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Gisbert Christian Friedrich Freiherr von Romberg auch Giesbert von Romberg I 19 Juli 1773 in Brunninghausen heute Dortmund 4 August 1859 ebenda war ein markischer Adeliger Bergbauunternehmer und Politiker Von 1809 bis 1813 war er im napoleonischen Grossherzogtum Berg Prafekt des Ruhrdepartments Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Ehrungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Stammbaum des Gisbert Christian Friedrich von RombergGisbert von Romberg wurde am 19 Juli 1773 auf Haus Brunninghausen im gleichnamigen Ort im Amt Horde als Sohn des Caspar Adolf von Romberg und seiner Ehefrau Louise von Diepenbrock geboren Der Vater war Oberhaupt der markischen Adelsfamilie von Romberg und als Bergbauunternehmer tatig die Mutter entstammte einer reichen Adelsfamilie und war Erbin von Schloss Buldern Er wurde reformiert getauft Von Romberg erhielt zunachst Unterrichtung durch Hauslehrer und kam im Alter von zwolf Jahren in die Schule des Klosters Berge zur damaligen Zeit eine der angesehensten Schulen im deutschen Sprachraum Funf Jahre spater begann er ein Jurastudium in Halle Saale wurde jedoch schon nach drei Semestern von seinem Vater zuruck nach Brunninghausen gerufen Gisbert schlug eine Verwaltungslaufbahn ein und wurde Kammerherr des Preussischen Hofes Seit 1793 gehorte er der Markischen Ritterschaft an Nach dem Tod des Vaters 1795 ubernahm er mit 22 Jahren die Verwaltung des Familienbesitzes der auf einen Wert von 900 000 Reichstalern geschatzt wird 1796 heiratete er Caroline von Boeselager die Stifterin des Klosters Maria Hilf in Bonn 1803 wurde der gemeinsame Sohn Clemens Conrad Franz von Romberg geboren Nach der Besetzung Westfalens 1806 durch franzosische Truppen im Zuge des vierten Napoleonischen Kriegs gehorte von Romberg zur markischen Deputation die mit der neuen franzosischen Administration verhandelte und galt als deren Wortfuhrer Er wurde zum Prafekt des Ruhrdepartements im Grossherzogtum Berg ernannt und nahm die Stellung nach einigem Drangen an Nach der Ruckeroberung durch Preussen 1813 wurde er zum Landesdirektor ernannt drei Jahre spater schied er aus dem Staatsdienst aus Von Romberg war dem landlichen Leben in Brunninghausen sehr verbunden und liess dort neben dem alten Burghaus ein neues klassizistisches Schloss erbauen sowie zwischen 1818 und 1822 den Schlosspark im englischen Stil anlegen 1826 zog er in den westfalischen Provinziallandtag ein und wurde auf Vorschlag seines Freundes Karl Freiherr vom Stein zum stellvertretenden Landtagsmarschall ernannt Nach Ablauf der Wahlperiode 1832 zog er sich endgultig aus der Politik zuruck 1856 nahm er den katholischen Glauben seiner Frau an Am 4 August 1859 starb Gisbert von Romberg im Alter von 86 Jahren auf Haus Brunninghausen 1 Wirken BearbeitenGisbert von Romberg erbte einen grossen Familienbesitz Der Vater Caspar Adolf von Romberg hatte Haus Westhemmerde und das daran anhangenden Haus Werl uber die Linie seiner Frau erworben sowie Haus Rudinghausen und Haus Ermelinghof ersteigert Zu diesen Hausern gehorte abhangiger bauerlicher Besitz fur den Caspar Adolf von Romberg eine exakte Verwaltung einfuhrte 1752 legte er den Gluckauf Erbstollen an 1765 erhielt er die Erbstollengerechtigkeit 1768 folgten die Erbstollen am Wesselberg und am Hacheneyer Kamp Ab 1791 wirkte Gisbert von Romberg in diesem Familienbesitz und baute gemeinsam mit seinem Vater den Guts und Zechenbesitz aus Der Kauf von Haus Stockum 1794 wird schon auf Gisbert von Romberg zuruckgefuhrt Nach dem Tod des Vaters setzte Gisbert dessen Expansionspolitik fort In der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts gehorte die Familie von Romberg somit zu den grossten Eigentumern im Ruhrgebiet Als Hauptgewerke der Zeche Vollmond in Langendreer setzte er sich fur die Aufstellung einer Dampfmaschine dort ein als schliesslich 1802 eine solche in Betrieb genommen wurde war es die erste in einem westdeutschen Bergwerk 2 Als personlicher Berater bei der Verwaltung seines umfangreichen Bergbaubesitzes diente uber 25 Jahre lang der markische Bergamtsdirektor Johann Ehrenfried Honigmann aus Bochum Ab dem Jahr 1803 begann auch Rombergs politisches Wirken als er