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Karnin ist eine Gemeinde westlich von Stralsund im Landkreis Vorpommern Rugen Bis zum 1 Januar 2005 war die Gemeinde Teil des Amtes Barth Land und ist seitdem Teil des Amtes Barth Wappen Deutschlandkarte 54 3 12 8 5 Koordinaten 54 18 N 12 48 OBasisdatenBundesland Mecklenburg VorpommernLandkreis Vorpommern RugenAmt BarthHohe 5 m u NHNFlache 12 67 km2Einwohner 216 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 17 Einwohner je km2Postleitzahl 18469Vorwahl 038324Kfz Kennzeichen VR GMN NVP RDG RUGGemeindeschlussel 13 0 73 042Adresse der Amtsverwaltung Teergang 218356 BarthWebsite www amt barth deBurgermeisterin Diana BilleyLage der Gemeinde Karnin im Landkreis Vorpommern RugenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Ortsteile 3 Geschichte 4 Wappen Flagge Dienstsiegel 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Schloss Karnin 5 2 Schlosspark 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr BearbeitenKarnin liegt etwa 17 Kilometer westlich der Stadt Stralsund und ungefahr 25 Kilometer ostlich von Ribnitz Damgarten sudlich der Ostseebucht Grabow in einer flachen Umgebung ohne grossere Erhebungen Grossere Teile des Gemeindegebiets sind bewaldet vor allem im Osten mit dem Karniner Holz Bei Karnin liegt ein kleinerer dreiteiliger See Durch die Gemeinde fuhrt die Bundesstrasse 105 Die Bahnstrecke Stralsund Rostock verlauft etwas sudlich der Gemeinde und ist uber den Bahnhof Velgast zu erreichen Ortsteile BearbeitenFriedrichshof KarninGeschichte BearbeitenKarnin wurde am 25 September 1242 erstmals urkundlich erwahnt als der Ruganer Herzog Witzlaw I den Verkauf des Dorfes Karnin an den Magister Iwanus bestatigt 2 Der Ortsname stammt vermutlich vom slawischen Lokator Karna ab konnte also Ort des Karna bedeuten 1325 kam das Land zu Pommern Ab 1480 besassen die Kragewitzens den Ort Karnin Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Karnin wahrend der Belagerung Stralsunds geplundert und ausgeraubt Mit dem Westfalischen Frieden von 1648 kam Karnin zu Schwedisch Pommern Ab 1815 gehorte Karnin wie ganz Vorpommern zu Preussen Gut Karnin und Gut Zimkendorf waren seit 1759 im Besitz von Ludwig von Sodenstern und dann Friedrich Wilhelm von Sodenstern Nachkommen schwedischer Hofbeamter 1847 erbte es die Familie von Pachelbel Gehag Zum Rittergut Karnin mit uber 1300 Hektar Land eines der grossten Besitztumer in Vorpommern gehorten in der Mitte des 19 Jahrhunderts noch der Friedrichshof die Dabitzer Wiese zwei Bauernhofe in Rubitz sowie die Insel Barther Oie 3 1876 verkaufte der Konigliche Rittmeister a D und Ehrenritter 4 des Johanniterordens Friedrich Philipp Wolfgang von Pachelbel Gehag das gesamte Rittergut zum Preis von 771 000 Mark an den damaligen Jurastudenten Wilhelm Heinrich Henning 5 6 Wilhelm Henning erweiterte das Herrenhaus um einen Kutschstall und liess um 1906 funf Gutsarbeiterhauser acht Stalle sowie eine Schule mit Gaststatte erbauen Wegen ihres Ensemble Charakters wurden die Gebaude bereits zu DDR Zeiten unter Denkmalschutz gestellt 7 Beim Friedrichshof handelt es sich um ein Vorwerk mit eigenem Herrenhaus einem kleineren barockisierenden Gebaude Wilhelm Henning liess es fur seinen Schwager den Rittmeister der Reserve Schmidt zusammen mit den anderen Gebauden auf Karnin errichten Sein Sohn Wilhelm Gustav Christian Henning 5 