www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geschichte der Preussischen Armee war von Wandlungsprozessen unterschiedlicher Intensitat gepragt in deren Folge die Preussische Armee umgruppiert neu ausgerichtet oder grundlegend reformiert wurde um die bewaffnete Macht wieder in Einklang mit neu aufgekommenen politisch gesellschaftlichen Verhaltnissen zu bringen Inhaltsverzeichnis 1 Zeitliche Ubersicht 2 Vorlaufer der Armee 3 Unter Georg Wilhelm I 1619 1640 4 Unter dem Grossen Kurfursten 1640 1688 4 1 Ubergang vom Kriegswesen zum Militarwesen 4 2 Heeresstarken und Rekrutierung 4 3 Sozio demographische Entwicklung 4 4 Militareinsatze 4 4 1 Festungswesen Generalstab Taktik Ausbildung und Ausrustung 4 5 Finanzierung Verwaltung und innere Verfasstheit 4 6 Zusammenfassung 5 Unter Kurfurst und Konig Friedrich I 1688 1713 5 1 Vermietung der Truppen an England und Holland 5 2 Disziplinierung und Drill 5 3 Militargerichtswesen 5 4 Armeegrosse im Vergleich 6 Unter dem Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I 1713 1740 7 Unter Friedrich dem Grossen 1740 1786 bis zur Niederlage von 1806 7 1 Einsatze im Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg 7 2 Zwischenkriegsjahre 7 3 Einsatze im Siebenjahrigen Krieg 7 4 Stagnation Hybris und Zusammenbruch 8 Von der Heeresreform unter Scharnhorst bis zu den Befreiungskriegen 9 Vom Wiener Kongress bis zu den Einigungskriegen 10 Im Kaiserreich 11 Nach der Auflosung 12 Literatur 13 EinzelnachweiseZeitliche Ubersicht BearbeitenDie fundamentalen Evolutionsetappen der preussischen Armee waren Ubergang vom temporaren Soldnerheer zum stehenden Heer ca 1650 bis 1680 Professionalisierung Vereinheitlichung Disziplinierung und Institutionalisierung von ca 1680 bis 1710 Ausbau und der Erhalt einer Armee ersten Ranges in Europa von ca 1710 bis 1790 Ablosung der Armee der Kabinettskriege durch eine Volksarmee von ca 1790 bis 1820 Restauration der Armee als Herrschaftsinstrument und quasi Pratorianergarde des Konigs von ca 1820 bis 1850 Ubergang zu einer modernen Massenarmee mit industrialisierter Kriegsfuhrung von ca 1850 bis 1910Vorlaufer der Armee BearbeitenBereits im Spatmittelalter waren zeitweise Heere fur Kriegszuge aufgestellt worden Friedrich I brachte 1420 in der Belagerung der Burg Alvensleben unweit von Magdeburg 8 000 Mann zusammen Als sich Albrecht Achilles 1478 fur einen Feldzug gegen Pommern Wolgast rustete brachte er durch das Aufgebot 7 130 Mann 2 000 Reiter bzw Lehnspferde des Rossdienstes und durch Miettruppen und Verbundete erganzte Truppen insgesamt 11 800 Mann zusammen 1 1610 wurde die bereits seit dem 16 Jahrhundert existierende Schlosswache die kurfurstliche Leibwache mit einer Starke von 70 Mann festgesetzt Daneben gab es noch ein alteres Milizensystem und eine Landesdefension deren Aufstellung aber auf reine Verteidigungshandlungen gebunden war und zudem nur auf eigenes Territorium begrenzt war 2 In der Mark gelang es dem Kurfursten Johann Sigismund in den Jahren vor dem Dreissigjahrigen Krieg nicht eine Defensionsverfassung moderner Art zu schaffen die zum Beispiel eine festere Gliederung und Kommandostruktur vorhandener Mannschaften umfasste Im Herzogtum Preussen gab es dagegen um 1600 ein Defensionswerk Dort gab es die Einrichtungen der Wibranzen und des Ausschusses auf den Amtern Zudem kamen Praxisubungen Zeughauser und Offiziere dazu Immerhin wurden im 16 Jahrhundert neue Festungen in Kustrin Peitz Spandau und Driesen angelegt wo es auch Buchsenmeister und einige Garnisonsmannschaften gab Die Mobilisierungsstarke in Brandenburg lag um 1600 bei etwa 4000 Mann zu Fuss und 1073 Reiter Das Aufgebot der Infanterie setzte sich