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Altstadte von Stralsund und Wismar englisch Historic Centres of Stralsund and Wismar ist der Name eines am 27 Juni 2002 von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommenen Kulturgutes in Deutschland Altstadtevon Stralsund und WismarUNESCO WelterbeLogo des gemeinsamen WelterbeauftrittsVertragsstaat en Deutschland DeutschlandTyp KulturKriterien ii iv Referenz Nr 1067UNESCO Region Europa und NordamerikaGeschichte der EinschreibungEinschreibung 2002 Sitzung 26 Das zum Welterbe erklarte Gebiet umfasst Teile der Hansestadte Stralsund und Wismar in Mecklenburg Vorpommern die in ihrer Einzigartigkeit das Erbe der Hanse bewahren Altstadt StralsundWismarInhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Denkmalschutzes in Stralsund und Wismar 2 Angaben zum Standort 2 1 Gebiet des UNESCO Weltkulturerbes 2 1 1 Stralsund 2 1 2 Wismar 2 1 3 Pufferzonen 2 2 Vergleich mit anderen Hansestadten 2 3 Erfullung von Kriterien 2 4 Authentizitat 3 Antragstellung 4 Entscheidung 5 Verpflichtungen 6 Offentlichkeitsarbeit 7 Freunde und Forderer 8 Literatur 9 WeblinksGeschichte des Denkmalschutzes in Stralsund und Wismar BearbeitenSowohl Stralsund als auch Wismar gehorten zum mittelalterlichen Handelsbund der Hanse Sie erlebten im 14 Jahrhundert ihre Blutezeit Uber die Jahrhunderte blieben viele Bauten erhalten In beiden Stadten galt uber 600 Jahre das Lubecker Baurecht das Bestandteil des lubischen Stadtrechts war Grundgedanke war der Brandschutz Holzbauten sollten durch solche aus Backstein abgelost werden Stralsund war in seinen Anfangsjahren zweimal einer Feuersbrunst zum Opfer gefallen auch andere junge Stadte mit Holzbauten waren von Stadtbranden betroffen Das sollte sich nicht wiederholen Neubauten durften nur auf den Grundmauern den Brandmauern der zuvor dort befindlichen Hauser entstehen Das lubische Baurecht sah seit dem 13 Jahrhundert zudem vor dass Strassen und Grundstucken durch eine Fluchtlinie ihr Verlauf bzw ihre Begrenzung vorgegeben war Dabei durften auch keine baulichen Neuerungen vorgenommen werden die vom zuvor Vorhandenen grob abwichen Noch heute sind daher in den Strassen der beiden Altstadte diese Baufluchten anzutreffen Zumeist verliefen allerdings die Strassen aufgrund naturlicher Gegebenheiten etwas gekrummt Ganz besonders die Neustadt Stralsunds um den Neuen Markt herum dagegen weist lange gerade Strassen und nahezu rechtwinklige Kreuzungen auf Die Parzellenstruktur ist besonders aus der Vogelperspektive gut zu erkennen nbsp Blick von der Stralsunder Marienkirche auf die Altstadt mit Nikolaikirche und JakobikircheIm Zweiten Weltkrieg wurde Wismar mehrfach von Bombern angegriffen und dabei 10 15 der Wohnbebauung in der Altstadt und die Kirchen St Marien und St Georgen beschadigt In Stralsund wurden beim Bombenangriff am 6 Oktober 1944 ca 15 der historischen Bausubstanz zerstort Baulucken blieben zuruck Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die finanziellen Mittel fur die Sanierung alter Gebaude in der Deutschen Demokratischen Republik DDR streng begrenzt Private Investitionen in den Erhalt der Gebaude waren nahezu unmoglich Nur wenig konnte daher erneuert werden Trotz der Finanznot wurden Schaden an den Gebauden bis Mitte der 1950er Jahre weitgehend beseitigt und einige Luckenbebauungen errichtet wobei die Form in etwa der