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Dieser Artikel behandelt die DDR Liga im Fussball Fur die DDR Liga im Badminton siehe DDR Liga Badminton Als DDR Liga oder auch Fussball Liga kurz Liga wurde von 1950 bis 1990 die zweithochste Spielklasse im Deutschen Fussball Verband der DDR DFV bezeichnet Sie diente als Unterbau der Oberliga Inhaltsverzeichnis 1 Kurzubersicht 2 1946 1950 Entstehung 3 1950 1955 Die ersten Jahre 4 1955 1964 I und II Liga Spieljahresumstellung 5 1964 1989 Die spaten Jahre 6 Beispiel Potsdam Babelsberg und Neubrandenburg 7 1989 1991 Die Wendejahre 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseKurzubersicht BearbeitenDie DDR Liga war wie der gesamte Fussball Spielbetrieb in der DDR den wechselvollen Bemuhungen unterworfen dem DDR Fussball zur internationalen Klasse zu verhelfen In den 40 Jahren ihres Bestehens wurde die DDR Liga sechsmal umstrukturiert spielte zwar meistens mit zwei Staffeln dazwischen aber auch mit einer drei oder funf Staffeln Sie war das Sammelbecken der spielstarksten Betriebssportgemeinschaften BSG wahrend bis auf wenige Ausnahmen in der Oberliga hauptsachlich die vom Staat innerhalb der Sportforderung unterstutzten Fussballclubs spielten So war das Leistungsgefalle zwischen Oberliga und Liga besonders ab Mitte der 1960er Jahre recht gross Im Gegensatz zur Oberliga durften bis 1984 auch Auslander in der DDR Liga spielen Vor allem in den 1970er Jahren verstarkte der SASK Elstal seine Leihgaben an Sportgemeinschaften Die sowjetischen Spieler wiesen zum Teil Erstligaerfahrung auf Mit dem DFV Fussballbeschluss von 1983 durften Auslander ab 1984 nur noch in den drittklassigen Bezirksligen zum Einsatz kommen 1946 1950 Entstehung BearbeitenNach der Zwangsauflosung der ostdeutschen Sportvereine zum 1 Januar 1946 wurden von der Sowjetunion in ihrer Besatzungszone Fussballwettkampfe zunachst nur auf lokaler Ebene zugelassen sodass uberregionale Ligen erst im Jahre 1949 gegrundet werden konnten Da die Sowjetische Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg vorerst in die funf Lander Brandenburg Mecklenburg bis 1947 Mecklenburg Vorpommern Sachsen Sachsen Anhalt Thuringen und die Stadt Ost Berlin aufgeteilt worden war bot es sich demzufolge an in gestaffelten Landesligen zu spielen Dieser Unterbau erschien fur die 1949 ebenfalls ins Leben gerufene Oberliga des Deutschen Sportausschusses DS jedoch als zu gross und schwerfallig weshalb man 1950 die zweigleisige DDR Liga schuf und die Landesligen damit drittklassig wurden 1950 1955 Die ersten Jahre BearbeitenIn der ersten Saison 1950 51 sollte die Liga ursprunglich 16 Mannschaften umfassen namlich je drei aus den funf Flachenlandern dazu Union Oberschoneweide 1 Erst die Hinzunahme weiterer Vereine aus Berlin machte vor Saisonbeginn die Erweiterung auf 20 und die Teilung erforderlich wahrend Union nun doch in der Oberliga spielen durfte So wurde in zwei Staffeln mit jeweils zehn Mannschaften gespielt wobei die regionale Aufteilung heute nicht mehr nachvollziehbar ist 1951 52 spielte z B Einheit Schwerin in der Staffel 1 VP Schwerin aber in der Staffel 2 Die Meister der beiden Staffeln stiegen direkt in die Oberliga auf die Aufsteiger in die DDR Liga wurden zunachst aus den Meistern der Landesligen rekrutiert Im Juli 1952 fuhrte die DDR eine Verwaltungsreform durch und es entstanden die Bezirke Rostock Schwerin Neubrandenburg Magdeburg Potsdam Frankfurt