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Mit dem Begriff Strelasundquerung werden sowohl die beiden Bruckenverbindungen der Insel Rugen uber den Strelasund zum vorpommerschen Festland bei Stralsund die Rugenbrucke und der Rugendamm als auch die regelmassig betriebenen Fahrverbindungen zwischen Stralsund und Altefahr sowie Stahlbrode und Glewitz bezeichnet Neue und alte Brucke 2013 Die beiden Brucken uber den Strelasund 2011 Der Rugendamm ist die erste feste Strelasundquerung uber ihn fuhren sowohl die alte Bundesstrasse 96 die Bahnstrecke Stralsund Sassnitz als auch ein kombinierter Fuss und Radweg Er wurde 1936 1937 fertiggestellt Rugenbrucke ist der Name der im Jahr 2007 fertiggestellten dreistreifigen Hochbrucke ausschliesslich fur den Kraftfahrzeugverkehr zwischen der Ortschaft Altefahr auf Rugen und der Hanse und Weltkulturerbestadt Stralsund im Zuge der als Ortsumgehung ausgebauten Bundesstrasse 96 und Europastrasse 22 Beide Brucken werden parallel betrieben Inhaltsverzeichnis 1 Bruckenbauwerke uber den Strelasund 1 1 Rugenbrucke 1 1 1 Sudliche Bruckenrampe 1 1 2 Neue Ziegelgrabenbrucke Hochbrucke 1 1 3 Nordliche Bruckenrampe 1 2 Rugendamm 1 2 1 Ziegelgrabenbrucke 1 2 2 Rugendamm 1 2 3 Rugendammbrucke Strelasundbrucke 2 Fahrverbindung 3 Geschichte 3 1 Alte Fahre 3 2 Danholmfahre 3 3 Die schwedische Postlinie 3 4 Trajekt 3 5 Rugendamm 3 5 1 Projekt 3 5 2 Erdarbeiten 3 5 3 Bruckenbau 3 5 3 1 Ziegelgrabenbrucke 3 5 3 2 Rugendammbrucke uber den Strelasund 3 5 4 Eroffnung 3 5 5 Schaden im Zweiten Weltkrieg 3 5 6 Wiederherstellung 3 5 7 Erneuerungsmassnahmen und Planungen 3 6 Erste Planungen fur einen neuen Rugendamm 3 7 Rugenbrucke Zweite Strelasundquerung 3 7 1 Architektur 3 7 2 Bauausfuhrende Unternehmen 3 7 3 Vorarbeiten 3 7 4 Baudurchfuhrung 3 7 5 Das Pyloneum 3 7 6 Umweltbelastungen und Massnahmen zum Umwelt und Tierschutz 3 7 7 Kritik 3 7 8 Hoffnungen 3 7 9 Eroffnung 3 7 10 Kosten 3 7 11 Technische Daten 4 Rugenbruckenlauf 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBruckenbauwerke uber den Strelasund BearbeitenRugenbrucke Bearbeiten nbsp nbsp Rugenbrucke nbsp nbsp nbsp Rugenbrucke Blick auf die Hochbrucke mit den PylonstielenOffizieller Name 2 StrelasundquerungNutzung StrassenbruckeUberfuhrt Bundesstrasse 96Querung von StrelasundOrt StralsundKonstruktion SchragseilbruckeGesamtlange 2831 mBaubeginn 31 August 2004Fertigstellung Oktober 2007Eroffnung 20 Oktober 2007LageKoordinaten 54 18 39 N 13 7 0 O 54 3107 13 1168 nbsp Strelasundquerung Rugen nbsp f1 Die ausschliesslich dem Kraftfahrzeugverkehr dienende Rugenbrucke ist eine Hochbrucke mit einer dreistreifigen Fahrbahn deren mittlerer Fahrstreifen bedarfsgerecht genutzt wird Das Kernstuck der insgesamt 4100 m langen Querung bildet der 2831 m lange Bruckenzug uber den Strelasund Die Strecke setzt sich insgesamt aus sieben Abschnitten zusammen funf davon sind Bruckenbauwerke Damm auf der Festlandseite in Stralsund zwei Vorlandbrucken in Stralsund Hochbrucke uber den Ziegelgraben Vorlandbrucke Danholm Vorlandbrucke Strelasund Strelasundbrucke Damm auf der Insel Rugen nbsp Auffahrt zur Rugenbrucke von Stralsund mit den markanten Y StutzenpaarenSudliche Bruckenrampe Bearbeiten Die sudliche Bruckenrampe beginnt hinter dem Anschluss der Ortsumgehung Stralsund Bundesstrasse 96 und besteht bis zum Widerlager der ersten Vorlandbrucke aus einem 85 53 m langen Dammbauwerk Anschliessend folgen die zwei Vorlandbrucken Stralsund mit einer Gradiente von bis zu 4 Das Bauwerk 1 1 ist eine 327 5 m lange Bruckenkonstruktion mit zehn Feldern und einem zweistegigen Spannbeton Plattenbalken als Uberbau Das Bauwerk 1 2 ist eine 317 m lange Brucke mit sechs Feldern und einem einzelligen Stahlverbundkasten als Uberbau der im Werk in Neumarkt Sengenthal vorgefertigt wurde Eine architektonische Besonderheit bilden an der Zufahrt der B 96 die beiden Y Stutzenpaare die den grossen Stutzenabstand von 72 m bei konstanter Uberbauhohe ermoglichen Die Vorlandbrucken besitzen 0 7 m hohe Innenverkleidungen der Gelander mit Verbundsicherheitsglasscheiben als Windabweiser und Spritzschutz ausgefuhrt Die Bauwerke sind auf Ortbetonrammpfahlen gegrundet Neue Ziegelgrabenbrucke Hochbrucke Bearbeiten Die neue als Hochbrucke ausgefuhrte Ziegelgrabenbrucke BW 2 uberspannt den Ziegelgraben der als Nebenzug des Strelasunds Stralsund und die Insel Danholm trennt Sie hat eine Lange von 583 3 m Die beiden Hauptfelder mit 126 m zum Festland hin und 198 m zum Danholm hin Lange sind als Schragseilbrucke und einem dreizelligen Stahlhohlkasten ausgefuhrt der im Werk in Neumarkt Sengenthal vorgefertigt wurde Die Brucke ermoglicht dem Schiffsverkehr eine Durchfahrtshohe von 40 m 1 Der in einem hellen Blau gehaltene 128 m hohe Pylon ist zweigeteilt mit einem ungefahr 40 m hohen Sockel aus Stahlbeton und einem Oberteil aus Stahl Der Uberbau ist vom Unterbau durch Bruckenlager getrennt Die Grundung des Hauptpfeilers besteht aus 40 Bohrpfahlen mit 1 5 m Durchmesser Vom tropfenformigen Pylon aus tragen 32 harfenformig schrag gespannte Stahlseile die beiden Hauptoffnungen Die Rugenbrucke ist mit einem fur Deutschland einmaligen Verfahren mit Seilzugen versehen die gegen Korrosion dreifach geschutzt sind Die Seile sind verzinkt mit einer Hulle aus Polyethylen und zusatzlich mit Spezialwachs uberzogen Ein Jahr lang wurden die Seile in der Technischen Universitat Munchen gepruft und schliesslich vom Bundesbauministerium zugelassen Die Stahlseile mit einer Gesamtmasse von bis zu 135 Tonnen bestehen aus 34 Einzellitzen die in einem Hullrohr zu einem Kabel mit einem Durchmesser von 180 mm gebundelt sind Sie sind fur eine aufnehmbare Zugkraft von 4000 kN ausgelegt Die neue Ziegelgrabenbrucke hat eine 1 5 m hohe Innenverkleidung des Gelanders mit Verbundsicherheitsglas als Windabweiser Nordliche Bruckenrampe Bearbeiten Die nordliche Bruckenrampe besteht aus drei Brucken einem Damm und einem Streckenabschnitt Nach der Hauptbrucke folgt die Vorlandbrucke Danholm BW 3 eine 532 3 m lange Konstruktion und die Vorlandbrucke Strelasund BW 4 mit einer Lange von 532 2 m Beide Bauwerke besitzen einen 10 feldrigen einzelligen Spannbeton Hohlkasten als Uberbau und sind auf Ortbetonbohrpfahlen gegrundet Die Brucke Danholm ist mit einer 0 7 m hohen Innenverkleidung des Gelanders mit Verbundsicherheitsglas als Windabweiser ausgefuhrt Das Bruckenbauwerk uber den Strelasund ist die 539 0 m lange Strelasundbrucke BW 5 die nach Norden hin die Hohe der Ziegelgrabenuberfahrt verringert Die Durchfahrtshohe fur die Schifffahrt auf dem Strelasund liegt an der fur die Durchfahrt vorgesehenen Stelle nur noch bei 8 Metern Das Bruckenbauwerk hat auch einen einzelligen Spannbeton Hohlkasten als Uberbau Der nordlichste Abschnitt der Strelasundquerung wird auf einem Damm gefuhrt Die Lange des Dammes betragt 455 95 m es folgt noch 732 0 m Strecke Mit 225 000 m Erdmaterial wurde der Damm aufgeschuttet dazu bilden 20 690 m Spundwande die Uferwand des Dammes der bis zum Anschluss des Verkehrsknotens Altefahr fuhrt In diesem Bereich ist eine Radwegunterfuhrung vorhanden Rugendamm Bearbeiten L 296 Rugendamm nbsp L 296 Rugendamm Ziegelgrabenbrucke vor Baubeginn fur die RugenbruckeNutzung Strassen Eisenbahn und FussgangerbruckeUberfuhrt Landesstrasse 296Querung von StrelasundOrt StralsundKonstruktion KlappbruckeGesamtlange 133 mBaubeginn Marz 1934Eroffnung Oktober 1936LageKoordinaten 54 18 47 N 13 7 21 O 54 3131 13 1225 nbsp Strelasundquerung Rugen nbsp f1 Rugendamm ist der Name der seit 1935 