Tradition der Backsteingotik folgte Die begrenzten Mittel fuhrten jedoch zum starken Verfall der historischen Bausubstanz und zu einigen Abrissen Das beschadigte Semlower Tor in Stralsund wurde am 29 Juni 1960 gesprengt In Wismar wurde in den 1950er Jahren die Georgenkirche teilweise wiederaufgebaut 1960 allerdings das Schiff der Marienkirche gesprengt Dennoch wurde die Altstadt Stralsund 1962 zum Flachendenkmal erklart und 1968 in die Bezirksdenkmalliste des Bezirkes Rostock aufgenommen Die Altstadt Wismar wurde 1986 zum Flachendenkmal erklart Seit Mitte der 1970er Jahre wurden in beiden Stadten denkmalpflegerische Arbeiten begonnen In Stralsund waren ab den 1980er Jahren vornehmlich polnische Spezialfirmen mit der Sanierung einiger Bauten beauftragt der polnische Handwerksbetrieb Denkmalpflege PKZ aus Szczecin war vom polnischen Staat als Ausgleich fur Staatsschulden gegenuber der DDR eingesetzt worden Diese waren u a an der Sicherung und Erhaltung der Reste der Stadtmauer beteiligt nbsp Wasserkunst in WismarBeispiele fur Sanierungen zu DDR Zeiten sind unter anderem das Commandantenhus in Stralsund 1960er Jahre das Heiligen Geist Hospital in Wismar 1964 bis 1978 das Johanniskloster Stralsund 1950er bis 1960er Jahre das Schabbellhaus in Wismar 1970er Jahre und die Wasserkunst Wismar Neben der Anerkennung Stralsunds als Flachendenkmal gab es auch schon zu DDR Zeiten Bemuhungen die Stralsunder Altstadt in das Welterbe aufnehmen zu lassen Der Alte Markt mit dem Rathaus und der Nikolaikirche sollten der erste Beitrag der DDR zum Welterbe werden Aus finanziellen Grunden die aus den sich ergebenden Verpflichtungen resultiert hatten nahm man von diesen Planen wieder Abstand Eine Studie der Bauakademie der DDR von 1989 sah fur Stralsund ein Neubaugebiet in 14 von 66 Quartieren der historischen Altstadt vor Die politische Wende 1989 1990 brachte diesen Planen ein schnelles Ende Am 1 Dezember 1989 wurde in der Stralsunder Burgerschaft ein Abrissstopp fur die gesamte Altstadt beschlossen 1990 begann man in beiden Stadten mit der Bestandsaufnahme und Planungen fur eine umfassende Sicherung und Sanierung der Altstadte Stralsund gehorte zu den ersten funf Modellstadten die vom Bund in das Modellstadteprogramm der Stadtebauforderung aufgenommen wurden Seit 1991 befinden sich Stralsund und Wismar in den Stadtebauforderungsprogrammen u a zum Stadtebaulichen Denkmalschutz des Landes Mecklenburg Vorpommern Von 1990 bis 2007 wurden fur die Sanierung der historischen Stadtkerne Fordermittel von Bund Land und Stadt insgesamt eingesetzt fur die Stralsunder Altstadtinsel mit der Frankenvorstadt in Hohe von 102 6 Mio Euro und fur die Altstadt von Wismar in Hohe von 73 5 Mio Euro Stark engagierte sich daruber hinaus die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unter dem spater zum Ehrenburger sowohl Stralsunds als auch Wismars ernannten Gottfried Kiesow In Wismar wurde unter anderem die Georgenkirche zum Wiederaufbau vorgesehen und von der Stiftung stark unterstutzt Alle Neubebauungen werden seitdem von archaologischen Untersuchungen des Baugrundes durch das Landesamt fur Bodendenkmalpflege begleitet 1994 wurde den Stadten Stralsund und Wismar beim Bundeswettbewerb zur Stadtsanierung eine Silber und Goldplakette verliehen Angaben zum Standort Bearbeiten nbsp Die von Wasser umschlossene Altstadtinsel von Stralsund gehort