O Erfurt Halle Leipzig Dresden Cottbus Suhl Gera und Karl Marx Stadt Daraufhin wurden die Landesligen abgeschafft und Bezirksligen eingefuhrt Da es von der Saison 1952 53 an mit dem Bezirksligameister von Ostberlin nun 15 Meister gab aber weiterhin nur sechs Aufstiegsplatze in die beiden DDR Ligen vorgesehen waren mussten die Bezirksmeister in eine Aufstiegsrunde In drei Gruppen trafen jeweils funf Meister in einer einfachen Runde ohne Ruckspiele aufeinander die ersten beiden jeder Gruppe stiegen in die DDR Liga auf Die Zahl der DDR Liga Mannschaften je Staffel erhohte sich ab der Saison 1951 52 auf zwolf und dann auf 13 1952 53 bzw 14 1953 54 Von 1954 55 ab wurde in drei Staffeln mit jeweils 14 Mannschaften gespielt 1955 1964 I und II Liga Spieljahresumstellung BearbeitenNach der Saison 1954 1955 wurden die drei Staffeln der DDR Liga zu einer neuen 14 Mannschaften umfassenden eingleisigen I DDR Liga zusammengelegt Qualifiziert hatten sich aus der Staffel 1 die Mannschaften auf den Platzen 2 bis 5 aus der Staffel 2 diejenigen auf den Platzen 2 bis 4 und aus der Staffel 3 die ersten funf Mannschaften Die Staffelsieger 1 und 2 waren in die Oberliga aufgestiegen Die ubrigen Mannschaften kamen in die beiden regionalen Staffeln der neu geschaffenen II DDR Liga Des Weiteren wurde 1955 nach sowjetischem Vorbild das Spieljahr dem Kalenderjahr angepasst daher musste im Herbst eine Zwischenrunde ohne Ruckspiel und ohne Auf und Abstieg ausgetragen werden Am Aufstiegsmodus der Bezirksligameister anderte sich jedoch nichts Ab der Saison 1958 fuhr die II Liga funfgleisig um den hohen finanziellen Aufwand der den Mannschaften durch die Reisekosten entstand zu verringern Nach dieser Umstellung waren jeweils die ersten 3 der Bezirksligen fur die II Liga aufstiegsberechtigt Um den Aufstieg in die I Liga kampften die Meister der II Ligen wieder in einer einfachen Aufstiegsrunde ohne Ruckspiel Die beiden ersten Mannschaften qualifizierten sich fur die I Liga 1961 wurde entschieden auf den Saisonmodus Herbst Fruhjahr zuruckzuwechseln deshalb wurde in der Saison 1961 62 in einer Dreierrunde mit Heim und Auswartsspielen und einer vorgeschalteten Runde auf neutralen Platzen gespielt Ab der Saison 1962 63 wurde die I Liga als zweithochste Spielklasse wieder in zwei Staffeln ausgetragen deren Spitzenreiter in die Oberliga aufstiegen Nach der Saison 1962 63 wurde die II Liga endgultig abgeschafft und die Bezirksligen wieder zu den dritthochsten Spielklassen Die beiden Staffeln der I Liga wurden mit Beginn der Spielzeit 1963 64 auf jeweils 16 Mannschaften aufgestockt Alle Spitzenreiter der II Ligen durften aufsteigen die Zweitplatzierten und die Bezirksmeister ermittelten in einer Aufstiegsrunde drei weitere I Liga Teilnehmer 1964 1989 Die spaten Jahre BearbeitenWahrend der nachsten Jahre blieb die DDR Liga von grosseren Anderungen verschont allerdings waren ab 1967 68 auch die 2 Mannschaften der Oberligateams fur die DDR Liga aufstiegsberechtigt konnten jedoch nicht in die Oberliga aufsteigen Es bildeten sich so genannte Fahrstuhlmannschaften zur Bezirksliga heraus wie z B die Mannschaft von Aktivist Schwarze Pumpe mit drei Auf und Abstiegen zwischen 1964 und 1971 Der letzte Abstieg dieser Mannschaft wurde bereits zu Beginn der Saison 1970 71 durch eine Disqualifikation besiegelt weil den Spielern in der Vorsaison zu hohe Gehalter und Pramien ausgezahlt wurden und sich die Mannschaft