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ASS Altenburger ASS steht fur Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabrik ist seit dem Jahr 2003 die Marke der Spielkartenfabrik Altenburg GmbH in der Skatstadt Altenburg Die Firma gehort zum belgischen Unternehmen Cartamundi aus Turnhout Die Marke ist in Deutschland Marktfuhrer fur Spielkarten Spielkartenfabrik Altenburg GmbHLogoRechtsform GmbHGrundung 1765Sitz Altenburg Deutschland DeutschlandLeitung Stefan LutherMitarbeiterzahl 330Umsatz 56 Millionen EuroBranche SpielwarenindustrieWebsite www spielkarten comStand 1 Januar 2022 Spielkartenfabrik in AltenburgInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Stralsunder Spielkartenfabriken 1 2 Altenburger Spielkartenfabrik 1 3 Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken 1 4 ASS Altenburger Spielkarten 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Geschichte des Unternehmens ASS Altenburger begann an zwei Standorten in Deutschland in Stralsund und in Altenburg Stralsunder Spielkartenfabriken Bearbeiten nbsp Ehemalige Stralsunder Spielkartenfabrik beim Kutertor Heilgeiststrasse 2 3Im Jahre 1765 grundete Johann Kaspar Kern in Stralsund eine Spielkartenfabrik die ab 1793 Georg Friedrich Schluter fuhrte und die ab 1823 mehrere Jahrzehnte lang im Besitz der Familie von der Osten war Im Jahre 1823 ubernahm Ernst Joachim von der Osten die Fabrik ihm folgten 1845 Ludwig von der Osten 1859 Carl Ludwig von Zansen und 1859 G Mie die ebenfalls zur Familie von der Osten gehorten 1846 grundete Ludwig Heidborn eine Spielkartenfabrik die bis 1848 und dann erst wieder nach einer langeren Unterbrechung ab 1857 produzierte Im Jahre 1848 wurde eine weitere Spielkartenfabrik in Stralsund von Gustav Friedrich Diekelmann gegrundet Diese wurde ab 1850 von Eugen Diekelmann ab 1855 von Theodor Wegener und ab 1863 von Fritz Wegener geleitet Das Stralsunder Unternehmen Ludwig von der Osten im Besitz von G Mie wurde am 1 Oktober 1872 mit den beiden Stralsunder Fabriken Ludwig Heidborn und Theodor Wegener im Besitz von Fritz Wegener zur Vereinigten Stralsunder Spielkarten Fabriken Aktien Gesellschaft Stralsund VSS A G zusammengefuhrt Das Kontor befand sich im Haus Knieperwall 1 a das zu Heidborn gehort hatte Die Produktion erfolgte in den Gebauden von der Ostens und Wegeners Mit dem Erwerb der Spielkartenfabrik Lennhoff amp Heuser in Frankfurt am Main 1882 erwarb die VSS AG mehrere sehr populare Kartenbilder was ihren weiteren Erfolg positiv beeinflusste Im Jahre 1883 wechselte der ehemalige Mitinhaber dieser Fabrik nach Stralsund und wurde Direktor der VSS AG Das Unternehmen wuchs standig 1888 wurde die Stralsunder Firma Falkenberg amp Co gegrundet 1872 aufgekauft 1891 die Fabrik Tiedemann in Rostock 1894 die Berliner Spielkartenfabrik von Rochus Sala 1895 die Hallesche Fabrik Ludwig amp Schmidt 1897 die Altenburger Spielkartenfabrik 1901 Sutor aus Naumburg Saale 1905 Booch in Werdau und 1907 die Berliner Buttner amp Cie Weitere Fabriken wurden aufgekauft und in das Stralsunder Unternehmen integriert 1891 1892 wurde die Produktion auf das billigere Buchdruckverfahren umgestellt Damit verschwanden die alten traditionsreichen Kartenbilder der VSS A G Noch heute erhalten irrtumlich allerdings als Berliner Bild bekannt geworden ist ein Stralsunder Schema mit franzosischen Farbzeichen das Feinste Deutsche Stralsunder Die Stralsunder Fabriken stellten den grossten Teil der auf dem deutschen Markt benutzten Spielkarten her und produzierten auch fur den Export 1907 stellte die Stralsunder Fabrik 3 340 000 Spielkarten her 1913 wurden 235 Arbeiter beschaftigt Produziert wurden u a folgende Kartenbilder Bayerisches Bild Stralsunder Typ Bayerisches Bild Munchener Typ Bongout Bild Darmstadter Doppelbild 1872 bis 1931 Feinste Deutsche Stralsunder 1855 bis 1892 falschlich