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Das Haus Bodelschwingh ist ein Wasserschloss im Dortmunder Stadtteil Bodelschwingh der zum Stadtbezirk Mengede gehort Es ist einer von 18 Adelssitzen in Dortmund und gilt als grosste und reprasentativste Anlage im Stadtgebiet 1 Haus Bodelschwingh Ansicht von SudenDas heutige Schloss war Stammsitz der Familie von Bodelschwingh und entwickelte sich aus einem einfachen Zweiraumhaus des Spatmittelalters das im 16 17 Jahrhundert im Stil der Renaissance erweitert wurde Durch Heirat der Erbtochter kam es am Ende des 19 Jahrhunderts an die Familie zu Innhausen und Knyphausen deren Eigentum das Schloss heute noch ist Die Anlage ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen 2 Der dazugehorige Schlosspark im Stil eines Landschaftsgartens steht seit 1983 ebenfalls unter Denkmalschutz 3 Das Herrenhaus dient heute als Wohnsitz der Familie zu Innhausen und Knyphausen die Gebaude der Vorburg sind zu Wohn und Geschaftszwecken vermietet Eine Besichtigung der Anlage ist deshalb normalerweise nicht moglich lediglich zum Tag des offenen Denkmals ist sie alljahrlich fur interessierte Besucher zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Neuzeit 2 Beschreibung 2 1 Vorburg 2 2 Herrenhaus 2 3 Schlosspark und Familienbegrabnis 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Ein Hof Bodelswenge wurde um 1220 erstmals schriftlich erwahnt 4 1 Er stand vielleicht im Kern der heutigen Ortschaft die im 13 Jahrhundert auch als Budenswenge bezeichnet wurde 4 1 Das Haus Bodelschwingh findet sich erstmals in einer Urkunde vom 14 Februar 1302 als der Ritter Gis el bert genannt Speke auch Specke und Speck geschrieben sein manerium et domus deutsch Gut und Haus dem Grafen Eberhard I von der Mark zu Lehen auftrug 4 Gis el berts Familie stammte vielleicht von dem Gut Speke 5 das zwischen Hattingen und Werden in der Nahe von Blankenstein lag Bis 1302 war Gis el bert Burgmann auf der markischen Burg Blankenstein und zugleich markischer Richter in Bochum Er war moglicherweise durch Heirat oder Erbschaft in den Besitz Bodelschwinghs gekommen 5 Ab 1320 nannte sich sein Sohn Ernst I als erster seiner Familie nach dem neuen Besitz von Bodelschwingh der eines von insgesamt zwolf Wasserschlossern auf dem heutigen Dortmunder Gebiet war Allerdings gehorte Bodelschwingh im Mittelalter noch nicht zur Reichsstadt sondern lag auf Gebiet der Grafschaft Mark Im Schutz der damaligen Burg entwickelte sich schon fruh eine Ansiedlung mit eigener Kirche die Burgfreiheit Bodelschwingh die bis 1928 ihre Selbststandigkeit bewahrte nbsp Haus Bodelschwingh erhielt seine heutige Form grosstenteils im 16 Jahrhundert Bild Sicht von Osten auf das HerrenhausErnst I von Bodelschwingh und seine Nachfahren vergrosserten ihren Einflussbereich im 14 und 15 Jahrhundert durch Grunderwerb und Ankauf von Gerichtsbarkeiten so kaufte die Familie zum Beispiel am 1 April 1324 eine Halfte des Gerichts Mengede und 1366 das Freigericht Bodelschwingh 6 Am 9 September 1421 7 wurde Ernst III von der Stadt Dortmund mit der Herrschaft Mengede belehnt Ab 1440 ist zudem eine Wassermuhle fur das Anwesen bezeugt die nordostlich des Hauses am Bodelschwingher Bach stand Mit der Gutervermehrung ging ein erhohtes Ansehen einher und Familienmitglieder bekleideten nachfolgend viele hohe Amter in der Landesverwaltung Wennemar I von Bodelschwingh war zum Beispiel Marschall und Rat des Herzogs von Kleve 8 Ihm war bei Erbteilungen in den Jahren 1489 und 1491 unter anderem das Haus Bodelschwingh zugefallen wahrend sein Bruder Ernst IV Haus Mengede erhalten hatte 7 Durch die Heirat von Wennemars Sohn Gisbert II mit Anna Stael von Holstein im Jahr 1512 9 gelangten zudem die Hauser