laut DFV dadurch ungerechtfertigte Vorteile verschafft hatte Schwarze Pumpe wurde nach zwei Spielen in der DDR Liga in die Bezirksliga zuruckgestuft und wurde als Absteiger aus der DDR Liga deklariert Ebenso wurde aus gleichen Grunden mit Stahl Eisenhuttenstadt sowie Chemie Wolfen verfahren Weitere Mannschaften stiegen 1971 nicht aus der DDR Liga ab da die Liga mit Beginn der Saison 1971 72 von zwei auf funf Staffeln aufgestockt wurde Die Staffeln spielten kunftig nach regionalen Gesichtspunkten gegliedert mit zwolf Mannschaften In der ersten Saison stiegen alle Meister und Vizemeister der Bezirksligen auf und die Staffeln C und D spielten nur mit elf Mannschaften bedingt durch die Disqualifikationen der Vorsaison und der Disqualifikation von Chemie Wolfen wo ebenfalls zu hohe Zuwendungen gezahlt worden waren Aus der DDR Liga stiegen wie zuvor zwei Mannschaften in die Oberliga auf die in einer Aufstiegsrunde mit Hin und Ruckspielen unter den Staffelersten ermittelt wurden Die drei Staffelletzten mussten in die Bezirksliga absteigen und wurden kunftig durch die Bezirksmeister ersetzt Nach Ende der Saison 1975 76 wurde die Teilnahme der 2 Mannschaften in der DDR Liga wieder abgeschafft um die Attraktivitat des Oberligaunterbaus wieder zu steigern In zwei Fallen waren diese nicht aufstiegsberechtigten Mannschaften Staffelsieger geworden alle Reserveteams sorgten jedoch fur niedrige Zuschauerzahlen Mit der Saison 1984 85 kehrte die DDR Liga nach 13 Jahren wieder zu zwei Staffeln zuruck Diesmal mit 18 Mannschaften je Staffel fur die sich die jeweils ersten sechs der bisherigen funf Staffeln qualifiziert hatten Ausnahme Staffel A fur den aufgelosten Staffelsieger ASG Vorwarts Neubrandenburg ruckte der 7 die ISG Schwerin nach Stiegen bisher alle Bezirksmeister ausser den 2 Mannschaften der Oberligisten automatisch in die DDR Liga auf gab es nun nur noch sechs Aufsteiger die nach territorialen Gesichtspunkten auf die beiden Ligastaffeln aufgeteilt wurden Ab sofort waren auch die 2 Mannschaften der Oberligisten wieder aufstiegsberechtigt Da sie nach Umwandlung der Nachwuchs zur Juniorenoberliga im Sommer 1983 1984 zunachst in die Bezirksligen eingeordnet wurden klopften erst im Sommer 1984 erstmals sieben Reserveteams an das Tor zur Liga von denen funf BFC DD FCC RWE und FCV in der Aufstiegsrunde den Sprung ins Unterhaus schafften Bis 1989 90 konnten sich die funfzehn Bezirksmeister in drei Gruppen fur den Ligaaufstieg qualifizieren Beispiel Potsdam Babelsberg und Neubrandenburg BearbeitenDie wechselvollen Aktivitaten des DFV zur Schaffung spielstarker Mannschaften lassen sich auch an zwei unterschiedlichen Beispielen in den Stadten Potsdam Babelsberg und Neubrandenburg aufzeigen Die Mannschaft der BSG Rotation Babelsberg gehorte zu den ersten Teilnehmern der DDR Oberliga 1949 50 in diesem Jahr noch unter dem Namen BSG Volksstimme Die Babelsberger spielten bis 1958 in der obersten DDR Fussballklasse stiegen dann aber als Tabellenletzter in die DDR Liga ab 1961 wurde zur Forderung des Leistungssports im bisher unterentwickelten Bezirk Potsdam der SC Potsdam gegrundet Zur Schaffung einer spielstarken Fussball Sektion musste der Liga Vertreter Rotation Babelsberg seine besten Spieler an den SC Potsdam abgeben Dieser nahm den Ligaplatz der Babelsberger ein deren Mannschaft wurde in die II DDR Liga zuruckgestuft Ohne seine Stammspieler versank Rotation spater in der