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Die Geschichte der Stadt Dortmund umfasst die Entwicklungen auf dem heutigen Gebiet der Stadt Dortmund von der ersten Besiedlung bis zur Gegenwart und reicht uber 1100 Jahre zuruck Die Stadt erlebte zwei Blutezeiten mit europaischer Bedeutung im 14 Jahrhundert als Vorort der westfalischen Hansestadte in der Hochphase der Stadtehanse sowie im 19 und 20 Jahrhundert als Zentrum der Industrialisierung im Ruhrgebiet wahrend der Grunderzeit und danach bis zur Stahlkrise als bedeutender Standort der Montanindustrie Dortmund ist heute die grosste Stadt des Ruhrgebiets und Teil der Metropolregion Rhein Ruhr Wappen der Stadt Dortmund Inhaltsverzeichnis 1 Urgeschichte Fruhgeschichte und Altertum 2 Mittelalter 2 1 Fruhmittelalter 2 2 Hochmittelalter 2 3 Spatmittelalter 3 Fruhe Neuzeit 4 19 Jahrhundert Industrielle Revolution und Aufstieg zur Grossstadt 5 20 Jahrhundert 5 1 Weimarer Republik 5 2 Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 5 3 Wiederaufbau Wirtschaftswunder und Strukturwandel 6 21 Jahrhundert 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseUrgeschichte Fruhgeschichte und Altertum Bearbeiten nbsp Kupferstich der Stadt Dortmund um 1647 von Matthaus MerianErste Spuren der Besiedlung auf dem heutigen Dortmunder Stadtgebiet reichen bis in die Jungsteinzeit zuruck Die Ausgrabung eines jungsteinzeitlichen Dorfes zwischen den Stadtteilen Oespel und Marten belegt dies Vom Gelande der ehemaligen Dortmunder Ritter Brauerei ist der bedeutende Goldschatz von Dortmund bekannt Weiterhin wurden fruhmittelalterliche Friedhofe in Wickede und Asseln gefunden Mittelalter BearbeitenFruhmittelalter Bearbeiten Als im Jahr 772 die Sachsenkriege begannen ruckte das heutige Dortmunder Gebiet langsam in den Fokus der politischen Geschehnisse Auf seinem zweiten Feldzug gegen die Sachsen 775 zog der frankische Konig Karl der Grosse von Duren kommend auf der Strasse die aus der Kolner Bucht durch das Bergische Land und die Westfalische Bucht in Richtung Norddeutschland und Ostseeraum fuhrte in das sachsische Gebiet Die frankischen Reichsannalen berichten von der Eroberung der Sigiburg der heutigen Hohensyburg einer wichtigen Fliehburg der Sachsen uber dem Zusammenfluss von Ruhr und Lenne Karl der Grosse zog von der Hohensyburg weiter in Richtung Osten dazu benutzte er vermutlich den Hellweg Zum Zentrum der frankischen Herrschaft auf sachsischem Gebiet wurde unter Karl dem Grossen Paderborn Infolgedessen wurde der Hellweg als strategisch wichtige Strasse von den Franken zu einer durch Burgen gesicherten Militarstrasse ausgebaut Ausserdem wurden im Abstand von Tagesmarschen Landereien als Reichsgut konfisziert und auf diesen Gutern Reichshofe zur Versorgung der Truppen angelegt Im Dortmunder Raum waren dies Brackel am Hellweg Westhofen an der Ruhr und Elmenhorst an der Lippe Aufgrund der Lage an der Kreuzung von Hellweg und Nord Sud Strasse von Koln nach Norddeutschland war Dortmund der bedeutendste Konigshof zwischen Duisburg und Paderborn und wohl auch die Verwaltungszentrale fur den umliegenden Reichsbesitz der sich uber die oben genannten Reichsguter hinaus erstreckte Die Dortmunder Tradition fuhrt deshalb seit dem Spatmittelalter die Stadtgrundung auf Karl den Grossen zuruck auch wenn dies letztendlich nicht urkundlich belegt ist Spuren einer solchen aufgrund der typisch quadratischen Anlage als von Karl dem Grossen gegrundet anzusehenden Burg lassen sich noch bis heute in der Dortmunder Innenstadt nordlich der Reinoldikirche finden Auch der Name der heutigen Bruckstrasse die gemeinsam mit der Wissstrasse den heute im Stadtbild noch zu erkennenden Verlauf der Nord Sud Strasse darstellt leitet sich wohl nicht von einer Brucke ab sondern dies war die Strasse die zur Burg also zum heutigen Dortmund fuhrte Die Stelle durfte aus strategischer Sicht ideal gewesen sein da sie nah genug an beiden Strassen lag um diese zu kontrollieren aber auch den notwendigen Sicherheitsabstand bot Von dieser Burganlage ist der etwa 500 Meter entfernt gelegene Wirtschaftshof zu trennen Die frankischen Burgen boten im Innern lediglich einfache Hutten und wurden nur im Verteidigungsfall besetzt Die Lage des Wirtschaftshofs ist unbekannt im Allgemeinen wird aber davon ausgegangen dass dieser um die 1662 abgerissene St Martins Kapelle an der heutigen Martinstrasse westlich der ehemaligen Thier Brauerei lag und damit mit dem spateren Grafenhof identisch ist Demnach ware wohl die St Martins Kapelle auch der alteste Sakralbau der Stadt Dortmund gewesen Spatmittelalterliche Chronisten verwiesen dann auch auf zwei Dorfer das alde und das neue Dorp die beide bei der Burg Munda gelegen haben sollen und um die es Kampfe zwischen Sachsen und Romern oder auch Franken gegeben haben soll Auch wenn diese Berichte eher sagenhaften Charakter haben und in erster Linie der volksetymologischen Erklarung des Ortsnamens dienten verweisen sie doch auf die Trennung zwischen der Siedlung des Wirtschaftshofs und der in ottonischer Zeit neu entstandenen Siedlung um die eigentliche Burg Offen ist dabei die Frage ob die Siedlung um den Wirtschaftshof auf einer alteren vorfrankischen Siedlung beruht Die weitere Entwicklung des Konigshofes in karolingischer Zeit liegt aus Mangel an schriftlichen Quellen im Dunkeln Die bisher alteste Erwahnung Dortmunds findet sich im Werdener Urbar In diesem Einkunfteverzeichnis des Klosters Werden aus den Jahren 880 bis 884 findet sich der knappe lateinische Eintrag In throtmanni liber homo arnold us viii den arios nob is soluit solvit Deutsch In Throtmanni zahlt uns der freie Mann Arnold 8 Pfennige Die nachste urkundliche Erwahnung erfolgte dann im Jahr 899 als eine vornehme Frau namens Wichburg und ihre vier Sohne wohl bedeutende Besitzungen in Methler und Aplerbeck dem Stift St Gereon in Koln schenkte Die Ubergabe fand am 14 Mai desselben Jahres in Trutmania statt was als Indiz fur die zentralortliche Funktion des Dortmunder Konigshofes fur eine grossere Region zu dieser Zeit gewertet wird Diese beruhte wahrscheinlich nicht nur auf der gehobenen Rechtsposition als Konigshof sondern auch auf Dortmunds Rolle als wichtiger Handelspunkt zwischen dem frankischen und dem sachsischen Reichsteil nbsp Heinrich I wird die Krone dargebracht nach einem Gemalde von Hugo Vogel 19 Jh Als Herrscher erneuerte Heinrich die Dortmunder Konigspfalz Als in der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts das Karolingerreich allmahlich niederging verfiel auch langsam das von Karl dem Grossen aufgebaute Befestigungssystem Mit Konig Ludwig dem Kind starb der letzte ostfrankische Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger und mit der Wahl Heinrichs I zum Konig wechselte 919 die Konigswurde von den Franken zu den Sachsen Die daraus resultierende Verlagerung des Reichszentrums sollte fur Dortmund und die gesamte Hellwegregion von grosser Bedeutung sein Heinrich I erneuerte auch das Burgensystem Die Trennung von Burg und Wirtschaftshof zeigte sich den Einfallen der Magyaren und denen der Normannen nicht gewachsen Daher wurden innerhalb der Burganlagen feste Wohnhauser erbaut Versammlungen und Zusammenkunfte fanden ab dieser Zeit ebenfalls dort und nicht mehr auf dem Wirtschaftshof statt Ausserdem mussten die Burgmannen ihren Wohnsitz in die Burg verlegen Dies geschah auch in Dortmund Ungeklart ist dabei die Frage ob der Wirtschaftshof ganz aufgegeben wurde oder ob ein Teil der Bevolkerung zuruckblieb Auf jeden Fall folgte wohl ein Grossteil der Handler und Handwerker den Burgmannen Da der Hellweg zur bevorzugten Reiseroute der Konige zwischen dem westfrankischen Reichsteil und dem sachsischen Stammland wurde bestand auch die Notwendigkeit entlang der Strecke Pfalzen anzulegen Auch wenn die Bezeichnung Pfalz palatium fur Dortmund nicht direkt uberliefert ist lediglich die spater synonym gebrauchte Bezeichnung curtis regia so kann man doch davon ausgehen dass die Stadt im 10 Jahrhundert zur wichtigsten Pfalz Westfalens und der Hellwegregion aufstieg Ein wichtiges Indiz dafur sind die zahlreichen Aufenthalte der Konige und Kaiser in Dortmund Beim ersten urkundlich belegten Aufenthalt von Heinrich I am 13 April 928 1 also zu Ostern diente Dortmund gleich als Festtagspfalz Dieses hochste Fest des Kirchenjahres pflegten die Konige nur an besonderen Orten mit entsprechenden Pfalzgebauden und vor allem einer den Anspruchen des Hochfestes angemessen Kirche zu feiern Allerdings geht aus den Quellen auch hervor dass Dortmund zu diesem Zeitpunkt eher noch eine aufstrebende Pfalz und noch nicht allgemein bekannt war Dies anderte sich aber schon bald unter dem Sohn und Nachfolger von Heinrich I Otto I Er kam zunachst 939 nach Dortmund um den Aufstand seines Bruders Heinrich und seines 938 ermordeten Halbbruders Thankmar niederzuschlagen Die Dortmunder Burgmannen unter ihrem Anfuhrer Agina hatten sich zunachst Heinrich angeschlossen oder waren von ihm eingesetzt worden offneten aber dem anruckenden Konig und seinem Heer sofort die Tore und Otto I begnadigte Agina daraufhin Von Interesse fur die Stadtgeschichte ist dieses Ereignis weil in der Sachsengeschichte Widukinds von Corvey in diesem Zusammenhang erstmals von einer urbs Trotmanni die Rede ist Der lateinische Begriff urbs bezeichnet eine befestigte stadtahnliche Siedlung Welchen Aufschwung Dortmund in den folgenden Jahren machte zeigt sich noch einmal deutlich am dritten Aufenthalt Ottos I in Dortmund am 3 April 953 Wiederum befand er sich im Kampf diesmal mit seinem Sohn Liudolf und seinem Schwiegersohn Konrad Ursprunglich hatte Otto I geplant die Osterfeiertage in Ingelheim am Rhein zu verbringen aber da das umliegende Gebiet von seinen Feinden besetzt war zog Otto I nach Mainz Doch auch der Mainzer Erzbischof Friedrich schloss sich den Aufstandischen an So fuhr Otto I per Schiff uber Koln in Richtung Aachen erfuhr in Koln jedoch dass die Stadt nicht fur eine konigliche Osterpfalz gerustet war Daraufhin beschloss Otto I das Osterfest in der nachstgelegenen Pfalz auf sachsischem Gebiet zu feiern und zog nach Dortmund Eventuell bewog ihn auch die unsichere Lage von Aachen innerhalb Lothringens zu diesem Schritt Dass Dortmund mit solch bedeutenden Kaiserpfalzen wie Aachen mithalten konnte verdeutlicht den vorangeschrittenen Ausbaustand der Pfalzstadt zu dieser Zeit Von Ottos I funftem und letztem Dortmunder Aufenthalt am 13 Juni 960 ist die oben angesprochene Bezeichnung als curtis regia uberliefert Auf die Zeit zwischen 950 und 1000 wird dann auch der Bau des altesten Teiles der Reinoldikirche als Pfalzkirche datiert Die Kirche war nicht von Anfang an dem Heiligen Reinoldus geweiht vermutlich war sie vorher eine Marienkirche Das Datum der Reliquientranslation des spateren Stadtpatrons ist unbekannt Vermutungen zielen auf die Amtszeit Annos II 1056 1075 oder die zweite Halfte des 12 Jahrhunderts Etwa zur gleichen Zeit wie die Reinoldikirche durfte auch das 1906 abgerissene Richthaus als Pfalzbau entstanden sein Dieses Gebaude stand an der Nordseite des Ostenhellwegs und bildete den westlichen Abschluss der so genannten Reinoldiinsel In diesem Gebaude ubte der Graf oder ein von ihm ernannter Richter in Verbindung mit einem Schoffen kollegium das Hochgericht aus Die kaiserliche Pfalz durfte zahlreiche Handler und Handwerker die zum einen fur den Unterhalt der Pfalz notwendig waren und zum anderen von der gunstigen Lage und vom erhohten Verkehrsaufkommen des koniglichen Verwaltungsmittelpunktes profitierten angezogen haben was wiederum zur allmahlichen Stadtwerdung Dortmunds beitrug Das Gebiet dehnte sich wohl schon seit Ende des 9 Jahrhunderts auch auf den Bereich sudlich des Hellwegs aus Hier entstand auch ein neuer Marktplatz der vermutlich im Gegensatz zum weiterhin bestehenden alten Markt auf der nordlichen Hellwegseite dem Fernhandel diente nbsp Gregormeister Kaiser Otto II Einzelblatt aus einem Registrum Gregorii Trier nach 983 Chantilly Musee Conde Ms 14 bis Unter dem Nachfolger Ottos I Otto II behielt Dortmund seine Bedeutung als wichtiger Pfalzort Aus urkundlichen Quellen geht hervor dass sich der Kaiser insgesamt dreimal in Dortmund aufhielt Nach dem Aufenthalt im Januar 974 berief er im Juli 978 sogar eine Reichsversammlung nach Dortmund ein auf der ein Feldzug gegen Konig Lothar von Frankreich beschlossen wurde Im darauf folgenden Jahr hielt er sich auch uber Ostern in der Stadt auf Unter der Regentschaft von Adelheid von Burgund der Grossmutter des noch minderjahrigen Konigs Otto III fand vom 20 bis 27 Januar 993 wieder eine Reichsversammlung in Dortmund statt Weitere Aufenthalte von Otto III datieren auf die Jahre 986 und 997 Otto III schenkte 997 den Reichsort Dortmund im Westfalengau dem Marienstift in Aachen Diese Schenkung die nur kurzzeitig Bestand hatte sollte dem Stift die Wiederherstellung seiner zerstorten Kirche ermoglichen 2 Unter dem Nachfolger Ottos III Heinrich II verlagerte sich der Schwerpunkt der koniglichen Herrschaft in Westfalen von Dortmund wieder nach Paderborn allerdings hielt auch er am Dortmunder Reichsbesitz fest und besuchte die Stadt noch funfmal Der bedeutendste Aufenthalt war der vom 6 und 7 Juli 1005 bei dem er eine grosse Synode nach Dortmund einberief an der neben den Erzbischofen von Koln Bremen und Magdeburg noch 13 weitere uberwiegend sachsische Bischofe und der Herzog von Sachsen teilnahmen In Reaktion auf die Hungersnot desselben Jahres wurde das pactum Trotmundense Dortmunder Pakt geschlossen der unter anderem eine Gebetsverbruderung das Fasten an bestimmten Festtagen und grosszugige Almosen vorsah Die Synode diente aber auch der Vorbereitung des zweiten Feldzugs gegen Herzog Boleslaw von Polen Eine weitere grosse Synode fand unter Heinrichs Herrschaft vom 10 bis 14 Januar 1016 in Dortmund statt Insgesamt sind 15 Aufenthalte sachsischer Kaiser in Dortmund belegt aus den Itineraren lasst sich auf ebenso viele weitere Aufenthalte schliessen Damit war Dortmund neben Paderborn 34 nachgewiesene Aufenthalte politisches Zentrum der Region Doch auch wirtschaftlich durfte Dortmund zu den fuhrenden Stadten dieser Zeit gehort haben So erhielten beispielsweise 990 die Kaufleute von Gandersheim dasselbe Recht wie die Dortmunder Kaufleute und zehn Jahre spater die Kaufleute von Helmarshausen das gleiche Recht wie die Kaufleute von Mainz Koln und Dortmund Das genaue Recht selbst ist nicht uberliefert es kann aber als eine Art fruhes Markt oder auch Stadtrecht angesehen werden Damit zahlte Dortmund zu den ersten Stadten im Heiligen Romischen Reich die nicht auf eine Romerstadt zuruckgehen Munzfunde deuten darauf hin dass spatestens ab 983 Dortmund auch bedeutender Prageort war Dortmund war dabei wohl ein Hauptumschlagsplatz fur den Erzhandel zwischen den flandrischen