vornehmlich aus stadtischen Angehorigen zusammen Ein Aufgebot aus Landbewohnern war selten geworden mit Verfestigung der gutsherrlichen Verhaltnisse in Folge des Bauernkrieges 3 Vermessungsingenieure aus den Niederlanden angeworben begannen mit der kartografischen Beschreibung des Landes Rustungsmaterial wurde eingekauft das fur ein Aufgebot von 12 000 Soldaten ausreichen sollte 4 Im Julich Klevischen Erbfolgestreit stellte der brandenburgische Kurfurst Johann Sigismund Brandenburg 1609 bewaffnete Truppen von etwa 4000 Mann auf darunter stellte der Adel 1000 Infanteristen die Stadte boten 2600 Mann auf 400 Reiter komplettierten das Korps Diese Truppen wurden auf Kosten der Stande fur wenige Monate unterhalten Nach Ausbleiben der Zahlungen gingen die Einheiten wieder auseinander Unter Georg Wilhelm I 1619 1640 Bearbeiten nbsp Das Kurfurstentum Brandenburg Preussen entwickelte sich im Verlaufe des 17 Jahrhunderts zu einem Staat von europaischen Dimensionen Das Territorium erstreckte sich von der Memel bis zum Rhein Es bestand aus dem Herzogtum Preussen der Kurmark Hinterpommern dem Erzstift Magdeburg den Bistumern Halberstadt und Minden den Grafschaften Mark und Ravensberg und dem Herzogtum Kleve Von 1598 bis 1648 wuchs es von 40 000 auf 110 000 km 5 Die Entwicklung des Militarwesens im fruhneuzeitlichen Europa wurde vor allem durch die Oranische Heeresreform beeinflusst Diese sorgte europaweit fur einen langanhaltenden Umbau der spatfeudalen Heereshaufen Im 17 Jahrhundert setzte in Zentraleuropa der Fruhabsolutismus ein in denen die Landesfursten nach absoluter Herrschaft zu Lasten der Standeinstitutionen strebten Der Aufbau und die Kontrolle eines stehenden Heeres wurde dabei ein wirkungsvolles Machtinstrument der Territorialherrscher nach innen und nach aussen Hierfur gab es zu Beginn des 17 Jahrhunderts in Brandenburg noch keine sichtbaren Ansatze Der Staat war erst durch kurzlich erworbene Landesteile in Preussen und am Rhein erheblich gewachsen und hatte noch keine zentralstaatlichen Institutionen ausserhalb der fest tradierten und aus dem Mittelalter stammenden Einrichtungen der einzelnen Landesteile entwickelt Wie uberall im fruhabsolutistischen Europa war auch unter der Regierung Georg Wilhelms die staatliche Hoheit zwischen Landesherren und Landstanden geteilt Finanzierung und Verfassungsrecht hingen eng zusammen vom Steueraufkommen hing wiederum der kostspielige Truppenunterhalt ab und die hierzu erforderlichen Verwaltungsstrukturen fehlten Folglich gab es auch keine funktionierende zentralstaatliche Verteidigungspolitik Stattdessen hatten die regionalspezifischen und zentrifugal wirkenden politischen Krafte die politische Initiative in diesem dynastischen Herrschaftsverband inne und die zentralstaatlichen Krafte in dem zergliederten Staatsgebilde waren schwach entwickelt nbsp Kurfurst Georg Wilhelms Leibgarde genannt Blaurocke um 1632 das spatere Infanterieregiment No 1 links Musketier rechts ReiteroffizierEntsprechend dem Zeitgeist stellten die Regierenden nur im akuten Kriegsfall ein bezahltes Soldnerheer auf das sofort nach Kriegsende wieder aufgelost wurde Dieses Verfahren so zeigte der Verlauf des Dreissigjahrigen Krieges war nicht mehr zeitgemass Das Vorgehen zum plotzlichen Heeresaufbau ohne Stammtruppen erforderte eine lange Anlaufzeit die Kampfkraft der neugebildeten Einheiten war zweifelhaft da sie nicht einheitlich ausgebildet wurden Das mogliche Leistungsniveau in der Kriegsfuhrung durch geworbene Truppen war insgesamt niedrig und lag deutlich unter dem abrufbaren Leistungsspektrum der stehenden Heere ein Jahrhundert spater Wahrend Brandenburg fahige Heerfuhrer im Dreissigjahrigen