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Eigentumstheorien sind systematische Erklarungsversuche zur Entstehung und Rechtfertigung der gesellschaftlichen Institution des Eigentums Das Recht auf personliches Hab und Gut wird in der Regel nicht infrage gestellt Kontroverse Positionen gibt es hingegen in Hinblick auf das Eigentum an Grund und Boden sowie seit der Industrialisierung auf das Eigentum an Produktionsmitteln Haufig wird unter dem Stichwort Sozialpflichtigkeit des Eigentums zusatzlich die Frage diskutiert ob und inwieweit aus Eigentum gesellschaftliche Verantwortung hervorgeht Eigentumstheorien sind daher oft Bestandteil der politischen Philosophie insbesondere von Staatstheorien Mit der Differenzierung der Wissenschaften seit dem 19 Jahrhundert haben sich eigenstandige Sichtweisen der Wirtschaftswissenschaften der Politikwissenschaften und der Soziologie entwickelt Eigentum ist zugleich auch Gegenstand der theologischen Sozialethik der Geschichtswissenschaft oder der Sozialanthropologie Als rechtlicher Begriff ist Eigentum sowohl Gegenstand des Privatrechts als auch des offentlichen Rechts Grund und BodenProduktionsmittelPapiergeldEine AktieYacht als LuxusgutInhaltsverzeichnis 1 Systematik 1 1 Ursprungliche Okkupation Okkupationstheorie 1 2 Aneignung durch Arbeit Arbeitstheorie 1 3 Verrechtlichung der Eigentumsverhaltnisse im Staat 2 Geschichte 2 1 Antike 2 1 1 Platon 2 1 2 Aristoteles 2 1 3 Romisches Reich 2 1 4 Patristik 2 2 Mittelalter 2 2 1 Thomas von Aquin 2 2 2 Ockham 2 2 3 Spanische Spatscholastik 2 3 Fruhe Neuzeit 2 3 1 Reformation 2 3 2 Hobbes 2 3 3 Grotius 2 3 4 Locke 2 3 5 Rousseau 2 3 6 Paine 2 3 7 Franzosische Revolution 2 3 8 Hume 2 3 9 Kant 2 4 Moderne 2 4 1 Fruhsozialisten Genossenschaftler u a Kritiker des Privateigentums 2 4 2 Fichte 2 4 3 Hegel 2 4 4 Proudhon 2 4 5 Marx 2 4 6 Weber 2 4 7 Kelsen 2 4 8 Von Mises 2 4 9 Katholische Soziallehre 2 4 10 Fromm 2 4 11 Rawls 2 4 12 Nozick 2 4 13 Buchanan 2 4 14 Walzer 2 4 15 Befahigungsansatz 2 4 16 Luhmann 2 4 17 Bourdieu 2 4 18 Theorie der Verfugungsrechte 2 4 19 Konventionalistische Theorien des Eigentums 2 4 20 Eigentumsokonomik 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSystematik BearbeitenJe nach Blickwinkel orientieren sich die Autoren von Eigentumstheorien eher an der wirtschaftlichen Gemeinschaft an den politischen Strukturen einer Gesellschaft oder an den kulturellen Traditionen Religion Ethik Recht 1 Oft kann man Eigentumstheorien danach unterscheiden ob sie individualistisch oder kollektivistisch ausgerichtet sind Einige Theorien gehen davon aus dass es von Natur aus beziehungsweise in der Ur und Fruhgeschichte kein Privateigentum gab Weitergehend wird behauptet individuelles Eigentum Privateigentum sei die wesentliche Ursache fur Kriege und andere gewaltsame Auseinandersetzungen Zu den kollektivistischen Eigentumslehren zahlen verschiedene Utopien die von Platons Politeia uber die Uberlieferungen des Begrunders der Stoa Zenon von Kition Thomas Morus Utopia bis hin zum Sonnenstaat von Tommaso Campanella reichen Mit der Industrialisierung entstanden in der Moderne anarchistische beziehungsweise sozialistische Gesellschaftsmodelle insbesondere von Pierre Joseph Proudhon und Karl Marx die vor allem das Eigentum an Produktionsmitteln und ungleiche Verteilungen der Guter kritisierten Neben den Protagonisten des real existierenden Sozialismus versuchten religiose Gruppen wie einige Gruppen der Taufer wie die Hutterer die Jesuiten in Paraguay Shaking Quaker oder die Kibbuz Bewegung diese Gedanken in die Praxis umzusetzen Die meisten Urheber von Eigentumstheorien gehen von einem Recht auf Privateigentum aus Dies beruht entweder auf einer praktischen Vereinbarung wie bei Aristoteles Thomas von Aquin David Hume und den Vertretern der Theorie der Verfugungsrechte oder auf einem Naturrecht so beispielsweise bei Samuel von Pufendorf und Hugo Grotius auf dem Menschenrecht wie John Locke annahm oder nach Immanuel Kant auf dem Vernunftrecht Auffassungen uber das Eigentum sind haufig verknupft mit den Theorien uber den Gesellschaftsvertrag und uber das Staatsrecht Nach der Begrundung einer legitimen Entstehung von Eigentum unterscheidet man die folgenden Theorien Ursprungliche Okkupation Okkupationstheorie Bearbeiten Primarer Erwerb erfolgt durch Okkupation d h auf dem Wege der Okkupationswirtschaft durch Aneignung herrenlosen Gutes 2 3 etwa bei traditionellen Jager und Sammler Gemeinschaften Alle weiteren Handlungen sind abgeleiteter Erwerb Tausch Kauf Erbe Raub Aneignung durch Arbeit Arbeitstheorie Bearbeiten Die Entstehung eines Gutes ist unmittelbar verbunden mit der Arbeit die in die Veranderung und Nutzung des Gutes gesteckt wird Das Recht auf Eigentum erhalt also der der seine Arbeit in eine Sache investiert Verrechtlichung der Eigentumsverhaltnisse im Staat Bearbeiten Besitzanspruche haben sich in der gesellschaftlichen Praxis historisch entwickelt Die Institution von Eigentum dient der Erzeugung von Sicherheit umfasst die Anerkennung bestehender Strukturen und regelt die Ubertragungsvorgange Die Okkupationstheorie ist die historisch alteste Auffassung die sich bis in die Antike zuruckverfolgen lasst Ihr Nachteil ist dass sie politisch weitgehend neutral ist und sowohl fur die Begrundung eines liberalen Staates als auch fur eine absolutistische Herrschaft und fur eine dem Gemeinschaftsprinzip folgende Ordnung herangezogen werden kann 4 Aus diesem Grund entwarf John Locke das Konzept der Arbeitstheorie weil auf deren Grundlage ein Eingriff des Staates in die individuellen Rechte nicht mehr zu rechtfertigen war Diese Theorie setzte sich in der Aufklarung durch und wurde ein vorherrschendes Paradigma bis in die Moderne Erst in jungerer Zeit gewann eine pragmatische Sicht an Bedeutung etwa die David Humes oder die Immanuel Kants mit seinem Ansatz zum Vernunftrecht In der Gegenwartsliteratur mehrt sich die auf Wesley Newcomb Hohfeld und Tony Honore zuruckgehende Sicht des Eigentums als ein Bundel von Rechten und Pflichten in einem demokratischen Rechtsstaat 5 Es umfasst je nach Autor unterschiedliche Komponenten beispielsweise 6 Das Recht zu besitzen englisch right to possess die ausschliesslich physische Kontrolle uber eine Sache Ist die Sache unkorperlich kann Besitz auch metaphorisch verstanden werden Das Recht zum Gebrauch englisch right to use die personliche Nutzung der Sache im engeren Sinne d h unter Ausschluss der Punkte drei und vier Das Verwaltungsrecht englisch right to manage das Recht uber den Gebrauch des Eigentumsgegenstandes z B im Wege der Lizenzerteilung zu bestimmen Das Recht auf den Ertrag aus der Eigentumsnutzung englisch right to the income Das Recht des Verbrauchs oder der Zerstorung englisch right to consume or destroy Das Recht den Eigentumsgegenstand zu modifizieren oder zu verandern englisch right to modify Das Recht der Verausserung englisch right to alienate Ubertragung inter vivos oder Dereliktion Das Recht auf Sicherheit englisch right to security Schutz vor Enteignung Das Recht der Vererbung englisch incident of transmissibility Die Abwesenheit zeitlicher Schranken englisch incident of absence of term Das Verbot des bewusst schadlichen Gebrauchs englisch prohibition of harmful use Die Pfandbarkeit englisch liability to execution die Verwertung des Eigentumsobjekts im Wege der Zwangsvollstreckung Die ubrigen erganzenden Bestimmungen englisch residuary character hier handelt es sich um diejenigen Normen die den Heimfall von zeitlich abgelaufenen oder aufgegebenen Eigentumsrechten regeln Bestimmungen uber die gesetzliche Erbfolge die Ersitzung den Verbleib des aufgegebenen Eigentums u a Aufgabe einer Eigentumsordnung ist es zu bestimmen welche der Elemente in welchem Masse zum Zuge kommen wer Eigentumer sein darf nur naturliche oder juristische Personen und was als Eigentum gelten soll personliche Habe Produktionsmittel geistiges Eigentum jeweils ja oder nein In vielen Verfassungen der Moderne wird der Eigentumsschutz als Grundrecht behandelt d h die Verfassung enthalt den Schutz des Eigentums als Prinzip ohne dessen inhaltliche Auspragung zu bestimmen 7 Der materiale Gehalt der mit dem Eigentum verbundenen Rechte und Pflichten sowie der Grenzen des Eigentumsgebrauchs wird der Festlegung in den Einzelgesetzen uberlassen Hierzu gehort auch die Festlegung des Umfangs der Sozialpflichtigkeit des Eigentums So eine konstitutionelle Regelung ermoglicht die inhaltliche Fortschreibung des Eigentumsbegriffs innerhalb von Gesetzen entsprechend veranderter gesellschaftlicher Verhaltnisse und Wertvorstellungen ohne dass in das Verfassungsprinzip als solches eingegriffen werden muss 8 Merkmale des Eigentums sind nicht nur die Zuordnung eines Gegenstandes zu einer Person und dessen beliebige Verfugungsmacht sondern auch die Grenzziehung durch die jeweilige Eigentumsordnung Wenn man vom Inhalt des Eigentums spricht so liegt dem die Vorstellung zugrunde dass die Rechtsordnung festlegt inwieweit der Eigentumer Eingriffe in sein Recht gestatten muss das heisst dass das Eigentum erst durch die Eingriffsnormen Konturen gewinnt Erst diese konstituieren das Eigentum als rechtsinhaltliches Gebilde 9 Geschichte BearbeitenBei der Betrachtung der Eigentumstheorien in der Geschichte sind die wirtschaftlichen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeit von Bedeutung Die Verfasser hatten ein bestimmtes Weltbild beziehungsweise Gesellschaftsmodell vor Augen und wollten in der Regel nicht nur das Phanomen des Eigentums erklaren und begrunden sondern beabsichtigten haufig im Rahmen weiter gespannter politischer Theorien ein Idealbild zu entwerfen und auf die gesellschaftliche Entwicklung Einfluss zu nehmen Antike Bearbeiten Die uberlieferte Reflexion uber die Bedeutung von Eigentum beginnt mit den Werken von Platon und Aristoteles im antiken Griechenland Die Gesellschaft in dieser Zeit war noch ganz uberwiegend landwirtschaftlich organisiert Selbst in der Polis von Athen waren mehr als drei Viertel der Bevolkerung in der Landwirtschaft tatig 10 Die Gesellschaft wurde vom Adel und von Grossgrundbesitzern dominiert wenn auch die Reformen des Kleisthenes den Burgern eine Beteiligung an den Entscheidungen der Polis ermoglicht hatten Gesellschaftlicher und okonomischer Kern waren die Familienhaushalte Oikos Zu diesem Haushalt gehorten auch Sklaven die man kaufte oder die im Laufe der Kolonialisierung nach Athen gelangt waren Die Schuldsklaverei war durch die Gesetze Solons abgeschafft worden Im Oikos war alles dem Hausvater untergeordnet der uber das gesamte Vermogen Frau Kinder sowie Sklaven die Rechte des Eigentumers ausubte aber auch die Verantwortung fur ihr Wohlergehen hatte Eine Besonderheit war die Gesellschaftsordnung in Sparta wo der Grundbesitz durch Los zugeteilt wurde und unverausserlich war Statt Gold und Silber wurde Eisen als Geld verwendet und es gab Gemeinschaftsspeisungen der Spartiaten Syssitien nbsp Romer und Germanen am Ende der SpatantikeDie antiken griechischen Philosophen waren stark in der Gemeinschaft aller freien Burger innerhalb der Polis verankert Daran und an der Vorstellung einer Einbindung des Menschen in einen harmonisch geordneten Kosmos orientierten sie ihr Nachdenken uber das gute Leben Die moderne auf Freiheit ausgerichtete Perspektive des Individualismus war ihnen fremd 11 Wahrend sich die Sophisten und auch Sokrates noch aktiv am politischen Diskurs beteiligten konzentrierten sich Platon und Aristoteles auf die Lehre und die Ausarbeitung ihrer Theorien Bei Platon stand die Frage nach der richtigen Ordnung in der Gemeinschaft im Vordergrund die er mit der Konzeption eines idealen Staates beantwortete Die Rolle des Einzelnen war dabei kaum von Bedeutung Die Verfassung des Eigentums ist an die Struktur der gesellschaftlichen Ordnung gebunden Gerechtigkeit entsteht durch richtiges Handeln Aristoteles beurteilte die Erziehbarkeit des Menschen skeptischer Er versuchte aus dem Gegebenen rechte Strukturen und Regeln zu entwickeln die allgemein verbindlich werden sollen Eigentum ist demnach eine Frage des zweckmassigen auf Vernunft beruhenden menschlichen Denkens und Handelns Die im Hellenismus folgende Philosophie wurde beeinflusst von den Grossreichen Alexander des Grossen und Roms Wenn auch die Stadte in ihrer inneren Verwaltung weitgehend unberuhrt blieben wurde das sozial und politisch bedeutsame Umfeld wesentlich grosser und komplexer Einen unmittelbaren Einfluss der philosophischen Schulen auf die Politik gab es nicht mehr Die Stoa konzentrierte sich dementsprechend auf die personliche Haltung des Einzelnen dem sie zu einer kosmopolitischen von der Vernunft und von Gelassenheit geleiteten Lebenshaltung riet In der Romischen Republik traten was die Regelung des Eigentums betrifft rechtliche Fragen in den Vordergrund Platon Bearbeiten nbsp Platon im Museo Pio ClementinoPlatons Auseinandersetzung mit dem Eigentum in der Politeia bezieht sich nicht auf die tatsachlich vorhandene Gesellschaft sondern ist der als Utopie dort bezeichnete Entwurf eines gerechten gelingenden Staates als Analogie zur gerechten glucksorientierten Seele also ein Gegenentwurf zu den realen Verhaltnissen In diesem idealen Staat nimmt jede erwachsene Person die ihr angemessene Position ein So gibt es den Nahrstand der Handwerker und Bauern die auch in diesem Staat uber Eigentum verfugen Den Zusammenhalt des Staates gewahrleisten die Wachter Wehrstand Diese haben kein Eigentum weil das Streben nach Eigentum nicht der Gemeinschaft dient Die Wachter erhalten vielmehr ihr Auskommen von der Gesellschaft und im Gegenzug ist ihr gesamter Lebensbereich auch die Wohnung der Offentlichkeit zuganglich Auch die Philosophen Lehrstand die fur Platon nach Erziehung und Ausbildung geeignet sind den Staat zu leiten bleiben ohne Besitz In seinem Spatwerk den Nomoi setzte sich Platon mit der Frage auseinander wie die staatliche Ordnung einer noch zu grundenden Kolonie aussehen sollte Hier ruckte er von seinem Ideal ab und sah eine Verteilung des Grundbesitzes vor Diese ist allerdings gleichmassig und der Boden kann nicht verkauft sondern nur vererbt oder an einen anderen ohne Grundbesitz ubertragen werden Aristoteles Bearbeiten Ahnlich wie fur Platon war fur seinen Schuler Aristoteles das Ziel des menschlichen Lebens das Gute nicht der Reichtum der nur ein Mittel zur Erreichung dieses Ziels ist 12 Den Erwerb von Reichtum um seiner selbst willen die Gelderwerbskunst Chrematistik lehnte Aristoteles ab Das Institut des Eigentums entstammt nicht der naturlichen Ordnung sondern ist Ergebnis der menschlichen Vernunft Im ursprunglichen Oikos war Eigentum nicht erforderlich Erst als es durch ein Anwachsen der Bevolkerung zu Spezialisierungen kam entstand der Austausch zwischen den Haushalten In Dorfgemeinschaften und in der Polis ist individuelles Eigentum dem gemeinschaftlichen Eigentum vorzuziehen weil personliches Eigentum eine grossere Sorgfalt gegenuber den Sachen bewirkt Zum zweiten entspricht Privateigentum dem Prinzip der Leistung Des Weiteren regelt Eigentum eindeutig die Zustandigkeiten so dass Streit vermieden werden kann Personliches Eigentum dient dem Genuss in der Gemeinschaft und ist Voraussetzung fur die Tugend der Freizugigkeit Gemeineigentum ist deshalb nur dort sinnvoll wo es gemeinschaftlich genutzt wird und einer gemeinsamen Finanzierung bedarf Romisches Reich Bearbeiten Die fruheste Kodifizierung des Rechts im antiken Rom war das Zwolftafelgesetz das den Zweck hatte die Konflikte zwischen den grundbesitzenden Patriziern und den Plebejern zu ordnen Kaufvertrage wurden hier sehr formalisiert als Libralakte geregelt Ahnlich wie in Griechenland war die romische Gesellschaft in Haushalten Dominium Eigentum Besitzrecht organisiert Der Hausherr der pater familias war uneingeschrankter Eigentumer Auch erwachsene Sohne waren nicht geschaftsfahig wenn sie im Haus des Vaters lebten selbst wenn sie verheiratet waren und Kinder hatten Der pater familias konnte seine Kinder sogar in die Sklaverei verkaufen Er konnte durch Testament sein Eigentum uneingeschrankt vererben Lag kein Testament vor erfolgte die Erbfolge in mannlicher Linie nbsp Cicero Portratbuste von 1799 nach einem romischen OriginalIm romischen Recht gab es keine formale Definition des Eigentumsbegriffs wohl aber verschiedene Formen des Eigentums So wurde neben dem auf den Haushalt bezogenen dominium das an die Person gebundene Eigentum die proprietas unterschieden Weiterhin gab es ein Teilhaberecht ius in re aliene das bestimmte Nutzungen erlaubte Vom Eigentum unterschieden war der Besitz possessio Grundsatzlich war Eigentum absolut in Hinblick auf Haben Besitz Gebrauch und Fruchtziehung habere possidere uti frui licere und unbeschrankt auch in der Luft und unter der Erde usque ad coelum et inferos 13 Aus der Beschreibung meum esse aio ich behaupte dass es mein ist lasst sich anhand der Praxis ableiten dass die Definition in 903 Satz 1 BGB weitgehend mit der inhaltlichen Bestimmung zur Zeit Ciceros ubereinstimmt 14 Cicero setzte sich mit der Begrundung von Eigentum auseinander Fur ihn entsteht Privateigentum ursprunglich durch Okkupation Es gibt aber kein Privateigentum durch die Natur sondern entweder durch die fruhere Inbesitznahme wie bei denen die einst in unbesetzte Gebiete kamen oder durch Sieg wie bei denen die sich dessen im Krieg bemachtigten oder durch Gesetz Verabredung Vertrag oder Los 15 Das Land der eroberten Provinzen betrachteten die Romer als Eigentum des romischen Volkes und begrundeten hiermit das Recht auf eine Bodensteuer Tribut Die Romer kannten bereits ein Immissionsverbot siehe 906 BGB d h jemand konnte sein Grundstuck nicht beliebig nutzen wenn er damit den Besitz anderer beeintrachtigte z B durch Entwasserungsgraben deren Wasser