als Berliner Bild bekannt geworden Frankfurter Bild ab 1882 Frankisches Bild ab 1885 Franzosisches Bild und Doppelbild Preussisches Bild ab 1840 Renaissance Bild ab 1882 Rheinisches Bild ab ca 1920 Rokoko Bild ab 1913 Royal Bild Sachsisches Bild 1882 bis 1931 Sonderbilder mit deutschen Farbzeichen Tarock Bilder mit franzosischen Farbzeichen Wurttemberger Doppelbild 1882 bis 1908 Das Stralsund Museum bewahrt viele teils sehr seltene Exemplare der hergestellten Spielkarten auf und zeigt sie in einer Dauerausstellung Das Stralsunder Unternehmen hatte jedoch an seinem Unternehmensstandort und Grundungssitz Stralsund bald ein Problem Die Geschafts und Produktionsraume waren zu klein und einer Erweiterung standen die Enge und der Charakter Stralsunds als Festungsstadt entgegen Im Standort Altenburg sah man zudem geographisch logistische Vorteile Altenburger Spielkartenfabrik Bearbeiten Am 16 November 1832 erhielten die Bruder Bernhard und Otto Bechstein in der Residenzstadt des Herzogtums Sachsen Altenburg die Erlaubnis deutsche und franzosische Spielkarten unter dem Namen Herzogliche Sachsische Altenburger Concessionierte Spielkartenfabrik herzustellen Sie arbeiteten viele Jahre mit viel Fleiss jedoch ohne Gewinn Sie hatten Konkurrenz von durchfahrenden Handlern aus Weimar Leipzig und Dresden Im Jahr 1836 baten deshalb die Bechsteins den Verkauf sogenannter fremder Karten zu verbieten 1840 wurde der erste Gewinn erzielt Das war der Durchbruch Die Firma war bekannt fur gute und preiswerte Ware 1874 verkaufte Bernhard Bechstein die Fabrik an den Kaufmann Theodor Gutmann Diese beiden Herren Artur Pleissner und Richard Kuhne wandelten die Fabrik 1886 in eine Aktiengesellschaft um die aber nur bis 1891 92 bestand 1892 bis 1897 war die Fabrik noch einmal im Privatbesitz eines Carl Schneider bevor sie dann 1897 von der Vereinigten Stralsunder Spielkartenfabriken AG ubernommen wurde Bis 1931 firmierte die Firma unter den Namen Vereinigte Stralsunder Spielkartenfabrik AG Abt Altenburg vormals Schneider amp Co Im Jahre 1931 wurde die Fabrik in Stralsund geschlossen und der Firmensitz in das zentral gelegene Altenburg verlegt Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken Bearbeiten nbsp Doppelkopf Spiel aus DDR Zeiten ohne Luschen nbsp Spielkartenherstellung in Altenburg im Januar 1990 nbsp Aktie der Altenburger und Stralsunder Spielkarten Fabriken AG von 1992 uber 50 DM nbsp Spielkarten links Karte mit Logo CoeurAuf der Hauptversammlung am 14 Februar 1931 beschloss man die Zusammenlegung der Betriebsstatten Stralsund und Altenburg und den Umzug des Unternehmens nach Thuringen Firmiert wurde nunmehr unter Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkarten Fabriken A G Altenburg Im selben Jahr verlegte das Unternehmen seinen Hauptsitz von Stralsund nach Altenburg Die Produktion in Stralsund wurde im September 1931 aufgegeben Nach dem Zweiten Weltkrieg trennten sich fur uber 40 Jahre die Wege des Unternehmens Die Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabrik Kurzform ASS AG wurde 1946 enteignet und demontiert und das Unternehmen daraufhin von fruheren Aktionaren in Mannheim neu gegrundet zog 1956 dann nach Leinfelden um In Altenburg wurde am 3 Mai 1946 der Betrieb wieder aufgenommen Die Spielkartenfabrik war jetzt ein landeseigener Betrieb des Landes Thuringen Elf Jahre spater wurde daraus der Volkseigene Betrieb Altenburger Spielkartenfabrik Altenburg Thuringen Markenzeichen und Logo war Cœur Nach der Wende wurde die Altenburger Firma im Jahre 1991 unter dem Namen Altenburger Spielkartenfabrik reprivatisiert und durch die Treuhand an die Vereinigte Munchener Spielkartenfabriken F X Schmid verkauft Im Jahre 1996 wurde das Spielkartenprogramm von F X Schmid in die Altenburger Produktion integriert F X Schmid wurde von der Firma Ravensburger dem