Ickern Lindenhorst Waltrop und Westhusen an die Familie Bodelschwingh Gisberts einziger Sohn Wennemar II begann im 16 Jahrhundert mit dem Bau des heutigen Wasserschlosses indem er ein um 1300 1 errichtetes Zweiraumhaus um einen rechtwinkelig anschliessenden Flugel erweiterte Vermutlich geht auf ihn auch die Einrichtung der Bibliothek des Hauses zuruck 10 Nach seinem Tod 1583 fuhrte sein Sohn Gisbert III die Arbeiten des Vaters weiter fort sodass die Anlage ihr heutiges Aussehen im Wesentlichen bereits im 17 Jahrhundert besass Zuvor hatte sich Gisbert III das vaterliche Erbe mit seinem jungeren Bruder Jobst Wilhelm geteilt Wahrend er Haus Bodelschwingh erhielt gelangte Haus Ickern an Jobst Wilhelm Als mit Gerd von Bodelschwingh die Bodelschwingher Familienlinie auf Haus Mengede in mannlicher Linie ausstarb entbrannten zwischen Gisbert III und den Erben der Familie Bodelschwingh zu Mengede Erbstreitigkeiten und Fehden aus die fur viele Jahre das Reichskammergericht beschaftigten Die Stadt Dortmund beschloss bis zur endgultigen Klarung dieses Streits das Haus Mengede Gerds Witwe Katharina von der Recke zu uberlassen Gisbert III heiratete die Witwe 1605 in zweiter Ehe um sich wohl die Anspruche auf den Besitz zu sichern 11 Neuzeit Bearbeiten nbsp Lithografie des Hauses von Philipp Herle 1837 1840Schlossherr Gisbert Bernhard markischer Hofgerichtsrat und Direktor der markischen Ritterschaft wurde 1637 in den Freiherrenstand erhoben 12 Uber seinen Sohn Wessel Wirich II kam das Anwesen an dessen Sohn Gisbert Wilhelm Mit seinem Tod am 13 1753 13 erlosch die Familie im Mannesstamm Schloss Bodelschwingh kam an Gisbert Wilhelms Erbtochter Gisbertine Anna Luise das einzige Kind und aus der Ehe mit Katharina Sophia Luisa Theodora Vogt von Elspe die 1728 das Haus Rodenberg mit in die Ehe gebracht hatte Gisbertine heiratete in zweiter Ehe Mathias von Bodelschwingh Velmede und hatte mit ihm die Tochter Christine Sophie Luise Diese brachte Bodelschwingh an ihren Ehemann den preussischen Kammerherrn und seit 1814 Grosskomtur der Deutschordensballei Utrecht Karl Wilhelm Georg von Plettenberg Heeren der bei der Heirat am 19 August 1788 14 den Namen Bodelschwingh Plettenberg annahm Auf ihn gehen wahrscheinlich der Bau des Gastehauses im Vorburgbereich sowie der Orangerie 1945 zerstort und des Teehauschens im Schlosspark auch Billardhauschen genannt zuruck 15 Auch das Herrenhaus erfuhr im fruhen 19 Jahrhundert eine Veranderung indem seine damaligen Kreuz und Querstockfenster durch die heutigen grossen Fenster ersetzt wurden Ausserdem liess der Schlossherr an der Nordwest Seite des Gebaudes einen uberdachten Freisitz in den Hausteich bauen Karl Wilhelms Sohn Gisbert von Bodelschwingh Plettenberg wandelte Bodelschwingh 1854 gemass dem letzten Willen seiner Eltern in einen Fideikommiss um 16 nbsp Haus Bodelschwingh zwischen 1857 und 1883Als sich in den 1870er Jahren der Bergbau im Ruhrgebiet immer weiter ausdehnte brachte dies gleich zwei Schwierigkeiten fur Haus Bodelschwingh mit sich Carl Gisbert Wilhelm von Bodelschwingh Plettenberg Sohn von Gisbert und Marschall des westfalischen Landtags gelang es zwar gerade noch die Eroffnung einer Zeche direkt vor seinem Schlossgrund zu verhindern 17 aber der durch den Bergbau absinkende Grundwasserspiegel drohte den Wasserstand des Hausteichs stark abfallen zu lassen und damit die Eichenholzpfahle der Pfahlrostgrundung freizulegen Dies hatte einen Verfall des Jahrhunderte alten Holzes und somit die Instabilitat des Fundaments zur Folge gehabt Durch eine Vereinbarung mit der Grubenverwaltung 1871 konnte auch diese Gefahr fur das Schloss gebannt werden 5 Bereits 1869 hatte Karl den Garteninspektor Muskaus Eduard Petzold mit einer