am 6 August 1838 warum wird in Stralsund jetzt so selten und fast gar nicht mehr ein grosses Schiff gebaut Die starre Zunftordnung jedoch verhinderte Neuentwicklungen Der Greifswalder Schiffbauer Joachim Peter Juhl schrieb der Stadtverwaltung die dort in Betreff meines Gewerbes bestehende Zunftverfassung wurde seiner Thatigkeit solche Fesseln anlegen dass er seine Kunst nicht mit Vortheil ausuben konne und forderte dass er sein Geschaft in Stralsund aufnehmen konne ohne mit dem hiesigen Schiffszimmereramt in Verbindung zu geraten 40 Dies wurde ihm erlaubt und Juhl baute 1839 eine Bark eine Brigg und eine Jacht Die beiden Stralsunder Schiffbauer Jacob Nicolaus Kasten und Johann Martin Theodor Erich legten daraufhin auch wieder neue Schiffe auf Kiel Im Jahr 1848 baute die Werft Juhl das erste preussische Kanonenboot die Strela Sund die am 16 August des Jahres vom Stapel lief Dies gilt als die Geburtsstunde der preussischen Marine weitere Schiffe die auf dem Danholm stationiert wurden folgten 41 1854 wurden in Stralsund 17 Schiffe neu gebaut 42 Bald reichte der Platz auf der Lastadie vor dem Fahrtor Semlower Tor und Badentor nicht mehr aus Wahrend Juhl die Vergrosserung der Lastadie durch neue Bohlwerke vorschlug plante man die Verlegung der Schiffbauerplatze an den Frankenstrand Da Stralsund jedoch weiterhin Festung war entschied das Kriegsministerium dagegen da die Aktionsfahigkeit des Frankenkronwerks beeintrachtigt die Moglichkeit des Bestreichens der Flachen zum Danholm eingeengt wurden Nach langen Verhandlungen wurde 1858 mit der Errichtung eines neuen Gelandes begonnen Pfahle gerammt und Aufschuttungen vorgenommen 1860 begannen die Werften auf dem neuen Gelande sie beschaftigten 220 Zimmerleute 78 Lehrlinge 24 Brettschneider und 11 Arbeiter Im Jahr 1862 wurden auf den Werften Stralsunds 20 Neubauten hergestellt 43 Neben Juhl unterhielten auch Julius Preuss Omar Johannes Kirchhoff und Carl Wilhelm Mohr leistungsfahige Werften Produziert wurden die Schiffe jetzt zunehmend auch fur den eigenen Stralsunder Bedarf Der Wandel im Welthandel brachte jedoch schon zum Ende des 19 Jahrhunderts den Verfall des Stralsunder Schiffbaus 1880 gab es nicht einen Stapellauf mehr was bis ins 20 Jahrhundert anhielt Einzig ein Neubau im Jahr 1889 ein Gaffelschoner der Werft Mohr wurde aufgelegt Die Werften hatten den Ubergang vom Segelschiff zum Dampfschiff verpasst der sich rasant vollzogen hatte und wurden schnell von der Konkurrenz in Rostock oder Stettin verdrangt Handel und Gewerbe Bearbeiten Im Jahr 1816 verzeichnete man in Stralsund die Spielkartenfabrik Schluter acht Tabakfabriken sieben Hutmacher drei Seifensieder und Kerzengiesser eine Spiegelfabrik eine Zuckersiederei und eine Korkenfabrik 32 wobei die Fabriken nur kleine Betriebe waren Weiterhin werden 142 Schuh und Pantoffelmacher und Schuhflickermeister mit 100 Gehilfen und Lehrlingen 84 Schneidermeister mit 60 Gehilfen und Lehrlingen 30 Backer mit 70 Gehilfen zehn Zimmermeister mit 82 Gehilfen und Lehrlingen sieben Maurer und Dachdeckermeister mit 63 Gehilfen sechs Glockengiesser und Gurtler vier Instrumentenbauer zwei Bildhauer drei Kunstmaler zwei Gipsgiesser und Stuckateure zehn Kunstdrechsler und Bernsteindrehermeister ein Lohnkutscher sowie zahlreiche Schmiede Tischler Fleischer Topfer Glaser Weber und Maler zusammen 1411 im Handwerk beschaftigte Personen aus Im Dienst der Herrschaft weist das Verzeichnis 269 mannliche und 808 weibliche Personen aus Dasselbe Verzeichnis listet 42 Malzereien 13 Windmuhlen funf Wassermuhlen funf Grutzmuhlen 16 Brauereien eine Buch und Notendruckerei 24 mit Ellen oder Schnittwaren Eisen und Messing handelnde Geschafte sowie 69 Kleinkaufleute hoker wurden gezahlt 14 Gasthofe fur Personen aus den gebildeten Standen 16 Gasthofe fur Fuhrleute 32 Speisewirte und Garkoche sowie 124 Schankstellen und Tabagien ohne Gastwirtschaft sind ebenso aufgefuhrt 1825 grundete J P Lindner seine Pianofortefabrik die ihre Instrumente weltweit exportierte 35 Mitte des 19 Jahrhunderts kamen weitere neue Betriebe hinzu Eine Eisengiesserei die Lichtfabrik Palm die Olmuhlen Langemack und Hoffmann die Destillation und Weinessigfabrik Bollmann und Drews und die Wattefabrik Zollner 44 Judische Kaufleute entwickelten moderne Handelsideen Am 15 April 1852 errichteten die Gebruder Wertheim ihr Manufactur Modewaren Geschaft und bauten 1875 das erste Wertheim Kaufhaus in Stralsund Leonhard Tietz eroffnete am 14 August 1879 einen kleinen Laden und begrundete damit den spater als Kaufhof bekannten Konzern siehe auch Geschichte der Juden in Stralsund Die 1892 in der Marienstrasse eroffnete Stralsunder Bogenlampenfabrik von Naeck amp Holsten stellte elektrische Ausrustungen her Die Fabrik versorgte nicht nur Stralsunder Firmen mit elektrischen Lichtanlagen sondern exportierte auch nach Belgien Danemark England Frankreich Russland Spanien und Java 1897 wurde sogar die Weltausstellung in Brussel beliefert 45 Eisenbahnverkehr und Strassenbahn Bearbeiten Ab Mitte des 19 Jahrhunderts bemuhten sich die Stralsunder um den Anschluss ans Eisenbahnnetz Erst 1863 wurde die Stadt uber die Angermunde Stralsunder Eisenbahn mit Berlin und Stettin verbunden Der Anschluss an die Berliner Nordbahn wurde weiter verfolgt jedoch erst am 1 Januar 1878 verwirklicht Am 1 Juli 1883 wurde das Trajekt von Stralsund nach Altefahr eroffnet Bereits 1869 waren Entwurfe fur eine Eisenbahnverbindung Berlin Neustrelitz Stralsund Arkona mit Strelasundquerung und Hafen auf Rugen vorgelegt worden Erst am 11 Juni 1888 wurde die Strecke von Stralsund bis zur Landesgrenze Mecklenburgs abgenommen da die mecklenburgische Regierung befurchtete Preussen konne den Betrieb bis nach Damgarten unter Umstanden beschranken 46 Die Berliner Firma Felix Singer amp Co AG die ein Elektrizitatswerk in Stralsund errichtet hatte baute die Strassenbahn in Stralsund auf die am 25 Marz 1900 erstmals fuhr Post und Fernmeldewesen Bearbeiten 1851 wurde eine Telegrafenleitung von Stettin nach Stralsund und im Jahr 1854 das erste deutsche Seekabel durch den Strelasund verlegt Die Preussische Telegraphenstation begann ihren Betrieb am 1 Januar 1855 in einem Haus in der Frankenstrasse Nr 32 Die ersten Telefone wurden am 1 Oktober 1887 in Betrieb genommen 38 Anschlusse gab es zunachst das Telefonieren war nur innerhalb der Stadt moglich Telefonleitungen fur Ferngesprache kamen ab 1894 hinzu In diesem Jahr wurden Leitungen nach Anklam und Stettin 1895 nach Barth 1897 zu Orten der Provinz Pommern und 1898 nach Berlin gelegt Nachdem Telegraphenamt und Post in einem Haus in der Muhlenstrasse zusammengelegt waren wurde der Platz bald zu eng Am 12 Oktober 1888 weihte General Postdirektor Heinrich von Stephan das Postgebaude am Neuen Markt ein In diesem Jahr uberschritt die Anzahl der Briefsendungen die Millionengrenze 47 Die Errichtung der Eisenbahnstrecken brachte auch Veranderungen im Postwesen das bis dahin weitgehend uber wochentlich mehrmals beschickte Routen nach Barth Greifswald Rostock Rugen und Tribsees lief Noch 1887 besass das Stralsunder Postamt 25 Pferde Gas und Elektrizitat Bearbeiten Die Stralsunder Strassen wurden bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts noch durch Ollampen beleuchtet 1853 grundeten Einwohner den Verein zur Errichtung einer Gasbeleuchtung Einen Antrag zum Aufbau einer solchen jedoch lehnte der Rat am 23 Juni 1854 noch ab Im Juni 1856 begannen die Arbeiten zur Errichtung einer Gasbeleuchtungsanstalt in der Frankenvorstadt und am 27 Mai 1857 leuchteten erstmals 325 Gaslaternen in den Strassen 95 Privathaushalte unterhielten zudem 548 Flammen Weitere Privathaushalte kamen hinzu so waren es 1860 3562 Flammen 1876 mehr als 8000 und 1888 10 236 Flammen 48 Das Stralsunder Theater zahlte schon ab 1857 zu den Kunden der Gasbeleuchtungsanstalt Ab 1894 wurde das Gas auch als Brennstoff an die Privathaushalte geliefert Die Berliner Firma Felix Singer amp Co AG errichtete ein Elektrizitatswerk in Stralsund Ab 1899 lieferte die Stralsunder Bogenlampenfabrik von Naeck amp Holsten auch fur Privathaushalte elektrisches Licht nachdem ab 1895 Firmen und Geschafte versorgt worden waren Das Gaswerk und das Elektrizitatswerk wurden 1899 zum Betrieb Stralsunder Gas und Wasserwerke zusammengelegt Stadtebau Bearbeiten Durch ein Reichsgesetz vom 30 Mai 1873 wurde Stralsund entfestigt das heisst Der Festungscharakter wurde aufgehoben Dieser hatte der wirtschaftlichen Entwicklung Stralsund wiederholt entgegengestanden so beim Ausbau der Werften oder auch bei der notwendigen Erweiterung der Stralsunder Spielkartenfabrik Noch in den 1860er Jahren waren auf dem Paschenberg und der Schwarzen Kuppe Verteidigungsanlagen gebaut worden die auch kunftige Vorstadte schutzen sollten Die Anzahl der registrierten Privathauser betrug im Jahr 1816 1370 im Jahr 1395 Die Einwohnerzahl erhohte sich von fast 18 000 in der Mitte des Jahrhunderts bis auf 30 000 im Jahr 1900 Mit dem Ausbau der staatlichen Verwaltungen wurde Stralsund mehr und mehr auch von Beamten bewohnt Hinzu kamen Rentiers allein am Knieperdamm wuchs ihre Zahl von funf im Jahr 1875 auf 24 im Jahr 1900 In den Strassen der Knieper Vorstadt und der Tribseer Vorstadt siedelten sich wohlhabende Unternehmer hohe Angestellte und Militars an Arbeiter wohnten uberwiegend in den Strassen der Altstadt wo Wohnungsnot herrschte weil der Festungscharakter einer Erweiterung uber die Stadtgrenzen hinaus lange im Weg stand Ohne auf eine Entscheidung der Militarverwaltung zu warten wurden von 1860 bis 1895 in der Frankenvorstadt und der Kniepervorstadt jeweils fast 100 Hauser errichtet hinzu kamen fast 90 Hauser in der Tribseer Vorstadt Neue Strassen wurden angelegt Die Frankenvorstadt wurde zum industriellen Zentrum Hier standen das Gaswerk und wurden im Jahr 1860 Werften angelegt zahlreiche Fabriken kamen hinzu Auch das Militar baute diese Vorstadt fur sich aus so wurde die Frankendammkaserne errichtet und auf dem Danholm zahlreiche weitere Kasernen Die damalige Hafen Vorstadt war Lagern und Speichern vorbehalten In der Innenstadt wurden zahlreiche Hauser abgerissen und machten Neubauten Platz Die Stralsunder Stadtbefestigungen wurden rigoros abgerissen zunachst 1853 das Heilgeisttor spater auch das Frankentor In einer Denkschrift von Burgern vom 3 Mai 1862 heisst es dazu Die Tore bereiten nicht allein dem Verkehr vielfache Hindernisse sondern sie bilden auch eine Verunzierung der Strassen Das Burgerschaftliche Kollegium beauftragte wiederholt den Rat mit dem Abbruch der Tore fortzufahren 1874 wurde das Fahrtor 1877 das Badentor 1878 das Tribseer Tor und 1881 das Hospitalertor abgerissen 49 Dem Abriss des Kniepertores verweigerten Burgermeister und Rat die Zustimmung und schrieben 1874 an die Burgerschaft Durch die Beseitigung des altertumlichen und stattlichen Turmes wurde die Stadt an ihrem eigentumlichen den Einwohnern wie den sie besuchenden Fremden ansprechenden baulichen Charakter eine empfindliche Beeintrachtigung erfahren und der nordliche Zugang zu ihr welcher jetzt durch dieses Gebaude in wurdiger und bedeutender Weise bezeichnet wird wurde ein uberaus nuchternes Aussehen erhalten 50 Schulwesen Bearbeiten Ein Magistratsprotokoll vom 1 Oktober 1819 zeichnete ein schlimmes Bild von den Stralsunder Schulen Kaum glaublich dass in einer Stadt wie Stralsund ist ausser dem Gymnasium den beiden Industrie Schulen in welchen ungefahr zweihundert Kinder unterrichtet werden der Schule im Waisenhause und der Schule der Kinder des Militars welche mit der Stadt in keiner Beziehung steht keine offentlichen Schulen vorhanden sind und was von den vorhandenen Privatschulen gesagt werden muss kann nur einem jeden auf das unangenehmste Wunder nehmen 51 54 Privatschulen gab es zu der Zeit in Stralsund die nur ausserst selten notwendige Anforderungen erfullten wie eine Kommission schrieb Eine katholische Schule war am 7 Oktober 1807 eroffnet worden Dem Pfarrer an St Jakobi Gottlieb Christian Mohnike ubertrug man 1819 auch das Amt des Konsistorial und Schulrats Als solcher setzte er sich fur die Verbesserung der Elementarschulen ein Am 14 Mai 1825 wurde die allgemeine Schulpflicht auch in den neuen Teilen Preussens eingefuhrt Das Elementarschulwesen in Stralsund regelte ab 1826 die Ordnung fur die Burgerschulen in der Stadt Stralsund sie sah unter anderem als Strafe auch die korperliche Zuchtigung in Form von Schlagen uber den Rucken vor In der Innenstadt wurden 1828 im Wohnhaus Langenstrasse Unterrichtsraumen geschaffen ebenso in der Tribseer Strasse Nr 24 am Katharinenberg Nr 7 und in der Muhlenstrasse Nr 30 1860 wurden dann auch Schulgebaude errichtet so 1860 in der Tribseer Strasse und 1869 in der Monchstrasse 3341 schulpflichtige Kinder bei 21 936 Einwohnern verzeichnet die Statistik fur 1861 Sieben Elementarschulen funf Volksschulen und zwei Mittelschulen mit 23 Lehrern und funf Lehrerinnen standen offen zudem existierten 16 Privatschulen