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Der SV Chemie Bohlen ist ein Sportverein in der nordwestsachsischen Kleinstadt Bohlen aktuelles Vereinslogo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Betriebssportgemeinschaft 1 2 Fussball in der DDR 2 Sportverein Chemie 3 Fussball im DFB Spielbetrieb 4 Bohlens Fussball Nationalspieler 5 WeblinksGeschichte BearbeitenBetriebssportgemeinschaft Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die sudlich von Leipzig gelegenen Stadt Bohlen zu einem wichtigen DDR Industriestandort der Braunkohle und Erdolverarbeitung entwickelt Da in den Nachkriegsjahren das Sportwesen in der DDR auf der Basis von Betriebssportgemeinschaft BSG organisiert wurde bot Bohlen mit seinen wirtschaftsstarken Betrieben gute Moglichkeiten fur die Sportforderung So wurden im November 1949 in der nur rund 6 000 Einwohner zahlenden Stadt gleich zwei Betriebssportgemeinschaften gegrundet die BSG Benzinwerk und die BSG Brennstoff Mit der Grundung von zentralen nach Produktionsbereichen gestaffelten Sportvereinigungen wurden die Bohlener Betriebssportgemeinschaften im Juli 1951 in Aktivist West und Aktivist Mitte umbenannt Beide fusionierten dann schliesslich im Oktober 1952 zur BSG Aktivist Bohlen Fussball in der DDR Bearbeiten nbsp Logo der BSG Chemie Bohlen 1969 1989 Die BSG trat hauptsachlich mit ihrer Fussballsektion in das Licht der Offentlichkeit Von der untersten Ebene des Spielbetriebes stieg Aktivist schon 1954 in die zu dieser Zeit drittklassige Bezirksliga Leipzig auf Nach zwei Jahren errang die Mannschaft den Titel des Bezirksmeisters der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 1955 neugeschaffenen II DDR Liga nun dritte Ebene im DDR Fussball berechtigte Mit Platz 2 erreichten die Bohlener den Aufstieg In den Folgejahren gehorten sie mit teilweise guten Mittelfeldplatzen zum Stamm der II Liga Ausgerechnet nach Erreichen der besten Platzierung in der Saison 1962 63 fiel die BSG Aktivist der Abschaffung der II Liga zum Opfer Der 3 Platz reichte nicht zur Qualifikation zur I DDR Liga und so blieb Bohlen zwar weiter drittklassig musste fur die nachsten Jahre aber wieder in der weniger anspruchsvollen Bezirksliga Leipzig antreten 1964 wurde man erneut Bezirksmeister verpasste aber mit Platz 4 in der Aufstiegsrunde die DDR Liga klar Nach der abermaligen Bezirksmeisterschaft 1966 machte es die Mannschaft besser und erkampfte sich mit dem 2 Platz in der Aufstiegsrunde die Qualifikation fur die zweitklassige DDR Liga Es reichte jedoch nicht fur den Klassenerhalt und die Bohlener mussten in der Saison 1967 68 einen erneuten Anlauf nehmen der uber Bezirksmeisterschaft und Gewinn der Aufstiegsrunde erfolgreich abgeschlossen wurde Inzwischen hatte sich die Mannschaft so weit gefestigt dass sie sich dauerhaft in der Zweitklassigkeit etablieren konnte Die am 1 Januar 1969 in BSG Chemie Bohlen umbenannte Mannschaft klopfte nach funf Jahren Ligazugehorigkeit 1974 erstmals an das Tor der hochsten DDR Fussballklasse Oberliga an doch Platz 4 in der Aufstiegsrunde reichte nicht aus Erst 1977 hatte Bohlen eine Mannschaft deren Qualitat fur die Erstklassigkeit ausreichte Sie hatte sich mit den oberligaerfahrenen Spielern vom 1 FC Lokomotive Leipzig und von der BSG Chemie Leipzig Bernd Hubert Chemie Eberhard Koditz Lok Friedhelm Schneider Chemie und Manfred Zaspel Lok verstarkt und besass mit Klaus Havenstein einen erfolgreichen Torjager Zwischen 1977 und 1983 verbrachte Bohlen unterbrochen von zweimaligen Abstiegen vier Spielzeiten in der DDR Oberliga Gleich im ersten Oberligajahr wurde Havenstein mit 15 Treffern Torschutzenkonig der Oberliga 1981 hatte Chemie Bohlen im DDR Pokal Wettbewerb sein bestes Ergebnis Nach einem 3 1 Heimsieg uber Wismut Aue erreichte man das Viertelfinale des FDGB Pokals wo dann allerdings im Heimspiel gegen Dynamo Dresden mit 0 3 der Schlusspunkt gesetzt wurde Einen weiteren Hohepunkt gab es in der Saison 1986 87 als in der 2 Hauptrunde der DDR Serienmeister BFC Dynamo mit 1 0 an der Jahnbaude bezwungen werden konnte Nach dem Oberliga Abstieg 1983 blieb Bohlen bis zur Auflosung des DDR Fussballspielbetriebes 1990 Stammgast der zweitklassigen DDR Liga nbsp Chemie Bohlen 1982 83Hintere Reihe v l n r Mannschaftskapitan Klaus Havenstein