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Wolfgang Kunkel 20 November 1902 in Furth im Odenwald 8 Mai 1981 in Munchen war ein deutscher Jurist und Rechtshistoriker Er gehort zu den weltweit herausragenden Vertretern der Wissenschaft vom romischen Recht und der romischen Rechtsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKunkel studierte in Frankfurt am Main und Giessen Jura und Altertumswissenschaft Er wurde 1924 in Freiburg im Breisgau bei Ernst Levy 1881 1968 promoviert und dort zwei Jahre spater ebenfalls bei Ernst Levy habilitiert 1928 wurde er ausserordentlicher Professor fur romisches Recht in Freiburg im Breisgau Bereits im folgenden Jahr erhielt er einen Ruf auf eine ordentliche Professur nach Gottingen Dort arbeitete er insbesondere mit den Klassischen Philologen Eduard Fraenkel Hermann Frankel und Kurt Latte zusammen die alle wegen ihrer judischen Herkunft nach 1933 von den Nationalsozialisten aus ihren Amtern verdrangt wurden 1936 wechselte Kunkel nach Bonn 1943 an die Universitat Heidelberg seine Professur dort konnte er aber erst 1946 antreten Zu Anfang der nationalsozialistischen Zeit protestierte Kunkel gegen die Behandlung judischer Hochschullehrer und wandte sich unter anderem an den preussischen Kultusminister Von seinem judischen Lehrer Ernst Levy distanzierte er sich anders als andere Professoren nicht sondern hielt mit ihm auch wahrend der NS Zeit brieflichen Kontakt 1 Fur seine Berufung nach Bonn im Jahr 1936 setzte sich sein von den Nationalsozialisten entlassener Vorganger Eberhard Friedrich Bruck ein Im Krieg wurde Kunkel eingezogen und war von 1943 bis 1945 Kriegsgerichtsrat 1946 schrieb er dazu er habe niemals eine Entscheidung getroffen die er nicht in voller Weise vor seinem juristischen Gewissen verantworten konnte 2 Nach Einschatzung von Fritz Sturm konnte er als Wehrmachtsrichter manches Unrecht verhindern 3 In Heidelberg wurde Kunkel 1947 48 auch Rektor der Universitat Von 1956 bis zu seiner Emeritierung 1970 lehrte er an der Universitat Munchen Dort begrundete er das Leopold Wenger Institut fur Rechtsgeschichte Er war Mitglied mehrerer Akademien der Wissenschaften und Trager zahlreicher Ehrendoktorwurden Kunkel galt als erfolgreicher akademischer Lehrer und hatte eine grosse Zahl von Schulern darunter Werner Flume Heinrich Honsell Dieter Simon Uwe Wesel und Sven Erik Wunner Werk BearbeitenKunkel widmete sich vor allem der Erforschung des antiken romischen Rechts Dabei wandte er Methoden der Geschichtswissenschaft und der klassischen Philologie auf juristische Fragestellungen an Zu seinen bekanntesten Publikationen gehoren Die romischen Juristen Herkunft und soziale Stellung Unveranderter Nachdruck der 2 Auflage von 1967 Koln u a 2001 ISBN 3 412 15000 2 ursprunglich unter dem Titel Herkunft und soziale Stellung der romischen Juristen veroffentlicht mit Roland Wittmann Staatsordnung und Staatspraxis der romischen Republik Zweiter Abschnitt Die Magistratur Munchen 1995 ISBN 3 406 33827 5 von Wittmann vervollstandigte Ausgabe des von Kunkel unvollendet nachgelassenen Werkes mit Martin Schermaier Romische Rechtsgeschichte Koln u a 2001 ISBN 3 8252 2225 X Neubearbeitung des von Kunkel begrundeten Lehrbuchs von Schermaier mit Heinrich Honsell Theo Mayer Maly Walter Selb Romisches Recht 4 Auflage Berlin u a 1987 ISBN 3 540 16866 4 aktuelle Auflage des von vielen Bearbeitern verfassten aber von Kunkel massgeblich gepragten Lehrbuchs Literatur BearbeitenErnst Baltrusch Kunkel Wolfgang In Peter Kuhlmann Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Altertumswissenschaften Biographisches Lexikon Der Neue Pauly Supplemente Band 6 Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02033 8 Sp 676 678 Helmut Coing In memoriam Wolfgang Kunkel In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung Band 98 1981 S III XVI Dorothee Mussgnug Hrsg Ernst Levy und Wolfgang Kunkel Briefwechsel 1922 1968 Winter Heidelberg 2005 ISBN 3 8253 5031 2 Dieter Norr Kunkel Wolfgang In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 298 f Digitalisat Dieter Norr Wolfgang Kunkel 20 11 1902 8 5 1981 In Dieter Norr Dieter Simon Hrsg Gedachtnisschrift fur Wolfgang Kunkel Klostermann Frankfurt 1984 ISBN 3 465 01624 6 S 9 24 Fritz Sturm Wolfgang Kunkel zum Gedachtnis In Bullettino dell Istituto di Diritto Romano Band 25 26 1984 S 17 35 Hans Julius Wolff Nachruf auf Wolfgang Kunkel 20 11 1902 8 5 1981 In Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften fur das Jahr 1982 Heidelberg 1983 S 53 57 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Kunkel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Dorothee Mussgnug Hrsg Ernst Levy und Wolfgang Kunkel Briefwechsel 1922 1968 Winter Heidelberg 2005 ISBN 3 8253 5031 2 Helmut Coing In memoriam Wolfgang Kunkel In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung Band 98 1981 S III XVI V Fritz Sturm Wolfgang Kunkel zum Gedachtnis In Bullettino dell Istituto di Diritto Romano Band 25 26 1984 S 17 35 S 29 Normdaten Person GND 116610751 lobid OGND AKS LCCN n84194873 VIAF 29595329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kunkel WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und RechtshistorikerGEBURTSDATUM 20 November 1902GEBURTSORT Furth im OdenwaldSTERBEDATUM 8 Mai 1981STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Kunkel amp oldid 233334699