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Martina Giese 1969 ist eine deutsche Historikerin Sie lehrte von 2015 bis 2019 als Professorin fur die Geschichte des Mittelalters an der Universitat Potsdam Seit 2019 hat sie eine Professur fur Mittelalterliche Geschichte und Historische Grundwissenschaften an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg inne Giese legte 2004 eine Neuedition der Quedlinburger Annalen vor Sie leistete mit ihrer 2006 veroffentlichten Untersuchung uber die Handschriften entscheidende Vorarbeiten fur eine Neuedition der Lebensgeschichte Bernwards von Hildesheim Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenMartina Giese studierte an den Universitaten Essen Koln Bonn und Munchen die Facher Biologie Geschichte Historische Hilfswissenschaften und Mittellateinische Philologie Von 1991 bis 1995 war sie Stipendiatin der Konrad Adenauer Stiftung Von Marz 1996 bis 2000 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der Monumenta Germaniae Historica in Munchen Die von Rudolf Schieffer betreute Edition ihrer Quedlinburger Annalen wurde im Sommersemester 1999 von der Fakultat fur Geschichts und Kunstwissenschaften der Ludwig Maximilians Universitat Munchen als Dissertation angenommen Von September 2008 bis Marz 2020 war Giese Fachredakteurin des online Rezensionsjournals Sehepunkte Im Kollegjahr 2008 2009 war sie als Forderstipendiatin am Historischen Kolleg Munchen und arbeitete zum Forschungsvorhaben der Konig als Jager im fruh und hochmittelalterlichen Europa Von Oktober 2009 bis Juni 2010 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Kommission fur das Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Von 2010 11 bis 2012 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heinrich Heine Universitat Dusseldorf Giese wurde im Wintersemester 2011 12 an der LMU Munchen mit der Venia legendi fur Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften uber das Thema der Konig als Jager im fruh und hochmittelalterlichen Europa habilitiert Im Wintersemester 2012 13 war sie Gastprofessorin an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Im Wintersemester 2013 14 war sie in Tubingen Lehrstuhlvertreterin fur Steffen Patzold Im Wintersemester 2014 15 war sie Vertretungsprofessorin an der Universitat Dusseldorf und im Sommersemester 2015 hatte sie eine Professurvertretung an der Universitat Potsdam Giese lehrte ab 2015 in der Nachfolge von Heinz Dieter Heimann als Professorin fur die Geschichte des Mittelalters an der Universitat Potsdam Im Dezember 2016 hat sie einen Ruf auf die W3 Professur fur Mittelalterliche Geschichte an der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald erhalten und abgelehnt Einen im November 2018 erhaltenen Ruf auf die W3 Professur fur Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg hat sie im Marz 2019 angenommen Dort lehrt sie seit dem 1 April 2019 Sie ist seit 2018 Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises fur mittelalterliche Geschichte Im Jahr 2023 wurde Giese zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 Ihre Forschungsschwerpunkte sind Bildungs Wissenschafts und Kulturgeschichte Historiographie und Hagiographie Politische und Kirchengeschichte niedersachsische Landesgeschichte Quellen und Uberlieferungskunde sowie Editionstechnik In ihrer Dissertation zur Neuedition der Quedlinburger Annalen stellte sie eine ausfuhrliche Einleitung S 41 380 mit 1231 Anmerkungen voran die sich eingehend mit der Forschungsgeschichte befasst und den Text erschliesst 2 Giese kam dabei zum Fazit dass die Quedlinburger Annalen zweifelsfrei in Quedlinburg verfasst wurden 3 Als Beginn des Schreibens macht sie das Jahr 1008 aus Die Annalen wurden in mehreren Phasen bis 1030 fortgefuhrt 4 Giese geht dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Verfasserin aus 5 Sie begrundet dies mit dem Entstehungsfeld des Servatiusstiftes als Bildungszentrum von nachweislich hohem Rang 6 wo das soziale wie das kulturell geistige Milieu ein weibliches war weshalb bei grundsatzlich gleicher Befahigung zu intellektuellen Leistungen eher mit einer Chronistin zu rechnen ist 7 Sie folgt damit einer von Kathe Sonnleitner bereits 1988 formulierten These von der Autorschaft einer Frau 8 Giese arbeitete auch die Rezeption der Quedlinburger Annalen in mittelalterlichen und neuzeitlichen Texten auf 9 Mit ihrer Neuedition der Quedlinburger Annalen schloss Giese eine jahrzehntelange bestehende Forschungslucke Bereits Robert Holtzmann hatte vor achtzig Jahren eine Neuedition der Quedlinburger Annalen gefordert 10 Giese befasste sich mit den Textfassungen der Lebensbeschreibung Bischof Bernwards von Hildesheim In ihrer 2006 veroffentlichten Untersuchung beschreibt sie die Entstehung des Werkes und seine verschiedenen Textfassungen 11 Giese widmet sich der Textgeschichte durch eine systematische Analyse der Uberlieferung vom 11 bis zum 17 Jahrhundert Sie konnte dabei insgesamt mindestens 11 verschiedene Redaktionen 12 die in 28 Handschriften uberliefert sind ausmachen Der zeitliche Schwerpunkt der