mit 1064 Schulern 52 Unter diesen Privatschulen hatte die des Dr Wilhelm Scheibner 1807 1851 einen ausgezeichneten Ruf auch die anderen Privatschulen entsprachen jetzt den Anforderungen Das humanistische Gymnasium das seit 1560 im ehemaligen Katharinenkloster untergebracht war und nur Jungen unterrichtete besuchten auch im 19 Jahrhundert viele spater bekannte Personen Arnold Ruge Carl Ludwig Schleich und Hermann Burmeister waren nur einige von ihnen Franziska Tiburtius dagegen wurde die Aufnahme verwehrt sie besuchte daher eine Stralsunder Privatschule 1875 wurde bei der Marienkirche eine Realschule eroffnet die 1882 zum Realgymnasium umgestaltet wurde damit besass Stralsund zwei Gymnasien Auch Berufsschulen und Gewerbeschulen wurden errichtet Nachdem die Armenpflege 1817 eine Sonntagsschule eroffnete kamen bis 1826 zwei Abendschulen 1829 eine Gewerbeschule 1851 die Handwerkerfortbildungschule und 1880 eine kaufmannische Berufsschule hinzu Gesundheitswesen Bearbeiten Krankenhauser und medizinische Versorgung Bearbeiten Aus dem Jahr 1784 stammte das erste Stralsunder Krankenhaus es war in der ehemaligen Gasthauskirche Marienstrasse eingerichtet worden und verfugte zunachst uber 24 Betten Der Zustand der Einrichtung wird vom Stadtphysikus Dr Friedrich Wilhelm Mierendorff 1839 als in der allertraurigsten Verfassung befindlich beschrieben Mierendorff schilderte in dem Brief an den Rat der Stadt mangelnde Hygiene und Uberfullung 1843 wurde die Kapazitat des Lazaretts auf 60 Betten erhoht In der Bleistrasse wurden 1842 eine Irren und Siechenanstalt und 1856 ein Kinderhospital eroffnet Das zweite Stadtkrankenhaus wurde durch Ernst von Haselberg von 1862 bis 1866 am Frankenwall errichtet es verfugte uber 120 Betten und galt als modernes Hospital es verfugte uber Bader und Wasserspulung 53 1874 wurde am Neuen Markt ein Militarlazarett eroffnet Im Jahr 1816 praktizierten in Stralsund sechs Arzte 54 1871 waren es 16 Zudem wurden die Soldaten der Garnison von Militararzten betreut Die Quacksalberei hatte Hochkonjunktur es beteiligten sich Barbiere Buchhandler Friseure Kaufleute Konditoren und sogar Schmiede am Handel mit Geheimmitteln 54 Badewesen Bearbeiten Arzte empfahlen ihren Patienten warme Bader was durch offentliche Einrichtungen moglich wurde Anfang des 19 Jahrhunderts gab es eine Warmbadeanstalt ausserhalb der Stadtmauern 1829 eroffnete Gottfried Kirchhoff an der Fahrstrasse ein russisches Dampfbad Andere Duschbader kamen in der zweiten Jahrhunderthalfte hinzu Am 19 Marz 1887 wurde die noch heute vorhandene Warmbadeanstalt in der Sarnowstrasse eroffnet Auch das Johanniskloster bot ein Dampfbad fur Arme an Das Baden im kalten Wasser kam nur zogerlich auf Im Strelasund durfte ab 1815 im Bereich vom Kniepertor bis nach Parow gebadet werden Mehrere Seebadeanstalten eroffneten ab 1838 wurde auch Schwimmunterricht angeboten Trinkwasserversorgung Bearbeiten Die Sterblichkeit lag in Stralsund im Zeitraum 1851 bis 1865 bei 27 60 auf 1000 Einwohner 54 was aussergewohnlich hoch war Grunde hierfur lagen unter anderem in der mangelhaften Trinkwasserversorgung Die Stadt gewann ihr Trinkwasser aus den Stadtteichen die wiederum durch das Gewerbe zunehmend verunreinigt wurden Schwere Epidemien waren regelmassig zu verzeichnen Von 1816 bis 1871 gab es im stadtischen Krankenhaus 1700 Patienten die wegen Unterleibstyphus eingeliefert worden waren 841 litten an Wechselfieber und 445 an der Cholera In den Jahren 1849 1850 starben 461 Stralsunder an der Cholera 55 vor allem aus der armeren Bevolkerung 56 Die Ruhr war als Krankheit schon fast normal Bei einer Pockenepidemie in den Jahren 1870 1871 starben von 1805 Erkrankten 410 57 Auf dem Gebiet der Stadt wurde seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nach Quellen mit einwandfreiem Wasser gesucht jedoch war das Ergebnis negativ Stadtbaumeister Ernst von Haselberg schlug 1858 vor ein Wasserwerk am Borgwallsee zu errichten dies wurde wegen der Kosten vom Burgerschaftlichen Kollegium abgelehnt Die Teiche wurden vertieft und in der von Haselberg gebauten Wasserkunst am Kutertor wurden zusatzliche Filter eingebaut Erst 1884 wurde der Plan von Haselbergs umgesetzt und in Lussow ein Wasserwerk gebaut Da auch die Arbeiten an der Stralsunder Kanalisation in diesem Jahr ihren Abschluss fanden konnte fortan die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser sichergestellt werden Die grassierende Typhusepidemie erlosch Kultur Bearbeiten Um dem Wunsch der Burger nach Wissen nachzukommen grundeten sich im 19 Jahrhundert zahlreiche Vereine die in Vortragen Forschungsergebnisse vermittelten 1816 wurde der Musikalische Verein 1824 der Konzertverein und 1825 die Liedertafel gegrundet Letztere betrieben ein Streichorchester und Chore In den drei Pfarrkirchen Stralsunds St Marien St Nikolai und St Jakobi fanden Orgelkonzerte auf den beruhmten Instrumenten statt Gottlieb Christian Mohnike grundete 1835 den Literarisch Geselligen Verein 1841 wurde der Kunstverein fur Neuvorpommern und Rugen gegrundet Rudolf Baier hatte grossten Anteil am Aufbau und der Entwicklung des vom Kunstverein gegrundeten Neuvorpommerschen Museum fur einheimische Altertumer und Kunstgegenstande in Stralsund Aus diesem am 1 Juli 1859 in der Alten Kuche des Stralsunder Rathauses eroffneten Museum ging dann das heutige Kulturhistorische Museum Stralsund hervor Weitere Vereinsgrundungen waren 1864 der Polytechnische Verein 1867 der Nautische Verein und viele andere Am 28 August 1834 offnete das Stralsunder Theater am Alten Markt 9 Insgesamt 600 Personen hatten hier Platz Zuvor gab es verschiedene Spielstatten so im Haus der Brauer Compagnie in der Heilgeiststrasse wo am 7 August 1827 Angelica Catalani auftrat Anton Rubinstein spielte am 14 November 1868 im Hotel de Brandenbourg Das heutige Theater wurde 1914 am vor der Altstadt gelegenen Olof Palme Platz eroffnet Katastrophen Bearbeiten Im 19 Jahrhundert richteten vor allem zwei Katastrophen starke Schaden in Stralsund an Beide Male traf ein Hochwasser die Hafen Vorstadt Im November 1864 wurde der Ausbau dieser Vorstadt zuruckgeworfen Eine weitere Hochwasserkatastrophe gab es am 12 und 13 November 1872 Bei orkanartigen Sturmen siehe Ostseesturmhochwasser 1872 stieg der Pegel auf 2 35 Meter uber dem Mittelwasser der Ostsee Die Stralsundische Zeitung liess einen Augenzeugen berichten Von der ausseren Stadtmauer an war alles eine tobende Flut aus der nur die Speicher am Hafen hervorragten brausend und brandend rollten machtige Wogen bis auf die Zugbrucken der ausseren Tore Die Schiffe im Hafen und die Fahrzeuge im Kanal wurden von Wind und Wellen hin und her und gegeneinander geschleudert Aber noch nicht genug des Schreckens und der Gefahr es geriet die Kalkniederlage ausserhalb des Badentores in Brand eine funkenspruhende Flammeninsel inmitten der alles uberflutenden Wassermassen uberall Zerstorung Ausserhalb des Hafens befinden sich auf dem Mast eines gesunkenen Schiffes zwei Menschen verzweifelnd um Hilfe rufend aber alle Rettungsversuche erweisen sich bei der Brandung und dem rasenden Sturme als unausfuhrbar 58 Der Sturm hatte den gesamten Hafen mit Schiffsteilen und Bootstrummern ubersat 19 Schiffe waren auf den Kai geworfen worden Die Hafenanlagen der Eisenbahn sowie die Verladebrucken waren zerstort die anliegenden Hauser standen meterhoch unter Wasser 1900 1933 BearbeitenDer Regierungsbezirk Stralsund bestand aus funf Kreisen Dem Stadtkreis Stralsund und den Landkreisen Franzburg Greifswald Grimmen und Rugen Im Jahr 1900 lebten in diesem uber 400 000 Hektar grossen Regierungsbezirk 216 340 Menschen der Bezirk umfasste 14 Stadte 191 Landgemeinden und 668 Gutsbezirke 59 Der Regierungsbezirk bestand bis Oktober 1932 Die Einwohnerzahl stieg von 38 185 im Jahr 1919 auf 43 360 im Jahr 1933 60 1928 wurden die Orte Andershof Devin Grunhufe Langendorf Lussow Voigdehagen und Klein Kedingshagen eingemeindet das Stadtgebiet umfasste damit 3725 Hektar wovon 1335 Hektar in stadtischem Besitz waren Ausserhalb der Stadtgrenzen besass die Stadt 3539 Hektar Grund Politik Bearbeiten Bereits im Jahr 1891 war in Stralsund die erste Organisation der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD entstanden Grossten Einfluss aber hatte die Deutschkonservative Partei weitere politische Parteien und Organisationen mit Einfluss im Regierungsbezirk Stralsund waren u a die Freisinnige Volkspartei der Deutsche Flottenverein die Deutsche Kolonialgesellschaft Bei den Reichstagswahlen 1903 erhielt der Kandidat der SPD in Stralsund 1257 Stimmen 30 Am 1 Mai 1905 wurde erstmals in Stralsund der 1 Mai mit Arbeitsniederlegungen der Bauarbeiter begangen 61 89 Streiks fanden in den Jahren 1904 bis 1913 im Regierungsbezirk statt 62 Der bekannte sozialdemokratische Anwalt und Politiker Karl Liebknecht vertrat vor Gericht die Interessen auch seiner Stralsunder Genossen Liebknecht weilte vom 3 bis 5 September 1909 in Stralsund und nahm am Abend des 4 September an einer Veranstaltung mit uber 400 Teilnehmern teil auf der er die Rustungspolitik anprangerte und die Lebensbedingungen der Werktatigen thematisierte 63 Am 10 April 1910 fand in der Stadt eine Kundgebung gegen das Dreiklassenwahlrecht Preussens und das Wahlrecht zum Burgerschaftlichen Kollegium statt uber 800 Stralsunder beteiligten sich daran Am 14 September 1911 demonstrierten 1600 Stralsunder gegen einen Krieg 64 Bei der Reichstagswahl 1912 erhielt die SPD mit ihrem Kandidaten dem Schriftsteller Simon Katzenstein in Stralsund 2244 Stimmen 30 522 Mitglieder hatte die Partei vor Ort 65 Der Erste Weltkrieg spaltete bald die Bevolkerung in Kriegsbefurworter und Kriegsgegner Unter dem Einfluss der Oktoberrevolution in Russland kam es zu einer Starkung linker Positionen unter den Arbeitern Am 24 Mai 1917 beschloss eine Mehrheit der Stralsunder SPD Mitglieder zur Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD uberzutreten der Beschluss wurde auf der Kreisgeneralversammlung am 3 Juni 1917 bestatigt 66 Am 24 September 1917 wurde eine Ortsgruppe der Deutschen Vaterlandspartei DVP gegrundet der sich zunachst 325 Stralsunder anschlossen und die im November 1917 bereits 1258 Mitglieder hatte 67 In Kriegsanleihen brachten Stralsunder uber drei Millionen Mark auf nach einer vaterlandischen Kundgebung in der Nikolaikirche am 30 Oktober 1918 wurden fur weitere 580 000 Mark Anleihen gezeichnet 68 1055 Stralsunder starben im Krieg Am 5 November 1918 erreichten die Meldungen uber den Kieler Matrosenaufstand Stralsund Von Seiten der Stadt wurde der Aufbau einer Burgerwehr beschlossen Am 9 November 1918 kam es zu Streiks in der Luftfahrt Gesellschaft und der Zuckerfabrik Initiator war die USPD Auf dem Alten Markt bekundeten tausende Teilnehmer Arbeiter und Soldaten ihren Unmut uber eine Fortsetzung des Krieges Ein Arbeiter und Soldatenrat wurde noch am selben Abend gewahlt Auf einer von der SPD einberufenen Versammlung am 9 November an der 2000 Personen teilnahmen wurde zur Besonnenheit aufgerufen und baldige Neuwahlen verlangt 69 Am folgenden Tag wurde ein SPD naher Arbeiterrat gegrundet dem Paul Freyer Wilhelm Goebel und Otto Neumann vorstanden Der USPD nahe Arbeiter und Soldatenrat liess das Post und Telegraphenamt besetzen und am 11 November 1918 Oberburgermeister Ernst Gronow und Burgermeister Lutke verhaften Eine Minderheit der Soldaten der Garnison Stralsund wahlte am 9 November 1918 einen Soldatenrat Das Offizierskorps liess daraufhin am 10 November neu wahlen wobei ein Rat gewahlt wurde der den Interessen des Offizierskorps nahestand Die Wachen im Post und Telegraphenamt wurden durch antirevolutionare Einheiten ersetzt Gronow und Lutke freigelassen Am 12 November 1918 trafen sich Vertreter des Soldatenrates des SPD nahen Arbeiterrates und der stadtischen Verwaltung Der Soldatenrat liess abschliessend mitteilen es seien alle Massnahmen getroffen um die absolute Ruhe und den Schutz des Eigentums zu gewahrleisten Die hoheren militarischen Kommandostellen haben die Tatigkeit des Soldatenrates autorisiert 70 Ebenfalls am 12 November 1918 bildeten Vertreter von SPD und USPD einen Arbeiterrat der sich am Folgetag mit dem Soldatenrat zusammenschloss Am 17 November veranstaltete der Rat eine Kundgebung zu Ehren der Revolution auf der auch der Oberburgermeister Gronow redete Der Stettiner Rechtsanwalt und Landsturmmann Brock der den Rat anfuhrte erklarte Russland mus uns ein abschreckendes Beispiel sein Das Volk muss sich daher den Einflussen jener bolschewistischen Gruppe verschliessen deren Herrschaft notwendigerweise zu einem Burgerkrieg fuhren muss 70 Die Kundgebung schloss mit einer Resolution wonach der Arbeiter und Soldatenrat gewillt sei seine Tatigkeit gemass den Beschlussen der sozialdemokratischen Regierung auszuuben jede Diktatur sei abzulehnen 71 Am 22 November 1918 wurde die Macht der Polizei und am 27 November die des Offizierskorps wiederhergestellt Am 25 November 1918 konstituierte