zum UNESCO Weltkulturerbe Der Name des Denkmals das sich im Land Mecklenburg Vorpommern in der Bundesrepublik Deutschland befindet lautet Altstadte von Stralsund und Wismar Stralsund und Wismar liegen direkt an der Ostseekuste Die Koordinaten lauten 54 18 nordliche Breite und 13 5 ostliche Lange fur Stralsund und 53 53 nordliche Breite und 11 28 ostliche Lange fur Wismar Das Nominierungsgebiet umfasst 168 Hektar ha davon 80 ha in Stralsund und 88 ha in Wismar die Pufferzone umfasst 448 ha davon 340 ha in Stralsund und 108 ha in Wismar Beide Stadte wurden im 13 Jahrhundert gegrundet Stralsund im Jahr 1234 und Wismar im Jahr 1229 und haben ihre Grundrissstruktur nahezu unverandert bewahrt Damit zeigen sie die typische Anlage von Seehandelsstadten nach Lubischem Recht Die erhaltene Bausubstanz zeugt von der grossen politischen und wirtschaftlichen Bedeutung und dem Reichtum der beiden Stadte im Mittelalter Der Antrag beruht darauf dass sich beide Stadte in ihrer Bedeutung erganzen Die Insellage Stralsunds das neben Lubeck lange Zeit die bedeutendste Stadt im Ostseeraum war betont den mittelalterlich gepragten Stadtkorper besonders Wismar wiederum bildet durch die nahezu geschlossene Strassenrandbebauung die einzige in dieser Grosse und Geschlossenheit erhaltene Hansestadt im Ostseeraum Besonders die Anlage der beiden Stadte an reine Seehafen stellt eine Besonderheit dar wobei Wismars Hafenbecken weitgehend bewahrt wurde die Anlage der Hafeninseln in Stralsund im 19 Jahrhundert unterbrach jedoch nie die Verbindung von Hafen und Stadt und die Offnung der Stadtanlage zur See hin Gebiet des UNESCO Weltkulturerbes Bearbeiten Innerhalb der festgelegten Gebiete befinden sich zahlreiche Einzeldenkmale die allerdings nicht als Einzeldenkmale sondern als Bestandteil der historischen Altstadte zum Weltkulturerbe auserwahlt worden sind Einzelne Baudenkmale wie auch Ensembles in beiden Stadten sind kulturhistorisch ausserst bedeutsam und werden im Folgenden exemplarisch aufgefuhrt Stralsund Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmale in Stralsund nbsp Die Stralsunder MarienkircheDas Nominierungsgebiet in Stralsund umfasst das durch die kunstlich angelegten Teiche den Strelasund und die im 19 Jahrhundert angelegte Hafeninsel begrenzte Gebiet der Altstadtinsel eine Flache von 80 Hektar Es gehort zum Stadtgebiet Altstadt Innerhalb dieses Gebiets befinden sich u a folgende Einzeldenkmale 872 Vorderhauser davon 185 Giebelhauser 500 Gebaude sind Einzeldenkmale Alter Markt mit Artushof Commandantenhus Ratsapotheke und Wulflamhaus Dielenhaus Heilgeisthospital mit Heilgeistkirche Jakobikirche Johanniskloster Franziskanerkloster Kampischer Hof Katharinenkloster Dominikanerkloster Kutertor Kniepertor Landstandehaus Marienkirche Scheelehaus Neuer Markt Nikolaikirche und dazugehorige Lateinschule Proviantmagazin von 1717 Rathaus Stralsund mit Schaufassade Scharfrichterhaus Speicher am Fahrwall StadtwaageWismar Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmale in Wismar nbsp Alter Schwede in WismarDas Nominierungsgebiet in Wismar bildet die beinahe kreisformige Altstadt mitsamt dem im 13 Jahrhundert ausgebauten Wasserarm Grube und dem Hafen Die Eisenbahnstrecke im Norden die Bundesstrasse 105 im Osten und ein kleinteilig bebautes Gebiet im Sudwesten begrenzen das 88 Hektar grosse Gebiet Innerhalb dieses Gebiets