Krieg wie Hans Georg von Arnim Boitzenburg Georg Ehrentreich von Burgsdorff oder Christian von Ilow hervorbrachte waren die administrativen Amtsinhaber nicht in der Lage ein schlagkraftiges Heer aufzustellen Noch um 1618 verfugte der Kurfurst lediglich uber eine kleine Trabantengarde zum personlichen Schutz Erst als die Kriegshandlungen auch nach Norddeutschland ubergriffen begannen in Brandenburg die Soldnerwerbungen Doch bewilligten die Stande viel zu geringe Mittel um eine eigene wirksame Verteidigung aufzustellen Da die Stande zu langerfristigen Finanzierungen nicht bereit waren entliess Georg Wilhelm die 1300 geworbenen Soldaten 1621 Auch die Berliner Garnison die beiden Leibkompanien des Kurfursten mit 350 Mann und 152 Pferden wurden auf 70 Fusssoldaten 1623 reduziert Mitte der 1620er Jahre waren erst 3000 Infanteristen und 500 Reiter gemustert worden Die Plunderung der Mark durch fremde Armeen konnten sie allerdings nicht verhindern Ende 1626 verlegte der Kurfurst seine Residenz unter Mitnahme fast aller seiner Truppen in Hohe von 4500 Mann nach Preussen Nur 900 Mann liess er in Brandenburg zuruck eine Zahl die sich noch weiter reduzierte 6 1631 betrug die Truppenstarke noch 1600 Mann in zwei Regimenter 7 Nach dem Prager Frieden 1635 erfolgte auf Betreiben von Adam von Schwarzenberg eine Heeresvermehrung Nach dem Plan des Ministers sollte eine Truppe von 25 000 Mann aufgestellt werden Die Aushebungen fanden statt und die Treueschwure erfolgten auf den Kaiser und den Kurfursten Die Generale dieser Armee wurden Hans Caspar von Klitzing Hildebrand von Kracht und Georg Ehrentreich von Burgsdorff Klitzing der den Oberbefehl dieser Armee fuhrte gilt als der erste brandenburgische General Bei der Musterung bei Neustadt Eberswalde 1638 erschien das Heer in einer Starke von 8000 Mann Infanterie und 2900 Reitern doch schon kurz darauf wurde es wieder deutlich reduziert da die Finanzmittel zur Unterhaltung fehlten 8 Brandenburg geriet durch das Fehlen einer starken Militarmacht in eine Bedrohungslage und Gefahrdung seiner Existenz durch aussere Machte Fremde Heere durchzogen das Land ungehindert Kurfurst Georg Wilhelm I und sein Hof musste mehrfach vor dem Anmarsch fremder Truppen fliehen Trotz der geringen Truppenzahl fanden im Dreissigjahrigen Krieg 30 Gefechte mit brandenburgischen Truppen vornehmlich innerhalb von Brandenburg bis 1640 statt 9 Unter dem Grossen Kurfursten 1640 1688 Bearbeiten nbsp Brandenburgischer Soldat und Schalmeienpfeifer des Infanterieregiments Kurfurstin Dorothea nach 1675 Zeichnung von Maximilian Schafer nbsp Brandenburgischer Hauptmann und Leutnant des Infanterieregiments Kurfurstin Dorothea nach 1675Ubergang vom Kriegswesen zum Militarwesen Bearbeiten Als der brandenburgische Kurfurst Friedrich Wilhelm 1640 die Regierung antrat war Brandenburg schwer von den Kriegsfolgen gezeichnet Nach Einschatzung der politischen Gesamtsituation durch Johann Friedrich von Calcum nach 1640 brandenburgischer Hofmarschall und Prinzenerzieher drohte um 1640 die Annexion des Herzogtum Preussen durch Polen Litauen der Verlust der Anspruche auf Pommern und die Kontrolle Kleves durch die Niederlande In den Kopfen der Zeitgenossen hatten sich die extremen Gewaltexzesse der Soldnerarmeen und deren schwere Beherrschbarkeit durch die Landesfursten im Dreissigjahrigen Krieg dauerhaft verankert Um die Unabhangigkeit Brandenburgs wiederherzustellen und den aussenpolitischen Forderungen Nachdruck zu verleihen wurde eine disziplinierte und zuverlassige Streitmacht notwendig Die Schaffung einer solchen Institution wurde ein Hauptanliegen in der Herrschaftszeit Friedrich Wilhelms Damit folgte der