sich ein aus 40 Personen bestehender Burgerausschuss unter Vorsitz von Oberlyzealdirektor Karl Muller und Stadtsyndikus Carl Heydemann In der Weimarer Republik hatte die Arbeiterbewegung entscheidenden Einfluss auf das Stadtgeschehen 72 Bereits bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19 Januar 1919 wurde in Stralsund die Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD mit 7573 Stimmen Wahlsieger vor der Deutschen Demokratischen Partei DDP mit 6768 Stimmen Die Kommunisten nahmen nicht teil einerseits hatte die KPD die Wahl boykottiert andererseits entstand in Stralsund erst am 18 September 1919 entstand eine Ortsgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD 73 Die restlichen Stimmen der 22 929 Burger die Im Januar 1919 zur Wahl gingen verteilten sich auf die Deutsche Volkspartei DVP mit 3195 Deutschnationale Volkspartei DNVP mit 1103 Unabhangige Sozialdemokratische Partei Deutschlands USPD mit 487 und die Deutsche Zentrumspartei Zentrum mit 215 Stimmen 74 In das Burgerschaftliche Kollegium wurden am 2 Marz 1919 27 Abgeordnete der burgerlichen Parteien 17 Abgeordnete der SPD zwei der USP und zwei des Staatsarbeiterverbandes gewahlt sechs Frauen gehorten zu den Abgeordneten 75 Im Februar 1919 waren 800 Stralsunder arbeitslos 76 Die soziale Lage vieler Arbeiterfamilien verschlechterte sich Am 4 Mai 1919 erzwangen zahlreiche Hausfrauen den Verkauf des frisch gefangenen und fur den Versand in andere Stadte bestimmten Fischfangs auf dem Alten Markt tausende Einwohner versammelten sich daraufhin dort Oberburgermeister Gronow liess die Polizei anrucken spater wurde die Reichswehr aus Greifswald angefordert Es kam zu schweren Kampfen zwischen Arbeitern und den Soldaten der Reichswehr Vom 5 bis zum 25 Mai 1919 stand die Stadt unter verscharftem Belagerungszustand Nach dem Kapp Putsch im Marz 1920 kam es auch in Stralsund wie in anderen Stadten zu Unruhen Am 16 Marz begann ein Generalstreik unter Fuhrung der USPD Dieser dauerte auch nach der Niederschlagung des Putsches weiter an erst am Abend des 25 Marz wurde die Beendigung des Streiks beschlossen 77 Der starke Ruckhalt der USPD in der Arbeiterschaft ausserte sich auch bei den Wahlen zum Reichstag am 6 Juni 1920 Sie erhielt 4610 Stimmen nahezu zehnmal so viel wie noch 1919 Wahlsieger wurde die DVP 8363 Stimmen ein Zuwachs von 5168 Stimmen gegenuber 1919 Die DNVP erhielt 2957 Stimmen die SPD 2221 was ein Minus von 5352 Stimmen darstellte Ihr folgte die DDP mit 1791 Stimmen ein Minus von 4977 Stimmen Die erstmals angetretene KPD bekam 93 Stimmen 78 Bei der Reichstagswahl am 4 Mai 1924 wurde die DNVP starkste Kraft in Stralsund ihr gaben 8547 Stralsunder ihre Stimme Die SPD erhielt 3534 Stimmen die KPD 1825 die DVP 1417 und die Deutschvolkische Freiheitspartei 1374 Stimmen 79 Sieben Monate spater bei der Reichstagswahl am 7 Dezember 1924 erhielt die SPD 5346 Stimmen die KPD 768 Stimmen 79 Zur Vorbereitung des Volksbegehrens zur Furstenenteignung arbeiteten SPD und KPD in Pommern zusammen in Stralsund kam es nicht zur Bildung eines gemeinsamen Arbeitsausschusses 4468 Wahler gaben dem Begehren ihre Zustimmung an dem dann am 20 Juni 1926 von 143 600 Wahlberechtigten des Regierungsbezirks Stralsund 38 299 an der Abstimmung teilnahmen 35 953 stimmten mit ja In Stralsund selbst nahmen von 24 561 Wahlberechtigten 6408 teil von denen 6091 dem Begehren zustimmten 80 Am 12 September 1927 besuchte Reichsprasident Paul von Hindenburg Stralsund Die wirtschaftlichen Folgen der Weltwirtschaftskrise fuhrten zur Radikalisierung der Politik Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDAP gewann bei der Reichstagswahl am 14 September 1930 5476 Stimmen 81 Die Nationalsozialisten konnten ihren Stimmenanteil bei der nachsten Wahl am 10 April 1932 auf 12 281 von 23 336 abgegebenen Stimmen erhohen 82 Am 31 Juli 1932 erhielt die NSDAP 12 079 Stimmen die SPD 6254 die DNVP die den Oberburgermeister Carl Heydemann stellte 3596 Stimmen die KPD 1960 das Zentrum 310 die DVP 273 die Staatspartei 215 der Christlich Soziale Volksdienst 68 die Wirtschaftspartei 42 und das Landvolk neun Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von 90 5 Prozent 83 Zwar verlor die NSDAP bei der Reichstagswahl am 6 November 1932 knapp 3000 Stimmen blieb aber starkste Kraft Politische Ehrungen Bearbeiten Auf dem Gelande des Stralsunder Gymnasiums im ehemaligen Katharinenkloster wurde am 2 September 1900 eine Buste zum Gedenken an Ernst Moritz Arndt der diese Schule besucht hatte und in Stralsund tatig gewesen ist eingeweiht Auf dem Alten Markt entstand das Denkmal fur Lambert Steinwich das am 24 Juli 1904 eingeweiht wurde 84 Vor dem Kniepertor entstand das Denkmal zu Ehren des in Stralsund gefallenen Ferdinand von Schills Die Stadt beschloss am 18 Marz 1914 die Errichtung eines Reiterstandbildes Kaiser Wilhelm II aus Anlass des 100 Jahrestages der Vereinigung Stralsunds mit Preussen dieses Vorhaben wurde jedoch wegen des Krieges nicht umgesetzt Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Der massgebliche Wirtschaftszweig im Regierungsbezirk Stralsund war die in den Handen der Junker liegende Landwirtschaft Grossere Industriebetriebe waren nicht vorhanden Wahrend im Jahr 1895 57 4 der Beschaftigten im Regierungsbezirk in der Landwirtschaft tatig waren arbeiteten nur 30 4 in der Industrie 85 Die Industriebetriebe hingen wiederum oft direkt von der Landwirtschaft ab Weitere Wirtschaftszweige waren die Fischerei und der Handel mit den Erzeugnissen der Landwirtschaft Die grossten Unternehmen in Stralsund waren die Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabriken AG die Zuckerfabrik AG und die Pommersche Eisengiesserei und Maschinenfabrik AG Die Spielkartenfabrik beschaftigte im Jahr 1901 135 und im Jahr 1913 200 Arbeiter die Zuckerfabrik uber 300 Weitere Betriebe in der Stadt waren u a eine Zementfabrik vier Brauereien vier Kornbrennereien zwei Dampfmuhlen mehrere Essigfabriken Bauunternehmen die Stralsunder Eisengiesserei und Maschinenfabrik C A Beug die Stralsunder Bogenlampenfabrik und die Pianofortefabrik J P Lindner Von uber 600 Handwerkern und Gewerbetreibenden die im Jahr 1904 registriert waren stellten die Schuhmacher mit 139 den grossten Teil gefolgt von 54 Schneidern 53 Frisoren 48 Fleischern und 42 Backern 86 581 Meister 651 Gesellen und 3222 Lehrlinge arbeiteten in diesem Jahr in 18 Gewerken Der Beginn des Ersten Weltkrieges am 1 August 1914 brachte auch fur Stralsund eine Zasur Mannliche Stralsunder wurden zum Kriegsdienst eingezogen Die Lebensmittelpreise stiegen und ab 1915 wurden die Grundnahrungsmittel rationiert Die Stralsunder Spielkartenfabrik die zur kriegswichtigen Industrie zahlte verdoppelte zwischen 1914 und 1918 ihre Gewinne 87 Im Sommer 1918 wurde eine Niederlassung der Luftfahrzeug Gesellschaft LFG in Stralsund gegrundet die Wasserflugzeuge Typ Albatros fertigte Der kriegswichtige Betrieb beschaftigte 300 Arbeiter die uberwiegend aus den Industriezentren Bitterfeld und Magdeburg stammten Mitte der 1920er Jahre schloss die LFG ihre Stralsunder Niederlassung Von 1924 bis 1927 lag die Zahl der Arbeitslosen in Stralsund zwischen 600 im Sommer und 1100 zum Jahreswechsel 88 Im Marz 1928 lag die Zahl der Erwerbslosen bei 1435 im Dezember 1928 bei 2408 89 1931 wurde die Spielkartenfabrik in Stralsund geschlossen nachdem der Betrieb komplett nach Altenburg verlegt worden war Die Bedeutung des Hafens ging zuruck und nur zwei kleinere Werften existierten noch in der Stadt Die Zuckerfabrik beschaftigte wahrend der Saison zwischen 500 und 700 Arbeiter Weitere nennenswerte Betriebe waren die Gas und Wasserwerke Elektrizitatswerk und Strassenbahn AG Maschinenfabrik Beug und die Pommersche Eisengiesserei Die Weltwirtschaftskrise schlug sich auch in der Stralsunder Wirtschaft nieder Von 1929 bis 1931 wurden 65 Konkurse angemeldet und 171 Zwangsversteigerungen durchgefuhrt 90 Ende Januar 1932 waren im Bereich des Arbeitsamtes Stralsund 16 277 Menschen als arbeitslos registriert 91 wobei die tatsachliche Zahl weit hoher lag Stadtebau Bearbeiten Die Zahl der Gebaude in der Stadt Stralsund wuchs von 3607 im Jahr 1900 auf 4520 im Jahr 1914 an 92 Vor allem in der Franken Knieper und Tribseer Vorstadt wurde gebaut Mehrere Schulen ein Theater 1913 1914 und eine Nervenheilanstalt 1912 wurden errichtet Im Jahr 1925 wurden in Stralsund 2380 Wohnhauser gezahlt im Jahr 1933 waren es 3128 93 Schulwesen Bearbeiten Im Jahr 1911 wurde das Lyzeum errichtet ebenso drei Vorschulen in den Vorstadten 5751 Schuler wurden im Jahr 1914 von 180 Lehrern unterrichtet 94 Im Jahr 1926 existierten in Stralsund vier stadtische und eine katholische Volksschulen zwei Mittelschulen ein Gymnasium ein Oberlyzeum eine Oberrealschule und eine Hilfsschule Die 93 Lehrer der vier stadtischen Volksschulen unterrichteten 3573 Kinder 210 Schuler besuchten das Gymnasium und 324 Schuler die Oberrealschule 95 Eine Gewerbe und Kaufmannische Berufsschule besuchten 1426 Handwerkslehrlinge und 531 kaufmannische Lehrlinge Im Jahr 1927 wurde eine Landwirtschaftsschule gegrundet Gesundheitswesen Bearbeiten Im Jahr 1912 wurde an der Rostocker Chaussee die Heil und Pflegeanstalt fur Nervenkranke eroffnet die uber 560 Betten verfugte 96 Kultur Bearbeiten Auf einem Platz vor dem Kniepertor wurde in den Jahren 1913 1914 ein neues Stralsunder Stadttheater nach Planen des Kolner Architekten Carl Moritz errichtet Es wurde am 16 September 1916 eroffnet Nachdem es zunachst in stadtischer Hand betrieben wurde ging es 1921 in Pacht uber 1920 wurde das Laientheater Plattdutsch Spaldal to Stralsund gegrundet das sich der Pflege des Plattdeutschen widmete Drei Lichtspieltheater existierten in der Stadt Das Union Theater in der Frankenstrasse 7 die Scala am Frankendamm 7 und die Bismarck Lichtspiele in der Muhlenstrasse 20 Das Museum fur Neuvorpommern und Rugen wurde 1924 im ehemaligen Katharinenkloster neu eroffnet Militarische Einrichtungen Bearbeiten nbsp Reichswehr in der Stralsunder Kaserne 1928In der Garnison Stralsund befanden sich Kasernen des I II und IV Bataillons des Infanterieregiments Prinz Moritz von Anhalt Dessau Nr 42 bzw deren Nachfolgeeinrichtungen 1933 1945 Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenDie Zeit von 1933 bis 1945 war gepragt von der Herrschaft der Nationalsozialisten und vom Zweiten Weltkrieg Politik Bearbeiten 1933 nach der Machtergreifung Hitlers veranstaltete die KPD in Stralsund am 31 Januar eine Demonstration Die mehreren hundert Teilnehmer wurden von Nationalsozialisten uberfallen 97 Darauf versammelten sich am folgenden Tag uber 1000 Stralsunder auf dem Alten Markt Zu einer weiteren Kundgebung gegen den Nationalsozialismus versammelten sich am 19 Februar 1933 mehrere tausend Menschen aus ganz Vorpommern in Stralsund 98 Am 4 Februar 1933 wurde das Burgerschaftliche Kollegium aufgelost Bei den Reichstagswahlen am 5 Marz 1933 gewann die NSDAP die Wahl in Stralsund mit 13 407 Stimmen Es folgten die SPD mit 5945 DNVP mit 4537 die KPD mit 1737 die DVP mit 277 die Zentrumspartei mit 260 die Staatspartei mit 187 der Christlich Soziale Volksbund mit 60 die Sozialistische Kampfgemeinschaft mit 9 und die Deutsche Bauernpartei mit 5 Stimmen 99 Auch bei der Neuwahl zum Burgerschaftlichen Kollegium am 12 Marz 1933 gewann die NSDAP die absolute Mehrheit Die neu gewahlten Stadtvertreter traten am 5 April 1933 zusammen Die acht SPD Abgeordneten darunter Otto Kortum erschienen nach wenigen Wochen nicht mehr zu den Sitzungen Die NSDAP versuchte nun die DNVP zu entmachten Am 7 Juni 1933 brachte die NSDAP Fraktion ein Misstrauensvotum gegen Oberburgermeister Carol Sohnemann DNVP und Burgermeister Walter Freudenhagen ein dieser Antrag wurde mit der Stimmenmehrheit der NSDAP gegen die Stimmen der DNVP angenommen Die Absetzung des Oberburgermeisters hatte jedoch nur der Innenminister anordnen konnen in einer Sitzung des Rates am 22 Oktober 1934 erklarte Sohnemann dass er selbst der Fuhrer der Selbstverwaltung sei solange der Oberburgermeister das Vertrauen des Innenministers habe Auch weitere Versuche ihn aus dem Amt zu drangen scheiterten und Sohnemann blieb bis Mai 1936 und damit die vollen 12 Jahre seiner Amtszeit Oberburgermeister Sein Nachfolger wurde Werner Stoll NSDAP Ab Marz 1933 konnte die KPD ab 22 Juni 1933 auch die SPD nicht mehr legal wirken Das Vermogen der Parteien war eingezogen worden dazu zahlten das Gewerkschaftshaus sowie das Verlagshaus der SPD Alter Markt 9 Zahlreiche Sozialdemokraten und Kommunisten wurden verhaftet Auch Juden litten unter der Verfolgung durch die staatlichen Organe Die in Stralsund gegrundete Firma Wertheim wurde 1937 enteignet Ebenso erging es Leonard Tietz der in Stralsund ein Warenhaus gegrundet hatte heute Kaufhof Unter dem Motto Junger Norden wurden ab 1937 Jugendtreffen veranstaltet an denen auch Schweden teilnahmen 95 Prozent der Stralsunder Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren gehorten im September 1937 der Hitler Jugend an von den Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren waren es 80 Prozent 100 1939 wurden 1287 Patienten der Stralsunder Heil und Pflegeanstalt uber den Guterbahnhof Stralsund zur Liquidation in den Wald von Piasnica verfrachtet Verantwortlich war der Gauleiter in Pommern Franz Schwede Diese Anstalt war die erste in Deutschland die davon betroffen war Sie wurde danach von der Waffen SS genutzt 101 Am 9 November 1939 fand auf dem Alten Markt eine Vereidigung von SS Angehorigen statt Zuvor war im Stralsunder Theater eine Feier zum Gedenken an den Hitler Putsch im November 1923 abgehalten worden In der Nacht zum 10 November 1938 der Reichspogromnacht zerstorten SA und SS Manner judische Geschafte und Wohnungen und setzten die Synagoge in Brand siehe auch Geschichte der Juden in Stralsund Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Die Einwohnerzahl Stralsunds stieg von 44 739 im Jahr 1933 auf 49 342 im Mai 1939 an im September 1939 waren es 49 705 Einwohner und 3000 Militarangehorige am 1 Juli 1944 zahlte die Stadt 50 320 Einwohner 100 Nach der Grundsteinlegung fur den Rugendamm am 1 August 1931 stockten die Arbeiten 1932 ab September 1933 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen und stark vorangetrieben Nach der Freigabe fur den Eisenbahnbetrieb am 5 Oktober 1936 wurde am 13 Mai 1937 auch die Strasse fur den Verkehr freigegeben 26 Millionen Reichsmark waren in das Projekt geflossen Mit der Fertigstellung verbesserten sich die Verkehrsbedingungen nach Rugen und weiter nach Schweden Im Stralsunder Hafen wurden 1933 178 885 Tonnen Einfuhrguter umgeschlagen im Jahr 1935 waren es 264 532 Tonnen 102 Exportiert wurden 1936 152 410 Tonnen darunter 124 281 Tonnen Getreide 100 Die Firmen Wertheim und Tietz wurden 1938 bzw 1933 34 arisiert da ihre Besitzer Juden waren Am 15 Oktober 1938 in Stralsund noch 20 kleinere Geschafte deren Inhaber Juden waren Auch diese wurden enteignet und die Besitzer verfolgt und deportiert Am 11 Mai 1939 meldete Oberburgermeister Werner Stoll dem Gauleiter Schwede Coburg in Stettin die Beendigung der Abwicklung der judischen Betriebe Am 7 Januar 1941 wurde beim Amtsgericht Stralsund die Kroger Werft GmbH eingetragen am 13 Marz 1941 begann man mit dem Bau auf einem 56 700 Quadratmeter grossen Grundstuck im Industriehafen wobei viele Kriegsgefangene eingesetzt wurden Ein Teil des Fischereihafens wurde verlegt und im Hafen der Sudkai angelegt Am 1 April 1942 begann die Produktion in der Werft In der Zuckerfabrik waren 1942 232 sowjetische Kriegsgefangene und 45 Kriegsgefangene aus anderen Landern eingesetzt 1943 waren es 241 Kriegsgefangene aus Italien und 20 sowjetische Kriegsgefangene Stadtebau Bearbeiten Zwischen 1933 und 1939 wurden 700 Wohnungen gebaut die allerdings zumeist der Unterbringung von Militarpersonen dienten Gesundheitswesen Bearbeiten 1940 wurde die Landesheilanstalt an der Rostocker Chaussee in eine Kaserne der Waffen SS umgewandelt Die Heiminsassen wurden deportiert Im Juli 1943 ordnete Oberburgermeister Fichtner die Schliessung des St Josefs Waisenhauses und der St Josefs Kapelle an Das Heim hatte 30 Kinder betreut Militarische Einrichtungen Bearbeiten nbsp Frankenkaserne Stralsund im Hintergrund nbsp Marine StralsundNach einem Beschluss aus dem Jahr 1936 ein Infanterie Bataillon nach Stralsund zu verlegen wurden in der Tribseer Vorstadt die Prinz Moritz Kasernen gebaut und 1937 bezogen Das Bataillon war auch am Feldzug gegen Polen beteiligt Auf dem Danholm war die 7 Schiffsstammabteilung stationiert in der Frankenkaserne die 6 Kompanie Die 11 Schiffsstammabteilung bezog neu gebaute Kasernen nordwestlich der Schwedenschanze Ein grosses Marinelazarett wurde am 14 Oktober 1938 am Ufer des Strelasundes der Sundpromenade eingeweiht Zudem befanden sich in Parow eine Fliegerwaffenschule See und ein Fliegerhorst Kriegsende 1944 1945 Bearbeiten Bombenangriffe fanden am 13 Mai 1944 20 Juni 1944 18 Juli 1944 und 6 Oktober 1944 statt Der Angriff am 6 Oktober 1944 mit 146 Fliegenden Festungen vom Typ B 17 forderte uber 800 zivile Opfer und zerstorte bzw beschadigte 8000 Wohnungen Wertvolle Baudenkmale gingen verloren 103 Mit dem Naherrucken der Roten Armee wurde im April 1944 der Ausbau der Stadt zur Festung organisiert Am 28 April 1945 drei Tage bevor Stralsund durch die 90 Schutzendivision der Roten Armee erobert wurde wurde die Rugendammbrucke fur Fluchtlinge auf Weisung des Gauleiters Schwede gesperrt und die errichteten Panzersperren verschlossen General Kurt Hauschulz bezog seinen Gefechtsstand im Stadttheater Am 29 April 1945 gab Schwede den Raumungsbefehl fur die Zivilbevolkerung Zu dieser Zeit waren in Stralsund 32 396 Einwohner gemeldet Dazu kamen 24 614 gemeldete Fluchtlinge sowie 4279 Fremdarbeiter und Kriegsgefangene Einen Tag spater hatten circa die Halfte der Bewohner die Stadt fluchtend in Richtung Franzburg Barth und Rugen verlassen Zur Verteidigung bezogen die Einsatzverbande am 30 April 1945 die Befestigungen Darunter waren auch Hitlerjungen Der Gefechtsstand wurde vom Stadttheater in den Silo von Koch und Poggendorf verlegt und alle nicht mehr verwendbaren Schwimmfahrzeuge auch Segeljachten im Hafen gesprengt Bei einem kleinen Gefecht mit russischen Truppen in der Nahe von Andershof verloren insgesamt 12 Hitlerjungen ihr Leben In der Nacht zum 1 Mai 1945 wurden Einsatzverbande nach Rugen verlegt und SS Einheiten Pioniere Veterinareinheit Festungsbaustab Auffangstab und ein Stab einer Volksgrenadier Division zogen nach Westen ab Am fruhen Morgen wurde die Ziegelgrabenbrucke gesprengt Die Rote Armee ruckte in Stralsund nahezu kampflos ein 1945 1949 BearbeitenNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges das fur Stralsund der 1 Mai 1945 darstellte begann die Zeit der Zugehorigkeit zur Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands Politik Bearbeiten Die Rote Armee zog am 1 Mai 1945 nahezu kampflos in die in den Morgenstunden von der Wehrmacht in Richtung Rugen verlassene Stadt ein Am Abend desselben Tages traf Generalmajor Nikolai Grigorjewitsch Ljaschtschenko Kommandeur der 90 Ropschaer Schutzendivision der 2 Weissrussischen Front in Stralsund ein Die Truppen der Wehrmacht hatten bei ihrem Abzug die zum Rugendamm gehorende Ziegelgrabenbrucke gesprengt und sich auf den Danholm und die Insel Rugen zuruckgezogen Im Auftrag der Roten Armee wurden zwei deutsche Parlamentargruppen ausgesandt Der Marinearzt Friedjung Glatzner leitete die Delegation die sich zum Danholm begab und Pralat Friedrich Radek diejenige die sich nach Rugen begab In der Nacht vom 2 auf den 3 Mai wurde der Danholm geraumt am 4 Mai 1945 ruckte die Rote Armee kampflos auf die Insel Rugen Zum Stadtkommandanten wurde Oberst Formenko eingesetzt Otto Kortum wurde zum Oberburgermeister ernannt Max Fank zum Leiter der Stadtverwaltung Am 6 Mai 1945 nahm die Stadtverwaltung ihre Arbeit auf Oberburgermeister Kortum standen als Burgermeister Emil Frost und Hermann Salinger zur Seite Unter Leitung von Gottfried Grunberg und Willi Bredel arbeitete eine Gruppe der KPD am Wiederaufbau mit Die Stralsunder Ortsgruppe der KPD nahm am 13 Juni 1945 ihre Arbeit auf Erster Vorsitzender war Hans Kollwitz Die SPD Ortsgruppe Stralsund wurde am 22 Juni 1945 neu gegrundet Im Juli wurden Ortsgruppen der Liberal Demokratischen Partei Deutschlands LDPD und der Christlich Demokratischen Union Deutschlands CDU gegrundet Am 5 Juli 1945 wurden im Rahmen der Entnazifizierung 172 Mitarbeiter der Stadtverwaltung entlassen Auch Otto Kortum wurde nachdem ihm eine Mitgliedschaft in der NSDAP nachgesagt wurde aus dem Staatsdienst entlassen Emil Frost wurde Oberburgermeister Am 13 November 1945 wurde ein Stadtausschuss gebildet dem je drei Mitglieder der KPD und SPD zwei der LDPD und eins der CDU angehorten Dieser Ausschuss wurde im Juni 1946 durch eine aus 30 Mitgliedern bestehende Versammlung ersetzt Frida Wulff grundete am 19 Dezember 1945 den Frauenausschuss der am 4 Mai 1947 im Demokratischen Frauenbund Deutschlands DFD aufging Bei den Gewerkschaftswahlen im Januar 1946 wurden in der Mehrzahl Sozialdemokraten als Delegierte zur Kreisdelegiertenkonferenz des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes FDGB bestimmt Am 12 Marz 1946 entstand die Kreisorganisation Stralsund der Freien Deutschen Jugend FDJ der 150 Mitglieder angehorten In getrennten Kreiskonferenzen von KPD und SPD beschlossen diese mehrheitlich die Vereinigung der beiden Parteien zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED In Stralsund entstand die erste SED Kreisorganisation des Landes Mecklenburg Vorpommern Erster Vorsitzender der SED Kreisleitung Stralsund wurde Max Fank der 1947 wegen seiner Kritik an der Verfolgung von Sozialdemokraten abgesetzt und aus dem Kreisvorstand und der SED gedrangt wurde Waldemar Verner und Ernst Guth wurden seine Nachfolger Am 15 September 1946 fanden Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung statt Von den 27 693 abgegebenen Stimmen entfielen 13 788 auf die SED 10 002 auf die LDPD 3129 auf die CDU und 195 auf den Frauenausschuss Damit erhielt die SED 26 der 50 Sitze der Stadtverordnetenversammlung die LDPD 19 und die CDU funf Sitze 104 Zwischen April 1946 und April 1947 traten 4500 Menschen in die SED ein Bei den Betriebsratswahlen im Juni 1947 waren 51 der Gewahlten Mitglied der SED 46 waren parteilos Politische Gegner des unter sozialistischen Bedingungen gefuhrten Neuaufbaus wurden zunehmend verfolgt Im Juni 1947 wurde so der enteignete Gutsbesitzer Klausdorfs von Hagemeister nach dessen Aufforderung an die Neubauern ihren Ablieferungspflichten nicht nachzukommen ausgewiesen und verliess die Sowjetische Besatzungszone nur mit Handgepack Der Rat der Stadt beschloss am 17 Juni 1947 auch die weiteren 25 noch in der Stadt wohnenden ehemaligen Grossgrundbesitzer auszuweisen 105 Am 28 November 1947 sprach Wilhelm Pieck im Thalmann Haus zum Thema Was wird aus Deutschland anlasslich der Londoner Aussenministerkonferenz Am Ersten Deutschen Volkskongress im Dezember 1947 in Berlin nahmen aus Stralsund Waldemar Verner SED Kurt Kroning LDPD Annemarie Piontek CDU Walter Nolte FDGB und Heinz Lehmann FDJ teil 106 Im Marz 1948 beendete die Entnazifizierungskonferenz ihre Arbeit Von September 1947 bis Februar 1948 hatte diese 944 Falle bearbeitet von denen 221 an die Kriminalpolizei und 13 an das Gericht ubergeben wurden 25 Menschen verloren ihre Posten in leitenden Stellungen zwei mussten ihren Beruf als Lehrer aufgeben 107 Im September 1948 wurde die Ortsgruppe Stralsund der National Demokratischen Partei Deutschlands NDPD gegrundet Mit einer Grosskundgebung wurde am 12 Oktober 1949 auf dem Alten Markt die Grundung der Deutschen Demokratischen Republik DDR und die Wahl Wilhelm Piecks zum Prasidenten gefeiert Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Wichtige Industrieanlagen waren zerstort die Transportmittel fehlten die Energieversorgung lag am Boden Gerade das Fehlen von Transportmoglichkeiten hemmte die sofortige Wiederaufnahme der Produktion in zahlreichen Betrieben Die Kommandantur stellte daraufhin 25 Pferde zur Verfugung 108 In einem Bericht vom 29 Juni 1945 heisst es uber die Versorgungslage Zusammenfassend kann festgestellt werden dass die allgemeine Versorgungslage sowohl nach der Seite der Ernahrung als auch der allgemeinen Wirtschaftsseite hin als trostlos zu bezeichnen ist wenn nicht Unterstutzung und Hilfe von anderer Seite gewahrt wird Im Juni 1945 konnten die rationierten Lebensmittel nur zum Teil zur Verfugung gestellt werden ab 1 Juli 1945 wurde die wochentliche Brotration von 1500 Gramm auf 750 Gramm gesenkt Ende Juli gab es in Stralsund 39 produzierende Industriebetriebe 496 Handwerksbetriebe sowie 18 Gross und 164 Kleinhandelsbetriebe 109 Die Bodenreform brachte im Spatsommer 1945 die Aufteilung der der Stadt gehorenden Guter Freienlande Grunhufe und Grunthal sowie der Klosterguter Devin und Voigdehagen und des Gutes Andershof dessen fluchtiger Besitzer enteignet wurde zusammen 950 Hektar auf 83 Landarbeiter und 33 Umsiedler 878 Arbeiter erhielten Kleingartenparzellen Auf Beschluss der Sequesterkommission wurden 34 ortliche Betriebe und Unternehmen sequestriert darunter die Kroger Werft auf deren Stralsunder Gelande die Volkswerft Stralsund entstand die Dornquast Werft die Niederlassungen von Siemens amp Halske Siemens Schuckert SSW und der AEG Auf dem Gelande der Kroger Werft entstand die Ingenieur Bau GmbH mit 106 Beschaftigten die sich binnen kurzester Zeit zu einem der Zentren der DDR Werftindustrie entwickelte Die beschlagnahmten Betriebe wurden von der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland SMAD im Mai 1946 an die deutschen Behorden ubergeben 29 Stralsunder Betriebe waren gemass dem Gesetz Nr 4 der Landesregierung enteignet worden funf Unternehmer erhielten ihr Unternehmen zuruck 110 Gegen die Enteignung der