Stadten um Luttich Huy und Dinant auf der einen und dem sachsischen Goslar auf der anderen Seite Uber Flandern wurden die Erze weiter nach England und vermutlich sogar bis nach Schweden und Norwegen gehandelt Hochmittelalter Bearbeiten nbsp Stadtansicht auf einem Kupferstich aus dem 16 JahrhundertDa Heinrich II keine Kinder hinterliess starb mit seinem Tod 1024 das sachsische Konigshaus aus und die Krone ging wieder an die Franken uber womit insgesamt auch wieder die Bedeutung des sachsischen Reichsteils abnahm Neuer Konig wurde Konrad II Da unter anderem der sachsische Reichsteil ihm nach seiner Wahl nicht gehuldigt hatte begab sich Konrad auf einen Konigsumritt der ihn Anfang Dezember 1024 nach Dortmund fuhrte wo die entscheidenden Verhandlungen fur seine spatere Anerkennung stattfanden In den Jahren 1028 und 1030 besuchte der mittlerweile zum Kaiser gekronte Konrad Dortmund noch einmal Im Jahr 1033 erneuerte er die Rechte von Helmarshausen wobei er sich wie Otto II auf die Dortmunds bezog nbsp Heinrich IV Detail aus einem Evangeliar aus St Emmeram nach 1106 Auch unter den Saliern blieb Dortmund bedeutende Kaiserpfalz Zunachst besuchte Heinrich III Ende Februar 1046 Dortmund und investierte den Monch Rudhard zum Abt von Corvey Weitere Aufenthalte sind aus den Jahren 1051 und 1052 belegt Auch sein Sohn und Nachfolger Heinrich IV besuchte nach seinem Herrschaftsantritt die Stadt im Jahr 1066 sowie nochmals am 14 Mai 1068 Im Jahr 1073 lehnten sich die sachsischen Fursten gegen den Konig auf Zwar besiegte Heinrich die Aufstandischen in der Schlacht bei Homburg an der Unstrut doch mied er das sachsische Gebiet und besuchte Dortmund nicht mehr Hierbei spielte vermutlich auch eine Rolle dass zur selben Zeit der Investiturstreit mit Papst Gregor VII entbrannte Dass er dabei trotz allem eindeutig die Herrschaft uber Dortmund behielt zeigt beispielhaft die Gewahrung der Zollfreiheit in Dortmund an die Wormser Juden 1074 Infolgedessen durften sich unter Heinrichs Herrschaft die ersten Juden in Dortmund angesiedelt haben Sein Sohn Heinrich V versuchte seine Machtgrundlage zu verbessern indem er sich auf die Reichsguter und die aufkommenden Stadte stutzte Insbesondere bei den Sachsenfursten stiess diese Politik auf erheblichen Widerstand Damit geriet Dortmund als wichtigstes Reichsgut im westlichen Sachsen in das Zentrum dieser Auseinandersetzung Zunachst besuchte Heinrich zu Maria Himmelfahrt am 15 August 1113 Dortmund wo sich ihm der aufstandische Landgraf Ludwig I unterwarf Im August des folgenden Jahres wurde Dortmund aber wie zuvor schon Andernach und Sinzig von Graf Friedrich I von Schwarzenburg und anderen Fursten gebrandschatzt und ausgeraubt Daraufhin marschierte Heinrich mit einem Heer aus Bayern Schwaben Franken und Thuringen in Westfalen ein befestigte Dortmund erneut und hinterliess eine starke kaiserliche Besatzung Das ubrige Westfalen wurde verbrannt und geplundert lediglich die Stadt Soest konnte sich freikaufen In der Schlacht am Welfesholz am 11 Februar 1115 wurde Heinrich jedoch von seinen Gegnern geschlagen die daraufhin unter Fuhrung von Lothar von Supplingenburg nach Dortmund zogen und die Befestigung erneut zerstorten Es wird vermutet dass dabei auch die Pfalzanlage zerstort zumindest aber unbenutzbar wurde Zwar geht aus den Itineraren hervor dass Lothar nach seiner Konigskronung noch einmal im Marz 1129 durch Dortmunder Gebiet zog ein Aufenthalt ist aber nicht belegt In den folgenden Jahren hatte Dortmund wohl keine grossere politische Funktion mehr Wirtschaftlich und als Stadt durfte Dortmund aber weiterhin gewachsen sein Dazu hat auch die Germanisierung des Nordostens unter Lothar beigetragen Mit dieser Ostkolonisation ging eine Ausweitung des Handelsverkehrs einher in dessen Zuge es zu Stadtegrundungen an der Ostsee kam Davon profitierte wiederum auch Dortmund als wichtiger Verkehrsknotenpunkt Munzfunde aus der Zeit zwischen 983 und 1106 deuten aber schon auf wesentlich altere Fernhandelstatigkeit hin und auch an der pax Gotlandie gotlandischer Friede waren Dortmunder Kaufleute beteiligt Vermutlich vom ersten staufischen Konig Konrad III wurde der Stadt im August 1145 ein Privileg erteilt Dieses ging beim Stadtbrand 1232 verloren und somit lasst sich der Inhalt nur aus der Bestatigung von 1236 rekonstruieren 3 Den Dortmunder Burgern und Kaufleuten wurde in diesem Privileg Zollfreiheit im ganzen Reich garantiert zunachst nur an den koniglichen Zollstatten erst unter Friedrich II wurde daraus eine allgemeine Zollfreiheit sie durften bei Uberlandfahrten nicht unrechtmassig zum Zweikampf herausgefordert werden und ihr ausschliesslicher Gerichtsstand war vor dem Dortmunder Gericht Dieses Privileg unterstutzte zum einen den schon zu dieser Zeit fur Dortmund bedeutenden uberregionalen Fernhandel und forderte zum anderen die Entwicklung vom Pfalzort zur Pfalzstadt indem es neue Burger anlockte Bereits vor 1232 war Dortmund als einzige Stadt in Westfalen reichsfrei und wurde seit 928 oft von den deutschen Konigen und Kaisern besucht 4 nbsp Friedrich I BarbarossaErst unter Friedrich Barbarossa der sich 1152 und 1154 in Dortmund aufhielt erlangte die Stadt auch langsam wieder politische Bedeutung Unter seiner Herrschaft durften die Pfalzanlagen wieder errichtet worden sein Ebenfalls in dieser Zeit durfte die Dortmunder Marienkirche entstanden sein vermutlich als Pfalzkapelle da die Reinoldikirche eine eigenstandige Funktion als Pfarrkirche erhalten hatte Friedrich hielt sich insgesamt selten im nordwestdeutschen Raum auf zwei Aufenthalte in Dortmund sind urkundlich belegt Zum Vergleich nur in Koln Aachen Utrecht und Nimwegen hielt er sich haufiger auf andere grosse westfalische Stadte wie Soest Paderborn Munster oder Osnabruck besuchte er dagegen nur einmal Bei seinem Konigsumritt 1152 zog er nach seinem Osteraufenthalt in Koln direkt nach Dortmund wo er einen ersten Hoftag abhielt Anwesend waren unter anderem Erzbischof Arnold II Heinrich der Lowe Welf VI und Albrecht der Bar Bei diesem Hoftag prasentierte sich Friedrich I erstmals als Herrscher im sachsischen Teil des Reiches Fur die Dortmunder Stadtgeschichte ist dieser Aufenthalt vor allem deshalb bedeutend weil sich in einer im darauf folgenden Jahr ausgestellten Urkunde die sich auf diesen Aufenthalt bezieht der lateinische Begriff in burgo Tremonia findet Der Begriff burgus bezeichnet eine Siedlung die sowohl in ausserer Form als auch in rechtlicher Hinsicht den Charakter einer Stadt aufweist Dies war die erstmalige Bezeichnung Dortmunds als Tremonia der Name lasst sich auch nicht direkt aus den vorher verwendeten Formen ableiten Auffallig ist vor allem dass von diesem Zeitpunkt an bis zum Beginn des 14 Jahrhunderts als wieder deutschsprachige Quellen aufkamen ausschliesslich Tremonia als Name fur Dortmund in den Quellen auftaucht Es wird daher vermutet dass diese Anderung direkt auf einen Erlass Friedrichs zuruckgeht Wenn er Dortmund zum Zentrum des westfalischen Teiles von Sachsen machen wollte so war dafur ein eindeutiger und unverwechselbarer Name aus Grunden der Rechtssicherheit sicherlich unerlasslich Friedrichs zweiter Dortmunder Aufenthalt war ebenfalls von langerer Dauer Im Jahr 1154 stand Friedrichs Romfahrt an in deren Vorfeld er eine enorme Reisetatigkeit entwickelte Vom Dortmunder Aufenthalt sind zwei Urkunden erhalten geblieben eine vom 17 und eine vom 23 Juni Angesichts der Tatsache dass sich auch viele Fursten wie die Erzbischofe von Koln und Mainz Heinrich der Lowe und die Grafen von Berg Arnsberg Kleve und Tecklenburg aufhielten kann vermutet werden dass hierbei ein Hoftag abgehalten wurde Friedrichs enge personliche Beziehung zum nahe gelegenen Pramonstratenser Kloster Cappenberg mag dabei fur die Pfalzstadt Dortmund von Vorteil gewesen sein Erwahnenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem die Ubergabe des Cappenberger Barbarossakopfes an Friedrichs Taufpaten Otto von Cappenberg In der Folgezeit hielt sich Friedrich Barbarossa nur noch selten in Westfalen auf Ab 1180 befand er sich in Auseinandersetzungen mit Heinrich dem Lowen in Sachsen Quellen aus spateren Jahrhunderten berichten von weiteren Aufenthalten und sogar der Verlegung des Hofgerichts nach Dortmund fur zwei Jahre Zwar wurden diese Vorgange in die Ablaufe der Zeit passen durch zeitgenossische Quellen belegen lassen sie sich aber nicht Friedrichs Sohn und Nachfolger Heinrich VI hielt sich nie in der Hellwegregion und somit auch nie in Dortmund auf Das Zentrum der Konigsherrschaft verlagerte sich zunehmend nach Suddeutschland der Hellweg verlor als Konigsstrasse aber auch als Handelsstrasse an Bedeutung Die erstmalige urkundliche Erwahnung der Grafen von Dortmund 1189 unterstreicht die Entwicklung zu einer weniger direkten Herrschaft der deutschen Konige uber die Stadt Doch blieb die Stadt wichtiges Reichsgut und entwickelte sich gerade unter Heinrichs Herrschaft in Richtung Reichsstadt So sicherte Heinrich dem Kolner Erzbischof am 25 Marz 1190 zu innerhalb der Erzdiozese Koln nur noch in Duisburg und Dortmund konigliche Munzen pragen zu lassen Der bedeutendste Eingriff Heinrichs in die Entwicklung der Stadt ist jedoch die Stiftung des Katharinenklosters am 23 Marz 1193 Eine solche direkte konigliche Stiftung war fur die Zeit sehr ungewohnlich der Dortmunder Vorgang ist insgesamt einzigartig Neben der koniglichen Stiftung stand weder fest ob Manner oder Frauen das Kloster beziehen sollten noch welchem Orden sie angehoren sollten Erst 1219 wurde festgelegt dass es ein nach der Augustinusregel lebender Frauenkonvent sein sollte erst 1224 wurde die pramonstratensische Observanz vorgeschrieben Zu diesem ungewohnlichen Vorgang mag sicherlich auch die fur damalige Verhaltnisse und fur eine so grosse und bedeutende Stadt wie Dortmund ungewohnliche Tatsache dass Dortmund kein Kloster besass beigetragen haben Die Stiftung ist die erste grossere Abtretung des Dortmunder Reichsguts doch selbst dabei bestand der Kaiser auf der Herrschaft uber die Klostervogtei Die Dortmunder Geschichte war sicherlich bis zum Beginn des 13 Jahrhunderts Konigsgeschichte Zwar haben sich keine Urkunden erhalten die Auskunft uber das stadtische Leben vor dieser Zeit geben konnten doch lasst sich anhand des oben Beschriebenen nachvollziehen wie sehr die deutschen Kaiser und Konige das Schicksal der Stadt pragten Mit der Verlagerung des Konigszentrums nach Suddeutschland und dem Wachsen der Stadt anderte sich dies aber Zwar war der Reprasentant des Konigs der Graf immer noch die wichtigste politische Figur doch der Einfluss der Burger und insbesondere der vor allem im Tuch und Weinhandel tatigen Fernhandler wuchs bestandig Dem oben bereits erwahnten Schoffengericht das wohl schon zu dieser Zeit mehr als blosse Gerichtsfunktionen wahrnahm die Stadt nach innen und aussen reprasentierte und somit als ein fruher Vorlaufer eines Stadtrates angesehen werden kann gehorten nach der Erkenntnis jungerer Forschungen zu diesem Zeitpunkt zwar noch uberwiegend Reichsleute an doch die Weihe der von den Fernhandlern gestifteten Nicolaikirche 1198 verdeutlicht bereits deren Wohlstand und Einfluss Die Fernhandler durften auch schon fruh die Fuhrungsschicht unter den um die Pfalz siedelnden Handlern gebildet haben Auf die zweite Halfte des elften Jahrhunderts auf jeden Fall auf die Zeit nach der Uberfuhrung der Reinoldireliquien wird der Zusammenschluss der Fernkaufleute in der so genannten Reinoldigilde die in den folgenden Jahrhunderten eine wichtige Rolle zunachst im Handel aber schnell auch in der Politik spielte geschatzt Erst in spateren Jahrhunderten verschmolz die Schicht der Reinoldigilde mit der der Reichsleute Um 1200 herum wurde auch die jungste und in ihren Umrissen bis heute durch den Wallring erkennbare Stadtmauer errichtet Das ummauerte Gebiet umfasste 81 Hektar womit Dortmund in dieser Zeit zu den flachenmassig grossten Stadten in Nordwestdeutschland gehorte nur Koln 401 ha Aachen 175 ha Munster 104 ha und Soest 101 ha waren flachenmassig grosser Duisburg und Essen mit 33 ha beziehungsweise 37 ha deutlich kleiner Die Befestigung bestand aus zwei durch einen Graben getrennten Mauern war insgesamt etwa 3300 Meter lang und durch 14 Turme gesichert Der rekonstruierte Adlerturm vermittelt einen anschaulichen Eindruck davon wie machtig diese Befestigung war Es darf aber nicht ubersehen werden dass diese Ummauerung der Stadt wohl sehr vorausschauend geplant worden ist Ein grosser Teil des innerhalb der Mauer liegenden Gebiets durfte anfangs unbebaut gewesen sein und tatsachlich expandierte die Stadt bis zum Einsetzen der Industrialisierung nie uber dieses Gebiet Die Bevolkerung wird auf 10 000 bis 15 000 Einwohnern geschatzt somit war im 13 Jahrhundert Dortmund neben Soest die grosste westfalische Stadt und gehorte zu den grossten Stadten im Heiligen Romischen Reich Einen weiteren Bau aus dieser Zeit stellte das zweigeschossige Alte Rathaus am Alten Markt dar Dieses zweigeschossige Gebaude war wohl ursprunglich der Sitz des Dortmunder Grafen und ging erst 1241 an die Stadt uber Bis zum Abriss nach dem Zweiten Weltkrieg war es das alteste steinerne Rathaus Deutschlands nbsp Friedrich II mit seinem FalkenHeinrichs plotzlicher Tod 1197 loste den Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV aus Die Verpfandung Dortmunds an den Kolner Erzbischof Adolf I durch Otto die aber ohne Folgen blieb dessen Meidung des Hellwegs auf seinen Reisen von Koln nach Sachsen und zuruck sowie der ausschliessliche Aufenthalt in im kirchlichen Besitz stehenden Orten Westfalens werden als Indizien dafur gewertet dass Dortmund auf Seiten Philipps stand Direktem kaiserlichem Einfluss unterlag Dortmund erst wieder unter Friedrich II In einer Urkunde vom 20 Juni 1218 bestatigte er die Stiftung des Katharinenklosters unterstrich aber auch seinen Anspruch auf Dortmund als Konigshof Zwei Jahre spater am 16 April 1220 forderte er Erzbischof Engelbert I von Koln auf das Katharinenkloster unter seinen Schutz zu nehmen die mit der Vogtei verbundenen Rechte sollten aber beim Konig verbleiben Wenige Tage spater am 1 Mai erneuerte Friedrich auch die Privilegien Dortmunds Die Urkunde ging beim Stadtbrand 1232 verloren doch lasst sich der volle Wortlaut aus einer Abschrift rekonstruieren Interessant ist vor allem dass die Privilegien an die universitas Tremoniensium civium die Gesamtheit der Dortmunder Burger vergeben wurden Ob dies die erste Adresse dieser Art an die Dortmunder Burger war ist unklar jedoch belegt die Urkunde dass die Dortmunder Burger spatestens zu diesem Zeitpunkt eine rechtsfahige Korperschaft oder Genossenschaft mit Genossen gleichen Rechts bildeten Da sich Friedrich uberwiegend in Italien aufhielt machte er seinen Sohn Heinrich zum Mitkonig und ubertrug ihm die