www.wikidata.de-de.nina.az
Bernhard I um 950 9 Februar 1011 in Corvey aus der Familie der Billunger war von 973 bis zu seinem Tod Herzog in Sachsen Die Quedlinburger Annalen bezeichnen ihn im Jahr 1011 als Zweiten hinter dem Konig secundus a rege Stammtafel mit angeblicher AbstammungBernhard I war als altester Sohn Hermann Billungs dessen Nachfolger Er war verheiratet mit Hildegard 3 Oktober 1011 entweder eine Tochter des Grafen Heinrich I der Kahle von Stade oder ein Mitglied aus der Sippe des Markgrafen Gero 1 Das Paar hatte mindestens funf Kinder namlich den jung verstorbenen Hermann den spateren Nachfolger Bernhard I als Herzog in Sachsen Bernhard II 1059 den am 1 April 1048 in Pohlde in einem gerichtlichen Zweikampf getoteten Grafen Thietmar Gedesdiu Gedesti 30 Juni nach 1040 wohl 993 Abtissin von Metelen 1002 1040 Abtissin von Herford Imma 995 Nonne zu Herford und eventuell zwei weitere Tochter Mathilde 28 April 1014 in Gernrode Nonne in Gernrode und die am 9 Marz 1049 verstorbene Othelendis Ehefrau des Dietrich III Hieroselymita Graf von Holland Unter Bernhard I wandelte sich das Amt des Herzoges in Sachsen vom Vertreter des Konigs gegenuber dem Stamm zum Vertreter des Stammes gegenuber dem Konig Dennoch kennzeichnet die Nahe zum koniglichen Hof die Politik des Herzogs Bereits im Todesjahr seines Vaters Hermann 973 durfte sich Bernhard I am kaiserlichen Hof Ottos des Grossen in Quedlinburg aufgehalten haben denn Thietmar von Merseburg zufolge organisierte Bernhard I den Transport des Leichnams von Quedlinburg nach Luneburg Im Herbst des darauffolgenden Jahres stand Bernhard I neben Heinrich von Stade an der Spitze des sachsischen Kontingentes eines Reichsheeres das unter Fuhrung von Otto II von Frohse aus zu einem Feldzug gegen den danischen Herrscher Harald Blauzahn nach Norden zog Gemeinsam mit Willigis von Mainz rettete Bernhard I die Reichskrone fur den minderjahrigen Sohn Ottos II indem er bei Heinrich dem Zanker die Auslieferung des koniglichen Kindes durchsetzte Ostern 986 ubte er auf dem Hoftag zu Quedlinburg das Amt des Marschalls aus als Otto III festlich gekront wurde Im Sommer 991 gewann er an der Seite des polnischen Herzogs Miezsko mit einem sachsisch polnischen Aufgebot fur Otto III die an die Lutizen verlorene Brandenburg zuruck Nach dem Tod der Kaiserin Theophanu war es erneut Bernhard I der im Jahr 992 auf dem Hoftag in Grone anwesend war auf dem die Grossen des Reiches uber die Vormundschaft uber Otto III berieten Selbst nach Italien scheint Bernhard I dem Herrscher gefolgt zu sein wie sich aus seiner Stellung als Intervenient in einer am 27 April 1001 in Ravenna ausgestellten Urkunde Ottos III fur Bernhards Bruder Liudger ableiten lasst Der letzte Ottonenherrscher Heinrich II zahlt Bernhard I im Jahr 1003 zu seiner engsten Umgebung Bernhard I war bereits bei der Kronung der Konigin Kunigunde im Jahr 1002 in Paderborn zugegen und steht im Jahr 1005 an der Spitze der Delegation aus sachsischen Bischofen die in Dortmund mit Heinrich II eine Gebetsverbruderung eingeht Nach aussen reprasentierte Bernhard den sachsischen Adel konnte mangels institutioneller Befugnisse des Herzogtitels jedoch nur fur den gesamten Adel sprechen wenn die zu vertretenden Adligen sich in der konkreten Frage einig waren Anlasslich der Weihe des Halberstadter Domes im Jahr 992 stand Bernhard an der Spitze des gesamten sachsischen Adels und auch bei der Kronung Ottos II ubte Bernhard das Amt des Marschalls fur den sachsischen Stamm aus Bei der Nachwahl Heinrichs II im Jahr 1002 