Stralsundischen Vereinsbrauerei protestierten in einem Schreiben vom 23 Mai 1946 31 Arbeiter der Brauerei 111 Im Oktober 1945 lieferte das Elektrizitatswerk wieder stundenweise Strom Ab 1 November 1945 konnten die Lebensmittelrationen erhoht werden Ein Arbeiter erhielt eine tagliche Ration von 350 Gramm Brot Kinder bis 15 Jahren 200 Gramm 112 Ende Februar 1946 gab es in Stralsund 75 Industriebetriebe 750 Handwerksbetriebe und 510 Handelsbetriebe Ab Februar 1946 lieferte das Gaswerk Gas an Haushalte und die Strassenbeleuchtung Auch der Hafenbetrieb wurde wieder aufgenommen und intensiviert in diesem Jahr wurden 104 194 Tonnen Guter umgeschlagen 1947 waren es 258 299 Tonnen 64 mehr als 1938 Im Jahr 1947 arbeiteten von 27 241 registrierten Berufstatigen 7 503 in Gewerbebetrieben 6 377 in Kultur und Administration 6 069 in der Industrie 3 052 im Handel 2 882 in der Landwirtschaft und 1 358 bei der Reichsbahn 113 Im Juni 1948 erging der Befehl 103 der SMAD uber den Aufbau einer Werft in Stralsund Vorlaufer dieser Werft war der landeseigene Ingenieur Bau Betrieb mit uber 1000 Beschaftigten Daneben existierten 1948 weitere 21 volkseigene Betriebe VEB 114 Ende 1948 wurde die Handelsorganisation HO gegrundet als erste Einrichtung in Stralsund die Gaststatte Schweriner Hof am 16 November 1948 eroffnet Am 11 Dezember 1948 eroffnete die erste HO Verkaufseinrichtung in der Ossenreyerstrasse 11 12 Um die Arbeitsproduktivitat zu erhohen wurden zahlreiche Massnahmen ergriffen Die Aktivistenbewegung wurde ins Leben gerufen Am 28 Oktober 1948 vermauerte der damals 61 jahrige Maurerpolier Paul Sack auf dem Gelande der Werft in acht Stunden 2600 Steine was einer Steigerung der Norm von 430 entsprach Am Folgetag schaffte Hans Brandt 3000 Steine In der Folge wurden Aktivisten Konferenzen Hennecke Tage und Leistungswochen durchgefuhrt um die Produktivitat zu steigern Die Volkswerft Stralsund beschaftigte 1949 4420 Menschen 115 Stadtebau Bearbeiten Beim Bombenangriff auf Stralsund am 6 Oktober 1944 waren mehr als 35 Prozent der Wohnungen zerstort worden Die Wohnraumfrage wurde noch durch den Zuzug von 14 300 Fluchtlingen und Vertriebenen nach Kriegsende verstarkt Bis 1949 wurden in der Stadt 95 000 Kubikmeter Schutt beseitigt Besonderen Anteil hatten die Trummerfrauen Verkehr Bearbeiten Beim Bombenangriff auf Stralsund am 6 Oktober 1944 war der Wagenpark der Strassenbahn zerstort worden Die Ziegelgrabenbrucke Bestandteil der festen Querung des Strelasundes war von den abruckenden Truppen der Wehrmacht zerstort worden Im Oktober 1946 wurde die Strassenbrucke am 11 Oktober 1947 die Eisenbahnstrecke wieder in Betrieb genommen 116 Gesundheitswesen Bearbeiten Nach Kriegsende breitete sich Typhus in der Stadt aus durch uber 10 000 Fluchtlinge wurde die dramatische Lage noch verstarkt Die Sauglingssterblichkeit nahm zu Schulwesen Bearbeiten Ab dem 3 Mai 1945 widmete sich die Schulverwaltung unter Schulrat Willy Dau der Wiedereroffnung der Schulen Der Unterricht an den Schulen begann per Bekanntmachung am Montag dem 1 Oktober 1945 um 9 Uhr Sieben Volksschulen mit zehn Klassen zwei Oberschulen und ein Gymnasium mit zusammen 19 Klassen wurden wiedereroffnet 76 Lehrer betreuten 4493 Schuler 1186 Schuler erhielten zunachst keinen Unterricht 35 Lehrer waren wegen ihrer Vergangenheit im Nationalsozialismus aus dem Schuldienst entlassen worden 35 weitere beurlaubt Vom 24 September bis 21 Oktober 1945 fand der erste Lehrgang fur Neulehrer statt Wurde zunachst das Schulwesen an das der Weimarer Republik angelehnt begann mit dem Aufruf der KPD zur Schulreform ab Oktober 1945 auch die ideologische Einflussnahme Ab Fruhjahr 1946 konnten alle Stralsunder Schulpflichtigen unterrichtet werden wofur 137 Lehrkrafte bereitstanden Schulbucher und Lehrmaterial stand allerdings nur sehr begrenzt zur Verfugung als Lesestoff dienten Marchenbucher Kulturwesen Bearbeiten Am 2 Juni 1945 nahm das Stralsunder Theater den Spielbetrieb wieder auf Die Stadtbibliothek wurde am 2 Oktober wieder eroffnet Die im Krieg ausgelagerten Bestande des Stralsunder Heimatmuseums zu denen auch die Stellwagen Orgel der Marienkirche gehorte wurden unter Aufsicht von Kathe Rieck und mit Hilfe der Roten Armee wieder in das Museum gebracht Am 27 Juli 1946 fand im Rathaus vor dem Begrabnis auf Hiddensee die Trauerfeier fur den in Polen gestorbenen Gerhart Hauptmann in Anwesenheit von Wilhelm Pieck Wilhelm Hocker Johannes R Becher Paul Wandel Karl Maron und Oberst Tulpanow statt Die angestrebte Erneuerung der Kultur hatte vor allem die Popularisierung der sowjetischen Kultur und Literatur zum Inhalt Am Theater wurden Werke russischer Komponisten aufgefuhrt die Kinos zeigten Filme aus der Sowjetunion 1949 1990 In der DDR BearbeitenPolitik Bearbeiten Im Dezember 1949 wurde die Ortsgruppe der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands DBD gegrundet Anfang 1950 entstand in Stralsund aus dem Volksausschuss fur Einheit und gerechten Frieden die Nationale Front des Demokratischen Deutschland Erster Vorsitzender wurde Walter Wilke SED Als Untergruppen wurden Wohnbezirksausschusse und Hausgemeinschaften der Nationalen Front gegrundet die erste Hausgemeinschaft der Nationalen Front entstand am 3 Mai 1950 in der Sarnowstrasse Nr 7 Am 5 Mai 1950 wurde Hermann Salinger SED zum Oberburgermeister gewahlt Zu den Volkswahlen im Oktober 1950 wurden gemeinsame Listen der Nationalen Front aufgestellt 99 8 der Wahler stimmten fur die Vorschlagslisten 117 Abgeordnete der Volkskammer wurde Gertrud Soelch Abgeordnete im Landtag Heinz Peters und Ursula Wulff Nach der 2 Parteikonferenz der SED in Berlin im Juli 1952 wurden in Stralsund zwei Kreisorganisationen der SED gebildet Stadt und Land Erster Sekretar der Kreisorganisation Stralsund Stadt war Erich Hoffmann Ende Juli 1952 wurden in den neu gegrundeten Bezirkstag des Bezirks Rostock aus Stralsund Rudolf Warga und Walter Stadthagen entsandt 118 Am 30 Januar 1953 konstituierte sich die Stadtverordnetenversammlung Oberburgermeister wurde erneut Hermann Salinger Er wurde 1954 von Erhard Holweger abgelost Am 17 Juni 1953 wurden einige Proteste gegen die Normerhohungen laut Am 18 Juni 1953 streikten die Arbeiter der Volkswerft mit der Fruhschicht gegen den bereits verhangten Ausnahmezustand und erhoben auch politische Forderungen 900 Personen beteiligten sich und wollten in die Stadt vordringen Sowjetische Truppen und deutsche Polizei hinderten sie daran es gab 15 Festnahmen Andere Proteste z B von Bauarbeitern zogen sich noch eine Woche hin Der Platz des 17 Juni erinnert daran Im Marz 1957 wurden die Kreisleitungen Stadt und Land der SED zu einem Organ zusammengeschlossen 1 Sekretar wurde Heinz Chill Im Januar 1958 wurde Bruno Motczinski von der Stadtverordnetenversammlung zum Nachfolger von Oberburgermeister Erhard Holweger gewahlt Nachdem die SED Kreisleitung im Juli 1962 ernste Mangel in der Kreisleitung der SED dem Rat der Stadt und anderen Organen analysierte wurden Bruno Motczinski Heinz Chill und andere Fuhrungskader ihrer Posten enthoben 119 Neuer 1 Sekretar der SED Kreisleitung wurde Gunter Rosenfeld Siegfried Priewe wurde am 14 Marz 1963 zum Oberburgermeister gewahlt Dem Rat der Stadt stand ab November 1964 Heinz Lesener als Oberburgermeister vor Am Volksentscheid uber die neue Verfassung der DDR nahmen am 6 April 1968 98 7 der Wahlberechtigten teil Mit 96 6 stimmten bei einem republikweiten Ja Stimmenanteil von 94 49 uberdurchschnittlich viele Stralsunder fur die Annahme der Verfassung 120 Am 19 April 1971 wurde Heinz Lesener von der Stadtverordnetenversammlung vom Amt des Oberburgermeisters abberufen und Horst Lehmann zu seinem Nachfolger gewahlt Die Anzahl der Stadtverordneten wurde mit der Wahl im Mai 1974 von 100 auf 150 erhoht Der schwedische Ministerprasident Olof Palme besuchte auf Einladung Erich Honeckers am 29 Juni 1984 die Stadt Nach seiner Ermordung wurde ein Teil der Sarnowstrasse vor dem Stralsunder Theater in Olof Palme Platz umbenannt Im Gebaude Frankendamm 5 arbeitete die Kreisdienststelle der Staatssicherheit Eines der operativen Ziele war die Friedensbewegung in der lokalen Kirche zu Beginn der 1980er Jahre 1987 begann der Olof Palme Friedensmarsch in Stralsund den die Opposition zur Demonstration gegen Menschenrechtsverletzungen in der DDR nutzen konnte 121 Oberburgermeister Horst Lehmann trat am 8 Oktober 1989 zuruck sein Nachfolger wurde Klaus Schlegel Am 18 Oktober 1989 wird in Stralsund die erste Ortsgruppe der SDP in den drei DDR Nordbezirken gegrundet Am 23 Oktober 1989 versammelten sich in der Marienkirche 6000 Menschen zum Friedensgebet Drei Tage spater konstituiert sich das Neue Forum Auf dem Olof Palme Platz fand am 5 November 1989 eine Grossveranstaltung mit 10 000 Teilnehmern statt die Stadtverwaltung stellte sich dem offentlichen Dialog mit den Einwohnern Der Unabhangige Gerechtigkeitsausschuss konstituierte sich am 27 November 1989 Fur die letzte Volkskammerwahl am 17 Marz 1990 kandidierten acht Stralsunder Am 11 August 1990 grunden Mitglieder der NDPD und der LDPD die Ortsgruppe der FDP Ost Politische Ehrungen Bearbeiten Am 16 April 1961 wurde an der Sundpromenade damals Ernst Thalmann Ufer der Grundstein fur ein uberlebensgrosses Denkmal fur Ernst Thalmann gelegt Dafur wurden aus der Bevolkerung und den Betrieben Spenden geworben Es wurde nach Planen von Walter Arnold geschaffen Das Denkmal wurde am 18 August 1962 im Beisein von Thalmanns Tochter enthullt Der neu gestaltete Ehrenhain fur die Sowjetsoldaten am Neuen Markt wurde am 7 November 1967 eingeweiht Das Relief eines sowjetischen Offiziers und eines Arbeiters wurde von Fritz Rogge geschaffen 122 Anlasslich des 100 Geburtstages Lenins wurde am Hauptbahnhof am 11 April 1970 eine von Walter Preik gestaltete bronzene Gedenktafel enthullt der Neue Markt wurde am 22 April 1970 in Leninplatz umbenannt Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Im Jahr 1949 wurden in Stralsund 31 Betriebe in der Form eines volkseigenen Betriebs gefuhrt Grossbetriebe waren die Volkswerft Stralsund und der VEB Bau Union weitere grossere Betriebe der VEB Schiffbau und Reparaturwerft die Staatswerft und der VEB Holz und Massivbau Die Volkswerft begann mit der Grossproduktion von Loggern Am 7 November 1949 wurde der erste Logger ubergeben und damit die Loggerschlacht eroffnet Zum III Parteitag der SED wurde der Logger 424 fertiggestellt und damit der Zwei Jahr Plan erfullt Auf der Staatswerft die ab 1949 wieder aufgebaut worden war wurde am 13 Oktober 1950 das aus einem Wrack aufgebaute erste Handelsschiff der DDR ubergeben 123 Auf der Volkswerft lief am 13 Oktober 1951 das erste Hochseefischereifahrzeug der DDR vom Stapel der Plan zur Loggerproduktion wurde mit zusatzlich funf Schiffen ubererfullt 124 Am 15 November 1952 lieferte die Werft den 125 Logger ab und erfullte damit ihre Reparationslieferungen gegenuber der Sowjetunion vorfristig Am 1 Marz 1953 wurde der VEB Seehafen gebildet Am 23 Mai 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft LPG des Typs I in Andershof Am 17 Juni 1953 kam es auf Baustellen und in der Volkswerft zu Arbeitsniederlegungen Einige Werftarbeiter darunter ein Gewerkschaftsfunktionar wurden verhaftet Die Arbeitsniederlegungen wurden nach dem Auftreten der bewaffneten Organe der DDR und der Sowjetunion beendet Zur Verbesserung der Versorgungslage wurden 20 Gewerbegenehmigungen erteilt bis zum 30 November 1953 wurden zusatzlich fur 1 4 Millionen Mark Konsumguter zur Verfugung gestellt Lohne und Gehalter wurden erhoht einige beschlagnahmte Grundstucke zuruckgegeben 125 Die Sowjetunion ubergab am 1 Januar 1954 u a die Stralsunder DERUTRA Filiale an den VEB Seehafen Hier wurde ein Sozialgebaude errichtet sowie ein vierstockiges Kuhlhaus mit einer Lagerkapazitat von 6000 Tonnen Im Nationalen Aufbauwerk NAW wurden 1955 von 28 000 Helfern in 200 000 Stunden freiwilliger gemeinnutziger und unentgeltlicher Arbeit Werte fur mehr als 220 000 Mark geschaffen Insgesamt fuhrten sieben Stralsunder Betriebe im letzten Jahr des Funf Jahr Plans 1955 mehr als 6 5 Millionen Mark zusatzlich an den Haushalt der DDR ab Davon erwirtschaftete die Volkswerft allein 4 4 Millionen Mark 126 Mit 319 produzierten Loggern von 1950 bis 1955 war die Werft einer der grossten Exportbetriebe der DDR Auf einer Wahlkundgebung am 28 September 1954 auf dem Alten Markt erklarte Otto Grotewohl Stolz konnen die Stralsunder auf ihre bisherigen Erfolge sein und der Schwung mit dem sie bisher gearbeitet haben wird auch dazu beitragen die letzten Zeugen des Hitlerkrieges zu beseitigen Die SED hatte auf ihrer 21 ZK Tagung im November 1954 das Programm Industriearbeiter aufs Land beschlossen 910 Stralsunder Arbeiter aus Stralsund gingen allein in den Jahren 1954 bis 1956 im Rahmen dieser Aktion in die benachbarten Kreise Stralsund Grimmen Putbus und Bergen Der Produktionsanteil sozialistischer Betriebe zu denen die Grossbetriebe zahlten