Herrschaft uber Deutschland Der noch minderjahrige Heinrich unterstand aber zunachst der Vormundschaft durch Erzbischof Engelbert in dessen Begleitung er 1224 nach Norddeutschland reiste Wie viele seiner Vorganger benutzte er dazu auch die Nord Sud Strasse uber Dortmund Heinrichs Aufenthalt am 4 September bei dem neben dem Kolner Erzbischof auch Friedrich von Osterreich Friedrich von Isenberg Adolf von der Mark und Konrad von Dortmund anwesend waren stellte fur mehr als 150 Jahre den letzten Konigsaufenthalt in Dortmund dar nbsp Die Goldene Madonna der MarienkircheIm Jahr 1232 oder 1231 kam es dann zu dem oben bereits mehrfach erwahnten Stadtbrand Vermutlich durch Brandstiftung ausgelost zerstorte er die Stadt fast vollstandig Das Feuer wutete wohl vor allem im dicht besiedelten Stadtkern nordlich des Hellwegs und zerstorte nicht nur die holzernen Hauser der Kramer und Handwerker sondern auch die steinerne Reinoldikirche Durch den Brand ging auch das Archiv der Stadt verloren und mit ihm samtliche Urkunden aus der Zeit vor dem Stadtbrand Zwar wurde mit dem Wiederaufbau der Stadt unmittelbar begonnen es gab sogar die Neustiftung eines Minoritenklosters doch fur das wirtschaftliche Leben bedeutete der Brand einen schweren Ruckschlag und so wandten sich die Burger an ihren Stadtherrn Konig Heinrich mit der Bitte ihnen einen zweiten Jahrmarkt zu bewilligen Der Konig kam dieser Bitte nach und stellte den Dortmundern am 30 September 1232 eine entsprechende Urkunde aus Von diesem zusatzlichen 14 tagigen Markt der zu Michaelis 29 September begann blieb der bisherige Markt von Christi Himmelfahrt bis Pfingsten unberuhrt Die Urkunde ist fur die Dortmunder Stadtgeschichte auch deshalb von Bedeutung weil Dortmund darin erstmals als Reichsstadt wortlich civitas nostra Tremoniensis imperalis bezeichnet wird Die beim Stadtbrand verloren gegangenen Privilegien Dortmunds wurden 1236 von Friedrich II erneuert Der zusatzliche und einzige kaiserlich privilegierte Markt in Westfalen trug wesentlich zum wirtschaftlichen Aufstieg der Stadt bei Auch die Dortmunder Kaufleute waren zu dieser Zeit schon sehr aktiv im Fernhandel tatig So ist aus dem Sommer 1229 das erste uberseeische Abkommen Dortmunder Handler uberliefert Zwei Kaufleute Ermbrecht und Albrecht schlossen darin mit anderen Kaufleuten einen Handelsvertrag mit dem Fursten von Smolensk ab Auch die Beteiligung des Dortmunder Grafen an der Kolonisierung und Missionierung Livlands 1200 durfte sich fur die Fernhandler vorteilhaft ausgewirkt haben Ein Zeugnis des mit dem wirtschaftlichen Aufstieg einhergehenden Wohlstands mag die spatromanische um 1230 entstandene Madonna mit dem Kind in der Marienkirche sein Spatmittelalter Bearbeiten nbsp Historische Ansicht von Dortmund von Georg Braun und Franz Hogenberg zwischen 1572 und 1618 Die altesten Urkunden die sich mit den Geschehnissen innerhalb der Stadt beschaftigen stammen aus der Zeit nach dem Stadtbrand Naturlich geht dies auf die Vernichtung alterer Urkunden durch den Brand zuruck doch spiegelt sich hierin auch das Erstarken der Dortmunder Burgerschaft Mit dem Niedergang der deutschen Konigskrone und der daraus resultierenden Konzentration der deutschen Konige auf ihre suddeutschen Stammesgebiete verloren die Reichsstadte ihre Bedeutung als Stutzpunkte des Reisekonigtums erhielten aber durch ihren wirtschaftlichen Aufstieg ein neues Gewicht als wichtige Steuerzahler Andererseits fuhrte der Ruckgang des direkten koniglichen Einflusses zu einem Anstieg der Macht der Reichsfursten und Ministerialen In der Umgebung Dortmunds stiegen so die Grafen von der Mark und von Berg sowie die uber das Vest Recklinghausen herrschenden Erzbischofe von Koln zu bedeutenden Territorialherrschern auf In Dortmund selbst lag die politische Macht zunachst in der Hand des koniglichen Statthalters des Grafen von Dortmund Diesem stand die sich formierende Burgerschaft entgegen Wie bereits oben erwahnt kann das Schoffengericht als eine Art fruher Vorlaufer eines Stadtrats angesehen werden 1240 oder kurz zuvor tauchte in den Urkunden erstmals die lateinische Bezeichnung consilium auf Welchen Einfluss dieser Rat schon hatte zeigte sich ein Jahr spater als Graf Konrad von Dortmund am 19 Februar ein Haus am Markt das in einer Urkunde vom 4 September als Rathaus bezeichnet wurde an die Burger und Stadt verkaufte In diesem Dokument sind die 18 Dortmunder Ratsherren mit dem Richter an der Spitze erstmals namentlich aufgelistet Der Vertrag enthalt aber noch weitere Vereinbarungen Mit dem Haus am Markt gingen auch die Rechte an den Fleisch und Schuhbanken am Brothaus und die Reichsrechte am Gebaude uber dem Tribunal an die Stadt Ausserdem wurden in diesem Zusammenhang erstmals die Martins und die Nicolaikirche genannt Mit diesem Vertrag war gleichzeitig auch der Rat als Selbstverwaltungsorgan der Burgerschaft konstituiert und vom koniglichen Stadtherrn anerkannt Dies verdeutlicht sich auch in der Besiegelung des Vertrags mit dem sicherlich alteren Turmsiegel durch die Ratsherren Auf den 15 Dezember 1248 datiert eine Urkunde an den Kolner Erzbischof in der sich die Stadt bereit erklart dem Gegenkonig Wilhelm von Holland zu folgen nbsp Wilhelm von Holland Gegenkonig 1248 1254 Konig 1254 1256 Darstellung des 16 Jh Diese Urkunde ist sowohl im Namen des Grafen als auch der Burgergemeinde und der Ratsleute unterzeichnet spatestens ab diesem Zeitpunkt ging also der Einfluss des Rates uber die Selbstverwaltung hinaus und zielte auch auf die Aussenpolitik Das Verhaltnis der Stadt zu Wilhelm von Holland durfte aber ambivalent gewesen sein da er zu diesem Zeitpunkt die Stadt eben an den Kolner Erzbischof verpfandet hatte was eine Bedrohung fur die Souveranitat Dortmunds darstellte Andererseits durfte sich die Unterstutzung als wirtschaftlich notwendig erwiesen haben da er der Stadt erlaubte mit Holland und Zeeland Handel zu treiben Welchen Reichtum die Stadt erlangt hatte lasst sich aus einer Steuerliste aus dem Jahr 1241 ablesen Daraus geht hervor dass die vier Dortmunder Konigshofe neben Dortmund selbst also Brackel Westhofen und Elmenhorst zusammen ebenso wie die Dortmunder Juden allein 15 Mark Silber und die Stadt Dortmund 100 Mark Silber an Abgaben zu leisten hatten Der Einfluss Dortmunds reichte zu diesem Zeitpunkt schon weit uber den nordwestdeutschen Raum hinaus Um 1252 wurde die baltische Stadt Memel unter Mithilfe von Dortmunder Kaufleuten gegrundet Der Dortmunder Einfluss war dabei so gross dass anfangs erwogen wurde die Stadt Neu Dortmund zu nennen 5 Die Stadtgrunder baten die Stadt Dortmund ihnen eine Aufzeichnung ihres Stadtrechts und ihrer Gewohnheiten zuzusenden Diese Niederschrift wurde 1252 auch mit dem Titel Uber die Freiheit unserer Stadt erstellt und ist damit die alteste Niederschrift der Dortmunder Stadtrechte Zwar ubernahm Memel letztlich das Lubische Recht doch ist diese Aufzeichnung fur die Dortmunder Geschichte von Interesse da sie neben dem Stadtrecht auch Hinweise auf eine Synagoge und die Tatigkeit von Brauerinnen gibt und somit einen ersten Einblick in die Verhaltnisse der Stadt erlaubt Als ein weiterer wichtiger Einflussfaktor der Dortmunder Geschichte bildete sich ebenfalls zur Mitte des 13 Jahrhunderts das Femegericht heraus Bereits 1227 hatte wohl die erste Sitzung des Dortmunder Freigerichts stattgefunden Dieser Freistuhl wurde dann mit dem Femegericht dem so genannten Gericht zum Spiegel zusammengelegt Das Dortmunder Gericht scheint dabei schon fruh eine Sonderrolle als Berufungsgericht und oberste Instanz unter den westfalischen Femegerichten eingenommen zu haben Ein Ratsstatut von 1250 untersagte es diesem Gericht aber uber die Einwohner der Stadt Dortmund zu richten Die Ursprunge der Feme liegen ebenso wie die Bedeutung des Namens weitestgehend im Dunkel es gibt aber Vermutungen uber einen Zusammenhang mit dem Landfrieden Fur die Entstehung der Dortmunder Feme durfte dann insbesondere der Mainzer Landfrieden von Bedeutung sein Trotz dieses Friedens gab es immer wieder Auseinandersetzungen mit den Territorialherrschern Vor diesem Hintergrund schlossen sich die Stadte Dortmund Soest Munster und Lippstadt am 17 Juli 1253 auf der Lippebrucke bei Werne zum so genannten Werner Bund einem der fruhesten Stadtebunde zusammen Die Situation verscharfte sich nochmals als 1254 Konig Konrad IV starb Gleich zu Beginn des Interregnums von 1254 bis 1273 am 13 Juni 1254 schlossen sich uber 70 Stadte darunter auch 16 westfalische und eben auch Dortmund zum Rheinischen Stadtebund zusammen Der Rheinische Stadtebund endete mit dem Ende des Interregnums doch bestand der Werner Bund in anderer Zusammensetzung bis 1340 fort und ging teilweise in der Hanse auf Wahrend die Souveranitat der Stadt so nach aussen gewahrt werden konnte betrat in der Dortmunder Innenpolitik eine neue Kraft die Buhne Aus dem Ratswahlstatut von 1260 geht hervor dass nur die Mitglieder der Reinoldigilde zu Ratsherren gewahlt werden konnten Dieses Patriziat das sich selbstbewusst rempublicam Tremoniensem gubernantes etwa regierende Herren des Staates Dortmund nannte und aus einigen einflussreichen Familien wie den Kleppings Sudermanns von Wickedes Swartes Muddepennings vom Berges Lembergs Berswordts Wales und Brakes bestand bestimmte sechs der insgesamt 18 Wahlmanner Die ubrigen Wahlmanner bestimmten die in diesem Dokument erstmals erwahnten Sechsgilden denen aber nur das aktive Wahlrecht zustand Darin waren die Gilden der Handwerker also die St Johannis Gilde der Schuster und Gerber die der Backer der Fleischer der Schneider der Kramer und der Fettkramer zusammengeschlossen Daneben gab es aber auch noch fur andere Handwerksberufe Gilden die so genannten Amter deren Mitglieder allerdings nicht zur Ratswahl zugelassen waren Im Verhaltnis zum Grafen nahm aber der Einfluss der Burgerschaft zu ab spatestens 1267 wahlten die Burger den Richter selbst der Graf bestatigte diese Wahl lediglich Mit dem Erstarken des Patriziats ging auch ein burgerschaftliches Engagement einher das sich beispielsweise in der Fertigstellung des ersten fruhgotischen Bauabschnitts der Reinoldikirche 1260 widerspiegelt Drei Jahre spater wurde erstmals von einem Leprosenhaus vor dem Ostentor berichtet das Heilig Geist Hospital wurde schon Ende des 12 Jahrhunderts gegrundet 6 nbsp Siegel Dortmunds der Stadt Westfalens SIGILLVM TREMONIE CIVITATIS WESTFALIE hatte seit der Mitte des 13 Jh der Rat der Reichsstadt Dortmund sein Siegel umschrieben nbsp Haupthandelsrouten der HanseDieser innere Aufschwung ging sicherlich auch auf die zunehmende Handelstatigkeit der Dortmunder Kaufleute zuruck Dass Dortmund schon fruh eine zentralortliche Funktion einnahm zeigt das Siegel von 1257 welches wieder das Turmsymbol enthielt aber die Inschrift sigillvm tremonie civitatis westfalie Siegel Dortmunds Stadt Westfalens trug Doch beschrankte sich der Einfluss nicht nur auf Westfalen Als im selben Jahr die Stadt Krakau neugegrundet wurde liess sich dort die Dortmunder Familie Sudermann nieder und wurde schnell zu einer der fuhrenden Ratsfamilien Ohnehin baute diese Familie ebenso wie die Kleppings ein weit verzweigtes Handelsnetz auf das von Historikern teilweise mit dem der Augsburger Fugger im 16 Jahrhundert verglichen wird Neben den oben genannten Ereignissen und Einflussen ist wenig uber den Dortmunder Osthandel bekannt Dass aber auch in diesem Bereich Dortmund eine dominierende Stellung innerhalb der sich bildenden Hanse einnahm zeigt die erste Kontorordnung des Peterhofs in Nowgorod von 1268 oder 1280 in der festgelegt war dass zwei der acht Aldermanner Dortmunder sein mussten Weit mehr ist uber den Westhandel bekannt An der Verhandlung uber Rechte deutscher Kaufleute in Flandern in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts waren Dortmunder beteiligt die auch im Hansekontor in Brugge eine fuhrende Rolle einnahmen Urkundlich belegt ist dass 1265 der Dortmunder Kaufmann Merbode in London starb Daraus ist zu schliessen dass sich spatestens um diese Zeit Dortmunder Handler dort niedergelassen hatten Um 1277 wickelten die Dortmunder Kaufleute ein Siebtel der englischen Wollexporte nach Deutschland ab Im Juni 1282 schloss schliesslich der Dortmunder Kaufmann Gerhard Merbode im Namen der Hanse einen Vertrag mit der Stadt London ab in der sich die Hanse verpflichtete auf ihre Kosten ein Stadttor neben dem Kontor dem spateren Stalhof errichten zu lassen Bis 1473 stellten die Dortmunder dann den Londoner Aldermann In den folgenden Jahren wuchs Dortmund auch im Inneren weiter und der Einfluss der Burgerschaft weitete sich aus In einer Urkunde aus dem Jahr 1280 wurde erstmals die Dortmunder Beginengemeinschaft erwahnt Sie besass einige Hauser am Nordrand der Stadt in der Nahe des Minoritenklosters Am 5 Dezember 1286 gelang der Stadt der Kauf eines Drittels der graflichen Gerichtsrechte von Konrad von Dortmund 1312 folgte ein weiteres Sechstel Mit der Machtverschiebung zugunsten des Rates entstand auch die Notwendigkeit die Aufgaben innerhalb desselben zu verteilen In einer Urkunde vom 10 April 1288 sind erstmals zwei magistri civium erwahnt Seit 1295 wurden diese Burgermeister proconsules genannt 1319 tauchte auch erstmals die deutsche Bezeichnung borgermestere auf Weitere Amter wie Rittmeister oder Kammerer bildeten sich erst im Laufe der Jahre heraus anstehende Aufgaben wurden wohl noch nach konkretem Anlass ubernommen Wahrend die Stadt also ihre Position gegenuber dem Grafen festigte war sie gleichzeitig in Auseinandersetzungen mit dem Kolner Erzbischof verwickelt Dieser beanspruchte das Patronat uber die Reinoldikirche Aber auch in diesem kirchenrechtlichen Prozess konnten sie die Dortmunder Burger 1290 durchsetzen Wiederum fur die wirtschaftliche Geschichte wichtig war die Ubernahme des koniglichen Brauregals am 22 August 1293 sowie die Erneuerung und Erweiterung des Grutrechts 1296 durch Konig Adolf von Nassau Wer in der Stadt brauen wollte musste die Grut eine Bierwurze beim stadtischen Grutmeister beziehen Ebenfalls auf das Jahr 1296 datiert der erste Hinweis auf einen Bergmann unter den Dortmunder Burgern Am 26 April 1297 kam es erneut zu einem grossen Stadtbrand der aber keine weiteren Auswirkungen auf die stadtische Geschichte zeigte vielleicht auch weil sich viele Burger auf einer Wallfahrt nach Syburg befanden Wahrenddessen zeigten sich erste Veranderungen der Hanse von einer Kaufmannsvereinigung zu einem Stadtebundnis So nahm 1299 der Dortmunder Burger Heinrich Calvus an wirtschaftlichen und politischen Beratungen von Hansestadten in Lubeck teil Aussenpolitisch spitzte sich fur Dortmund die Lage allmahlich zu Um 1300 gingen die Reichshofe Westhofen Brackel und Elmenhorst an die Grafschaft Mark uber Das Dortmunder Gebiet war damit vollstandig von dieser und dem Vest Recklinghausen