auf fremden Grund abfloss 16 vgl etwa den Klageschutz durch die actio aquae pluviae arcendae In der Philosophenschule der Stoa wurde ein an der Vernunft ausgerichtetes massvolles Leben betont Aussere Werte sind fur ein sinnvolles Leben nachrangig Reichtum galt als kein geeigneter Massstab fur die Bedeutung und Wurde eines Menschen die unabhangig von Stand und Herkunft wesensgleich sind Seneca hat diese Haltung deutlich beschrieben Niemand anders ist Gottes wurdig als wer den Reichtum verachtet Dessen Besitz verbiete ich dir nicht doch will ich bewirken dass du ihn ohne Zittern besitzt Das kannst du auf eine einzige Weise erreichen wenn du auch ohne ihn leben zu konnen uberzeugt bist wenn du ihn stets als gleichsam schon verschwindend betrachtest 17 Reichtum entsteht vor allem aus Habgier und ist Ursache fur manche Ubel Patristik Bearbeiten In der Jerusalemer Urgemeinde wurde laut Apg 2 und 4 Eigentum zugunsten einer Gutergemeinschaft aufgegeben Als sich jedoch die Naherwartung der christlichen Wiederkunft nicht bewahrheitete entstand in den fruhchristlichen Gemeinden wieder Eigentum Allerdings entwickelte sich in der Patristik eine neue Sicht auf das Eigentum durch die Verbreitung christlich judischer Gedanken nach denen das Naturrecht mit dem gottlichen Recht gleichzusetzen ist Im Alten Testament wird das Land dem Menschen zur Verwaltung ubergeben es bleibt aber im Eigentum Gottes Bei den Kirchenvatern wie Clemens von Alexandria stand daher die von der Stoa ubernommene Frage des richtigen Gebrauchs von Eigentum im Vordergrund 18 Kritisch zum Eigentum an Grund und Boden ausserte sich zum Beispiel Laktanz Basilius von Caesarea Johannes Chrysostomos oder Ambrosius von Mailand betonten dass Reichtum im Gegensatz dazu steht dass die Erdenguter allen Menschen in gleicher Weise gegeben sind Basilius pragte das Bild von einem Sitzplatz im Theater Dieser ist ein allgemeines Gut auch wenn ihn jemand der ihn gerade in Besitz genommen hat als seinen eigenen bezeichnet Andererseits beinhaltet das Gebot den Bedurftigen zu geben dass Eigentum uberhaupt existiert Als Konsequenz forderten viele Kirchenvater das Eigentum das uber den eigenen Bedarf hinausgeht an die Armen weiterzugeben 19 Die Reichen in der Gemeinde haben entsprechend der paulinischen Lehre eine Fursorgepflicht gegenuber den Armen 20 Der eine trage des anderen Last Gal 6 2 Mittelalter Bearbeiten Bei den Germanen hatte sich der Stand der Wehrbauern entwickelt und auch das Institut der Allmende etabliert Diese Struktur wurde im fruhen Mittelalter zur Zeit des Karolingerreiches durch die Herausbildung des Ritterstandes abgelost durch den zentrale Herrschaft besser zu sichern war Die mittelalterliche Eigentumsstruktur war gepragt durch Grundherrschaften die entweder als Lehen vom Landesherren verliehenes Nutzungsrecht oder weniger verbreitet als Allodien vererbbares Eigentum bestanden Grundbesitz in den Stadten aber auch der zum Teil sehr grosse Grundbesitz der Kloster war zumeist Eigentum Allod Die Landwirtschaft war in der Regel autark Es gab freie und unfreie Bauern Die Masse des Volkes lebte als Knechte oder Tagelohner Es gab die an die Person gebundene Form der Horigkeit als Leibeigenschaft und die an den Boden gebundene Grundhorigkeit Wahrend in Italien schon fruh die Stadte ein Gegengewicht zu den Grundbesitzern gewannen bildeten sich nordlich der Alpen stadtische Strukturen erst allmahlich heraus In den Stadten entwickelten sich Handel und Marktrecht es entstanden vor allem in Flandern Messen Kaufmannsgilden und Zunfte der Handwerker Ein Hohepunkt im Hochmittelalter war die Grundung der Hanse nbsp Abnahme des Lehnseides 1512 Eigentum wurde beziehungsweise wird oft gekennzeichnet durch so genannte Hausmarken zum Beispiel Wappen und Brandzeichen Der Kennzeichnung von Grundbesitz dienen die auf den Hermes Kult zuruckgehenden Grenzsteine Fur Grundstucke fuhrte Wilhelm der Eroberer in England 1086 das wahrscheinlich erste Grundbuch ein das Domesday Book Unabhangig davon fuhrten die mittelalterlichen deutschen Stadte Stadtbucher Vorlaufer der heutigen Grundbucher Fur die Rechtsgeschichte im Mittelalter von besonderer Bedeutung war das Wiederaufleben des romischen Rechts angestossen durch Forschungen der Legisten an den Universitaten sogenannte Glossatoren allen voran an der Universitat Bologna Die Grundlage bildeten zunachst vornehmlich die Digesten eines mehrerer Bucher des justinianischen Corpus iuris aus der Zeit der romischen Spatantike Sie waren die ersten mittelalterlichen Bearbeiter denen die ersten wissenschaftlichen Interpreten die Kommentatoren folgten Der Kodex des Corpus iuris hatte auch Einfluss auf das von den Dekretisten vertretene kanonische Kirchenrecht das im Decretum Gratiani systematisch zusammengefasst wurde Im 14 Jahrhundert findet sich erstmals eine Definition des Eigentums die dem modernen Verstandnis entspricht Fur den italienischen Juristen Bartolus de Saxoferrato war Eigentum das Recht uber eine korperliche Sache Grundstucke oder bewegliche Sachen umfassend zu verfugen sofern nicht ein Gesetz es verbietet 21 Aufgrund der vielfaltigen Leistungspflichten im uneinheitlichen Feudalsystem ist der Begriff des Eigentums an Grund und Boden im Mittelalter mit dem modernen Verstandnis des Begriffs nur wenig vergleichbar Lehnsherren hatten das Obereigentum dominium directum und erhielten eine Grundrente in Naturalien Diensten oder Geld mussten aber ihre Bauern und Pachter gewahren lassen wenn diese ihre Pflichten erfullten Die Lehnsnehmer als Besitzer hatten das Unter oder nutzbare Eigentum dominium utile und fanden Rechtsschutz durch sogenannte Gewere Die Rechtsbeziehung bestand ursprunglich in der personlichen Beziehung zwischen Herren und Abhangigen Sie wurde erst allmahlich durch an die Sache gebundenes Recht mit erblichem Besitz Nutzung und Lasten ersetzt 22 Es gab geteiltes Eigentum wie das dem modernen Erbbaurecht ahnliche Nutzungsrecht der Emphyteuse die Trennung von Eigentum am Gebaude und am Boden Superficies oder auch die Leihe von Land Prekarie Immaterielles Eigentum existierte in Form von Rechten Gerechtsame wie der Gerichtsherrlichkeit und von Regalien 23 In Genua entstanden erste Kapitalgesellschaften Societas Maris im 13 Jahrhundert und Karat Gesellschaft im 15 Jahrhundert bei denen das Eigentum in Form von Anteilen nicht mehr auf die Verfugung uber das Vermogen sondern auf die Ertrage ahnlich der Grundrente ausgerichtet war 24 Der Rechtsschutz des Eigentums wurde u a durch die Peinliche Halsgerichtsordnung Karls V ausgebaut mit der vor allem die Rechtssicherheit im Strafrecht gestarkt wurde Die grossen Denker des Mittelalters waren vorrangig Theologen die sich mit dem Verhaltnis von Glauben und Welt befassten Sie waren alle durch die kirchliche Ausbildung geschult und Mitglieder von Ordensgemeinschaften die einen individuellen Reichtum nicht kannten ihn zum Teil sogar ablehnten Beginnend mit dem Investiturstreit war das Mittelalter gepragt durch den Konflikt um die Vorherrschaft zwischen weltlichen Regenten und der Kirche Von grossem Einfluss auf das Denken war die Entdeckung der aristotelischen Schriften in der westlichen Welt Vor allem die Dominikaner um Albertus Magnus und Thomas von Aquin versuchten diese in die kirchlichen Lehren zu integrieren Die Verhaltnisbestimmung von Glaube und Vernunft fuhrte zu intensiven Diskussionen uber die Auslegung von gottlichem Recht Naturrecht und burgerlichem Recht einer Unterteilung die bereits die Stoa kannte lex aeterna lex naturalis und lex humana 25 Skeptischer gegenuber dem Integrationsgedanken waren die starker an Augustinus orientierten Franziskaner mit Duns Scotus und Ockham als herausragenden Vertretern Sie betonten die unterschiedlichen Spharen von Glauben Theologie und Erkenntnis Philosophie die ins rechte Verhaltnis zu bringen sind Die Ausformung des positiven Rechts und damit des Eigentumsrechts wurde bei ihnen starker eine politische Gestaltungsaufgabe 26 Alle Parteien waren sich allerdings einig uber das christliche Gebot der Sozialpflichtigkeit des Eigentums und forderten eine Freigebigkeit gegenuber den Armen In der spanischen Spatscholastik setzte sich die Schule von Salamanca besonders mit Fragen der zu dieser Zeit bluhenden Wirtschaft auseinander In der Eigentumsfrage verfeinerte sie die Lehren des Thomas berucksichtigte die Kritik von Duns Scotus und verknupfte vor allem die Idee des Ersterwerbs mit der Idee des Gesellschaftsvertrages 27 Thomas von Aquin Bearbeiten nbsp Thomas von Aquin postumes Gemalde von Carlo Crivelli 1476 Thomas von Aquin hat keine eigene Eigentumstheorie entwickelt sondern sich in seiner Summa Theologica mit dem Thema im Rahmen der Frage nach Recht und Gerechtigkeit befasst Dabei nahm er eine vermittelnde Position zwischen der Lehre des Aristoteles und den Auffassungen der Patristik ein Demnach ist Eigentum nicht durch Naturrecht zu begrunden Alles was gegen das Naturrecht ist ist unerlaubt Nach dem Naturrecht aber sind alle Dinge Gemeinbesitz dieser Gemeinsamkeit aber widerspricht der Eigenbesitz Also ist es dem Menschen nicht erlaubt sich eine aussere Sache anzueignen 28 Eigentum ist aber dennoch zulassig und zwar aus dem Vernunftrecht heraus Deshalb ist der Eigenbesitz nicht gegen das Naturrecht sondern wird dem Naturrecht hinzugefugt auf Grund der Findung durch die menschliche Vernunft 29 Thomas nannte drei Vernunftgrunde fur das Eigentum die sich schon bei Aristoteles finden Zum einen fuhrt Eigentum zu einer hoheren Sorgfalt gegenuber den Dingen Sachen Zum zweiten regelt Eigentum eindeutig die Zustandigkeiten Und schliesslich gewahrleistet eine Eigentumsordnung Rechtssicherheit Da Eigentum dem Naturrecht nach gottlich ist ist das irdische Eigentum dem Gemeinwohl verpflichtet und es besteht eine strenge Pflicht zum Geben von Almosen Die menschliche Not hat Vorrang vor dem Eigentumsrecht 30 Ockham Bearbeiten Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Auffassung uber das Eigentum ist die Lehre Wilhelm von Ockhams der das als Eigentum bestimmte was sich vor Gericht einklagen lasst 31 Die biblische Befugnis zum Gebrauch von Dingen begrundet ein individuelles Recht Eigentum zu bilden das vor fremdem Zugriff geschutzt ist 32 Das Eigentum wird durch die subjektive Entscheidung des Menschen erworben Es ist damit vom gottlichen Naturrecht das der Mensch nur im Rahmen seiner begrenzten Vernunft erkennen kann losgelost und beruht auf Vereinbarung Die Legitimation zum Eigentum entstammt nicht dem Naturrecht sondern dem positiv gesetzten Volkerrecht ius commune Das einzige Naturrecht das Ockham anerkennt ist das Recht auf Erhalt der eigenen Person Daraus ergibt sich der Anspruch der Armen von den Reichen wenigstens soviel zu erhalten wie sie zum Leben benotigen Zum Naturrecht gehort auch dass alle Menschen frei sind auch wenn das Volkerrecht die Sklaverei zulasst Gerade in Hinblick auf Sklaven und die Position der Frau stellt er sich gegen die Tradition seit Aristoteles die von Thomas von Aquin noch vertreten wurde 33 Spanische Spatscholastik Bearbeiten nbsp Francisco de Vitoria Statue in VitoriaAls Brucke zwischen Mittelalter und Neuzeit spielten die Uberlegungen zum Eigentum der spanischen Spatscholastik vor allem der Schule von Salamanca eine bedeutende Rolle Deren Vertreter standen in der Tradition Thomas von Aquins dessen Lehren sie insbesondere in Fragen der Okonomie weiter entwickelten Francisco de Vitoria stellte in einem Kommentar zu Thomas mit diesem ubereinstimmend fest dass das Eigentum weder auf gottlichem noch auf dem Naturrecht beruht sondern auf menschlicher Rechtsetzung 34 Privateigentum dient laut Vitoria der Verwirklichung des naturrechtlichen Gebotes in Frieden zu leben Deshalb ist Privateigentum eine Umsetzung des Naturrechts auch wenn es nicht unmittelbar aus diesem ableitbar ist Mit dieser These wollte er einen Widerspruch in Thomas Denken auflosen bei dem die Erde den Menschen von Natur aus als Gemeineigentum gegeben war wahrend andererseits die Vernunft die Zweckmassigkeit des Privateigentums nahelegt Von Duns Scotus 27 ubernahm Vitoria die Idee des Gesellschaftsvertrages und verknupfte sie mit der Frage des Eigentums indem er von einem anfanglichen nicht ausdrucklichen Teilungsvertrag ausging durch den sich die Menschen auf das Prinzip des Privateigentums durch Okkupation geeinigt hatten 35 Ahnlich wie Vitoria argumentierte auch Luis de Molina Privateigentum stehe nicht im Widerspruch zum naturrechtlichen Gemeineigentum Es kann freiwillig vereinbart werden notwendig ist das nicht Entsprechend stufte Molina die Erstinbesitznahme als nicht notwendige Vereinbarung ein 36 Danach kann Privateigentum durch Vereinbarung auch wieder abgeschafft werden Eigentumsregelungen unterliegen der menschlichen Disposition Die Bedeutung der spanischen Spatscholastik fur die Neuzeit betonte Joseph Hoffner 1947 Mit der tieferen Erfassung der spanischen Scholastiker wird es immer deutlicher werden dass sie die wichtigste Quelle fur Hugo Grotius gewesen sind ja dass Grotius sogar nicht wenige seiner systembildenden Gedanken aus ihnen geschopft hat Der Ruhm des Grotius beruht zum grossen Teil auf der Verschollenheit der spanischen Scholastiker 37 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Das im Spatmittelalter einsetzende Wachstum der Stadte die zunehmende Zahl der Universitatsgrundungen die Erfindung des Buchdrucks die Entdeckung Amerikas Renaissance und Humanismus kennzeichnen strukturelle Veranderungen der Gesellschaft zu Beginn der Fruhen Neuzeit Das Denken wurde sakularer die Kirche wehrte sich mit der Inquisition musste aber durch die Reformation die Entwicklung der Naturwissenschaften und die Herausbildung der Nationalstaaten ihren Machtverlust hinnehmen Die dominierende Herrschaftsform im 17 und 18 Jahrhundert war der Absolutismus Die Subsistenzwirtschaft begann sich aufzulosen Die Strukturen des Feudalismus wurden allmahlich durch Stadtrechte Dorfordnungen und Verlagerung der Gerichtsbarkeit in die Gemeinden aufgeweicht In landlichen Gebieten entstanden Nachsiedlerschichten wie Heuerlinge oder Kotter und Bodner Die Wirtschaft wurde komplexer mit vorindustriellen Produktionsweisen wie Heimarbeit und ersten Manufakturen und einer sich ausbreitenden Marktwirtschaft Die Differenzierung des Naturrechts fuhrte zu einem starker individualrechtlichen Verstandnis von Eigentum 38 Es entwickelte sich der Ubergang zum Merkantilismus und zum Physiokratismus In dieser Zeit entstand auch Geistiges Eigentum als neue Eigentumsform zunachst als Privilegien dann auch geschutzt durch Patentrechte Venedig 1474 Grossbritannien 1623 Frankreich 1790 In den Bereich der Privilegien fallen ausserdem die Bergordnungen des 15 und 16 Jahrhunderts Fragen des Urheberrechts wurden erstmals im 18 Jahrhundert geregelt nbsp Weltkarte aus der Ptolemaus Ausgabe von 1548Eigentumskritik im England des 17 Jahrhunderts findet sich bei den Levellers die im Parlament fur eine grossere Gleichheit eintraten Radikaler waren noch die Diggers mit ihrem Fuhrer Gerrard Winstanley die auf dem Lande versuchten eine christlich gepragte Form des Fruhkommunismus zu etablieren Mit der Sakularisierung findet sich in der fruhen Neuzeit das Bemuhen Argumente allein auf die Vernunft zu stutzen Ein wichtiger Impuls kam von Hugo Grotius der versuchte seine Rechtslehre nach mathematischer Methode zu systematisieren wobei er auf die verschiedenen Rechtstraditionen des Kirchenrechts und des romischen und germanischen Rechts Gemeines Recht zuruckgriff 39 Weitere bedeutende Denker in dieser Linie waren Samuel von Pufendorf dessen Lehrwerk 40 bis in die Zeit Kants als Grundlagenwerk galt und der schulbildende Aufklarer Christian Wolff bei dem das Eigentum die Grundlage des Systems des Naturrechts bildete auf das sich das Vertragsrecht das Familien und Hausrecht das Staatsrecht und das Volkerrecht aufbauen 41 Fur die Naturrechtler war der Erwerb von Eigentum durch Okkupation noch eine Selbstverstandlichkeit Ihnen ging es darum anhand systematischer Rechtssatze eine hohere Rechtssicherheit und damit eine grossere Unabhangigkeit des Rechts von der Kirche ebenso wie von der willkurlichen Setzung positiven Rechts durch die absolutistischen Herrscher zu erlangen Ohne Ruckgriff auf die Tradition und konsequent rationalistisch ist hingegen die politische Philosophie von Thomas Hobbes fur den das Recht ein Instrument zur Begrenzung des Machtstrebens der Menschen war Aus personlichen Erfahrungen waren ihm Frieden und Sicherheit wichtiger als Freiheit und Gerechtigkeit 42 Ein uberpositives Recht erkannte er nicht an Die durch den Absolutismus gezogenen Grenzen bei Hobbes wurden durch den Anspruch auf individuelle Rechte im Zuge der Aufklarung immer mehr verdrangt So findet sich bei John Locke dann eine starke Subjektivierung des Naturrechts live liberty amp property als Menschenrechte 43 Mit seiner gegen absolutistische Anspruche wie sie Robert Filmer formuliert hatte gerichteten Theorie der Eigentumsentstehung aus Arbeit trug er dem Umstand Rechnung dass zum einen Grund und Boden verteilt und in Katastern erfasst waren und zum anderen das Burgertum wie er selbst Eigentum durch erfolgreiches Wirtschaften aufbaute Entsprechend kritisch wies Thomas Paine darauf hin dass die ererbten Vorrechte des Adels und auch des Konigshauses auf ursprunglicher Gewalt beruhten Die Orientierung des Eigentums am Gemeinwohl spielte bei Hobbes keine und bei Locke kaum eine Rolle mehr Ganz anders Jean Jacques Rousseau der das Recht auf Privateigentum vom Dienst am Gemeinwohl und vom allgemeinen Willen abhangig machte In diesem Gegensatz von Locke und Rousseau spiegeln sich die modernen Auffassungen uber das Eigentum moglichst grosse Eigentumerfreiheit als vorherrschendes Dogma in den USA Begrenzung des Eigentumsrechts