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Fritz Herbert 7 Juni 1860 in Artern Kreis Sangerhausen 24 Mai 1925 in Stettin war ein deutscher Konsumgenossenschafter Aufsichtsrat der Grosseinkaufs Gesellschaft Deutscher Consumvereine m b H GEG Gewerkschafter und Verleger 1893 war er der erste Reichstagsabgeordnete der pommerschen Sozialdemokraten Fritz HerbertInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFritz Herbert besuchte die Mittelschule die Burgerschule in Artern ohne Abschluss und lernte von 1874 bis 1878 Schriftsetzer und Buchdrucker Anschliessend ging er als Geselle auf die Wanderschaft Er arbeitete in verschiedenen Orten Deutschlands in Osterreich Ungarn und in der Schweiz 1882 kam er nach Stettin Im Jahr 1882 trat er der SPD bei 1885 wurde er Besitzer einer Buchdruckerei in Stettin Noch im selben Jahr veroffentlichte er die erste Ausgabe der Zeitung Stettiner Volksbote die ab 1892 unter dem Titel Volksbote als Organ fur die Interessen der arbeitenden Bevolkerung der Provinz Pommern erschien 1 Anfangs ubernahm er alle Arbeiten Autor Redakteur Drucker und Expedient bis 1899 amtierte er auch als Verleger des Blattes Ausserdem war er bis 1903 und erneut von 1911 bis zu seinem Tod Redakteur der Zeitung Anfangs erschien das Blatt zweimal wochentlich dann ab 1893 als Tageszeitung 1 1890 war Herbert Grunder und Leiter des Gewerkschaftskartells von Stettin Zwischen 1890 und 1894 war er Mitglied der Kontrollkommission der Sozialdemokraten 1887 kandidierte er fur die Sozialdemokraten zum ersten Mal zum Deutschen Reichstag fur den Wahlkreis Stettin Die SPD fuhrte den Wahlkampf unter dem Motto Diesem System keinen Mann und keinen Groschen Auf einer Wahlversammlung am 7 Februar 1887 in Stettin Grunhof hielt Herbert vor etwa 4 000 Menschen eine Rede uber den Standpunkt der Arbeiterpartei zur Militarfrage Wir wollen keine Verstarkung sondern eine Verminderung des Heeres Zur Versicherungsgesetzgebung Wir wollen eine Losung der sozialen Frage nach demokratischen Grundsatzen Darin sah der Polizeikommissar Schmidt eine sozialdemokratische auf den Umsturz gerichtete Bestrebung und loste die Versammlung auf 2 Es kam zu tumultartigen Auseinandersetzungen bei der eine Militarpatrouille einen Arbeiter so schwer verletzte dass er auf dem Weg ins Krankenhaus starb Diese Wahlveranstaltung hatte zur Folge dass der Kleine Belagerungszustand uber Stettin und Umgebung ausgerufen wurde Die Begrundung war dass sich die sozialdemokratische Agitation in gefahrlicher Weise verstarkt habe 52 Sozialdemokraten wurden aus Stettin und Umgebung ausgewiesen Herbert erhielt seine Ausweisung am 21 Februar 1887 dem Tag der Reichstagswahl zugestellt und zog nach Stargard in Pommern Hier wurde nun der Volksbote gedruckt und in Stettin und in der Provinz verbreitet im Gebiet des Kleinen Belagerungszustand illegal Herbert wurde wegen mehrerer Presseprozesse zu drei Monaten Gefangnis verurteilt Er wurde von den Sozialdemokraten zur Reichstagswahl im Februar 1890 wieder als Kandidat aufgestellt Zur Verbussung seiner Strafe wurde er wahrend der Wahlkampfzeit inhaftiert Am 13 April 1890 war seine Haft in Stargard beendet und er kehrte nach Stettin zuruck wo ihm Zehntausende Einwohner einen triumphalen Empfang am Bahnhof bereiteten 3 In der Legislaturperiode 1893 bis 1898 war er Mitglied des Reichstags fur den Wahlkreis Stettin 4 Stadt Stettin Von 1900 bis zu seinem Tod war Herbert Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Stettin Im Jahr 1895 wurde er zum ersten Mal in die Verwaltung des Stettiner Konsum und Sparvereins gewahlt Von 1901 bis 1907 war er Mitglied des Aufsichtsrats der Grosseinkaufs