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Carl Emanuel Heydemann 17 Februar 1878 in Tessin 21 Oktober 1939 in Rostock war von 1924 bis 1936 Oberburgermeister von Stralsund Carl Heydemann Gemalde im Stralsunder Rathaus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Familie 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCarl Heydemann wurde als Sohn des Tessiner Burgermeisters geboren Er besuchte das Gymnasium zuerst in Gustrow und spater in Rostock und studierte ab 1896 an den Universitaten Rostock 1 Heidelberg Berlin und ab 1899 wieder Rostock 2 Rechtswissenschaften Er bestand am 23 Dezember 1904 in Rostock das Richterexamen Ab Januar 1905 war er zunachst als Gerichtsassessor tatig und promovierte im Sommer 1905 Nach Tatigkeiten bei der Landesversicherungsanstalt Mecklenburg und in einer Anwaltskanzlei trat er im Januar 1907 eine Stelle als Ratsherr in Stralsund an Bereits wenige Monate spater wurde er Polizeidirektor der Stadt Am 31 Oktober 1910 wurde Heydemann zum Syndikus gewahlt Den Ersten Weltkrieg trat Heydemann als Leutnant an wurde aber verwundet von den Russen gefangen genommen 1918 gelang ihm die Flucht aus der Gefangenschaft in der Nahe von Wladiwostok Aus Dunaburg kundigte Heydemann am 25 Mai 1918 dem Stralsunder Oberburgermeister schriftlich seine Ruckkehr an Am 15 Juni 1918 traf er in Stralsund ein und trat wieder seine alte Tatigkeit an 1919 wurde er fur kurze Zeit vom revolutionaren Arbeiter und Soldatenrat beurlaubt Bald jedoch wurde Heydemann wieder eingestellt und ubte bis 1924 die Funktion des Syndikus aus 1924 ging der Stralsunder Oberburgermeister Ernst August Friedrich Gronow in Pension somit wurde der Posten des Oberburgermeisters vakant Gronow wunschte als seinen Nachfolger Carl Heydemann und trug dieses Ansinnen dem Innenminister des Reiches in Berlin vor Dieser schlug vor zwei weitere aussichtslose Kandidaten gegen Heydemann aufzustellen um dem Anspruch an eine demokratische Wahl zu genugen Am 20 Mai 1924 wurde Heydemann vom Rat der Stadt und der Burgerschaft zu Gronows Nachfolger im Amt zum Ersten Burgermeister bestimmt erst 1925 erhielt er den Titel Oberburgermeister Seine Amtszeit war erstmals in der Stralsunder Geschichte begrenzt zwolf Jahre sollte sie maximal betragen Heydemann gab in seiner Antrittsrede bekannt dass er die Deckung der Ausgaben durch Einnahmen als Richtlinie fur sein Walten sehe Er wollte den Stralsunder Hafen modernisieren und Wohnungen bauen lassen In seine Zeit fiel unter anderem die Errichtung der Wohnhauser im Burgermeisterviertel des Gebaudes der Reichsbank am heutigen Platz der Solidaritat und der Beginn der Bauarbeiten am Rugendamm Sein Einsatz fur die Intensivierung der Beziehungen zu Schweden brachte ihm das schwedische Ritterkreuz I Klasse des Nordstern Ordens ein Heydemann trat 1927 in die Deutsch Nationale Volkspartei ein Am 12 Marz 1933 erzielte die NSDAP bei der Wahl zur Burgerschaft in Stralsund die absolute Mehrheit Heydemanns DNVP konnte ihren Stimmanteil 3 596 Stimmen bei der Reichstagswahl Juli 1932 4 537 bei der Reichstagswahl 1933 annahernd halten Das neue Burgerschaftliche Kollegium trat am 5 April 1933 zusammen Nachdem die acht gewahlten SPD Mitglieder nach wenigen Wochen nicht mehr zu den Sitzungen erschienen versuchte die NSDAP auch ihren bisherigen Partner die DNVP zu entmachten Am 7 Juni 1933 brachte die Fraktion der NSDAP einen Misstrauensantrag gegen Heydemann und den Burgermeister