Roland Hammer Rainer Srodecki Horst Kunze Lothar Hohne und Rolf Troger Mittlere Reihe v l n r Bernd Hubert Manfred Zaspel Torhuter Freimuth Bott Torhuter Klaus Herber Bodo Gladrow und Rainer Wolf Vordere Reihe v l n r Gunter Amler Olaf Adamczak Friedhelm Schneider und Klaus Bittner Es fehlen Detlef Muller und Christian Kalainski Stammelf der Oberliga Saison 1977 78Name Alter Position Oberligaspiele 1977 83Freimuth Bott 34 Torwart 90Gianfranco Zanirato 34 Libero 46Jochen Kunath 32 Rechtsverteidiger 44Rainer Wolf 21 Innenverteidiger 56Rolf Troger 24 Linksverteidiger 86Friedhelm Schneider 27 Rechtes Mittelfeld 68Helmut Friedel 28 Zentrales Mittelfeld 20Eberhard Koditz 31 Linkes Mittelfeld 54Klaus Havenstein 28 Rechtsaussen 92Manfred Zaspel 29 Sturmmitte 60Bernd Hubert 25 Linksaussen 102 mit 55 Oberligatoren Bohlens Rekord Torschutze Rekordspieler nach Oberligaeinsatzen Sportverein Chemie BearbeitenDie Wende von 1989 brachte auch fur den Sport in Ostdeutschland einschneidende Veranderungen Durch die Umstellung des Wirtschaftssystems entfiel fur die Betriebssportgemeinschaften die Unterstutzung durch die bisherigen Tragerbetriebe andererseits bot sich wieder die Moglichkeit sich auf Vereinsebene zu organisieren In Bohlen grundeten daraufhin am 17 Juli 1990 35 ehemalige Mitglieder der BSG Chemie den Sportverein Chemie Bohlen Neben Fussball bot der Verein Sportarten wie Handball Kegeln Radfahren Ringen Tennis Tischtennis Turnen und Wasserball an Schon am 30 Juli 1990 beschloss die Fussballabteilung mit der ehemaligen BSG Chemie Leipzig zu fusionieren s u Auch in den folgenden Jahren litt der Verein unter fortwahrender Abspaltung einzelner Sportgruppen 1997 musste ein Insolvenzverfahren durchgestanden werden Fussball im DFB Spielbetrieb Bearbeiten nbsp Jimmy Hartwig war als Trainer von Chemie Bohlen 1990 der erste Westtrainer in der DDR rechts Assistenztrainer Achim SteffensIn der letzten Spielrunde der DDR Liga 1989 90 hatte sich die BSG Chemie in der Sudstaffel den 1 Platz erkampft und sich damit fur die Nachfolgeliga der DDR Oberliga qualifiziert die 1990 91 als NOFV Oberliga die Qualifikationen fur die 1 und 2 Bundesliga ausspielte Gleichzeitig geriet die Betriebssportgemeinschaft aber durch die wirtschaftlichen Veranderungen in grosse finanzielle Schwierigkeiten die auch durch die kunftige Umgrundung als Sportverein kurzfristig nicht behebbar erschienen In dieser Situation bot der am 31 Mai 1990 als Nachfolger der BSG Chemie Leipzig gegrundete FC Grun Weiss Leipzig dem neuen SV Chemie Bohlen eine Fusion an Die Leipziger hatten 1989 90 hinter den Bohlenern nur den 2 Platz in der DDR Liga erreicht und waren entsprechend dem fur den DDR Fussball vereinbarten Eingliederungsverfahren ab 1991 zur Drittklassigkeit verurteilt Unter diesen Umstanden wurden sich beide Vereine schnell einig und so wurde am 30 Juni 1990 aus den besten Fussballspielern der FC Sachsen Leipzig gegrundet der mit der Spielberechtigung der Bohlener an der NOFV Oberliga teilnahm Bohlen gab mit zehn Spielern fast seine gesamte Stammelf ab die restlichen Spieler traten als SV Chemie Bohlen in der Bezirksliga Leipzig an Unter Leitung des lange in Bohlen aktiven Helmut Friedel gelang 1994 der Aufstieg in die funftklassige Landesliga Sachsen die 1997 infolge eines Insolvenzverfahrens wieder verlassen werden musste Das Verfahren hatte die Ruckstufung in die Kreisklasse Borna Geithain zur Folge aus der 2003 der Aufstieg in die siebtklassige Bezirksklasse Leipzig gelang Zuletzt in der Saison 2018 19 landete der SV Chemie Bohlen im Mittelfeld der Tabelle der lokalen Kreisoberliga Bohlens Fussball Nationalspieler BearbeitenDass in Bohlen immer wieder Fussballspieler mit uberdurchschnittlichem Niveau spielten beweist die Tatsache dass bisher funf Spieler entweder vor ihrer Zeit in Bohlen oder danach in der Nationalelf standen Name Jahre in Bohlen Landerspiele furFrank Baum 1989 90 17 Lok LeipzigBernd Dobermann 1966 67 2 Chemie LeipzigBernd Hobsch 1986 87 1 Werder BremenDieter Kuhn 1989 90 13 Lok LeipzigFrank Rost 1982 85 4 Werder Bremen Schalke 04Weblinks BearbeitenInternetauftritt des SV Chemie Offizielle Webseite des Fussballvereins SV Chemie Bohlen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Chemie Bohlen amp oldid 226415324