umschlossen Letzteres gehorte zum Erzstift Koln und der Kolner Erzbischof hielt daruber hinaus noch einige Pfandrechte an der Stadt So hatte ihm beispielsweise Konig Wilhelm von Holland 1248 das Dortmunder Judenregal verpfandet Widerspruchliche Doppelverpfandungen dieses Regals in der Folgezeit sowie Drangsalierungen fuhrten zu einer ersten Emigrationswelle unter den Dortmunder Juden um 1300 nbsp Historische Ansicht der St Petri KircheTrotz der ausseren Bedrohung ging der Aufstieg der Stadt weiter voran Wie oben erwahnt verfugte die Stadt ab 1312 uber die Halfte der Gerichtsbarkeit in der Grafschaft Dortmund Als 1316 der letzte Graf aus der Linie der Dortmunder Konrad III starb kam es zu Erbstreitigkeiten Als diese andauerten ubertrug Konig Ludwig der Bayer 1320 die Grafschaft so lange an die Stadt bis sich die Erben geeinigt hatten und legte daruber hinaus fest dass die Grafschaft nie in andere Hande als die der Erben oder der Stadt kommen sollte Noch im selben Jahr stand aber Konrad Stecke als Erbe fest doch die Dortmunder kauften ihm am 30 November desselben Jahres die Halfte der Grafschaft ab Von diesem Handel ausgenommen waren die Eigenleute das grafliche Wohnhaus und die Martinskapelle die aber wie aus dem Liber valoris hervorgeht keine Pfarrrechte besass Mit dem Aufstieg ging wahrscheinlich ein Bevolkerungswachstum einher Ein Indiz dafur ist der Baubeginn der St Petri Kirche vermutlich gegen Ende des Jahres 1322 Ein Grund fur den Bau einer vierten Pfarrkirche konnten aber auch die Auseinandersetzungen um die Ansiedlung der Dominikaner in den Jahren zuvor gewesen sein 1309 hatte der spatere Kaiser Heinrich VII dem Prior der sachsischen Dominikanerprovinz die Erlaubnis zur Grundung eines Konvents in Dortmund gegeben die papstliche durch Clemens V folgte ein Jahr spater Diese Entscheidung stiess beim Dortmunder Pfarrklerus und dem Patriziat aus dem sich der Klerus rekrutierte auf Widerstand Nach einer Entscheidung des Kolner Offizialatsgerichts mussten sie 1313 die Stadt wieder verlassen Neu entsandte Monche wurden 1315 aus der Stadt vertrieben Zwar bestatigte Papst Johannes XXII die Rechtmassigkeit der Ansiedlung 1319 nochmals doch wurden die Dominikaner im Jahr darauf wiederum vertrieben Erst 1330 gelang mit Hilfe der Gilden die Ansiedlung Besser erging es dagegen den Beginen Ihr Besitz dehnte sich aus und 1315 wurde erstmals das Stift zum Kohlgarten erwahnt in dem spater alle Dortmunder Beginen vereinigt wurden Grund fur den Aufstieg Dortmunds durften wohl die exzellenten Handelsbeziehungen vor allem nach England gewesen sein Wie bedeutend vor allem der Wollhandel war lasst sich an einigen Zahlen ablesen Zwischen 1328 und 1342 fuhrten Dortmunder 13 206 Sack Wolle von England nach Deutschland ein dies entsprach fast dem gesamten Wollimport aus England und etwa zehn Prozent des englischen Wollexports Uber den Wollhandel schrieben die Dortmunder nicht nur deutsche Wirtschaftsgeschichte sondern ein Stuck europaischer Geschichte Mit Kreditgeschaften mit dem englischen Konigshaus wahrend des Hundertjahrigen Krieges sind zum ersten Male Bankierstatigkeiten von Kaufleuten in Deutschland belegt und das gleich in grossem Massstab Es sind nicht nur fur damalige Verhaltnisse unermesslich hohen Summen im Spiel zeitweilig hing das gesamte englische Konigreich am Tropf der Dortmunder Hanse Am spektakularsten war dabei wohl die Verpfandung der Grossen englischen Konigskrone an ein von Dortmunder Kaufleuten gefuhrtes Konsortium Die Krone ging zunachst am 27 Februar 1339 an den Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg und sollte im Sommer desselben Jahrs fur 50 000 Gulden wieder ausgelost werden Als dies scheiterte ubernahmen Dortmunder Kaufleute die Restschuld von 45 000 Gulden und verwahrten die Krone bis 1343 auf dem Festland auf bevor sie Konrad Klepping Tidemann Lemberg Johann vom Walde und Johann Klepping am 26 Dezember desselben Jahres zuruckgaben nbsp Public Record Office Patent Rolls C66 199 m26 Fur Conrado Clipping und Kaufleute aus AlemaineBerechnungen haben ergeben dass Dortmunder Kaufleute Eduard III zwischen 1327 und 1345 insgesamt ungefahr eine halbe Million Gulden liehen Wie gewaltig diese Summe war ergibt sich aus der Tatsache dass der englische Konig seinen Dortmunder Bankiers zu denen neben Lemberg und Klepping auch Heinrich Muddepenning und Siegfried Spissenagel gehorten ab 1340 samtliche Zolle auf das Haupthandelsgut Wolle abtreten musste Diese fruhe Public Private Partnership zog politische Parteinahme nach sich Konrad Klepping suchte sogar den englischen Konig personlich auf um ihm uber die franzosische Flotte vor der Kuste Flanderns Bericht zu geben die Dortmunder hatten auch in Brugge wo eine Strasse nach ihnen benannt war Fuss gefasst und waren daher bestens im Bilde Seine Reisekosten erhielt Klepping wegen dieses Beitrags zum Sieg in der Seeschlacht von Sluis am 24 Juni 1340 mit besonderem Dank erstattet 7 Mit dem Reichtum der Stadt stieg auch der Kunstsinn ihrer Burger Ein erstes Zeugnis davon liefert die Reinoldusstatue in der Reinoldikirche die vermutlich in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts entstand Dieser Reichtum weckte naturlich die Begierde der umliegenden Territorialherrscher Schon seit 1328 zahlte die Stadt an die Grafen von der Mark jahrlich ein Schutzgeld von 60 Mark zu dem haufig aus verschiedenen Anlassen noch weitere Zahlungen hinzu kamen Die Lage spitzte sich weiter zu als 1340 die markische Siedlung Horde die Stadtrechte erhielt Ein Jahr spater folgte Lunen Zusammen mit Herdecke Witten Bochum Castrop Unna und Schwerte die zum Teil auch in dieser Zeit Stadt oder Marktrechte erhielten verfugten die Grafen von der Mark nun uber einen dichten Ring an Stadten der die Vormachtstellung Dortmunds in der Region brechen sollte Die strategische Lage Dortmunds war dabei ausserst ungunstig mit den oben genannten Stadten kontrollierten die Grafen von der Mark die Zufahrtswege nach Dortmund auf die die Handelsstadt dringend angewiesen war Am 18 Marz 1352 kam es im Zuge einer Fehde mit dem Grafen von Arnsberg sogar zu einer erfolglosen kurzfristigen Belagerung und einem ebenso erfolglosen nachtlichen Uberrumpelungsversuch durch den Grafen Engelbert III von der Mark Doch auch Dortmunds Einfluss erstreckte sich uber das Stadtgebiet und die Grafschaft Dortmund hinaus So wurden 1335 erstmals die Freistuhle vor dem Burgtor in Brechten Waltrop Elmenhorst Rauschenburg Altlunen und Brackel erwahnt nbsp Dortmund um 1610 Kupferstich von Detmar Mulher 8 Insgesamt war Dortmunds Position so gefestigt dass diese Angriffe ihre regionale Vormachtstellung vorerst nicht bedrohten Dazu trug sicherlich auch die innere Geschlossenheit bei Bereits am 25 August 1332 hatte Dortmund von Kaiser Ludwig dem Bayern auf dem Reichstag zu Nurnberg das sogenannte Privilegium Ludovicianum erhalten 9 das von Winterfeld als die Magna Charta Dortmunds bezeichnet hat 10 Auch wenn dieses Dokument wohl nur alteres Gewohnheitsrecht festschrieb war es insofern von Bedeutung als es bis zum Ende der Reichsfreiheit die grundlegende Verfassungsurkunde darstellte Neben den bisherigen Reichsprivilegien wie etwa dem Rechtsgrundsatz Stadtluft macht frei enthielt die Urkunde also vor allem Angaben zur inneren Verfassung und sicherte diese somit reichsverfassungsrechtlich ab So war festgelegt dass der Rat aus 18 auf Lebenszeit gewahlten Ratsherren bestand und jedes Jahr ein Ratswechsel stattfand Somit gab es gewissermassen zwei Rate den zeitigen oder neuen Rat der die Amtsgeschafte fuhrte und den alten Rat der den Amtsgeschaften noch verbunden blieb Ratsfahig war wer von ehelicher Geburt verheiratet und erbgesessen war sowie den alten Geschlechtern Dortmunds angehorte Bezog sich das erbgesessen zunachst auf einen Grundbesitz in der Stadt der wiederum Voraussetzung fur das Burgerrecht war so wurde spater auch die Mitgliedschaft in der Reinoldigilde zur Voraussetzung Als neben diesen Erbsassen auch zunehmend die mit gewebten und gewalkten Stoffen handelnden Tuchhandler die durch die Ausweitung ihres Handels ebenfalls zu Fernhandlern aufgestiegen waren Mitglieder in der Reinoldigilde wurden spaltete sich diese Mitte des 14 Jahrhunderts auf In der Junkergesellschaft erstmals 1370 erwahnt waren die alten patrizischen Familien vereinigt und in der Wandschneidergesellschaft erstmals 1346 erwahnt die aufstrebenden Fernkaufleute Die Wandschneidergesellschaft durfte spater ab 1383 dann sechs der 18 Wahlmanner bestimmen Ausgeschlossen vom passiven Wahlrecht waren weiterhin die gemeinen Burger die lediglich uber die Sechsgilden zwolf der ebenfalls 18 Wahlmanner stellten siehe oben Schon die Festlegung auf 18 Ratsmitglieder in dem Privileg lasst darauf schliessen dass die Handwerker zunehmend versuchten Einfluss zu nehmen und eventuell sogar selbst Ratsmitglieder stellen wollten Auch das kaiserliche Privileg setzte noch keinen Schlussstrich unter diese Auseinandersetzung Die Burger versuchten vielmehr dem Kaiser eine Abschrift der Urkunde ohne die vier Paragraphen zur Ratswahl zu ubergeben Die kaiserliche Kanzlei sollte dazu mit einer grossen Geldsumme bestochen werden Der Schwindel flog aber auf und der Kaiser tadelte die Dortmunder Burger in einem Mandat vom 5 Mai 1333 wegen ihres lacherlichen und eselhaften Ansinnens und behielt zur Strafe das Geld ein Trotzdem offnete sich die stadtische Fuhrungsschicht wohl mit der Aufspaltung der Reinoldigilde Als es in der 1340er zu Auseinandersetzungen um Forst und Weiderechte mit den Reichsleuten und ihrem Schutzherrn dem Grafen von der Mark kam traten neben dem Rat auch die Erbsassen und die Sechsgilden als Vertreter der gemeinen Burger auf Ab 1354 agierten dann diese drei Gruppen in allen wichtigen Stadtbeschlussen gemeinsam auch wenn die Entwicklung der Erbsassen und Sechsgilden zu organisierten Kollegien erst ab etwa 1400 abgeschlossen war 1350 erreichte der Schwarze Tod Dortmund zeigte hier aber nicht so verheerende Folgen wie andernorts Als vermeintliche Schuldige wurden die Juden angegriffen Diese hatten sich gerade in der Stadt etablieren konnen wie der Ankauf des judischen Friedhofs vor der Stadtmauer 1336 oder der Kauf der Synagoge zehn Jahre spater zeigt Anders als in anderen Stadten wo die Pogrome zur Verbrennung und Hinrichtung der Juden fuhrten wurden die Dortmunder Juden nur aus der Stadt vertrieben 1358 wurden die bisher selbststandig agierenden Stadte Koln und Bremen Mitglied der Hanse und der Wandel hin zum Stadtebundnis schritt weiter voran Dieses Bundnis fing bald an eigene Kriege zu fuhren eine Entwicklung der sich die Dortmunder zu widersetzen versuchten So blieben sie 1367 dem Hansetag in Koln auf dem der Seekrieg gegen Danemark beschlossen wurde fern Ohnehin stand fur Dortmund zu dieser Zeit das Verhaltnis zu den Nachbarstaaten im Mittelpunkt Dortmund versuchte einer offenen Auseinandersetzung wie oben bereits beschrieben durch Kooperation und Zugestandnisse entgegenzukommen Auf den 28 Februar 1364 geht ein erstes Bundnis mit den Grafen von der Mark zuruck 1376 wurde ein weiteres Bundnis geschlossen das das Verhalten im Streitfall regelte Trotzdem kam es immer wieder zu Ubergriffen auf die Stadt so beispielsweise am 17 Juli 1377 zur Belagerung und Beschiessung durch Graf Wilhelm II einen Verwandten der markischen Grafen Eine kurze Atempause erhielt die Stadt als Kaiser Karl IV am 23 und 24 November 1377 von Lubeck kommend die Stadt besuchte Dies war im Ubrigen der erste Kaiserbesuch seit 1224 und sollte auch fur die ganze ubrige reichsstadtische Zeit der letzte in der einzig verbliebenen westfalischen Reichsstadt bleiben Entsprechend gross wurde er vonseiten der Stadt gefeiert Rund 200 Reiter zogen dem Kaiser bis an die Stadtgrenze von Unna entgegen die Burgermeister ubergaben ihm in Korne symbolisch die Stadtschlussel die gesamte Geistlichkeit und die Burgerschaft begrussten ihn dort und gemeinsam zogen sie bis zur Reinoldikirche In einem feierlichen Gottesdienst wurde dem Kaiser einem begeisterten Reliquiensammler gestattet sich zwei Knochenstucke aus der Reinoldusreliquie zu nehmen Im Gegenzug erneuerte der Kaiser das Privileg von 1332 stellte eine Urkunde aus in der betont wurde dass die Stadt niemals ohne die Zustimmung der Dortmunder Burger an einen fremden Landesherren verpfandet oder veraussert werden sollte und forderte die Grafen von der Mark und von Berg sowie den Kolner Erzbischof zur Verteidigung dieses Status auf Nur wenige Wochen spater vom 16 bis zum 18 Januar besuchte Kaiserin Elisabeth die Stadt erneut Der kaiserliche Besuch wurde von den Zeitgenossen aufgrund der Ausstellung der Urkunden als grosser diplomatischer Erfolg empfunden allerdings gab es auch schon Zweifel ob diese Privilegien gegen die umliegenden Territorialherrscher und unter Karls Sohn Wenzel gehalten werden konnten Diese Zweifel sollten sich als berechtigt herausstellen Am 4 Oktober 1378 kam es zum Verrat der Stadt durch Agnes von der Vierbecke die Witwe eines Dortmunder Sudermann die aber ihren markischen Verwandten naherstand Wie im trojanischen Pferd sollte eine in zwei Heuwagen versteckte Schar markischer Soldaten in die Stadt gefuhrt werden Sobald das aussere Tor geoffnet war schickte sie den Pfortner einen Potthast kaufen im Ubrigen eine der fruhesten Erwahnungen dieses Dortmunder Gerichts und gab den im Hinterhalt lauernden ubrigen Soldaten das verabredete Zeichen Allerdings war das innere Tor noch verschlossen und so konnte dieser Angriff abgewehrt werden Die Dortmunder erkannten in diesem Angriff die Handschrift Engelberts III von der Mark und liessen in der Folge Spottgedichte uber ihn kursieren ein Zeichen wie sicher sich die Dortmunder in ihrer Stadt fuhlten Dazu hatten sicherlich auch die von der Stadt ergriffenen Verteidigungsmassnahmen gefuhrt Bereits 1367 hatte die Stadt den Dortmunder Konigshof von den Grafen von der Mark gekauft 1387 kaufte sie vom Grafen von Limburg die Herrschaft und das Gericht Mengede und ubergab es Ernst von Bodelschwingh als Mannslehen Ausserdem wurden im selben Jahr die Stadtmauern nochmals verstarkt Dass die Entwicklung der Stadt trotz dieser ausseren Bedrohung weiter fortschritt zeigt die Stiftung des Gasthauses 1358 die Ruckkehr der Juden 1373 die erste Erwahnung einer Goldschmiedezunft 1378 und die einer Armentafel 1382 Die Lage anderte sich als sich die Grafschaft Mark mit Kurkoln verbundete Der Kolner Erzbischof Friedrich III von Saarwerden hatte sowohl 1346 von Karl IV als auch 1375 von Wenzel Pfandrechte an Dortmund erhalten konnte diese jedoch nicht wirksam werden lassen Trotzdem war es aufgrund von internen Auseinandersetzungen nie zu einem Bundnis mit den markischen Grafen gekommen Als diese uberwunden waren versuchten sie Dortmund ihrer Herrschaft zu unterwerfen Am 21 