bestehenden Strelasundquerung die mit einem Strassenbruckenzug fur eine zweistreifige Fahrbahn der Bundesstrasse 96 und einen Gehweg sowie in paralleler Lage fur einen eingleisigen Eisenbahnbruckenzug im Verlauf der Strecke nach Bergen Sassnitz errichtet wurde Sie besteht aus drei Abschnitten die in der Reihenfolge beschrieben sind wie sie von Stralsund also vom Festland kommend passiert werden nbsp Strasse und Eisenbahn uber die Ziegelgrabenbrucke hinten links die HochbruckeZiegelgrabenbrucke Bearbeiten Die alte als Klappbrucke ausgefuhrte Ziegelgrabenbrucke ist 133 Meter lang und verbindet das Festland mit der noch zu Stralsund gehorenden Insel Danholm Der Eisenbahn und Strassenbruckenzug besteht aus je drei Uberbauten Zwei festen mit jeweils 52 Metern Stutzweite und einem beweglichen mit einer Stutzweite von 29 Metern Die Brucke mit einer Masse von 370 Tonnen wird taglich zu festgelegten Zeiten fur den Schiffsverkehr geoffnet Das Offnen der Brucke ermoglicht der Schifffahrt auf der Ostansteuerung des Hafens Stralsund das Passieren des Rugendamms die Offnung geschieht taglich jeweils um 2 30 Uhr Bedarfsoffnung 5 20 8 20 12 20 15 20 17 20 und 21 30 Uhr fur je 20 Minuten 2 Diese Zeiten liegen in fahrplanmassigen Zugpausen damit behindern die Bruckenoffnungen den Eisenbahnbetrieb normalerweise nicht In geschlossenem Zustand betragt die Durchfahrtshohe fur die Schifffahrt 6 Meter Rugendamm Bearbeiten Auf dem Danholm beginnt der eigentliche Rugendamm d h der Verlauf der Strelasundquerung als Damm Dieser ist die Verbindung zwischen Ziegelgrabenbrucke und Rugendammbrucke und reicht noch uber den eigentlichen Danholm hinaus in den Strelasund Rugendammbrucke Strelasundbrucke Bearbeiten nbsp Brucke uber den Danholm und StrelasundbruckeDie Rugendammbrucke ist eine 10 feldrige Stahlkonstruktion mit einer Lange von 540 m uber den Strelasund Das Bauwerk bestehend aus je einem Uberbau fur die eingleisige Eisenbahnstrecke und den Strassenverkehr verbindet die Insel Danholm mit der Insel Rugen und endet bei der Ortschaft Altefahr Die Durchfahrtshohe fur die Schifffahrt auf dem Strelasund liegt mit 8 Metern 2 Meter hoher als bei der Ziegelgrabenbrucke im geschlossenen Zustand Fahrverbindung BearbeitenZwischen Stralsund und Altefahr besteht eine Fahrverbindung mit kleineren Passagierschiffen die dem Personen und Fahrradtransport dienen Sie wird durch die Weisse Flotte betrieben Geschichte BearbeitenDer Strelasund trennt seit Jahrtausenden die Insel Rugen vom heutigen vorpommerschen Festland Seit mindestens sieben Jahrtausenden siedelten Menschen auf der Insel die hier auch ihre heiligen Statten anlegten wie die Swantevit Statte am Kap Arkona Ab dem 12 Jahrhundert erfolgte die Christianisierung Die heiligen Statten verfielen oder wurden geschleift Diese Statten waren vordem Ziel vieler Pilger auch vom Festland Zur Uberquerung der Meerenge benutzten sie Boote ebenso fur den Handel zwischen Insel und Festland Alte Fahre Bearbeiten Die Meerenge konnte an vielen verschiedenen Stellen uberquert werden da die Insel an einem langen Abschnitt der Festlandkuste in Sichtweite liegt Die kurzeste Entfernung wies allerdings die Querung zwischen der heutigen Stadt Stralsund und dem Dorf Altefahr auf Zudem war sie durch die schutzende Insel Stralow spater Danholm genannt sehr gunstig gelegen Von hier aus entwickelte sich ein regelrechter Fahrbetrieb um 1000 oder 1100 wurde hier bereits mit Heringen gehandelt bei Grabungen auf der Insel Rugen wurden sogar arabische Munzen gefunden Die beiden Fahranlegestellen entwickelten sich nach der Christianisierung durch die Danen zu grosseren Ansiedlungen Vor allem das Fahrdorf Stralow stral bedeutet im Mittelniederdeutschen und im Slawischen Pfeil entwickelte sich rasch Anfang des 13 Jahrhunderts kamen immer mehr Siedler u a aus Westfalen Ihre Ansiedlung wurde durch die Rugenschen Fursten gefordert und 1234 verlieh der Furst Wizlaw I dem Ort Stralow die Stadtrechte Die Fahrverbindung nach Alte Fahre wie der Ort auf Rugen genannt wurde wurde immer bedeutsamer immer mehr Guter und Waren wurden auf dem Seeweg gehandelt Stralsund wurde 1293 Mitglied der Hanse der Warenverkehr zwischen der Insel Rugen und dem Festland nahm an Bedeutung und Umfang zu Danholmfahre Bearbeiten Zwischen dem Danholm und der Festlandseite Stralsunds bestand eine uberwiegend vom Militar genutzte Fahrverbindung Sie wurde Mitte Juli 1935 nach der Fertigstellung der Ziegelgrabenbrucke fur den Strassenverkehr eingestellt Die schwedische Postlinie Bearbeiten Nach dem Dreissigjahrigen Krieg kam Vorpommern und damit Stralsund und die Insel Rugen zum Konigreich Schweden Die Schweden betrieben einen Postverkehr zwischen dem Mutterland und den Provinzen per Segelschiffslinie So wurde auch Stralsund Bestandteil solch einer Linie die in Ystad begann Ab 1664 verkehrte auf dieser Linie das kleine Kriegsschiff Lilla Jagaren Nach einer dreijahrigen Unterbrechung aufgrund der danischen Besetzung Stralsunds wurde der Postverkehr 1678 wieder aufgenommen ab dem 20 Juli 1683 existierte sogar ein Fahrplan Ab 1684 wurden auch Passagiere und Pferdewagen befordert Die Fahrzeit mit den Fahrschiffen Posthornet und Postryttaren betrug zwischen neun Stunden und drei Tagen manchmal waren die Schiffe auch eine Woche unterwegs Aufgrund des flachen Fahrwassers vor Stralsund und wegen des Eisgangs im Winter nutzte die schwedische Post ab 1685 als Endpunkt zunehmend das Fahrhaus Wittow Von hier fuhr ein Zubringer weiter nach Stralsund Das eigens in Stralsund gebaute Paketboot Delphin beforderte regelmassig montags um 8 Uhr Post und Passagiere nach Wittow wo auf das Postschiff umgeladen wurde Das Postschiff fuhr daraufhin weiter nach Ystad nach seiner Ruckkehr am Donnerstag wurde wieder auf das Paketboot umgeladen das dann regelmassig freitags von Wittow nach Stralsund fuhr Da die Uberfahrt mit dem kleinen Paketboot nicht besonders angenehm war es andererseits auch grossere Fuhrwerke nicht aufnehmen konnte existierte auch eine Landverbindung zwischen Wittow und Altefahr von wo aus die Passagiere und die Fracht mit den bestehenden Fahren ubergesetzt wurden Die Postlinie war stets den Witterungsbedingungen unterworfen ganz zum Erliegen kam sie haufig in Kriegssituationen wie wahrend des Nordischen Krieges oder der Napoleonischen Kriege Die bei Abzug der Franzosen im Stralsunder Hafen liegenden Postschiffe wurden von den Besatzern an die Stralsunder verkauft und bildeten spater die Anfange der preussischen Marine Nach dem Wechsel Stralsunds in die Zugehorigkeit nach Preussen gab Schweden in einem am 25 Marz 1818 geschlossenen zwischenstaatlichen Vertrag seine Postlinien nach Rostock und Lubeck zugunsten des Weiterbestehens seines Postamtes in Stralsund und der Postlinie Ystad Stralsund auf Nunmehr verkehrten auf der Linie die schwedischen Schiffe Constitution und Troheten und die preussischen Schiffe Kronprinz von Preussen und Friedrich Wilhelm Neben den Postseglern beforderten auch zahlreiche Fischer mit ihren Booten Passagiere und Fracht zwischen pommerschem Festland Rugen und Schweden Ab 1821 setzten Preussen und Schweden in den Sommermonaten auch Raddampfer auf der Strecke ein die allerdings wegen des Eisgangs im Winter wieder durch Segelschiffe ersetzt wurden Um 1827 war das Fahrwasser vor Stralsund so versandet dass die Postschiffe bis 1841 nach Wieck bei Greifswald verkehrten In diesem Jahr war das Fahrwasser auf 3 45 Meter elf Fuss ausgebaggert worden Preussen dehnte die Linie nach Kopenhagen aus Schweden zog 1843 