durch soziale Verpflichtungen in Kontinentaleuropa In der schottischen Schule hingegen allen voran bei David Hume und Adam Smith stand die Frage der Nutzlichkeit des Eigentums im Vordergrund Sie verzichteten auf eine idealisierende Begrundung durch das Naturrecht und wurden dadurch Vorlaufer des Utilitarismus und Vordenker einer marktwirtschaftlichen Ordnung Eine nochmalige Verstarkung der subjektiven Perspektive findet sich bei Immanuel Kant fur den die personliche Freiheit sich im Eigentum als dem ausseren Mein und Dein ausdruckt Lockes Arbeitstheorie des Eigentums die dieser als Argument gegen Eingriffe durch eine absolutistische Regierung entworfen hatte stiess bei Kant auf wesentliche Kritik Die Ausgestaltung des Eigentumsrechts war fur diesen allein eine Frage einer vernunftigen republikanischen Ordnung Reformation Bearbeiten nbsp Martin Luther Portrat von Lucas Cranach d A 1529Martin Luther der die Bedeutung der Bibel als Grundlage besonders betonte sola scriptura folgerte aus dem Zehnten Gebot Du sollst nicht stehlen dass Eigentum grundsatzlich Bestandteil christlichen Lebens ist Wer nichts hat kann auch den Armen nichts geben 44 Allerdings betont er zugleich dass niemand sein Herz an den Besitz hangen soll Deine Guter sind nicht dein du bist ein Schaffner daruber gesetzt dasss du sie austeilest denen so es bedurfen 45 Der wahre Glaube lost sich von den weltlichen Dingen Ja es muss ein grosse Brunst und Feur der Liebe sein die so brenne dasss der Mensch kann alles lassen fahren Haus und Hof Weib Kind Ehr und Gut Leib und Leben ja dazu verachten und mit Fussen treten dass er nur den Schatz behalte den er doch nicht siehet und in der Welt verachtet ist sondern allein im blossen Wort vurgetragen und mit dem Herzen geglaubet wird 46 Das was man hat soll man als Gottes Gabe geniessen Ach ja das ware wahrlich ein fein Leben iss und trink was Gott bescheret bis sei mit deinem Weib frohlich lass nur nicht dabei bleiben als sei das dein Trost gar 47 Luther war zugleich scharfer Kritiker des Missbrauchs von Eigentum durch Wucher Johannes Calvin unterschied starker als Luther die gottlichen Gesetze vom weltlichen Regiment die zwei vollig unterschiedliche Dinge sind 48 Die Verbindung entsteht durch den Glauben Durch das Gewissen wird der Mensch von der Macht der Wahrheit so uberwaltigt dass er nicht anders kann als die Rechtsprinzipien des Gerechten und Billigen zu bejahen 49 Der irdische Rechtsbereich richtet sich nach dem Naturrecht nach dem die Rechte auf Leben und Eigentum unverletzlich sind Eine Begrundung sah Calvin auch im achten Gebot das fordert das Eigentum suum cuique des anderen unangetastet zu lassen Das besondere an der Lehre Calvins ist die Lehre von der Pradestination Demnach sind die Menschen von Geburt an erwahlt oder auch nicht eigenes Handeln andert daran nichts Ausdruck der Auserwahltheit also der Pradestination ist der weltliche Erfolg der sich bei den Pradestinierten einstellt Max Weber leitete in seinem Werk Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus im fruhen 20 Jahrhundert die These ab dass aus dieser Haltung heraus das Gewinnstreben und der Kapitalismus als Ausdruck der eigenen Pradestination in besonderer Weise gefordert worden seien nbsp Thomas HobbesHobbes Bearbeiten Thomas Hobbes der philosophisch den Absolutismus stutzte vertrat im Leviathan die These dass es als Folge des Krieges jeder gegen jeden im Urzustand weder Eigentum noch Herrschaft noch ein bestimmtes Mein und Dein gibt sondern dass jedem nur das gehort was er erlangen kann und zwar so lange wie er es behaupten kann 50 Zur Durchsetzung von Eigentum und Gerechtigkeit die fur Hobbes vor allem in Rechtssicherheit und Vertragsfreiheit zum Ausdruck kommen bedarf es eines starken Machthabers Eine solche Position entsteht im hobbesschen Gesellschaftsvertrag indem der Einzelne seine Freiheitsrechte an einen zentralen allmachtigen Herrscher ubertragt Als absoluter Regent legt dieser Gesetze fest und setzt sie durch Der Rechtspositivismus der bei Ockham noch durch die Erkenntnisfahigkeit der Vernunft begrenzt wurde wird zum alleinigen Massstab Das Recht des Eigentumers kann niemand anderer einschranken als der Souveran Der Burger aber hat kein Recht ihn daran zu hindern 51 Hobbes Idee des Urzustandes als Gedankenmodell und des sich daraus ergebenden Gesellschaftsvertrages bedeutet eine Revolution im rechts und staatsphilosophischen Denken die die Diskussion bis in die Gegenwart beeinflusst 52 Grotius Bearbeiten nbsp Hugo Grotius Portrat von Michiel Jansz van Mierevelt 1631Fur Hugo Grotius bedeutete Naturrecht dass der Mensch mithilfe der rechten Vernunft rectae rationis die Gebote Gottes des Schopfers der Natur erkennen kann Daher existieren Rechtsregeln bei allen gesitteten Volkern Angeboren ist das Recht an der eigenen Person wahrend Eigentum ein erworbenes Recht ist Grotius ging von einem Urzustand mit Gutergemeinschaft aus der sich aufloste weil die Menschen nicht mehr auf der Grundlage der Nachstenliebe lebten Der Staat habe sich durch einen Vertrag gebildet der auch stillschweigend zustande kommen konnte D ie Gesellschaft hat den Zweck mit gemeinsamen Kraften und im Zusammenwirken jedem das Seine zu erhalten ut suum cuique salvum sit Dies wurde offenbar auch dann stattfinden wenn das Eigentum dominium wie man es jetzt versteht nicht eingefuhrt ware Denn das Leben die Glieder und die Freiheit vita membra libertas wurden auch dann jedem zu eigen gehoren so dass die nicht ohne Unrecht von einem anderen angegriffen werden konnen Ebenso wurde das Recht des Besitzergreifenden sein ius esset occupantis die allen zu Gebote stehenden Dinge zu gebrauchen 53 Grotius stand in der Tradition der Okkupationstheorie legte ahnlich wie Hobbes die Idee des Gesellschaftsvertrages zugrunde setzte jedoch das Eigentum dem Recht der Person auf Freiheit und Leben gleich Bei Grotius war die politische Philosophie noch mit dem Absolutismus vereinbar solange der Regent die an die Person gebundenen Rechte beachtete und wahrte 54 Locke Bearbeiten Nach dem Burgerkrieg und der Glorious Revolution 1688 war in England das Burgertum trotz Ruckschlagen so stark geworden dass es mit der Bill of Rights die Souveranitat des Parlaments gegen den Konig durchsetzen konnte Die Zwei Abhandlungen uber die Regierung von John Locke bilden eine 1680 1682 verfasste und erst 1690 aus Sicherheitsgrunden anonym veroffentlichte Streitschrift gegen die Macht des Konigs zugunsten des Burgertums 55 Nach Locke hat Gott die Welt den Menschen zur gemeinsamen Nutzung ubertragen und ihnen auch die Vernunft verliehen sie zum grossten Vorteil und zur Annehmlichkeit ihres Lebens zu nutzen II 23 56 Die Vernunft gebietet dass niemand einen anderen da alle gleich und unabhangig sind an seinem Leben und Besitz seiner Gesundheit und Freiheit Schaden zufugen soll II 6 Die Stellung des Eigentums als Grundrecht sah Locke ahnlich wie Grotius oder Samuel von Pufendorf Jedoch entsteht Eigentum nicht durch einen Vertrag sondern beruht allein auf uberpositivem Naturrecht nbsp John LockeIn der Begrundung des Eigentums ging Locke mit seiner Arbeitstheorie einen vollig neuen Weg Der Mensch ist von Natur aus berechtigt sich zum Zweck der Selbsterhaltung einen Teil der Natur anzueignen Dies ergibt sich auch aus der gottlichen Weisung sich die Erde untertan zu machen Dieses Gebot erfullt er durch Arbeit Indem der Mensch ein Naturgut bearbeitet bringt er einen Teil seiner selbst in den Gegenstand ein Naturguter haben ohne Arbeit einen nur geringen Wert So gehort Wasser in der Natur niemandem doch in einem Krug ist es unbestritten zu Eigentum geworden II 29 Auch der Wert des Bodens entsteht grosstenteils durch Arbeit II 43 Der Erwerb von Eigentum das heisst die Aneignung der Natur findet dort ihre Grenzen wo der Mensch das von der Natur durch Arbeit Gewonnene nicht mehr verbrauchen kann nbsp Karl Marx Theorien uber den Mehrwert 1956 Soviel Land ein Mensch bepflugt bepflanzt bebaut kultiviert und soviel er von dem Ertrag verwerten kann soviel ist sein Eigentum Durch seine Arbeit hebt er es gleichsam vom Gemeingut ab II 32 Anders als Marx das spater interpretierte 57 geht Lockes Arbeitstheorie davon aus dass auch die eigene Arbeit eines freien Mannes fur eine bestimmte Zeit gegen Lohn veraussert werden kann II 85 Hierdurch geht die Arbeitskraft in das Eigentum eines anderen uber II 28 In einem zweiten Schritt erklarte Locke die Bildung von Reichtum Entscheidend hierfur sind die Moglichkeit des Tausches und das Institut des Geldes Indem der Mensch das Ergebnis der Arbeit tauscht zum Beispiel Apfel gegen Nusse erhalt er etwas weniger Verderbliches Dieses darf er besitzen auch wenn er es nicht unmittelbar verwertet Dies gilt insbesondere fur unverderbliche Guter wie Gold Silber und Diamanten II 46 Durch das Geld wurde zwischen den Menschen ein Ubereinkommen getroffen demzufolge die Aufbewahrung des Eigentums unbegrenzt erfolgen kann Der Schutz des so entstandenen Eigentums hat eine grundlegende Funktion fur die Staatsbildung Das grosse und hauptsachliche Ziel weshalb Menschen sich zu einem Staatswesen zusammenschliessen und sich unter eine Regierung stellen ist also die Erhaltung ihres Eigentums II 124 Eigentum gibt es also bereits vor der Entstehung eines Staates Dementsprechend fuhrt der Staatsvertrag nicht dazu dass der Herrscher beliebig uber das Eigentum seiner Burger verfugen kann 58 Im Gegensatz zu Hobbes binden bei Locke die naturlichen Rechte auf Leben Freiheit und Eigentum die staatliche Gewalt Eingriffe ins Eigentum durch den Staat bedurfen immer der Zustimmung der Burger II 139 Den unterschiedlichen Reichtum erklarte Locke mit unterschiedlichem Fleiss und unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen der Menschen Die Arbeitstheorie Lockes enthalt keine Begrundung der Sozialpflichtigkeit des Eigentums wie sie zuvor von den Kirchenvatern Thomas von Aquin oder Grotius gefordert worden war 59 Sie kam den liberalen Theoretikern der Folgezeit entgegen weil mit ihr wirtschaftliches Wachstum in der sich entwickelnden Marktwirtschaft harmonierte wahrend die Okkupationstheorie von einem festen Bestand an Gutern ausging fur deren Vermehrung und die sich daraus ergebenden Verteilungsfragen sie aber keine Erklarung hatte 60 Rousseau Bearbeiten nbsp Jean Jacques Rousseau Pastell von Maurice Quentin de La Tour 1753Jean Jacques Rousseau hatte eine kritische Sicht auf das Eigentum hielt es aber in Hinblick auf die Freiheit fur unverzichtbar Die Bildung von Eigentum fuhrt dazu dass der Mensch den Urzustand verlasst Der erste der ein Stuck Land eingezaunt hatte und dreist sagte Das ist mein und so einfaltige Leute fand die das glaubten wurde zum wahren Grunder der burgerlichen Gesellschaft Wieviele Verbrechen Kriege Morde Leiden und Schrecken wurde einer dem Menschengeschlecht erspart haben hatte er die Pfahle herausgerissen oder den Graben zugeschuttet und seinesgleichen zugerufen Hort ja nicht auf diesen Betruger Ihr seid alle verloren wenn ihr vergesst dass die Fruchte allen gehoren und die Erde keinem Diskurs 173 61 Rousseau charakterisierte Eigentum als Ursache zugelloser Leidenschaften Konkurrenz und Rivalitat auf der einen Seite Gegensatz der Interessen auf der anderen und stets das versteckte Verlangen seinen Profit auf Kosten anderer zu machen alle diese Ubel sind die erste Wirkung des Eigentums und das untrennbare Gefolge der entstehenden Ungleichheit Diskurs 209 Andererseits bezeichnet er das Eigentum als das heiligste von allen Burgerrechten in gewissen Beziehungen noch wichtiger als die Freiheit selbst weil das Eigentum die wahre Begrundung der menschlichen Gesellschaft und der wahre Garant der Verpflichtung der Burger ist 62 Durch die zunehmende Industrialisierung und die Wirkungen des Absolutismus in Frankreich war Rousseau mit einer deutlich starkeren Ungleichheit konfrontiert als zuvor Locke von dem er einige Theorieelemente ubernahm aber auch deutlich auf Distanz zu ihm ging Er diagnostiziert Der Mensch wird frei geboren und uberall ist er in Ketten CS I 1 63 Rousseau verzichtet im Gegensatz etwa zu Aquin oder Grotius auf eine teleologische Bestimmung des Menschen durch gottliches oder naturliches Recht Der Zusammenschluss durch einen Gesellschaftsvertrag beruht allein auf Abwagung aus Vernunft Als freier Mensch wird niemand einer Ordnung zustimmen die ihm seine Freiheit nimmt wie das in den Konzepten von Hobbes und Grotius noch moglich war Die Aufgabe lautet Finde eine Form des Zusammenschlusses die mit ihrer ganzen gemeinsamen Kraft die Person und das Vermogen jedes einzelnen Mitglieds verteidigt und schutzt und durch die doch jeder indem er sich mit allen vereinigt nur sich selbst gehorcht und genauso frei bleibt wie zuvor Das ist das grundlegende Problem dessen Losung der Gesellschaftsvertrag darstellt CS I 6 S 18 Der nur durch individuelle Gewalt zu sichernde Besitz wird im Gesellschaftsvertrag zu einem Recht das zwar beschrankt ist das aber im burgerlichen Staat frei ist von der Willkur anderer burgerliche Freiheit also erst gewahrt Was der Mensch durch den Gesellschaftsvertrag verliert ist seine naturliche Freiheit und ein unbegrenztes Recht auf alles wonach ihn gelustet und was er erreichen kann was er erhalt ist die burgerliche Freiheit und das Eigentum an allem was er besitzt Damit man sich bei diesem Ausgleich nicht tauscht ist es notwendig die naturliche Freiheit die ihre Schranken nur in der Starke des Individuums findet deutlich von der burgerlichen Freiheit zu unterscheiden die durch den Gemeinwillen begrenzt ist und den Besitz der nur eine Folge der Starke oder des Rechts des ersten Besitznehmers ist vom Eigentum das nur auf einen ausdrucklichen Titel gegrundet werden kann CS I 8 Rousseau begrundet die Entstehung des Eigentums ahnlich wie Locke aus der Arbeit Allein die Arbeit die dem Bauern ein Recht auf das Produkt des Feldes gibt das er bestellt hat gibt ihm folglich ein Recht auf den Boden zumindest bis zur Ernte und so von Jahr zu Jahr was da es einen ununterbrochenen Besitz schafft sich leicht in Eigentum verwandelt Diskurs 203 Eigentum ist also kein ursprunglicher sondern ein erworbener Gegenstand Ursprunglicher Eigentumer ist die Gemeinschaft die dem Burger nur den Besitz gestattet CS I 9 S 23 24 Hierzu bedarf es einer Begrundung Um das Recht des Erstbesitzes an irgendeinem Stuck Land zu rechtfertigen bedarf es im Allgemeinen folgenden Bedingungen Erstens dass dieses Terrain von noch niemandem bewohnt wird zweitens dass man nur soviel Besitz nimmt wie man benotigt zu subsistieren und drittens dass man nicht durch eine leere Zeremonie davon Besitz ergreift sondern durch Arbeit und Kultivierung das einzige Eigentumszeichen das in Ermangelung gesetzlicher Rechtstitel von anderen geachtet werden muss CS III 369 I 9 Im republikanischen Staat Rousseaus ist die burgerliche Freiheit durch das Gemeinwohl begrenzt Entsprechend kann durch demokratischen Beschluss in die Verteilung des Einkommens eingegriffen und durch progressive Steuern eine grossere Verteilungsgerechtigkeit hergestellt werden Der welcher nur das einfach Notwendige hat muss gar nichts beitragen die Besteuerung desjenigen der Uberflussiges besitzt kann im Notfall bis zur Summe dessen gehen was das ihm Notwendige ubersteigt 64 Paine Bearbeiten nbsp Thomas PaineDas Buch Common Sense Gesunder Menschenverstand von Thomas Paine aus dem Jahre 1776 trug wesentlich zur amerikanischen Unabhangigkeitsbewegung bei und beeinflusste die Unabhangigkeitserklarung der Vereinigten Staaten vom 4 Juli 1776 Paine forderte eine Verfassung analog zur Magna Carta Freiheit und Eigentum vor allem aber freie Religionsausubung nach dem Diktat des Gewissens mussten fur alle Menschen gesichert werden 65 In der Schrift Rights of Men Menschenrechte lehnte er jede Form von Sklaverei ab Der Mensch hat kein Eigentum am Menschen noch hat irgendeine Generation ein Eigentum an den folgenden Generationen 66 Paine unterschied zwischen naturlichen Rechten die der Mensch aufgrund seines Daseins hat und burgerlichen Rechten die er an die Gesellschaft im Rahmen der Verfassung ubertragt Durch diese Ubertragung wird jeder Burger Eigentumer an der Gesellschaft und hat Anspruch auf deren Leistung zehrt zu Recht von dem Kapital In einem Textvorschlag fur die franzosische Nationalversammlung formuliert er Die Erhaltung der naturlichen und unverjahrbaren Rechte des Menschen ist der Endzweck aller politischen Vereinigungen diese Rechte sind Freiheit Eigentum Sicherheit und Widerstand gegen Unterdruckung Sowie Da das Recht auf Eigentum unverletzlich und heilig ist so kann niemand dessen beraubt werden es sei denn dass die offentliche gesetzlich festgestellte Notwendigkeit es erfordert und unter der Bedingung einer gerechten und vorher festgesetzten Entschadigung 67 Monarchische Regierungen sind fur Paine aus Raub und Gewalt entstanden und ziehen hieraus ihre Legitimation Deshalb lehnt er eine Erbmonarchie grundsatzlich ab Eine erbliche Krone ein erblicher Thron oder welchen phantastischen Namen man dem Ding geben mag lasst keine andere Auslegung zu als dass die Menschen vererbbares Eigentum seien 68 Paine polemisiert weiterhin gegen die Interessengebundenheit des englischen Oberhauses Aus demselben vernunftigen Grund warum man ein gesetzgebendes Haus vollig aus Leuten zusammengesetzt deren Geschaft im Vermieten von Grundeigentum besteht konnte man auch eines aus Pachtern oder Backern Bierbrauern oder aus einer anderen beliebigen Klasse von Burgern bilden 69 Eigentum oder Steuern sollten nach Paine kein Kriterium sein jemandem das Wahlrecht zu erteilen Wenn wir bedenken auf wie vielen Wegen Eigentum ohne Verdienste erworben oder ohne Verbrechen verloren werden kann so sollten wir die Vorstellung es zum Kriterium von Rechten zu machen verschmahen 