aktiv an den Verhandlungen in der markischen Ritterschaft teilnahm in die er schon zehn Jahre zuvor aufgenommen worden war Nach der franzosischen Besatzung Westfalens und der Eingliederung der Grafschaft Mark in das Grossherzogtum Berg 1808 wurde er 1809 zum Prafekten des Ruhrdepartments ernannt Er nahm dieses Amt aus politischem Opportunismus und auf Anraten von Freunden an Als solcher war er zustandig fur alle Angelegenheiten der Verwaltung der Finanzen und des Kriegswesens Von Romberg setzte sich massgeblich dafur ein dass seine Heimatstadt Dortmund und nicht Hamm zum Sitz der Prafektur bestimmt wurde Als Prafekt und damit franzosischer Beamter protestierte er 1811 bei Napoleon personlich gegen die hohen Steuern und konnte so eine Erhohung verhindern Die hohen Abgaben fuhrten aber zu einem Schwarzmarkt gegen den von Romberg nach Meinung des kaiserlichen Kommissars Jacques Claude Beugnot nicht hart genug vorging Als im November 1813 preussische Truppen in der Mark einmarschierten wurde von Romberg der Zusammenarbeit mit dem Feind beschuldigt Diese Anschuldigungen verstummten aber als Ludwig von Vincke ihn zum Landesdirektor der von Preussen ruckeroberten Gebiete zwischen Rhein und Weser ernannte Dieses Amt behielt Gisbert von Romberg bis 1816 Als 1824 das Amt des Regierungsprasidenten in Arnsberg frei wurde berief man auf Anraten des ehemaligen Ministers Karl Freiherr vom Stein zunachst von Romberg Er stellte die Reform der Verwaltung als Bedingung an die Annahme des Amts woran seine Berufung scheiterte Gisberg von Romberg konzentrierte sich nun auf Wirtschaftspolitik und wurde 1826 Mitglied des Provinziallandtages und 1828 1830 und 1832 Vorsitzender des Ausschusses fur Handel und Gewerbe 1828 wurde er stellvertretender Landtagsmarschall Nach Ablauf der Wahlperiode 1832 schied er aus der aktiven Politik aus Er wirkte jedoch weiter als graue Eminenz der westfalischen Landespolitik insbesondere durch seine Freundschaft zu Karl Freiherr vom Stein 1 3 Ehrungen BearbeitenAm 30 Dezember 1811 wurde Romberg von Napoleon zum Mitglied der Ehrenlegion ernannt 4 Nach Gisbert von Romberg ist im Dortmunder Stadtteil Hacheney das Berufskolleg benannt Literatur BearbeitenHelmut Richtering Giesbert von Romberg In Robert Stupperich Hrsg Westfalische Lebensbilder Band 9 Aschendorff Munster 1962 S 90 ff Helmut Richtering Das Ruhrdepartement im Herbst 1809 Ein Reisebericht des Prafekten von Romberg In Historischer Verein fur Dortmund und die Grafschaft Mark Hrsg Beitrage zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark Band 55 Ruhfus 1958 ISSN 0405 2021 S 65 ff Wilfried Reininghaus Jurgen Kloosterhuis Hrsg Das Taschenbuch Romberg Die Grafschaft Mark in der preussischen Statistik des Jahres 1804 Aschendorff Munster 2001 ISBN 3 402 06797 8 Gerstein Barbara Romberg Gisbert von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 20 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten a b Walter Gronemann Romberg Giesbert Christian Friedrich Freiherr von In Hans Bohrmann Hrsg Biographien bedeutender Dortmunder Menschen in aus und fur Dortmund Band 1 Ruhfus Dortmund 1994 S 121 ff Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 3 uberarb und erw Aufl Selbstverlag Deutsches Bergbau Museum Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 S 999 100 Wilfried Reininghaus Das wirtschaftliche Handeln der Familie von Romberg im 17 bis 20 Jahrhundert In Gudrun Gersmann Michael Kaiser Hrsg zeitenblicke Band 4 Nr 2 Abteilung fur Geschichte der Fruhen Neuzeit des Historischen Seminars der Ludwig Maximilians Universitat Munchen 28 Juni 2005 ISSN 1619 0459 urn nbn de 0009 9 1249 Gesetz Bulletin des Grossherzogthums Berg Kaiserliches Dekret Nr 68 Landesbibliothek Dusseldorf Normdaten Person GND 116605715 lobid OGND AKS VIAF 62304515 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Romberg I Gisbert vonALTERNATIVNAMEN Romberg I Gisbert Christian Friedrich vonKURZBESCHREIBUNG markischer Adliger Bergbauunternehmer und Politiker Prafekt des RuhrdepartmentsGEBURTSDATUM 19 Juli 1773GEBURTSORT Brunninghausen bei DortmundSTERBEDATUM 4 August 1859STERBEORT Brunninghausen bei Dortmund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gisbert von Romberg I amp oldid 237784327