Bezirksliga 1965 wurden die Fussballsektionen zur Schaffung von eigenstandigen Fussballklubs aus den Sportklubs herausgelost Da die Potsdamer in der DDR Liga stets nur Mittelmass verkorpert hatten durften sie keinen Fussballklub grunden vielmehr mussten sich die Fussballer der Bezirksligamannschaft der BSG Motor Babelsberg anschliessen die in der Saison 1965 66 den Ligaplatz des SC Potsdam einnehmen durfte Auch in Neubrandenburg wurde 1961 ein Sportklub der SC Neubrandenburg gegrundet Im Gegensatz zu Potsdam wurde hier jedoch die komplette Fussballsektion der BSG Turbine Neubrandenburg eingegliedert die auch weiterhin in der II DDR Liga spielen musste Die Entwicklung verlief zunachst jedoch positiver als in Potsdam 1962 gelang der Aufstieg in die I DDR Liga zwei Jahre spater bereits der Aufstieg in die Oberliga Doch die oberste Spielklasse konnte nur ein Jahr gehalten werden was fur den DFV ebenfalls Anlass war in Neubrandenburg keinen Fussballklub zuzulassen Hier kam es zu einer Neugrundung der Fussballsportvereinigung Neubrandenburg Da dies jedoch nicht in das DFV Gefuge Klub oder BSG passte musste sich die FSV bereits nach einigen Monaten mit der BSG Post zusammenschliessen unter deren Namen dann weiter in der DDR Liga gespielt wurde 1989 1991 Die Wendejahre BearbeitenMit dem Ende der DDR und v a nach Umstellung auf die freie Wirtschaft im Sommer 1990 wurde einigen Liga Mannschaften die wirtschaftliche Basis entzogen Deshalb zogen Chemie Velten Chemie Buna Schkopau und Dynamo Eisleben ihre Mannschaften aus der 1990 91 unter der Bezeichnung NOFV Liga auftretenden Spielklasse zuruck die BSG KWO Berlin und die SG Dynamo Furstenwalde losten sich auf Chemie Bohlen fusionierte mit Chemie Leipzig So nahm die NOFV Liga 1990 91 nur noch mit je 16 Mannschaften in zwei Staffeln darunter wie bisher mit sechs Aufsteigern den Spielbetrieb auf aus dem sich spater auch noch Motor Stralsund zuruckzog Siehe auch BearbeitenEwige Tabelle der DDR Liga Fussball in der DDR DDR Oberliga hochste Spielklasse im DDR Fussball II DDR Liga von 1955 bis 1963 dritthochste Spielklasse im DDR FussballWeblinks BearbeitenAlle Resultate der DDR LigaEinzelnachweise Bearbeiten Die neue Fussball Woche Nr 25 vom 20 Juni 1950 Seite 3 Die neuen Fussballklassen der DDRSpielzeiten der zweithochsten Spielklasse im DDR Fussball DDR Liga 1950 51 1951 52 1952 53 1953 54 1954 55 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 62 1962 63 1963 64 1964 65 1965 66 1966 67 1967 68 1968 69 1969 70 1970 71 1971 72 1972 73 1973 74 1974 75 1975 76 1976 77 1977 78 1978 79 1979 80 1980 81 1981 82 1982 83 1983 84 1984 85 1985 86 1986 87 1987 88 1988 89 1989 90NOFV Liga 1990 91Nationale zweithochste Spielklassen der Verbande der UEFA Albanien Andorra Armenien Aserbaidschan Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Foderation und Republika Srpska Bulgarien Danemark Deutschland England Estland Faroer Finnland Frankreich Georgien Gibraltar Griechenland Irland Island Israel Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Litauen Luxemburg Malta Moldau Montenegro Niederlande Nordirland Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schottland Schweden Schweiz mit Liechtenstein Serbien Slowakei Slowenien Spanien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Wales Nord und Sud ZypernEhemaligeDDR Jugoslawien Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title DDR Liga amp oldid 224902514