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Bodelschwingh auch Bodelschwing Bodelswing oder Bolschwing ist der Name eines alten rheinisch westfalischen Adelsgeschlechts Die Herren von Bodelschwingh gehoren zum Uradel der Grafschaft Mark Zweige der Familie bestehen bis heute Stammwappen derer von Bodelschwingh Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Haus Bodelschwingh ursprunglicher Stammsitz der FamilieHerkunft Bearbeiten Ursprunglich nannte sich die Familie Speke auch Specke und war vermutlich edelfreier Abstammung Seit Ende des 13 Jahrhunderts erscheinen Mitglieder der Familie in der Beamtenschaft der Grafen von Mark als Richter und Droste Als erster Angehoriger wird im Jahre 1298 der Ritter miles Giselbert Speke 1 in Urkunden genannt Er war Richter in Bochum und starb vor 1327 2 Sein Sohn Ernestus dictus Speke de Bodelswinge erscheint 1318 urkundlich und 1320 als Ernestus de Bodelschewinge 3 Sein Bruder Gerlach ist der Stammvater des Geschlechts Westhusen Der Ort Bodelschwingh mit dem namensgebenden Stammsitz Haus Bodelschwingh ist heute ein Dortmunder Stadtteil und gehort zum Stadtbezirk Mengede Ausbreitung und Besitzungen Bearbeiten Mitglieder der Familie wurden Erbvogte des reichsunmittelbaren Hofes Frohnde Richter der in der Grafschaft Dortmund lebenden Hofleute von Frohnde Holzrichter zu Huckarde im Wald Meinelo und Schultheisse des Lehnshofes und Hofgerichts zu Marten der Abtei Werden Noch im 14 und 15 Jahrhundert erschienen die Bodelschwingh und Westhusen als Stuhlherren des Freigerichts zu Bodelschwing bei Dortmund Sie erhielten das Erbturhuteramt im Erzstift Trier und fuhrten zum Teil den Freiherrentitel gewohnheitsrechtlich Gisbert Herr zu Bodelschwing wurde als altester des Stammes 1537 mit dem ganzen Gericht Mengede belehnt Ab dem 15 Jahrhundert gehorten die Bodelschwingh zu den machtigsten Geschlechtern in Mittelwestfalen Sie waren in Westfalen und im Rheinland reich begutert und gelangten in der Folgezeit bis nach Livland Die Herren von Bodelschwingh erhielten von den Grafen von Mark und den Herzogen von Kleve hohe Staats und Hofamter und besassen grossen Einfluss in der westfalischen Ritterschaft Noch im 18 und 19 Jahrhundert waren Haus Bamenohl Gut Binkhoff Burg Geretzhoven Haus Heeren Haus Heyde Rodenberg Schloss Sandfort Schorlingen und Gut Velmede im Besitz bzw Teilbesitz der Familie In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts bildeten sich zwei grossere Linien Die altere auf Bodelschwing erlosch im 18 Jahrhundert und wurde von den Plettenberg beerbt Die Erbtochter Anna Luisa Freiin von Bodelschwingh auf Bodelschwingh heiratete 1788 den Freiherrn Karl Wilhelm Georg von Plettenberg 1765 1850 der mit preussischer Genehmigung seinem Namen den derer von Bodelschwingh voranstellte und sein Wappen entsprechend erganzte Er begrundete die dem Plettenberg schen Mannesstamm zugehorende Linie der Freiherren von Bodelschwingh Plettenberg die 1888 in den preussischen Primogenitur Grafenstand erhoben wurde und Haus Bodelschwingh 1907 an die Freiherren zu Innhausen und Knyphausen vererbte die es bis heute besitzen Die jungere Bodelschwingh Linie auf Mengede starb bereits im 17 Jahrhundert aus Aus der alteren hatten sich die Aste auf Haus Ickern erloschen im 18 Jahrhundert und auf Haus Velmede bei Weddinghofen abgespalten Das Gut Velmede gelangte um 1633 durch Heirat des Rainer von Bodelschwingh mit Anna