www.wikidata.de-de.nina.az
Karsten Sarnow 1393 in Stralsund enthauptet war ein Gewandschneider und Burgermeister in Stralsund der sich auch im Kampf gegen Piraten auf der Ostsee einen Namen gemacht hatte Durchgestrichener Eintrag der Stadtverfassung im Liber memorialis Sarnow entstammte einer alteingesessenen Stralsunder Familie die jedoch nicht dem Patriziat der Stadt angehorte und daher nicht im Rat der Stadt vertreten war Er war seit 1380 Altermann der Gewandschneider also Inhaber eines sehr einflussreichen Amtes 1389 wurde er in den Rat der Stadt gewahlt 1391 ubernahm er die Leitung einer Flotte der Hansestadt Stralsund die gegen die in der Ostsee tatigen Piraten auslief und diese besiegte Er liess uber 100 gefangene Seerauber so in Fasser sperren dass nur ihre Kopfe oben und die Beine unten herausragten und trieb diese bei seiner Ruckkehr nach Stralsund vom Hafen durch das Semlower Tor und die Semlower Strasse zum Alten Markt wo sie bald darauf hingerichtet wurden Dieser Sieg uber die Piraten gegen die der Sohn des alten Burgermeisters Bertram Wulflam Wulf Wulflam noch 1386 erfolglos eine Flotte der Hanse gefuhrt hatte brachte Sarnow eine grosse Beliebtheit bei der Bevolkerung und bei seinen Ratskollegen Diese wahlten ihn 1391 zum Burgermeister was ihm das Patriziat allerdings neidete Er wurde zum Fuhrer einer Opposition gegen die Herrschaft der Patrizier und befurwortete eine starkere Beteiligung der Amter an der Macht Er erzwang 1391 eine Reform der Stralsunder Stadtverfassung die am 2 Mai 1391 mit der Mehrheit des Rates angenommen wurde Sie sah eine starkere Beteiligung der Amter vor Ein weiterer Aspekt der Verfassung war die Rechenschaftslegung uber die stadtischen Gelder Dieser wollten die Burgermeister Bertram Wulflam und Alfred Gyldenhausen nicht nachkommen sie verliessen unter Mitnahme von Familie und Vermogen heimlich im Juni 1391 die Stadt und setzten sich nach Lubeck ab von wo sie ihre Ruckkehr nach Stralsund und die Einsetzung in den vorherigen Stand betrieben Diesem Ansinnen folgte die Hanse auch in Anbetracht der in einigen Hansestadten durchgefuhrten Revolten gegen den Rat und damit die Macht der Patrizier und drohten Stralsund die Verhansung den Ausschluss aus der Hanse an Auch die in Stralsund grassierende Not aufgrund der Bedrohungen des Handels durch Seerauber und mehrerer Missernten hatte die Stimmung in der Stadt kippen lassen Der Rat bot daher 1393 den Wulflams die ehrenhafte Ruckkehr nach Stralsund an Zwar war Bertram Wulflam im Winter 1393 zu Lubeck verstorben jedoch setzte sein Sohn Wulf Wulflam durch dass der Sarg Bertram Wulflams noch einmal auf seinen angestammten Ratsstuhl gesetzt wurde Karsten Sarnow wurde des Vergehens gegen die Interessen der Stadt und des Rates beschuldigt zum Tode verurteilt und auf dem Alten Markt durch Enthauptung gerichtet Sarnow war verheiratet und hatte funf Kinder Im Jahr 1875 wurde eine vom Kniepertor stadtauswarts fuhrende Strasse zu Ehren des ehemaligen Burgermeisters in Sarnowstrasse benannt Literatur BearbeitenTheodor Pyl Sarnow Karsten In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 374 376 Herbert A W Kasten Karsten Sarnow Verlag Neues Leben Berlin 1958Weblinks BearbeitenBiographie von Johann Albert Dinnies in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern Original im Stadtarchiv Stralsund Hs 359Normdaten Person GND 138104425 lobid OGND AKS VIAF 88167709 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sarnow KarstenKURZBESCHREIBUNG deutscher Gewandschneider und OppositionsfuhrerGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 1393STERBEORT Stralsund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karsten Sarnow amp oldid 213542230