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Die Brandenburg auch Brennaburg und Brendanburg war eine slawische Niederungsburg des 8 bis 12 Jahrhunderts auf einer Havelinsel in der heutigen Stadt Brandenburg An ihrer Stelle befinden sich heute unter anderem die Kirche St Petri und der Dom St Peter und Paul BrandenburgRekonstruktionsversuch der Brandenburg als slawischer Burgwall um 1100Rekonstruktionsversuch der Brandenburg als slawischer Burgwall um 1100Alternativname n Brennaburg BrendanburgStaat DeutschlandOrt Brandenburg an der HavelEntstehungszeit 8 12 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand keineStandische Stellung HevellerfurstenBauweise Holz Erde KonstruktionGeographische Lage 52 25 N 12 34 O 52 415 12 5667 Koordinaten 52 24 54 N 12 34 0 1 OBrandenburg Brandenburg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste slawische Siedlungen und Burgen 1 2 Deutsche Eroberung 928 29 1 3 Grundung des Bistums Brandenburg 1 4 Erneute slawische Burg 1 5 Herrschaft von Albrecht und Jaczo 1 6 Deutsche Eroberung 1157 2 Anlage 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenErste slawische Siedlungen und Burgen Bearbeiten Um 600 entstand auf der Havelinsel erstmals eine kleine slawische Siedlung Archaologische Funde und Hausformen weisen auf eine bohmische Herkunft Diese Siedlung wurde bald aufgegeben und zu Ackerland Danach entstand eine erneute Siedlung von Einwanderern von ostlich der Neisse Diese bauten um 700 eine erste Burg mit Befestigung Daneben entstand eine Vorburg Seit dem 9 Jahrhundert wurden die Befestigungsanlagen und Graben mehrmals verstarkt Deutsche Eroberung 928 29 Bearbeiten Im strengen Winter 928 929 wurde die Burg von Heinrich I Konig des Ostfrankenreichs durch Aushungern und Angriff uber den vereisten Burgwallgraben erobert Die Burgbevolkerung blieb in dieser Zeit slawisch 940 kehrte der slawische Furstensohn Tugumir aus deutscher Gefangenschaft in die Burg zuruck und errichtete eine Herrschaft unter deutscher Tributhoheit Grundung des Bistums Brandenburg Bearbeiten 948 wurde in der nordostlichen Vorburg der Sitz des neuen Bistums Brandenburg eingerichtet Die archaologischen Befunde zeigen ein Verlassen der slawischen Besiedelung in diesem Bereich und das Anlegen einer grossen planierten Flache Es wurden zwei Korpergraber gefunden in deren Nahe sich der Dom befunden haben konnte Erneute slawische Burg Bearbeiten Nach dem Slawenaufstand von 983 wurden die Befestigungsanlagen beseitigt die Graben verfullt und eine wesentlich grossere Anlage von etwa 4 Hektar angelegt und besiedelt Seit etwa 1128 herrschte Furst Pribislaw auf der Burg der zwischenzeitlich zu einem Konig gekront worden war Herrschaft von Albrecht und Jaczo Bearbeiten 1150 ubernahm nach dessen Tod der Markgraf der Nordmark Albrecht der Bar die Burg und besetzte sie mit deutschen und slawischen Burgmannen Einige Zeit spater 1153 1157 wurde sie vom sprewanischen Fursten Jaczo einem Verwandten Pribislaws eingenommen Deutsche Eroberung 1157 Bearbeiten Am 11 Juni 1157 eroberte ein deutsches Heer mit Markgraf Albrecht Erzbischof Wichmann von Magdeburg und weiteren Grafen und Soldaten nach blutigem Kampf die Burg Brandenburg zuruck Dies war der Beginn einer dauerhaften deutschen Herrschaft in der Mark Brandenburg Die Burg wurde wieder aufgeteilt das Bistum Brandenburg erhielt die nordostliche Halfte mit leicht verschobenen Grenzen im Vergleich zu 948 und errichtete dort den Dom und die Domherrenhauser und weitere Gebaude Das Domkapitel zog 1161 von der Altstadt bei St Gotthardt um der Dom wurde 1165 geweiht Die sudliche Halfte erhielt wahrscheinlich zunachst der Burggraf Siegfried als Vertreter des Konigs Dass Markgraf Albrecht ebenfalls einen Teil der sudlichen Burg nutzte ist wenig wahrscheinlich Der sudliche Teil wurde im spaten 12 Jahrhundert wahrscheinlich von den askanischen Markgrafen ubernommen Diese errichteten aber einen markgraflichen Hof am Sudrand der Neustadt Brandenburg auf dem Gelande des spateren Dominikanerklosters St Pauli Die Brandenburger Bischofe verlegten ihre Residenz spater in das nahe Pritzerbe und dann auf die Burg Ziesar Auf dem alten Burggelande blieben die Domherren des Domkapitels Anlage BearbeitenDie altesten Siedlungen und Burgen befanden sich auf einem kleinen etwa 0 5 Hektar grossen Bereich um die spatere Petrikirche Nordostlich war eine Vorburg Suburbium angeschlossen mit etwa 1 3 Hektar Grosse Dort befand sich von 948 bis 983 der Sitz des Bistums Brandenburg Im 10 Jahrhundert wurde eine wesentlich grossere Burganlage von rund vier Hektar mit etwa 240 Meter 340 Metern Lange angelegt Diese war eine palisadenbewehrte Ringwallanlage mit einem aus Holz errichteten Haupthaus in der Mitte Dieser Burgbereich wurde nach 1157 neu aufgeteilt den nordostlichen Teil erhielt wieder das Bistum Brandenburg Der Dom St Peter und Paul wurde uber die alten zugeschutteten Wallanlagen der Burg gebaut Die daraus resultierende Diskontinuitat der Bodenschichten tragt entscheidend zur statischen Instabilitat des Doms bei Ein letztes Relikt der alten Burganlage ist moglicherweise die Kapelle St Petri deren Feldsteinsockel des Westgiebels zusammen mit dem Sockel des Westwerks der Kirche St Gotthardt die altesten gemauerten Artefakte in Deutschland ostlich der Elbe darstellen Ungesicherten Angaben zufolge ist die Petrikapelle gleichzeitig die Grablege des Fursten Pribislaw Heinrichs und eventuell auch seiner Frau Petrissa Obschon sich die Kapelle St Petri auf dem nachgewiesenen Gelande der Burg befindet ist nicht gesichert ob es sich bei ihr um die ursprungliche Burgkapelle handelt oder ob jene moglicherweise niedergelegt und mit Originalmaterial leicht ortsversetzt wieder aufgebaut wurde Das Furstengrab konnte bisher nicht nachgewiesen werden Literatur BearbeitenKlaus Grebe Die Brandenburg vor 1000 Jahren Brandenburgisches Landesmuseum fur Ur und Fruhgeschichte 1991 Klaus Grebe Ausgrabungen im Brandenburger Dom und dessen Umfald In Florian Fiedler Bearb Dom zu Brandenburg ICOMOS Hefte des Deutschen Nationalkomitees 25 1998 S 11 19 PDF Weblinks BearbeitenBurgen in Berlin und Brandenburg Brandenburg Slawische Burganlagen in Brandenburg Brandenburg an der Havel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brandenburg Brandenburg an der Havel amp oldid 222236837