70 Franzosische Revolution Bearbeiten nbsp M de Robespierre anonymes Portrat um 1793Ahnlich wie Locke ein Einfluss auf die amerikanischen Verfassungen insbesondere die Virginia Bill of Rights von 1776 zugeschrieben wird hatten die Schriften Rousseaus Einfluss auf die Franzosische Revolution In Artikel 17 der Erklarung der Menschen und Burgerrechte von 1789 heisst es Da das Eigentum ein unverletzliches und heiliges Recht ist kann es niemandem entzogen werden es sei denn dass dies die gesetzlich festgelegte offentliche Notwendigkeit offensichtlich fordert und dass eine gerechte und vorherige Entschadigung geleistet wird Diese liberale Vorstellung des Eigentumsrechts wurde durchgesetzt indem die Vorrechte und auch die tradierten Eigentumsrechte von Klerus und Adel zerschlagen wurden und der Dritte Stand sich von der Last der Feudalrechte befreite So wurde das Privateigentum des Klerus und vieler Adelsfamilien beschlagnahmt das Obereigentum des Konigs und des Adels aufgehoben und damit feudale Machtstrukturen zerschlagen Die franzosische Revolution erkampfte somit das burgerliche Eigentumsrecht als Ausdruck individueller Freiheit zulasten der Eigentumsrechte der bis dahin privilegierten Stande 71 Robespierre hat in einer bekannten Rede uber das Eigentum die Position Rousseaus eingenommen aber daruber hinaus betont dass ohne Rucksichtnahme auf die Armen der Verfassungsartikel uber das Eigentum die Reichen die Spekulanten die Wucherer und die Tyrannen zu begunstigen scheint Sein allerdings nicht realisierter Vorschlag zur Abanderung der Verfassung lautete Artikel 1 Das Eigentum ist das Recht eines jeden Burgers uber den Teil der Guter frei zu verfugen der ihm durch das Gesetz garantiert wird Artikel 2 Das Eigentumsrecht ist wie jedes andere Recht durch die Verpflichtung eingeschrankt die Rechte des Nachsten zu respektieren Artikel 3 Das Eigentum darf weder die Sicherheit die Freiheit die Existenz noch das Eigentum unserer Mitmenschen beeintrachtigen Artikel 4 Jeder Besitz und jeder Handel der diesen Grundsatz verletzt ist unlauter und unmoralisch 72 Hume Bearbeiten nbsp David Hume 1766 Portrat von Allan Ramsay Der Skeptiker David Hume erklarte den Ubergang vom Naturzustand zum Rechtsstaat unter Hinweis auf Cicero und explizit gegen Hobbes aus der geschichtlichen Praxis als evolutionaren Vorgang 73 Entsprechend interpretierte er die Entstehung von Eigentum als gesellschaftlichen und psychologischen Prozess Eigentum ist der Ausdruck von Knappheit und Gewohnung Wenn jemand einen Gegenstand lange besitzt entstehen Vertrautheit und Besitzgefuhle 74 Gesetze sind die Verrechtlichung der gesellschaftlichen Praxis im Staat dessen Aufgabe es ist die Gerechtigkeit durch den Schutz von Freiheit und Eigentum sicherzustellen Gesetze uber das Eigentum durfen nicht willkurlich sein sondern mussen die menschliche Lebenspraxis widerspiegeln Dabei ist vollkommene Gleichheit destruktiv 75 Die Institutionen von Eigentum und Erbe dienen der Forderung nutzlicher Gebrauche und Fahigkeiten in der Gesellschaft beleben den Handel durch den der Wohlstand gemehrt wird und basieren auf dem Vertrauen dass Versprechen eingehalten werden 75 Mit der Feststellung dass die Natur kein Mein und Dein kennt stellte Hume sich gegen Locke Analogien zur Begrundung von Eigentum sind nicht stichhaltig Eigentum entsteht zum einen aus ursprunglicher Besitznahme Zum zweiten aus lange andauerndem Besitz als Gewohnheitsrecht 76 Regelungen des Zivilgesetzes sind auf Zweckmassigkeit ausgerichtet Hierzu gehoren die Regeln des Erbes und des Vertrages als einzig zulassige Weisen wie einmal erworbenes Eigentum ubertragen werden kann 77 Kant Bearbeiten Die Eigentumstheorie Immanuel Kants ist systematisch in dessen Moralphilosophie eingebunden geht also vom kategorischen Imperativ aus und wird im ersten Teil der Metaphysik der Sitten in den Metaphysischen Anfangsgrunden der Rechtslehre ausgefuhrt Zur Bestimmung des Eigentums unterschied Kant das innere und das aussere Mein und Dein Das innere Mein und Dein ist das Recht an der eigenen Person das sich in der Freiheit ausdruckt und von Natur aus besteht Merkmale des inneren Mein und Dein sind Gleichheit Selbstbesitz Unbescholtenheit und Handlungsfreiheit Eigentum als das aussere Mein und Dein besteht nicht von Natur aus sondern wird erworben denn es bedarf der Zustimmung eines anderen weil durch Eigentum die Sphare des anderen betroffen ist nbsp Immanuel Kant Das rechtlich Meine meum iuris ist dasjenige womit ich so verbunden bin dass der Gebrauch den ein Anderer ohne meine Einwilligung von ihm machen mochte mich ladiren wurde RL AA VI 245 78 Eigentum unterscheidet sich von sinnlichem Besitz dadurch dass es ein intelligibler Besitz ist den man sich nur durch den Verstand vorstellen kann Es ist theoretisch moglich einen jeglichen ausseren Gegenstand als Eigentum zu betrachten denn andernfalls wurde die Freiheit sich selbst des Gebrauchs ihrer Willkur in Ansehung eines Gegenstandes derselben berauben dadurch dass sie brauchbare Gegenstande ausser aller Moglichkeit des Gebrauches setzte RL AA VI 245 Kant zufolge ist der Ersterwerb also eine Okkupation eine Inbesitznahme in der Weise dass etwas aufgrund eines willkurlichen Aktes als Eigentum erklart wird Dies ist allerdings nur eine theoretische Uberlegung ein Gedankenmodell Fur die empirische Entstehung von Eigentum interessierte Kant sich nicht Fur das Eigentumsrecht ist es unerheblich ob ein Gegenstand sich im physischen Besitz befindet oder ob es fur die Selbsterhaltung notwendig ist 79 Entscheidend ist dass eine physische Handlung sei es das erste Ergreifen sei es die Formung durch Arbeit per se kein Recht gegenuber einer anderen Person begrundet Wenn man einen Gegenstand als das Meine erklart bedeutet dies allen andern eine Verbindlichkeit aufzulegen die sie sonst nicht hatten RL AA VI 247 Das Recht des Eigentums enthalt damit zugleich die Einschrankung der Rechte und Freiheiten aller anderen Menschen Ohne Zustimmung aller anderen kann daher kein Gegenstand Eigentum werden Es bedarf der gegenseitigen Auferlegung und Anerkennung von Pflichten eines a priori vereinigten Willens aller RL AA VI 223 Eigentum ist also vorrangig keine Beziehung zu einer Sache sondern druckt ein Verhaltnis zwischen Menschen aus Sachen als solche sind zu keiner Verbindlichkeit fahig sie haben keine Rechte Die Argumente fur die Begrundung des Eigentums allein durch Arbeit erkannte Kant nicht an Die Bearbeitung ist wenn es auf die Frage der ersten Erwerbung ankommt nichts weiter als ein Zeichen der Besitznehmung welches man durch viele andere die weniger Muhe kosten ersetzen kann RL AA VI 265 Die auf Locke zuruckgehende Arbeitstheorie beruht auf einer insgeheim obwaltenden Tauschung Sachen zu personifizieren und gleich als ob jemand sie sich durch an sie verwandte Arbeit verbindlich machen konnte keinen Anderen als ihm zu Diensten zu stehen unmittelbar gegen sie sich ein Recht zu denken RL AA VI 269 Weil Eigentum als Ausdruck der Freiheit andere von der Verfugungsmacht ausschliesst bedarf es des Rechts mit dem man den Anspruch durchsetzen kann Also kann es nur im burgerlichen Zustand ein ausseres Mein und Dein geben RL AA VI 256 Eigentum ohne staatliche Gewalt ist nur provisorisch Eigentum ist dann nicht legitimiert wenn es andere in ihrer Freiheit beschrankt ohne dass diese zugestimmt haben so dass es durch keine offentliche distributive Gerechtigkeit Verteilungsgerechtigkeit bestimmt und durch keine dies Recht ausubende Gewalt gesichert ist RL AA VI 312 Hieraus folgt dass die Bildung von Eigentum denknotwendig zu einem republikanischen Staat fuhrt 80 Das Eigentum als Ergebnis des Vernunftrechts kann durch ordnungsgemasse Verfahren in einem republikanischen Staat gestaltet werden Es wird hierdurch zu einem Bundel von positiven Rechten und Pflichten 81 Moderne Bearbeiten Um die Jahrhundertwende zum 19 Jahrhundert gaben sich nach den USA und Frankreich eine Reihe von Staaten eine republikanische Verfassung auf der Basis von Grundrechten In Preussen wurde 1799 die Leibeigenschaft der Bauern in Staatsdomanen abgeschafft Mit den Preussischen Reformen von 1807 legten die Minister Stein und Hardenberg durch das Edikt uber die Bauernbefreiung die Grundlage fur personliche Freiheit und freies Eigentum 82 In einer Reihe von Landern wurde das Zivilrecht auf der Grundlage des romischen Rechts den neuen Bedurfnissen angepasst Vernunftrecht Dies entsprach dem Wunsch der liberalen Bewegung nach grosserer Rechtssicherheit und Begrenzung der Erlasse der Ministerien 83 Die hierin formulierten freien Verfugungsrechte uber das Eigentum bedeuteten jedoch nicht die Aufgabe der gesellschaftlichen Bindung des Eigentums Vielmehr blieb die Gemeinwohlverpflichtung des Eigentums in einer Vielzahl offentlich rechtlicher Regelungen Mietrecht Waldrecht Nachbarschaftsrecht u a m erhalten nbsp Kritische Zeichnung zur Verdeutlichung der KlassengesellschaftDurch die fortschreitende Industrialisierung entstand in den Stadten eine Arbeiterschaft die in Manufakturen aber auch in Bergwerken und Grossbetrieben der Metallverarbeitung tatig war Unzureichende soziale Bedingungen fuhrten zu einer Pauperisierung zunehmender Bevolkerungsteile und dem Aufkommen der Sozialen Frage Aus der feudalen Standegesellschaft wurde eine Klassengesellschaft in der das Eigentum an Produktionsmitteln einen wesentlichen Einfluss auf die Stellung in der Gesellschaft ausmachte Erst die in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts einsetzende und seitdem fortschreitende Sozialgesetzgebung verminderte in den westlichen Industrielandern die Konfliktsituation zwischen Besitzenden und Besitzlosen allmahlich und mit steigendem Wohlstand begann man eher von Schichten spater auch von Milieus zu sprechen Es entstanden breitere burgerliche Mittelschichten die ihrerseits Vermogen und Eigentum bildeten In Russland fuhrte hingegen die Revolution von 1917 zur Bildung eines sozialistischen Staates in dem Eigentum an Produktionsmitteln unterdruckt wurde Hinzu kam nach dem Zweiten Weltkrieg die Ausweitung des Machtbereichs der Sowjetunion auf eine Reihe osteuropaischer Lander sowie die Errichtung der Volksrepublik China Diese Regierungsformen die im Wesentlichen auf Staatseigentum beruhten waren zugleich mit erheblichen Einschrankungen individueller Freiheit verbunden und konnten sich letztlich nicht gegen die offenen Gesellschaften der westlichen Industrielander durchsetzen Neben dem Eigentumsrecht das sich nur auf korperliche Gegenstande bezieht gewinnen seit der Industrialisierung die Rechte an geistigen Schopfungen an Bedeutung das sogenannte geistige Eigentum Dies betrifft in der Gegenwart uber die Frage des Urheberrechts hinaus das Eigentum an naturlichen Prozessen in der Gentechnik oder an immateriellen Gutern wie Software Die mit der Liberalisierung der Markte einsetzende wirtschaftliche Dynamik verschob auch die theoretischen Diskussionen um das Eigentum Schon in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts gab es mit den Fruhsozialisten vehemente Kritiker der Eigentumsstrukturen Die Philosophen des Deutschen Idealismus Johann Gottlieb Fichte und Georg Wilhelm Friedrich Hegel wiesen in Abweichung vom Liberalismus dem Staat eine konstruktive Rolle in der burgerlichen Gesellschaft zu Der ausschliesslich liberale Staat im Sinne von Locke Adam Smith Jean Baptiste Say oder David Ricardo ist ein Not und Verstandesstaat Hegel Grundlinien 183 In diesem kommt es einerseits zur Anhaufung von Reichtum 243 andererseits geht durch das Herabsinken einer grossen Masse unter das Mass der Subsistenzweise das Gefuhl des Rechts der Rechtlichkeit und der Ehre durch eigene Tatigkeit Arbeit zu bestehen verloren 244 Der Staat verbindet fur Hegel auf hochster Ebene Moralitat und Recht und ist damit Wirklichkeit der sittlichen Idee Seine Funktion ist damit nicht nur die Sicherung der Interessenverwirklichung und der Freiheit sondern auch der Begrenzung und Koordination der einzelnen Freiheiten in der Staatsgemeinschaft Wahrend Fichte zur Herstellung von Verteilungsgerechtigkeit einen hochgradig dirigistischen Staat konzipierte finden sich bei Hegel kaum sozialpolitische Konsequenzen Ganz anders die kritische Reaktion der Anarchisten Pierre Joseph Proudhon Michail Alexandrowitsch Bakunin Pjotr Alexejewitsch Kropotkin und vor allem der Kommunisten um Karl Marx und Friedrich Engels deren gesellschaftliches Gegenkonzept die Abschaffung des Eigentums forderte Das 20 Jahrhundert brachte in den ersten 1970er Jahren keine grundsatzlich neuen Eigentumstheorien hervor wohl aber eine differenziertere Betrachtung Der Liberalismus findet seine Entsprechung im Utilitarismus in der Wohlfahrtsokonomie oder in der osterreichischen Schule In der Soziologie wird bei Max Weber Bourdieu oder Luhmann die Funktion der Institution des Eigentums untersucht und der Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Macht und Reichtum herausgearbeitet Erst die Theorie der Gerechtigkeit 1971 von John Rawls lost in der politischen Philosophie eine neue Debatte aus in der die Frage des Eigentums in Verbindung mit der gesellschaftlichen Gerechtigkeit diskutiert wird Der gemassigte egalitare Liberalismus von Rawls findet Widerspruch sowohl auf liberaler Seite Robert Nozick James Buchanan als auch durch den am Gemeinwohl orientierten Kommunitarismus Ahnlich wie Rawls stehen die Katholische Soziallehre und der Befahigungsansatz vermittelnd zwischen Individualismus und Kollektivismus 84 In den Wirtschaftswissenschaften wird vor allem durch die Neue Institutionenokonomik der Einfluss des Eigentums auf okonomisches Handeln in besonderem Masse hervorgehoben Der Streit um die Frage des Eigentums hat sich zu Beginn des 21 Jahrhunderts mehr zu einer Frage der Verteilungsgerechtigkeit und des zulassigen Umfangs von Privateigentum gewandelt Arbeitsrecht Mitbestimmung Mietrecht Umweltgesetzgebung und offentliche Kontrolle stellen deutliche Schranken der Verfugungsgewalt uber das Eigentum dar In der Diskussion zwischen Egalitarismus und Liberalismus werden das Eigentum und die Grundprinzipien der Sozialgesetzgebung zumeist vorausgesetzt Fruhsozialisten Genossenschaftler u a Kritiker des Privateigentums Bearbeiten Bereits Ende des 18 Jahrhunderts setzte die Kritik der sich entwickelnden kapitalistischen Verhaltnisse ein So forderte der Sozialphilosoph William Godwin eine gleichmassige Verteilung des Eigentums Thomas Spence setzte sich fur die Vergesellschaftung des Grundbesitzes ein William Thompson kritisierte dass die Arbeiter aufgrund der Verteilung des Eigentums an Produktionsmitteln nicht in den Genuss der Fruchte ihrer Arbeit kamen und schlug genossenschaftliche Losungen vor Zu den Fruhsozialisten wird der britische Unternehmer Robert Owen gezahlt Er fuhrte zunachst in der geerbten Baumwollspinnerei New Lanark bedeutende Sozialreformen durch und forderte die Vergesellschaftung der Produktionsmittel In der experimentellen genossenschaftlich organisierten Gemeinschaftssiedlung New Harmony versuchte er sein utopisches Modell umzusetzen Bedeutende franzosische Fruhsozialisten waren Henri de Saint Simon Begrunder der nach ihm benannten einflussreichen Denkschule des Saint Simonismus und Vordenker der katholischen Soziallehre und Charles Fourier der in seinen Schriften dazu aufrief die Wirtschaft genossenschaftlich zu organisieren und gleichzeitig neue libertare Lebensformen zu entwickeln Auch romantische Philosophen so beispielsweise Franz von Baader kritisierten die soziale Lage der Arbeiter In den USA forderten Vertreter des Gleichheitsgedankens wie der Arbeiterfuhrer Thomas Skidmore The Rights of Man to Property 1829 oder der radikalliberale Orestes Brownson The Labouring Classes 1840 eine konfiskatorische Erbschaftsteuer weil jeder von Geburt an eine gleiche Ausgangssituation haben sollte 85 Fichte Bearbeiten nbsp Johann Gottlieb FichteIn der von Johann Gottlieb Fichte ausgearbeiteten Subjektphilosophie wird das Selbstbestimmungsrecht des Individuums noch starker betont als bei seinen Vorgangern Locke und Kant Wir sind unser Eigentum sage ich und nehme etwas zweifaches in uns an einen Eigenthumer und ein Eigenthum Das reine Ich in uns die Vernunft ist Herr unserer Sinnlichkeit aller unserer geistigen und korperlichen Krafte sie darf sie als Mittel zu jedem beliebigen Zweck gebrauchen 86 1793 war Fichte in einer fruhen Schrift noch uneingeschrankt der Arbeitstheorie gefolgt wonach die Formbildung ein Unterwerfen unter die eigenen Zwecke darstellt Diese Bildung der Dinge unter die eigene Kraft Formation ist der wahre Rechtsgrund des Eigenthums 87 Einige Jahre spater hob er in der Schrift Grundlage des Naturrechts hervor dass es zum Wesen des Menschen gehort gemeinsam zu leben Deshalb laute der Grundsatz der Rechtsbeurteilung Jeder beschranke seine Freiheit den Umfang seiner freien Handlungen durch den Begriff der Freiheit des anderen so dass auch der andere als uberhaupt frei dabei bestehen konne 88 Grund des Eigentums ist nun nicht mehr die Arbeit sondern das Recht an der eigenen Person durch das jemand einen Gegenstand auf naturliche Weise als Urrecht fur seine Zwecke ihm zugehorig bestimmt Die naturliche Eigentumsbeziehung ergibt sich allein aus dem Verhaltnis des vernunftigen Subjektes zu einem Gegenstand Das Recht auf Eigentum zu beschranken bedeutet das Recht auf Freiheit eines Subjektes zu beschranken Dies geht aber nur mit Zustimmung des Subjektes Hieran anschliessend entwickelte Fichte eine dreistufige Vertragstheorie die von dem Eigentumsvertrag ausgeht Zweitens wird vereinbart dass das Recht auch durchgesetzt werden kann In der dritten Stufe wird schliesslich das Recht zur Durchsetzung auf den Staat ubertragen Das Urrecht an der eigenen Person ermoglicht es dem Menschen auf die objektive