gleich Der Verkehr auf der Linie ging allerdings zuruck als Stettin 1843 eine Eisenbahnstrecke nach Berlin erhielt Stralsunder Uberlegungen zu einer Eisenbahnstrecke von Berlin nach Stralsund und weiter uber eine Eisenbahnbrucke nach Arkona wurden abgelehnt am 21 Juni 1861 aber der Bau einer Nebenstrecke uber Pasewalk Anklam und Greifswald bewilligt Der Bahnhof Stralsund wurde am 27 September 1863 mit dem Eintreffen des Zuges aus Angermunde eingeweiht Die kuhnen Plane fur eine Eisenbahnbrucke wurden vorerst nicht verwirklicht 1946 kam es aufgrund der Zerstorung der Brucken uber den Strelasund nochmals zu einer hoheren Frequentierung der Fahre Allein im August waren es 50 000 Personen die befordert wurden Bei weiteren Erneuerungsmassnahmen im April und Mai 1961 wurden Personen und Autofahren eingesetzt die die Passagiere und Fracht uber den Sund beforderten Auch bei weiteren Sanierungsmassnahmen an der Brucke im Marz 1990 wurde die Fahre wieder verstarkt von Fussgangern und Radfahrern genutzt Trajekt Bearbeiten nbsp Modell des Trajekts Stralsund im Marinemuseum DanholmSeit 1878 hatte Stralsund dann auch einen direkten Eisenbahnanschluss nach Berlin 1882 entstanden Gleisanlagen auf der Strecke von Altefahr nach Bergen sowie Trajektanlagen in Altefahr und in Stralsund Die Planer des Trajektes gingen von 30 000 bis 40 000 Passagieren im Jahr aus Am 1 Juli 1883 nahmen das Trajekt mit zwei 30 Meter langen Schiffen der Prinz Heinrich und der Rugen und die Eisenbahnstrecke nach Bergen ihren Betrieb auf Alle Fahrschiffe besassen Eisbrechereigenschaften fur den Winterbetrieb Gegen den Betrieb hatten die Betreiber der bisherigen Fahren Klage eingereicht da ihre Existenzgrundlage bedroht war Ihnen wurde eine Entschadigung in Hohe von 80 000 Goldmark zugesprochen von diesem Geld wurde u a ein neuer Raddampfer gekauft der noch bis 1949 in Betrieb war Auf der Trajektstrecke verkehrten im ersten Jahr bereits 90 000 Fahrgaste woraufhin 1890 als drittes Schiff die Stralsund in Dienst gestellt wurde Seit 1897 verkehrten auf Rugen Schnellzuge Neue Fahrschiffe wie die Sassnitz konnten mit 62 Metern Lange drei Schnellzugwagen aufnehmen Ihr folgte 1898 die baugleiche Putbus In Altefahr und in Stralsund waren seit 1897 je zwei Fahrbetten in Betrieb sodass die Zuge parallel abgefertigt werden konnten Taglich verkehrten nach der Inbetriebnahme der Erweiterungsstrecke zwischen Bergen und Sassnitz und der Aufnahme des Fahrbetriebes der Seepostlinie von dort nach Schweden am 1 Mai 1897 zwei Schnellzugpaare zwischen Berlin und Sassnitz Ein grosser Nachteil des zweimal gebrochenen Verkehres war der Zeitverlust Die am 1 Oktober 1904 eingeweihte Eisenbahnfahrlinie Warnemunde Gedser wurde zunehmend zur Konkurrenz 1909 eroffneten Schweden und das Konigreich Preussen daher ebenfalls eine Eisenbahnfahrverbindung zwischen Sassnitz und Trelleborg die umsteigefreies Reisen ermoglichte und den Verkehr wieder aufleben liess Wieder wurden Forderungen nach einer festen Verbindung zwischen Rugen und dem Festland erhoben Noch 1910 allerdings lehnte der Preussische Landtag eine solche Verbindung ab ebenso wie der Rat der Stadt in Stralsund Am 4 Mai 1911 ubergab das Ministerium der offentlichen Arbeiten eine Denkschrift die den Titel Die Entwicklung des Verkehrs und des Betriebes der Eisenbahn auf der Insel Rugen und die Verbindung mit Stralsund trug und eine Eisenbahnbrucke empfahl Das Bauprojekt von 1914 sah eine 1200 Meter lange stahlerne Hochbrucke zwischen Danholm und Rugen vor die auf zehn Pfeilern ruhen sollte Die Spannweite zwischen den Pfeilern hatte 102 Meter betragen die mittig gelegene schiffbare Hauptoffnung sollte eine Spannweite von 160 Metern besitzen und eine Durchfahrtshohe uber See von 27 Metern bieten Diese ersten Entwurfe waren auch von Befurwortern des aufkommenden Kraftverkehrs kritisiert worden Eine reine Eisenbahnbrucke erschien ihnen anachronistisch Das Projekt wurde allerdings bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges ad acta gelegt Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1920 ein neues 83 Meter langes Fahrschiff mit Namen Altefahr in Dienst gestellt Ein weiteres wurde verlangert Trotz der Umstellung des Betriebes auf elektrische Anlagen waren die Fahrschiffe schon wegen der langeren Zuge uberlastet ein Zug musste auf mindestens zwei Schiffe verteilt werden Rugendamm Bearbeiten nbsp Strelasundbrucke 2007 nbsp Strelasundbrucke 2005 nbsp Strelasundbrucke Strompfeiler aus Beton 2007 nbsp Strelasundbrucke Stahlpendelstutze 2007 nbsp Strelasundbrucke Widerlager auf Rugener Seite nbsp Ziegelgrabenbrucke geoffnet nbsp Schild an der ZiegelgrabenbruckeDer schwedische Kronprinz General Bernadotte sah eine feste Strelasundquerung bereits 1813 als moglichen Ruckzugsweg seiner Truppen vor der Volkerschlacht bei Leipzig 1879 gewann Robert Bassel mit seinem Entwurf fur eine Brucke uber den Bodden von Stralsund nach Rugen den Schinkelpreis 3 wie bei den meisten Aufgabenstellungen in diesem jahrlich stattfindenden Wettbewerb gab es jedoch keine konkreten Bauabsichten Nachdem Planungen von 1914 verworfen worden waren war nach dem Ersten Weltkrieg auch die Deutsche Reichsbahn sehr daran interessiert eine feste Verbindung zu schaffen 1929 nutzten 185 000 Reisende das Trajekt das bis zu 90 mal taglich hin und her fuhr Am 5 Februar 1930 wurde in Stralsund ein Verein zur Forderung des Projektes gegrundet In diesem Jahr wurden auch die Vorbereitungen fur den Beginn des Baus eines Rugendamms getroffen Schwierigkeiten bereitete die Finanzierung Ein grosser Teil der Erdarbeiten sollte daher durch die freiwilligen Arbeitsdienste bzw spater den Reichsarbeitsdienst erledigt werden Auch Ideen zur Erhebung einer Bruckengeld genannten Nutzungsgebuhr wurden aufgestellt In Anbetracht der zu erwartenden Steigerung der Touristenzahlen wurde das Projekt forciert Die Gesamtleitung fur den Bau des Rugendamms inklusive des Baus der Strassen wurde der Reichsbahndirektion Stettin ubertragen In Stralsund musste eine neue Eisenbahnstrecke gebaut werden welche den Hauptbahnhof nicht mehr beruhrte die sogenannte Berliner Kurve In unmittelbarer Nahe des kunftigen Dammbauwerks entstand der Bahnhof Stralsund Rugendamm Auf Festlandseite wurde eine Zubringerstrasse durch die Frankenvorstadt uber einen Damm durch den Frankenteich und weiter in Richtung Tribseer Vorstadt angelegt Auf Rugen wurde der Bahnhof Altefahr verlegt und dabei vier Meter hoher gebaut Projekt Bearbeiten Das Projekt der Brucke sah abweichend von den vorherigen Projekten die Verlegung des Schiffsverkehrs in den Ziegelgraben zwischen dem Danholm und dem Stralsunder Festland vor Eine Klappbrucke uber den Ziegelgraben eine feste Brucke zwischen Danholm und Rugen mit zehn Flutoffnungen zum ungehinderten Durchfluss des Wassers des Strelasunds und aufgeschuttete Damme auf dem Danholm sowie vor Rugen waren nun vorgesehen Der ursprungliche Plan eine Hubbrucke zu bauen wurde wegen der geplanten Durchfahrtsweite von 25 Metern aus Kostengrunden aufgegeben Die Bahnstrecke auf dem Rugendamm wurde eingleisig und die Strasse mit 6 Metern Breite zweistreifig konzipiert Ein zweieinhalb Meter breiter Gehweg erganzte das Projekt Drei Strassenuberfuhrungen Paschenbergbrucke Koppenbergbrucke Greifswalder Uberfuhrung drei Strassenunterfuhrungen An der Werft Schwarze Kuppe und Bauhofstrasse eine Fussgangerunterfuhrung und ein Tunnel am Bahnhof Rugendamm wurden benotigt Die Ostmole musste verlangert werden sie sollte den durchfahrenden Schiffen Schutz vor