Februar 1388 erreichte der Fehdebrief des Kolner Erzbischofs den Dortmunder Rat am Tag darauf der des Grafen von der Mark Damit begann die Grosse Dortmunder Fehde Der Koalition gegen Dortmund schlossen sich mehr und mehr Landesherren an unter ihnen die Erzbischofe und Kurfursten von Mainz und Trier die Bischofe von Augsburg Bamberg Munster Paderborn und Osnabruck die Pfalzgrafen bei Rhein sowie die Herzoge und Grafen von Julich Berg Ravensberg Wurttemberg Moers Sponheim Braunschweig Luneburg Tecklenburg Rietberg und Holstein Pinneberg Hinzu kamen einige kleinere westfalische Stadte und rund 1 200 Angehorige des landsassigen niederen Adels Diese Koalition erscheint zunachst ubermachtig doch nahm ein Grossteil der Koalitionare nur pro forma an diesem Krieg teil Entsprechend kam es auch nicht zur Aufstellung eines ansonsten ublichen Soldnerheeres Auf der Gegenseite konnte sich Dortmund auf seine starken Stadtmauern verlassen Ausserdem warb die Stadt noch 70 Ritter 49 Pikenmanner und 29 englische Bogenschutzen an und konnte auf die Unterstutzung vier adeliger Helfer setzen die auch noch weitere 79 Reiter auf eigene Kosten stellten Demgegenuber war die Unterstutzung der verbundeten Stadte eher schwach Einer Bitte Dortmunds immerhin einer der fuhrenden Hansestadte der Zeit um die Gewahrung von Krediten kamen die ubrigen Hansestadte kaum nach Lediglich Lubeck Stralsund Deventer und Zwolle gewahrten Darlehen in einer Hohe von zusammen eher bescheidenen 2 000 Gulden Offenbar wurde die Tragweite des Angriffs der gemeinsam mit dem Krieg gegen den Suddeutschen Stadtebund den Auftakt zu einer Reihe von Auseinandersetzungen zwischen einer Stadt und einer Furstenkoalition bildete nicht erkannt Die Stadt erwiderte noch am 22 Februar die Fehde und unmittelbar darauf kam es zu ersten Kriegshandlungen Die Kolner errichteten ihr Lager nordlich des Burgtors und bauten die Rovenburg auf Die markischen Truppen liessen sich im Westen der Stadt an der Emscher bei der Stadtmuhle nieder und rissen diese ab um mit den Steinen einen Turm zu bauen So sollte die Stadt von der Aussenwelt abgeschnitten und ausgehungert werden Bereits am 24 Februar kam es zu einem ersten Beschuss die eigentliche Beschiessung der Stadt durch die markischen Truppen begann aber erst am 17 April Dortmund erwiderte die Kanonade und richtete dabei wohl erheblichen Schaden unter den Angreifern an Am 29 Mai kam es zu einem ersten Ausfall der Dortmunder Diese Ausfalle dauerten die ganze Fehde uber an aufgrund alter Chroniken wird ihre Anzahl auf insgesamt 110 geschatzt Erste Vermittlungsversuche gab es schon fruhzeitig So trugen die Kolner und Marker ihre Forderungen erstmals am 24 Juni vor diese wurden aber von den Dortmundern rundweg abgelehnt Weitere Vermittlungsversuche gab es wahrend der gesamten Fehde Nach den ersten gescheiterten Verhandlungen wurde die Beschiessung am 30 Juni intensiviert die insgesamt 238 steinernen Kugeln zerstorten aber lediglich einige Gebaude und toteten eine Kuh und zwei Schweine Am 10 Juli kam es dann zu einem heftigen Gegenfeuer aus Dortmund bei dem wohl auch ein modernes Pulvergeschutz eingesetzt wurde Diese Waffe versetzte die Angreifer dermassen in Schrecken dass sie den Belagerungsring lockerten ein fur den Ausgang des Krieges wichtiger Schritt da die Dortmunder nun wieder die Felder vor der Stadtmauer bewirtschaften konnten Da die Stadt zusatzlich vor der Fehde noch grossere Getreidevorrate angelegt hatte erschien nun ein Aushungern der Stadt als aussichtslos Dortmund liess sich trotz entsprechender Provokationen nicht zu einer offenen Feldschlacht verleiten sondern konzentrierte sich auf die oben genannten Ausfalle die wohl auch zur Versorgungssicherung notwendig waren Am 3 Oktober gelang bei einem solchen die Zerstorung der Rovesburg am 12 Dezember setzten die Verteidiger Schuren in Brand um so die Besatzung der Horder Burg aus dieser herauszulocken Die Dortmunder wollten dann mit einer zirka 600 Mann starken Truppe die Stadt einnehmen Dieser Anschlag misslang aber Die Fehde dauerte nun an ohne dass ein Sieg einer der beiden Seiten oder eine gutliche Einigung in Sicht waren So versuchte Dortmund die Fehde zu beenden indem es den Grafen von der Mark am 27 April 1389 vor das Dortmunder Freigericht zum Spiegel stellte Als dieser aber im Gegenzug Dortmund vor den markischen Freistuhl in Kamen lud zog die Stadt die Anklage wieder zuruck Stattdessen rief sie nun das Konigliche Kammergericht an Konig Wenzel schrieb aber lediglich einen Brief an die Belagerer in dem er sie aufforderte von ihrem Ansinnen abzusehen Durch die lange Belagerungszeit zermurbt begannen dann unter der Vermittlung Soests ernsthafte Verhandlungen am 4 November Auch darin war Dortmund noch nicht zu Zugestandnissen bereit erst auf der Druck der Soester Verhandlungsfuhrung erklarte sich die Stadt zu einer freiwilligen Zahlung von je 7 000 Gulden an Kurkoln und die Grafschaft Mark bereit Diese freiwillige Zahlung wurde aber nicht im Friedensvertrag festgehalten offenbar lag den Dortmundern viel daran auch nur den Anschein einer Niederlage zu verhindern Unmittelbar nach dem Friedensschluss am 22 November wurde die Belagerung aufgehoben die Gefangenen ausgetauscht und der fruhere Zustand rechtsformig wiederhergestellt Insgesamt war Dortmund als klarer Sieger aus der Fehde hervorgegangen Wie wichtig dieser Sieg war lasst sich auch daran erkennen dass die Dortmunder noch im 18 Jahrhundert im Ruckblick auf diese Ereignisse und die Standhaftigkeit ihrer Vorfahren das Ereignis in dem redensartlichen Ausdruck So fast as Duorpm deutsch So fest wie Dortmund zusammenfassten nbsp Kaiser Sigismund Holzschnitt 1536 Trotz des militarischen Sieges waren die Kosten der Fehde rund 60 000 Gulden so hoch dass vielfach angenommen wurde dieses Ereignis habe den Niedergang Dortmunds ausgelost Die nachfolgende Zeit ware nach dieser Anschauung nur noch eine kulturelle Nachblute gewesen Dem widerspricht die jungere Forschung und fuhrt den Bedeutungsverlust der Stadt auf strukturelle Probleme zuruck In der Tat war die Belastung der Stadt durch die Kriegskosten hoch zumal sie auf eine Finanzverwaltung traf die auf solche Ereignisse nicht vorbereitet war Uber Steuern und Abgaben wurde situativ entschieden eine vorausschauende Finanzpolitik die auch Rucklagen bildete gab es nicht Entsprechend hatte die Stadt Schwierigkeiten ihre Kredite und Zinsen zuruckzuzahlen und die stadtischen Finanzen standen in den 1390er Jahren wiederholt kurz vor dem Zusammenbruch Aus diesem Grunde wurden auch neue Akzisen etwa auf Wein Bier Fleisch und Salz eine Vermogenssteuer und eine Warenumsatzsteuer Opkome eingefuhrt Zusatzlich zur finanziellen Belastung suchten auch noch Krankheiten die Stadt heim so etwa von Juni bis August 1394 eine Pockenepidemie und 1400 eine als Pest bezeichnete Epidemie Wahrenddessen verschlechterte sich die finanzielle Lage zunehmend Am 16 September 1399 legte der Rat einen Bericht uber die finanzielle Lage vor in dem Missstande zutage traten Als keine Losung der Probleme in Sicht war kam es 1400 zur Revolution gegen den patrizischen Rat uber dessen angeblich verschwenderisches und sorgloses Handeln sich die Gilden bereits zuvor schon beklagt hatten Der alte Rat wurde abgesetzt und gezwungen einen neuen zu bestatigen Die Ratsherren wurden jeweils zu zweit in die Stadtturme eingesperrt Am 24 Februar kam es aber zu einer Einigung zwischen den beiden Parteien die weitreichende Folgen haben sollte Die Forderungen der Dortmunder Glaubiger gegen die Stadt wurden fallengelassen ein Schritt der dazu fuhrte dass einige reiche Familien ihr Burgerrecht aufgaben um so die Forderungen gegen die Stadt aufrechterhalten zu konnen Der Konflikt schwelte aber noch weiter und kam erst am 5 Dezember zum Erliegen als dies offiziell per Ausruf bekannt gegeben wurde Damit wurde auch die Verfassungsanderung betreffend die Ratszusammensetzung bestatigt Fortan stellte jede der Sechsgilden einen Ratsherrn und die Patrizier nur noch zwolf Auch die Zusammensetzung der Wahlmanner anderte sich zwar stellten die Sechsgilden nach wie vor zwolf der Wahlmanner und die Erbsassen sechs doch stammten diese sechs sogenannten Gilden Erbsassen nicht mehr aus dem Patriziat waren also Mitglieder der Wandschneidergesellschaft und wurden von den Sechsgilden gewahlt Die zwolf Gildenwahlmanner bildeten wiederum mit weiteren zwolf sogenannten Vorgangern die direkt von den Sechsgilden gewahlt wurden den sogenannten Vierundzwanzigerstand Die Wahl der ubrigen Mitglieder dieses Kollegiums lag dabei in der Hand der Vorganger Auf der anderen Seite organisierten sich auch die Erbsassen in einem Kollegium dem neben den Gilden Erbsassen sechs weitere Erbsassen angehorten Ab dem 15 Jahrhundert wurden dann nur noch die Mitglieder dieses Kollegiums als Erbsassen bezeichnet Vierundzwanzigerstand und Erbsassenkollegium hatten zunachst neben der Ratswahl beratende Funktion gewannen dann aber als zusatzliche Organe neben dem Rat an Bedeutung Uber deren genaue verfassungsrechtliche Kompetenzen kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen vor dem Reichshofrat Zwar galt der Rat als oberstes Organ vor Erbsassenkollegium und Vierundzwanzigerstand doch burgerte sich der Grundsatz ein dass der Beschluss von zwei Gremien den eines dritten uberstimmte Die ubrigen Burger und ihre Zunfte blieben aber genauso ohne Einfluss wie Gaste Geistliche Einwohner und Juden Ab 1403 regelte das Sechsgildenrecht das Verhaltnis unter den Handwerksgilden Diese Verfassung war in den Grundzugen bis zur Auflosung der Reichsunmittelbarkeit 1803 gultig Trotz dieser Anderungen blieb die Schuldenlast der Stadt enorm In den Jahren nach 1400 geriet Dortmund in Acht und Bann weil die Stadt ihre Schulden nicht zahlen konnte Welch schwere Bedeutung dies hatte lasst sich vielleicht daran erkennen dass die Dortmunder Juden aus diesem Grunde am 12 November 1403 aus der Stadt vertrieben wurden Erst in den 1420er Jahren konnte sich die Stadt von dieser Sorge befreien Eine Voraussetzung dafur waren sicherlich auch die verminderte aussere Bedrohung durch den Zusammenschluss von Kleve und Mark 1391 und die daraus resultierende Konzentration auf das niederrheinische Gebiet Ebenso trug dazu vermutlich die Unterstutzung durch Konig Siegmund bei an den die Stadt sich 1417 mit der Bitte um Unterstutzung wandte Dieser Bitte kam der Konig nach indem er beispielsweise 1418 19 die Dortmunder Munze bestatigte Dass Dortmund zu dieser Zeit wieder an Einfluss gewann erkennt man beispielsweise daran dass sie auf dem Hansetag 1418 hinter Hamburg den zweiten Platz zur Linken Lubecks einnahm Trotzdem geriet die Dortmunder Vorortstellung im Westen wenn auch noch nicht in Westfalen zunehmend durch Koln in Gefahr Von der neuen Blute in dieser Zeit zeugen aber auch zahlreiche Kunstwerke Bereits kurz vor 1400 ist der Berswordt Altar in der Marienkirche entstanden aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts stammt das Adlerpult in der Reinoldikirche und 1421 begannen die Bauarbeiten am Ratschor der Reinoldikirche mit dem der Rat faktisch das Patronatsrecht uber die Kirche ubernahm Das bedeutendste Dortmunder Kunstwerk aus dieser Zeit durfte aber der um 1420 entstandene Marienaltar des Malers Conrad von Soest sein nbsp Rechte Tafel des MarienretabelsEin weiterer Indikator fur Dortmunds erneuten Aufstieg ist wohl die herausragende Stellung der Dortmunder Feme unter den Femegerichten Seit 1418 war Dortmund Appellationsgerichtsort und galt als der erste und oberste Freistuhl des Reiches Am 2 September 1430 fand vor diesem eine bedeutende Freigrafenversammlung statt Diese Vormachtstellung endete aber schlagartig als der Kolner Erzbischof Dietrich II von Moers 1437 einen neuen Freistuhl in Arnsberg einrichtet und diesen zum obersten erklarte Der Dortmunder Freistuhl zum Spiegel kam damit faktisch zum Erliegen Ebenfalls in diese Zeit fielen mehrere Krankheitsausbruche die der Stadt schwer zusetzten Im Juni Juli 1429 starb ein Viertel der Bewohner an der Pest am 20 September 1436 brach erneut eine Seuche aus und auch drei Jahre spater kam es wieder zu einem Pestausbruch Gerade als sich die Stadt finanziell von den Folgen der Grossen Fehde erholt hatte musste sie 1422 schon wieder Beitrage zum Hussitenfeldzug leisten Dieser Beitrag gilt aber auch gleichzeitig als Indiz fur die finanzielle Gesundung der Stadt Dass die Stadt ihre alte Macht aber noch nicht wieder ganz wiedergewonnen hatte lasst sich anhand der Geschehnisse wahrend der Soester Fehde von 1444 bis 1449 erkennen Diese Auseinandersetzung begann damit dass das zu Koln gehorige Soest seinem Landesherrn die Treue aufsagte und sich dem Herzogtum Kleve Mark anschloss Dortmund war zu schwach um sich in dieser Frage neutral zu verhalten und ausserdem intern in zwei Lager gespalten Die soestisch klevisch gesinnte Partei berief sich auf die 1443 erneuerten Bundnisse mit Soest Ihre Gegner verwiesen darauf dass der Kaiser die Acht gegen die abtrunnige Stadt verhangt hatte Andere Argumente wie die Sympathie mit einer sich gegen die Territorialherrschaft Kolns auflehnenden Stadt oder der fur Dortmund bedrohliche Machtzuwachs von Kleve Mark spielten ebenso eine Rolle Zwischen diesen Parteien an deren Spitze jeweils Kleppings standen kam es zu heftigen Auseinandersetzungen an deren Ende die kolnische Seite die Oberhand gewann Infolge der Niederlage Kolns die in der Stadt eine Unruhe ausloste musste Dortmund Verwustungen und Ubergriffe uber sich ergehen lassen So gerieten 1446 318 Dortmunder Burger in klevische Gefangenschaft 1453 starb der letzte der Dortmunder Grafen aus dem Hause Lindenhorst Dortmund hatte jetzt eigentlich die ubrige Grafschaftshalfte zugestanden doch war die Stadt zu diesem Zeitpunkt zu sehr geschwacht um ihren Anspruch geltend zu machen und so ging die halbe Grafschaft an das Haus Stecke Gleichzeitig aber entwickelte sich die Stadt weiter Indizien hierfur sind die Erwahnungen neuer Zunfte 1437 Pelzer und Weissgerberzunft 1448 Wollweberzunft 1450 Schroderzunft die Aufnahme des Philosophie und Theologiestudiums im Minoritenkloster 1444 der Beginn des Sakristeianbaus an die Reinoldikirche zwei Jahre spater und auch die Vollendung der Dominikanerkirche der heutigen Propsteikirche St Johann 1458 deren Hochaltar in einem Gemalde von Derick Baegert die alteste Stadtansicht Dortmunds zeigt Auch die Bedrohung der Stadt von aussen bestand weiter fort So konnte am 23 November 1457 der Versuch Cracht Steckes des Vaters des Dortmunder Grafen die Stadt durch Verrat zu erobern abgewehrt werden Von grosserer Gefahr waren in den folgenden Jahren aber die Katastrophen im Inneren So vernichtete 1459 eine Feuersbrunst einen grossen Teil der Bruckstrasse 1483 kam es zu einer Missernte in deren Folge 2000 Menschen im