Welt durch sein Handeln Einfluss zu nehmen Frei sein bedeutet Herr seiner Handlungen zu sein Eigentum wird von Fichte daher nicht als Recht an einem Gegenstand aufgefasst sondern als Recht auf Handlungsmoglichkeit Die Grenze der Freiheit bestimmt die Grenze des Sacheigentums Grundeigentum entsteht zum Beispiel aus Macht Die Grenze ist der Umfang in dem der Staat die Nutzung von Grund und Boden zulasst 89 So konnen auch mehrere Personen Eigentum an einem Gegenstand haben Fichte nahm mit diesem an Handlungen orientierten Begriff des Eigentums die grundlegenden Gedanken der Theorie der Verfugungsrechte vorweg Die handlungstheoretische Dimension des Eigentums wie Fichte sie entworfen hat findet sich auch in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zusammen mit dem arbeitstheoretischen Begriff Lockes wieder Dem Eigentum kommt im Gefuge der Grundrechte die Aufgabe zu dem Trager des Grundrechts einen Freiheitsraum im vermogensrechtlichen Bereich sicherzustellen und ihm damit eine eigenverantwortliche Gestaltung des Lebens zu ermoglichen BVerfGE 24 367 389 Die Gewahrleistung des Eigentums erganzt insoweit die Handlungs und Gestaltungsfreiheit BVerfGE 14 288 293 indem sie dem Einzelnen vor allem den durch eigene Arbeit und Leistung erworbenen Bestand an vermogenswerten Gutern anerkennt BVerfGE 30 292 334 Aus dem Urrecht des Menschen auf seine Personlichkeit und Freiheit folgt zugleich dass er ein nicht aufgebbares Recht auf die eigene Existenz hat Leben zu konnen ist das absolute unverausserliche Eigenthum aller Menschen Zu dem Staatsvertrag gehort neben der Ubertragung der Sicherung der Handlungsmoglichkeit auch die Ubertragung der Sicherung des Lebens Es ist der Grundsatz jeder vernunftigen Staatsverfassung Jedermann soll von seiner Arbeit leben konnen 90 Hieraus folgerte Fichte dass der Staat die Aufgabe hat das Existenzminimum des Einzelnen zu sichern Jeder besitzt sein Burgereigenthum nur insofern und auf die Bedingung dass alle Staatsburger von dem Ihrigen leben konnen und es hort auf inwiefern sie nicht leben konnen und es wird das Eigenthum jener 91 Auf eine solche Unterstutzung hat der Arme nach Fichte ein gesetzlich verbrieftes Zwangsrecht Im Gegenzug kann der Staat uberwachen ob jeder in seiner Sphare soviel arbeitet als zum Leben nothig ist 92 Auf dieser Grundlage entwickelte Fichte spater im Handelsstaat und weiteren Schriften detaillierte Vorschlage zur Herstellung von Verteilungsgerechtigkeit durch den Staat die in der Konsequenz zur Einstellung des Aussenhandels und einer staatssozialistischen Planwirtschaft fuhren wurden 93 Hegel Bearbeiten nbsp Hegel mit Berliner StudentenLithographie F KuglerIn den Grundlinien der Philosophie des Rechts beschrieb Georg Wilhelm Friedrich Hegel das Eigentum als Zweck an sich das Ausdruck der ausseren Sphare der Freiheit ist 41 94 Die rechtliche Verfugungsgewalt machte fur ihn den Unterschied zwischen Eigentum und Besitz aus Die Seite aber dass ich als freier Wille mir im Besitz gegenstandlich und hiermit auch erst wirklicher Wille bin macht das Wahrhafte und Rechtliche darin die Bestimmung des Eigentums aus 45 Er unterschied zwischen Gemeineigentum und Privateigentum ein Begriff den er gepragt hat Dabei hat das Privateigentum Vorrang Die Idee des Platonischen Staats enthalt das Unrecht gegen die Person des Privateigentums unfahig zu sein als allgemeines Prinzip Die Vorstellung von einer frommen oder freundschaftlichen und selbst erzwungenen Verbruderung der Menschen mit Gemeinschaft der Guter und der Verbannung des privateigentumlichen Prinzips kann sich der Gesinnung leicht darbieten welche die Natur der Freiheit des Geistes und des Rechts verkennt und sie nicht in ihren bestimmten Momenten erfasst 46 Allerdings sah Hegel die Moglichkeit dass Gegenstande des Eigentums in hoheren Spharen des Rechts einem Gemeinwesen dem Staate untergeordnet werden mussen 46 Forderungen nach Verteilungsgerechtigkeit und Mindeststandards der Versorgung lehnte er ab weil sie objektiv nicht zu begrunden seien Von einer Ungerechtigkeit der Natur uber ungleiches Austeilen des Besitzes und Vermogens kann nicht gesprochen werden denn die Natur ist nicht frei und darum weder gerecht noch ungerecht Dass alle Menschen ihr Auskommen fur ihre Bedurfnisse haben sollen ist teils ein moralischer und in dieser Unbestimmtheit ausgesprochen zwar wohlgemeinter aber wie das bloss Wohlgemeinte uberhaupt nichts Objektives seiender Wunsch teils ist Auskommen etwas anderes als Besitz und gehort einer anderen Sphare der burgerlichen Gesellschaft an 49 Ursprunglich ist Eigentum nach Hegel teils durch Besitznahme durch unmittelbare korperliche Ergreifung die Formierung oder durch blosse Bezeichnung entstanden 54 Die Formgebung durch Arbeit ist dabei die der Idee angemessenste Besitznahme weil sie das Subjektive und Objektive in sich vereinigt 56 In einer entwickelten Gesellschaft fallen die Formen der ursprunglichen Aneignung weitgehend weg Der Erwerb von Eigentum erfolgt nach positivem Recht durch Vertrag Wie in der burgerlichen Gesellschaft das Recht an sich zum Gesetze wird so geht auch das vorhin unmittelbare und abstrakte Dasein meines einzelnen Rechts in die Bedeutung des Anerkanntseins als eines Daseins in dem existierenden allgemeinen Willen und Wissen uber Die Erwerbungen und Handlungen uber Eigentum mussen daher mit der Form welche ihnen jenes Dasein gibt vorgenommen und ausgestattet werden Das Eigentum beruht nun auf Vertrag und auf den dasselbe des Beweises fahig und rechtskraftig machenden Formlichkeiten 217 Eine Besonderheit bei Hegel ist dass er sich zur Frage des Geistigen Eigentums ausserte Kenntnisse Wissenschaften Talente usf sind freilich dem freien Geiste eigen und ein Innerliches desselben nicht ein Ausserliches aber ebensosehr kann er ihnen durch die Ausserung ein ausserliches Dasein geben und sie veraussern s unten wodurch sie unter die Bestimmung von Sachen gesetzt werden Sie sind also nicht zuerst ein Unmittelbares sondern werden es erst durch die Vermittlung des Geistes der sein Inneres zur Unmittelbarkeit und Ausserlichkeit herabsetzt 43 Die geistige Leistung die der Mensch sich aneignet ist zunachst Teil der inneren Personlichkeit Eigentum entsteht erst durch die Ubertragung in die aussere Welt nicht durch die Arbeit selbst sondern durch die Kennzeichnung als Eigenes Hegel grenzt sich damit von der verbreiteten Theorie ab dass Geistiges Eigentum durch Arbeit begrundet ist 95 Urheberrechte konnen teilweise zur Nutzung freigegeben werden und bleiben doch im Kern Eigentum des Urhebers Das Urheberrecht dient insbesondere der Forderung von geistigen Leistungen Die bloss negative aber allererste Beforderung der Wissenschaften und Kunste ist diejenigen die darin arbeiten gegen Diebstahl zu sichern und ihnen den Schutz ihres Eigentums angedeihen zu lassen wie die allererste und wichtigste Beforderung des Handels und der Industrie war sie gegen die Rauberei auf den Landstrassen sicherzustellen 69 Proudhon Bearbeiten nbsp Pierre Joseph Proudhon et ses enfants Ubersetzt Pierre Joseph Proudhon und seine Kinder Gemalde von Gustave Courbet 1865Der Anarchist Pierre Joseph Proudhon wurde vor allem durch das Schlagwort Eigentum ist Diebstahl bekannt In seiner Schrift Was ist Eigentum Untersuchungen uber die Grundlagen des Rechts und der Herrschaft 96 1840 kritisierte er die traditionellen Theorien uber das Eigentum als Voraussetzung fur Einkommen ohne Arbeit Eigentum beruht nicht auf Naturrecht denn viele sind vom Eigentum ausgeschlossen und es ist Gegenstand standiger sozialer Konflikte Fur den Ubergang vom ursprunglichen Gemeineigentum zum burgerlichen Individualeigentum gibt es keine inhaltlich akzeptable Begrundung 97 Die Erstinbesitznahme ist keine Rechtfertigung fur Eigentum denn bei zunehmender Zahl der Bevolkerung musste diese Aufteilung aufs Neue vorgenommen werden weil sonst die Verteilung ungerecht wird 98 Investierte Arbeit fuhrt nicht zu Eigentum denn die Fruchte der Arbeit zum Beispiel die Ernte sind nicht gleichzusetzen mit dem Eigentum selbst Grund und Boden Produktionsmittel 99 Das gewachsene burgerliche Gesetz gibt keine Begrundung fur das Eigentum weil es keine Entstehungsursache nennen kann 100 Sowohl die Theorie der Okkupation als auch die Theorie der Arbeit setzen zunachst Gleichheit voraus Eigentum hat aber die Eigenschaft dass es zu Ungleichheit fuhrt Deshalb lautet Proudhons Grundthese Das Eigentum ist unmoglich weil es die Verneinung der Gleichheit ist 101 Proudhon kritisiert insbesondere dass man aus Eigentum Profit ziehen kann ohne etwas zu leisten Wertschopfung findet jedoch allein durch Arbeit statt Gewinne die nicht auf Arbeit beruhen stellen daher eine Ausbeutung des Menschen durch den Menschen dar Kooperation erzeugt eine hohere Wertschopfung als die Summe der Einzelhandlungen Der Kapitalist nutzt dies aus indem er den Kooperationsvertrag nicht weitergibt sondern einbehalt Deshalb fuhrt Eigentum an Produktionsmitteln zu ungerechtfertigter Bereicherung Eigentum ist durch Vererbung starr und die hierarchische Ordnung stutzend verteilt Eine grossere Gerechtigkeit erhalt man wenn man den Besitz gleichmassig verteilt und die Verteilung an die jeweiligen Verhaltnisse anpasst Er schlug deshalb vor das Eigentum an Grund und Boden als Obereigentum bei den Gemeinden zu belassen und es befristet jeweils an kleinere Pachter zu geben Viel weniger radikal als die Marxisten wandte er sich gegen deren Kommunismus Der Kommunismus ist Ungleichheit aber im entgegengesetzten Sinne als das Eigentum Das Eigentum ist die Ausbeutung des Schwachen durch die Starken der Kommunismus ist die Ausbeutung der Starken durch die Schwachen 102 Der Kommunismus gefahrdet Proudhon zufolge vor allem die Freiheit Die Losung sah er in einer Gesellschaft die nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit Mutualismus organisiert wird Dort gibt es keine Zentralregierung und die einzige Pflicht ist die Einhaltung von Vertragen Dabei hatte er vor allem freiwillige Arbeitervereinigungen vor Augen die ein selbstverwaltetes foderatives Eigentum bilden 103 Die Forderung anderer Anarchisten wie Bakunin oder Kropotkin nach Kollektivierung von Grund und Boden sowie Produktionsmitteln ist bei Proudhon nicht zu finden Karl Marx kritisierte in seiner Polemik gegen Proudhon Das Elend der Philosophie diesen als kleinburgerlichen Ideologen der insbesondere die historische Dimension vernachlassige Marx Bearbeiten Eigentum war nach Ansicht von Karl Marx ursprunglich Gemeineigentum Denn der Mensch tritt nicht als Arbeiter sondern als Eigenthumer der Natur ursprunglich gegenuber und es ist nicht der Mensch qua einzelnes Individuum sondern sobald einigermassen von menschlichem Dasein desselben zu sprechen Stammensch Hordenmensch Familienmensch u s w 104 Die Kritik von Marx zielte vor allem auf das Eigentum an Produktionsmitteln nicht auf personliches Eigentum Privateigentum im Gegensatz zum gesellschaftlichen kollektivem Eigentum besteht nur da wo die Arbeitsmittel und die ausseren Bedingungen der Arbeit Privatleuten gehoren Je nachdem diese Privatleute die Arbeiter oder die Nichtarbeiter sind hat das Privateigentum einen anderen Charakter 105 Eigentum war fur Marx in der Geschichte das Instrument das die Herrschaftsverhaltnisse begrundete So der Vater der seit der Urgesellschaft die Familie als Eigentum betrachtet der Sklavenhalter den Sklaven der Grundherr den Leibeigenen in der Feudalgesellschaft so auch der Kapitalist den besitzlosen Arbeiter im Kapitalismus nbsp Karl Marx 1861 Der kapitalistischen Gesellschaft geht ein Umwandlungsprozess aus dem Feudalismus voraus Der Prozess der das Kapitalverhaltnis schafft kann also nichts andres sein als der Scheidungsprozess des Arbeiters vom Eigentum an seinen Arbeitsbedingungen ein Prozess der einerseits die gesellschaftlichen Lebens und Produktionsmittel in Kapital verwandelt andrerseits die unmittelbaren Produzenten in Lohnarbeiter Die sog ursprungliche Akkumulation ist also nichts als der historische Scheidungsprozess von Produzent und Produktionsmittel Er erscheint als ursprunglich weil er die Vorgeschichte des Kapitals und der ihm entsprechenden Produktionsweise bildet 106 Diese Vorgeschichte beschrieb Marx als die gewaltsame Verdrangung der Feudalherrschaft durch den Kapitalismus Der unmittelbare Produzent der Arbeiter konnte erst dann uber seine Person verfugen nachdem er aufgehort hatte an die Scholle gefesselt und einer andern Person leibeigen oder horig zu sein Um freier Verkaufer von Arbeitskraft zu werden der seine Ware uberall hintragt wo sie einen Markt findet musste er ferner der Herrschaft der Zunfte ihren Lehrlings und Gesellenordnungen und hemmenden Arbeitsvorschriften entronnen sein Die industriellen Kapitalisten diese neuen Potentaten mussten ihrerseits nicht nur die zunftigen Handwerksmeister verdrangen sondern auch die im Besitz der Reichtumsquellen befindlichen Feudalherren Von dieser Seite stellt sich ihr Emporkommen dar als Frucht eines siegreichen Kampfes gegen die Feudalmacht und ihre emporenden Vorrechte sowie gegen die Zunfte und die Fesseln die diese der freien Entwicklung der Produktion und der freien Ausbeutung des Menschen durch den Menschen angelegt 107 Eigentum ist in der burgerlichen Gesellschaft Ursache der Entfremdung und der Ausbeutung des Arbeiters Das Kapital hat die Bevolkerung agglomeriert die Produktionsmittel zentralisiert und das Eigentum in wenigen Handen konzentriert Die Arbeiter die sich stuckweise verkaufen mussen sind eine Ware wie jeder andere Handelsartikel und daher gleichmassig allen Wechselfallen der Konkurrenz allen Schwankungen des Marktes ausgesetzt 108 Marx und Engels sahen daher im Kommunismus vor allem ein Projekt zur Aufhebung des Privateigentums 109 Daruber hinaus wandte sich Marx gegen die Verknupfung der Begriffe Freiheit und Eigentum Der traditionelle liberale Freiheitsbegriff wie ihn Locke oder Smith vertraten umfasst die Freiheit der besitzenden Burger der Bourgeoisie aber nicht die Freiheit der Staatsburger Citoyen Diese egoistische Freiheit orientiert sich an den Interessen der Kapitalisten Die Freiheit des egoistischen Menschen und die Anerkennung dieser Freiheit ist aber vielmehr die Anerkennung der zugellosen Bewegung der geistigen und materiellen Elemente welche seinen Lebensinhalt bilden Der Mensch wurde daher nicht von der Religion befreit er erhielt die Religionsfreiheit Er wurde nicht vom Eigentum befreit Er erhielt die Freiheit des Eigentums Er wurde nicht von dem Egoismus des Gewerbes befreit er erhielt die Gewerbefreiheit 110 Freiheit entsteht nach Marx erst in der Gemeinschaft wenn jeder die Mittel hat seine Anlagen nach allen Seiten hin auszubilden In der wirklichen Gemeinschaft erlangen die Individuen in und durch ihre Assoziation Zusammenschluss zugleich ihre Freiheit 111 Freiheit bietet nicht eine staatsfreie Individualsphare sondern die Teilhabe am Gemeinwesen in dem es kein Eigentum an Produktionsmitteln mehr gibt Weber Bearbeiten nbsp Weber 1917 auf der Lauensteiner Tagung Der Soziologe Max Weber betrachtete das Eigentum aus der Perspektive sozialer Beziehungen die er als offen bezeichnete wenn niemand daran gehindert wird am sozialen Handeln teilzunehmen Wenn diese Teilnahme hingegen beschrankt oder an Bedingungen geknupft ist sprach er von Schliessung Eine Schliessung erfolgt immer dann wenn die Beteiligten sich hiervon eine Verbesserung ihrer Chancen zur Befriedigung ihrer Bedurfnisse erwarten Eine Schliessung nach innen das heisst innerhalb einer Gruppe nannte Weber Appropriation Rechte waren daher fur ihn eine Appropriation von Chancen Erblich an Einzelne oder an erbliche Gemeinschaften oder Gesellschaften appropriierte Chancen sollen Eigentum der Einzelnen oder der Gemeinschaften oder der Gesellschaften verausserlich appropriierte freies Eigentum heissen 112 Eigentum ist somit ein Instrument zur Regulierung von Beschaffungskonkurrenz 113 Hierdurch wird die Verfugungsgewalt uber Guter beschrankt Kelsen Bearbeiten Auch fur den prominenten Vertreter eines systematischen Rechtspositivismus Hans Kelsen gab es kein Naturrecht sondern nur in der gesellschaftlichen Entwicklung entstandene rechtliche Regeln Die Theorie des subjektiven Rechts hatte fur Kelsen eine ideologische Funktion die vorrangig den Zweck hat die Herrschaft der Besitzenden zu schutzen Indem Eigentum als dingliches Recht also auf eine Sache bezogen institutionalisiert wird wird verschleiert dass es sozial wirkt dadurch dass andere von der Nutzung einer Sache ausgeschlossen werden Der Begriff eines vom objektiven Recht verschiedenen und ihm gegenuber unabhangigen subjektiven Rechts wird um so wichtiger wenn jenes d h die die Institution des Privateigentums noch gewahrleistende Rechtsordnung als eine wandelbare und sich stetig wandelnde durch menschliche Willkur geschaffene erkannt wird zumal dann wenn die Erzeugung dieser Ordnung in einem demokratischen Verfahren vor sich geht Der Gedanke eines vom objektiven Recht verschiedenen und in seiner Existenz von ihm unabhangigen Rechts das aber nicht weniger ja vielleicht sogar mehr Recht ist als jenes soll die Institution des Privateigentums vor einer Aufhebung durch die Rechtsordnung schutzen 114 Von Mises Bearbeiten nbsp Ludwig von Mises in seiner BibliothekDer Okonom Ludwig von Mises betonte den funktionalen Charakter von Eigentum in der Marktwirtschaft 115 Reichtum Eigentum Besitz sind in der Marktwirtschaft gesellschaftliche Funktionen die den einzelnen durch Volksabstimmung zugewiesen oder entzogen werden In ihrer Eigenschaft als Verbraucher sind die Individuen souveran in ihrer Eigenschaft als Erzeuger sind sie der Willkur der Verbraucher unterworfen Als Erzeuger mussen sie selbst Launen und Unvernunft der Verbraucher uber sich ergehen lassen wenn sie