Neugestaltung des Schlossparks beauftragt Petzold veranderte den kleinen etwa zwei Hektar grossen Barockgarten zu einem Landschaftspark 18 1888 in den Grafenstand erhoben vererbte Karl von Bodelschwingh Plettenberg den umfangreichen Familienbesitz an sein einziges Kind die Tochter Wilhelmine von Bodelschwingh Plettenberg aus seiner Ehe mit Eugenie von Quadt Wykrath Huchtenbruck Sie hatte 1867 den Reichsfreiherrn Dodo Alexander zu Innhausen und Knyphausen geheiratet und brachte das Haus Bodelschwingh an diese aus Friesland stammende Adelsfamilie Das Paar nutzte das Anwesen jedoch nicht als Wohnsitz sondern wohnte auf Haus Dorloh Ihr altester Sohn Carl zog nach dem Tod des Grossvaters 1907 in Bodelschwingh ein und nahm 1908 1909 erste Restaurierungen an dem Wasserschloss vor Wahrend der Ruhrbesetzung 1923 1924 war die Anlage 13 Monate lang von franzosischem Militar belegt 19 Im Zweiten Weltkrieg blieben die Gebaude unversehrt obwohl die nachste Umgegend Bodelschwinghs durch zahlreiche Bomben und Artillerietreffer stark in Mitleidenschaft gezogen wurde Jedoch kam es gegen Kriegsende zu Plunderungen und Verwustungen des Hauses bei denen viele Kunstgegenstande verlorengingen 15 Wegen des daraus resultierenden schlechten Zustands verzichteten die englischen Besatzungstruppen nach Ende des Krieges sogar auf eine Belegung des Schlosses 20 Die notigen Instandhaltungs und Wiederherstellungsmassnahmen dauerten bis in die 1960er Jahre Dabei wurde 1952 unter anderem der Teepavillon im Garten restauriert Beschreibung Bearbeiten nbsp Lageplan der SchlossanlageHaus Bodelschwingh besteht aus einem Herrenhaus inmitten eines Hausteichs sowie einer sudwestlich vorgelagerten Vorburg die von einer eigenen Grafte begrenzt wird Beide Gebaudekomplexe sind von einem 18 Hektar 18 grossen Schlosspark umgeben der in seinem westlichen Bereich durch die Autobahn 45 in Nord Sud Richtung durchschnitten wird Vorburg Bearbeiten Eine Lindenallee fuhrt zur Einfahrt des Schlosses die von einem massiven quadratischen Turm flankiert wird Bei diesem auch Vogtsturm 21 genannten Bau handelt es sich wahrscheinlich um einen Wohnturm den die Herren von Bodelschwingh bewohnten ehe sie in das neu errichtete Zweiraumhaus umzogen 22 Der Turm ware somit das alteste Bauwerk der gesamten Schlossanlage und war vielleicht ursprunglich von einem Erdhugel und einem eigenen Wassergraben umgeben 22 Seine beiden unteren Geschosses zeigen vermutlich spatmittelalterliches 22 Bruchsteinmauerwerk wahrend das zweite Obergeschoss aus Backstein errichtet ist In letzterem befindet sich der einstige Hocheingang Daruber erhebt sich ein auskragendes viertes Fachwerkgeschoss aus Eichenholz das in seiner heutigen Form aus dem 18 Jahrhundert stammt 23 Den oberen Abschluss des Baus bildet ein Pyramidendach mit Dachreiter Die einstigen Wirtschaftsgebaude der Anlage unter anderem die ehemalige Rentei gruppieren sich hufeisenformig um einen langsrechteckigen Binnenhof Dessen sudwestliche Schmalseite wird von einem Gebaude begrenzt das im Kern aus dem 18 Jahrhundert stammt 22 Seine grossen Toreinfahrten verdeutlichen sehr gut seine einstige landwirtschaftliche Verwendung An der nordlichen Ecke des Vorburggelandes findet sich das 1829 errichtete Gastehaus im strengen Berliner Klassizismus wie er von Karl Friedrich Schinkel gepragt wurde Seine Mittelrisalite sind von Halbgeschossen uberhoht und besitzen breite Lisenen als vertikale Gliederung In den 1980er Jahren wurden samtliche Vorburggebaude modernisiert und zu Mietwohnungen sowie Geschaftsraumen umgewandelt 24 Herrenhaus Bearbeiten nbsp Grundriss des HerrenhausesVom Vorburggelande fuhrt eine dreibogige Bogenbrucke zum Herrenhaus der Anlage Sie zeigt die Wappen Gisberts III