verstarb 1942 an Lungenkrebs Seine Witwe Renate Henning geb Musculus 5 wurde am 29 September 1945 wahrend der Bodenreform entschadigungslos enteignet und mit ihren acht minderjahrigen Kindern und der erst zwei Jahre alten Tochter ihres gefallenen Bruders dauerhaft des Dorfes verwiesen Sie hatte sich in der Folgezeit mindestens 20 km von Karnin entfernt aufzuhalten und starb im Fruhjahr 1946 in Stralsund an den Folgen eines Hungerodems 2 Ihre Kinder wurden uber ganz Deutschland verstreut zur Generation der direkten Enkel gehoren der Bundestagsabgeordnete Hubertus Heil und der Physiker Peter Henning 5 Die Gemeinde war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg Barth und gehorte danach bis 1994 zum Kreis Stralsund im Bezirk Rostock Seit 1990 gehort Karnin zum Land Mecklenburg Vorpommern Wappen Flagge Dienstsiegel BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen weder Wappen noch Flagge Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Vorpommern gefuhrt Es zeigt einen aufgerichteten Greifen mit aufgeworfenem Schweif und der Umschrift GEMEINDE KARNIN LANDKREIS VORPOMMERN RUGEN 8 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Siehe auch Liste der Baudenkmale in Karnin nbsp Denkmalgeschutzter KatenSchloss Karnin Bearbeiten Das zweigeschossige Schloss wurde 1830 fur Friedrich Wilhelm von Sodenstern in einer Verbindung aus englischem Tudorstil und deutscher Neugotik erbaut der in der Umgegend 9 noch weitere Guter innehatte 10 Das Schloss verfugte uber 26 moblierte Zimmer Die Halle war mit Jagdtrophaen und alten Eichenmobeln ausgestattet die Fenster mit Saufedern umrahmt an der Wand befand sich ein Jagdgemalde von Lilliefors Der Blaue Salon war mit einer barocken Sitzgruppe zwei grossen Spiegeln und wertvollen Edelholzmobeln dekoriert an der Wand hing ein Gemalde von Douzette Die Bibliothek mit ca 10 000 Banden enthielt einen grossen Billardtisch Eines der Gastezimmer verfugte uber einen Kachelofen aus Meissener Porzellan In einer Sattelkammer im ersten Stock waren wertvolle Geschirre mit silbernen Beschlagen untergebracht 11 Am Abend des 1 Mai 1945 wurde das Schloss durch Soldaten der Roten Armee besetzt und geplundert durchziehende Fluchtlinge zerstorten und stahlen den Rest der Einrichtung 2 Der Turm des Schlosses wurde noch 1945 durch eine Sprengung beschadigt und in den 1950er Jahren abgerissen 1975 wurden bei einem Umbau des Daches alle Zinnen entfernt und die Schieferdeckung durch Ziegel ersetzt so dass im aktuellen Zustand wenig an die ursprungliche Architektur erinnert Direkt neben dem Herrenhaus steht heute noch der ehemalige Kutschstall mit Storchennest entstanden etwa um 1900 Schlosspark Bearbeiten Der ursprungliche Schlosspark wurde beim Bau des Herrenhauses durch Friedrich Wilhelm von Sodenstern angelegt Dabei wurde der vorhandene Baumbestand mit einbezogen In diesem Karniner Forst findet sich heute noch der alte Kugelfangwall eines Schiessplatzes aus der Schwedenzeit Bei Ausbau des Parkes wurde der Bach die Ulenbak vertieft so dass Teiche entstanden heute beiderseits der Bundesstrasse 105 gelegen 7 Der Aushub wurde zu einer ringwallartigen Struktur aufgeschuttet die den Namen Himmel und Holle erhielt 1858 wurde der Park von Peter Joseph Lenne uberarbeitet Im 19 Jahrhundert waren der Karniner Forst und die mit Booten befahrbaren Teiche ein beliebtes Ausflugsziel Die beiden