nicht die Geisteskraft besitzen ihre Herren umzustimmen 116 Historisch korrekt war fur von Mises die Beschreibung dass Eigentum in der Geschichte insbesondere in der Zeit herrschaftlicher Gesellschaftsformen durch Gewalt angeeignet und ungerecht verteilt wurde Diese Ungleichheit ist kein Ergebnis eines Marktes Durch das Aufkommen der Marktwirtschaft in der Neuzeit ist dieses Ungleichheitsverhaltnis aber weitgehend behoben Denn der Kapitalist muss sich standig an den Markt und an die Bedurfnisse seiner Kunden anpassen Eigentumer die diese Regel nicht befolgen werden durch den Markt automatisch enteignet Historisch hat die Durchsetzung der Marktwirtschaft fur eine Demokratisierung der Gesellschaft und eine Umverteilung gesorgt Parlamentarische Systeme und moderne Demokratien sind die Folge und nicht die Voraussetzung von Marktwirtschaft Die Ausbildung der Marktwirtschaft mit ihrer Methode der Wirtschaftsrechnung brachte auch auf dem Gebiete der politischen Verfassung ein Neues Die moderne Demokratie ist der Versuch die Souveranitat die dem Individuum auf dem Markte zukommt soweit es moglich ist auch im Politischen zu verwirklichen 117 Von Mises wehrte sich vehement gegen die aus seiner Sicht falschen Annahmen der verbreiteten Kapitalismuskritik Die oft beschworene Ohnmacht der Verbraucher gegen Missbrauch von Werbung ist nichts anderes als die ideologisch bestimmte Behauptung dass Konsumenten nicht in der Lage seien eigenstandige Urteile zu fallen Das Glanzstuck im geistigen Arsenal des Antikapitalismus ist die Lehre von den furchterlichen Gefahren der im Kapitalismus angeblich unaufhaltsam fortschreitenden Monopolisierung 118 Zum einen ist zu fragen welche Monopole uberhaupt ohne einen durch Regierungseingriffe gestorten Markt entstanden sind Solche Einflusse entstehen durch Zolle und vorgeschriebene Preise Als Beispiel nannte von Mises die mit Milliarden subventionierte Landwirtschaft der USA und den immensen Aufwand zur Durchsetzung von Produktionsquoten Die Hauptschwierigkeit liegt wie in jedem Versuche Monopolpreise zur Geltung zu bringen im Quotenproblem Der ungeheure Verwaltungsapparat des reichsten Staates unterstutzt von den Gerichten und der Polizei erweist sich als ohnmachtig die durch Gesetze angeordnete Einschrankung der Erzeugung durchzufuhren Die Farmer tun nicht mit Sie wollen wohl hohere Preise fur ihre Erzeugnisse aber sie sind nicht bereit ihre eigene Erzeugung einzuschranken Wie uberall scheitert auch hier die Monopolpreispolitik an der Quotenfrage 119 Menschliche Freiheit ohne Sondereigentum an Produktionsmitteln war fur von Mises undenkbar und undurchfuhrbar Und staatliches Eingreifen in die Wirtschaft bewertete er vor allem als Bevormundung der Burger In der freien Marktwirtschaft haben die Verbraucher den Vorrang Da ist Eigentum an Produktionsmitteln gewissermassen ein Mandat das die Gesellschaft den Eigentumern ubertragen hat mit der Verpflichtung es so zu gebrauchen dass die dringendsten unter den noch nicht befriedigten Begehrungen der Verbraucher so gut und billig als nur moglich befriedigt werden Die Regierungen dagegen streben eine Verfassung an in der sie allein zu bestimmen haben was wie und von wem erzeugt wird und wieviel von jedem einzelnen gebraucht werden darf 120 Katholische Soziallehre Bearbeiten Die Katholische Soziallehre schliesst an Thomas von Aquin an und fasst das Eigentum als notwendigen Faktor zur Verwirklichung der individuellen Freiheit auf betont aber gleichzeitig die soziale Verpflichtung des Rechtes auf Eigentum und unterstreicht die Gefahren des Modernismus Eine erste systematische Auseinandersetzung mit der Frage des Eigentums findet sich in der Enzyklika Rerum Novarum von Papst Leo XIII In dieser wird einerseits auf das Vernunftigkeitsargument Thomas von Aquins zuruckgegriffen zum zweiten die Arbeitstheorie Lockes einbezogen und schliesslich auch auf das zehnte Gebot verwiesen Der Staat hat in dieser Enzyklika die Aufgabe eines sozialpolitischen Korrektivs das sich gegen gedrucktes und unwurdiges Dasein RN 2 wendet hat aber das individuelle Eigentum zu achten In der Sozialenzyklika Quadragesimo anno aus dem Jahr 1931 heisst es Auf der einen Seite fuhrt die Leugnung oder Abschwachung der Sozialfunktion des Eigentumsrechts zum Individualismus oder mindestens in seine Nahe auf der andern Seite treibt die Verkennung oder Aushohlung seiner Individualfunktion zum Kollektivismus oder lasst wenigstens dessen Standpunkt bedenklich streifen Bleibt dies ausser acht so geht es auf abschussiger Bahn reissend jenem moralischen juristischen und sozialen Modernismus zu auf den Wir schon im Rundschreiben zum Antritt Unseres Pontifikats warnend hingewiesen haben 121 nbsp Feierlicher Einzug der Konzilsvater in die vatikanische PetersbasilikaDas Dokument Gaudium et spes auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil beschreibt noch umfassender die Sozialbindung jeglichen Eigentums Darum soll der Mensch der sich dieser Guter bedient die ausseren Dinge die er rechtmassig besitzt nicht nur als ihm personlich zu eigen sondern muss er sie zugleich auch als Gemeingut ansehen in dem Sinn dass sie nicht ihm allein sondern auch anderen von Nutzen sein konnen 122 Andererseits stellt es die positiven Seiten des Privateigentums heraus dass auch als Eigentum an den Produktionsmitteln zur Selbstdarstellung der Person beitragt und den unbedingt notigen Raum fur eigenverantwortliche Gestaltung des personlichen Lebens jedes einzelnen und seiner Familie schafft das Recht auf Eigentum musse gleichsam als eine Art Verlangerung der menschlichen Freiheit betrachtet werden 123 Papst Paul VI hob in seiner Enzyklika Populorum progressio 1967 den Aspekt der Verteilungsgerechtigkeit besonders hervor Das Gemeinwohl verlangt deshalb manchmal eine Enteignung von Grundbesitz wenn dieser wegen seiner Grosse seiner geringen oder uberhaupt nicht erfolgten Nutzung wegen des Elends das die Bevolkerung durch ihn erfahrt wegen eines betrachtlichen Schadens den die Interessen des Landes erleiden dem Gemeinwohl hemmend im Wege steht Das Konzil hat das ganz klar gesagt Und nicht weniger klar hat es erklart dass verfugbare Mittel nicht einfach dem willkurlichen Belieben der Menschen uberlassen sind und dass egoistische Spekulationen keinen Platz haben durfen 124 Fromm Bearbeiten Der radikal demokratische Sozialist Sozialpsychologe und Psychoanalytiker Erich Fromm setzte sich mit dem Thema Eigentum vor allem in seinem Werk Haben oder Sein kritisch auseinander Ein wesentlicher Bruch in der Geschichte entstand mit der Neuzeit Protestantismus und Kapitalismus haben den Menschen als Individuum isoliert und verunsichert 125 Seinen Halt findet er nunmehr im Eigentum Das Ich und sein Eigentum waren nicht voneinander zu trennen Des Menschen Kleidung seine Wohnung waren Bestandteil des Ichs so gut wie sein Korper und je weniger er das Gefuhl hatte jemand zu sein um so notwendiger war ihm sein Eigentum 126 Auch Ansehen und Macht beruhen zumindest teilweise auf Eigentum Diese Gleichsetzung von Besitz und Ich seit Beginn der Neuzeit fuhrt zu einer veranderten Identitat Die Definition lautete nicht mehr Ich bin was ich denke sondern Ich bin was ich habe Und das hiess Ich bin was ich besitze Dazu gehoren nicht nur sein Korper sondern auch sein Haus Weib Kinder seine Vorfahren und Freunde sein Ruf sein Werk sein Land seine Pferde seine Yacht sein Bankkonto 127 Der Mensch entdeckt sich als Ware die ihren Preis auf dem Arbeitsmarkt hat Die moderne Gesellschaft basiert auf den drei Saulen Privateigentum Profit und Macht Es entsteht ein Habenwollen und eine Besitzbesessenheit weil der Erwerbstrieb zu einem grossen Teil nur der besonderen Hochschatzung des Besitzes in der burgerlichen Gesellschaft seine imponierende Rolle verdankt 128 Die Orientierung am Haben fuhrt zu einer existenziellen Angst Andererseits kompensiert der Mensch diese Angst durch Konsum der ihm ein Machtgefuhl und ein Gefuhl der Freiheit vermittelt das seinerseits durch Eigentum begrundet wird 129 Die Gier nach Besitz kann so gross werden dass der Mensch vor Gewalt nicht zuruckschreckt In der Existenzweise des Habens findet der Mensch sein Gluck in der Uberlegenheit gegenuber anderen in seinem Machtbewusstsein und in letzter Konsequenz in seiner Fahigkeit zu erobern zu rauben und zu toten 130 Fromm warnte vor einer naiven Hoffnung auf Frieden denn solange die Volker aus Menschen bestehen deren hauptsachliche Motivation das Haben und die Gier ist werden sie notwendigerweise Krieg fuhren 131 Gegen das Haben setzte Fromm die Idee einer Haltung die dem Sein verbunden ist wie er sie bei Meister Eckart Spinoza Karl Marx oder Albert Schweitzer realisiert sah Ein Modell in dem diese Haltung zum Ausdruck kommt ist der Sabbat wo Habgier und Besitzdenken ausgeblendet werden Am Sabbat hort der Mensch vollig auf ein Tier zu sein dessen Hauptbeschaftigung es ist um sein Uberleben zu kampfen und sein biologisches Leben zu erhalten Am Sabbat ist der Mensch ganz Mensch und er hat keine andere Aufgabe als Mensch zu sein 132 Der Sabbat ist eine Zeit des Friedens und ein Vorbote der Messianischen Zeit Diese sieht Fromm als den nie endenden Sabbat den Tag an dem Besitz und Geld ebenso tabu sind wie Kummer und Traurigkeit als Tag des Menschen der die Zukunft der Menschheit vorwegnimmt 133 Rawls Bearbeiten Fur den liberalen politischen Philosophen John Rawls ist das Recht auf personliches Eigentum wie er in seinem Hauptwerk Theorie der Gerechtigkeit 1971 darlegt eine der Grundfreiheiten die gemass dem ersten und obersten seiner beiden Prinzipien jedem Menschen uneingeschrankt zustehen soweit durch diese Freiheiten nicht die Freiheiten anderer eingeschrankt werden Dies sagt noch nichts uber die Verteilung von Eigentum aus Zudem ist zwar das Recht auf personliches Eigentum ein Grundrecht aber nicht das Recht auf Privatbesitz oder gesellschaftlichen Besitz an naturliche Ressourcen oder Produktionsmittel 134 Da das Grundrecht auf personliches Eigentum eine ausreichende materielle Basis fur personliche Unabhangigkeit gewahrt und signifikant fur das Grundgut der sozialen Grundlage der Selbstachtung ist wird dieses Recht gemass dem Vorrang der Grundfreiheiten vor Einschrankungen ausserhalb des ersten Prinzips geschutzt egal ob aus Grunden wirtschaftlichen Vorteils oder bestimmten Gemeinwohlkonzeptionen 134 Das Recht auf personliches Eigentum verdient den Schutz eines Grundrechts damit die Burger als freie und gleiche Wesen angesehen werden Die Burger sind insofern frei als dass sie ihre Vorstellung des Guten vertreten verfolgen und revidieren konnen und gleich insofern die Burger uber das gleiche Mindestmass uber dieses und dasjenige moralische Vermogen des Gerechtigkeitssinns verfugen 135 Das Recht auf Privateigentum aber auch das Recht auf gesellschaftlichen Besitz auf naturliche Ressourcen und Produktionsmittel sind hingegen nicht notwendig um die moralische Vermogen adaquat zu entfalten oder uneingeschrankt wahrzunehmen 134 Sie konnen jeweils in Ruckbezug auf etwa die sozialen und historischen Bedingungen der jeweiligen Gesellschaft ihre Tradition des politischen Denkens oder der politischen Praxis gerechtfertigt werden sofern sie in der Gesetzgebung unter Berucksichtigung des ersten darunter auch der politischen Chancengleichheit und zweiten Prinzips bestimmt ist 136 Okonomische und soziale Ungleichheiten sind nach dem zweiten Prinzip nur so weit zulassig unter der vorrangigen Bedingung der materiellen Chancengleichheit und nachrangig soweit die am wenigsten Begunstigten einer Gesellschaft hieraus die grosstmoglichen Vorteile ziehen 137 Aus dem zweiten Prinzip folgt dass eine Umverteilung nur dann gerechtfertigt ist wenn sie den am wenigsten Begunstigten den grossten Vorteil bringt In einer offenen Marktwirtschaft kann dies bedeuten dass von einer Umverteilung insofern abzusehen ist wenn dadurch Wachstum und damit der allgemeine Wohlstand beeintrachtigt werden 138 In jedem Fall ist durch die Verteilung das Existenzminimum sicherzustellen 139 Das von Rawls vorgeschlagene Kriterium einer egalitaren Umverteilung bindet das Eigentumsrecht an den Nutzen der am wenigsten Begunstigten und schrankt damit die dem Eigentum innewohnende Handlungsfreiheit erheblich ein 140 Nozick Bearbeiten Eine libertare Theorie der Berechtigung theory of entitlement hat Robert Nozick in seinem 1974 erstmals veroffentlichten Werk Anarchie Staat Utopia einem Gegenentwurf zu Rawls eher egalitarem Konzept dargelegt Die Freiheit ist ein absolutes naturliches Recht Umverteilungen im Staat sind nicht legitimierte Eingriffe in die Freiheit und damit ungerecht Die Freiheit mit seinen Gutern beliebig verfahren zu konnen wird nach Nozick durch drei Prinzipien gesichert Erstens wird Eigentum erworben durch Aneignung von Gutern die vorher noch niemandem gehort haben principle of justice in acquisition Zweitens erfolgt die Ubertragung bestehenden Eigentums durch Vertrage principle of justice in transfer Drittens ist jeder Erwerb der nicht den Prinzipien eins und zwei entspricht ungerecht und zu korrigieren principle of rectification of justice Der Besitz eines Menschen ist gerecht wenn dieser auf ihn im Sinne der Grundsatze der gerechten Aneignung und Ubertragung oder der Berichtigung von Ungerechtigkeiten im Sinne der ersten beiden Grundsatze einen Anspruch hat Ist der Besitz eines jeden einzelnen gerecht so ist die Gesamtmenge die Verteilung der Besitztumer gerecht 141 Nozick bringt als beruhmt gewordenes Beispiel den Fall eines Basketballspielers Unter dem fiktiven Zustand dass alle uber ein gleiches Vermogen verfugen entscheiden Hunderttausende sich Spiele des Basketballers anzuschauen und ubertragen ihm dazu einen Teil ihres Vermogens als Eintrittspreis In der Folge ist der Basketballspieler sehr viel reicher wahrend alle anderen etwas armer sind Dennoch ist keines der oben genannten Prinzipien verletzt und daher so Nozick die Gesamtverteilung des Vermogens gerecht Ein staatlicher Eingriff z B durch Steuern zur Umverteilung des Vermogens sei daher ungerecht und illegitim Die Aufgaben des Staates sollen auf die aussere und die innere Sicherheit und die Durchsetzung des Rechts beschrankt bleiben Der Sozialvertrag hat die Aufgabe die Grenzen staatlicher Eingriffe zu bestimmen 142 Zur Begrundung seiner Thesen lehnte sich Nozick eng an Locke an Das Recht des Menschen an der eigenen Person und am eigenen Korper ist unverletzlich Der Mensch hat somit Eigentum an sich selbst Zur Person gehoren auch die Handlungen des Menschen die demnach auch in die Sphare des Eigentums fallen Die Handlungen umfassen auch das Schaffen und Vermehren von Gutern Damit gehoren auch die Ergebnisse der Handlungen zum Eigentum des Menschen Die Freiheit des Eigentums eingrenzende Bedingungen wie bei Locke finden sich bei Nozick nicht Aufgrund vielfaltiger Kritik die sich vor allem gegen die Ausgrenzung von Nichteigentumern richtete hat Nozick spater zugestanden in seiner Theorie Fragen der Fursorge und Solidaritat nicht ausreichend berucksichtigt zu haben 143 Buchanan Bearbeiten Dem Wirtschaftswissenschaftler James M Buchanan zufolge hat Eigentum eine grundlegende Bedeutung fur die Stellung des Menschen in der Gesellschaft 1975 trug er anknupfend an die Vertragslehre Hobbes mit seinem Werk Limits of Liberty Between Anarchy and Leviathan Grenzen der Freiheit zur Entwicklung der Neuen Politischen Okonomie bei Seine These zur Mundigkeit des Menschen lautet Durch die Beschreibung seiner Eigentumsrechte wird ein Mensch als Person definiert GdF 13 144 Eigentum ist eine gesellschaftliche Institution durch die Interessenkonflikte gelost werden Es hat eine ahnliche Ordnungsfunktion wie andere Rechte die der naturlichen Anarchie Schranken setzen Auch in einer vorstaatlichen Gesellschaft unterscheiden sich die Menschen durch Veranlagungen Fahigkeiten und Interessen Gleichheit als Prinzip der Verteilung von Eigentum lehnt er daher strikt ab Ein Mensch der im Gesellschaftsverband lebt ist durch seine Rechte umschrieben bestimmte Dinge zu einem bestimmten Zeitpunkt und an einem bestimmten Ort tun zu durfen Ferner muss festgehalten werden dass unmoglich eine Verteilung egalitar sein kann auch nicht unter idealisierten Bedingungen GdF 14 Gleichheit der Rechte fuhrt notwendig zu Ungleichheit von Verteilungen Entsprechend bedeutet Gleichheit der Verteilung eine Ungleichbehandlung der Personen Die Norm der Gleichheit vor dem Recht leitet sich direkt von der Identifizierung und genauen Beschreibung von Personen als Personen ab und schliesst weder Gleichheit als Faktum mit ein noch setzt sie Gleichheit als Bedingung fur die Legitimitat gleicher Behandlung voraus GdF 17 Zu den Handlungsmoglichkeiten zahlt der Tausch der zum Beispiel im Austausch von Arbeit gegen Ware oder Geld bestehen kann Ein okonomischer Tausch wird durch wechselseitige Ubereinstimmung uber die Eigentumsrechte erleichtert 145 Die Tauschpartner unterscheiden sich moglicherweise in vielerlei Hinsicht Beim Tausch selbst treten sie sich jedoch als gleichberechtigte Partner gegenuber GdF 24 In einem sozialen System in dem die Rechte des Individuums zu handeln genau festgelegt und anerkannt sind bietet der freie Markt den maximalen Spielraum fur personliche Exzentrizitaten fur die individuelle Freiheit in ihrer elementarsten Bedeutung GdF 25 Gleiche Freiheit als eine Norm oder Regel gesellschaftlicher Interaktion hat nur wenig oder keinen Sinn solange die Individuen nicht zuerst durch anerkannte Handlungsgrenzen bestimmt sind GdF 27 Rechte wie das Eigentum sind somit nicht absolut sondern mit Grenzen verbunden die durch die Gemeinschaft festgelegt werden Das politische Problem liegt darin nach welchen Kriterien diese Schranken bestimmt werden beziehungsweise wo die Grenzen der Bestimmung solcher Schranken