Nordwestwinden bieten Erdarbeiten Bearbeiten Die Grundsteinlegung erfolgte am 1 August 1931 1932 begannen die Erdarbeiten fur die Trasse zwischen dem Bahnhof Stralsund und dem Ziegelgraben Da die von Schweden zunachst zugesicherten Kredite aus politischen Grunden nicht ausgezahlt wurden kamen die Arbeiten allerdings ins Stocken Die deutschen Nationalsozialisten jedoch benotigten derartige Prestige Projekte gerade in einer von hoher Arbeitslosigkeit betroffenen Region dringend und unterstutzten den Bau vorrangig Im September 1933 wurden die Arbeiten daher fortgesetzt Die Erdarbeiten erfolgten zunachst im Handbetrieb eine Massnahme hauptsachlich zur Arbeitsbeschaffung fur Arbeitslose Als die Arbeiten aufgrund der Bodenbeschaffenheit immer schwieriger wurden stellte man ab Herbst 1934 vollstandig auf einen Baggerbetrieb um Die Erde wurde mit Loren abtransportiert und zur Schuttung des Dammes verwendet Am Bahnhof wurden die sudlichen Anlagen erweitert und eine Einfahrt fur Guterzuge aus sudlicher Richtung geschaffen Im November 1933 begannen die Arbeiten zur Ausbaggerung der Fahrrinne im Ziegelgraben die dabei ausgebaggerten Boden die zum Aufschutten der Damme nicht geeignet waren wurden zum Teil auf Stralsunder Seite abgelagert der grosste Teil aber wurde auf die neuen Spulfelder in Drigge verbracht Allein aus der kunftigen Schifffahrtsrinne wurden 1 000 000 m Schlick und Sand gebaggert Im Ziegelgraben und im Strelasund zwischen Danholm und Rugen wurde der Schlick auf einer Breite von 50 Metern ausgebaggert zudem wurde unter der kunftigen Brucke uber den Sund eine Flutrinne von 11 4 Meter Tiefe und 25 Metern Breite geschaffen Dabei fielen weitere 700 000 m Schlick an Der Dammfuss wurde mit vor Drigge gefundenem Sand und Kies geschaffen Mit Schuten wurde Sand an die aufzuschuttende Stelle gebracht die Hohe des Dammfusses sollte 2 5 Meter uber dem Meeresgrund betragen Als die Schuten wegen ihres Tiefgangs nicht weiter eingesetzt werden konnten wurde der Rest des Dammfusses aufgespult insgesamt wurden dazu 1 000 000 m Sand und Kies eingesetzt Vom aufgespulten Damm aus wurden Spundwande in den Boden gerammt Die Rammung nahe den Widerlagern der Brucke erfolgte vom Schiff aus Der Damm im Ziegelgraben und zwischen dem Danholm und dem Widerlager der Brucke wurde mit den bei den Eisenbahnarbeiten gewonnenen Boden verfullt Bruckenbau Bearbeiten Fur die Arbeiten an den Stahlkonstruktionen waren das Unternehmen J Gollnow amp Sohn Stettin fur die Strassenbrucke die Friedrich Krupp AG Abteilung Bruckenbau in Rheinhausen fur die Eisenbahnbrucke Ziegelgraben und die Eisenbahnbrucke uber den Strelasund von Pfeiler 5 bis zum Widerlager auf Stralsunder Seite und das Unternehmen Doernen Dortmund Derne fur die Eisenbahnbrucke uber den Strelasund von Pfeiler 5 bis zum Widerlager auf Rugener Seite verpflichtet worden Ziegelgrabenbrucke Bearbeiten Der Bau der Ziegelgrabenbrucke begann im Marz 1934 Das Widerlager auf der Festlandseite und die Pfeiler der Ziegelgrabenbrucke wurden auf einer 28 Meter tiefen Pfahlgrundung errichtet Die Stutzweite der zweiteiligen Wiegebalken Klappbrucke betrug 29 Meter Die Teile der Eisenbahnbrucke waren geschweisst die Haupttrager wurden auf extra angefertigten Eisenbahnwagen angeliefert und mittels eines Kranschiffs eingeschwommen Die Stutzen der Pylone wurden durch das Kranschiff zum Bauwerk gebracht und mit Schwenkkranen gesetzt Die jeweils 325 Tonnen schweren Uberbauten der per Schiff aus Stettin antransportierten Teile der Strassenbrucke waren vollstandig genietet Um die Sicht auf die Silhouette der Stadt nicht zu behindern wurde die Fahrbahn etwas hoher gelegt Die beiden klappbaren Brucken waren mit Drehstrommotoren ausgestattet Sie konnten entweder zusammen gehoben werden im Regelbetrieb arbeiteten beide Motoren und die beiden Bruckenteile die mechanisch entkoppelt sind offnen bzw schliessen sich nach zwei Minuten gleichzeitig im einmotorigen Betrieb werden beide Bruckenteile mechanisch gekoppelt und mit nur einem Motor in vier Minuten geoffnet bzw geschlossen oder auch einzeln Im Marz 1935 lief der Probebetrieb der Klappbrucken an Mitte Juli 1935 wurde die Strassenbrucke fur den Verkehr auf die Insel Danholm freigegeben Bauzuge konnten ab dem 3 Dezember 1935 die Eisenbahnbrucke befahren Rugendammbrucke uber den Strelasund Bearbeiten Die Rugendammbrucke wurde auf zwei Widerlagern und neun Pfeilern errichtet Das Widerlager auf Danholm Seite ist eine Flachgrundung Fur die Grundung der uberwiegend senkrechte Lasten aufnehmenden Pfeiler 1 2 4 5 und 6 Zahlung beginnt auf Danholm Seite wurden eigens konstruierte Eisenbeton Senkkasten abgesenkt mittels Druckluft ausgeblasen und stufenweise hochbetoniert Das vollstandige Absenken eines Kastens dauerte im Durchschnitt drei bis vier Wochen Die Pfeiler 3 und 7 nehmen zusatzlich zu den senkrechten auch horizontale Lasten auf und sind daher weit grosser dimensioniert Pfeiler 3 hat eine Grundflache von 264 m und Pfeiler 7 hat 400 m Auch fur ihre Grundung wurden Eisenbeton Senkkasten verwendet Auf Pfahlrosten wurden die Pfeiler 8 und 9 gegrundet Die hier verwendeten Spundwandkasten waren 12 Meter hoch und extremen Wasserlasten gerade bei starkem Seegang ausgesetzt Sie wurden in mehreren Schritten ausbetoniert Auch bei der Strelasundbrucke sind wie bei der Ziegelgrabenbrucke die Eisenbahnbrucke geschweisst und die Strassenbrucke genietet Die Uberbauten haben ihre festen Lager auf den Pfeilern 3 und 7 und sind auf den anderen Pfeilern nur abgestutzt Die Strassenbruckenuberbauten wurden auf zwei Behelfsbrucken am Danholm montiert und dann jeweils eingeschwommen Das Unternehmen Friedrich Krupp montierte seinen Teil der Eisenbahnbrucke im gleichen Verfahren wie schon bei der Ziegelgrabenbrucke Das Unternehmen Doernen montierte die zweite Halfte der Eisenbahnbrucke im Verschiebeverfahren Eroffnung Bearbeiten Am 5 Oktober 1936 wurde in Anwesenheit des Reichsbahn Generaldirektors Julius Dorpmuller mit einer aufwendigen Inszenierung der Eisenbahnbetrieb uber die neu geschaffenen Strelasundquerung eroffnet Im Stralsunder Rathaus wurden zunachst die tatsachlich enormen technischen Leistungen gewurdigt Vom Bahnhof aus fuhren Honoratioren und Pressevertreter mit einem Sonderzug zum Stralsunder Hafenbahnhof von wo die Reise mit dem Trajekt Altefahr entlang des neuen Bauwerks fuhrte Dabei passierten die vier anderen Trajekte die Altefahr die die Gaste anschliessend wieder zum Hafenbahnhof brachte Der Sonderzug fuhr uber den Hauptbahnhof und den Rugendammbahnhof um 13 52 Uhr auf die neue Brucke und dann in den Bahnhof Altefahr ein Dort war nahe dem Damm ein gigantisches Festzelt aufgebaut worden die uberdimensionalen Fahnen des Nazi Regimes wehten uber den Feiernden Reden wurden gehalten und die beiden ersten Schnellzuge nach und von Schweden fuhren vorbei Dass die Reichsbahn ihre Einweihung nicht gleichzeitig mit der der Strassenverbindung feierte hatte unter den zustandigen Ministerien fur Verstimmung gesorgt Am 13 Mai 1937 wurde auch die Strassenverbindung in Anwesenheit des Gauleiters Franz Schwede ihrer Bestimmung ubergeben Von den Feierlichkeiten im Stralsunder Rathaus fuhren die Gaste unter denen auch Arbeiter waren mit Omnibussen uber den Rugendamm und zuruck anschliessend wurde im Haus der Deutschen Arbeit am Hindenburgufer in Stralsund gefeiert nachts gab es auf dem Alten Markt noch eine im nationalsozialistischen Stil abgehaltene Kundgebung sowie ein Feuerwerk Schaden im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs waren die durch den Bau des KdF Bades Prora erwarteten Touristen schlagartig ausgeblieben Der Rugendamm hatte weniger Passanten Wie schon im Ersten Weltkrieg wurde die Strelasundquerung auch fur den Transport von zwischen den Kriegsparteien ausgetauschten verwundeten Kriegsgefangenen genutzt Die letzten Kriegsgefangenen trafen in Sassnitz am 10 September 1944 ein und wurden uber Stralsund weitertransportiert Am 26 September 1944 wurde der Fahrverkehr Sassnitz Trelleborg eingestellt Mit den Verlusten an der Ostfront wuchs die Gefahr eines Angriffs auf den Rugendamm Beim Bombenangriff auf Stralsund am 6 Oktober 1944 erhielt die Ziegelgrabenbrucke einen Bombentreffer wegen dieses und zweier weiterer Treffer auf den Zufahrtsstrassen innerhalb Stralsunds konnte der Verkehr nur noch einstreifig fliessen Der Fahrbetrieb uber die Eisenbahnbrucke konnte erst am 15 Oktober 1944 wieder aufgenommen werden Der Klappmechanismus wurde untersucht und bei einer Probehebung im Handbetrieb am 17 Oktober 1944 als funktionsfahig erkannt Ab dem 19 Oktober 1944 wurde die Brucke wieder taglich einmal fur den Schiffsverkehr geoffnet Am 30 April 1945 erreichte die Rote Armee Stralsund die Wehrmacht zog sich nach Rostock bzw auf die Insel Rugen zuruck Beim Ruckzug wurden von den deutschen Truppen in der Nacht zum 1 Mai 1945 an diesem Tag ergab sich Stralsund nahezu kampflos die Uberbauten der Ziegelgrabenbrucke zum Festland hin gesprengt die Strassen und die Eisenbahnbrucken sturzten ins Wasser des Ziegelgrabens Auch der Klappmechanismus wurde stark beschadigt ein Gegengewicht war zerstort das zweite hing an den verbogenen Tragern nur noch 25 Meter uber der Fahrbahn Die auf dem Danholm ausharrenden deutschen Soldaten sprengten am 3 Mai 1945 gegen 10 Uhr beim kampflosen Ruckzug den ersten Uberbau der Strelasundbrucke in Richtung Danholm Durch die Sprengungen waren beide Brucken unpassierbar geworden Wiederherstellung Bearbeiten nbsp Die Ziegelgrabenbrucke in der NachkriegszeitDie sowjetische Besatzungsmacht war an einem schnellen Wiederaufbau der Brucke sehr interessiert Sie verpflichtete zeitweise uber tausend Arbeiter zwangsweise zum Wiederaufbau und unterstutzte ihn durch Fahrzeuge und Freigabe von benotigten mangelnden Materialien Uber den Ziegelgraben wurde durch die Sowjetarmee vorlaufig eine Pontonbrucke gebaut Die Stadt Stralsund wurde beauftragt die Strassenbrucken wieder zu errichten Im Sommer 1945 begann man mit dem Beseitigen der Trummer Eine Holzkonstruktion war als Ersatzbrucke uber den Ziegelgraben vorgesehen deren Pfeiler in vier Schuten eingebaut waren Uber die Tauchtanks der Schuten wurden die Wasserstandsbewegungen ausgeglichen Die Hilfsbrucke wurde am 31 Marz 1946 fur den Strassenverkehr freigegeben Anschliessend widmete man sich der Strelasundbrucke Der Strassenverkehr konnte bis 1946 mittels einer Rampe uber den Eisenbahnteil geleitet werden Parallel dazu wurden die Trummer aus dem Sund geborgen und drei Bruckenjoche gerammt auf denen eine holzerne Ersatzbrucke ab dem Sommer 1946 wieder den Strassenverkehr aufnehmen konnte Die in Stralsund ankommenden Eisenbahnreisenden mussten hier auf Fuhrwerke und Lastkraftwagen umsteigen um uber die Brucke auf die Insel Rugen zu kommen Passanten des Rugendamms mussten ein Bruckengeld zahlen die Rote Armee verlangte das Vorlegen eines in Stralsund zu erwerbenden Passierscheins Im Marz 1947 befahl die Besatzungsmacht die Instandsetzung der Brucken Die Eisenbahnbrucken sollten durch Stahlkonstruktionen betriebsbereit gemacht werden Dazu wurden ausgemusterte Kriegsbrucken in Fachwerkkonstruktion unter Leitung eines sowjetischen Baustabes an Stelle der zerstorten Uberbauten eingesetzt Die Belastungsproben am 10 und 11 Oktober 1947 mit schweren Lokomotiven waren erfolgreich bereits am 12 Oktober 1947 fuhr der erste Zug nach dem Zweiten Weltkrieg wieder uber die Brucken Auch die holzerne Hilfsbrucke uber den Ziegelgraben wurde ab dem 26 Oktober 1947 in einer einwochigen Aktion durch eine stahlerne Konstruktion ersetzt Am 5 November 1947 wurde die neue Brucke fur den Strassenverkehr freigegeben Anfang 1948 wurde mit den Arbeiten am Klappmechanismus der Ziegelgrabenbrucke bei laufendem Verkehr begonnen am 12 April 1948 ubergaben die sowjetischen Militaringenieure den ersten Uberbau und das Klappteil Im November 1948 war dann auch die Hilfskonstruktion der Strassenbrucke in der Strelasundbrucke gegen eine Kriegsbrucke ausgetauscht worden Fur die Passage der Brucken galten Hochstgeschwindigkeiten im Bereich der Kriegsbrucken von 30 km h fur die Strasse und 10 km h fur die Eisenbahn Am 11 Februar 1949 wurde die Fertigstellung des Baus mit einem Fest fur 70 Personen im Rugendamm Bahnhof gefeiert Erneuerungsmassnahmen und Planungen Bearbeiten Im April und Mai 1961 erfolgte durch die Unternehmen Stahlbau Dessau Eisenbahnbrucken und Beuchelt amp Co Konnern Strassenbrucken der Ersatz der Kriegsbrucken Der Verkehr auf den Brucken kam dabei zum Erliegen Ladung und Personen wurden mit Fahren ubergesetzt Vom 20 bis zum 23 April 1961 wurden 52 6 Meter lange Uberbauten Bruckenteile der Ziegelgrabenbrucke ersetzt das Strassenbruckenteil wog dabei 320 Tonnen und das Eisenbahnbruckenteil 250 Tonnen wobei das Ausschwimmen der alten und Einschwimmen der neuen Teile nur eine Stunde dauerte Vom 24 bis zum 27 Mai 1961 wurden die Uberbauten der Strelasundbrucke ersetzt Das neue Teilstuck der Eisenbahnbrucke war 43 Meter lang und wog 180 Tonnen das Teilstuck der Strassenbrucke wog bei einer Lange von 47 Metern 240 Tonnen Die alten Uberbauten wurden zerlegt und mit 120 Guterwagen in Stahlwerke der DDR transportiert Auf der Klappbrucke wurde 1971 der Fahrbahnbelag erneuert In der DDR wurden in den 1980er Jahren die Eisenbahnstrecken Richtung Norden elektrifiziert auch die Strecke nach Sassnitz erhielt Fahrleitungen Die Ziegelgrabenbrucke erhielt eine steife Stromschiene die ein gefahrloses Offnen der Brucke und Passieren von Schiffen ermoglichte Ebenfalls in den 1980er Jahren traten zunehmend Ermudungserscheinungen an den stark beanspruchten Stahluberbauten auf im Jahr 1989 wurden funf Millionen Tonnen Guter per Eisenbahn uber die Brucke transportiert Zuge durften die Ziegelgrabenbrucke ab 1986 nur noch mit 30 km h befahren Ab 1987 bereitete die Reichsbahn den Austausch von Uberbauten der Strelasundbrucke vor Das Unternehmen Stahlbau Dessau wurde mit den Arbeiten beauftragt Es fertigte in Mukran vier jeweils 135 Meter lange und 583 Tonnen schwere Bruckenteile an die auf dem Seeweg mit Pontons der NVA im Schleppverband nach Stralsund transportiert wurden Am 9 Mai 1990 passierte der letzte Zug den Rugendamm danach wurde der Eisenbahnverkehr unterbrochen Mit Hilfe von Schwimmkranen wurden die alten Uberbauten von den Lagern und Tragern angehoben und ausgeschwommen und die neuen eingeschwommen und auf die Lager gelegt Am 13 Mai 1990 fuhr der erste regulare Zug uber die nun erneuerte Eisenbahnbrucke uber den Strelasund diese Brucke durfte von den Zugen wieder mit 90 km h passiert werden Fur die Ziegelgrabenbrucke bestand die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km h jedoch weiterhin Am 9 Mai 1992 begannen hier Sanierungsmassnahmen Ziel war es den elektromechanisch angetriebenen beweglichen Uberbau durch eine 29 Meter lange vollhydraulisch angetriebene Waagebalken Klappbrucke zu ersetzen Auch der Pylonschaft der Pylonfuss die beweglichen und festen Uberbauten 1 und 3 sollten durch das Unternehmen Stahlbau Dessau ersetzt werden Die Arbeiten begannen vor