grossten europaischen Spiele und Puzzlehersteller ubernommen Im gleichen Jahr verlor die Spielkartenfabrik Altenburg den Namensstreit mit der Firma Vereinigte Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabriken AG Leinfelden Echterdingen Die Spielkartenfabrik musste sich daraufhin umbenennen der neue Name war Spielkartenfabrik Altenburg GmbH Einige Zeit danach musste das Leinfelder Unternehmen Konkurs anmelden und kam als ASS Spielkarten Verlag GmbH an die Berliner Blatz Gruppe Schmidt Spiele Der Firmensitz wurde am 1 Oktober 1996 nach Steinenbronn verlegt Im Jahre 1999 ubernahm Ravensburger die Firma Berliner Spielkarten Auch fur diese Tochtergesellschaft wird in Altenburg produziert Im Jahre 2000 wurde die Marke Berliner Spielkarten mit den zusatzlichen Produktfeldern Spiele und Puzzle in die Spielkartenfabrik Altenburg integriert Der Standort Altenburg wurde zu einer der bedeutendsten Produktionsstatten fur Spielkarten aller Art in Europa ausgebaut nbsp Alteres LogoASS Altenburger Spielkarten Bearbeiten nbsp Druckhalle 2013Im Jahre 2002 ubernahm der internationale Spielkartenhersteller Cartamundi der ein Jahr zuvor den ASS Spielkartenverlag in Steinenbronn ubernommen hatte die Spielkartenfabrik Altenburg von der Ravensburger Gruppe Damit sind die seit 1946 auf Grund der Nachkriegsergebnisse getrennten Firmen wieder in einem Unternehmensverbund zusammengefasst Im Jahr 2003 erfuhren auch die Marken ASS und Altenburger ihre Zusammenfuhrung Die neue Marke heisst ASS Altenburger Die Produktion in Steinenbronn wurde nach Altenburg verlagert Umfangreiche Investitionen in Fertigungs und Lagerkapazitaten wurden getatigt 2005 wurde das Fabrikgebaude in Altenburg durch einen Neubau auf dem aufgegebenen Grundstuck des Kreiskrankenhauses stark erweitert Aus dem Jahre 1509 haben sich einige deutsche Spielkarten vom Altenburger Kartenmacher Merten Martin Hockendorf erhalten Aus diesem Grund feierte die Stadt gemeinsam mit der Firma 2009 500 Jahre Altenburger Spielkarten Am 1 Mai 2011 ubernahm man den insolventen Spielehersteller Scheer Spiele GmbH amp Co KG aus Marktheidenfeld Die Produktion von Scheer Spiele wurde anschliessend nach Altenburg verlagert ASS Altenburger ist dadurch in der Lage auch Spielplane grosse Schachteln und Stanzteile fur Gesellschaftsspiele herzustellen Im Jahre 2017 produzierte das Unternehmen in Altenburg nach eigenen Angaben pro Jahr nahezu 40 Millionen Kartendecks 1 Literatur BearbeitenWilfried Kaschel Stralsunder Spielkarten 1872 1931 Hrsg Kulturhistorisches Museum Stralsund 2006 Gerd Matthes Spielkartenstadt Altenburg E Reinhold Verlag 1993 ISBN 978 3 910166 08 0 Gerd Matthes Mit offenen Karten 500 Jahre Altenburger Spielkarten Museumskatalog 2009 Gerd Matthes Deutsche Spielkarten 1650 1900 Germanisches Nationalmuseum Nurnberg ISBN 3 926982 76 4 Gerd Matthes Kleines Skatbuch Band 15 Rhino Verlag 2013 ISBN 3 9556001 5 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons ASS Altenburger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage von ASS Altenburger Spielkarten 500 Jahre Altenburger Spielkarten ASS Altenburger in der Spieledatenbank Luding ASS Altenburger in der Spieledatenbank BoardGameGeek englisch Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur ASS Altenburger in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Annika Ross Wie ein Spiel entsteht Interview mit Sandra Thielbeer Produktmanagerin und entwicklerin der Spielkartenfabrik ASS Altenburger In Leipziger Volkszeitung 28 April 2017 Seite 27 Kinderseite sechsspaltiger Beitrag Weiter heisst es dort Immer wenn man ein Spiel kauft in dem Karten vorkommen ist die Chance gross dass die Karten hier aus Altenburg kommen 50 995833333333 12 4475 Koordinaten 50 59 45 N 12 26 51 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title ASS Altenburger amp oldid 238409149