durch die Gemeinschaft liegen wie also die Macht des Kollektivs begrenzt wird Wenn also ein Verfassungsvertrag abgeschlossen wird der die einzelnen von ihren Eigentumsrechten her definiert und wenn in diese Rechte auch die Zugehorigkeit zu einem politischen Gemeinwesen inbegriffen ist das seinerseits Kollektiventscheidungen nach Regeln unterhalb des Einstimmigkeitserfordernisses fallen darf dann muss im Vorstadium jede Person in mogliche Einschrankungen ihrer Rechtssphare eingewilligt haben GdF 63 Eine solche Zustimmung erteilt ein Individuum aber nur wenn durch den Verfassungsvertrag gesichert ist dass grundlegende Rechte in der Folge nicht durch Mehrheitsentscheidungen aufgehoben werden konnen Damit kritisiert Buchanan den Rechtspositivismus soweit dieser unter Bezug auf Mehrheitsentscheidungen auch Einschrankungen verfassungsrechtlicher Grundrechte fur legitim erachtet GdF 74 75 Walzer Bearbeiten nbsp Michael WalzerEine ganz andere Bewertung erfahrt das Eigentum bei Michael Walzer einem fuhrenden Vertreter des Kommunitarismus der insbesondere die zentrale Rolle und universelle Geltung der Freiheit kritisiert und einen sozialen Liberalismus einfordert In seinem bekannten im amerikanischen Original 1983 erschienenen Werk Spharen der Gerechtigkeit Ein Pladoyer fur Pluralitat und Gleichheit betont Walzer dass Verteilungsgerechtigkeit nicht eindimensional auf Besitz und Eigentum reduziert werden darf Er grenzt sich sowohl von Rawls wie auch von Nozick ab und charakterisiert elf Gebiete sogenannte Spharen in denen jeweils unterschiedliche Gerechtigkeitsprinzipien mit unterschiedlicher Bedeutung gelten darunter fur die Eigentumsbestimmung bedeutsam Mitgliedschaft und Zugehorigkeit Sicherheit und Wohlfahrt Geld und Waren Amter harte Arbeit Erziehung und Bildung Verwandtschaft und Liebe Anerkennung und politische Macht Walzer spricht von einer komplexen Gleichheit der Menschen und lehnt dabei eine strikte materielle Gleichheit als totalitar ab Menschen haben unterschiedliche Talente und eine grosse Bandbreite an Fahigkeiten Der eine kann gut Geld verdienen der andere gut Bucher schreiben Mit Geld kann man sich aber nahezu alles kaufen materielle Guter Bewunderung Entspannung Sex Bildung oder medizinische Versorgung Wenn nun lediglich diejenigen Menschen die das Talent haben Geld zu verdienen Zugang zu allen diesen Moglichkeiten haben wahrend alle anderen davon zumindest teilweise ausgeschlossen sind so ist das nicht plausibel und unmoralisch 146 Allein schon die Begrenzung der mit Geld ausubbaren Macht ist ein wesentliches Argument fur eine radikale Umverteilung 147 Befahigungsansatz Bearbeiten nbsp Amartya Sen wahrend einer Vorlesung an der Universitat zu Koln 2007 anlasslich der Verleihung des Meister Eckhart PreisesDie Problematik des Eigentums ist bei dem Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen und der Philosophin Martha Nussbaum in ihrem Konzept der Verwirklichungschancen Befahigungsansatz mit der Frage nach den Bedingungen fur ein gutes Leben verknupft Ein gutes Leben beruht auf positiven Freiheiten die Selbstbestimmung ermoglichen 148 Als grundlegende instrumentelle Freiheiten nennt Sen 1 politische Freiheiten 2 okonomische Institutionen 3 soziale Chancen 4 Transparenz und 5 soziale Sicherheit Das Ausmass in dem diese Freiheiten gegeben sind bestimmt den Grad an Verwirklichungschancen capabilities uber die jemand verfugen kann Zu den Verwirklichungschancen des Individuums in der Okonomie zahlt Sen die Verfugbarkeit von Ressourcen die Bedingungen des Tausches und die Verteilung Eigentum gehort laut Sen zu den Grundelementen menschlicher Freiheit ist aber kein absoluter Wert Er kritisiert Nozicks Eigentumsbegriff der allein auf der Begrenzung staatlicher Macht beruht In einer nach Nozicks Grundsatzen gestalteten Gesellschaft ist es grundsatzlich moglich dass Menschen verhungern obwohl genugend Nahrungsmittel vorhanden sind Die verschiedenen Freiheiten sind daher in ein ausgewogenes Verhaltnis zueinander zu bringen allerdings auf der Grundlage des Privateigentums Denn die Verweigerung des personlichen Eigentums ist nach Sen ein Makel der Gesellschaft 149 Fur eine funktionierende Struktur der Gesellschaft ist der Markt die beste Organisationsform um die Freiheit des Tauschens zu gewahrleisten Allerdings gilt es Marktversagen vor allem im Bereich offentlicher Guter zu korrigieren Nie war es wichtiger die ublichen Ansichten und Einstellungen in Sachen politischer Okonomie kritisch unter die Lupe zu nehmen Die heutigen Vorurteile zugunsten reiner Marktmechanismen haben es bestimmt notig uberpruft und und wie ich meine zum Teil als falsch zuruckgewiesen zu werden Nur mussen wir uns huten wieder in die Narrheiten von gestern zuruckzufallen in die Weigerung die Vorteile ja die Notwendigkeit des Marktes anzuerkennen Wir mussen genau hinsehen und entscheiden was jeweils vernunftiger ist 149 Aristoteles folgend betont Martha Nussbaum auf ahnliche Weise wie Sen dass Wohlstand Einkommen und Besitz schlicht und einfach nichts Gutes an sich sind Vielmehr erhalten diese Guter ihren Wert wenn die Guter in den Diensten des Lebens und des Handelns von Menschen gestellt werden 150 Es geht darum Grundbefahigungen des Menschen festzustellen die durch die gesellschaftliche Ordnung sichergestellt werden sollen Die Frage des Eigentums muss schlicht und einfach die sein welche Eigentumsformen diesem Ziel am besten dienen also nicht nur die gute Lebensfuhrung am besten fordern sondern die gleichmassige Verteilung der Fahigkeiten in dem Sinne gewahrleisten dass jeder Burger in der Lage ist ein bestimmtes Niveau zu erreichen 151 Eigentum darf nicht das Recht der Menschen auf Befriedigung ihrer Grundbedurfnisse behindern Bedurftige Menschen sollen das Recht haben sich von den Feldfruchten anderer zu ernahren ohne bestraft zu werden 152 Nussbaum macht andererseits darauf aufmerksam dass durch Eigentum das aus ihrer Sicht bestehende Recht auf Individualitat gefordert wird Durch Eigentum ist der Mensch in der Lage sich einen privaten Raum zu schaffen Luhmann Bearbeiten Fur den Soziologen Niklas Luhmann ist Eigentum eine Institution die historisch entstanden ist um das Phanomen der Knappheit von Gutern zu bewaltigen Eigentum bedeutet zugleich Nichteigentum und druckt sich durch den Code Haben Nichthaben aus Dass und wie Eigentum als Code wirkt lasst sich nicht zureichend begreifen wenn man Eigentum im Sinne des traditionellen Begriffs als rechtlich gedeckte Sachherrschaft Dominium auffasst Entscheidend ist vielmehr die Differenz von Eigentum und Nichteigentum 153 Der Zugriff auf einen Gegenstand ist nur moglich mit Einverstandnis des Eigentumers Theorien der Eigentumsbegrundung mussen nach Luhmann notwendig in Paradoxien fuhren 154 So betrachtet er die Okkupationstheorie insofern als paradox dass der Akt der Erstergreifung eigentlich ein Unrechtsakt ist der dann zur Begrundung eines Rechts herangezogen wird 155 Eigentum ermoglicht insbesondere in Organisationen die Ausubung von Macht Je nach Funktionsbereich einer Gesellschaft wirkt Eigentum unterschiedlich Im Rechtssystem dient es anhand von Gesetzesprogrammen der Klarung von Eigentumskonflikten Im Wirtschaftssystem ist Eigentum die primare Codierung neben der sekundaren Codierung von wirtschaftlichem Handeln durch Geld Zahlen Nichtzahlen die sich in entwickelten Gesellschaften weitgehend durchgesetzt hat Eigentum ist Voraussetzung von Geld 156 Bourdieu Bearbeiten Der Soziologe Pierre Bourdieu ersetzt den Begriff Eigentum weitgehend durch den der Verfugungsgewalt Er beschreibt in seinem Hauptwerk Die feinen Unterschiede 1979 die Bestimmungsfaktoren fur die Stellung des Menschen im Sozialen Raum Zur Analyse der Sozialstruktur verwendet er den Ausdruck Klasse gab ihm aber eine von Marx und Weber abweichende Bedeutung Eine Klasse ist nach Bourdieu ein Ensemble von Akteuren mit homogenen Lebensumstanden Das Eigentum an Produktionsmitteln als Differenzierungsmerkmal tritt bei Bourdieu in den Hintergrund Ein wichtiges Bestimmungsmerkmal fur Klassenbildung in der Gesellschaft ist das okonomische Kapital als die Verfugungsmacht uber Geld und Besitz Das okonomische Kapital ist unmittelbar und direkt in Geld konvertierbar 157 und eignet sich besonders zur Institutionalisierung in der Form des Eigentumsrechts 158 Bourdieu betont dass die okonomische Dimension nicht ausreicht die gesellschaftliche Stellung und die damit verbundene Macht zu erfassen Neben dem okonomischen Kapital bildete er zusatzlich die Kategorien des sozialen kulturellen und des symbolischen Kapitals Jede Klasse verfugt uber unterschiedliche Anteile dieser einzelnen Kapitalsorten Das soziale Kapital besteht aus dem Netzwerk an sozialen Beziehungen des jeweiligen Individuums Das kulturelle Kapital entsteht im Rahmen der Sozialisation durch Inkorporierung insbesondere von Bildung aber auch von Einstellungen Verhaltensweisen und Angsten wesentlich in der Familie Es wird objektiv sichtbar durch den Erwerb von Kulturgutern wie Bildern Buchern Lexika Instrumenten oder Maschinen in denen Wissen und Theorien tradiert sind Die Bildung wird institutionalisiert in Bildungsabschlussen Titeln und Stellen die jemand erreicht hat Jede Form des Kapitals ist akkumulierte Arbeit Indem man Arbeit und den Faktor Zeit einsetzt kann man kulturelles oder soziales Kapital in okonomisches Kapital umwandeln Das symbolische Kapital beruht auf dem Besitz der anderen Kapitalsorten fuhrt zu personlicher Reputation gesellschaftlichem Prestige bestimmt den Habitus die Position im Raum der Lebensstile und die wirtschaftliche soziale und politische Stellung Die jeweils erfolgreichen Akteure die uber viel unterschiedliches Kapital verfugen und in ihren Sozialen Milieus neue Lebensstile reprasentieren erringen im Klassenkampf der sich in erster Linie als Kulturkampf zeigt einen sogenannten Distinktionsgewinn Dabei gelingt es den hegemonialen Klassen allerdings meistens sich an die neuen Verhaltnisse anzupassen und ihre Herrschaft zu stabilisieren Die Freiheit Sozialen Wandel herbeizufuhren ist laut Bourdieu eingeschrankt Dies liegt an objektiven Faktoren wie politischen sozialen und wirtschaftlichen Strukturen und historischen Gegebenheiten Hinzu kommen subjektive Einflusse wie Illusionen uber die Wirklichkeit und beispielsweise auf Nationalitat Geschlecht oder Weltanschauung beruhende Einschrankungen von Denk und Handlungsmoglichkeiten Durch diese Schranken sind grundlegende okonomische und politische Umwalzungen nicht unmoglich aber doch sehr schwierig und nur in begrenztem Rahmen zu erreichen Theorie der Verfugungsrechte Bearbeiten Ein neuer Zugang zur Frage des Eigentums ist aus der Theorie der Verfugungsrechte Property Rights im Rahmen der Neuen Institutionenokonomik entstanden Eigentum an Sachen wird dabei als der klassische Fall eines Verfugungsrechtes betrachtet Das Eigentum ist aus okonomischer Sicht mit folgenden Rechten verbunden Gebrauch einer Sache usus Ertrage die eine Sache ermoglicht usus fructus Veranderung einer Sache abusus Ausschluss der Nutzung durch andere Ubertragung des Eigentums an der Sache Die Begrundung eines Verfugungsrechtes wie Eigentum beruht ahnlich wie bei Hume und Smith auf seiner Nutzlichkeit Dabei beziehen sich die Vertreter dieser Theorie auf die schon von Aristoteles genannten Argumente Eine wesentliche Funktion von Eigentum ist die individuelle Absicherung von Unsicherheit 159 Aus okonomischer Sicht ist die personliche Nutzung einer Sache durch den Eigentumer besonders gunstig weil dann keine Transaktionskosten entstehen und die Fruchte der Arbeit bei Veranderungen im Sinne Lockes in die Sache uneingeschrankt eingehen Fallen hingegen Nutzen und Eigentum auseinander wie bei der Vermietung von Grund und Boden entstehen Transaktionskosten die den Wert des Verfugungsrechtes mindern Eine Folge sind Konflikte im Sinne der Principal Agent Theory Ahnlich verhalt es sich bei Gemeineigentum Sind mehrere Personen gemeinsam Eigentumer einer Sache muss deren Nutzung zwischen den Eigentumern geregelt werden Hierbei ergeben sich Transaktionskosten und moglicherweise externe Effekte weil die Nutzung durch den einen die Nutzungsmoglichkeit durch den anderen Eigentumer einschrankt Konventionalistische Theorien des Eigentums Bearbeiten Der Rechtswissenschaftler Liam B Murphy und der Philosoph Thomas Nagel halten Eigentumsrechte fur blosse soziale Konventionen die gesellschaftlich und politisch gestaltet werden konnen Eigentumsrechte insbesondere an Produktivvermogen und Finanzkapital konnen damit genau so zur Debatte gestellt werden wie andere Regulierungen auch Besteuerung und notfalls Enteignung sind nur einige von vielen Moglichkeiten solcher Gestaltung Konventionen und Praktiken die im Zusammenhang mit dem Vertrags und Eigentumsrecht stehen konnen nicht moralisch sondern nur instrumentell beurteilt werden und zwar mit Blick auf die mit ihrer Hilfe produzierten sozialen Guter wie soziale Sicherheit und Gerechtigkeit 160 Mit seiner Kritik des Proprietarismus vertritt Thomas Piketty ahnliche Positionen allerdings mit abweichender moralischer Fundierung 161 Eigentumsokonomik Bearbeiten Die Okonomen Otto Steiger und Gunnar Heinsohn kritisieren die klassischen und neoklassischen Wirtschaftstheorien ebenso wie den Keynesianismus Alle diese Ansatze zeigen demnach ein falsches Verstandnis des Eigentumsbegriffes 162 In der traditionellen Okonomie wird nach Heinsohn Steiger alles wirtschaftliche Handeln auf den Tausch zuruckgefuhrt Geld wird dabei als ein Hilfsmittel angesehen um den Tausch zu vereinfachen und Realguter vergleichbar zu machen In dieser Betrachtung wird Eigentum funktional mit Besitz gleichgesetzt und als Rahmenbedingung der Theorien vorausgesetzt Auch die neue Institutionenokonomik mit der Theorie der Verfugungsrechte lehnen Heinsohn Steiger ab da diese das wesentliche Merkmal des Eigentums seine Verpfandbarkeit nicht erfasse Insofern handele es sich bei diesem Konzept nur um eine differenziertere Variante der Neoklassik 163 Demgegenuber basiert ihr Ansatz auf der Annahme einer Institutionalisierung der Eigentumsrechte Traditionelles Wirtschaften ist fur Heinsohn Steiger nur das Verwalten von Ressourcen nach bestimmten Regeln Seitdem es die Unterscheidung von Besitz und Eigentum gab konnte die Wirtschaft sich dynamisch entwickeln Besitz ermoglicht die Nutzung eines Gutes Das war fur die an Sitten orientierten Ur und Fruhgesellschaften Jager und Sammler Stamme aber auch noch fur die auf Herrschaft beruhenden feudalen Gesellschaften und die Staaten des realen Sozialismus ausreichend Erst die Eigentumsgesellschaft ermoglicht Freiheit Eigentum ist ein abstraktes Recht uber das Individuen unabhangig vom Besitz verfugen konnen Es kann verpfandet und wenn es als Sicherheit dient bei fehlender Leistung durch Zwangsvollstreckung eingezogen werden Die Eigentumsgesellschaft bedient sich nicht mehr der uberkommenen Instrumente von Herrschaft fur die Regelung der Ressourcennutzung Sie schutzt vor allem das Eigentum als Rechtstitel und den Eigentumer als Trager dieses Titels dem der Besitz Verfugungsrecht uber die Nutzung also unterworfen ist Sie schutzt damit unvermeidlich auch das Recht auf Vollstreckung in das Eigentum eines Schuldners der seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist und dadurch das Eigentum des Glaubigers vermindert hat 164 Geld kann erst entstehen wenn es Eigentum gibt denn Geld entsteht durch Kredit Kredite werden vergeben aufgrund eines Ruckzahlungsversprechens und aufgrund von Sicherheiten die nicht Besitz sondern nur Eigentum bieten kann Der Kreditnehmer bleibt im Besitz der Sicherheit zum Beispiel eines Grundstucks und kann sie nutzen aber nicht mehr anderweitig durch nochmalige Verpfandung oder freien Verkauf verwerten Der Kreditgeber kann die hingegebenen Guter nicht mehr nutzen und erhalt dafur eine Liquiditatspramie des Eigentums Der Zins entsteht aus dem temporaren Verlust der Verfugungsmoglichkeit uber Eigentum 165 Diese Liquiditatspramie ist der eigentliche Antrieb profitorientierten Wirtschaftens Die Erbringung der in der Zinsforderung an den Schuldner gestellten zusatzlichen Eigentumsforderung erzwingt die Produktion von mehr Eigentum als durch den Kreditvertrag zeitweilig in seinen Besitz gelangt ist Die aus der Liquiditatspramie auf Eigentum resultierende Zinsforderung erzwingt mithin einen Uberschuss in der Produktion den Profit Dieser zinsgeborene Profit ist es der die fur die Eigentumswirtschaft typische Akkumulation moglich macht 166 Ublicherweise reprasentiert Geld reales Eigentum Jedoch besteht die Gefahr von inflationarer Geldschopfung Heinsohn Steiger sprechen hier von Willkurgeld Allerdings bleibt bei der Ausgabe staatlicher Schuldtitel unberucksichtigt ob die Eigentumspotentiale seiner Burger bereits fur ihre personlichen Kredite belastet sind und insofern der Staat auch mit all seinen Hoheitsbefugnissen bei den Burgern gar kein Durchgriffseigentum mehr finden konnte In diesem Fall wird bei der Deckung von Geldnoten durch die Hereinnahme von Staatspapieren tatsachlich mit einem nicht vorhandenen Eigentum gedeckt und insofern die Wahrung ausgehohlt 167 Aufgabe einer Zentralbank sei es die Geldmenge vorrangig auf das in der Gesellschaft vorhandene Eigentum zu begrenzen 168 Der peruanische Okonom Hernando de Soto der der Eigentumsokonomik nahesteht vertritt die These dass eine der wesentlichen Ursachen der Armut in Entwicklungslandern die unzureichende Sicherheit des Eigentums ist 169 In umfangreichen Untersuchungen hat de Soto herausgearbeitet dass die weniger Privilegierten uber erheblichen Grundbesitz und Anteile an Unternehmen verfugen dies aber nicht durch formale Eigentumsrechte dokumentieren konnen Dieses informelle Eigentum bindet Totes Kapital weil es nicht als