Bronzehirsche vom Eingang des Schlossparkes wurden zuletzt von Zeugen in der russischen Kommandantur in Neubrandenburg gesehen 2 Personlichkeiten BearbeitenAugust Heinrich von Pachelbel Gehag 1795 1857 Chef des Hofjagdamtes beim preussischen Konig in Berlin und Rittergutbesitzer in KarninWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Karnin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gemeinde KarninEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Amt M V Bevolkerungsstand der Kreise Amter und Gemeinden 2022 XLS Datei Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011 Hilfe dazu a b c d R Kobilke Karnin Geschichte eines Vorpommerschen Dorfes Gemeinde Karnin Eigenverlag 1993 OCLC 946813568 Acta der Koniglichen Regierung zu Stralsund betreffend die in der Rittergutsmatrikel vorkommenden Veranderungen 1839 1855 Vorpommersches Landesarchiv Greifswald Rep 65c Nr 428 Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859 In Johanniterorden Hrsg Liste der Mitglieder samt Status 1 Auflage Ehrenritter D Mitglieder der Pommerschen Provinzial Genossenschaft Nr 1212 Martin Berendt Berlin 1859 S 76 124 bsb muenchen de abgerufen am 16 Juni 2022 a b c d Genealogie Memento vom 11 November 2012 im Internet Archive der Familie Henning mit Eintragen zu Wilhelm Heinrich Henning Memento vom 14 April 2013 im Webarchiv archive today Wilhelm Gustav Christian Henning Memento vom 14 April 2013 im Webarchiv archive today und Renate Henning 1 2 Vorlage Toter Link henning weingarten dyndns org Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Januar 2017 Suche in Webarchiven Kaufvertrag Rittergut Karnin zwischen Herrn v Pachelbel Gehag und Wilhelm Heinrich Henning Privatarchiv der Familie Henning Kopie im Vorpommerschen Landesarchiv Greifswald a b E Oberdorfer Nordvorpommern 2 Auflage Edition Temmen Bremen 2007 ISBN 978 3 86108 480 8 Hauptsatzung 1 Abs 2 PDF Leopold Freiherr von Ledebur Adelslexicon der Preussischen Monarchie In Adelslexikon 2 L S S Sodenstern Ludwig Rauh Berlin 1854 S 455 uni duesseldorf de abgerufen am 16 Juni 2022 Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert In Robert Klempin Gustav Kratz Hrsg GAB Vorganger VI Schwed Pomm Ritterschaft von Sodenstern In Commission bei A Bath Mittler s Sortimentsbuchhandlung Berlin 1863 S 548 uni duesseldorf de abgerufen am 16 Juni 2022 Belege z B bei den Akten des Lastenausgleichsamtes Offenbach Main 1976 Az V 55 104 17 120 Stadte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern Rugen Ahrenshagen Daskow Ahrenshoop Altefahr Altenkirchen Altenpleen Baabe Bad Sulze Barth Bergen auf Rugen Binz Born a Darss Breege Buschvitz Dettmannsdorf Deyelsdorf Dierhagen Divitz Spoldershagen Dranske Drechow Dreschvitz Eixen Elmenhorst Franzburg Fuhlendorf Garz Rugen Gingst Glewitz Glowe Gohren Grammendorf Gransebieth Gremersdorf Buchholz Grimmen Gross Kordshagen Gross Mohrdorf Gustow Hugoldsdorf Insel Hiddensee Jakobsdorf Karnin Kenz Kustrow Klausdorf Kluis Kramerhof Lancken Granitz Lietzow Lindholz Lobnitz Lohme Ludershagen Lussow Marlow Millienhagen Oebelitz Monchgut Neuenkirchen Niepars Pantelitz Papenhagen Parchtitz Patzig Poseritz Preetz Prerow Prohn Pruchten Putbus Putgarten Ralswiek Rambin Rappin Ribnitz Damgarten Richtenberg Saal Sagard Samtens Sassnitz Schaprode Schlemmin Sehlen Sellin Semlow Splietsdorf 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