von Bodelschwingh und seiner Frau Katharina von der Recke und wurde entsprechend nach der Heirat des Paares 1605 errichtet Ihr letztes Stuck direkt vor dem Portal des Gebaudes war ursprunglich einmal ein bewegliches Zugbruckenteil ist heute aber durch ein festes gemauertes Stuck ersetzt Das Herrenhaus ist ein zweigeschossiger Bau mit Eckquaderungen der in einem grossen Hausteich auf einem Pfahlrost aus Eichenholz steht Es hat im Grossen und Ganzen sein Erscheinungsbild des 16 17 Jahrhunderts erhalten Sein Mischmauerwerk wurde aus Back sowie Werksteinen errichtet und ist weiss verputzt Das Gebaude besteht aus zwei Flugeln unterschiedlichen Alters in deren Winkel ein schlanker polygonaler Tor und Treppenturm mit achteckigem spitzen Helm steht Sein Portal zeigt sich in neobarocken Formen und resultiert aus einer Veranderung im Jahr 1909 25 Daruber findet sich eine Steinplatte mit der Jahreszahl 1565 und den Wappen Wennemars II von Bodelschwingh sowie seiner zweiten Frau Isabella Elisabeth von Wachtendonk Im Inneren des Treppenturms befindet sich eine Spindeltreppe die in das Obergeschoss fuhrt Der Turm ist allem Anschein nach nie vollstandig fertiggestellt worden 25 sondern wurde kurz nach seiner Errichtung viereckig ummantelt und im ersten Obergeschoss mit einer quadratischen Kammer ausgestattet die uber eine Treppe in der Mauerstarke erreichbar war Sudlich neben dem Turm findet sich eine eingeschossige Auslucht von deren ehemaligem Erker die Kontrolle der Zugangsbrucke moglich war Eine Tur im Stil des Manierismus fuhrt im Erdgeschoss vom Eingangsturm zu den Wohnraumen die sich in zwei rechtwinkelig aneinanderstossenden Trakten befinden Der altere von beiden im heutigen nordwestlichen Teil des Hauses entstand aus einem rechteckigen Wohnbau aus der Zeit um 1300 der im Erdgeschoss mit einem zu jener Zeit ublichen Flachenverhaltnis von 2 1 in einen Saal und eine Saalkammer aufgeteilt war Im Saal steht heute der sogenannte Kambyses Kamin aus der Zeit zwischen 1547 und 1583 25 Seinen Namen besitzt er aufgrund eines Gerechtigkeitsbildes in Form eines ovalen Reliefs in seinem Sturz aus grunem Sandstein Es stellt Herodots Kambyses Geschichte dar in welcher der persische Konig seinen korrupten Richter Sisamnes bei lebendigem Leib hauten liess um mit dieser Haut als Mahnung den Richterstuhl seines Nachfolgers zu bespannen Rechts und links neben dem Relief finden sich die Wappen Wennemars II und seiner Frau Isabella Elisabeth aus gelblich weissem Sandstein An den Schmalseiten des Rauchkastens besitzt der Kamin vollplastische Busten in Medaillonform die einen bekronten Mann und eine Frau darstellen Unter dem Saal befindet sich die alteste Kellerpartie Dort tragen gemauerte Rundpfeiler ein dreijochiges Bandrippengewolbe Die benachbarten Kellerraume besitzen Kreuzgrat und Tonnengewolbe jungeren Datums An der West und Ostecke des Herrenhauses stehen quadratische Pavillonturme mit Welschen Hauben Der Ostturm stammt in etwas aus der gleichen Zeit wie der jungere der beiden Herrenhaustrakte 25 Im Kellergeschoss weist er Schiessscharten mit schragen Gewanden auf Der westlich Eckturm kann heute nicht mehr datiert werden denn er war 1871 eingesturzt und wurde anschliessend nach dem Vorbild des Ostturms neu aufgemauert Die verschiedenen Gebaudeteile sind unter hohen schiefergedeckten Satteldachern mit Fledermausgauben gefasst Ihre fur die Renaissance typischen Schweifgiebel besitzen Kugelaufsatze und Gesimse aus Sandstein Auf den Turmdacher und Schornsteinen stehen Wetterfahnen Schlosspark und Familienbegrabnis Bearbeiten nbsp Partie des Schlossparks nbsp Das FamilienbegrabnisDie Wurzeln des heutigen Schlossparks reichen bis mindestens ins 18 Jahrhundert zuruck 22 Zeugen