Kurfurst einer europaweiten Konjunktur des Militarwesens In nahezu allen Territorien des Reiches oder der Staaten Europas setzte eine vergleichbare Entwicklung ein 10 Im Heiligen Romischen Reich begannen viele der Reichsstande nach 1648 stehende Heere zu errichten Dies ermoglichte ihnen der gestiegene Kompetenzbereich den sie als Reichsstande im Westfalischen Frieden zugestanden bekamen Seit dem Westfalischen Frieden wurde das jus armorum Artikel 16 5 das Recht Heere zu unterhalten ein Bestandteil der den Reichsstanden zuerkannten Landeshoheit des jus territori et superioritatis Das jus armorum wurde nun im Zusammenhang zum Bundnisrecht jus foederum gesehen welches den Reichsstanden im Westfalischen Frieden ebenso zuerkannt wurde 11 Die Landesherren mussten kunftig die Integritat des Territoriums auch in Kriegszeiten mit militarischen Mitteln gewahrleisten konnen Dafur hatten alle Reichsfursten ein Mindestmass an Vorkehrungen zu treffen Die beschleunigte Professionalisierung des Militarwesen setzte einen langanhaltenden Innovationsprozess in Gang der Umstrukturierungen eine Personalpolitik eine klarere Hierarchisierung logistische Vorsorge und Uniformitat nach sich zog die weit bis in das 18 Jahrhundert andauerte Strukturen mussten aufgebaut werden um auf langere Sicht eine grossere Zahl von Soldaten zu unterhalten Die vielen neuen Aufgaben bedeuteten gleichzeitig eine Vergrosserung der staatlichen Strukturen und eine Verdichtung der landesherrlichen Herrschaft 12 Die Dynamik dieser Periode wurde im 20 Jahrhundert von Historikern als Militarische Revolution beschrieben Reichsrechtlich fuhrte der Aufbau eines dezentralen Militarwesens zu legitimatorischen Problemen Der Kurfurst war wie die anderen Reichsstande nicht Souveran wie ein Konig und die Reichsverfassung ermoglichte die bedarfsorientierte Stellung von Militarkontingenten fur den Kaiser und die Errichtung einer kooperativen Verteidigungsorganisation Zudem liess sich eine Soldnerarmee offensiv einsetzen und widersprach damit der reichsrechtlichen Defensivbindung militarischer Reichsgewalt Der Ausweg fand sich im Jungsten Reichsabschied von 1654 180 mit der Einbindung der Furstenarmeen in die Sicherheitspolitik des Reiches Die Furstenarmeen legitimierten sich fortan als Teil der Reichsverteidigung als armierte Reichsstande 13 Heeresstarken und Rekrutierung Bearbeiten Der Kurfurst verfugte um 1640 uber einige Truppenteile mit zweifelhafter Loyalitat zum Herrscherhaus insgesamt 4650 6100 Mann darunter 800 2500 Reiter 14 Diese hatten sowohl auf den Kaiser als auch auf den Kurfursten geschworen und nutzten diese unklare Doppelstellung zum Ausbau der eigenen Autonomie Die kleine Truppe die Adam von Schwarzenberg aufgestellt hatte war am Auseinanderfallen und es fehlte Geld diese zu ersetzen Offene Befehlsverweigerung der Regimentsinhaber war ein alltagliches Vorkommnis Zum Beispiel drohte der Regimentskommandeur Oberst Hans von Rochow Spandau in die Luft zu sprengen als man ihm einen Befehl sandte der ihm nicht passte 15 Kurz darauf wechselte Rochow die Seiten und heuerte beim Kaiser an Gleich zu Beginn des Regierungsantritts von Friedrich Wilhelm versuchten die hochsten dreizehn Offiziere der Armee den Kurfursten zur Zahlung eines hoheren Salars zu erpressen unter Androhung sie wurden ansonsten ebenso zum Kaiser wechseln 16 Unter diesen Umstanden war die Aufrechterhaltung dieser Truppen gefahrlicher als deren Auflosung zu veranlassen die zudem nur unter Schwierigkeiten umgesetzt werden konnte Ein Waffenstillstand mit Schweden ermoglichte den Neustart in der Heeresrustung Die Zusammenstreichung der Truppen erfolgte bis auf 2000 Mann Fast die gesamte