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Das Departement Ruhr auch Ruhrdepartement war die Verwaltungseinheit fur das ostliche Ruhrgebiet bzw die Grafschaft Mark und Gebiete nordlich der Lippe innerhalb des Grossherzogtums Berg unter der franzosischen Herrschaft von 1806 bis zum Jahr 1813 Es bestand aus den vorherigen Grafschaften Mark Dortmund und Limburg dem sudlichen Teil des Furstentums Munster der Herrschaft Rheda und der Stadt Lippstadt mit ihrem Gebiet 1 Der Verwaltungssitz des Ruhrdepartements lag in der Stadt Dortmund Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gliederung 2 1 Arrondissement Dortmund 2 2 Arrondissement Hagen 2 3 Arrondissement Hamm 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Zug der Napoleonischen Feldzuge ergriffen die franzosischen Truppen im Jahr 1806 Besitz von der Grafschaft Mark In dem nachfolgenden Frieden von Tilsit am 9 Juli 1807 trat der preussische Konig seine westfalischen Besitzungen einschliesslich der Grafschaft Mark an das Kaiserreich Frankreich ab Die Grafschaft Mark wurde am 21 Januar 1808 dem neu gebildeten Grossherzogtum Berg angeschlossen Dusseldorf war seit 1806 Hauptstadt des Grossherzogtums Einschneidende Verwaltungsreformen nach franzosischem Vorbild wurden indes erst seit 1808 und in zuruckhaltender Form durchgefuhrt Nach den vier Hauptflussen wurde es in vier Departements eingeteilt das Departement Rhein das Departement Ruhr Prafektur Dortmund das Departement Sieg das Departement Ems Landesherr war bis zum Sommer 1808 formell Joachim Murat ein Schwager Napoleons und spaterer Konig von Neapel Auf ihn folgte ebenso formell bis 1812 Napoleons Neffe Ludwig Napoleon der allerdings noch im Kindesalter war Napoleon kontrollierte das Grossherzogtum Berg und somit das industriell bedeutende Departement Ruhr tatsachlich personlich Die Einfuhrung vor allem der Gewerbefreiheit 1808 durch Napoleon war fur die weitere Entwicklung des Verwaltungsgebiets bzw des entstehenden Ruhrgebiets vorbildlich und ist zu den positiven Errungenschaften der franzosischen Herrschaft in den sog Satellitenstaaten zu zahlen Das Ruhrdepartement bestand aus den drei Arrondissements Dortmund Hamm und Hagen An oberster Spitze stand der Prafekt des Ruhrdepartements Freiherr Gisbert von Romberg zu Brunninghausen Dortmund wurde zur Hauptstadt des Ruhrdepartements bestimmt Weil es eine gunstigere Lage und besser geeignete Verwaltungsgebaude als Hamm besass wurde die vormalige Reichsstadt zum Sitz der zahlreichen Verwaltungs und Gerichtsbehorden Nach der Niederlage Napoleons in der Volkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 zogen sich die Franzosen auf die linke Rheinseite zuruck Das Ruhrdepartement loste sich somit auf und ging in den preussischen Herrschafts bzw Verwaltungskreis ein Ab dem 1 Januar 1815 unterstand die Region wieder der Souveranitat des preussischen Konigs Am 1 August 1816 entstand die neue Preussische Provinz Westfalen mit den Regierungsbezirken Arnsberg Minden und Munster Gliederung BearbeitenNach der 1808 eingefuhrten Verwaltungsgliederung nach franzosischem Vorbild gliederte sich jedes Departement in Arrondissements und auf der unteren Ebene in Kantone und Mairien Burgermeistereien Das Ruhrdepartement bestand aus den drei Arrondissements Dortmund Hagen und Hamm Arrondissement Dortmund Bearbeiten Zum Arrondissement Dortmund gehorten zunachst die Kantone Dortmund Bochum Horde Unna Werne und Ludinghausen Spater kam der Kanton Sendenhorst hinzu 2 Den Kanton Dortmund bildeten die Mairien Dortmund Lunen und Castrop Zur Mairie Dortmund zahlten die Stadt Dortmund und die Dorfer Dorstfeld Huckarde Wambel und Korne Zur Mairie Horde zahlten Horde selbst und die sudlichen Dorfer wie u a Wellinghofen Niederhofen Lucklemberg Kirchhorde und Hacheney Zur Mairie Castrop rechneten die Gemeinden Bornig Holthausen und Gysenberg Den Kanton Bochum bildete unter anderen die Mairie Herne und die Mairie Witten Zur