betrug 1955 94 5 24 652 der 30 058 Beschaftigten in Stralsund arbeiteten in diesen sozialistischen Betrieben Der privatwirtschaftliche Sektor umfasste im Jahr 1955 31 Industrie und Baubetriebe 23 Grosshandler 426 Kleinhandler und 627 Handwerksbetriebe 127 Mit der PGH Elektro entstand am 1 Mai 1956 die erste Produktionsgenossenschaft des Handwerks PGH in Stralsund gegrundet von drei Meistern und elf Monteuren des Elektrohandwerks Am 27 Oktober 1956 entstand die erste Fischereiproduktionsgenossenschaft FPG die FPG Vorwarts Mit der Firma Schutt amp Ahrens Inhaber Rudolf Ahrens CDU und Carl Lange Inhaberin Christiane Lange NDPD gehorten 1956 zwei Stralsunder Firmen zu den ersten drei im Bezirk Rostock die eine staatliche Beteiligung aufnahmen 128 In Kommissionsvertrage mit dem staatlichen Handel trat als erster privater Einzelhandler Stralsunds im April 1957 das Mobelhaus Thierfeld ihm folgten weitere Unternehmen Den Bemuhungen von staatlicher Seite PGH zu grunden wurde von einigen privaten Unternehmern starker Widerstand entgegengebracht Die Volkswerft konnte sich im Mai 1956 bei ihrem ersten Auftritt auf einer Messe im nicht sozialistischen Wirtschaftsgebiet in Kopenhagen einen Auftrag uber die Lieferung von zwolf Kuttern fur Island sichern Im selben Jahr produzierte sie den ersten von 20 Stahlkuttern fur die Hochseefischerei der DDR und am 9 August 1957 wurde der erste von 172 Mitteltrawlern davon 171 fur die UdSSR vom Stapel gelassen der letzte dieser Reihe wurde 1960 ubergeben Am 25 Februar 1960 meldete die Stadt das Gebiet des Stadt und des Landkreises als voll genossenschaftlich in LPG organisiert Moglich geworden war dies u a durch die aktive Einflussnahme der SED Die Inbetriebnahme der zweiten Ausbaustufe der Olspaltanlage im Jahr 1963 ermoglichte es taglich 200 000 Kubikmeter Gas zu produzieren das in das Verbundnetz des Bezirks eingespeist wurde Im Stralsunder Seehafen wurden 1966 885 000 Tonnen umgeschlagen Am 6 November 1967 lieferte die Volkswerft ihr 1000 Schiff aus ein Atlantik 7120 fur die Sowjetunion Die Werft hatte unter allen DDR Betrieben den hochsten Exportanteil in die Sowjetunion Sie lieferte zwischen 1967 und 1970 107 Schiffe des Typs Atlantik aus Am 16 Marz 1971 wurde neben der Produktion der Atlantik Serie der erste Atlantik Supertrawler aufgelegt Am 30 Januar 1971 wurde der Grundstein fur eine neue Grosssektionsbauhalle gelegt Am selben Tag wurde das Typerprobungs und Nullschiff der Atlantik Supertrawler Serie abgesenkt Im Oktober 1969 wurde der VEB Blechpackungswerk in Anwesenheit von Erhard Krack eroffnet Ab 1 Januar 1971 arbeitete das Werk mit voller Kapazitat Die Grundorganisation Artur Becker der Freien Deutschen Jugend FDJ der Werft rief mit einem Appell vom 14 April 1972 die DDR Jugend dazu auf auf der Volkswerft zu helfen von fast 500 Jugendlichen die sich zur Hilfe fur ein Jahr bereit erklarten blieben letztlich 150 dort tatig Zur Unterbringung der Arbeiter diente ab Mai 1972 das ehemalige Urlauberschiff des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes FDGB Fritz Heckert im Stralsunder Hafen 1972 existierten in Stralsund noch sechs private Betriebe 18 Betriebe arbeiteten mit staatlicher Beteiligung dazu gab es drei industriell produzierende PGH Diese Betriebe beschaftigten 1612 Mitarbeiter Zur Umsetzung des vom Politburo der ZK der SED im Februar 1972 beschlossenen Umwandlung derartiger Betriebe in Volkseigentum wurde in Stralsund eine Arbeitsgruppe beim Rat der Stadt gebildet Bereits im April entstanden aus der BSB Strela Fischwerke KG der VEB Strela Fischwerke aus der Lange KG wurde der VEB Zelte und Plane aus Schutt amp Ahrens KG der VEB Kfz Instandhaltung Vorwarts und aus der Vorbrocker KG der VEB Metallaufbereitung Am 29 Mai 1972 war die Ubernahme der privaten Betriebe und industriell produzierenden PGH abgeschlossen Verkehrswesen Bearbeiten Am 3 November 1967 wurde der erste Abschnitt der Fernverkehrsstrasse F 96 a ubergeben Die zwischen Barth und Stralsund verkehrende Kleinbahn wurde am 30 November 1968 stillgelegt Die neu entstandenen Wohngebiete bedingten den Aufbau neuer Hauptverkehrswege So wird der Tribseer Damm bis August 1960 fur die Bedurfnisse des Transitverkehrs nach Skandinavien verbreitert und der Strassenbahnbetrieb auf dieser Strasse eingestellt Am 17 Februar 1961 fahrt die Strassenbahn erstmals wieder nach der kriegsbedingten Einstellung durchgangig vom Frankendamm Friedhof zum Knieperdamm Hainholzstrasse Am 7 April 1966 wird der Strassenbahnbetrieb in der gesamten Stadt zugunsten des Omnibusbetriebes aufgegeben Am 3 Februar 1966 begann der Ausbau der Chaussee nach Greifswald auf 7 50 Meter Breite Stadtebau Bearbeiten Von April 1946 bis Dezember 1956 hatten die Einwohner der Stadt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks Enttrummerungsarbeiten durchgefuhrt und dabei uber 250 000 Kubikmeter Schutt beseitigt Ab 1958 wurden Wohnungen mit Grossblockteilen errichtet Richtfest fur den ersten in Grossblockteilen errichteten Wohnblock war am 3 September 1958 in der Prohner Chaussee Der Wohnblock II wurde anlasslich des 10 Nationalfeiertags ubergeben Auf dem Gelande der Zuckerfabrik wurde eine Betonfabrik errichtet sie nahm am 1 Marz 1959 die Produktion auf In der Altstadt wurde am 29 Juni 1960 das im Zweiten Weltkrieg beschadigte Semlower Tor gesprengt Bis Oktober 1959 wurden in Stralsund nach dem Krieg 3500 Wohnungen errichtet uberwiegend im Stadtteil Tribseer Vorstadt 1962 nahm das Plattenwerk am Heinrich Heine Ring seinen Betrieb auf Bis Mitte der 1960er Jahre konzentrierte sich der Wohnungsbau auf den Stadtteil Knieper Nord Von 1961 bis 1964 wurden 2347 Wohnungen fertiggestellt insgesamt entstanden bis 1964 2670 Wohnungen in diesem Stadtteil 129 Ende 1962 warteten von den 66 987 Einwohnern noch 5000 Familien bzw Einzelpersonen auf die Zuweisung von Wohnraum 12 340 70 Prozent der vorhandenen 17 620 Wohnungen waren vor 1945 errichtet worden davon sogar 4520 vor 1870 Uber 400 Wohnungen waren baupolizeilich gesperrt 2200 Wohnungen waren stark beschadigt und 2300 abbruchreif 57 Prozent der Wohnungen verfugten uber eine Innentoilette 32 Prozent uber ein Bad 130 Am 19 September 1963 beschloss die Stadtverordnetenversammlung den Aufbau des Stadtteils Knieper West auf einer 75 Hektar grossen Flache zwischen Stadtwald und Zentralfriedhof Der erste Spatenstich fur das Wohngebiet das in Plattenbauweise errichtet wurde fand am 25 Juni 1964 statt die Grundsteinlegung war am 26 August 1964 Das neue Wohngebiet sollte 6102 Wohnungseinheiten umfassen Die Versorgung mit Fernwarme wurde durch ein Heizwerk das am 1 Oktober 1967 seinen Betrieb aufnahm sichergestellt Auf der Basis des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 26 Juni 1958 die Innenstadt zum denkmalgeschutzten Gebiet erklaren zu lassen erklarte der DDR Ministerrat am 2 Januar 1962 die Stralsunder Altstadt zum Denkmal von besonderer nationaler Bedeutung und internationalem Kunstwert Uber 400 Einzelbauten befanden sich auf der Liste darunter 16 grossere Profanbauten und neun Sakralbauten Der uberwiegende Teil der Gebaude waren Wohnhauser die der Sanierung oder Rekonstruktion bedurften 1963 wurde eine Arbeitskommission einberufen in der Folgezeit wurden Konzepte erarbeitet Erste Restaurierungsarbeiten wurden am ehemaligen Johanniskloster Stralsund im November 1963 begonnen im Volkswirtschaftsplan 1964 waren 116 Wohnhauser zur Rekonstruktion vorgesehen Im Marz 1965 beschloss der Rat der Stadt die Konzeption zur Entwicklung des Wohnungsbaues 1964 bis 1970 mit den Teilen Knieper West Luckenbebauung und Sanierung der Innenstadt Im Stadtteil Knieper West wurde am 3 Marz 1969 die 2000ste Wohnung ubergeben In der Altstadt wurde im Sommer das restaurierte Kniepertor und der Raucherboden des Johannisklosters der Nutzung ubergeben Die Gestaltung des Neuen Marktes wurde im selben Jahr abgeschlossen Ab 1970 wurden in der Innenstadtsanierung polnische Bauleute eingesetzt erstes Objekt war das Haus Fahrstrasse Nr 26 Im Juni 1973 wurde die 10 000ste nach 1945 fertiggestellte Wohnung ubergeben Zwischen 1971 und 1975 wurden 1649 Wohnungen und 122 Eigenheime gebaut und 597 Wohnungen um und ausgebaut sowie modernisiert Am 17 April 1975 wurde vom Rat der Stadt der Standort fur das kunftige Wohngebiet Grunhufe bestatigt Im September 1974 wurde das Plattenwerk rekonstruiert um kunftig Fertigteile fur die Wohnungsbauserie 70 herstellen zu konnen Bis zum Abschluss der Rekonstruktion im Jahr 1975 wurden nur Einzelbauten gefertigt so in der Kedingshager Strasse 165 Wohnungen an der Kleinen Parower Strasse 115 Wohnungen und an der Muller Grahlert Strasse 75 Wohnungen In der Innenstadt wurde der Bereich Schillstrasse Alter Markt saniert Die Stadtmauer wurde saniert ebenso die Katharinenhalle im Meeresmuseum und der Remter im Kulturhistorischen Museum Unterstutzung kam von Ludwig Deiters und Karl Heinz Loui Gleichzeitig wurden aber auch 40 baupolizeilich gesperrte Hauser in der Innenstadt im Bereich Heilgeiststrasse Jakobichorstrasse Muhlenstrasse Katharinenberg Bottcherstrasse und Papenstrasse 9 abgebrochen 131 Am 12 Januar 1976 wurde mit dem Bau des Wohngebietes Knieper West III begonnen Von 1976 bis 1980 wurden 4511 Wohnungen davon 3734 Neubauwohnungen fertiggestellt Am 6 Oktober 1980 wurde der Grundstein fur das Wohngebiet Grunhufe gelegt Mit dem Setzen der letzten Platte am Block 058 in Knieper West wurde am 27 Marz 1981 der Wohnungsbau in diesem Stadtgebiet abgeschlossen 8200 Wohnungen waren hier seit dem 1 September 1964 entstanden Die erste Platte im Wohngebiet Grunhufe wurde am 7 April 1981 gesetzt die ersten Wohnungen Kurt Burger Strasse Nr 19 am 23 November 1981 ubergeben Am Alten Markt wird am 22 Juli 1982 der Goldene Lowe gesprengt an seiner Stelle wurde ein Neubau in Plattenbauweise errichtet in den am 22 Januar 1985 die ersten Mieter einzogen Schulwesen und Kinderbetreuung Bearbeiten Am 11 September 1951 wurde der Neubau der Schwesternschule durch Luitpold Steidle eingeweiht Je sechs Kindergarten und Schulhorte sowie ein Betriebshort wurden zwischen 1949 und 1954 errichtet Noch im Jahr 1950 betrug die durchschnittliche Klassenstarke 42 Schuler Mit der Wiederherstellung der Fritz Reuter Schule dem Ausbau einer Kaserne zur Goethe Schule aus und eines Gutshauses zur Schule Andershof konnte im Jahr 1955 die Schulerzahl auf 31 je Klasse gesenkt werden Dadurch stieg auch das Niveau der Ausbildung Der Anteil der Schuler die das Klassenziel nicht erreichten betrug 1952 1953 14 und 1955 9 Unterrichtet wurde noch 1954 im Schichtbetrieb An den Oberschulen existierten 1950 400 Platze und 1955 670 Platze 132 Zahlreiche Betriebe ubernahmen Patenschaften uber Schulen So wurde die Volkswerft Pate der Hansa Oberschule der VEB Bau Union Pate der Ernst Moritz Arndt Schule und die Lehreinrichtung der VP See Pate der Gerhart Hauptmann Schule 133 Die Betriebsschulen der Werft und der Bau Union wurden den Betrieben zugeordnet Im April 1955 wurde die Jugendweihe wieder eingefuhrt Im September 1958 wurde der polytechnische Unterricht in den vier zehnklassigen Schulen in Stralsund Gerhart Hauptmann Schule Wolfgang Heinze Schule Lambert Steinwich Schule und Goethe Schule eingefuhrt Die erste nach dem Krieg neu errichtete Schule wurde am 1 September 1959 in der Tribseer Vorstadt eingeweiht Weitere Schulneubauten folgten 1961 in Andershof und 1962 an der Vogelwiese 1964 wurde eine neue Schule in der Johannes R Becher Strasse ubergeben Die erste neue Schule im Stadtteil Knieper West wurde am 1 September 1966 eroffnet Als weiterfuhrende Bildungseinrichtung kam am 1 April 1970 auf dem Gelande der Volkswerft die Ingenieurschule fur Schiffbau hinzu Sie wurde acht Jahre spater an die Wilhelm Pieck Universitat Rostock angegliedert Die Anzahl an Kindergartenplatzen stieg von 1627 im Jahr 1966 auf 2179 im Jahr 1970 die der Kinderkrippenplatze von 617 auf 777 134 Von 1973 bis 1975 wurden in Knieper West zwei und in der Tribseer Vorstadt eine Polytechnische Oberschule POS errichtet Die Zahl der Kindergartenplatze stieg im gleichen Zeitraum um 612 die der Kinderkrippenplatze um 240 1979 wurde mit der POS Karl Marx die 12 nach 1945 gebaute Schule eroffnet damit verfugte Stralsund uber 20 polytechnische Oberschulen und es gab ein Jahr spater 30 Kindergarten mit 3159 Platzen Gesundheitswesen Bearbeiten Auf der Volkswerft wurde am 2 Juli 1952 die Poliklinik Speranski eroffnet Im Februar 1959 wird das Pflegeheim Rosa Luxemburg in der Hafenstrasse eroffnet Die beiden Krankenanstalten Stralsunds wurden am 1 April 1959 zum Bezirkskrankenhaus Am Sund zusammengelegt 2113 Betten standen zur Verfugung womit Stralsund die beste Versorgung im Bezirk Rostock besass In der Kedingshager Strasse wurde am 10 Dezember 1975 das Pflegeheim Kathe Kern mit 115 Platzen ubergeben 1978 standen 371 Platze in Pflegeheimen zur Verfugung Kultur Bearbeiten Zu Beginn der 1950er Jahre wurden in Betrieben vierzig Kultur