Kavallerie wurde dem Kaiser uberlassen Vornehmlich die Leibgarde des Kurfursten und Garnisonskrafte blieben erhalten Zum Schutz der Neutralitat Brandenburgs erfolgte zeitnah eine Wiederaufrustung In einer Sitzung des Geheimen Rates am 5 Juni 1644 wurde die Verstarkung dieser Rumpftruppen und die Aufstellung einer dauerhaft stehenden Armee beschlossen 17 Bezahlt werden sollte dies aus den Schatullgeldern des Kurfursten Das Wachstum des Heeres erforderte massive Rekrutenaushebungen in Brandenburg Die notigen Rekrutenzahlen konnten nur mit Zwangsmassnahmen aufgebracht werden Die Anregung zur ersten Truppenwerbung ging von dem Berater des Kurfursten Konrad von Burgsdorff aus Noch bestanden fur jeden Landesteil eigene Verteidigungseinrichtungen und Traditionen die hinderlich zur Auspragung einer gesamtstaatlichen Institution wie das einer gemeinsamen Armee waren 17 Die fur die neue Armee unternommenen Werbungen brachten allein in Kleve 4000 Mann zusammen Im Herzogtum Preussen konnten 1200 regulare Soldaten und etwa 6000 Milizen ausgehoben werden In der Kurmark war die Bilanz aufgrund der dezimierten Bevolkerung weit geringer Lediglich 2400 Soldaten konnten rekrutiert werden Hinzuzuzahlen waren noch die 500 Musketiere der Leibgarde des Kurfursten Bereits 1646 zwei Jahre nach seiner Grundung bestand das kurfurstliche Heer aus 14 000 Mann bestehend aus 8 000 regularen Soldaten und 6 000 bewaffneten Milizen 18 Nach Beendigung des Dreissigjahrigen Krieges 1648 setzte bei den meisten Machten eine Reduktion der Truppen ein In den kriegsfreien Jahren wurde auch in Brandenburg das Heer auf gut die Halfte reduziert so dass die Friedensstarke der Armee eher symbolischen Charakter aufwies und die verbliebenen Truppen gerade zur Deckung der Landesfestungen der Stellung einiger Stadtsoldaten und einer Leibgarde fur den Kurfursten ausreichten 19 Als der Kurfurst im Dusseldorfer Kuhkrieg 1651 vergebens versuchte das Herzogtum Berg zu besetzen bestand die Armee bereits aus 16 000 Mann 20 Da der Krieg aber ausblieb wurden bereits im November der Grossteil wieder abgerustet 1653 beschnitt der Landtag die Finanzmittel des Kurfursten derart dass die Truppen verringert werden mussten Die Leibkompanie zu Pferde und die Leibgarde blieben bestehen In allen Garnisonen der Mark Brandenburg gab es noch 1200 Mann In den anderen Territorien Brandenburg Preussens gab es nur noch 20 Kompanien 21 1654 erfolgte durch den drohenden Krieg mit Schweden wieder eine Heeresvermehrung Im Zweiten Schwedisch Polnischen Krieg 1655 1660 erreichte das brandenburgisch preussische Heer bereits eine Gesamtstarke von rund 25 000 Mann 22 23 bis zu 38 000 Mann 24 einschliesslich der Garnisonstruppen Artillerie und zehn Reiterregimenter Nach Friedensschluss 1660 wurde die Armee auf zunachst circa 12 000 Mann reduziert um die Finanzen zu entlasten Neben 34 Garnisonskompanien existierten nun 5100 Mann Infanterie und zwei Kompanien Dragoner 300 Mann stark 1666 gab es dann wieder ein Heeresaufwuchs es entstanden sieben Kavallerieregimenter zu je 500 Reitern acht Infanterieregimenter und zwei Dragonerregimenter 1667 betrug die Starke des Feldheeres 8200 Mann 25 Im Feldzugsjahr 1674 standen dann 15 400 Mann im Feld davon 5950 Mann Reiter und 1150 Mann Dragoner 26 1679 zum Ende des Nordischen Kriegs gab es 21 033 Mann an Infanterie verteilt in 17 Regimenter 4178 Mann Garnisonstruppen verteilt auf neun Festungen 3454 Dragoner verteilt auf drei Regimenter und zwei Schwadronen und 9703 Reiter in 13 Regimenter und zwei Schwadronen Das sind zusammen 38 368 Mann wobei Landmilizen und die Artillerie hierbei fehlen 27 In der Rekrutierungspraxis gingen die Werber zwar