Gasthaus mit Essen versorgt werden mussten Im selben Jahr brach auch noch die Pest aus 1508 erreichte die Franzosenkrankheit die Stadt und auch die Pest hielt Dortmund ab diesem Zeitpunkt fur 20 Jahre im Griff Hohepunkt 1513 Insgesamt sank Dortmunds Stern vor allem auch durch die Neuausrichtung des Handels auf den Seehandel deutlich Zwar wurde 1460 oder 1470 noch eine Statue Karls des Grossen in der Reinoldikirche fertiggestellt und 1470 oder 1480 ein Hochaltar in der Dominikanerkirche vollendet der im Ubrigen die erste Stadtansicht Dortmunds zeigt doch stellten beispielsweise ab 1473 die Dortmunder nicht mehr den Aldermann in London Zwar waren beim Uberfall Iwans III auf den Peterhof 1494 noch drei Dortmunder Kaufleute unter den insgesamt zwolf westfalischen Gefangenen doch musste Dortmund im selben Jahr seine Vorortfunktion an Munster abtreten Einen weiteren Machtverlust stellte die Einrichtung des Reichskammergerichts 1495 dar Einziger Lichtblick in dieser Zeit war die Belehnung der Stadt mit der ganzen Grafschaft Dortmund nach dem Tod Johann Steckes am 12 Oktober 1504 Somit stand Dortmund am Ende des Mittelalters zwar als vollkommen freie mittlerweile dem Westfalischen Reichskreis angehorende aber bedeutungslos gewordene Stadt da Fruhe Neuzeit BearbeitenZu Beginn des 16 Jahrhunderts standen auch die Ereignisse innerhalb der Stadt Dortmund ganz im Zeichen der beginnenden Kirchenspaltung Bereits in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts gab es vorreformatorische Bestrebungen einzelner Burger in Dortmund so ging 1478 und 1488 das Dortmunder Inquisitionsgericht gegen jeweils einen Burger vor 1515 wurde auch in Dortmund der Jubilaumsablass verkauft zunachst im Dominikanerkloster spater auch in der Petri und schliesslich in der Reinoldikirche Ausserdem kam es in den Jahren 1518 1519 und 1523 1525 zu Konflikten zwischen dem Stadtklerus und der Burgerschaft Der Arger der Burgerschaft richtete sich zunachst gegen die steuerliche Sonderstellung des Klerus Der Rat verbot daher den Geistlichen um 1518 Handel und Gewerbe auszuuben in Reaktion darauf verhangte der Klerus ein Interdikt uber die Stadt das erst nach uber einem halben Jahr durch Kardinal Cajetan aufgehoben wurde 1523 kam es zu heftiger Kritik am Kleriker Johann von Berchem wegen uberzogener Geldvorteile bei Begrabnissen Die eigentlichen reformatorischen Bestrebungen gingen aber auch in Dortmund von einzelnen Geistlichen aus So heiratete etwa 1523 der Vikar der Reinoldikirche und der Rektor der angesehenen Reinoldischule soll seine Schuler ab 1526 evangelisch unterrichtet haben Die reformatorischen Ideen breiteten sich daraufhin in der Stadt aus 1525 kam es zu einem ersten Vergleich und nach dem Reichsabschied von Speyer 1526 forderten die Sechsgilden 1527 im Namen der Burgerschaft vom Rat evangelische Prediger statt katholischer Pfarrer Da innerhalb der Gilden jedoch keine vollkommene Einigkeit herrschte konnte der Rat zunachst seine altglaubische Politik fortsetzen Dazu mag auch das scharfe antiprotestantische Mandat des Kaisers von 1529 beigetragen haben Sechs Jahre spater wurde der Druck vonseiten der Burger aber so gross dass der Rat gemeinsam mit dem Zwolfer und Vierundzwanziger Stand die evangelische Predigt in Dortmund gestattete 11 Im Rahmen der Munsteraner Tauferunruhen 1532 1533 gewann zwar die Reaktion im Rat zunachst wieder die Oberhand langfristig konnte sich diese Position aber in der Burgerschaft nicht mehr durchsetzen Taufer gab es auch vereinzelt in Dortmund allerdings ging der Rat sofern sie Dortmunder Burger waren scharf gegen sie vor 1538 wurde sogar ein Angehoriger der Tauferbewegung enthauptet nbsp Das Wasserschloss Haus BodelschwinghDie zunehmende Spaltung im Innern war fur die Unabhangigkeit der Stadt nicht ungefahrlich Der aus dem Grafenhaus Mark stammende Johann der Friedfertige war seit 1511 Herzog von Kleve und Berg zehn Jahre spater gelang im sogar die Vereinigung von Julich Kleve und Berg er hatte schon fruh einen Blick auf Dortmund geworfen 1513 ging die Stadt zum Schein einen Freundschaftsvertrag mit ihm ein in dem sie sich verpflichtete jahrlich 1500 Gulden Schutzgeld zu zahlen und ihn auf Lebenszeit als ihren Vogt und Schirmherrn anzuerkennen Weiterhin versprach sie den Kaiser personlich um Zustimmung zu dieser Schirmherrschaft zu bitten Wie erwartet widersprach Kaiser Maximilian und stellte klar dass er als romischer Kaiser allein der rechtmassige Schirmherr der Stadt sei Er forderte gleichzeitig den Herzog auf nicht gegen die Stadt vorzugehen Dies war fur die Stadt ein doppelter Erfolg nicht nur war der Ausbreitung der klevisch markischen Herzoge eine Grenze gesetzt worden auch den Anspruchen des Kolner Erzbischofs der sich noch immer als Schirmherr der Stadt gebardete stand nun eine klare Aussage des Kaisers entgegen Ebenfalls der Absicherung nach aussen diente die Belehnung von Gerd von Bodelschwingh mit dem Haus Bodelschwingh in der Grafschaft Mark Dortmund behielt in der Folgezeit eine zentralortliche Funktion bei so tagte am 30 Marz 1517 der Kreistag des Niederrheinisch Westfalischen Reichskreises in Dortmund Weitere Kreistage fanden am 1 September 1556 am 8 Dezember 1587 am 1 August 1589 am 28 April 1597 am 26 September 1598 am 15 August 1600 am 20 Oktober 1603 im August 1605 21 August 1606 im Februar 1607 und am 4 Juli 1701 in Dortmund statt Kulturell bluhte die Stadt auch weiterhin So erhielt am 4 April 1519 die Reinoldikirche einen neuen Turm und 1521 gaben die Dortmunder Franziskaner bei Jan Gillisz Wrage in Antwerpen ein Altarretabel in Auftrag das heute als Goldenes Wunder von Westfalen bekannt ist und seinen Platz in der Petrikirche hat Trotzdem sank insgesamt der Stern Dortmunds in dieser Zeit von Winterfeld fuhrt an dass mit dem Aufstieg von Hamm und Unna zu Prinzipalstadten 1540 die Stadt nur noch an dritter Stelle innerhalb des westfalischen Viertels der Hanse stand 1529 raffte der Englische Schweiss 497 Dortmunder Burger dahin Im Innern schritt die Reformation seit den 1540er Jahren weiter voran So wurden die Schulen an den stadtischen Kirchen im Sinne des Humanismus reformiert wichtigstes Ereignis war 1543 die Neugrundung des Archigymnasiums Dieses war die erste Schule in Dortmund die keine kirchliche Einrichtung war sondern direkt der Stadt unterstand Uber sie gelangten die Lehrer der Schule die humanistisch gepragt einen Mittelweg zwischen der katholischen und der evangelischen Position anstrebten zu einigem Einfluss auf die Kirchenpolitik der Stadt Zu ihnen gehorten Personlichkeiten wie Johann Lambach und Jakob Schopper In den folgenden Jahren stieg das Archigymnasium schnell zu einer der fuhrenden Gelehrtenschulen Westdeutschlands auf Ein wichtiger Impuls fur die weitere Reformation in der Stadt kam im Jahr 1555 der Augsburger Religionsfrieden gewahrte den Reichsstanden Religionsfreiheit sicherte den katholischen Institutionen in den Reichsstadten allerdings auch Schutz zu Ein Jahr spater setzte dann auch in Dortmund die Konfessionalisierung ein Die Auseinandersetzungen scheinen aber vor allem von aussen in die Stadt hinein getragen worden zu sein so standen sich vornehmlich die Kolner Jesuiten und die Prediger Johann Heitfeld der 1557 als Kaplan von Sankt Marien entlassen worden war und Hermann Hamelmann gegenuber Der Streit hielt bis in die 1570er Jahre an wobei letztendlich die lutherische Partei die Oberhand gewann nbsp Christian Beyer verliest die Confessio Augustana vor Karl V auf dem Augsburger ReichstagDie Positionierung zum alten oder neuen Glauben hing wesentlich mit der sozialen Position zusammen Wie oben bereits erwahnt standen die Gilden und das gemeine Burgertum aufseiten des Protestantismus wahrend die Patrizierfamilien noch grosstenteils am alten Glauben festhielten Die Wende zum lutherischen Glauben erfolgte in Dortmund schrittweise 1562 ordnete der Rat in allen Pfarrkirchen freie Abendmahlswahl fur die Glaubigen an ein Jahr spater war die Mehrzahl der Pfarrer protestantisch wiederum ein Jahr spater wurden deutsche Gesange in den Kirchen zugelassen 1570 schliesslich wurde die Burgerschaft auf ein einheitliches lutherisches Glaubensbekenntnis verpflichtet und noch im selben Jahr legten die Pradikanten die Confessio Praedicantium Tremoniensium die der Confessio Augustana folgt vor Mit deren Annahme an den Pfarrkirchen Sankt Reinoldi Sankt Marien und Sankt Nicolai sowie 1572 an Sankt Petri setzte sich die Reformation in Dortmund durch wenngleich sich die verbliebene katholische Minderheit weiterhin um eine Rekatholisierung der Stadt bemuhte und Ruckhalt in den Klostern und der kirchenrechtlich eigentlich katholischen Organisation der unter Kolner Einfluss stehenden Pfarrkirchen fand Noch 1604 forderte der Kaiser eine Restitution der Kirchen Spatestens mit der Uberfuhrung der Reinoldusreliquien nach Toledo am 11 Mai 1614 festigte sich aber die evangelische Position in der Stadt Insgesamt lasst sich feststellen dass die Reformation in Dortmund sehr friedlich verlief wenngleich es auch immer wieder zu internen Spannungen kam So wurde beispielsweise Johann Lambach bei der Ratswahl 1568 nicht mehr berucksichtigt 1581 kam es zu einer ersten Welle von Hexenverfolgungen in Dortmund 12 Bereits 1451 wurde eine Frau wegen Zauberei bei lebendigem Leib unter dem Galgen begraben auch 1514 wurden drei Frauen der Zauberei angeklagt und gefangen genommen letztendlich aber wieder freigelassen 1567 wurde eine Frau aus Brechten als molkentoversche denunziert aber vor Gericht freigesprochen Die Verfolgungen von 1581 setzten ein als am 19 April Anna Coesters der Zauberei beschuldigt wurde Die Examination des Wassers am 5 Juni und die Verurteilung zum Tod durch Verbrennung am 7 Juni fuhrten zu einem regelrechten Hexenwahn Uber einen Monat spater am 23 Juli wurde auch Gertrud Nevelings als Hexe enthauptet am 17 August schliesslich wurde Bernd Badde mit zwei Frauen wegen Zauberei enthauptet Eine noch schlimmere Welle der Hexenverfolgung setzte 1593 ein Insgesamt wurden wahrend dieser Zeit 15 Frauen in Dortmund hingerichtet viele weitere Personen mussten die Stadt verlassen nur zwei Beschuldigte wurden freigesprochen Als letzte Person wurde am 11 Dezember Cathrina Peters hingerichtet danach brachen die Verfolgungen abrupt ab Verurteilte durften wieder in die Stadt zuruckkehren Zwar gab es in der folgenden Zeit noch Denunziationen doch fuhrten diese nicht mehr zu Hinrichtungen Ein Verfechter der Hexenverfolgung war Johannes Pelcking Guardian des Dortmunder Minoritenklosters und ab 1619 Weihbischof in Paderborn Hildesheim und Munster der nach tumultartigen Auseinandersetzungen mit der Bevolkerung 1604 zweimal aus der Stadt verwiesen wurde 13 Der Rat der Stadt Dortmund hat am 2 Oktober 2014 einen Beschluss zur sozialethisch moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenprozesse gefasst 14 Der endgultige Niedergang Dortmunds setzte mit dem Dreissigjahrigen Krieg ein Bereits in den Jahren zuvor war der Handel durch kriegerische Auseinandersetzungen bedroht worden so quartierten sich spanische Truppen 1598 99 im Zuge des Niederlandischen Freiheitskriegs in der Grafschaft Dortmund ein im Zuge des Julich Klevischen Erbfolgestreits um das seit dem Dortmunder Rezess von 1609 gemeinsam von Pfalz Neuburg und Brandenburg Preussen gemeinsam verwaltete Gebiet wurde die Stadt am 31 Januar 1616 ebenfalls von spanischen Truppen uberfallen aber anders als zuvor Soest und Lippstadt nicht eingenommen Infolgedessen und wohl auch in Anbetracht des bevorstehenden grossen Konflikts verstarkte die Stadt die Bewachung und fuhrte 1618 sogar eine Generalmusterung durch Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs war Dortmund als protestantische Reichsstadt des katholischen Kaisers zunachst bemuht eine neutrale Haltung einzunehmen So wurde beispielsweise 1625 den Burgern verboten sich fur fremden Kriegsdienst anwerben zu lassen Truppendurchzuge Einquartierung und Uberfalle wurden zunachst durch Salvagardien und freiwillige Zahlungen verhindert aber schon 1622 musste die Stadt eine erste erfolglose Belagerung hinnehmen Die Lage spitzte sich zu nachdem es der Katholischen Liga gelungen war das Munsterland zu rekatholisieren 1627 erneuerte der Kaiser das Mandat von 1604 1628 konnte eine Besatzung durch Tilly zwar durch geschickte Verhandlung verhindert werden in der Grafschaft quartierten sich aber fur zehn Monate dessen Truppen ein was faktisch einer Belagerung der Stadt gleichkam Die Stadt hatte in dieser Zeit 80 000 Reichstaler Kontribution zu zahlen Am 6 Marz 1629 erliess Kaiser Ferdinand II das Restitutionsedikt und Dortmund gehorte zu den ersten Stadten in denen dieses vollstreckt werden sollte Durch Verhandlungen konnte die Ruckgabe der nun protestantischen Kirchenguter aber so lange verhindert werden bis schliesslich am 26 Juni 1630 Konig Gustav Adolf in den Krieg eingriff wodurch die Rekatholisierung Dortmunds in den Hintergrund ruckte Doch dieser Erfolg hielt nicht lange an 1632 verweigerte die neutrale Stadt den Truppen von Gottfried Heinrich zu Pappenheim auf ihrem Weg von Magdeburg nach Maastricht den Einzug in die Stadt Einer Belagerung wollte man zunachst trotzen als aber Pappenheim am 21 Juli 1632 Dortmund beschiessen liess und einige Hauser in Brand gerieten ergab man sich Pappenheim verlangte 50 000 Reichstaler Kontribution als Verzicht fur das Niederbrennen die zwar in Verhandlungen auf 17 000 Reichstaler gesenkt werden konnten doch immer noch eine ungeheure Belastung fur die Reichsstadt darstellten Ein Teil der Truppen verblieb in der Stadt und erst am 17 Januar 1633 konnte sich die Stadt mit 20 000 Reichstalern freikaufen Doch schon wenige Wochen spater am 6 Februar zog der evangelische Landgraf Wilhelm von Hessen ohne Gegenwehr in die Stadt ein Dies fuhrte zu heftigen Auseinandersetzungen in der Stadt Die beiden reichstreuen Burgermeister und ein Ratsherr liessen sich nicht wiederwahlen dafur wurde erstmals ein Gildenmeister zum zweiten Ratsherrn gewahlt Die Entscheidung fur Wilhelm von Hessen war fur die Stadt verheerend die Besetzung hielt vier Jahre an und die Einwohner wurden nach zeitgenossischen Berichten schwer drangsaliert In den Jahren 1635 und 1636 wutete eine Pestepidemie in der Stadt die 910 Menschen das Leben kostete Im selben Jahr gelang es kaiserlichen Truppen nach einwochiger Belagerung und Beschuss die Stadt einzunehmen die hessischen Truppen verliessen die Stadt auch auf Drangen der Dortmunder Burger die ihnen sogar noch 29 000 Reichstaler Kontribution zahlten Die einruckenden Soldaten entwaffneten die Stadt vollstandig beschlagnahmten samtliche Getreidevorrate zur Versorgung der Truppen der Katholischen Liga und verlangten wochentliche Kontributionsgelder in Hohe von 625 Reichstalern Hinzu kamen die auch schon unter den