Mairie Herne zahlten die Gemeinden Baukau Bickern Bladenhorst Crange Eickel Herne Hiltrop Holsterhausen Horsthausen Poppinghausen und Rohlinghausen Den Kanton Unna bildeten unter anderen Unna Muhlhausen und Uelzen Den Kanton Sendenhorst ab 1811 nach Bildung des Departements Lippe bildeten die Mairien Amelsburen Everswinkel und Sendenhorst Arrondissement Hagen Bearbeiten Zum Arrondissement Hagen gehorten die Kantone Hagen Hattingen Iserlohn Limburg heute Hagen Hohenlimburg Neuenrade Ludenscheid und Schwelm 2 Den Kanton Hagen bildeten die Mairien Hagen Herdecke Enneperstrasse Boele und Breckerfeld Zur Mairie Herdecke rechneten die Gemeinden Herdecke und Wetter Zur Mairie Enneperstrasse rechneten die Gemeinden Haspe Westerbauer Waldbauer Vorhalle und Voerde Den Kanton Schwelm bildeten die Mairien Ennepe Volmarstein Langerfeld Hasslinghausen Zur Mairie Ennepe rechneten die Gemeinden Volmarstein Wengern Esborn Zur Mairie Volmarstein rechneten die Gemeinden Gevelsberg Zur Mairie Langerfeld rechneten die Gemeinden Langerfeld Zur Mairie Hasslinghausen rechneten die Gemeinden Einern Den Kanton Hattingen bildeten die Mairien Hattingen Sprockhovel und Blankenstein Zur Mairie Hattingen rechneten die Gemeinden Hattingen Dumberg Niederbonsfeld Zur Mairie Sprockhovel rechneten die Gemeinden Sprockhovel Zur Mairie Blankenstein rechneten die Gemeinden Schrick Haar Brockhausen Den Kanton Neuenrade bildeten die Mairien Plettenberg Den Kanton Iserlohn bildeten die Mairien Hemer Zur Mairie Hemer rechneten die Gemeinden Becke Brockhausen Calle Deilinghofen Evingsen Fronsberg Kesbern Ihmert Landhausen Lossel Niederhemer Oberhemer Sundwig Westig Den Kanton Ludenscheid bildeten die Mairien Ludenscheid Meinerzhagen Ebbe Zur Mairie Ludenscheid rechneten die Gemeinden Ludenscheid Zur Mairie Meinerzhagen rechneten die Gemeinden Meinerzhagen Kierspe Ronsahl Zur Mairie Ebbe rechneten die Gemeinden Valbert Herscheid Arrondissement Hamm Bearbeiten Zum Arrondissement Hamm gehorten die Kantone Ahlen Beckum Hamm Lippstadt Oelde Soest und Rheda Spater kamen die Kantone Sassenberg und Warendorf hinzu 2 Den Kanton Ahlen bildeten die Mairien Ahlen Drensteinfurt Heessen und Sendenhorst Den Kanton Beckum bildeten die Mairien Beckum Lippborg und Vorhelm Den Kanton Hamm bildeten die Mairien Hamm Pelkum und Rhynern Der Kanton Lippstadt umfasste nur die Stadt Lippstadt Den Kanton Oelde bildeten die Mairien Liesborn Oelde Ostenfelde und Wadersloh Den Kanton Soest bildeten die Mairien Borgeln Lohne Soest und Schwefe Den Kanton Rheda bildeten die Mairien Gutersloh Herzebrock Klarholz und Rheda Den Kanton Sassenberg bildeten die Mairien Beelen Harsewinkel und Sassenberg Den Kanton Warendorf bildeten die Mairien Alt Warendorf Freckenhorst Hoetmar und Warendorf Siehe auch BearbeitenVerwaltungseinheiten im Grossherzogtum BergLiteratur BearbeitenRudolf Gocke Das Grossherzogtum Berg unter Joachim Murat Napoleon I und Louis Napoleon 1806 1813 Ein Beitrag zur Geschichte der franzosischen Fremdherrschaft auf dem rechten Rheinufer Koln 1877 stark antifranzosisch ausgerichtete Tendenzschrift Charles Schmidt Das Grossherzogtum Berg 1806 1813 Eine Studie zur franzosischen Vorherrschaft in Deutschland unter Napoleon I Neustadt Aisch 1999 Dt Ubersetzung u Nachdruck der Ausgabe Paris 1905 ISBN 3 87707 535 5 Helmut Richtering Hrsg Das Ruhrdepartement im Jahr 1809 Ein Reisebericht des Prafekten von Romberg in Beitrage zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 55 1958 S 65 108Einzelnachweise Bearbeiten Decret uber die Eintheilung des Grossherzogthums Berg Gesetz Bulletin vom 14 November 1808 S 52 Landesbibliothek Dusseldorf a b c Heinrich Berghaus Deutschland seit hundert Jahren Zweithe Abteilung Erster Band Verlag Voigt amp Gunther 1861 S 353 ff Google Books Die Departements im Grossherzogtum Berg 1808 1813 Ems Rhein Ruhr Sieg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Departement Ruhr amp oldid 202496391