und Volkskunstgruppen gebildet diese wurden seit Dezember 1952 beim Rat der Stadt vom Laienkunstkabinett betreut Am 24 Juni 1951 wurde das von Otto Dibbelt gegrundete Naturmuseum spater Meeresmuseum eroffnet am 1 September 1952 die Volksmusikschule Das Stralsunder Theater schloss Vertrage mit Stralsunder Betrieben fur Besuchsanrechte Georg Friedrich Handels Oper Julius Casar wurde 1955 in Stralsund in der DDR uraufgefuhrt Ende September 1954 fand in Stralsund eine Kulturkonferenz statt Die Konferenz wurdigte das Naturmuseum und das Stralsundische Museum fur Ostmecklenburg als die vorbildlichsten des Bezirks Rostock Letzteres hatte zwischen 1945 und 1954 mehr als 70 wechselnde Ausstellungen veranstaltet und zahlte 1949 15 000 und 1954 mehr als 100 000 Besucher Im Naturmuseum wurden 1954 75 000 Besucher gezahlt Die Ostseewoche wurde am 4 Juli 1958 erstmals in Stralsund eroffnet Im Juni dieses Jahres wurde mit dem Aufbau der Freilichtbuhne und im Jahr 1959 mit dem Bau des Stralsunder Tierparks begonnen Im Rahmen der zweiten Ostseewoche beging Stralsund vom 28 Juni bis 5 Juli 1959 sein 725 Stadtjubilaum 1970 fanden die 12 Arbeiterfestspiele im Bezirk Rostock statt und Stralsund war vom 12 bis 14 Juni einer der Festspielorte 80 000 Besucher sahen 45 Veranstaltungen Auch bei den 18 Arbeiterfestspiele war Stralsund Festspielort In Stralsund wurde zeitgleich das erste Mecklenburgische Folklorefestival ausgetragen Die insgesamt 128 Veranstaltungen wurden von 200 000 Zuschauern besucht Sport Bearbeiten Das Sundschwimmen wurde erstmals 1948 als offener Wettkampf in der sowjetischen Besatzungszone ausgeschrieben Ab 1949 wurden auch Motorsportveranstaltungen durchgefuhrt am 2 Juli 1949 findet das erste Stralsunder Baderrennen auf den Strassen der Stadt statt Im Gewichtheben wurden grosse Erfolge erzielt ebenso im Frauenhandball Die BSG Motor Stralsund stieg 1955 in die II DDR Liga auf Im Juli 1967 wurden die Fussballmannschaften der ASG Vorwarts von Rostock nach Stralsund gelegt die ASG Vorwarts Stralsund spielte fortan in der DDR Liga mit 1971 und 1974 konnte sie in die DDR Oberliga aufsteigen Am 16 Januar 1968 wurde mit dem Bau einer Schwimmhalle begonnen Sie entstand im ehemaligen Turbinensaal des Kraftwerkes und wurde am 4 Oktober 1969 eroffnet Die Stralsunder Gewichtheber der BSG Motor Stralsund waren international erfolgreich Zu ihnen zahlte Schwergewichts Weltmeister Helmut Losch Monika Kallies gewann mit dem DDR Achter bei den Olympischen Sommerspielen 1976 die Goldmedaille Ebenfalls Gold gewann der Offiziersschuler Uwe Potteck im olympischen Schiessen 1978 gewann Jurgen Heuser den Weltmeistertitel im Gewichtheben bei den Olympischen Sommerspielen 1980 gewann er die Silbermedaille Militarische Einrichtungen Bearbeiten In den 1950er Jahren wurde Stralsund erneut Garnisonstadt Am 1 Mai 1950 wurde in Parow durch Johannes Warnke die Schule der Seepolizei eroffnet Kommandeur wurde Walter Steffens Ab 1952 wurde auf der Schwedenschanze unter Wilhelm Nordin mit der Ausbildung von Offizieren begonnen Ab 1953 wurden auch in Stralsund Kampfgruppen aufgestellt Grundstock dieser waren die nach dem 17 Juni 1953 von der SED in die Betriebsschutze entsandten Arbeiter Bis Ende 1953 existierten Kampfgruppen in der Volkswerft und der Schiffbau und Reparaturwerft mit je 60 sowie in dem VEB Bau Union mit 18 Mitgliedern Im Juni 1954 waren bereits 482 Mitglieder in 15 Betrieben aufgestellt Der VEB Bau Union delegierte 1954 182 Bauarbeiter zur Kasernierten Volkspolizei Bis Februar 1956 traten 450 Werftarbeiter der KVP bei 135 im Juli 1955 ein ganzer Lehrgang 156 Lehrlinge der Berufsschule der Werft Zu den von der Werft zur KVP gegangenen Werftarbeitern zahlte im Jahr 1952 auch Klaus Jurgen Baarss Anfang der 1960er Jahre wurde Stralsund auch Standort eines Hubschraubergeschwaders der Volksmarine 1963 nahm die Fakultat Seestreitkrafte der Militarakademie Friedrich Engels ihre Arbeit auf dem Danholm auf Sie wurde 1969 nach Dresden verlegt Dafur wurde die Basis der Schiffsstammabteilung erweitert Am 11 Juli 1964 wurde die sowjetische Kommandantur aufgelost Die Offiziersschule auf der Schwedenschanze erhielt am 1 Marz 1964 den Namen Karl Liebknecht Die Flottenschule in Parow bekam am 1 Dezember 1970 den Namen ihres ersten Leiters Walter Steffens Mit Wirkung vom 4 Januar 1971 erhielt die Offiziersschule Karl Liebknecht den Status einer Hochschule Leiter war Heinz Irmscher Ebenfalls ab 1971 wurden die Absolventen der Schule in einer Zeremonie auf dem Leninplatz zu Offizieren ernannt Am 4 Februar 1974 erhielt die Offiziershochschule OHS die Auszeichnung Vaterlandischer Verdienstorden in Gold Ende 1976 ubernahm Wilhelm Nordin die Leitung Im Mai 1982 wurde der OHS mit Wirkung vom 1 September 1982 das Diplomrecht Diplom Ingenieur bzw Diplom Gesellschaftswissenschaftler verliehen Katastrophen Bearbeiten Bei orkanartigen Sturmen am 17 Oktober 1967 starb in Stralsund ein Mensch 22 wurden verletzt Der Sturm richtete grosse Schaden an Hausern in Betrieben und auf den Strassen an Am 11 Januar 1968 richtete ein Schneesturm Zerstorungen an und vier Tage spater ein Orkan der Windstarke 12 Im Winter 1968 1969 dauerte die Eisperiode ungewohnlich lang Vom 11 Dezember 1968 bis zum 9 April 1969 Die Jahreswende 1978 1979 brachte erneut extreme Witterungsbedingungen Am 31 Dezember 1978 fiel so viel Schnee dass innerhalb weniger Stunden der gesamte Schienen und Strassenverkehr zusammenbrach Heftige Sturme und Temperaturen um minus 15 Grad Celsius gingen mit dem Schneefall einher Mitte Februar 1979 brach der Winter erneut mit orkanartigen Sturmen und extremen Schneefallen ein Mit Hilfe der Nationalen Volksarmee wurden die enormen Schneemassen beseitigt von Stralsund aus starteten die Marine Hubschrauber zur Versorgung der Gemeinden im Umland und auf Rugen und Hiddensee 1990 bis heute BearbeitenDie politische Umstrukturierung der Wende 1989 1990 brachte auch Stralsund gewaltige Veranderungen Dies betraf zum einen die neuen Verwaltungsstrukturen die sich von der zentralistischen Struktur der DDR hin zum foderalistischen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland veranderten Auf die Verwaltung der Stadt kam somit eine Fulle von Aufgaben zu die zu bewaltigen waren Der Landtag Mecklenburg Vorpommern konstituierte sich in der ersten Landtagswahl im Oktober 1990 Dementsprechend wurde vom neu gebildeten Rat der Stadt vorerst weiter nach DDR Recht dann mit bundesdeutschem Recht gearbeitet Seit 1990 tragt die Stadt den amtlichen Namenszusatz Hansestadt Politik Bearbeiten Zum Oberburgermeister der Stadt wurde 1990 Harald Lastovka CDU gewahlt der diese Tatigkeit bis 2008 ausubte Am 9 August stimmten 24 von 38 Burgerschaftsabgeordneten fur Schwerin als kunftiger Landeshauptstadt von Mecklenburg Vorpommern Mit der Verabschiedung des Gesetzes zur Kreisgebietsreform durch den Landtag am 22 Juni 1993 behielt Stralsund seinen Status als kreisfreie Stadt Dem Volksentscheid zur Verfassung von Mecklenburg Vorpommern stimmten am 12 Juni 1994 56 2 Prozent der Stralsunder Wahler zu In Zusammenhang mit der Kreisgebietsreform 2011 wurde Stralsund Grosse kreisangehorige Stadt und Kreisstadt im Landkreis Vorpommern Rugen Am 21 April 2006 besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel Stralsund mit ihrem Gast dem schwedischen Ministerprasidenten Goran Persson Zu einem Grossereignis wurde die Visite Merkels und des US Prasidenten George W Bush am 14 Juli 2006 Nachfolger des aus Altersgrunden nicht mehr angetretenen Oberburgermeisters Harald Lastovka wurde Alexander Badrow CDU Wirtschaft Bearbeiten Die Stralsunder Molkerei wurde am 23 Juli 1991 an das hollandische Unternehmen Pommern Milch GmbH angeschlossen Nach Einstellung des Betriebs der Essig und Konservenfabrik ESKO an der Rostocker Chaussee wird das Fabrikgebaude im Januar 1992 abgerissen Boris Becker investierte ab 1992 uber 20 Millionen DM in den Bau eines Autohauses in Stralsund Am 14 Juli 1992 nahm die Stralsunder Parkquelle die sich spater aus wettbewerbsrechtlichen Grunden in Stralsunder Mineralwasser GmbH umbenennen musste unter Fuhrung der Unternehmensgruppe Nordmann ihren Betrieb auf Nach einer Renovierung nahm die Firma Horten in dem ehemaligen Wertheim Kaufhaus in der Ossenreyerstrasse ihren Betrieb auf Am 31 Dezember 1992 wurde die Zuckerfabrik nach 100 jahrigem Betrieb geschlossen Am 16 August 1993 stellte nach 40 Jahren auch die Kaffeerosterei KERMI ihren Betrieb ein Eine moderne Klaranlage wurde am 28 Juni 1995 in Betrieb genommen Ein Blockheizkraftwerk an der Prohner Strasse versorgt seit dem 3 November 1995 ca 10 500 Wohnungen mit Fernwarme Das Einkaufszentrum Strelapark auf dem Gebiet der Gemeinde Kramerhof eroffnete am 5 April 1995 Das Sport und Freizeitbad Hansedom eroffnete am 1 Dezember 1999 in unmittelbarer Nachbarschaft Nach der Entscheidung der Unabhangigen Foderalismuskommission 1993 Bundeseinrichtungen in die Lander des Beitrittsgebietes zu verlegen errichtete die damalige Bundesversicherungsanstalt fur Angestellte heute Deutsche Rentenversicherung Bund einen Verwaltungskomplex am Rande der Stadt in dem heute Stand 2009 etwa 1400 Beschaftigte arbeiten Ein weiterer wichtiger Arbeitgeber der offentlichen Hand ist seit 1992 die Marinetechnikschule Parow Die Volkswerft erlebte gleich zwei Privatisierungen ehe sie zunachst mit dem danischen Eigentumer A P Moller Maersk zur Spezialwerft fur Containerschiffe wurde im Mai 2004 wurde das erste Containerschiff die Saafmarine Cameroun ubergeben Seit 2008 ist die Hegemann Gruppe neuer Eigentumer der Werft Der Seehafen konnte in den Jahren 1994 und 1995 jeweils uber eine Million Tonnen Guter umschlagen Die Arbeitslosenquote in der Stadt ist seit Jahren relativ hoch Nur wenig Industriebetriebe sind vorhanden Arbeitsplatze gibt es vor allem im Tourismus Stadtebau Bearbeiten Am 20 Januar 1995 wurde in der Altstadt mit dem Neubau des Lowenschen Palais begonnen Die Altstadt wurde seit 1990 mit erheblichen offentlichen und privaten Mitteln saniert und restauriert Am 27 Juni 2002 wurde sie mit der von Wismar unter dem Titel Historische Altstadte Stralsund und Wismar zum Weltkulturerbe erklart Am 26 April 2004 wurde das sanierte Rathaus feierlich wieder eroffnet Fur den Neubau des Kaufhauses Peek amp Cloppenburg am Ostkreuz in der Altstadt wurde am 27 Marz 1996 der Grundstein gelegt Das Burgerkomitee Rettet die Altstadt Stralsunds vergibt seit 1997 einen Preis fur besonders gelungene Haussanierungen oder Neubauten das Koggensiegel Rund um den alten Stadtkern wurden neue Wohngebiete erschlossen und Eigenheime errichtet Fur den ersten sozialen Wohnungsbau nach 1990 wurde am 30 Marz 1995 der Grundstein gelegt Im Stadtgebiet Grunhufe in dem 1997 ein Siebtel der Stralsunder Bevolkerung lebte begannen im Februar 1997 die Arbeiten zur Wohnumfeldverbesserung Verkehr Bearbeiten Am 2 Juni 1991 verliess der erste elektrisch angetriebene Intercity Zug mit dem Namen Rugen in Richtung Rostock den Hauptbahnhof Nachdem sich die alte Strelasundquerung immer mehr zum Nadelohr fur Touristen und Wirtschaft auf dem Weg nach Rugen und Skandinavien bzw von dort auf das Festland herausgestellt hatte wurde 2007 mit der Strelasundbrucke eine Hochbrucke fertiggestellt mit deren Bau im August 2004 begonnen worden war Der Alte Markt ist seit Oktober 2005 autofrei Fur die 16 Kilometer lange Umgehungsstrasse fur die Bund und Land 300 Millionen DM bereitstellten begannen am 25 August 1997 die Bauarbeiten Gesundheitswesen Bearbeiten Die ehemalige Poliklinik am Frankenwall wurde am 1 Januar 1991 in Arztegemeinschaft am Frankenwall umbenannt 30 niedergelassene Arzte betreuten dort ihre Patienten Das Klinikum Krankenhaus am Sund verkaufte die Stadt an die DAMP Holding Kultur Bearbeiten Als Aussenstelle des Meeresmuseums wurde am 1 Juni 1991 das Nautineum auf dem Danholm errichtet Im Jahr 2008 kam mit dem Ozeaneum Stralsund im Hafen der Stadt eine weitere Aussenstelle des Meeresmuseums hinzu Das erste Deutschlandtreffen der Pommern auf pommerschem Gebiet fand vom 1 bis 3 Mai 1992 in Stralsund mit 20 000 Teilnehmern statt Am 11 Februar 1993 wurde der Fusionsvertrag des Stralsunder Theaters mit dem der Stadt Greifswald zum Theater Vorpommern unterzeichnet Die Stralsunder Brauerei veranstaltete vom 27 bis 29 Juni 1997 das erste Brauereihoffest und begrundete damit eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe im Sommer Zum Gedenken an ehemalige judische Burger wurde am 25 August 2006 der erste Stolperstein verlegt siehe auch Liste der Stolpersteine in Stralsund Im April 2009 wird in der Langenstrasse eine Gedenktafel fur die von den Nationalsozialisten beschadigte und spater abgerissene Synagoge eingeweiht Auf eine Initiative die auf Gottfried Kiesow von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zuruckgeht nennt sich Stralsund auch Orgelstadt Nach der Wiedererrichtung der Orgel in St Jakobi 2020 sind nun in allen drei