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Die Heilgeistkirche Kirche zum Heiligen Geist in der Hansestadt Stralsund ist ein aus dem 14 Jahrhundert stammender gotischer dreischiffiger Kirchbau aus Backstein innerhalb der Anlage des Heilgeisthospitals in der Nahe des Hafens der Stadt am Strelasund an der Wasserstrasse Ecke Bei der Heilgeistkirche Heilgeistkirche von Suden betrachtet 2004 Altar in der Heilgeistkirche 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Bau 3 Geschichte 4 Denkmalschutz 5 Bilder 6 Gemeinde 6 1 Geistliche 7 Literatur und Quelle 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDie Kirche die in ihrer heutigen Form in ihrer Substanz dem letzten Wiederaufbau nach diversen Zerstorungen durch Kriege aus dem 19 Jahrhundert entspricht ist eine kurze Hallenkirche mit rechteckigem Grundriss Das Satteldach des Baus uberragt die Gebaude des Hospitals Die Kirche verfugt nicht uber einen Turm dafur wurde auf der Giebelseite zum Westen hin an der Wasserstrasse ein Dachreiter mit offener Laterne errichtet Schmale Strebepfeiler und breite Spitzbogenfenster mit dreieckigen Bogenschlussen gliedern die schmucklosen Seitenwande Die zur Stadt gewandte Giebelseite mit dem Haupteingang besitzt drei Fenster wobei das uber dem Portal befindliche Fenster gegenuber den beiden seitlichen erhoht ist Sowohl die westliche neugotisch gestaltete Eingangsseite als auch die gegenuberliegende barocke Ostseite verfugen uber eine Dreierblende Die Eingangsseite ist nahezu vollstandig mit wildem Wein bewachsen Von der Ostseite fuhrt ein Portal in den Hof den bewohnten Kirchgang Dieses Portal wurde barock umgestaltet Eine Inschrift in der Kartusche enthalt Psalm 50 V 15 16 und die Erganzung Anno 1643 haben diesen Giebell und angesetzte Wohnungen zu erbauen befordert IOHANN BUCHOW IOACHIMUS PANSOW MARTINUS KLINCKOW Das Innere ist durch Einfachheit gekennzeichnet Schmuck fehlt fast ganzlich Drei achteckige Pfeilerpaare mit barockem Kampferband tragen das Hallendach mit Kreuzrippengewolbe Das zweite Joch von Osten ist als einziges als Sterngewolbe ausgefuhrt Die barocke Farbfassung stammt aus dem Jahr 1715 Rot fur die Backsteinwande Weiss und Grau fur die Pfeiler und Rippen Das Fenster im Osten verfugt uber eine vom Ende des 19 Jahrhunderts stammende Glasmalerei die Martin Luther Konig Gustav Adolf II von Schweden und den Stralsunder Reformator Christian Ketelhot zeigt Der holzerne Aufsatz des vor dem Ostfenster stehenden Altars stammt aus den Jahren 1770 bis 1775 und wurde vom Stralsunder Bildhauer Jakob Freese ausgefuhrt In der Sakristei befindet sich ein Relief aus Alabaster Das aus dem Jahr 1651 stammende Werk zeigt die betende Familie des Superintendenten Stappenbeck und stammt vom Epitaph desselben in der Jakobikirche Die Empore uber die gesamte Breite der Ostwand stammt von 1700 Zwei kleine Pforten fuhren von hier zur Galerie des Kirchgangs Der westliche der beiden Kronleuchter ist im Original erhalten und stammt aus der Mitte des 17 Jahrhunderts nbsp OrgelDie Orgel von 1829 uber dem Eingang wurde von Carl August Buchholz gefertigt und 1960 durch die Fa Alexander Schuke uberarbeitet 1 I Hauptwerk C g31 Prinzipal 8 2 Rohrflote 8 3 Oktave 4 4 Gedackt 4 5 Nasard 2 2 3 6 Waldflote 2 7 Mixtur III IV II Oberwerk C g30 8 Gedackt 8 0 9 Gemshorn 4 10 Oktave 2 11 Quinte 1 1 3 12 Sesquialtera II13 Scharff III Pedalwerk C f114 Subbass 16 15 Gemshorn 0 8 16 Quintadena 0 4 