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Libralakte sind eine Gruppe von Rechtsgeschaften des romischen Rechts 1 Es handelt sich hierbei um altzivile Geschafte die durch Zuwagung mit Kupfer und Waage per aes et libram ausgehandelt wurden Die Rechtsfigur des Libralakts stammt aus der fruhromischen Zeit und wird im Zwolftafelgesetz Tafel VI erwahnt Da es zu der Zeit noch keinen gemunzten Geldkreislauf fur den Zahlungsverkehr gab wog der Wagemeister libripens dem Zahlungsempfanger in Form von Kupferbarren zu Aber auch Ehen wurden durch Libralakt eingegangen Inhaltsverzeichnis 1 Vermogensrecht 2 Familienrecht 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVermogensrecht BearbeitenBei den Libralakten wird das Barrengeld vor mindestens funf Zeugen samtlich romische Burger sowie dem Wagemeister der ebenfalls romischer Burger zu sein hatte zugewogen In der vorklassischen Zeit stellten die Libralakte wahrscheinlich ein echtes Austauschgeschaft dar doch wurden sie bereits fruhzeitig dadurch formalisiert dass an Stelle des eigentlich zu wiegenden Kaufpreises ein symbolisches Stuck Kupfer getreten ist Familienrecht BearbeitenAufgrund seiner Stellung als Familienoberhaupt hatte der pater familias besondere Gewalt uber alle Familienangehorigen sowie die Ehefrau uxor Die Eheschliessung erfolgte so dass sie das Gewaltverhaltnis des Vaters verliess und in das des zukunftigen Ehemannes wechselte conventio in manum Im Libralakt legt der zukunftige Ehemann einen symbolischen Kaufpreis auf die Waage der pater familias der Braut tritt sodann seine Gewaltherrschaft manus an den Brautigam ab Diese sogenannte Kaufehe war vermutlich in der fruhromischen Zeit tatsachlich als Kauf vollzogen worden Teilweise wird auch vermutet dass dieses Rechtsgeschaft die coemptio fruher durch echte mancipatio also Ergreifung der Frau zur Ehelichung sogenannte Raubehe begangen wurde Somit gabe es auch eine wissenschaftliche Erklarung fur den sagenhaften Raub der Sabinerinnen Weitere Libralakte waren das nexum und die solutio per aes et libram auch nexi liberatio In der nachklassischen Periode ging die Bedeutung der Libralgeschafte zuruck um unter Justinian aus den Rechtsquellen vollends zu verschwinden Literatur BearbeitenHeinrich Honsell Romisches Recht 5 erganzte Auflage Springer Berlin u a 2001 ISBN 3 540 42455 5 Stephan Meder Rechtsgeschichte Eine Einfuhrung UTB 2299 3 uberarbeitete und erganzte Auflage Bohlau Koln u a 2008 ISBN 978 3 412 21105 9 Georg Simmel Gesamtausgabe Band 6 Philosophie des Geldes Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 806 Herausgegeben von Otthein Rammstedt 5 Auflage in der Schriftenreihe Suhrkamp Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 518 28406 1 Karl Friedrich Thormann Der doppelte Ursprung der Mancipatio Ein Beitrag zur Erforschung des fruhromischen Rechts unter Mitberucksichtigung des nexum Munchener Beitrage zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte H 33 ISSN 0936 3718 Beck Munchen 1943 2 durchgesehene Auflage ebenda 1969 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Kunkel Martin Schermaier Romische Rechtsgeschichte UTB 2225 14 durchgesehene Auflage Bohlau Koln u a 2005 ISBN 3 412 28305 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Libralakt amp oldid 237911618