Ort mit dem Abheben des 140 Tonnen schweren Waagebalkens und endeten 70 Stunden spater am 15 Mai 1992 mit dem Aufsetzen des neuen Waagebalkens durch den Schwimmkran Magnus I Nach weiteren Arbeiten durfte am 3 Juni 1992 der erste Zug mit 90 km h die Ziegelgrabenbrucke passieren Doch auch der Strassenteil der Brucken war den Belastungen nicht mehr ganz gewachsen Seit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland 1990 stieg der Kraftfahrzeugverkehr stetig an Am Strassenteil der Klappbrucke wurden in den Jahren 1993 und 1994 der Motor der Notantrieb und Teile des Getriebes gewechselt Am 10 August 1998 begann eine Generaluberholung Neue Uberbauten wurden aus Sande und aus Magdeburg angeliefert Aus Papenburg traf am 2 Marz 1999 per Schiff der bewegliche Uberbau und der Waagebalken ein Die Schwimmkrane Enak und Thor wurden fur die Arbeiten gechartert In der Zeit vom 4 bis zum 8 Marz 1999 wurden Uberbauten und Waagebalken in den Abend und Nachtstunden ausgewechselt zuerst der Uberbau 1 dann der Waagebalken das Gegengewicht und die Klappe Letzteres bereitete einige Probleme sodass das alte Hauptdrehlager mit Schneidbrennern abgetrennt werden musste Am Uberbau 3 musste zunachst die alte Fahrbahn abgetragen werden ohne diese Gewichtsreduzierung ware die Maximallast des Schwimmkrans um 38 Tonnen uberschritten worden Am 9 Marz 1999 fand der erste regulare Bruckenzug der neuen Strassenbrucke statt nbsp Erneuerung der Eisenbahnklappbrucke im Oktober 2007Im Jahr 2005 wurden an den vertikalen und horizontalen Blechen der Waagebalkendrehbocke am Eisenbahnteil Risse festgestellt Die Bruckenoffnungszeiten wurden daraufhin reduziert Im Oktober 2006 wurde mit vorbereitenden Arbeiten fur einen Austausch begonnen Am 7 Oktober 2007 wurde dann vom Schwimmkran Taklift der 240 Tonnen schwere Waagebalken der Eisenbahnbrucke ausgehoben und auf eine Schubschiffeinheit verladen auf der der Balken zur Verschrottung abtransportiert wurde Er wurde durch einen im DB Fertigungswerk Dresden gefertigten 275 Tonnen schweren Waagebalken ersetzt Der Neubau der Eisenbahnbrucke uber den Ziegelgraben kostete etwa 6 Millionen Euro Wahrend des Austauschs war der Eisenbahnverkehr von und nach Rugen von Anfang Oktober bis zum 31 Oktober 2007 unterbrochen Auch fur die Strassenverbindung zwischen Stralsund und Altefahr wurde im Oktober 2007 mit den Untersuchungen und Planungen fur eine Erneuerung begonnen Vorgesehen war die Erneuerung des Korrosionsschutzes bzw der Austausch der Bruckentrager und die Erneuerung von Strassenplatten Anvisiert wurde zunachst ein Baustart im Jahr 2009 4 Die Bauarbeiten zur Erneuerung der Fahrbahn begannen schliesslich im Mai 2010 Die gesamte Strassenverbindung uber den Rugendamm wurde fur die Zeit der Bauarbeiten fur den Strassenverkehr gesperrt einzig Zuge sowie Radfahrer und Fussganger konnten noch passieren Bei der Sanierung wurden unter anderem verrostete Stahlkonstruktionen durch neue Trager ersetzt der Damm wurde gesichert und die alte Fahrbahn ausgebaut und durch Stahlplatten ersetzt wobei der beim Bau verwendete Stahl mit den neuen Stahlplatten mittels Passschrauben verbunden wurde Durch neue Stahllegierungen Konstruktions und Montageverfahren konnte das Gewicht des Rugendamms dabei um etwa ein Drittel reduziert werden Kunftig darf die Brucke durch Zuge wieder mit 50 km h befahren werden Im Dezember 2011 wurde der Rugendamm nach fast 19 Monaten Bauzeit wieder fur den Verkehr freigegeben Die Baukosten von 12 6 Millionen Euro trugen der Bund und die EU 5 Erste Planungen fur einen neuen Rugendamm Bearbeiten Die Kapazitat der Eisenbahnbrucke war begrenzt So wurden bereits 1952 fur den geplanten militarischen Rugenhafen zwei zusatzliche Brucken geplant Die Planungen fur dieses Hafenprojekt wurden 1953 aber bereits wieder eingestellt 6 Nach dem Ausbau des Hafens Mukran hatte noch weit mehr Verkehr uber die Schiene abgewickelt werden konnen doch scheiterten derartige Vorhaben an dem Nadelohr Rugendamm Mitte der 1980er Jahre begannen daher Bauvorbereitungen fur einen zweiten Rugendamm Die Deutsche Reichsbahn bereitete die Generalreparatur der Eisenbahnbrucke der Strelasundbrucke ab 1990 vor Die Klappbrucke sollte von 1991 bis 1995 durch einen vierstreifigen ebenfalls klappbaren Neubau nordlich der vorhandenen Ziegelgrabenbrucke ersetzt werden das Gleis uber die Ziegelgrabenbrucke sollte nur noch fur den Verkehr von Stralsund nach Sassnitz genutzt die Strassenbrucke fur ein Gleis fur die Gegenrichtung umgebaut werden Nach 1995 sollte 17 Meter neben der bestehenden dann eine neue zweigleisige Strelasundbrucke gebaut werden Die Plane wurden jedoch nie umgesetzt auch weil technische Kontrollen an den Pfeilern der Strelasundbrucke ergeben hatten dass keine umfassenden Instandsetzungsmassnahmen vonnoten waren Rugenbrucke Zweite Strelasundquerung Bearbeiten Am 31 August 2004 begann mit der ersten Ortbetonpfahlgrundung der Bau der zweiten Strelasundquerung eines der langsten Bruckenbauwerke Deutschlands In einer vom Land Mecklenburg Vorpommern und der Ostsee Zeitung veranstalteten Namenssuche setzte sich der Name Rugenbrucke durch Wirtschaftsminister Otto Ebnet hat diesen dem Bundesverkehrsministerium als offiziellen Namen vorgeschlagen Diese Brucke wurde im Oktober 2007 fertiggestellt nbsp Die RugenbruckeArchitektur Bearbeiten Der Entwurf stammt von der Ingenieurgesellschaft Schussler Plan in Zusammenarbeit mit dem Rostocker Architekten Andre Keipke Er sagte seine Idee sei dabei gewesen fur eine maritime Stadt wie Stralsund die Form der Segeljachten auf zu nehmen 7 Aus asthetischen Grunden wurde einer teureren Schragseilbrucke der Vorzug gegenuber anderen Varianten Balkenbrucke Bogenbrucke gegeben 8 Die Kirchturme der benachbarten historischen Stralsunder Altstadt UNESCO Welterbe werden von den Pylonen der Brucke uberragt Der Architekt des Bauwerks sagte dazu in einem Interview vor dem Hintergrund des Streits um die Dresdner Waldschlosschenbrucke In der Tat gab es fast das gleiche Problem Von Anfang an aber wurde in Stralsund mit der UNESCO zusammengearbeitet so dass dieses Gremium nicht vor einen fertigen Entwurf gestellt wurde sondern immer am Prozess des Werdens beteiligt war 7 Bauausfuhrende Unternehmen Bearbeiten Das zu seiner Zeit grosste Bruckenbauvorhaben Deutschlands wurde von der Deutsche Einheit Fernstrassenplanungs und bau GmbH DEGES in Umsetzung der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit geplant und im Bau betreut Im Ausschreibungsverfahren gab es sieben Anbieter Die Auftragsvergabe fur das mit 85 Millionen Euro Baukosten geplante Projekt erfolgte an die Arbeitsgemeinschaft Strelasundquerung bestehend aus den Bauunternehmen Walter Bau AG vereinigt mit DYWIDAG mit der technischen Federfuhrung und Max Bogl Bauunternehmung GmbH mit der kaufmannischen Federfuhrung Nach der Insolvenz der Walter Bau AG im Jahr 2005 wurde das Projekt durch die Max Bogl GmbH fertiggestellt Die Grundungsarbeiten wurden durch die Arbeitsgemeinschaft Grundung Strelasundquerung bestehend aus den Firmen Walter Bau AG vereinigt mit Dywidag spater nach v g Insolvenz durch die Dywidag Bau GmbH Bohlen amp Doyen Bauservice GmbH und Colcrete von Essen GmbH amp Co KG ausgefuhrt Vorarbeiten Bearbeiten Bereits im Herbst 1998 erfolgten die ersten Bohrungen zur Untersuchung der Tragfahigkeit des Baugrundes im Bereich des Ziegelgrabens von einem Ponton aus der jeweils durch einen Hafenschlepper in Position gebracht wurde Im Dezember 1998 wurde der Ponton in den Bereich nordostlich des Danholms