vorsichtiger vor als zuvor allerdings waren militarische Qualifikationen bei der Auswahl des Personals entscheidender als Loyalitatsaspekte Bedeutende Generale der ersten Dekaden wurden Christoph von Kannenberg Georg Adam von Pfuhl Joachim Ernst von Gorzke Albrecht Christoph von Quast die alle aus schwedischen Diensten in die brandenburgische Armee wechselten Fur die Werbungen wurde von den Landkassen nach bestimmten Satzen Mittel angewiesen Dazu kamen Oberste die auf eigene Kosten Soldaten anwarben Dies galt vor allem fur einzelne Schwadronen und Kompanien die als Freikompanien als selbstandiger Truppenkorper agierten Sollte ein Regiment errichtet werden so wurde mit dem Obersten eine Kapitulation abgeschlossen und darin die Bedingung der Errichtung die Hohe der Besoldung die Kosten der Werbung festgesetzt die Werbe und Musterplatze und der Zeitpunkt bestimmt bis zu dem die Formierung des Regiments abgeschlossen sein sollte 28 War die Truppe formiert wurde sie von einer Kommission aus drei Beauftragten gemustert einem Generalleutnant einem Kriegskommissar und einem Regierungsrat oder Landrat Jeder einzelne Soldat der in der Musterrolle aufgenommen wurde hatte nun seinen korperlichen Zustand und seine materielle Bewaffnung zu beweisen War alles in Ordnung befunden worden bildete die Truppe einen Kreis und horte den Artikelbrief bei wehender Fahne an schwor auf den Kurfursten und marschierte dann unter klingendem Spiel an der Musterungskommission vorbei Diese Musterung wurde alles zwei Jahre wiederholt in Kriegszeiten auch haufiger 29 Es handelte sich bei dem Heeresaufwuchs nicht um einen linear stetigen Wachstumsprozess da die Verstarkungen der 1640er Jahre nicht dauerhaft waren und plotzliche starke Aufwuchse kurz darauf wieder drastisch zuruckgefuhrt wurden so dass man bis hierhin noch nicht von einem vollstandig stehenden Heer sondern allenfalls von einem schwankenden Heer sprechen kann 30 Allerdings blieben die Regimentskerne um die Offiziersstellen fortan erhalten Die Mannschaftsstarke der Regimenter wurde dann in Kriegsfallen durch Werbungen wieder erganzt Letztlich bewirkte die institutionelle Kontinuitat das sich der Charakter der Einheiten von Privatunternehmungen der Obersten hin zu einer Art offentlich rechtlichen Einrichtung wandelte 31 Was bedingt durch die kurzzeitigen Heeresstrukturen planlos und regellos wirkte konnte nun ausgehend von den inneren Regimentskernen einer festen Regel und Ordnung unterworfen werden und sich als feste Tradition verstetigen und damit das formell zulassige Handeln der militarischen Akteure starker regulieren Obwohl im 17 Jahrhundert bereits 18 der 60 in der Stammliste von 1806 aufgefuhrten Infanterieregimenter der Altpreussischen Armee aufgestellt wurden war der Fortbestand eines Regiments in dieser Phase nicht gesichert Einzelne Regimenter wurden ganz oder teilweise abgedankt und bei Bedarf wieder vergrossert oder neu aufgestellt Von der Mitte der 1650er Jahre bis 1688 wurden uber 75 Regimenter aufgestellt und wieder aufgelost 32 Die Verstetigung der Regimenter zu dauerhaften militarischen und sozialen Einheiten war ein langerer Prozess 33 Auch in der Militarverfassung blieben noch lange traditionelle Elemente neben dem kleinen Stehenden Feldheer erhalten So gab es weiterhin Lehensaufgebote und bauerliche Milizen die zum Landesschutz aufgeboten wurden 17 Dieses Mittel wurde aber nur noch in besonders schwerwiegenden Situationen wie zum Beispiel beim Einfall der Schweden in die vom Militar entblosste Mark Brandenburg in den Jahren 1674 1675 so angewandt Ebenso 1661 und 1663 wurden die neumarkischen Lehnpferde vom Kurfursten gefordert 34 Auch bei den