Felicitas von Oeynhausen zu Grevenburg die es von ihrer Mutter Metta von der Hegge geerbt hatte in den Besitz der Bodelschwingh 1636 ging Velmede durch Heirat an den Zweig zu Ickern Brockhausen und Loburg uber Franz Christoph 1754 1827 heiratete 1785 Friderike Freiin von Plettenberg Erbin von Haus Heyde Gut Binkhoff Haus Bogge und Burg Nordhof 1786 erwarb er das nahe gelegene Gut Toddinghausen Ihr altester Sohn Carl von Bodelschwingh 1800 1873 Oberprasident der Provinz Westfalen und preussischer Finanzminister begrundete die Linie Bodelschwingh zu Heyde der zweite Sohn Ernst von Bodelschwingh der Altere 1794 1854 Landrat zu Tecklenburg Oberprasident der Rheinprovinz und preussischer Finanz und Innenminister Herr zu Velmede und Toddinghausen heiratete Charlotte von Diest Der Ehe entstammten sieben Kinder darunter als funfter Sohn der spatere Pastor Friedrich von Bodelschwingh der Altere 1831 1910 Er war Begrunder und Leiter der Von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und preussischer Landtagsabgeordneter Sein Bruder Franz von Bodelschwingh 1827 1890 erbte Velmede und wurde 1872 kaiserlicher Oberforstmeister der Forstdirektion der Reichslande Elsass Lothringen in Kolmar Er hatte 13 Kinder von denen der dritte Sohn Franz von Bodelschwingh 1862 1933 Velmede und Toddinghausen erbte 1896 erwarb er auch die Burg Schwarzenhasel samt Forstgut in Hessen Er setzte zum Erben seinen Neffen und Adoptivsohn Ernst von Bodelschwingh 1906 1993 ein einen Sohn des Pastors Wilhelm von Bodelschwingh 1869 1923 Diesem folgte auf Velmede sein Sohn Friedrich Wilhelm von Bodelschwingh 1935 auf Toddinghausen der zweite Sohn Gisbert 1937 Reinhard von Bodelschwingh ubernahm Schwarzenhasel 4 Die livlandische Linie die sich auch von Bolschwing nannte begrundete im 17 Jahrhundert einen ostpreussischen Ast Standeserhebungen Bearbeiten Udo von Bodelschwingh 1840 1921 preussischer Kammerherr Zeremonienmeister und Oberst erhielt fur seine Person am 8 Oktober 1883 zu Baden Baden eine preussische Genehmigung zur Fortfuhrung des Freiherrentitels durch Allerhochste Kabinettsorder Bereits am 20 Juli 1634 wurde Heinrich Wilhelm Bolschwing bei der ersten Klasse der Kurlandischen Ritterschaft immatrikuliert Am 3 April 15 April 1862 erfolgte eine russische Anerkennung zur Fuhrung des Barontitels durch Senatsukas Eine osterreichische Anerkennung zur Fuhrung des Freiherrentitels erfolgte am 7 Dezember 1896 zu Wien fur Otto Baron von Bolschwing Besitzer zu Ruth in der Untersteiermark Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Gold einen roten Balken im oberen Feld eine rautenformige blaue Spange Furspan Auf dem Helm die blaue Spange zwischen einem offenen mit dem roten Balken belegten goldenen Flug Die Helmdecken sind rot golden Bekannte Familienmitglieder BearbeitenAdolf von Bodelschwingh 1541 Domherr in Munster Joachim von Bodelschwingh 1566 Domherr in Munster Hermann von Bodelschwingh 1561 Domherr in Munster Jobst von Bodelschwingh 1570 1626 Domherr in Munster nbsp Friedrich von Bodelschwingh der Altere 1831 1910 Friederike von Bodelschwingh 1768 1850 westfalische Gutsbesitzerin Gisbert von Bodelschwingh Plettenberg 1790 1866 westfalischer Gutsbesitzer und Politiker Ernst von Bodelschwingh der Altere 1794 1854 preussischer Finanz und Innenminister Carl von Bodelschwingh 1800 1873 preussischer Finanzminister Ludwig von Bodelschwingh 1811 1879 Oberprasident der Provinz