vorherigen Besatzungen ubliche Verpflegung der einquartierten Truppen trotz Kontributionszahlungen anhaltende Plunderungen in Stadt und Grafschaft sowie ein Erlahmen des Wirtschaftslebens Infolge dieser Belastungen verliessen nach der Einnahme durch die kaiserlichen Truppen viele burgerlichen Familien die Stadt Als der Kaiser 1638 auch noch 150 Romermonate 14 400 Gulden forderte konnte Dortmund diese Leistung endgultig nicht mehr erbringen Aus der Beschwerde der Stadt geht hervor dass bis zu diesem Zeitpunkt durch den Krieg schon 500 Hauser zerstort worden waren So hielten Elend und Not in der Stadt an selbst der Westfalische Friede von 1648 bedeutete nicht das Ende der Besatzung Dortmunds Zwar war die Stadt als freie Reichsstadt Mitunterzeichner auch konnte die Reichsfreiheit abgesichert und die Reformation durchgesetzt werden doch da die Stadt noch 120 Romermonate und 7000 Reichstaler Entschadigungsgelder fur Schweden schuldig war blieben zum einen die kaiserlichen Truppen in der Stadt und zum anderen zogen zweieinhalb schwedische Reiterkompanien in die Grafschaft ein Die Stadt nahm einen Kredit auf und zahlte den schwedischen Truppen insgesamt uber 90000 Reichstaler fur die Besatzung der Grafschaft sodass am 4 April 1650 diese endlich aus der Grafschaft abzogen Die letzte Rate von 2000 Reichstalern zahlte die Stadt am 27 Juli 1650 an die kaiserlichen Truppen die daraufhin aus der Stadt abzogen Die Folgen des Kriegs waren fur Dortmund wie fur viele Orte verheerend Die Bevolkerung war auf etwa ein Drittel geschrumpft zirka 2000 Einwohner es standen nach den wohl ubertriebenen Angaben der Stadt kaum noch 300 Hauser die Stadt war mit 130 000 Reichstalern uberschuldet eine Summe die erst ab der Mitte des 18 Jahrhunderts abgetragen werden konnte der Handel war teilweise zum Erliegen gekommen und damit waren wohl auch die alten Handelsbeziehungen eingeschlafen die Felder und Walder waren verwustet Die Kaufleute waren verstorben aus Dortmund weggezogen oder hatten deutlich an Vermogen einbussen mussen Belegt ist der charakteristische Fall von Wilhelm Mallinckrodt dessen Vermogen 1628 noch 4000 Reichstaler umfasste 1636 nur noch 2500 Reichstaler Am 14 Januar 1769 erschien die erste Dortmunder Zeitung Gottschalk Diedrich Baedeker verlegte die erste Ausgabe der Dortmundischen vermischten Zeitungen 19 Jahrhundert Industrielle Revolution und Aufstieg zur Grossstadt Bearbeiten nbsp Stadtansicht um 1804Bis 1803 war Dortmund Freie Reichsstadt dann kam die Stadt als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses zu Nassau Dillenburg 15 1808 wurde Dortmund als Teil des napoleonischen Grossherzogtums Berg Prafektur des Ruhrdepartements Das Departement Ruhr bestand aus den drei Arrondissements Dortmund Hamm und Hagen An seiner Spitze stand der Prafekt Freiherr Gisbert von Romberg zu Brunninghausen Dortmund wurde zur Hauptstadt des Ruhrdepartements bestimmt Weil es eine gunstigere Lage und besser geeignete Verwaltungsgebaude als Hamm besass wurde die vormalige Reichsstadt zum Sitz der zahlreichen Verwaltungs und Gerichtsbehorden Nach dem preussischen Sieg uber Napoleon wurde Dortmund 1813 Teil des preussischen Zivilgouvernements zwischen Weser und Rhein und wurde schliesslich 1815 in die preussische Provinz Westfalen eingegliedert Hier wurde Dortmund 1817 Sitz eines Landkreises innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg 1875 schied Dortmund aus dem Landkreis aus und wurde eine kreisfreie Stadt 16 Bereits 1835 war die revidierte Stadteordnung eingefuhrt worden Die heute zu Dortmund gehorigen Vororte gehorten bis 1803 zur Grafschaft Dortmund und zum Reichsstift Essen beziehungsweise bis 1806 zur Grafschaft Mark Amter Bochum Castrop Horde Lunen Schwerte Westhofen und Unna bis 1813 wie Dortmund selbst zum Ruhrdepartement des Grossherzogtums Berg und ab 1815 ebenfalls zur Provinz Westfalen Innerhalb des Landkreises Dortmund gehorten die heutigen Vororte zu den Amtern Aplerbeck Castrop Horde ab 1858 Stadt und Amt Horde ab 1874 Stadt Horde und Amter Barop und Brackel Lunen Lutgendortmund ab 1874 Abspaltung des Amtes Annen Wullen ab 1886 Amter Lutgendortmund und Dorstfeld und Westhofen nbsp Stadtansicht von 1854 nbsp Stahlstandorte und Eisenbahnlinien in DortmundAb der Mitte des 19 Jahrhunderts begann durch die Kohlenforderung und Stahlverarbeitung der erneute Aufstieg Dortmunds und der Wandel zu einer Industriestadt Seit der Eroffnung der Koln Mindener Eisenbahn im Jahr 1847 wurde Dortmund zu einem wichtigen Verkehrsknoten im Ruhrgebiet Einen weiteren bedeutenden Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leistete 1899 die Eroffnung des Dortmund Ems Kanals und damit des Hafens Die Industriegeschichte Dortmunds ist eng verbunden mit Unternehmerpersonlichkeiten Der Iserlohner Fabrikant Hermann Dietrich Piepenstock grundete 1839 die Hermannshutte im Osten des heutigen Dortmunder Stadtteils Horde Daraus entstand spater der Horder Bergwerks und Hutten Verein Im April 1871 wurde der Grundstein der Westfalenhutte durch den Durener Unternehmer Leopold Hoesch gelegt Auch der Vater des Ruhrgebiets der Unternehmer Friedrich Harkort grundete in Dortmund Industrieunternehmen Die Industrialisierung ebnete Dortmunds Weg zur Grossstadt Die Stadt wuchs uber die engen Grenzen der mittelalterlichen Wallanlage hinaus Nach der Eroffnung der Koln Mindener Eisenbahn erweiterte sie sich zunachst nach Norden Ab 1858 wurde durch den Stadtbaumeister Ludwig ein rechtwinkliges Strassennetz mit Schmuckplatzen Steinplatz Nordmarkt Borsigplatz in der Dortmunder Nordstadt errichtet Nach Eroffnung der Bahntrasse der Rheinischen Eisenbahngesellschaft zum Dortmunder Sudbahnhof im Jahre 1874 wurde das Gebiet sudlich davon fur stadtebauliche Zwecke erschlossen Zunachst siedelten sich hier Industriebetriebe wie die Gildenbrauerei die Fabrik Fley sowie eine Ziegelei an Aber auch stadtische Einrichtungen wie das Waisenhaus das Luisenkrankenhaus und 1896 die Konigliche Werkmeisterschule fur Maschinenbauer der Vorlaufer der heutigen am gleichen Standort bestehenden Fachhochschule Dortmund liessen sich in dem zu dieser Zeit vornehmlich durch umfangreiche Gartenanlagen gepragten Gebiet nieder Zwischen 1902 und 1908 begann der Beamten Wohnungsverein mit umfangreichen Bauarbeiten und errichtete in unmittelbarer Nahe der Werkmeisterschule eine umfangreiche Wohnbebauung Am 1 Oktober 1901 wurde die Berufsfeuerwehr Dortmund gegrundet die in den folgenden Jahren gemeinsam mit der Stadtentwicklung wuchs und immer grosser wurde Heute unterhalt die Feuerwehr Dortmund acht Feuer und Rettungswachen einen Hafenstutzpunkt eine Flughafenfeuerwehr 19 Loschzuge der Freiwilligen Feuerwehr und eine stadtische Rettungswache sowie 14 Rettungswachen und Notarztstandorte die teilweise durch die Hilfsorganisationen besetzt werden 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Die Gemeindegrenze der Stadt Dortmund vor den Eingemeindungen ab 1905 nbsp Schuldverschreibung uber 1000 Mark der Stadt Dortmund vom 21 Juni 1922 nbsp Abzug der franzosischen Soldaten aus der Stadt im Oktober 1924 nbsp Blick uber den Wall in Richtung Munsterstrasse zirka 1924 Bereits 1887 war vom Landkreis Dortmund der Kreis Horde abgetrennt worden Beim Landkreis Dortmund verblieben die Amter Brackel Castrop ab 1889 geteilt in die Amter Castrop und Mengede Dorstfeld ab 1914 Amt Marten Lunen ab 1905 Stadt Lunen und Amter Eving und Derne ab 1914 Amt Brambauer und Lutgendortmund Der neu gebildete Landkreis Horde umfasste die Stadte Horde und Schwerte sowie die Amter Annen Aplerbeck Barop ab 1888 Amter Barop Kirchhorde und Wellinghofen und Westhofen Horde schied 1911 aus dem Landkreis Horde aus und wurde eine kreisfreie Stadt Bereits 1905 begann mit der Eingliederung von Korne eine Welle von Eingemeindungen die mit dem Gesetz uber die kommunale Neuordnung des Ruhrgebiets von 1928 ihren Hohepunkt erreichte 17 In die Stadt Dortmund wurden folgende Gemeinden eingemeindet 17 1905 Gemeinde Korne 1914 Gemeinden Deusen Dorstfeld Eving Huckarde Kemminghausen Lindenhorst Rahm und Wischlingen 1918 Gemeinden Brackel und Wambel 1928 Stadtkreis seit 1911 Horde und Gemeinden Asseln Bodelschwingh Bovinghausen Brechten Bruninghausen Ellinghausen Grevel Holthausen Kirchderne Kirchlinde Kley Kurl Lanstrop Lutgendortmund Marten Mengede Nette Oespel Schwieringhausen Westerfilde Wickede und Teile von Derne alle Landkreis Dortmund 1929 Gemeinden Aplerbeck Barop Berghofen Kirchhorde Schuren Solde Syburg und Wellinghofen alle Landkreis Horde sowie Teile von Somborn durch das Gesetz uber die kommunale Neugliederung des rheinisch westfalischen IndustriegebietsNach den Eingemeindungen von 1929 umfasste Dortmund 27 134 Hektar Gesamtflache und hatte 536 020 Einwohner 17 Ab 1906 erschien mit dem Dortmunder General Anzeiger die grosste deutsche Tageszeitung ausserhalb Berlins Der Dortmunder Goldfund spatromischer Munzen wurde 1907 entdeckt Weimarer Republik Bearbeiten Bedeutend fur die stadtebauliche Entwicklung der Stadt war der Architekt und Stadtebauer Hans Strobel der zwischen 1915 und 1927 als Stadtbaurat wichtige Bauprojekte initiierte Unter seiner Federfuhrung wurden unter anderem der Volkspark Dortmund das Stadion Rote Erde der Hauptfriedhof Dortmund und die Westfalenhalle errichtet Schon 1920 grundete Wilhelm Ohnesorge in Dortmund eine der ersten NSDAP Ortsgruppen ausserhalb Bayerns Laut Mitgliederliste vom 1 Mai 1920 hatte sie 23 Mitglieder Die Ortsgruppe nutzte sehr bald die der DNVP nahestehende Wochenzeitung Rote Erde fur ihre volkische und antisemitische Propaganda Am 15 November wurde die Partei durch den preussischen Innenminister verboten Die Partei arbeitete jedoch getarnt als Lesegemeinschaft der Deutschen Zeitung im Untergrund weiter Wahrend der Ruhrbesetzung hielten sich auch in Dortmund vom 16 Januar 1923 bis zum 22 Oktober 1924 Truppen der franzosischen Armee auf Die Bevolkerung musste schwerwiegende Eingriffe in allen Lebensbereichen hinnehmen 17 Der Hohepunkt der Besetzung war die Dortmunder Bartholomaus Nacht In der Nacht zum Sonntag den 10 Juni 1923 wurden in der Wilhelmstrasse zwei Franzosen von Unbekannten erschossen Als Reaktion verhangte die Besatzungstruppe mittags eine nachtliche Ausgangssperre fur die Zeit von 21 Uhr bis 5 Uhr Die Dortmunder die einen Sonntagsausflug ins Umland gemacht hatten erhielten von dieser Massnahme nicht mehr rechtzeitig Kenntnis Sechs Manner aus Dortmund und ein Schweizer Staatsburger wurden bei ihrer Ruckkehr ohne Vorwarnung niedergeschossen Die Beisetzung der Dortmunder fand am 15 Juni 1923 unter Anteilnahme von 50 000 Menschen auf dem damaligen Westfriedhof statt 18 Noch heute erinnert ein Denkmal im Westpark an die Ereignisse Der passive Widerstand und die Besetzung verscharften die wirtschaftliche Situation im Februar 1924 waren rund 30 000 Dortmunder beschaftigungslos 17 Die Inbetriebnahme des Flughafens Dortmund am Standort Brackel begann am 27 April 1925 mit der Einbindung in die Fluglinie Kopenhagen Hamburg Bremen Dortmund Frankfurt M Stuttgart Zurich Bei den Stadtverordnetenwahlen im November 1929 zog der erste Nationalsozialist in das Stadtparlament ein Im Jahr 1930 grundete der Westerfilder Lehrer Rudolf Knoop unter falschem Namen den Nationalsozialistischen Lehrerbund Westfalen Vor der nationalsozialistischen Machtergreifung kam es auf dem Dortmunder Nordmarkt haufig zu Auseinandersetzungen zwischen der kommunistischen Arbeiterschaft der Dortmunder Nordstadt und den Nationalsozialisten Bei der Schlacht am Nordmarkt am 16 Oktober 1932 starben zwei Menschen 14 weitere wurden verletzt Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Erst nach dem 1 Februar 1933 wagten die Dortmunder Nationalsozialisten die Machtubergabe an Hitler zu feiern 17 Der erste Auftritt Hitlers in der Stadt fand am 18 Februar 1933 statt Im Vorfeld der Reichstagswahlen sprach er auf einer Kundgebung der NSDAP in der Westfalenhalle Bei der Reichstagswahl im Marz 1933 lag der Reichsdurchschnitt fur die NSDAP bei 43 in Dortmund nur bei 27 6 17 Insgesamt ergab sich fur die Stadt das folgende Bild NSDAP 27 0 KPD 23 1 SPD 20 8 Deutsche Zentrumspartei 18 4 DNVP 6 7 Evangelischer Volksdienst 1 9 DVP 1 4 DDP 0 7 Unmittelbar nach der Kommunalwahl von 12 Marz 1933 wurden die gewahlten 16 Kommunisten aus dem Rat ausgeschlossen Die Vertreter der ubrigen Parteien ereilte bis zum Juli das gleiche Schicksal 17 Den Abschluss der Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf stadtischer Ebene bildeten die Abschaffung der kommunalen Verfassung die Einfuhrung einer Burgermeisterverfassung und auf Druck der NSDAP der Rucktritt des Oberburgermeisters Ernst Eichhoff am 1 August 1933 in den Ruhestand 17 Die Gleichschaltung des Pressewesens begann auch in Dortmund unmittelbar nach dem Sieg der Nationalsozialisten Die durch Fritz Henssler seit 1911 gepragte Westfalische Allgemeine Volkszeitung wurde verboten Die letzte Ausgabe erschien am 8 April 1933 unter dem Titel Westfalische Post Aufgrund der Veroffentlichung einer kritischen Hitler Karikatur des bekannten Pressezeichners Emil Stumpp wurde der Dortmunder General Anzeiger die grosste ausserhalb Berlins erscheinende deutsche Tageszeitung 1933 von den Nationalsozialisten gleichgeschaltet siehe auch Pressegeschichte Am 20 April 1933 wurde Adolf Hitler Ehrenburger von Dortmund Die Aberkennung der Ehrenburgerschaft erfolgte unmittelbar nach dem Krieg in einer der ersten Ratssitzungen Am 20 Juni wurde die Sozialdemokratie verboten und am 1 Mai 1933 wurden die Gewerkschaften gleichgeschaltet Einige Anhanger der KPD der SPD und der Gewerkschaften bildeten illegale Widerstandsgruppen auch Edelweisspiraten wie Kurt Piehl sind in Dortmund verburgt Im September 1933 wurden 60 Kommunisten darunter 10 Funktionare der KPD Bezirksleitung aus dem Polizeigefangnis Dortmund in das Konzentrationslager Papenburg uberstellt Von 1935 an wurden am Westfalendamm der damaligen Reichsstrasse 1 grossflachig Kasernenbauten errichtet nbsp Alte Dortmunder Synagoge von den Nationalsozialisten abgerissen Ansichtskarte von 19051938 wurde die Dortmunder Synagoge noch vor der Reichspogromnacht im Oktober 1938 17 angeblich aus stadtebaulichen Grunden abgerissen Auf ihrem Gelande steht heute das Opernhaus eine Gedenktafel erinnert an die Ereignisse Die Synagogen in den Vororten Horde und Dorstfeld wurden in der Reichspogromnacht von Nationalsozialisten in Brand gesteckt und spater abgerissen 17 Zahlreiche Geschafte und Wohnungen wurden vor den Augen der Polizei verwustet und geplundert judische Burger misshandelt Die mannlichen wohlhabenden judischen Burger wurden anschliessend in Konzentrationslager verschleppt um sie zur Emigration zu notigen und ihr Vermogen zu arisieren 19 20 Am 27 Januar 1942 wurden von Dortmund aus etwa 1000 Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Riga deportiert Die Deportationen erfolgten in der Regel vom Dortmunder Sudbahnhof In weiteren sieben Transporten bis zum 13 Februar 1945 wurden 4000 Juden Sinti und Roma und andere nicht erwunschte Personen in Konzentrationslager verbracht 17 Im psychiatrischen Landeskrankenhaus Dortmund Aplerbeck fanden in dieser Zeit grosse Graueltaten statt Es wurden zirka 340 Zwangssterilisationen vorgenommen Am 1 Juli 1941 wurden 95 Patienten zuerst nach Herborn transportiert dann in die Totungsanstalt Hadamar verlegt und dort innerhalb weniger Tage getotet Eine zweite Deportation von 77 Kranken wurde am 24 Juli 1941 von Aplerbeck nach Eichberg durchgefuhrt Zwischen dem 5 Mai 1943 und dem 12 Marz 1945 flog die britische Royal Air Force insgesamt 105 Luftangriffe auf die Stadt darunter 8 Grossangriffe 21 5 Mai 1943 zirka 100 000 abgeworfene Bomben 24 Mai 1943 Bombenlast 2248 t 23 Mai 1944 140 814 abgeworfene Bomben 6 Oktober 1944 zirka 165 000 abgeworfene Bomben 11 November 1944 Bombenlast 1659 t 29 November 1944 zirka 53 520 abgeworfene Bomben 21 Februar 1945 Bombenlast 2249 t 12 Marz 1945 Bombenlast 4851 t Royal Air Force laut anderer Quelle 4 899 t 22 Der letzte Angriff auf Dortmund am 12 Marz 1945 war der schwerste konventionelle Luftangriff der im gesamten Verlauf des Zweiten Weltkriegs jemals gegen eine Stadt in Europa durchgefuhrt wurde 22 Dortmund war eine der am starksten zerstorten Stadte Deutschlands 95 des historischen Stadtkerns und 59 des Wohnraums waren zerstort 17 Laut offiziellen Statistiken starben in den Bombennachten nur 6 341 Menschen 17 Der Grund fur die angesichts des Ausmasses der Angriffe relativ geringen Opferzahlen lag in den vielen Luftschutzbauten die wahrend des Krieges entstanden Die gesamte Innenstadt durchzog ein mehrere Kilometer langer Tunnel mit einem Fassungsvermogen von annahernd 100 000 Menschen Beim Bau der Stadtbahn Dortmund viele Jahre spater wurden Fragmente dieses Tunnels wiederentdeckt Die zerstorten Sachwerte addierten sich auf uber 6 Mrd Reichsmark Alle wichtigen Behorden Verwaltungen und Geschafte sowie ein Grossteil der vorhandenen Industrieanlagen fielen der Zerstorung zum Opfer nbsp Das Mahnmal Bittermark Erinnerung an die KriegsendphasenverbrechenUnmittelbar nach dem Angriff vom 12 Marz 1945 wurden die restlichen Haftlinge des KZ Aussenlagers Dortmund ins KZ Bergen Belsen verlegt 23 Vom 7 Marz bis zum 12 April 1945 wurden auf einer Lichtung im Stadtwald Bittermark im Rombergpark und auf dem Eisenbahngelande zwischen Horde und Berghofen etwa 300 Menschen ermordet Einen Tag spater am 13 April 1945 war Dortmund von US Truppen besetzt 17 Am 19 April 1945 wurde mit der Exhumierung der Leichen in der Bittermark begonnen Bei den Getoteten handelte es sich um Zwangsarbeiter aus Frankreich Belgien den Niederlanden Jugoslawien Polen und Russland und deutsche Widerstandskampfer die aus dem Horder Gestapokeller und der Steinwache in den Rombergpark und in die Bittermark verschleppt und dort ermordet wurden An diese Endphaseverbrechen erinnert das 1960 errichtete Mahnmal Bittermark Wiederaufbau Wirtschaftswunder und Strukturwandel Bearbeiten nbsp Blick uber das Stadtzentrum in Richtung Westen 1966Da Dortmund nach dem Krieg fast 70 seines Wohnungsraums einbusste wurde zeitgenossischen Berichten zufolge zunachst erwogen die Innenstadt nicht wieder aufzubauen Der Wiederaufbau ging insgesamt gesehen aber schnell voran Bis Juni 1945 konnten alle Zechen auf Dortmunder Stadtgebiet ihren Betrieb wieder aufnehmen und mit der Forderung von Kohle beginnen Am 31 Dezember 1945 wurde der erste Hochofen bei Hoesch nach dem Krieg in Betrieb genommen Die Westfalische Rundschau erschien am 20 Marz 1946 als erste Dortmunder Lokalzeitung nach dem Kriege Spater folgten das Westdeutsche Tageblatt sowie 1949 die Ruhr Nachrichten 1946 ging die SPD mit 46 der Stimmen als Sieger aus der ersten Kommunalwahl nach dem Krieg hervor Die weltweite Nachfrage nach Stahl und Eisen fuhrte dazu dass Dortmund bereits 1951 zur grossten Industriestadt Nordrhein Westfalens wurde Die Hohe der Rohstahlerzeugung in Dortmund wurde nur von Duisburg ubertroffen Bei einer Arbeitslosenquote von 2 3 herrschte 1952 Vollbeschaftigung und die hervorragenden wirtschaftlichen Bedingungen zogen vermehrt Zuwanderer insbesondere Fluchtlinge aus den Ostgebieten an Schon 1956 zahlte Dortmund 624 000 Einwohner 1965 erreichte die Stadt mit 658 075 Einwohnern einen historischen Hochststand Ende der 1950er Jahre begann im Rahmen der Neuordnung der Energieversorgung ein erneutes Zechensterben Unrentable Bergwerke wurden stillgelegt was zu massiven Protesten der im Bergarbeitermilieu verankerten Bevolkerung fuhrte Am Schwarzen Samstag dem 21 Oktober 1967 demonstrierten in Huckarde mehr als 15 000 Menschen gegen die Schliessung der Zeche Hansa 1975 setzte die weltweite Stahlkrise ein Von den 38 000 Menschen die noch 1964 in der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie arbeiteten blieben 1986 nur noch 18 000 ubrig Das endgultige Aus kam 2001 1952 wurde die Dortmunder Westfalenhalle nach der Zerstorung der ersten im Zweiten Weltkrieg in ihrer heutigen Form wiedererrichtet Die Einweihung fand in Anwesenheit von Bundesprasident Theodor Heuss statt Am 28 Juli 1962 beschloss der DFB im Goldsaal der Westfalenhalle die Grundung der Fussball Bundesliga 1966 gewann die Mannschaft des BV 09 Borussia Dortmund mit einem 2 1 Sieg uber den FC Liverpool im schottischen Glasgow als erste deutsche Mannschaft den Europapokal der Pokalsieger nbsp Mathematikgebaude der Technischen Universitat Dortmund Aufnahme von 2003Am 16 Dezember 1968 wurde in Anwesenheit des Bundesprasidenten Heinrich Lubke und vieler anderer Ehrengaste die Universitat Dortmund durch den nordrhein westfalischen Ministerprasident Heinz Kuhn feierlich eroffnet Bereits in den 1960er Jahren begann man mit der Planung eines Stadtbahnnetzes in Dortmund Aufgrund des zunehmenden PKW Verkehrs entschloss man sich den OPNV unter die Erde zu verlegen Hinzu kamen Planungen des Landes Nordrhein Westfalen in den elf grossen Stadten des Ruhrgebietes ein gemeinsames Stadtbahnnetz einzurichten Im September 1969 entschied der Stadtrat den Bau einer unterirdischen Stadtbahn zu beginnen Bereits am 22 Oktober 1969 begannen die Bauarbeiten Zur Fussball Weltmeisterschaft 1974 entstand das Westfalenstadion seit Dezember 2005 offiziell Signal Iduna Park Der Technologiepark Dortmund wurde 1988 in unmittelbarer Nahe der Universitat eroffnet Anfang des Jahres 1989 wurden erste deutsche Internetanschlusse in Betrieb genommen Fuhrend beteiligt war das Projekt EUnet der Universitat Dortmund Als erste der mittlerweile uber 10 Millionen de Domains wurde die Domain uni dortmund de registriert Ebenfalls im Jahre 1989 wurden das neue Dortmunder Rathaus und der Friedensplatz eroffnet 21 Jahrhundert BearbeitenDas erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends stand im Zeichen des Strukturwandels Im April 2001 wurden die Stahlwerke Westfalenhutte und Phoenix stillgelegt Im Juni 2002 ging mit dem Abschnitt der U 42 zwischen den Stadtischen Kliniken und Hombruch ein weiteres Teilstuck der Stadtbahn in Betrieb Damit waren alle Nord Sud Strecken des Stadtbahnnetzes vollendet Im September 2002 wurde das Konzerthaus Dortmund eroffnet Es galt als wichtiger Impulsgeber fur die Wiederbelebung des Bruckstrassenviertels das in den 1990er Jahren heruntergekommen war und als Treffpunkt der Drogen und Rotlichtszene galt Nach der umfassenden Sanierung und bunten Gestaltung zahlreicher Hauser siedelten sich viele Modeladen und internationale Imbissbuden dort an und machten das Viertel besonders fur junge Menschen attraktiv Am 24 August 2005 wurde der RWE Tower am Platz von Amiens mit 91 Metern 100 Meter mit Antenne eines der hochsten Gebaude Dortmunds eroffnet 2006 war Dortmund Austragungsort der Fussball Weltmeisterschaft Im Halbfinale schied Deutschland in Dortmund 2 0 gegen Italien aus Alle Spiele der Weltmeisterschaft konnten von den Fussballfans auch auf einer Grossbildleinwand auf dem Friedensplatz verfolgt werden Viele Gaste aus dem In und Ausland feierten in der gesamten Innenstadt ein grosses Fussballfest Am 27 April 2008 wurde die Eroffnung des Ost West Tunnels gefeiert Damit galt das gesamte Dortmunder Stadtbahnnetz als vollendet Die Eroffnung des Ost West Tunnels war gleichzeitig der Startschuss fur den Umbau der Kampstrasse zu einem Boulevard Der erste Bauabschnitt die sogenannte Westentorallee wurde im Jahr 2009 fertig gestellt Mit dem Umbau des Bruderwegs und des Petrikirchplatzes sollen ab 2011 weitere Bauabschnitte verwirklicht werden Am 24 April 2009 erhielt Dortmund den Zuschlag fur den Bau des Deutschen Fussballmuseums Es wurde am 23 Oktober 2015 auf dem Gelande des ehemaligen Busbahnhofs gegenuber dem Dortmunder Hauptbahnhof am Konigswall eroffnet Am 25 Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt Im Jahr 2010 war Dortmund ein Mitausrichter der Kulturhauptstadt Ruhr 2010 Am 28 Mai 2010 wurde das Dortmunder U nach seinem Umbau zum Zentrum fur Kreativwirtschaft zum Teil eroffnet Einzigartig ist dabei der grosste Bildschirm Deutschlands mit den Fliegenden Bildern des Regisseurs Adolf Winkelmann auf dem Dach des Dortmunder U Am 18 Juli 2010 nahm Dortmund am Projekt Still Leben Ruhrschnellweg teil Dabei wurde die Autobahn A40 zwischen Dortmund Markische Strasse und Duisburg Hafen fur den motorisierten Verkehr gesperrt und fur Besucher freigegeben In Fahrtrichtung Duisburg wurden in der Nacht vom 17 auf den 18 Juli 2010 vom THW etwa 20 000 Biergarnituren aufgestellt an denen sich Gruppen Vereine Familien Nachbarschaften Institutionen usw mit einem eigenen Programm prasentieren durften Auf dieser Seite war eine Fortbewegung der Besucher ausschliesslich zu Fuss erlaubt Fur alle Arten von nichtmotorisierten Fahrzeugen Fahrrader Roller Inliner usw waren die Fahrspuren der Gegenrichtung Fahrtrichtung Dortmund als Mobilitatsspur freigegeben Ein Zugang bzw Verlassen des Schnellwegs war ausschliesslich an den Anschlussstellen zulassig ebenso ein Wechsel zwischen Mobilitats und Tischspur Drei Millionen Besucher nutzten diese aussergewohnliche Moglichkeit um auf der gesperrten Autobahn zu Flanieren oder sie mit dem Fahrrad zu erkunden Am 1 Oktober 2010 begann in Horde mit einem grossen Fest die Flutung des Phoenix Sees Der etwa 24 Hektar grosse See mit einem Fassungsvermogen von ungefahr 600 000 m ist auf dem Gelande des ehemaligen Stahlwerks Phoenix Ost Hermannshutte entstanden Der See war auch ein Baustein bei der Renaturierung der Emscher Am 9 Mai 2011 wurden alle Fuss und Radwege und Platze rund um den See fur die Offentlichkeit freigegeben Am 15 September 2011 wurde die auf dem Gelande der ehemaligen Thier Brauerei entstandene Thier Galerie eroffnet Das erste grosse Einkaufszentrum in Dortmund bietet uber 33 000 Quadratmeter Verkaufsflache mit mehr als 150 verschiedenen Fachgeschaften aus verschiedenen Branchen Siehe auch BearbeitenGeschichte des Ruhrgebiets Historischer Verein fur Dortmund und die Grafschaft MarkLiteratur BearbeitenMonografienLuise von Winterfeld Geschichte der freien Reichs und Hansestadt Dortmund 7 Auflage Ruhfus Dortmund 1981 ISBN 3 7932 3034 1 Gustav Luntowski Thomas Schilp Norbert Reimann Gunther Hogl Geschichte der Stadt Dortmund In Stadtarchiv Dortmund Hrsg Dortmunder Leistungen Band 2 Harenberg Dortmund 1994 ISBN 3 611 00397 2 Norbert Reimann Hanneliese Palm Hannelore Neufeld Dortmund Ein historischer Zahlenspiegel 1000 Daten zur Stadtgeschichte 2 Auflage Ruhfus Dortmund 1982 ISBN 3 7932 4081 9 Georg Galle Burgerschaft unter dem Kaiseradler Verfassung und Verfassungskonflikte in der Reichsstadt Dortmund 1648 1802 Aschendorff Verlag Munster 2016 ISBN 978 3 402 15065 8 PeriodikaStadtarchiv Dortmund Hrsg Beitrage zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark Klartext ISSN 0405 2021 Stadtarchiv Dortmund Hrsg Heimat Dortmund Stadtgeschichte in Bildern und Berichten Klartext ISSN 0932 9757 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Dortmund Quellen und Volltexte stadtgeschichte dortmund deSelbstdarstellung der Geschichte durch die Stadt Dortmund Auszuge aus Gunther Hogl Thomas Schilp Stadthistorie Dortmund und seine Vergangenheit Hrsg Stadt Dortmund Dortmund Agentur Dortmund 2003 stadtarchiv dortmund deWebsite des Stadtarchivs Dortmund mit Bestandsubersicht www historischer verein dortmund deWebsite des Historischen Vereins fur Dortmund und die Grafschaft Mark e V mit Ubersicht uber die vom Verein herausgegebenen Periodika www bunker dortmund deWebsite des Fachbereich Dortmund des Studienkreis Bochumer Bunker e V mit detaillierten Informationen zu den Luftangriffen auf und Abwehrmassnahmen in Dortmund www dortmunder stadtchronik dePrivate Seite zur Geschichte der Stadt Dortmund mit Auszugen aus den Buchern von Luise von Winterfeld Norbert Reimann u a sowie Karl Neuhoff Dortmunder Befestigungskunst und ihre Grenzen C L Kruger Dortmund 1994 ISBN 3 927827 04 5 und Christiane Althoff Die Befestigung der Stadt Dortmund P R Verlag Dortmund 1996 ISBN 3 930504 05 7 Einzelnachweise Bearbeiten Urkunde Nr 18 in Theodor Sickel Hrsg Diplomata 12 Die Urkunden Konrad I Heinrich I und Otto I Conradi I Heinrici I et Ottonis I Diplomata Hannover 1879 S 53 54 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Koln Urkunde Nr 129 Band 1 1840 S 96 80 Digitalisierte Ausgabe ULB Bonn Heinrich Schoppmeyer Stadte in Westfalen Geschichte vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches Schoningh Paderborn 2021 ISBN 978 3 506 76026 5 S 48 Reichsstadt Dortmund In Internet Portal Westfalische Geschichte Abgerufen am 9 Januar 2023 Luise von Winterfeld Geschichte der freien Reichs und Hansestadt Dortmund 6 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Bielefeld 2002 ISBN 3 7858 0443 1 S 93ff Namen der Opfer der Hexenprozesse Hexenverfolgung in Dortmund PDF 21 KB abgerufen am 17 Juni 2016 Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Dietrich Coelde Verlag Werl 1999 S 329 361 Hellweger Anzeiger 7 Oktober 2014 S 28 und Ruhrnachrichten Dortmund 7 Oktober 2014 Siehe dazu Hauptschluss der ausserordentlichen Reichsdeputation 12 Abs 3 auf Wikisource Amtsblatt fur den Regierungsbezirk Arnsberg 1875 S 202 a b c d e f g h i j k l m n o Dortmunder Verkehrsverein e V Informations und Presseamt Dortmund Stadtarchiv Dortmund Hrsg Dortmund Kurze Informationen aus einer langen Geschichte Herausgegeben anlasslich des 13 Hansetages der Neuzeit in Munster 12 15 August 1993 3 Auflage Eigenverlag Dortmund August 1993 Alle Kunstwerke Kunst im offentlichen Raum Museen Freizeit Kultur Tourismus Stadtportal dortmund de Abgerufen am 22 Oktober 2022 Die 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