geschleppt Als der Ponton beim Umsetzen im Treibeis steckenblieb und weiteres Treibeis zu erwarten war wurde das Bohrgestange auf ein eistaugliches Spezialschiff mit eigenem Antrieb umgesetzt Im Juli 2004 wurden mit Messinstrumenten bestuckte Betonpfahle in die Erde gerammt die einem Belastungstest der kunftigen Bruckenfundamente dienten Baudurchfuhrung Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama der Bruckenkonstruktion uber den Ziegelgraben nbsp Aufspulung nahe Altefahr Oktober 2005 nbsp Taklift 7 im Hafen Oktober 2005 nbsp Schalungskonstruktion Oktober 2005 nbsp Modell der Stahlseile nbsp Asphaltierarbeiten Oktober 2007 Am 31 August 2004 gaben Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe und Mecklenburg Vorpommerns Ministerprasident Harald Ringstorff das Startsignal fur den Baubeginn Mit einer 470 PS starken 120 Tonnen Ramme wurde ein doppelwandiges Stahlrohr mit einem Durchmesser von 1 5 Meter 24 Meter tief in die Erde getrieben Diese erste Grundung diente einer Probebelastung Im September 2004 begannen die Rammarbeiten der Spundwande am Rugendammbauwerk Diese bestehen aus bis zu 23 Meter langen 12 Tonnen schweren Bohlen die mittels hydraulischer Vibratoren in den Boden getrieben wurden Mit den Spundwanden wurden kunstliche Inseln geschaffen die von Altefahr aus bis zu 500 Meter in den Strelasund hineinragen und bis an den alten Rugendamm reichen und an deren Kopf die eigentliche Brucke beginnt Aus den entstehenden Kasten wurde der weiche nicht tragfahige Meeresgrund die Mudde gepumpt 70 000 m dieser Masse wurden auf Rugen zwischengelagert und spater als Fullstoff fur den Bruckenbau Abdeckmaterial fur Deponien oder als Dunger fur die Landwirtschaft genutzt Fur alle Pfeiler des Bauwerkes wurden auf diese Weise die Grundungen vorbereitet In den vor Stralsund entstandenen Spundwandkasten wurden ab Januar 2005 die ersten Pfahlgrundungen fur die Pfeiler hergestellt Fur die Durchfuhrung der Pfahlgrundung wurde von der Arbeitsgemeinschaft Grundung Strelasundquerung bestehend aus den Unternehmen Colcrete von Essen DYWIDAG und Bohlen amp Doyen ein spezieller Bohrkatamaran entwickelt und gebaut Nach der Pfahlgrundung folgte der Einbau von 1 5 Meter Unterwasserbeton Komplettiert wurde das Fundament durch eine weitere drei Meter starke Betonschicht Im Februar 2005 wurden insgesamt 45 je 30 Meter lange Pfahle mit einem Durchmesser von 1 5 Metern als Basis fur den 126 Meter hohen Pylon in die Erde gerammt Sie wurden mit jeweils 60 m Beton gefullt Die kunstliche Insel vor Altefahr wurde von Ende Mai bis November 2005 mit 180 000 m Sand gefullt der von der Vertiefung der Fahrrinne der Stralsunder Nordansteuerung auf 4 5 Meter stammt Nachdem schon seit April auf der nahe der Baustelle befindlichen Freiflache der Mahnkeschen Wiesen Stahlteile fur die spatere Brucke vorgefertigt wurden wurde das erste dieser Bruckensegmente am 6 Juni 2005 mit Autokranen montiert Diese Stahlsegmente uber dem Vorland wurden spater mit einer Betonfahrbahnplatte erganzt Im Gegensatz dazu wurde bei Bauwerk 1 1 der Bruckenabschnitt mit dem vorgespannten Plattenbalken mit einem Lehrgerust ausgefuhrt Ende Oktober traf Europas hochster 3300 Tonnen schwerer Schwimmkran Taklift 7 aus Rotterdam in Stralsund ein Fur diesen Schwimmkran der Lasten bis zu 1200 Tonnen heben kann war bereits seit dem Jahr 2003 die nordliche Ansteuerung Stralsunds im Strelasund tiefer ausgebaggert worden Am letzten 40 Meter hohen Trager auf dem Festland wurde eine stahlerne Hilfskonstruktion mit einem Eigengewicht von 78 Tonnen befestigt und mit Hilfe des Schwimmkrans am 1 November 2005 das erste 490 Tonnen schwere Stahlsegment der Brucke uber den Ziegelgraben aufgesetzt Dieser Teil der Konstruktion wird durch die Schragseile des Pylons gehalten Am 4 November 2005 wurde auf der Festlandseite das letzte Bruckenteil ein 388 Tonnen schweres 60 Meter langes Teilstuck per Autokran aufgesetzt Am 28 November 2005 wurde das mit 820 Tonnen schwerste Teilsegment des 126 Meter langen Feldes mit Hilfe des Schwimmkrans und einer Hilfskonstruktion in Form eines Litzenhebers auf den Pylonfuss gesetzt Das Verschweissen dieses Stuckes mit dem auf dem letzten Festlandpfeiler ruhenden Segment dauerte zehn Tage Das Hauptfeld mit 198 Meter Spannweite wird im Freivorbau errichtet Die Bauwerke 3 5 wurden mittels einer Vorschubrustung mit angehangter Schalungskonstruktion feldweise mit Spannbeton hergestellt Dabei kam eine gemischte Vorspannung mit internen und externen Spanngliedern zur Anwendung Am 7 Dezember 2005 hob der Schwimmkran den 400 Tonnen schweren Pylonfuss auf den Betonpfeiler im Ziegelgraben Die ersten Spannseile wurden Anfang Januar 2006 gezogen Am 24 Februar 2006 war der Pylon bereits 100 Meter hoch am 5 Marz 2006 war mit dem letzten Pylonteil die Hohe von 127 75 Metern erreicht Der Pylon wurde mit einer Neigung von einem Grad nach Westen errichtet diese wird nach Spannung des letzten Seils ausgeglichen Das letzte Stahlsegment wurde durch den Schwimmkran am 6 April 2006 nahe dem Danholm eingehoben wo bereits der Betonbau auf zehn Meter herangeruckt war Nach Fertigstellung des Anschlusses vom Betonbau zur Stahlbrucke wurde das Schalgerust zum anderen Ende der fertigen Konstruktion am Danholm in Richtung Rugen umgesetzt von wo aus der Vortrieb in Richtung Altefahr erfolgt An den Bruckenteilen wurden unterdessen die Windabweiser montiert Am 21 Juni 2007 begannen die Asphaltierungsarbeiten bei denen auch eine satellitengesteuerte Strassenwalze zum Einsatz kam Am 23 Juli 2007 erreichte das Vorschubgerust das erste Lager auf der Insel Rugen Die windabweisenden Zaune wurden montiert und Versorgungsleitungen verlegt Im Oktober 2007 wurde die Brucke zur Nutzung ubergeben Nachdem zunachst die elektronischen Verkehrsuberwachungsanlagen getestet wurden waren nur zwei der drei Fahrbahnstreifen zur Nutzung freigegeben Erstmals zu Ostern 2008 wurde auch der dritte Fahrstreifen genutzt Das Pyloneum Bearbeiten nbsp PyloneumIn Stralsund informierte ab dem 10 November 2005 das Pyloneum ein Informationszentrum in der Danholmstrasse nahe der Baustelle uber das Projekt Zudem wurden jeweils samstags Fuhrungen zur Baustelle der Brucke angeboten Bis Juli 2007 wurden uber 50 000 Besucher gezahlt 9 Nach der Eroffnung der Brucke wurde das Pyloneum aufgegeben im Februar 2019 wurde das Gelande zur Zwangsversteigerung angeboten das Gebaude steht aktuell 2020 leer Umweltbelastungen und Massnahmen zum Umwelt und Tierschutz Bearbeiten Im Rahmen der Planungen wurde die bundesweit umfangreichste Untersuchung zum Vogelzug durchgefuhrt die DEGES gab fur Untersuchungen der Beeintrachtigung von Vogelzug und Fischschwarmen 500 000 Euro aus Nach diesen Untersuchungen ist das Kollisionsrisiko gering Die Tragseile wurden zudem in einer fur die Vogel besonders gut wahrnehmbaren Form ausgefuhrt Auf den Bruckenbauwerken sollen Uberflughilfen das Einfliegen in den Verkehrsraum verhindern Die Brucke wird nicht beleuchtet Wahrend des Heringszuges im Fruhjahr ruhten die Rammarbeiten Nach Deges Angaben wurden insgesamt 8 5 Hektar Boden versiegelt und mehr als sechs Hektar Kustenbiotope auf dem Danholm und der Insel Rugen zerstort Zudem gingen 2 8 Hektar Fledermaus Jagdreviere verloren 10 Als Ersatzmassnahme fur den Bau der zweiten Strelasundquerung wird in der Mellnitz Uselitzer Wiek eine Renaturierungsmassnahme durchgefuhrt Kritik Bearbeiten Bereits wahrend der Planungen hatten vor allem Umweltverbande Kritik an dem teuren Projekt geaussert Beeintrachtigungen von