Stadten deren Verteidigungsrechte zunehmend geschmalert Dies betraf die Befestigung der Stadte die Einrichtung stadtischer Zeughauser oder die Stellung stadtischer Geschutzmeister Auch diese wurden der neuen monarchischen Ordnung unterworfen Sozio demographische Entwicklung Bearbeiten Aus den improvisierten Truppen der 1640er und 1650er Jahre entwickelte sich allmahlich eine Art stehendes Heer Dieses war allerdings vom Charakter her noch immer ein Soldnerheer das sich aus Soldaten unterschiedlicher Herkunft rekrutierte So waren 1681 im Regiment Kurfurstin von 1105 Angehorigen der Mannschaftsdienstgrade Vertreter aus Preussen Pommern Sachsen Westfalen Schlesien der Mark ferner 36 Danen 83 Schweden 47 Polen 15 Bohmen 8 Ungarn und andere eingeschrieben Solche Erscheinungen erklaren sich aus den Kriegsfolgen Das eigentliche Ziel Friedrich Wilhelms war es aber zu einer homogenen Armee aus Landeskindern zu kommen Weitere sozio demographische Merkmale des damaligen Truppengefuges um 1680 waren 35 Die Masse der Soldaten war zwischen 20 und 30 Jahre alt Von den Alteren hatten Einzelne bis zu uber 30 Jahre gedient Verheiratet waren nur die Wenigsten Die berufliche Herkunft war im Grund ein Querschnitt der Bevolkerung die Soldaten stammten aus allen Schichten und Berufen Die Unterbringung in Privatquartieren auf dem Land meist weit verstreut machte einen regelmassigen Exerzierdienst unmoglich Einzelne der Ausgedienten fanden in der Spandauer Blessiertenkompanie ein Auskommen Militareinsatze Bearbeiten Ansichten der Kurbrandenburgischen Armee im Einsatz nbsp Ubergang uber das Kurische Haff 1679von Matthaus Merian d J 1687 nbsp Die legendare Jagd uber das Kurische Haffvon Brissar 1679 nbsp Ubergang uber das Kurische Haff 1679von Wilhelm Simmler um 1891 nbsp Landung der Brandenburger auf Rugen am 13 September 1678 nbsp Landung des Kurfursten auf Rugen Hermann Kretzschmer Ol auf Leinwand Deutschland um 1862 nbsp Beschuss der anlandenden Brandenburger durch schwedische Artillerie am 23 September 1678 bei Neukamp von Jan Luiken nbsp Das Kurland Regiment bei der Zweiten Belagerung von Ofen 1686 hier der Tod des Prinzen Alexander von Kurland Richard KnotelDie Jahrzehnte nach dem Dreissigjahrigen Krieg waren in Nordeuropa eine Zeit heftiger kriegerischer Konflikte die vornehmlich von Schweden bestimmt wurden In diesem gefahrvollen Umfeld erwies sich das wachsende Heer Brandenburgs als unverzichtbar 36 Grosse Teile des Heeres befanden sich daher in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts langer fernab der eigenen Territorien auf den damaligen europaischen Kriegsschauplatzen Da die kontinentale Mittellage Brandenburg Preussens dazu fuhrte dass das Land standig mit den politischen Absichten der anderen europaischen Machte in Beruhrung kam musste die Staatspolitik regelmassig darauf reagieren und Bedrohungssituationen abwenden Neben der schwedischen Armee waren zeitweise polnische Osmanische oder franzosische Armeen die Gegner im Feld Vom Grossen Kurfursten personlich gefuhrt besiegten 8500 Brandenburger und 9000 Schweden 40 000 Polen in der Schlacht bei Warschau Dabei tat sich die brandenburgische Armee das erste Mal als militarische Truppe in der europaischen Offentlichkeit hervor In diesem Krieg erlangte Friedrich Wilhelm im Vertrag von Oliva im Jahre 1660 die Souveranitat im Herzogtum Preussen Es folgten weitere Kriegseinsatze im Turkenkrieg von 1663 1664 in Ungarn und im Hollandischen Krieg am Rhein Friedrich Wilhelm und sein Feldmarschall Derfflinger schlugen 1675 die schwedische Armee im Schwedisch Brandenburgischen Krieg in der Schlacht von Fehrbellin Anschliessend vertrieb die kurfurstliche Armee