www.wikidata.de-de.nina.az
Dranske ist eine Gemeinde im Landkreis Vorpommern Rugen im Norden der Insel Rugen in Mecklenburg Vorpommern Deutschland Sie wird vom Amt Nord Rugen mit Sitz in der Gemeinde Sagard verwaltet Wappen Deutschlandkarte54 630833333333 13 23 2 Koordinaten 54 38 N 13 14 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Vorpommern RugenAmt Nord RugenHohe 2 m u NHNFlache 20 76 km2Einwohner 1155 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 56 Einwohner je km2Postleitzahl 18556Vorwahl 038391Kfz Kennzeichen VR GMN NVP RDG RUGGemeindeschlussel 13 0 73 019Adresse der Amtsverwaltung Ernst Thalmann Strasse 3718551 SagardWebsite gemeinde dranske deBurgermeister Lothar Kuhn 2 Lage der Gemeinde Dranske im Landkreis Vorpommern RugenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Ortsgliederung 2 Geschichte 2 1 Name 2 2 Mittelalter 2 3 1600 1900 2 4 Neuere Zeit 2 5 Ortsteile 3 Politik 3 1 Gemeindevertretung und Burgermeister 3 2 Wappen 3 3 Flagge 4 Sehenswurdigkeiten 5 Veranstaltungen 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie und Ortsgliederung Bearbeiten nbsp Dranske 2011 Das ehemalige Fischerdorf Dranske liegt zwischen dem Wieker Bodden und der Ostsee Das Gemeindegebiet umfasst den sudwestlichen Teil der Halbinsel Wittow und deren Landzunge Bug Dranske ist die grosste Gemeinde auf der Halbinsel Wittow Einzige Nachbargemeinden von Dranske sind Altenkirchen und Wiek im Nordosten Zur Gemeinde Dranske gehoren die Ortsteile Dranske Banz Bug Dranske Hof Goos Gramtitz Kreptitz Kuhle Lancken Nonnevitz und Starrvitz Heute gehort der sudlichste Teil des Bugs zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft Diesen kann man im Rahmen einer gefuhrten Wanderung besuchen Fur den nordlichen ehemals militarisch genutzten Teil des Bugs gibt es derzeit noch kein realisiertes Nutzungskonzept Von Dranske verlauft ein Hochuferweg entlang der Ostseekuste bis zum Kap Arkona Dieser Weg tangiert das Erholungsgebiet Bakenberg mit Sandstrand unterhalb der Steilkuste und dem Kustenwald Geschichte BearbeitenName Bearbeiten Der Beginn der Entwicklung des Dorfes ist unbekannt lediglich der Ortsname deutet auf eine Besiedlung in slawischer Zeit hin Der Name des Ortes Dranske leitet sich aus dem slawischen Wort Dransky ab das Stock bedeutet oder auch vom wendischen Doronecy oder Dornik gedeutet als Schwarzdorn Schlehdorn Mittelalter Bearbeiten Dranske wie auch die anderen Ortschaften der Gemeinde Goos Lancken Kreptitz Starrvitz Gramtitz Banz Nonnevitz sind slawischen Ursprunges Alle diese Orte wurde 1314 erstmals auf einer Steuerliste des Ritters Braunschweig urkundlich erwahnt der Ortsteil Nonnevitz sogar bereits 1193 in einer Schenkungsurkunde des Rugenfursten Jaromar I an das Zisterzienserinnenkloster in Bergen Anthonius de Buge wird im Pommerschen Urkundenbuch 1284 als Bewohner der Halbinsel Bug genannt Seine Familie und die anderen zur Gemeinschaft gehorenden Bewohner betrieben Landwirtschaft Viehzucht Fischerei und Piraterie Die Orte waren im Besitz der Rugener und Stralsunder Kloster Dranske war bis 1326 Teil des Furstentums Rugen und danach des Herzogtums Pommern 1600 1900 Bearbeiten Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde Rugen und somit auch das Gebiet von Dranske im Zuge des Westfalischen Friedens von 1648 ein Teil Schwedisch Pommerns Im Jahr 1683 eroffnete die Schiffspostlinie Ystad Bug Stralsund die dem Ort einen weiteren Entwicklungsschub brachte So wurde 1683 an der Sudspitze der Halbinsel Bug ein Posthaus gebaut das 1684 eingeweiht wurde Der