befinden sich u a folgende Einzeldenkmale 1 754 Vorderhauser davon 194 Giebelhauser Marktplatz mit Wasserkunst Rathaus und Burgerhaus Alter Schwede Nikolaikirche Georgenkirche Marienkirchenruine Hospital zum Heiligen Geist mit Spitalkirche Reste des Dominikanerklosters Reste des Franziskanerklosters Archidiakonat im Gotischen Viertel Furstenhof Schabbellhaus Wassertor Hopfenmarkt Altes Zeughaus Wismar Ziegenmarkt Alter WasserturmPufferzonen Bearbeiten Die Pufferzone in Stralsund umfasst 340 Hektar Sie umschliesst das Gebiet um die Stadtteiche und den Stadtwald Die Pufferzone in Wismar umfasst 108 Hektar und bildet einen Streifen um das Nominierungsgebiet Vergleich mit anderen Hansestadten Bearbeiten Zum Welterbe gehoren aus dem Bereich der Hanse die Stadte Bergen Bremen Krakau Lubeck Nowgorod Riga Tallinn Thorn Wilna lit Vilnius und Wisby Stralsund und Wismar gehorten neben Lubeck Hamburg Kiel Luneburg Rostock und Greifswald zum sogenannten Wendischen Quartier der Hanse Sie unterscheiden sich von den bereits vorher aufgenommenen Hansestadten des Wendischen Quartiers und der anderen Quartiere jedoch grundsatzlich sodass die Aufnahme das Gesamtbild der Hansestadte erganzt und vervollstandigt So sind die Altstadte Stralsunds und Wismars in einem besseren Erhaltungszustand als die Lubecks das im Zweiten Weltkrieg starkere Schaden erlitten hat und daher auch nur in Teilbereichen in die Welterbeliste aufgenommen worden ist Zwar waren auch Stralsund beim Angriff am 6 Oktober 1944 und Wismar beschadigt worden aber nicht so stark wie Lubeck Zudem kam es in den beiden ostdeutschen Stadten nach dem Krieg nicht zu derartigen Neubebauungen mit teilweiser Zerstorung der Originalsubstanz wie in der Stadt an der Trave Ausserdem verkorpern die ostdeutschen Stadte eine andere Epoche Wahrend Lubeck fur die typische Seehandelsstadt des 13 Jahrhunderts reprasentativ ist stehen Stralsund und Wismar fur die des 14 Jahrhunderts Im norwegischen Bergen ist nicht der Stadtkern sondern das Quartier Bryggen zum Welterbe ernannt Das Stadtbild Krakaus unterscheidet sich schon hinsichtlich des Vorhandenseins von barocken Kirchen von denen Stralsunds und Wismars auch ist Krakau kein Vertreter der Seehandelsstadte Ebenso unterscheidet sich der Grundriss von dem Stralsunds und Wismars wegen seiner Zweiteilung Nowgorods Bedeutung hingegen liegt nicht in der Gesamtanlage der Stadt sondern in einzelnen Denkmalern Rigas Bedeutung schliesslich bezieht sich ebenfalls nicht auf den im Zweiten Weltkrieg stark beschadigten Stadtkern sondern auf die Jugendstilbauten und Holzhauser aus dem 19 Jahrhundert Reval estnisch Tallinn wurde uberwiegend aus Kalkstein errichtet sein gut erhaltener Stadtkern besitzt einen zweigeteilten Grundriss Das polnische Thorn ist ebenfalls eine Doppelstadt was es von Stralsund und Wismar grundlegend unterscheidet Vilnius wiederum hatte seine Blutezeit erst im 15 Jahrhundert und ist vor allem wegen seiner zahlreichen Baustile in die Liste aufgenommen worden Das gotlandische Wisby hatte seine herausragende Bedeutung fur das Welterbe bereits vor Stralsund und Wismar namlich im 12 und 13 Jahrhundert Auch ist in Wisby hauptsachlich mit Kalkstein und nicht mit Backstein gebaut worden Erfullung von Kriterien Bearbeiten nbsp Nikolaikirche und Rathaus in StralsundDie historischen Altstadte von Stralsund und Wismar erfullen die