Vogeln und Fischen wurden befurchtet Zum Baubeginn am 31 August 2004 prangte direkt gegenuber dem offiziellen Festzelt ein Transparent mit der Aufschrift Teure Brucke Riesenstrasse Grossenwahn bei leerer Kasse Nach Meinung zahlreicher Kritiker gehe die Planung an den Bedurfnissen der Region vorbei zudem werde ein touristischer Massenansturm auf die Insel Rugen befurchtet Auf der alten Brucke wurden in Spitzenzeiten bis zu 20 000 Fahrzeuge taglich gezahlt auf der neuen rechnen Experten mit 30 000 Fahrzeugen pro Tag Dass aber das Strassennetz der Insel die Erhohung um 50 Prozent verkraften konne sei zweifelhaft Hoffnungen Bearbeiten Befurworter des Projektes fuhrten an dass die Brucke zum wirtschaftlichen Aufschwung besonders in Vorpommern und auf Rugen beitragen werde Neben dem erwarteten Zuwachs im Tourismus konnten potenzielle Investoren besser planen Der Fahrhafen Sassnitz wurde von der Brucke stark profitieren Beim Bau sollten bis zu 30 Millionen Euro in die Region an beteiligte Unternehmen fliessen Bauarbeiter aus der Region waren am Bau beteiligt Eine Initiative Pro A 20 hatte sich unter anderem mit Unterschriftensammlungen fur die Strelasundbrucke eingesetzt Eroffnung Bearbeiten Am Wochenende vom 19 zum 21 Oktober 2007 wurde die Brucke eroffnet Ein Volksfest sowie der Rugenbruckenlauf uber die Strecke von sechs beziehungsweise zehn Kilometern und die Uberquerung der Brucke durch die Teilnehmer der Tour d Allee bildeten das Rahmenprogramm Wahrend dieser Tage wurden in Altefahr und in Stralsund zahlreiche Veranstaltungen durchgefuhrt Am 19 Oktober feierten etwa 40 000 Gaste die Einweihung der Rugenbrucke das Fest wurde durch den Stralsunder Oberburgermeister Harald Lastovka und die Rugener Landratin eroffnet Nach der offiziellen Eroffnung am 20 Oktober durch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel deren Wahlkreis auf Rugen sowie in Stralsund und Nordvorpommern liegt wurde die Brucke an den beiden Tagen durch etwa 330 000 Besucher begangen Am Nachmittag des 22 Oktober 2007 wurde die Brucke fur den Kraftfahrzeugverkehr freigegeben nbsp Feuerwerk mit Lasershow am 20 Oktober 2007 nbsp Rugenbrucke mit festlicher Beleuchtung am 20 Oktober 2007 nbsp Bruckenlauf am 21 Oktober 2007 nbsp Freigabe fur Fussganger am 2 EroffnungstagKosten Bearbeiten Die neue vier Kilometer lange Strelasundverbindung kostete insgesamt ungefahr 125 Millionen Euro 11 der Bruckenzug allein ungefahr 100 Millionen Euro 85 Millionen waren einmal geplant 12 Anfangs war privatwirtschaftlich eine Finanzierung des Projektes mit Mautgebuhren vorgesehen die jedoch scheiterte 13 Die Brucke wurde schliesslich vollstandig aus offentlichen Mitteln finanziert und ist nun mautfrei nutzbar Technische Daten Bearbeiten Name Bauwerk 14 Konstruktion Lange Stutzweiten Konstruktions hohe BruckenflacheVorlandbrucken Stralsund BW 1 1 2 stegiger Spannbetonplattenbalken 327 5 m 29 0 30 5 7 33 5 32 5 m 1 8 m 4912 m BW 1 2 Stahlverbundkasten 317 0 m 48 0 49 0 72 0 2 49 0 48 0 m 2 5 m 4755 m Ziegelgrabenbrucke BW 2 Schragseilbrucke 583 3 m 54 0 72 0 126 0 198 0 72 0 59 3 m 3 15 m 8720 m Vorlandbrucke Danholm BW 3 Spannbetonhohlkasten 532 3 m 52 32 8 53 22 52 22 m 2 12 m 7985 m Vorlandbrucke Strelasund BW 4 Spannbetonhohlkasten 532 2 m 52 22 8 53 22 52 22 m 2 12 m 7983 m Strelasundbrucke BW 5 Spannbetonhohlkasten 539 0 m 53 0 8 54 0 53 0 m 2 12 m 8085 m Insgesamt wurden ungefahr 71 200 Kubikmeter Beton 7 600 Tonnen Betonstahl 7 400 Tonnen Konstruktionsstahl und 7 100 Tonnen Spundwandstahl verbaut 15 Rugenbruckenlauf BearbeitenAlljahrlich im Oktober wird seit 2007 der Rugenbruckenlauf mit Marathon durchgefuhrt der die Teilnehmer uber die Brucke fuhrt Literatur BearbeitenLohse Der Rugendamm In Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahnverwaltungen Band 71 Nr 47 19 November 1931 S 1245 1250 Horst Auerbach Red Von den Postseglern nach Schweden zur Hochbrucke uber den Strelasund Hrsg Forderverein des Marinemuseums Danholm e V Schriftenreihe des Marinemuseums Danholm Heft 9 Stralsund 2004 Herbert Ewe Geschichte der Hansestadt Stralsund H Bohlau Weimar 1984 DNB 840940254 Herbert Ewe Stralsund 1 Auflage Carl Hinstorff Rostock 1987 ISBN 3 356 00082 9 Herbert Ewe Harry Hardenberg Gunter Ewald Stralsund Die Stadt am Meer Carl Hinstorff Rostock 1997 ISBN 3 356 00738 6 Bildband Martin Steinkuhler Bau der 2 Strelasundquerung In Tiefbau 118 Jahrgang Nr 4 Neumarkt April 2006 S 186 191 baumaschine de PDF 4 4 MB abgerufen am 27 Marz 2013 Wolfgang Rudolph Stralsund Die Stadt am Meer Hrsg Kathe Miethe Carl Hinstorff Rostock 1955 DNB 454220316 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Strelasundquerung Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Amtliche Karten fur die Klein und Sportschifffahrt Satz 3006 Blatt 22 Ausgabe 2017 2018 vom 13 Januar 2017 sowie Amtliche Seekarten 1579 5 Ausgabe vom 27 Mai 2016 und 1622 11 Ausgabe vom 13 November 2015 BSH Hamburg und Rostock Bruckenoffnung Rugen Aktuell Abgerufen am 30 August 2021 Robert Bassel Brucke uber den Bodden von Stralsund nach Rugen Schinkelwettbewerb 1879 In tu berlin de Technische Universitat Berlin abgerufen am 27 Marz 2013 Online Architekturmuseum Ostsee Zeitung Hrsg Planung fur Sanierung des alten Rugendamms beginnt Stralsund 25 Oktober 2007 Zeitungsartikel Ostsee Zeitung Hrsg Ruhe fur die nachsten 30 Jahre Stralsund 12 Dezember 2011 Zeitungsartikel Als die DDR Rugen fur die Rustung opfern wollte in Hamburger Abendblatt 26 Juli 2018 S 10 a b Wir haben Dresden Hilfe angeboten Der Rostocker Andre Keipke Architekt der Rugenbrucke und u a 1 Preistrager des Wettbewerbs zur Gottleubatalbrucke im Interview der DNN vom 5 Mai 2007 Strelasundquerung Ein Zweimaster fur den Sprung nach Rugen Nicht mehr online verfugbar In bmvbs de Bundesministerium fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung 14 Marz 2008 archiviert vom Original am 26 Marz 2013 abgerufen am 27 Marz 2013 Amtliche Informationen nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bmvbs de Bereits 50 000 Besucher am Pyloneum begrusst Pressemitteilung auf www stralsund de 6 Juli 2007 1 2 Vorlage Toter Link www stralsund de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Ostsee Zeitung Hrsg Das Umweltkonto Rugenbrucke Stralsund 25 Marz 2008 Zeitungsartikel Hennerkes Rohbau der neuen Strelasundquerung ist fertig In eukv net Europaischer Berufs Kraftfahrerverband e V 1 August 2007 abgerufen am 27 Marz 2013 Zusammenfassung Neu Details Bruckenschlag Uber den Strelasund Neue Rugenbrucke im Rohbau weitgehend fertiggestellt Verkehr soll ab 22 Oktober rollen Von Ralph Sommer 4 August 2007 Memento vom 9 November 2007 im Internet Archive Thorsten Beckers Die Realisierung von Projekten nach dem PPP Ansatz bei Bundesfernstrassen Berlin 2005 Gescheiterte Konzessionsvergabe bei der Strelasundquerung und nicht weiterverfolgte Projekte S 165 kobv de PDF 867 kB abgerufen am 27 Marz 2013 Dissertation B96n Zweite Strelasundquerung Vom Festland zur Insel Rugen autobahngeschichte de abgerufen am 3 Oktober 2016 Haufig gestellte Fragen zum Rugenzubringer und zur Strelasundquerung Nicht mehr online verfugbar In bmvbs de Bundesministerium fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung 17 August 2011 archiviert vom Original am 26 Marz 2013 abgerufen am 27 Marz 2013 Amtliche Daten nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bmvbs de 54 308236 13 111094 Koordinaten 54 18 29 6 N 13 6 39 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strelasundquerung amp oldid 238834338