Gesellschaft Deutscher Consumvereine mbH GEG in Hamburg Im Jahr 1904 war Fritz Herbert Arbeitgeber Beisitzer am Stettiner Gewerbegericht Im Jahr 1914 wurde er Mitglied des Bezirksvorstands und des Bildungsausschusses der SPD fur Pommern Wahrend der Novemberrevolution war er Mitglied des vom Reichsratekongress gewahlten Zentralrats der Deutschen sozialistischen Republik Von 1919 bis zu seinem Tode 1925 war er Mitglied des preussischen Landtages Herbert schrieb das Schauspiel Herrenrechte dessen Auffuhrung von der Zensur verboten wurde Fur die allgemeinen Ziele Recht und Freiheit gerechten Lohn und Arbeit fur jeden trat Herbert mit seiner Marseillaise der pommerschen Arbeiter ein 4 Es war eine regionalisierte Fassung der Arbeiter Marseillaise die durch unmittelbare Ansprache und die Erwahnung der besonderen pommerschen Eigenschaften besonders motivierte 5 Fritz Herbert war evangelisch trat jedoch spater aus der Kirche aus Ehrungen BearbeitenIn Stettin wurde die Fritz Herbert Allee nach ihm benannt bis sie nach der Machtubernahme 1933 in Horst Wessel Allee umbenannt wurde 6 Literatur BearbeitenHeinrich Kaufmann Die Grosseinkaufs Gesellschaft Deutscher Consumvereine m b H GEG Zum 25jahrigen Bestehen 1894 1919 Hamburg 1919 Werner Lamprecht Fritz Herbert erster Reichstagsabgeordneter der pommerschen Sozialdemokraten In Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Hrsg Pommern Geschichte Kultur Wissenschaft 1 Kolloquium zur Pommerschen Geschichte 13 bis 15 November 1990 Greifswald 1991 S 187 192 insbesondere S 189 ISBN 3 86006 038 4 Weblinks BearbeitenBiografie von Fritz Herbert In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Fritz Herbert In Heinrich Best Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867 71 bis 1918 Biorab Kaiserreich Fritz Herbert in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten a b Martin Wehrmann Die pommerschen Zeitungen und Zeitschriften in alter und neuer Zeit Gesellschaft fur Zeitungskunde und Buchdruck in Pommern Pyritz 1936 S 87 Vgl Wojewodschaftsarchiv Szczecin Oberprasidium Nr 3171 Bl 105 f Zitiert nach Werner Lamprecht Fritz Herbert erster Reichstagsabgeordneter der pommerschen Sozialdemokraten In Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Hrsg Pommern Geschichte Kultur Wissenschaft 1 Kolloquium zur Pommerschen Geschichte 13 bis 15 November 1990 Greifswald 1991 ISBN 3 86006 038 4 S 189 Greifswalder Volkszeitung 27 Mai 1925 S 13 Zitiert nach Werner Lamprecht Fritz Herbert erster Reichstagsabgeordneter der pommerschen Sozialdemokraten In Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Hrsg Pommern Geschichte Kultur Wissenschaft 1 Kolloquium zur Pommerschen Geschichte 13 bis 15 November 1990 Greifswald 1991 ISBN 3 86006 038 4 S 189 Fritz Herbert Die Sozialdemokratie in Pommern Eine geschichtliche Darstellung der sozialdemokratischen Bewegung von 1869 92 Mit einem Anhang Marseillaise der pommerschen Arbeiter Stettin 1893 S 16 Beatrix W Bouvier Die Marseillaise In Fritz von Holthoon und Marcel van der Linden Herausgeber Internationalism in the Labour Movement 1830 1840 Band I S 160 E J Brill Leiden u a 1988 ISBN 90 04 08633 1 Fritz Herbert Allee 1 2 Vorlage Toter Link sedina px pl Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Abruf 16 April 2008 Normdaten Person GND 133676161 lobid OGND AKS VIAF 67662671 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herbert FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdR Konsumgenossenschafter und GewerkschafterGEBURTSDATUM 7 Juni 1860GEBURTSORT ArternSTERBEDATUM 24 Mai 1925STERBEORT Stettin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Herbert amp oldid 234402946