dafur sind drei stark verwitterte Gartenskulpturen auf der Rasenflache des Vorburghofs wie sie in barocken Gartenparterres ublich waren Der Schlossgarten lag fruher nordwestlich des Herrenhausteichs und ist in seiner Grunddisposition nur noch grob zu erahnen Ausserdem gehorten ein Fischteich ein Eiskeller und ein Kuchengarten zu den Aussenanlagen des Schlosses Erreichbar ist dieser Teil uber eine steinerne Gartentreppe mit den Wappen Gisbert Bernhards von Bodelschwing und seiner Frau Anna von Bernsau Auf deren Gelander stehen drei Putten aus Steinguss die drei Jahreszeiten darstellen Eine vierte den Winter verkorpernde Figur wurde vor einigen Jahren gestohlen Um 1800 wurden Veranderungen am Garten vorgenommen 22 Dazu zahlten die Errichtung eines Teehauschens und die Installation einer auf kannelierten Saulen ruhenden Sonnenuhr aus Eisen Diese ist aufgrund von Vandalismus nur noch in Resten erhalten ebenso wie Vasen deren Scherben noch in der entsprechenden Parkpartie zu finden sind Ein einstmals vor dem Teepavillon stehender Springbrunnen ist heute vollkommen verschwunden das Teehauschen wurde 1984 durch Brandstiftung zerstort 26 22 Ein heute vermauertes Gartentor im nordostlichen Bereich der Gartenmauer zeigt die Formensprache der Renaissance Es stand am Beginn eines geradlinigen Weges der den Barockgarten der Lange nach teilte und im Westen in eine heute noch existierende Ahornallee mundete Sie fuhrte zum Familienbegrabnis das um 1802 im Bodelschwingher Wald angelegt wurde 27 Uber der Gruft steht ein achteckiger Monopteros im klassizistischen Stil Kannelierte toskanische Saulen tragen einen Architrav und daruber ein schiefergedecktes Kuppeldach Der Frontgiebel zeigt den Schriftzug Tempel der Ruhe Mittig im Tempel steht ein runder Grabaltar dessen Relief hangende Tucher andeutet Seit der Schlosspark durch die Autobahn 45 durchschnitten wird ist das Familienbegrabnis vom ubrigen Schlossensemble durch den Autobahnwall getrennt Das heutige Aussehen des Bodelschwingher Parks geht auf eine Umgestaltung in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts unter Eduard Petzold zuruck Er legte einen Landschaftsgarten an und band den bis dahin existierenden barocken Garten landschaftlich verandert mit ein Uber 150 verschiedene Geholzarten liess Petzold seinerzeit pflanzen darunter auch einige Solitare die heute Naturdenkmale sind 3 22 Schlossteich und Grafte Bodelschwinghs werden durch den Bodelschwingher Bach gespeist der in alten Karten auch als Muhlenbach bezeichnet wurde Der alte Name deutet auf die seit dem 15 Jahrhundert existierende Schlossmuhle hin die heute noch nordostlich des Herrenhauses steht Literatur BearbeitenHenriette Brink Kloke Haus Bodelschwingh In Kai Niederhofer Red Burgen AufRuhr Unterwegs zu 100 Burgen Schlossern und Herrensitzen in der Ruhrregion Klartext Essen 2010 ISBN 978 3 8375 0234 3 S 48 51 Klaus Gorzny Burgen Schlosser und Adelssitze im Emscher Landschaftspark Ein Wegbegleiter Piccolo Marl 2001 ISBN 3 9801776 5 3 S 105 109 Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft Kultur und Heimat Band 16 Heft 2 3 Schmitz Castrop Rauxel 1964 August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland und an der Ruhr 1 Auflage Knaur Munchen 1983 ISBN 3 426 04410 2 S 234 242 Eberhard Gustav Neumann Wasserburgen in Westfalen Troponwerke Koln 1965 o S Ursula Quednau Haus Bodelschwingh In Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Im Wandel der Zeit 100 Jahre Westfalisches Amt fur Denkmalpflege Aschendorff Munster 1992 S 43 53 Michael Rohde Der Park Bodelschwingh In Landschaftsverband Westfalen Lippe Hrsg Im Wandel der Zeit 100 Jahre Westfalisches Amt fur Denkmalpflege Aschendorff Munster 1992 S 54 