Walter Fredenhagen ein Der Antrag wurde mit der Stimmenmehrheit der NSDAP gegen die Stimmen der DNVP angenommen Allerdings traten weder Heydemann noch Fredenhagen oder Syndikus Kroning sofort zuruck die Absetzung des Oberburgermeisters hatte nur der Innenminister anordnen konnen In einer Sitzung des Rates am 22 Oktober 1934 erklarte Heydemann den versammelten Ratsherren die erneut mehrheitlich ihr Misstrauen ausgedruckt hatten dass er selbst der Fuhrer der Selbstverwaltung sei solange der Oberburgermeister das Vertrauen des Innenministers habe Auch weitere Versuche ihn aus dem Amt zu drangen scheiterten Heydemann blieb die vollen zwolf Jahre seiner Amtszeit Sein Nachfolger wurde Werner Stoll der aus Waltershausen stammte und Mitglied der NSDAP war Die Familie Heydemanns zog nach Rostock wo Carl Heydemann 1939 verstarb Nachwirkung BearbeitenUnmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Horst Wessel Ring zu Ehren Carl Heydemanns in Carl Heydemann Ring umbenannt Diese Umbenennung wurde allerdings 1969 aufgehoben und die Strasse nach Wilhelm Pieck dem ersten Prasidenten der DDR benannt Heydemann wurde durch die Fuhrung der DDR vorgeworfen eine ausserst profaschistische Rolle gespielt zu haben Tatsachlich zeichnete Heydemann in seiner Funktion als Leiter der Polizei in Stralsund 1933 die Schutzhaft befehle gegen Kommunisten und Sozialdemokraten ab Bis Ende August 1933 konnte er es aber erreichen einige der Inhaftierten aus dem Konzentrationslager Sonnenburg nach Stralsund zuruckzuholen Unter den Freigelassenen befanden sich auch Kommunisten Auch der erste Burgermeister Stralsunds nach dem Zweiten Weltkrieg Otto Kortum war einer der Freigelassenen Er setzte sich sehr fur die Benennung der Strasse nach Heydemann und spater fur seine Rehabilitierung ein Familie BearbeitenHeydemanns Vater Karl Heydemann war Burgermeister in Bad Sulze dann in Tessin spater Landgerichtsprasident in Gustrow und schliesslich Oberlandesgerichtsprasident in Rostock Sein Bruder Ernst Heydemann war ab 1919 von 1925 bis 1930 erster Oberburgermeister von Rostock Ein weiterer Bruder Heinrich Heydemann 1881 1973 war Polizeisenator Burgermeister dann Oberburgermeister von Gustrow Auszeichnungen BearbeitenNordsternorden Ritter Literatur BearbeitenGrete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern Das Personenlexikon Hinstorff Verlag Rostock 2011 ISBN 978 3 356 01301 6 S 4197 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Carl Heydemann in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag 1896 im Rostocker Matrikelportal Eintrag 1899 im Rostocker MatrikelportalOberburgermeister von Stralsund Carl Friedrich Tamms 1887 1898 Ernst Gronow 1909 1924 Carl Heydemann 1924 1936 Werner Stoll 1936 1943 Hans Fichtner 1943 1945 Otto Kortum 1945 Emil Frost 1945 1950 Hermann Salinger 1950 1954 Erhard Holweger 1954 1957 Bruno Motczinski 1958 1962 Siegfried Priewe 1963 1965 Heinz Lesener 1965 1971 Horst Lehmann 1971 1989 Klaus Schlegel 1989 1990 Harald Lastovka 1990 2008 Alexander Badrow seit 2008 Normdaten Person GND 137141491 lobid OGND AKS VIAF 81374030 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heydemann CarlALTERNATIVNAMEN Heydemann Carl Emanuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Oberburgermeister von StralsundGEBURTSDATUM 17 Februar 1878GEBURTSORT TessinSTERBEDATUM 21 Oktober 1939STERBEORT Rostock Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Heydemann amp oldid 236342726