17 Posaune 0 8 Koppeln II I I P II P Bau BearbeitenEin Vorgangerbau gleichen Namens wird erstmals im Jahr 1263 urkundlich erwahnt und zwar am damaligen Standort des Hospitals an der nach ihr benannten Heilgeiststrasse vor dem Heilgeisttor Dieser Bau war eine Kapelle des unter stadtischer Aufsicht stehenden Hospitals Letzte Erwahnung findet diese Kirche am Heilgeisttor im Jahr 1309 schon 1329 erwahnt das Stadtbuch an dieser Stelle nur noch einen Eckplatz Wegen der Vergrosserung des Hospitals wurde ein neuer Standort gesucht und in unmittelbarer Hafennahe gefunden Hier entstand zwischen 1325 und 1329 der Neubau des Hospitals das aus einem Elendenhaus kleinen Fachwerkbuden und dem an die Kirche angebauten Kirchgang besteht und noch heute erhalten ist Herzog Wartislaw V erteilte der Heilgeistkirche 1335 das Recht zum Abhalten von Gottesdiensten Das Hospital das ausserhalb der Stadtmauern lag war wiederholt schweren Zerstorungen durch Kriege ausgesetzt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die Kirche 1650 und dann noch einmal 1715 nach Zerstorungen im Zuge einer Belagerung in ihrer alten Form wieder aufgebaut 1650 und 1715 wurden uber den Resten des Urbaus die Umfassungsmauern der Kirche neu im Blockverband ausgefuhrt In die Mauern wurden zur Erinnerung einige Kanonenkugeln eingemauert Der barocke Ostgiebel wurde laut eingefugter Jahreszahl am Anker im Jahr 1654 neu errichtet Die neugotisch gestaltete Westwand war in ahnlicher Grundgestalt bereits im Mittelalter so ausgefuhrt Die Strebepfeiler jedoch stammen aus dem Jahr 1843 das Masswerk am mittleren Fenster von 1880 Geschichte BearbeitenDie Kirche besitzt seit Anfang des 19 Jahrhunderts den Status einer Pfarrkirche Sie ist seit der Zerstorung der Jakobikirche gemeinsames Gotteshaus der Jakobi und Heilgeistgemeinde Stralsunds Die Kirche diente wahrend der Zugehorigkeit Stralsunds zu Schweden als Garnisonkirche Denkmalschutz BearbeitenIn die Liste der Baudenkmale in Stralsund ist der Komplex aus Heilgeisthospital mit Kirche und den Klostergebauden Heilgeistkloster 1 23 mit der Nummer 320 eingetragen Bilder Bearbeiten nbsp Haupteingang im Westen nbsp Seiteneingang im Osten nbsp Detail uber dem Seiteneingang im Osten nbsp Decke mit Kreuzrippengewolbe nbsp Buchholz Orgel von 1829Gemeinde BearbeitenDie Gemeinde Jakobi Heilgeist gehort seit 2012 zur Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Vorher gehorte sie zum Kirchenkreis Stralsund der Pommerschen Evangelischen Kirche Geistliche Bearbeiten Johann Ehrenfried Colberg 1759 1822 Pastor 1785 1822Literatur und Quelle BearbeitenDKV Hrsg Heilgeisthospital Stralsund In DKV Kunstfuhrer Nr 544 9 1 Auflage Deutscher Kunstverlag GmbH Munchen Burkhard Kunkel Werk und Prozess Die bildkunstlerische Ausstattung der Stralsunder Kirchen eine Werkgeschichte Gebruder Mann Berlin 2008 ISBN 978 3 7861 2588 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heilgeistkirche in Stralsund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Heilgeistkirche in der Landesbibliographie MV Pfarramt Stralsund Heilgeist auf der Website der Evangelischen Kirche in Mecklenburg Vorpommern kirche mv de Homepage der Gemeinde Glockenprojekt der Heilgeistkirche in Stralsund abgeschlossenEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel 54 3125 13 096666666667 Koordinaten 54 18 45 N 13 5 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilgeistkirche Stralsund amp oldid 231368188