Kriterien II und IV der operational guidelines der UNESCO Kriterium II verlangt uber einen bedeutenden Zeitraum den Austausch in den Bereichen Architektur Stadtplanung und Kunst Beide Stadte hatten einen bedeutenden Einfluss auf den Austausch innerhalb Europas sei es auf kulturellem technischem weltanschaulichem oder auch architektonischem Niveau Sechs gotische Kathedralen aus Backstein belegen die beruhmte wendische Sakralarchitektur und reprasentieren die typische Verschmelzung italienischer Backsteinbaukunst mit dem Kathedralenbau Nordfrankreichs der bald typisch fur die Ostseekuste werden sollte Die Stralsunder Nikolaikirche war Vorbild fur die St Petri Kirche in Malmo die Petrikirche in Riga und die Frauenkirche in Kopenhagen zudem stand sie wahrend der Bauzeit in einer standigen Wechselwirkung mit der Lubecker Marienkirche Das Rathaus Stralsund als einer der bedeutendsten Profanbauten der Backsteingotik war Vorbild fur zahlreiche Bauten im Ostseeraum die Schaufassade war Vorbild fur die des Lubecker Rathauses Der auch bauliche Aufschwung in Stralsund nach dem Friede von Stralsund 1370 machte die Sundische Gotik die sich ab 1330 herausgebildet hatte im gesamten Ostseeraum bekannt Die langjahrige Zugehorigkeit zu Schweden im 17 und 18 Jahrhundert brachte den Stadten eine neuerliche politische Bedeutung und enge Beziehungen zum Mutterland Kriterium IV verlangt herausragende Beispiele typischer architektonischer Ensemble die einen bedeutenden Abschnitt der Menschheitsgeschichte aufzeigen Sowohl in Stralsund als auch in Wismar ist der historische Stadtgrundriss nahezu unverandert erhalten Die Parzellengliederung und die Backsteinbauten sind die geforderten Beispiele fur Seehandelsstadte in der Blutezeit der Hanse Beide Stadte bewahrten den Charakter der Steinernen Stadt da sie stets nach Lubischem Baurecht bauten Authentizitat Bearbeiten nbsp Stralsunder Stadtplan von 1628In beiden Stadten sind der Stadtgrundriss mit dem Strassenbild und der Parzellierung der Bebauung in Wismar zudem das Hafenbecken noch weitgehend authentisch erhalten Beide Stadte weisen eine organische Homogenitat auch im Vorhandensein von Bauten aus verschiedenen Epochen auf nie wurde versucht das Stadtbild wieder dem der Hansezeit anzupassen Dass wahrend der DDR Zeit in beiden Stadten finanzielle Mittel vor allem in den Bau neuer Wohnungen in Randgebieten und weniger in den Erhalt der historischen Substanz gesteckt wurden brachte zumindest den Vorteil dass die originale Bausubstanz erhalten geblieben ist und nicht wie in vielen westdeutschen Stadten Neubauten weichen musste Seit der politischen Wende 1989 1990 wurde auch in Stralsund und Wismar zunehmend saniert dabei wird streng auf die Denkmalpflege geachtet Die Umgebung von Stralsund und Wismar ist ebenfalls weitgehend authentisch geblieben Naturlich hat sich an der Lage an der Ostsee nichts geandert die dadurch gegebenen naturlichen Grenzen und die aus Verteidigungsgrunden auferlegten Grenzen der ehemaligen Festungsstadte die u a durch die Anlage von Teichen gebildet wurden sind noch heute deutlich zu erkennen Die Stralsunder Teiche sind bis heute erhalten geblieben in Wismar ist in der Wallstrasse noch immer die einstige Stadtgrenze zu erkennen Somit ist auch in beiden Stadten die historische Altstadt noch heute die Innenstadt der Stadtkern als solcher deutlich zu erkennen Antragstellung