Uberlieferung mit mindestens 17 Textzeugen liegt im 15 Jahrhundert Nach Giese wird man angesichts von mindestens elf Redaktionen kunftig nicht mehr pauschal von der Vita Bernwardi sprechen durfen sondern stets prazisieren mussen auf welche Textfassung man sich bezieht 13 Giese leistet durch ihre Untersuchung der verschiedenen Textfassungen wichtige Vorarbeiten fur eine zukunftige Edition 14 Die bisherige Ausgabe der Vita Bernwardi durch Georg Heinrich Pertz von 1841 ist nach heutigem Kenntnisstand unzureichend Giese arbeitet an einer Edition der Chronik des Dietrich Engelhues 15 Schriften BearbeitenDie Textfassungen der Lebensbeschreibung Bischof Bernwards von Hildesheim Monumenta Germaniae Historica Studien und Texte Bd 40 Hahn Hannover 2006 ISBN 978 3 7752 5700 8 Die Annales Quedlinburgenses Monumenta Germaniae Historica Scriptores rerum germanicarum in usum scholarum separatim editi Bd 72 Hahn Hannover 2004 ISBN 3 7752 5472 2 Zugleich Munchen Universitat Dissertation 1999 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martina Giese im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von Martina Giese im Opac der Regesta Imperii Seite von Giese an der Universitat WurzburgAnmerkungen Bearbeiten Martina Hartmann Monumenta Germaniae Historica Bericht uber das Jahr 2022 23 In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 79 2023 S I XVIII hier S VII Vgl dazu die Besprechungen von Massimiliano Bassetti in Medioevo Latino 26 2005 S 55 Philippe Bauss in Analecta Bollandiana 125 2007 S 224 John W Bernhardt in Early Medieval Europe 13 2005 S 424 f Enno Bunz in Neues Archiv fur sachsische Geschichte 78 2007 S 373 f Philippe Depreux in Revue de l Institut francais d histoire en Allemagne 1 Januar 2005 online Caspar Ehlers in Concilium medii aevi 9 2006 S 1017 1019 online Bernd Feicke in Harz Zeitschrift 57 2005 S 168 f Amalie Fossel in Zeitschrift fur Geschichtswissenschaft 55 2 2007 S 184 186 Julian Fuhrer in H Soz u Kult in H Soz Kult 2 August 2005 online Michele Gaillard in Francia 34 2008 S 298 f online Sean Gilsdorf in Journal of Ecclesiastical History 57 3 2006 S 570 f Sophie Glansdorff in Revue Belge de Philologie et d Histoire 85 2007 S 912 915 Andre Joris in Le Moyen Age 221 2005 S 124 f Ludger Korntgen in sehepunkte 7 2007 Nr 3 15 Marz 2007 online Wolfgang Christian Schneider in Historische Zeitschrift 281 2005 S 440 f Hans K Schulze in Quedlinburger Annalen 9 2006 S 115 120 Hartmut Hoffmann Zu den Annales Quedlinburgenses In Sachsen und Anhalt Jahrbuch der Historischen Kommission fur Sachsen Anhalt 27 2015 S 139 178 Martina Giese Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 S 41 47 Martina Giese Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 S 47 57 Martina Giese Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 S 57 66 Martina Giese Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 S 61 Martina Giese Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 S 63 Kathe Sonnleitner Die Annalistik der Ottonenzeit als Quelle fur die Frauengeschichte Schriftenreihe des Instituts fur Geschichte 2 1988 S 233 249 Martina Giese Die Annales Quedlinburgenses Hannover 2004 S 258 299 Robert Holtzmann Die Quedlinburger Annalen In Sachsen und Anhalt 1 1925 S 64 125 Vgl dazu die Besprechungen von Michael Bachmann in Medioevo Latino 28 2007 S 822 Enno Bunz in Neues Archiv fur sachsische Geschichte 78 2007 S 374 f Bernhard Gallistl in Kirchliches Buch und Bibliothekswesen Jahrbuch 2005 06 S 264 266 Bernhard Gallistl in Hildesheimer Jahrbuch fur Stadt und Stift Hildesheim 78 2007 S 170 f Ernst Dieter Hehl in H Soz u Kult online Gerhard Kobler in Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 125 2008 S 675 Adelheid Krah in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 116 2008 S 213 f Mathieu Olivier in Francia Recensio 2 2008 online Malte Prietzel in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 79 2007 S 406 f online Benoit Michel Tock in Scriptorium 62 2 2007 BC 453 S 193 Thomas Vogtherr in sehepunkte 7 2007 Nr 1 15 Januar 2007 online Christine Wulf in Das Mittelalter 13 1 2008 S 190 Jochen Johrendt in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 86 2006 S 795 f online Martina Giese Die Textfassungen der Lebensbeschreibung Bischof Bernwards von Hildesheim Hannover 2006 S 97 100 Martina Giese Die Textfassungen der Lebensbeschreibung Bischof Bernwards von Hildesheim Hannover 2006 S 100 Vgl dazu die Besprechungen von Adelheid Krah in Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 116 2008 S 213 f Malte Prietzel in Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte 79 2007 S 406 407 online Martina Hartmann Monumenta Germaniae Historica Bericht uber das Jahr 2021 22 In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters 78 2022 S I XIX hier S XIII Normdaten Person GND 1037378628 lobid OGND AKS LCCN no2004097634 VIAF 29791966 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giese MartinaKURZBESCHREIBUNG deutsche HistorikerinGEBURTSDATUM 1969 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martina Giese amp oldid 239437145