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Thietmar um 985 belegt 1004 30 September oder 1 Oktober 1048 in Pohlde aus dem Geschlecht der Billunger war sachsischer Graf mit Besitz bei Bruninctherpe Bruntorf Nach einem vereitelten Anschlag gegen Kaiser Heinrich III wurde er bei einem gerichtlichen Zweikampf todlich verwundet Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Literatur 4 WeblinksHerkunft Bearbeiten nbsp Stammtafel mit angeblicher AbstammungThietmar war Sohn des Herzogs Bernhard I um 950 9 Februar 1011 in Corvey aus der Familie der Billunger und der Hildegard um 965 3 Oktober 1011 begraben in Luneburg Er hatte mindestens folgende Geschwister den jung verstorbenen Hermann wohl aus erster Ehe des Vaters mit einer nicht weiter bekannten Frau Gedesdiu Gedesti um 980 30 Juni nach 1040 wohl 993 Abtissin von Metelen 1002 1040 Abtissin von Herford alteste Tochter der Hildegard von Stade Imma um 982 995 Nonne im Stift Herford zweitalteste Tochter der Hildegard von Stade Bernhard II um 984 1059 Herzog in Sachsen 1011 1059 Eilika 10 Dezember nach 1055 56 Tochter des Heinrich von Schweinfurt Markgraf des Nordgaus altester Sohn der Hildegard von Stade Mathilde um 987 Nonne im Stift Gernrode unter der ersten Abtissin Hathui Hadwig dort 28 April 1014Leben BearbeitenAls zweitaltester Sohn kam Thietmar nach dem Tode seines Vaters 1011 fur die Nachfolge im Herzogsamt nicht in Frage und wurde mit dem Besitztum von Gutern abgefunden Doch sofort brach ein Erbstreit mit dem machtigen Paderborner Bischof Meinwerk um das Gut Bruninctherpe Bruntorf gehort heute zu Lemgo aus Dieser verurteilte ihn deswegen 1014 zu einer Geldbusse von dreissig Talenten Silber Hinter Meinwerk steht auch die Reichsgewalt und Heinrich II den der Paderborner Bischof bei dessen Kaiserkronung im gleichen Jahr begleitet hatte Thietmar wurde so gezwungen das in seinem Besitz befindliche Gut mit allem Zubehor an die Kirche zu uberschreiben Als einen Kompromiss gab Meinwerk das Gut schliesslich an die Abtissin Godesti von Herford Thietmars Schwester weiter So blieb Thietmar statt des Eigentums wenigstens noch der Besitz nach dem er genannt wurde Er musste aber die Eigenrechte an weiteren Gutern zugunsten der Reichskloster Herford und Helmarshausen aufgeben Hier zeigten sich deutlich die Gegensatze zwischen altem Stammesadel und der Reichsgewalt so dass der zukunftige Konflikt vorbereitet wurde Im Jahre 1019 kam es zum offenen Ausbruch von Feindseligkeiten Nach den Quedlinburger Annalen begannen die Sohne des Grafen Hermann des Kaisers Vettern mit dem Sohne des Herzogs Bernhard Thiatmar sich zu emporen sie wurden jedoch ergriffen und zur Haft gebracht Inzwischen suchte Thiatmar welcher entflohen war wieder seine Heimat auf aber wenige Tage spater werden alle zusammen mit der Gnade des Kaisers beschenkt Diese Wirren also waren fur den Augenblick beigelegt Auch im darauf folgenden Jahr gingen die Emporungen weiter Im Jahre 1020 sammelte Herzog Bernhard der Jungere Thiatmars Bruder das Aufgebot im Westen um sich gegen den Kaiser zu emporen und besetzte die Schalkesburg welche der Kaiser mit den Seinen belagerte Aber Herzog Bernhard gab der Gerechtigkeit Raum und gewann auf Vermittlung der Kaiserin die Gnade des Kaisers zugleich mit den Lehen des Vaters ebenda Um das Jahr 1020 wurde Thietmar ein Sohn Thietmar geboren Nach dem Tode des letzten sachsischen Kaisers Heinrich II des Heiligen im Jahre 1024 und der Wahl des salfrankischen Konrad II zum deutschen Konig erhoffte sich das Stammesherzogtum eine Besserung der Lage Doch speziell auch die Billunger wurden abermals enttauscht Nach dem Tode der Emma von Lesum am 3 Dezember 1038 der Witwe des schon 1011 verstorbenen billungischen Grafen Liudger entzog Konrad den Billungern das Reichslehen Lesum indem er wegen irgendeines Vergehens ihrer Tochter weder diese noch ihren Cousin Thietmar damit belehnte Bei dieser Tochter handelte es sich vermutlich um die Stiftsdame Rikquur welche 1059 zur Suhne ihrer Sunden dem Erzbischof Adalbert von Hamburg Bremen umfangreiches Erbgut uberliess Im Zusammenhang mit der Einziehung des Lehen hatte die Kaiserin Gisela Bremen und wohl auch Lesum besucht welches an die Krone gefallen war und als ihr Leibgedinge dienen sollte Lesum wurde nach dem Tode Konrads II 1039 zum Unterhalt der Koniginnen verwendet bis es der zwolfjahrige Heinrich IV 1063 dem Erzbistum Bremen schenkte bezeichnenderweise nur ein Jahr nach dem Staatsstreich von Kaiserswerth Der Wechsel an Besitz und Eigentum des 700 Hufen reichen Gutes steht exemplarisch fur den Machtwandel in dieser Zeit von den Stammesherzogen zu den Konigen und Kaisern und zur Kirche Rund ein Jahrzehnt nach dem Einzug Lesums durch die Salier kulminierte der Konflikt dann unter Kaiser Heinrich III Konrads Sohn Dieser besuchte 1047 den Erzbischof Adalbert von Hamburg Bremen und dabei auch das nunmehr konigliche Gut Lesum angeblich