befragte Bernhard I stellvertretend fur den sachsischen Adel den zukunftigen Herrscher ob er bereit sei das Recht der Sachsen anzuerkennen Auch uber diese Ereignisse hinaus wird Bernhard I in den Quellen allgemein als sachsischer Herzog anerkannt etwa wenn Thietmar von Merseburg ihn durchgehend als Herzog dux bezeichnet oder Adam von Bremen trotz aller Distanz die billungischen Herzoge als unsere Herzoge anerkennt Am Ende seines Lebens gehorte Bernhard I zu den machtigsten Personen in Sachsen war aber nach Ansicht seiner Zeitgenossen zu klug dafur sich selbst zum Konig wahlen zu lassen Bernhard I und seine Ehefrau Hildegard starben 1011 an der Pest Beide wurden im Hauskloster der Billunger St Michaelis auf dem Kalkberg in Luneburg begraben Den Tod Bernhards erwahnen die Annales Quedlinburgenses die Fuldaer Totenannalen die Annales Hildesheimenses der Annalista Saxo sowie die Nekrologe aus Luneburg Mollenbeck Bremen Verden Xanten und Niederaltaich Literatur BearbeitenRuth Bork Die Billunger mit Beitragen zur Geschichte des deutsch wendischen Grenzraums im 10 und 11 Jahrhundert Dissertation phil masch Greifswald 1951 Hans Joachim Freytag Bernhard I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 112 Digitalisat Richard G Hucke Die Grafen von Stade 900 1144 Genealogie politische Stellung Comitat und Allodialbesitz der sachsischen Udonen Diss Kiel Stade 1956 Ernst Steindorff Bernhard I In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 433 435 Anton Christian Wedekind Notea zu einigen Geschichtsschreibern des Deutschen Mittelalters Erster Band Note 1 XXX und Beilagen aus ungedruckten Handschriften Hamburg 1823 Note XXIV Genealogie der alteren Grafen von Stade S 247 256Fussnoten Bearbeiten Hildegards Herkunft wurde 1823 von Wedekind ohne diplomatischen Nachweis postuliert Seitdem wird die Angabe ungepruft ubernommen Hucke hatte in seiner Dissertation uber die Udonen 1956 diese Verbindung mit Hinweis auf die Spitzeneintragung Graf Heinrich seine Frau Hildegard und ihre Tochter Hildegard bei einer Gedenkeintragung der Udonen in Fulda kurz vor 1000 zu untermauern versucht Fur ihn handelte es sich dabei um Graf Heinrich den Kahlen von Harsefeld Stade Bork hatte 1951 in ihrer Dissertation uber die Billunger die Fragen aufgeworfen aber nicht vertieft ob die Eheverbindung zwischen den Billungern und Udonen uberhaupt gesichert sei und ob es sich bei der Spitzeneintragung nicht vielmehr um den Grafen Heinrich den Guten Sohn des Kahlen handele Hucke hat Borks Arbeit gekannt aber sich nicht mit ihr auseinandergesetzt Bemerkenswert bleibt jedenfalls dass Bernhard I Mutter Oda ihre Kinder Liudger und Schwanhild nach den Eltern Heinrich I von Stade benennt so dass wohl eher diese aus dem Hause der spateren Stader Grafen stammte Dieter Riemer Neue Uberlegungen zu Hitda cap Herzogin Hildegard von Sachsen in Klaus Gereon Beuckers Hrsg Abtissin Hitda und der Hitda Codex Universitats und Landesbibliothek Darmstadt Hs 1640 Forschungen zu einem Hauptwerk der ottonischen Kolner Buchmalerei Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 25379 1 S 33 55 S 52 54 halt Hildegard fur ein Mitglied der Sippe des Markgrafen GeroVorgangerAmtNachfolgerOtto I Herzog von Sachsen 973 1011Bernhard II Normdaten Person GND 137529511 lobid OGND AKS VIAF 81708534 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernhard I KURZBESCHREIBUNG Herzog von SachsenGEBURTSDATUM um 950STERBEDATUM 9 Februar 1011STERBEORT Corvey Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard I Sachsen amp oldid 239291251