Sicherheit fur Investitionen dienen kann und zudem weniger fungibel ist als rechtliche abgesichertes Eigentum Entwicklungslander verfugen nicht wie die westlichen Industrielander uber eine historisch gewachsene Infrastruktur zur Dokumentation von Eigentum durch Grundbucher Kataster Handelsregister etc 170 Daruber hinaus sei eingetragenes Eigentum unumganglich fur eine stabile gesellschaftliche und politische Ordnung Es ermogliche einen verbesserten Umweltschutz zum Beispiel durch Verhinderung von Bodenerosion weil rechtmassige Eigentumer ein hohes Interesse an der Werterhaltung ihres Eigentums haben 171 Siehe auch BearbeitenEigentumsideologieLiteratur BearbeitenReinhard Brandt Eigentumstheorien von Grotius bis Kant Frommann Holzboog Stuttgart 1974 ISBN 3 7728 0412 8 Manfred Brocker Arbeit und Eigentum Der Paradigmenwechsel in der neuzeitlichen Eigentumstheorie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 Jurgen Ebach Zeev W Falk u a Eigentum In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 9 de Gruyter Berlin New York 1982 ISBN 3 11 008573 9 S 404 460 Geschichte im Judentum und Christentum sowie theologische Ethik Andreas Eckl Bernd Ludwig Hrsg Was ist Eigentum Philosophische Positionen von Platon bis Habermas C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52826 0 Friedrich Engels Der Ursprung der Familie des Privateigenthums und des Staats MEW Text online verfugbar Ursula Flossmann Eigentumsbegriff und Bodenordnung im historischen Wandel Institut fur Kommunalwissenschaften Linz 1976 Gunnar Heinsohn und Otto Steiger 1996 Eigentum Zins und Geld Ungeloste Ratsel der Wirtschaftswissenschaft Reinbek bei Hamburg ISBN 3 89518 494 2 5 Auflage Marburg 2009 ISBN 978 3 89518 721 6 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Einzelnachweise Bearbeiten Christian Egbert Weber Wirtschaft und Gesellschaft in den Vereinigten Staaten von Amerika Duncker amp Humblot Berlin 1961 S 66 Hans Josef Wieling Sachenrecht Sachen Besitz und Rechte an beweglichen Sachen Band 1 Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 1990 ISBN 3 540 51706 5 S 462 Werner Sombart Die Ordnung des Wirtschaftslebens Reprint der 2 Auflage von 1927 im Springer Verlag Heidelberg Wiesbaden 2007 ISBN 978 3 540 72255 7 S 21 Pascal Oberndorfer Die philosophische Grundlage des Urheberrechts Nomos Baden Baden 2005 S 16 Joshua Getzler 2009 Plural Ownership Funds and the Aggregation of Wills in Theoretical Inquiries in Law 10 1 Liste entnommen aus Pascal Oberndorfer Die philosophische Grundlage des Urheberrechts Nomos Baden Baden 2005 S 129 130 der seinerseits verweist auf Lawrence C Becker Moral Basis of Property Rights In J Roland Pennock und John W Chapman Hrsg Property 1980 S 187 220 die Ubersetzung der Originalliste findet sich bei Manfred Brocker 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S 21 Tiziana J Chiusi Strukturen des romischen Eigentums im Spiegel rhetorisch philosophischer Texte Ciceros In Andreas Eckl Bernd Ludwig Hrsg Was ist Eigentum Beck Munchen 2005 S 68 Seneca Ad Lucilium epistulae morales II 18 13 Christian Spiess Sozialethik des Eigentums Lit Munster 2003 S 17 20 Michael Schafers Prophetische Kraft der kirchlichen Soziallehre Armut Arbeit Eigentum und Wirtschaftskritik LIT Munster 1998 S 145 176 Eigentum und Reichtum in der fruhen Kirche In Martin Hengel Studien zum Urchristentum Mohr Siebeck Tubingen 2008 S 353 423 Dietmar Willoweit Zur Entwicklung des Eigentumsbegriffs in der mittelalterlichen und neuzeitlichen Rechtswissenschaft In Historisches Jahrbuch Band 94 1974 S 131 156 132 Gertraude Mikl Horke Historische Soziologie der Wirtschaft Oldenbourg Munchen 1999 S 167 Otto Kimmich Stichwort Eigentum In Staatslexikon Recht Wirtschaft Gesellschaft Band 2 Herder Freiburg 1995 S 162 Gertraude Mikl Horke Historische Soziologie der Wirtschaft Oldenbourg Munchen 1999 S 217 Ernst Wolfgang Bockenforde Geschichte der Rechts und Staatsphilosophie Antike und Mittelalter 2 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 233 Ernst Wolfgang Bockenforde Geschichte der Rechts und Staatsphilosophie Antike und Mittelalter 2 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 288 289 a b Ernst Wolfgang Bockenforde Geschichte der Rechts und Staatsphilosophie Antike und Mittelalter 2 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 292 293 Thomas von Aquin Summa theologica Buch II Teil II Frage 66 Artikel 2 Vom Naturrecht ST II II q 66 a 2 ad 1 ST II II q 66 a 2 co siehe auch Mundraub Fringsen Matthias Kaufmann Eigentum im Mittelalter In Andreas Eckl Bernd Ludwig Hrsg Was ist Eigentum Beck Munchen 2005 S 80 Jurgen Miethke Ockhams politische Theorie In Wilhelm von Ockham Dialogus Auszuge zur politischen Theorie Ausgewahlt ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Jurgen Miethke Darmstadt 1992 S 220 221 Antike und Mittelalter In Ernst Wolfgang Bockenforde Geschichte der Rechts und 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Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 297 Johann Braun Einfuhrung in die Rechtsphilosophie Mohr Siebeck Tubingen 2006 S 181 Andreas Eckl Bernd Ludwig Einleitung In Andreas Eckl Bernd Ludwig Hrsg Was ist Eigentum Philosophische Positionen von Platon bis Habermas Beck Munchen 2005 S 12 28 22 Hans Jurgen Prien Luthers Wirtschaftsethik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1992 S 189 Martin Luther Werkausgabe 51 384 4 Martin Luther Werkausgabe 16 514 15 Pred Uber Ex 20 vom 5 November 1525 zitiert nach Albrecht Peters Kommentar zu Luthers Katechismen Band 1 Die zehn Gebote Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 S 268 Martin Luther Werkausgabe 32 457 28 Ausl Mt 5 7 1530 32 zitiert nach Albrecht Peters Kommentar zu Luthers Katechismen Band 1 Die zehn Gebote Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 S 268 Martin Luther Werkausgabe 47 361 23 Pred Uber Mt 19 23ff vom 7 November 1537 zitiert nach Albrecht Peters Kommentar zu Luthers Katechismen Band 1 Die zehn Gebote Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1990 S 268 Volker Heise Der calvinistische Einfluss auf das humanistische Rechtsdenken Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 109 Volker Heise Der calvinistische Einfluss auf das humanistische Rechtsdenken Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 123 Thomas Hobbes Leviathan oder Stoff Form und Gewalt eines kirchlichen und burgerlichen Staates Fischer Frankfurt 1989 S 98 Thomas Hobbes Leviathan oder Stoff Form und Gewalt eines kirchlichen und burgerlichen Staates Fischer Frankfurt 1989 S 248 Georg Geismann Kant als Vollender von Hobbes und Rousseau Memento vom 30 Januar 2012 im Internet Archive PDF Datei 65 kB Hugo Grotius De iure belli ac pacis 1625 I 2 1 5 zitiert nach Reinhard Brandt Eigentumstheorien von Grotius bis Kant Frommann Holzboog Stuttgart 1974 S 38 39 Ada Neschke Hentschke Menschenrechte Menschenrechtsdoktrin Naturliche Gerechtigkeit In Klaus M Giradet Ulrich Nortmann Hrsg Menschenrechte und europaische Identitat Die antiken Grundlagen Steiner Stuttgart 2005 S 123 134 hier S 127 Walter Reese Schafer Klassiker der politischen Ideengeschichte Von Platon bis Marx Oldenbourg Munchen 2007 S 83 Zitate nach der von Ludwig Siep kommentierten Ausgabe Suhrkamp Frankfurt 2007 Karl Marx Theorien uber den Mehrwert MEW 26 342 Die eine limit ist also die Schranke der personlichen Arbeit Pascal Oberndorfer Die philosophischen Grundlagen des Urheberrechts Nomos Baden Baden 2005 S 30 31 Manfred Brocker Arbeit und Eigentum Der Paradigmenwechsel in der neuzeitlichen Eigentumstheorie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 S 350 351 Manfred Brocker Arbeit und Eigentum Der Paradigmenwechsel in der neuzeitlichen Eigentumstheorie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 S 121 122 Jean Jacques Rousseau Diskurs uber die Ungleichheit ubersetzt und erlautert von Heinrich Meier Paderborn 1990 S 173 Jean Jacques Rousseau Abhandlung uber die Politische Okonomie In Politische Schriften Band 1 Paderborn 1977 S 38 Jean Jacques Rousseau Contract Sociale CS I 1 Dt Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsatze des Staatsrechts Reclam Stuttgart 1977 Jean Jacques Rousseau Abhandlung uber die Politische Okonomie In Politische Schriften Band 1 Paderborn 1977 S 56 online Text 32 Nr 193 Memento vom 16 Dezember 2014 im Internet Archive PDF Datei 888 kB online Text 12 Nr 36 1 2 Vorlage Toter Link www liberliber de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Datei 847 kB online Text 62 Nr 3 II bzw 63 Nr 3 XVII 1 2 Vorlage Toter Link www liberliber de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Datei 847 kB online Text 22 Nr 17 1 2 Vorlage Toter Link www liberliber de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info 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von Carlo Schmid 2 Auflage Hamburg 1989 S 394 407 hier S 399 David Hume Eine Untersuchung uber die Prinzipien der menschlichen Moral Meiner Hamburg 2003 S 24 25 David Hume Eine Untersuchung uber die Prinzipien der menschlichen Moral Meiner Hamburg 2003 S 18 a b David Hume Eine Untersuchung uber die Prinzipien der menschlichen Moral Meiner Hamburg 2003 S 30 David Hume Eine Untersuchung uber die Prinzipien der menschlichen Moral Meiner Hamburg 2003 S 31 David Hume Eine Untersuchung uber die Prinzipien der menschlichen Moral Meiner Hamburg 2003 S 38 Immanuel Kant Die Metaphysik der Sitten Erster Theil Metaphysiche Anfangsgrunde der Rechtslehre Akademieausgabe Band VI nach dem Bonner Kant Korpus Wolfgang Kersting Eigentumsfreiheit und soziale Gerechtigkeit In Otto Depenheuer Hrsg Eigentum Springer Berlin Heidelberg 2005 S 43 60 S 48 Georg Geismann Kant als Vollender von Hobbes und Rousseau Memento vom 30 Januar 2012 im Internet Archive PDF Datei 65 kB 16 Manfred Brocker Arbeit und Eigentum Der Paradigmenwechsel in der neuzeitlichen Eigentumstheorie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 S 395 Ursula Flossmann Eigentumsbegriff und Bodenordnung im historischen Wandel Institut fur Kommunalwissenschaften Linz 1976 S 91 Ursula Flossmann Eigentumsbegriff und Bodenordnung im historischen Wandel Institut fur Kommunalwissenschaften Linz 1976 S 75 Christian Spiess Sozialethik des Eigentums philosophische Grundlagen kirchliche Sozialverkundigung systematische Differenzierung LIT Verlag Berlin Hamburg Munster 2004 S 188 Jens Beckert Unverdientes Vermogen Soziologie des Erbrechts Campus Frankfurt 2004 S 205 Johann Gottlieb Fichte Beitrage zur Berichtigung der Urteile des Publikums uber die franzosische Revolution 1793 in Werke Erster Erganzungsband Staatsphilosophische Schriften hrsg Von H Schulz und R Strecker Leipzig 1919 S 82 Johann Gottlieb Fichte Beitrage zur Berichtigung der Urteile des Publikums uber die franzosische Revolution 1793 in Werke Erster Erganzungsband Staatsphilosophische Schriften hrsg Von H Schulz und R Strecker Leipzig 1919 S 83 Johann Gottlieb Fichte Grundlage des Naturrechts nach den Prinzipien der Wissenschaftslehre 1796 hrsg Von F Medicus Hamburg 1979 112 GA I 3 411 GA Johann Gottlieb Fichte Gesamtausgabe hrsg Von R Lauth H Jacob H Gliwitzky Stuttgart Bad Cannstatt 1962ff I Werke II Nachgelassene Schriften III Briefe Johann Braun Freiheit Gleichheit Eigentum Grundfragen des Rechts im Lichte der Philosophie J G Fichtes Mohr Siebeck Tubingen 1991 S 18 19 Johann Gottlieb Fichte Grundlage des Naturrechts nach den Prinzipien der Wissenschaftslehre In Johann Gottlieb Fichtes samtliche Werke hrsg Von I H Fichte Berlin 1845 46 Fotomechanischer Nachdruck Berlin 1971 Band VI S 37 288 hier S 212 GA I 4 21 Johann Gottlieb Fichte Grundlage des Naturrechts nach den Prinzipien der Wissenschaftslehre In Johann Gottlieb Fichtes samtliche Werke hrsg Von I H Fichte Berlin 1845 46 Fotomechanischer Nachdruck Berlin 1971 Band VI S 37 288 hier S 213 GA I 4 22 Johann Gottlieb Fichte Grundlage des Naturrechts nach den Prinzipien der Wissenschaftslehre In Johann Gottlieb Fichtes samtliche Werke hrsg Von I H Fichte Berlin 1845 46 Fotomechanischer Nachdruck Berlin 1971 Band VI S 37 288 hier S 214 GA I 4 23 Walter Euchner Ideengeschichte des Deutschen Sozialismus Teil I In Walter Euchner Helga Grebing Frans Josef Stegmann Peter Langhorst Traugott Jahnichen Norbert Friedrich Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland 2 Auflage VS Verlag Wiesbaden 2005 S 15 354 hier S 55 57 Georg Friedrich Wilhelm Hegel Grundlinien der Philosophie des Rechts Text Pascal Oberndorfer Die philosophische Grundlage des Urheberrechts Nomos Baden Baden 2005 S 105 Pierre Joseph Proudhon Eigentum ist Diebstahl online Text Was ist Eigentum 2 Kap 1 Was ist Eigentum 2 Kap 21 Was ist Eigentum 3 Kap 4 Was ist Eigentum 2 Kap 3 4 Kap letzter Satz Pierre Joseph Proudhon Was ist Eigentum 201 zitiert nach Klaus von Beyme Politische Theorien im Zeitalter der Ideologien Westdeutscher Verlag Wiesbaden 2002 S 673 Pierre Joseph Proudhon Theorie des Eigentums postum veroffentlicht Karl Marx Zur Kritik der politischen Okonomie Manuskript 1861 1863 Teil 1 in Karl Marx Friedrich Engels Gesamtausgabe MEGA II Abt Band 3 1 Dietz Berlin 1976 S 88 Karl Marx Das Kapital Band 1 MEW Band 23 S 789 Karl Marx Das Kapital Band 1 MEW Band 23 S 742 online Karl Marx Das Kapital Band 1 MEW Band 23 S 743 Karl Marx Friedrich Engels Manifest der kommunistischen Partei MEW Band 4 S 468 Karl Marx Friedrich Engels Manifest der kommunistischen Partei MEW 4 S 475 Karl Marx Zur Judenfrage MEW Band 1 S 347 377 hier S 369 Karl Marx Die deutsche Ideologie MEW Band 3 S 74 Max Weber Wirtschaft und Gesellschaft WuG 5 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 1972 S 23 WuG S 37 Hans Kelsen Reine Rechtslehre 1934 S 43 44 zitiert nach Johann Braun Rechtsphilosophie im 20 Jahrhundert Beck Munchen 2001 S 37 38 Ludwig von Mises Das Eigentum in der Marktwirtschaft Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive EiM Monatsblatter fur freiheitliche Wirtschaftspolitik 10 12 Dez 1964 S 725 729 EiM S 726 EiM S 727 Ludwig von Mises Monopole Dichtung und Wahrheit Memento vom 20 Oktober 2012 im Internet Archive MDW Monatsblatter fur freiheitliche Wirtschaftspolitik 11 1 Jan 1965 S 40 47 Dieser Aufsatz ist die Fortsetzung des unter dem Titel Das Eigentum in der Marktwirtschaft in Heft 12 1964 erschienenen Artikels MDW S 42 MDW S 47 Quadragesimo anno 46 Gaudium et spes Nr 69 Gaudium et spes Nr 71 Populorum progressio Nr 24 Arnold Kunzli Mein und Dein Zur Ideengeschichte der Eigentumsfeindschaft Koln 1986 S 574 Erich Fromm Die Furcht vor der Freiheit Zurich 1945 S 122 Erich Fromm Psychoanalyse und Ethik Frankfurt 1978 S 150 151 Erich Fromm Analytische Sozialpsychologie und Gesellschaftstheorie Frankfurt 1970 S 27 Arnold Kunzli Mein und Dein Zur Ideengeschichte der Eigentumsfeindschaft Koln 1986 S 578 Erich Fromm Haben und Sein Munchen 1979 S 83 Erich Fromm Haben und Sein Munchen 1979 S 111 Erich Fromm Ihr werdet sein wie Gott Reinbek 1980 S 160 Erich Fromm Haben und Sein Munchen 1979 S 57 58 a b c John Rawls Gerechtigkeit als Fairness Ein Neuentwurf 1 Auflage Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 518 29404 0 S 180 John Rawls Gerechtigkeit als Fairness Ein Neuentwurf 1 Auflage Frankfurt am Main 2006 ISBN 3 518 29404 0 S 44 52 180 John Rawls Gerechtigkeit als Fairness Ein Neuentwurf 1 Auflage Frankfurt am Main S 180 216 ff John Rawls Gerechtigkeit als Fairness Ein Neuentwurf Suhrkamp Frankfurt 2006 S 78 John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Suhrkamp Frankfurt 1979 S 101 John Rawls Eine Theorie der Gerechtigkeit Suhrkamp Frankfurt 1979 S 311 Wolfgang Kersting Eigentumsfreiheit und soziale Gerechtigkeit In Otto Depenheuer Hrsg Eigentum Springer Berlin Heidelberg 2005 S 43 60 hier S 55 57 Robert Nozick Anarchie Staat Utopia Munchen 1974 S 146 Peter Koller Zur Kritik der libertaren Eigentumskonzeption Am Beispiel der Theorie von Robert Nozick Memento vom 8 August 2008 im Internet 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Gesellschaft Suhrkamp Frankfurt 1988 S 189 Detlef Krause Stichwort Eigentum In Luhmann Lexikon Eine Einfuhrung in das Gesamtwerk von Niklas Luhmann S 140 Niklas Luhmann Der Ursprung des Eigentums und seine Legitimation ein historischer Bericht In Werner Krawietz Antonio A Martino Kenneth I Winston Hrsg Technischer Imperativ und Legitimationskrise des Rechts Duncker amp Humblot Berlin 1991 S 43 57 Niklas Luhmann Die Wirtschaft der Gesellschaft Suhrkamp Frankfurt 1988 S 196 umwandelbar Pierre Bourdieu Okonomisches Kapital kulturelles Kapital soziales Kapital In Soziale Ungleichheit hrsg von Reinhard Kreckel Schwartz Gottingen 1983 S 183 198 hier S 185 Rudolf Richter Eirik Furubotn Neue Institutionenokonomik Eine Einfuhrung und kritische Wurdigung 3 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 2003 S 89 Liam B Murphy Thomas Nagel The Myth of Ownership Taxes and Justice Oxford UP 2004 Liam B Murphy Why Does Inequality Matter Reflections on the Political Morality of Piketty s Capital in the Twenty First 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fur das Kapital Warum der Kapitalismus nicht weltweit funktioniert Rowohlt Berlin 2002 Ein Uberblick findet sich in Hernando de Soto Totes Kapital und die Armen in Agypten In Hans Joachim Stadermann und Otto Steiger Hrsg Verpflichtungsokonomik Eigentum Freiheit und Haftung in der Geldwirtschaft mit einem biografischen Anhang Metropolis Marburg 2001 S 33 79 hier S 56 Hernando de Soto Totes Kapital und die Armen in Agypten In Hans Joachim Stadermann und Otto Steiger Hrsg Verpflichtungsokonomik Eigentum Freiheit und Haftung in der Geldwirtschaft mit einem biografischen Anhang Metropolis Marburg 2001 S 33 79 S 52 nbsp Dieser Artikel wurde am 20 Juni 2010 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigentumstheorien amp oldid 239081608