BearbeitenUnabhangig voneinander wurden Mitte der 1990er Jahre mit Unterstutzung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Plane fur eine Aufnahme in das Welterbe in Stralsund und in Wismar gehegt Nachdem beide Antrage bei der Kultusministerkonferenz vorlagen wurde dort entschieden diese zu bundeln Damit standen die beiden historischen Altstadte im Oktober 1998 zusammen auf dem siebten Platz der deutschen Vorschlagsliste Gemeinsam wurde daraufhin der Welterbeantrag erarbeitet Der Antrag auf Aufnahme der historischen Altstadte Stralsund und Wismar in die UNESCO Welterbeliste wurde im Dezember 2000 in englischer Sprache beim Welterbekomitee in Paris eingereicht Die Abgabe erfolgte zu diesem Zeitpunkt um die strengeren Kriterien der UNESCO die ab Januar 2001 gelten sollten und bei der Aufnahme starker auf eine paritatische Verteilung weltweit gerichtet waren zu umgehen nbsp Welterbeplakette im Stralsunder RathausEntscheidung BearbeitenAuf seiner Sitzung am 27 Juni 2002 im ungarischen Budapest entschied das Welterbekomitee die historischen Altstadte Stralsund und Wismar in die Liste des UNESCO Welterbes aufzunehmen Am 24 Mai 2003 ubergab der Prasident des Welterbekomitees Tamas Fejerdy in der Wismarer Georgenkirche die Urkunde an Rosemarie Wilcken die Oberburgermeisterin Wismars Am 25 Mai 2003 folgte die entsprechende Zeremonie in der Stralsunder Marienkirche wo Stralsunds Oberburgermeister Harald Lastovka die Urkunde entgegennahm Eine bronzene Plakette die im Buttergang des Stralsunder Rathauses hangt zeugt heute von dieser bedeutenden Aufnahme die zugleich Verpflichtung ist Verpflichtungen BearbeitenUm als Bestandteil des Welterbes der Menschheit auch zum Erhalt und Schutz von anderen Kultur und Naturgutern beizutragen grundeten Stralsund und Wismar im April 2001 die Deutsche Stiftung Welterbe Die Stiftung engagiert sich derzeit u a in den Urwaldern von Komi Russland den Grotten von Dimba und Ngovo Kongo und in Viscri Rumanien Offentlichkeitsarbeit BearbeitenDie Stadte Stralsund und Wismar geben zusammen ein UNESCO Brief genanntes Informationsblatt heraus In Stralsund wird seit Januar 2005 das Magazin Welt Kultur Erbe publiziert Ausstellungen zur Backsteingotik oder zu Sanierungsmassnahmen und Prasentationen auf touristischen Messen sollen einem breiten Publikum den Gedanken des Welterbes nahebringen und naturlich auch auf das Reiseziel aufmerksam machen Alljahrlich werden zum Tag des offenen Denkmals themenbezogene Fuhrungen und Veranstaltungen durchgefuhrt In Stralsund wird zudem seit 2004 die Lange Nacht des offenen Denkmals veranstaltet Freunde und Forderer BearbeitenDeutsche Stiftung Welterbe mit Sitz in Wismar Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Sitz in Bonn Mecklenburger AnStiftung als operativer Unterstutzer mit Sitz in WismarStralsundBurgerkomitee Rettet die Altstadt Stralsund e V gegrundet am 24 Oktober 1991 publiziert regelmassig das Informationsmagazin Giebel amp Traufen und vergibt jahrlich das Koggensiegel fur besonders qualitatvolle Sanierungen und Neubauten in der Stralsunder Altstadt Altstadtmanagement Stralsund e V Stadtmarketing Stralsund e V Altstadtmarketing Stralsund Herbert Ewe Stiftung Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Stiftung der Sparkasse Vorpommern Stiftung Kulturkirche St Jakobi StralsundWismarBurgerstiftung Wismar erste