Hessen Nassau Carl von Bodelschwingh Plettenberg 1821 1907 Landmarschall und Mitglied des preussischen Herrenhaus Franz von Bodelschwingh 1827 1890 preussischer Landrat und Rittergutsbesitzer Ernst von Bodelschwingh Landrat 1830 1881 preussischer Offizier und Landrat des Kreises Hamm Friedrich von Bodelschwingh der Altere 1831 1910 deutscher evangelischer Pastor und Theologe verheiratet mit Ida von Bodelschwingh Ida von Bodelschwingh 1835 1894 Ehefrau Friedrichs von Bodelschwingh d A Udo von Bodelschwingh 1840 1921 preussischer Kammerherr und Zeremonienmeister Heinrich von Bodelschwingh 1863 1933 preussischer Generalmajor Luise von Bodelschwingh 1868 1956 Ehefrau von Wilhelm von Bodelschwingh arbeitete in den Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Wilhelm von Bodelschwingh 1869 1921 deutscher evangelischer Pfarrer Gustav von Bodelschwingh 1872 1944 deutscher evangelischer Pfarrer und Missionar Frieda von Bodelschwingh 1874 1958 Tochter von Friedrich von Bodelschwingh arbeitete in den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Friedrich von Bodelschwingh der Jungere 1877 1946 deutscher evangelischer Theologe Friedrich von Bodelschwingh 1902 1977 deutscher evangelischer Theologe Ernst von Bodelschwingh Politiker 1906 1993 deutscher Politiker CDU und Mitglied des Bundestages Otto von Bolschwing 1909 1982 SS Hauptsturmfuhrer und CIA AgentSiehe auch BearbeitenVon Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel Friedrich von Bodelschwingh Kirche Lubeck Bodelschwingh Gymnasium Herchen Haus Bodelschwingh Liste westfalischer AdelsgeschlechterLiteratur BearbeitenJosef Cornelissen Haus Heyde bei Unna Ein westfalischer Adelssitz in seinem wechselvollen Schicksal Stadt Unna Der Stadtdirektor 1998 ISBN 3 927082 37 6 Anhang mit Stammbaum der v Bodelschwingh auf Velmede und Heyde verschiedene Autoren Bodelschwingh von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 350 Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1924 Verlagsanstalt Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1924 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 506 507 Digitalisat Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Supplementband Gebruder Reichenbach Leipzig 1839 S 49 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 ISSN 0435 2408 Bodelschwingh Plettenberg In Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser 1855 S 431ff 1856 S 500ff 1857 S 549ff 1858 S 496ff 1859 S 496ff Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser 1901 Zweiter Jahrgang S 109ff 1902 Dritter Jahrgang S 110ff 1904 Funfter Jahrgang S 114ff Weblinks BearbeitenUrkundenregesten aus dem Archiv der Familie von Bodelschwingh Digitale Westfalische Urkunden Datenbank DWUD Wappen des Geschlechts Bodelschwingh In Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Wappen des Geschlechts Bodelschwingh im Wappenbuch des Westfalischen Adels In Gen Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Franz Darpe Geschichte der Stadt Bochum Bochum 1894 Dortmunder Urkundenbuch Erganzungsband 1 Nummer 604 Johann Dietrich von Steinen Westfalische Geschichte Band 3 S 484 Bodelschwingh Haus Velmede Memento des Originals vom 19 Mai 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www archive nrw deNormdaten Person GND 189410140 lobid OGND AKS VIAF 220989696 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodelschwingh Adelsgeschlecht amp oldid 232084480