Hauptkirchen wieder singulare und monumentale Instrumente zu finden die jeweils fur einen der grossen Musikstile der Geschichte stehen die Stellwagen Orgel 1659 in St Marien fur Renaissance und Fruhbarock die Wegscheider Orgel in der Jakobikirche 2020 1741 fur die Bachzeit im Hochbarock und die Buchholz Orgel 1841 in St Nikolai fur die romantische Epoche Schulen Bearbeiten Auf einem Teil des Gelandes der ehemaligen Offiziershochschule der NVA wurde am 4 Februar 1991 der Lehrbetrieb im Berufsforderungswerk BfW Stralsund mit 50 Rehabilitanden aufgenommen Die Einrichtung wurde am 28 Juni 1991 offiziell eroffnet Den anderen Teil des Gelandes der NVA nutzt die am 1 September 1991 gegrundete Hochschule Stralsund Hier wurde am 9 Februar 1992 mit dem Bau des Studentenwohnheims Holzhausen begonnen Mit der Grundsteinlegung am 19 Marz 1993 fur die Diesterweg Schule besitzt Stralsund den ersten Realschulneubau Mecklenburg Vorpommerns Die am 27 Mai 1994 ubergebene Schule ersetzte die alte Erich Weinert Schule die 1991 wegen Asbestbelastung abgerissen worden war Am 7 Februar 1994 wurde der Grundstein fur den Bau des IHK Bildungszentrums gelegt Sport Bearbeiten Die Gewichtheber des TSV 1860 Stralsund errangen dreimal den Meistertitel fur Mannschaften Die Handballer des Stralsunder HV stiegen 2003 und 2008 in die 1 Bundesliga auf wobei die Saison 2008 2009 zum finanziellen Desaster wurde Dem Verein der sportlich in die 2 Handball Bundesliga abgestiegen war wurde die Lizenz entzogen Die Mannermannschaft startet daher in der Saison 2009 10 in der Oberliga Mecklenburg Vorpommern Die Rollstuhl Basketballer des SV Medizin Stralsund stiegen 2008 in die 2 Bundesliga auf Im August 1996 wurde die alte Sundschwimmhalle abgerissen und 1999 durch die Sport Schwimmhalle im Hansedom ersetzt Bei der Bewerbung Berlins fur die Olympischen Sommerspiele 2000 und Leipzigs fur die Spiele 2012 bewarb sich die Stadt erfolglos um die Ausrichtung der Segelwettbewerbe Katastrophen Bearbeiten Am 29 Juni 1994 richteten Sturm schwerer Hagel und Regen Schaden in Millionenhohe an Ein schweres Unwetter in der Nacht vom 3 zum 4 November 1995 verursachte ebenfalls schwere Schaden in der Stadt Literatur BearbeitenFritz Adler Aus Stralsunds Vergangenheit 2 Teil Die Schwedenzeit Stralsunds In Fritz Adler M Wehrmann Hrsg Pommersche Heimatkunde 4 Band Verlag Dr Karl Moninger Greifswald 1923 Fritz Adler Stralsund In Burkhard Meier Hrsg Deutsche Lande Deutsche Kunst 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Berlin 1928 Fritz Adler Aus Stralsunds Geschichte Zweite vollig veranderte Auflage Carl Meincke s Buchhandlung Inh H Bucksch Stralsund 1937 Hansestadt Stralsund Hrsg Stralsund Ein Almanach Von der Wende bis zur Gegenwart 1998 ISBN 3 00 002897 8 Horst Auerbach Festung und Marinegarnison Stralsund 1 Auflage Hinstorff Verlag Rostock 1999 ISBN 3 356 00835 8 Detlev Brunner Die Republik in der Provinz Arbeiterbewegung und Verfassungstag in Stralsund 1919 1933 In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2010 S 76 92 Oskar Eggert Das Ende des Krieges und die Besatzungszeit in Stralsund 1945 1946 Pommerscher Buchversand 1967 Herbert Ewe Stralsund Ein Fuhrer durch die Werftstadt Veroffentlichung des Stadtarchiv Stralsund der Stralsunder Museen und des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands Stralsund 1953 Herbert Ewe Stralsund und seine Umgebung Petermanken Verlag Schwerin 1955 Lizenz Nr 381 325 29 55 Herbert Ewe Stralsund Petermannken Verlag Schwerin 1962 Lizenz Nr 381 325 24 62 Herbert Ewe Stralsund 2 Auflage Hinstorff Verlag Rostock 1972 Herbert Ewe Schatze einer Ostseestadt Veroffentlichungen des Stadtarchiv Stralsund Band VI 3 Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1974 Herbert Ewe Geschichte der Stadt Stralsund Veroffentlichungen des Stadtarchiv Stralsund Band X Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1984 Herbert Ewe Stralsund 1 Auflage Hinstorff Verlag Rostock 1987 ISBN 3 356 00082 9 Herbert Ewe Kostbarkeiten in Klostermauern Hinstorff Verlag Rostock 1990 ISBN 3 356 00319 4 Herbert Ewe Das alte Stralsund Kulturgeschichte einer Ostseestadt 2 Auflage Verlag Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1995 ISBN 3 7400 0881 4 Sigrid Rodemann Georg Pilz Stralsund F A Brockhaus Verlag Leipzig 1977 1984 Wolfgang Rudolph Stralsund Die Stadt am Sund Carl Hinstorff Verlag Rostock 1955 Lizenz Nr 391 240 7 55 Senat der Hansestadt Stralsund Hrsg Schwedisch Deutsche Regimenter der Garnisonsstadt Stralsund Sundische Reihe 5 Stralsund ISBN 3 86139 005 1 Senat der Hansestadt Stralsund Hrsg Zur Geschichte der Prostitution in Stralsund Sundische Reihe 6 Stralsund ISBN 3 86139 007 8 Stadterneuerungsgesellschaft Stralsund mbH Hrsg Auf den Spuren des Welterbes Das Stralsunder Kellerkataster Stralsund 2005 Ernst Uhsemann Streifzuge durch das alte Stralsund Verlag der Koniglichen Regierungs Buchdruckerei Stralsund 1925 Nikolaus Zaske Stralsund 1 Auflage F A Brockhaus Verlag Leipzig 1986 ISBN 3 325 00001 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Stralsund Quellen und VolltexteEinzelbelege Bearbeiten Saxo Grammaticus Historica Danica ed G Waltz Monumenta Germaniae Historica Scriptores XXIX S 75 142 ff K Fritze Die Hansestadt Stralsund S 24 ff H Berlekamp Probleme der Fruhgeschichte Stralsunds S 38 H Hoogeweg Die Stifter und Kloster der Provinz Pommern Band II Stettin 1925 S 709 f Pommersches Urkundenbuch PUB II Nr 265 Ferdinand Fabricius Hrsg Das alteste Stralsunder Stadtbuch 1270 1310 Berlin 1872 S 8 Carl Gustav Fabricius Stralsund in den Tagen des Rostocker Landfriedens Stettin 1847 S 23 f Stadtarchiv Stralsund Sign Hs I 16 Kammereibuch 1392 1440 fol 7 Theatrum Europaeum Band 1 S 1066 Theatrum Europaeum Band 1 S 1072 Projekt Stralsund Massengrab von 1628 Nicht mehr online verfugbar In anthropologie jungklaus de Ehemals im Original abgerufen am 4 Juni 2017 1 2 Vorlage Toter Link www anthropologie jungklaus de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Bettina Jungklaus Marlies Konze Renate Samariter Die Stralsunder Stadtbefestigung 2 Jahrgang Redieck amp Schade 2012 ISBN 978 3 942673 22 8 S 98 103 a b Jurgen Drevs Novellen oder Tagebuch Stralsundischer Begebenheiten vom Jahre 1687 bis zum Jahre 1720 Georg Tessin Wismars schwedische Regimenter im Nordischen Krieg Mecklenburgische Jahrbucher 1937 Herbert Ewe Aus Stralsunds Geschichte Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1984 S 194 Projekt Stralsund Massengrab von 1715 Nicht mehr online verfugbar In anthropologie jungklaus de Ehemals im Original abgerufen am 4 Juni 2017 1 2 Vorlage Toter Link www anthropologie jungklaus de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Johann Ernst Fabri Geographie fur alle Stande Teil I Band 4 Leipzig 1793 S 639 Fritz Adler Aus Stralsunds Geschichte Carl Meincke sche Buchhandlung Stralsund 1937 S 127 Fritz Adler Lebensgeschichte des Burgermeisters David Lucas Kuhl Stralsund 1925 S 77 Sonja Kinzler Hrsg Der Kieler Frieden 1814 Ein Schicksalsjahr fur den Norden Gemeinsam mit Doris Tillmann Johannes Rosenplanter u Martin Krieger Wachholtz Neumunster Hamburg 2014 S 162f Stralsundische Zeitung 28 Oktober 1815 Stadtarchiv Stralsund P121 Ratsprotokoll vom 25 Oktober 1815 Fritz Adler Hrsg Lebensgeschichte des Burgermeisters David Lukas Kuhl Stralsund 1925 S 114 Der Fortschritt 2 Dezember 1848 Stadtarchiv Stralsund P1549 Staatsarchiv Greifswald Rep 65c Nr 871 Stralsundische Zeitung 14 und 16 Februar 1891 Stralsunder Volksstimme 10 Juni 1891 a b c Staatsarchiv Greifswald Rep 60 Nr 39 Volksbote 18 Mai 1898 a b Stadtarchiv Stralsund Q402 Stadtarchiv Stralsund Rep 15 Nr 220 E Wendt amp Co Hrsg Ubersicht der Preussischen Handelsmarine Stettin Januar 1848 S 24 ff online abgerufen am 4 Juni 2015 a b Jahresbericht der Handelskammer zu Stralsund fur 1878 Stadtarchiv Stralsund rep 5 Nr 50 52 Stadtarchiv Stralsund Rep 5 Nr 51 Stadtarchiv Stralsund Rep 15 Nr 236 Stadtarchiv Stralsund Rep 15 Nr 335 Stadtarchiv Stralsund Rep 5 Nr 435 Horst Auerbach Kriegshafen Danholm In poseidon Heft 4 1981 S 22 23 Stadtarchiv Stralsund Rep 5 Nr 52 Stadtarchiv Stralsund Rep 5 Nr 60 Stadtarchiv Stralsund M198 Handelsberichte der Stralsunder Handelskammer fur 1895 1897 Stadtarchiv Stralsund M3706 Jahresbericht der Handelskammer zu Stralsund fur 1888 Herbert Ewe Zur Geschichte der Technik in Stralsund Ostsee Zeitung vom 10 Marz 1972 Ernst von Haselberg Die Baudenkmale des Regierungsbezirks Stralsund Stettin 1902 S 537 542 Stadtarchiv Stralsund M4713 Stadtarchiv Stralsund Rep 23 Nr 217 Band 1 Stadtarchiv Stralsund Rep 23 Nr 686 W Buchholz Die Gasthauskirche zu Stralsund Grundstein einer Krankenhausentwicklung Greifswald Stralsunder Jahrbuch 1965 S 181 182 a b c F Knorr Stralsund und Stralsunder Arzte F Knorr Stralsund und Stralsundische Arzte Aus den Quellen zusammengestellt Band 3 Manuskript 1909 1911 Ernst von Haselberg Die asiatische Cholera im Regierungsbezirk Stralsund Stralsund 1853 S 39 K Wellner Die Pockenepidemien im 19 Jahrhundert in der Hansestadt Stralsund Dissertation Greifswald 1976 S 63 Stralsundische Zeitung 14 November 1872 Statistisches Jahrbuch fur den Preussischen Staat Berlin 1905 S 1 3 J Hoft Finanzstatistik Stralsunds Stralsund 1933 Stralsundische Zeitung 2 Mai 1905 Statistisches Jahrbuch fur den Preussischen Staat Berlin 1904 1914 Stadtarchiv Stralsund Rep 25 Nr 26 Volksbote 21 September 1911 Stadtarchiv Stralsund Rep 25 Nr 27 Stralsunder Volkszeitung 4 Juni 1917 Stralsunder Volkszeitung 7 November 1917 Stralsunder Tageblatt 8 November 1918 Stadtarchiv Stralsund M 4016 a b Stralsunder Tageblatt 13 November 1918 Stralsunder Tageblatt 22 November 1918 Detlev Brunner Die Republik in der Provinz Arbeiterbewegung und Verfassungstag in Stralsund 1919 1933 In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2010 Volksbote 30 September 1919 Stralsunder Tageblatt 21 Januar 1919 Stralsunder Tageblatt 4 Marz 1919 Volksbote 24 Februar 1919 Der Kampfer 27 Marz 1920 Der Vorpommer 8 Juni 1920 a b Staatsarchiv Greifswald Rep 60 Nr 42 Staatsarchiv Greifswald Rep 60 Nr 32 Der Vorpommer 15 September 1930 Der Vorpommer 11 April 1932 Der Vorpommer 1 August 1932 Stadtarchiv Stralsund vorl Sign M 4442 Statistisches Jahrbuch fur den Preussischen Staat Berlin 1898 S 162 163 Staatsarchiv Greifswald Rep 65c Nr 2527 W Stuckmann Entwicklung und Eigenart der deutschen Spielkartenindustrie S 186 Stadtarchiv Stralsund M 4204 Rep 14 Nr 437 Staatsarchiv Greifswald Rep 65c Nr 7486 Nr 438 IHK in Stralsund Wirtschaftsbericht 1931 Stadtarchiv Stralsund Rep 25 Nr 53 I Kieseritzky Stralsund geographisch betrachtet S 98 Haushaltsplan der Stadt Stralsund 1925 und 1933 J Hoft Finanzstatistik Stralsunds Tabelle VII J Hoft Finanzstatistik Stralsund Stadtarchiv Stralsund Rep 14 Nr 226 Volkswacht 3 Februar 1933 Volkswacht 28 Februar 1933 Stralsunder Tageblatt 6 Marz 1933 a b c Stadtarchiv Stralsund Rep 29 Nr 66 lichtblick99 de Vom Krankenbett in die Vernichtung abgerufen am 23 Marz 2011 Einwohnerbuch fur Stralsund 1939 Vorwort Arno Krause Stralsund In Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Band 1 Hrsg Gotz Eckardt Henschel Verlag Berlin 1978 S 76 84 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 13 802 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 4 228 Landes Zeitung 6 Dezember 1947 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 1 136 Stadtarchiv Stralsund Sign IW 474 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 1 159 Staatsarchiv Schwerin Nr 1164 1165 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 1 59 Volksstimme 24 Oktober 1945 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 4 232 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 4 210 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 1 50 Landes Zeitung 1 Februar 1948 Stadtarchiv Stralsund 2 00 3 1 16 831 Landes Zeitung 30 Juli 1952 Ostsee Zeitung 26 Juli 1962 Amtliches Ergebnis von 94 49 dem DDR Handbuch Hrsg Bundesministerium fur Innerdeutsche Beziehungen Wissenschaftliche Leitung Peter Christian Ludz unter Mitwirkung von Johannes Kuppe Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1979 ISBN 3 8046 8515 3 S 1140 entnommen Anne Kaminsky Hrsg Orte des Erinnerns Gedenkzeichen Gedenkstatten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR Bonn 2007 zu Stralsund S 272 275 Ostsee Zeitung 9 November 1967 Landes Zeitung 14 Oktober 1950 Landes Zeitung 20 Oktober 1951 Stadtarchiv Stralsund Ra 698 Stadtarchiv Stralsund Ra 497 Statistisches Taschenbuch 1956 Stralsund Stadt Stadtarchiv Stralsund R S Nr 6 21 Marz 1957 Stadtarchiv Stralsund St V 29 Juli 1965 Stadtarchiv Stralsund St V Nr 3 27 Juni 1933 Stadtarchiv Stralsund St V Nr 14 29 September 1976 Stadtarchiv Stralsund St V 29 September 1955 Stadtarchiv Stralsund St V 25 November 1954 Stadtarchiv Stralsund St V Nr 5 21 Januar 1971 Unsere Werft 23 Februar 1956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Stralsunds amp oldid 237721250