dazugehorende Posthafen war fur alle Segelfahrzeuge der damaligen Zeit nutzbar Dieses Posthaus war meist Endstation fur die grossen Postsegler Passagiere Pferde und Kutschen wurden beim Posthaus ausgeladen Erstere konnten entweder mit kleineren Booten direkt nach Stralsund weiter das Fahrwasser zwischen Rugen und Hiddensee nutzend bei schlechten Wetterbedingungen bzw Eis ging es uber den Landweg In Dwarsdorf dem Posthaus direkt gegenuber auf dem Mutterland Rugens gelegener Ort wurde ein sogenannter Postbauer verpflichtet der jederzeit ein Boot bereitzuhalten hatte Von Dwarsdorf ging es dann uber Trent Gingst Unrow Landow Dussvitz Rambin nach Altefahr Hier setzte eine Fahre nach Stralsund uber Wer sich ganz fur den Landweg entschied fuhr mit der Kutsche vom Bug uber die Schaabe Glowe Sagard Schmale Heide und Bergen nach Altefahr Mit der Eroffnung der Posthauses Bug verkehrten die Postsegler Posthornet und Postryttaren auf der Linie Montags ging die Fahrt am Bug los und endete dienstags gegen 10 Uhr in Ystad Donnerstags ging die Post zuruck um freitags am Bug zu landen Bei widrigem Wetter dauerte die Uberfahrt auch einmal langer Die bekannteste Postjacht die von 1692 bis 1702 auf der Linie fuhr war die Hiorten Bis 1861 wurden Segeljachten eingesetzt obwohl 1822 die Dampfschiffe einstiegen Der Linienverkehr wurde bis ins Jahr 1897 betrieben am 29 April des Jahres tippte der Dampfer Oscar zum letzten Mal die Flagge am Posthaus Bug Danach verkehrten die Schiffe zwischen Deutschland und Schweden auf der Konigslinie Sassnitz Malmo ab 1909 Trelleborg Wahrend des Grossen Nordischen Krieges fand 1712 vor der Kuste eine danisch schwedische Seeschlacht statt bei der eine schwedische Nachschubflotte vernichtet wurde Im Jahr 1815 kam der Ort als Teil von Neuvorpommern zur preussischen Provinz Pommern Die Bevolkerung lebte von der Landwirtschaft und von der Fischerpacht Seenotrettung und Schiffsbergung Auch wahrend des Deutsch Franzosischen Krieges fand ein Gefecht im Libben direkt vor Dranske statt was der Lehrer in der Schulchronik von Dranske 1870 71 vermerkte Von 1818 bis zum 4 September 2011 gehorte Dranske zum Kreis Landkreis Rugen von 1952 bis 1955 zum Kreis Bergen Neuere Zeit Bearbeiten Von 1916 bis 1991 war Dranskes Entwicklung durch das Militar bestimmt Die Halbinsel Bug sudlich von Dranske wurde etwa 75 Jahre militarisch genutzt 1916 bis 1918 war es eine Seeflugstation der Kaiserlichen Marine Zwischen 1920 und 1930 wurde der Bug als Erholungsheim fur den Deutschen Wirtschafts und Beamtenbund genutzt Nach 1930 bis 1945 wurde ein Seefliegerhorst der deutschen Luftwaffe aufgebaut und deshalb ab 1936 das alte Fischerdorf Dranske bis auf das alte Schulhaus von 1870 abgerissen Bis 1939 entstand die Gartenstadt Dranske eine Militarsiedlung mit unterschiedlichen Versuchsbauten Der Fliegerhorst Bug diente reinen Ausbildungszwecken fur Piloten Funker Bombenschutzen und Aufklarer Ab Ende 1944 wurde hier bis zum Kriegsende die Seenotgruppe 81 unter Hauptmann Karl Born stationiert die grossen Anteil an der Evakuierung der deutschen Bevolkerung hatte Nach dem Kriegsende 1945 folgte eine kurze Etappe der zivilen Nutzung des Bug als Zeltplatz und Jugendherberge bzw Nutzung als Weide fur Pensionsvieh 1963 begann die Volksmarine der DDR mit der Errichtung eines Schnellbootstutzpunktes die 6 Flottille der bis 1990 betrieben wurde Gleichzeitig vergrosserte sich der Ort Dranske mit 15 Plattenbauten 1 000 Wohnungen und Folgeeinrichtungen wie Kaufhalle Dienstleistungsgebaude zwei Kindereinrichtungen und zwei Schulen Als 