Burgerstiftung in Ostdeutschland 1998 gegrundet Altstadtverein Wismar Burgerinitiative Altstadt Wismar Burgerstiftung der Volks und Raiffeisenbank eG Wismar Vereinigte Stiftungen Wismar Anne Zangemeister Stiftung zum Erhalt des Stadtmuseums Schabbelhaus Forderkreis amp Orgelstiftung St Georgen zu WismarLiteratur BearbeitenBrigitte Mayerhofer Red Die historischen Altstadte Stralsund und Wismar Welterbeantrag Antrag der historischen Altstadte Stralsund und Wismar auf Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO VWM Project Stralsund 2000 Thorsten Albrecht Gerd Giese Hans Joachim Hacker Weltkulturerbestadte Lubeck Wismar Stralsund Hinstorff Verlag Rostock 2004 ISBN 3 356 01035 2 Hansestadt Stralsund Untere Denkmalschutzbehorde Hrsg Denkmalplan Stralsund Recherchen und Analysen fur die Pflege des Welterbes Thomas Helms Verlag Schwerin 2013 ISBN 978 3 940207 91 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stralsund Sammlung von Bildern nbsp Commons Wismar Sammlung von Bildern Gemeinsame Seiten der UNESCO Welterbestatte Historische Altstadte Stralsund und WismarWelterbestatten in Deutschland Kulturerbe Aachener Dom 1978 Speyerer Dom 1981 Wurzburger Residenz mit Hofgarten und Residenzplatz 1981 Wallfahrtskirche auf der Wies 1983 Schlosser Augustusburg und Falkenlust in Bruhl 1984 Dom und Michaeliskirche in Hildesheim 1985 Romische Baudenkmaler Dom und Liebfrauenkirche in Trier 1986 Hansestadt Lubeck 1987 Schlosser und Parks von Potsdam und Berlin 1990 Kloster Lorsch 1991 Bergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft 1992 Klosteranlage Maulbronn 1993 Altstadt von Bamberg 1993 Stiftskirche Schloss und Altstadt von Quedlinburg 1994 Volklinger Hutte 1994 Kolner Dom 1996 Das Bauhaus und seine Statten in Weimar Dessau und Bernau 1996 2017 Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg 1996 Klassisches Weimar 1998 Museumsinsel Berlin 1999 Wartburg 1999 Dessau Worlitzer Gartenreich 2000 Klosterinsel Reichenau 2000 Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein 2001 Oberes Mittelrheintal 2002 Altstadte von Stralsund und Wismar 2002 Bremer Rathaus und Bremer Roland 2004 Furst Puckler Park Bad Muskau 2004 Grenzen des Romischen Reiches Obergermanisch Raetischer Limes 2005 Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof 2006 Siedlungen der Berliner Moderne 2008 Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen 2011 Fagus Werk in Alfeld 2011 Markgrafliches Opernhaus Bayreuth 2012 Bergpark Wilhelmshohe 2013 Karolingisches Westwerk und Civitas Corvey 2014 Hamburger Speicherstadt und Kontorhausviertel mit Chilehaus 2015 Das architektonische Werk von Le Corbusier zwei Hauser der Weissenhofsiedlung 2016 Hohlen und Eiszeitkunst der Schwabischen Alb 2017 Archaologischer Grenzkomplex Haithabu und Danewerk 2018 Naumburger Dom 2018 Montanregion Erzgebirge Krusnohori 2019 Augsburger Wassermanagement System 2019 Donaulimes 2021 Bedeutende Kurstadte Europas Baden Baden Bad Ems Bad Kissingen 2021 Mathildenhohe Darmstadt 2021 Niedergermanischer Limes 2021 SchUM Statten von Speyer Worms und Mainz 2021 Judisch Mittelalterliches Erbe in Erfurt 2023 Naturerbe Grube Messel 1995 Wattenmeer der Nordsee 2009 Alte Buchenwalder 2011 Ehemaliges Welterbe Kulturlandschaft Dresdner Elbtal 2004 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altstadte von Stralsund und Wismar amp oldid 237516962