wollte er dabei die Treue der Herzoge erkunden Thietmar soll aus diesem Anlass einen Anschlag auf den Kaiser vorbereitet haben der durch den Verrat seines Vasallen Arnold und die Wachsamkeit des Erzbischofs entdeckt wurde Am Tage nach dem Fest des heiligen Michael 1048 wurde Thietmar in der Konigspfalz Pohlde einem Gottesgericht unterworfen Vor den Augen des Kaisers sollte er sich mit eigener Hand von dem vorgeworfenen Verbrechen reinigen und wurde dabei uberwunden und erlegt Lampert von Hersfeld Annales fur die Jahre 1047 bis 1052 Thietmars Sohn Thietmar nahm Arnold gefangen und totete ihn mit einer Schmachstrafe Daraufhin wurde er vom Kaiser auf Lebenszeit in die Verbannung geschickt und aller seiner graflichen Guter beraubt die Heinrich III 1053 dem Bistum Hildesheim und zum Teil auch dem Goslarer Pfalzstift ubertrug Literatur BearbeitenAdam von Bremen Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum Geschichte des Erzbistums Hamburg in Bernhard Schmeidler Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 2 Adam von Bremen Hamburgische Kirchengeschichte Magistri Adam Bremensis Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum Hannover 1917 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Althoff Gerd Adels und Konigsfamilien im Spiegel ihrer Memorialuberlieferung Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen Wilhelm Fink Verlag Munchen 1984 Althoff Gerd Die Billunger in der Salierzeit in Die Salier und das Reich hg Stefan Weinfurter Jan Thorbecke Verlag 1991 Band I Althoff Gerd Spielregeln der Politik im Mittelalter Kommunikation in Frieden und Fehde Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1997 Annalista Saxo zu a 1011 und a 1020 in Klaus Nass Hrsg Scriptores in Folio 37 Die Reichschronik des Annalista Saxo Hannover 2006 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat ISBN 3 7752 5537 0 Annalista Saxo zu a 1011 und a 1020 in Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 6 Chronica et annales aevi Salici Hannover 1844 S 542 777 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Black Veldtrup Mechthild Kaiserin Agnes 1043 1077 Quellenkritische Studien Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 1995 Bork Ruth Die Billunger Mit Beitragen zur Geschichte des deutsch wendischen Grenzraumes im 10 und 11 Jahrhundert Dissertation Greifswald 1951 Boshof Egon Die Salier Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1987 Die Salier und das Reich hg Stefan Weinfurter Jan Thorbecke Verlag 1991 Fenske Lutz Adelsopposition und kirchliche Reformbewegung im ostlichen Sachsen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1977 Freytag Hans Joachim Die Herrschaft der Billunger in Sachsen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1951 Herwig Wolfram Kaiser Konrad II Kaiser dreier Reiche Verlag C H Beck Munchen 2000 Hirsch Siegfried Jahrbucher des Deutschen Reiches unter Heinrich II Verlag von Duncker amp Humblot Berlin 1864 Lampert von Hersfeld Annalen Neu ubersetzt von Adolf Schmidt Erlautert von Wolfgang Dietrich Fritz 4 gegenuber der 3 um einen Nachtrag erweiterte Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 00176 1 Leidinger Paul Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittelalters Verein fur Geschichte und Altertumskunde Westfalens Abteilung Paderborn 1965 Quedlinburger Annalen zu a 1019 und a 1020 in Martina Giese Hrsg Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi 72 Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Quedlinburger Annalen zu a 1019 und a 1020 in Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 3 Annales chronica et historiae aevi Saxonici Hannover 1839 S 22 90 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Scholkopf Ruth Die sachsischen Grafen 919 1024 Studien und Vorarbeiten zum Historischen Atlas Niedersachsens 22 Gottingen 1957 Schwennicke Detlev Europaische Stammtafeln Neue Folge Band I Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 11 Steindorff Ernst Jahrbucher des Deutschen Reiches unter Heinrich III Band II Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 Thietmar von Merseburg Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 VIII 26 Thiele Andreas Erzahlende genealogische Stammtafeln zur europaischen Geschichte Band I Teilband 1 R G Fischer Verlag Frankfurt Main 1993 Tafel 156Weblinks BearbeitenEinzug des Gutes Lesum durch Konrad II 1038 39 RI III 1 n 293b in Regesta Imperii Online Abgerufen am 20 Januar 2015 Verleihung Lesums an die Kirche zu Bremen Hamburg 1063 RI III 2 3 n 289 in Regesta Imperii Online Abgerufen am 20 Januar 2015 Normdaten Person GND 140006680 lobid OGND AKS VIAF 103323678 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME ThietmarKURZBESCHREIBUNG sachsischer GrafGEBURTSDATUM um 985STERBEDATUM 30 September 1048 oder 1 Oktober 1048STERBEORT Pohlde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thietmar Sachsen amp oldid 231684150