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Das Projekt Rugenhafen 1 war ein Kriegshafenbauprojekt das uber mehrere historische Phasen verfolgt wurde Es sah den Bau eines Kriegshafens in der Rugener Boddenlandschaft vor Hierzu gab es Planungen Preussens des Deutschen Reiches und der DDR Teilelemente der Planungen wurden umgesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Preussische Planungen 2 Planungen im Deutschen Reich 3 Planungen der DDR 4 Literatur 5 EinzelnachweisePreussische Planungen BearbeitenErstmals wurde die Errichtung eines Kriegshafens im Jasmunder Bodden wahrend des Aufbaus der Flotte des deutschen Bundes unter Admiral Karl Rudolf Brommy erwogen Die deutsche Reichsflotte wurde jedoch im Jahr 1852 aus Finanznot aufgelost Im gleichen Zeitraum wurde der preussische Admiral Prinz Adalbert von Preussen auf die strategische Lage Rugens fur die Verteidigung der norddeutschen Ostseekuste aufmerksam Der Geheime Oberbaurat Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen pladierte in einem Gutachten 1853 fur den Bau eines Kriegshafens auf Rugen Vorgesehen war ein Durchstich durch die Schaabe bei Glowe um einen kombinierten Kriegs und Handelshafen zu erbauen 1855 wurde der Plan aus Kostengrunden uberarbeitet und sah nun einen Hafen mit Eisenbahnanschluss bei Gross Banzelvitz vor Geplant war der Bau von drei Hafenbecken Schiffbau und Schiffsausrustungseinrichtungen sowie dazugehorigen Werkstatten und Wohnraum fur das Personal Des Weiteren sollten Forts und Kasernen der landseitigen Sicherung des Kriegshafens dienen In den Planungen ab dem Jahr 1864 war zusatzlich eine Kriegsschiffswerft vorgesehen Nach dem Deutsch Danischen Krieg wurden die Planungen zugunsten Kiels aufgegeben 2 Planungen im Deutschen Reich BearbeitenIm Deutschen Reich wurden die Planungen wieder aufgegriffen Im Jahr 1937 begannen unter der Leitung des Marineoberbaudirektors Linde erste Projektierungen fur das Projekt Rugenhafen Geplant war der Bau eines Kriegshafens fur U Boote und kleinere Sicherungsfahrzeuge Erste Erdarbeiten begannen 1938 Des Weiteren wurde bei Glowe eine erste stahlerne Anlegebrucke fur U Boote errichtet Vorgesehen war der Bau des Hafens bei Gross Banzelvitz Fur den direkten Zugang zur Ostsee war ein Durchstich ostlich des Ortes Glowe vorgesehen Im sogenannten Z Plan vom 17 Mai 1939 war die Stationierung folgender Verbande im Rugenhafen vorgesehen 1 U Flottille mit 9 U Booten 9 U Flottille mit 9 U Booten 13 U Flottille mit 9 U Booten 15 U Flottille mit 9 U Booten 17 U Flottille mit 9 U BootenZur Luftsicherung des Kriegshafens sollten drei Seefliegerhorste dienen Einer bei Parow Nahe Stralsund bei Dranske auf dem Bug und bei Gager auf der Halbinsel Monchgut Beim Kap Arkona und bei Dornbusch auf der Insel Hiddensee sollten grosse Kustenartilleriestellungen entstehen Nach dem deutschen Sieg beim Uberfall auf Polen wurden die Arbeiten am Projekt eingestellt Im Jahr 1944 wurden die Planungen nochmals aufgegriffen Beim Rugenhafen war der Bau einer sehr grossen verbunkerten U Boot Werft vorgesehen Der Bunker sollte eine Kapazitat von 36 Werftliegeplatzen fur U Boote des Typs XXI haben Der weitere Kriegsverlauf verhinderte die Ausfuhrung des Projektes 2 Planungen der DDR BearbeitenMit dem Aufbau der DDR Volksmarine Anfang der 1950er Jahre wurden die Plane fur den Bau eines Rugenhafens nochmals projektiert Dem waren sowjetische Uberlegungen fur einen eigenen Stutzpunkt an dieser Stelle vorausgegangen 3 Ziel war der Aufbau eines U Boot Bunkers einer Reparaturwerft zweier Neubauwerften sowie eines Handels und Fischereihafens im Jasmunder Bodden Der Zugang sollte uber zwei Kanale erfolgen bei Glowe und bei Prora Des Weiteren sollten bei Kap Arkona bei Lohme und bei Dornbusch auf der Insel Hiddensee grosse Kustenartilleriestellungen entstehen Im Juli 1952 begannen die Arbeiten mit der Anlage eines Kanals bei Glowe Im Sonderbauvorhaben Glowe kam der VEB Bauunion Nord und fur schwere Arbeiten bis zu 3000 politische Gefangene zum Einsatz Die Bauarbeiten an diesem Projekt wurden nach dem Aufstand vom 17 Juni 1953 an dem sich auch ein Teil der Gefangenen beteiligte vorlaufig und am 15 August 1953 endgultig eingestellt 4 Letztmals erwahnt wurde das Projekt Rugenhafen im Plan fur den Aufbau der Seestreitkrafte der DDR fur das Jahr 1956 1960 auf der Grundlage der Ergebnisse des Aufbaus bis 1955 In diesem wurde unter Punkt B 2d erwahnt Der Bau der Hauptflottenbasis Rugen ist bis 1960 zur Nutzung zu mindestens 70 fertigzustellen Dieser Plan wurde am 8 Juni 1955 vom Chef der Verwaltung der VP See Vizeadmiral Waldemar Verner dem Politburo der DDR vorgelegt 1 Literatur BearbeitenAls die DDR Rugen fur die Rustung opfern wollte In Hamburger Abendblatt 26 Juli 2018 S 10 Wolfgang Klietz Rugenhafen In Zeitgeschichte regional Heft 1 2018 Einzelnachweise Bearbeiten a b Dieter Flohr 17 Juni 1953 vereitelte Rugener Kriegshafen In Ostsee Zeitung vom 11 Marz 2006 a b Joachim H Rudek Der Rugenhafen Die endlose Geschichte von der deutschen Kleinstaaterei bis zur DDR Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft Ostsee Schriftenreihe H 13 ZDB ID 1471344 5 Schiffahrtsgeschichtliche Gesellschaft Ostsee Rostock 2000 Fritz Minow Die Volkspolizei See VP See 1952 1956 In Hartmut Kluver Hrsg Stationen deutscher Marinegeschichte II Deutsche Seeverbande 1945 1956 Beitrage zur Schiffahrtsgeschichte Bd 4 Deutsche Gesellschaft fur Schiffahrts und Marinegeschichte Dusseldorf 2001 ISBN 3 935091 08 7 S 109 ff Ingo Pfeiffer Marinehafenprojekt am Volksaufstand gescheitert In Marineforum Heft 12 1992 ISSN 0172 8547 S 437 f Deutsche U Boot Bunker des Zweiten Weltkriegs nbsp Bornholm nbsp Bordeaux Brest La Rochelle Lorient Martha St Nazaire nbsp Hornisse Elbe II Fink II Kilian Konrad Nordsee III Rugenhafen Valentin Weichsel I Weichsel II Wespe nbsp Bruno Dora I Dora II nbsp Nikolajew Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rugenhafen amp oldid 234492804