1991 die Abwicklung des Marinestutzpunktes beendet war wurde dieser geschlossen und 1993 international zum Verkauf ausgeschrieben 2001 erhielt die Firma Oetken aus Oldenburg den Zuschlag und begann auch gleich mit dem Abriss der meisten Gebaude auf dem Bug Seit Mai 2002 ruht das Vorhaben eine Marina fur 400 Segelboote und 2 000 Gastebetten zu schaffen da die Investoren fehlen Dranske erlebte nach der Schliessung des Marinestutzpunktes einen starken Einwohnerverlust Noch im Jahr 1990 lebten im Ort rund 4 000 Einwohner Durch den Abriss von neun Wohnblocken des Gymnasiums der Kindereinrichtungen Anne Frank und Jenny Marx der Kaufhalle des Heizhauses und des Dienstleistungsgebaudes erhielt Dranske fast seine ursprungliche Struktur zuruck Die ehemalige Realschule wurde versteigert und verfallt 2007 wurde die 1939 eroffnete Grundschule fur immer geschlossen damit hat Dranske keine Schule mehr Die Grundschuler fahren nach Wiek die Realschuler nach Altenkirchen und die Gymnasiasten nach Bergen Das ehemalige Haus der NVA wurde bis 1996 als Hotel Boddenblick betrieben und im Herbst des Jahres geschlossen Nach zehn Jahren Leerstand und Verfall wurde es 2006 weiterverkauft und von 2010 bis 2011 zu einem Appart Hotel umgebaut Der 2009 abgerissene Anleger im Wieker Bodden wurde neu aufgebaut Seit Mai 2010 verkehren in der Sommersaison wieder regelmassig Schiffe auf der Linie Wiek Dranske Hiddensee und zuruck Ortsteile Bearbeiten In Lancken lag von um 1608 bis 1878 das Gut der Familie von der Lancken Das Gut wurde nach 1945 aufgesiedelt Das unsanierte barocke Gutshaus stammt von etwa 1720 und steht seit 1963 leer Der barocke drei Hektar grosse Park Dranske Lancken wurde von 1720 bis 1730 angelegt Politik BearbeitenGemeindevertretung und Burgermeister Bearbeiten Der Gemeinderat besteht inkl Burgermeister aus 11 Mitgliedern 3 Die Wahl zum Gemeinderat am 26 Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse 4 Partei Bewerber Prozent SitzeWG Pro Dranske 38 75 4FDP 16 91 2AfD 14 00 1SPD 11 14 1Die Linke 9 85 1CDU 9 35 1Burgermeister der Gemeinde ist Lothar Kuhn er wurde mit 55 52 der Stimmen gewahlt 5 Wappen Bearbeiten Das Wappen wurde am 4 Juli 2011 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr 336 der Wappenrolle von Mecklenburg Vorpommern registriert 6 Blasonierung Geteilt durch einen Wellenschnitt oben in Silber ein schraglinks liegender Schlehdornzweig mit sechs grunen Blattern und vier blauen Beeren unten in Blau ein silbernes Segelschiff mit zwei Masten und funf Segeln 7 Der Name der Gemeinde Dranske leitet sich aus dem slawischen Wort Dransky ab das Stock bedeutet Dargestellt wird dieser Name im Wappen durch einen Schlehdornzweig Eine seit 1684 bestehende Seeverkehrsverbindung mit der schwedischen Stadt Ystad wird durch die Abbildung des zweimastigen Segelschiffs Posthornett im Wappen symbolisiert Beide Symbole werden durch einen blauen Wellenschnitt voneinander getrennt der auf die Lage der Gemeinde Dranske am Meer hinweist Flagge Bearbeiten Die Gemeinde fuhrt seit dem 4 Juli 2011 eine durch das Ministerium des Innern genehmigte Flagge Flaggenbeschreibung Die Flagge der Gemeinde Dranske ist gleichmassig langs gestreift von weiss und blau und durch eine Wellenlinie geteilt In der Mitte des weissen Streifens befindet sich ein schraglinks liegender Schlehdornzweig mit sechs grunen Blattern und vier blauen Beeren in der Mitte des blauen Streifens befindet sich ein weisses Segelschiff mit zwei Masten und funf Segeln Die Hohe des Flaggentuches verhalt sich zur Lange wie 3 5 7 Wappen und