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Bodelschwingh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Jens Friedhoff Tom Brauer zu Bodelschwingh in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Website des Schlosses Haus Bodelschwingh im GenWikiEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Henriette Brink Kloke Haus Bodelschwingh 2010 S 49 Denkmalliste der Stadt Dortmund Denkmal Nr A 0045 PDF Memento des Originals vom 15 September 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dortmund de 814 kB a b Michael Rohde Der Park Bodelschwingh 1992 S 57 a b c Ursula Quednau Haus Bodelschwingh 1992 S 43 a b c August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland und an der Ruhr 1983 S 235 Richard Borgmann Geschichte des Hauses Bodelschwingh In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 12 13 a b Richard Borgmann Geschichte des Hauses Bodelschwingh In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 15 Informationen zum Haus Bodelschwingh im GenWiki Zugriff am 6 Januar 2020 Eberhard Gustav Neumann Wasserburgen in Westfalen 1965 o S Richard Borgmann Geschichte des Hauses Bodelschwingh In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 18 Richard Borgmann Geschichte des Hauses Bodelschwingh In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 19 August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland und an der Ruhr 1983 S 236 Richard Borgmann Geschichte des Hauses Bodelschwingh In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 24 Haus Bodelschwingh auf westfalen adelssitze de Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive a b August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland und an der Ruhr 1983 S 237 Udo von Alvensleben Die Herren von Bodelschwingh im 19 und 20 Jahrhundert In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 57 Josef Bieker Schlosser im Revier Romantik zwischen Forderturmen 2 Auflage Harenberg Dortmund 1993 ISBN 3 88379 586 0 S 42 a b Michael Rohde Der Park Bodelschwingh 1992 S 56 Udo von Alvensleben Die Herren von Bodelschwingh im 19 und 20 Jahrhundert In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 61 63 Udo von Alvensleben Die Herren von Bodelschwingh im 19 und 20 Jahrhundert In Karl Hartung u a Bodelschwingh Haus Dorf Herrschaft 1964 S 63 Karl Emerich Kramer Von Burg zu Burg durchs Ruhrgebiet Band 2 Mercator Duisburg 1986 ISBN 3 87463 098 6 S 56 a b c d e f g h Ursula Quednau Haus Bodelschwingh 1992 S 50 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen Band 2 Westfalen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1969 S 134 Angabe gemass Infotafel vor Ort a b c d Ursula Quednau Haus Bodelschwingh 1992 S 46 August Kracht Burgen und Schlosser im Sauerland Siegerland und an der Ruhr 1983 S 242 Ursula Quednau Haus Bodelschwingh 1992 S 51 51 550833333333 7 3623611111111 Koordinaten 51 33 3 N 7 21 44 5 O Burgen Schlosser und Ritterguter im Emschertal Haus Dudenroth Haus Solde Haus Rodenberg Haus Heithoff Haus Berghofen Haus Benninghofen Horder Burg Haus Ermlinghofen Haus Schulte Witten Schloss Brunninghausen Haus Wischlingen Haus Huckarde Motte Deusen Schloss Westhusen Haus Bodelschwingh Haus Konigsberg Haus Altmengede Haus Mengede Haus Rittershofe Haus Ickern Henrichenburg Schloss Bladenhorst Schadeburg Schloss Strunkede Haus Crange Schloss Grimberg Haus Darl Haus Balken Schloss Berge Burg Buer Schloss Horst Haus Berge Haus Heck Haus Horl Burg Vondern Haus Ripshorst Kommende Welheim Haus Knippenburg Haus Hove Schloss Oberhausen Alte Emscher Haus Temminghoven Burg Hagen Neue Emscher Kastell Holten Haus Watereck Haus Huckelhoven Burg Dinslaken Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Bodelschwingh amp oldid 232500368