Flagge wurden vom Rugener Designer Jurgen Frenkel gestaltet Sehenswurdigkeiten BearbeitenMarinehistorisches und Heimatmuseum Dranske Bug in dem der Besucher viel aus der Geschichte dieser Gemeinde und auch der Halbinsel Bug erfahren kann Im Ortsteil Kuhle an der Nordspitze des Wieker Boddens steht die alteste noch existierende Gaststatte Rugens der Schifferkrug dessen Existenz seit 1455 bewiesen ist Im Ortsteil Lancken liegt der Park Dranske Lancken der um 1720 bis 1730 als barocker Gutspark angelegt wurde sowie das ebenso alte barocke zweigeschossige unsanierte Herrenhaus Gutshaus Lancken das seit 1963 leersteht Das Gut gehorte der Familien von der Lancken 1608 1878 Siehe auch Liste der Baudenkmale in DranskeVeranstaltungen BearbeitenVon Marz bis Oktober werden gefuhrte Wanderungen im Nationalparkgebiet Sudbug durch das Fremdenverkehrsamt Dranske organisiert Am Karsamstag gibt es ein Osterfeuer im Ort und am Strand vom Regenbogencamp Nonnevitz Am letzten Juliwochenende wird die dreitagige Bodden Party veranstaltet bei der um den Windland Pokal gesurft wird Das Marinehistorische und Heimatmuseum Dranske Bug hat von April bis Oktober geoffnet nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramablick uber den Wieker Bodden und Dranske Von einem kleinen Hugel am ostlichen OrtsausgangPersonlichkeiten BearbeitenThomas Luck 1943 2019 deutscher Schlagersanger und SchauspielerLiteratur BearbeitenGunter Krieg Aus der Dransker Schulchronik Teil 1 u 2 Schriftenreihe des Wieker Heimatvereins e V 1996 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dranske Sammlung von Bildern Literatur uber Dranske in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu https www gemeinde dranske de burgerinfo gemeindevertretung www gemeinde dranske de Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg ZKO Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg ZKO service mvnet de abgerufen am 8 Juli 2011 a b Hauptsatzung der Gemeinde Memento des Originals vom 9 Juli 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amt nord ruegen deStaatlich anerkannte Erholungsorte in Mecklenburg und Vorpommern Mecklenburg Gohren Lebbin Klink Mirow Rechlin Sternberg Wesenberg Mecklenburg Zierow ZislowVorpommern Born a Darss Dranske Gager Glowe Lancken Granitz Lohme Middelhagen Monkebude Putbus Putgarten Ribnitz Damgarten Wieck a Darss WiekStadte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern Rugen Ahrenshagen Daskow Ahrenshoop Altefahr Altenkirchen Altenpleen Baabe Bad Sulze Barth Bergen auf Rugen Binz Born a Darss Breege Buschvitz Dettmannsdorf Deyelsdorf Dierhagen Divitz Spoldershagen Dranske Drechow Dreschvitz Eixen Elmenhorst Franzburg Fuhlendorf Garz Rugen Gingst Glewitz Glowe Gohren Grammendorf Gransebieth Gremersdorf Buchholz Grimmen Gross Kordshagen Gross Mohrdorf Gustow Hugoldsdorf Insel Hiddensee Jakobsdorf Karnin Kenz Kustrow Klausdorf Kluis Kramerhof Lancken Granitz Lietzow Lindholz Lobnitz Lohme Ludershagen Lussow Marlow Millienhagen Oebelitz Monchgut Neuenkirchen Niepars Pantelitz Papenhagen Parchtitz Patzig Poseritz Preetz Prerow Prohn Pruchten Putbus Putgarten Ralswiek Rambin Rappin Ribnitz Damgarten Richtenberg Saal Sagard Samtens Sassnitz Schaprode Schlemmin Sehlen Sellin Semlow Splietsdorf Steinhagen Stralsund Suderholz Sundhagen Trent Tribsees Trinwillershagen Ummanz Velgast Weitenhagen Wendisch Baggendorf Wendorf Wieck a Darss Wiek Wittenhagen Wustrow Zarrendorf Zingst Zirkow Normdaten Geografikum GND 4531793 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dranske amp oldid 238954913