die Schweden aus Deutschland und spater aus Preussen wahrend der Jagd uber das Kurische Haff von 1678 Diesen Siegen verdankte Friedrich Wilhelm seinen Beinamen Der Grosse Kurfurst Daruber hinaus bedeutende militarische Einzelereignisse im Zeitraum von 1674 bis 1678 waren die Schlacht bei Turkheim der Pommernfeldzug von 1675 76 der Bremen Verdener Feldzug die Belagerung von Stettin die Schlacht bei Warksow die Invasion Rugens die Belagerung von Stralsund Wahrend die Armee in den 1660er Jahren eher als Kontingentarmee und Hilfskraft starkerer Armeen eingesetzt wurde so zum Beispiel in Ungarn im Kampf gegen die Osmanen stieg ihr militarischer Wert in der Betrachtung der Zeitzeugen stetig an Mit Anwachsen der generellen Armeegrosse wuchs auch die Grosse der fur einen Feldzug mobilisierbaren Truppen an In den Gefechten der 1670er Jahren am Rhein und in Norddeutschland nahmen mehrfach 20 000 Kombattanten der kurbrandenburgischen Armee teil Im Vergleich dazu erreichten westeuropaische Armeen wie die franzosische hollandische oder kaiserliche Armee in den Schlachten dieser Zeit Kampfstarken von 30 000 bis zu 40 000 Mann In den 181 Jahren von 1626 bis 1807 fanden mindestens 4000 Kampfhandlungen mit Beteiligung der preussisch brandenburgischen Armee statt Darunter waren 270 Belagerungen oder Verteidigungen eines festen Platzes die sich auf 210 Truppenverbande der Stammliste von 1806 verteilten Bis 1715 uberwiegen die Belagerungen vor Schlachten und Gefechten Spater nahm der Kampf im freien Feld eine hohere Bedeutung ein Die Regimenter mit den meisten Kampfen hatte das Husarenregiment H 8 mit 537 Kampfhandlungen gefolgt vom Husaren Regiment H 2 mit 482 Kampfhandlungen und dem Husaren Regiment H 5 mit 395 Kampfhandlungen 37 Die Armee gewann die deutliche Mehrzahl ihrer Kampfhandlungen in dieser Zeit Festungswesen Generalstab Taktik Ausbildung und Ausrustung Bearbeiten Uniformenkunde nach Zeichnungen von Richard Knotel im Zeitraum von 1675 bis 1700 nbsp Trabantengarde um 1690 ab 1692 Garde du Corps nbsp Artillerist um 1690 nbsp Truppen in den 1680er Jahren nbsp Reiter um 1700 nbsp Dragoner um 1700 nbsp Schlacht bei Fehrbellin 1675 nbsp Grenadiere um 1698Der Staat richtete auf seinem Territorium 24 Feste Platze ein die standige Garnisonen die der Armee unterstanden unterhielten Diese waren 1688 38 Altmark Festung Magdeburg Herrschaft Cottbus Festung Peitz Hochstift Halberstadt Festung Regenstein Hinterpommern Festung Kolberg Burg Draheim Peenemunder Schanze Kurmark hier ohne Uckermark Stadtbefestigung Frankfurt Oder Festung Spandau Neumark Festung Kustrin Festung Driesen Herzogtum Preussen Festung Gross Friedrichsburg Festung Memel Festung Pillau Uckermark Festung Locknitz Festung Oderberg Westfalen Burg Altena Festung Duisburg Festung Hamm Festung Herford Zitadelle Kalkar Festung Lippstadt Festung Minden Festung Sparrenberg Festung WeselZum Generalstab gehorten 1657 sieben Personen Dies waren Generalfeldmarschall von Sparr Generalkriegskommissar von Platen Generalmajor Joachim Rudiger von der Goltz der Generalproviantmeister der Generaladjutant Balthasar von der Goltz und der Generaladjutant von Brandt Es folgte eine numerische Ausweitung des Generalstabs 1675 gehorten zum Generalstab insgesamt 28 Armeeangehorige darunter der Generalfeldmarschall Georg von Derfflinger der General der Kavallerie Landgraf von Hessen Homburg die Generalleutnants von Goltz und Herzog von Holstein die Generalmajore Joachim Ernst von Gorzke Alexander von Spaen Palnitz Gotzen Marcus von der Lutcke Ludwig von Beauveau und der Kurprinz ein Generalquartiermeister drei Generaladjutanten ein Generalauditeur ein Generalproviantmeister ein Rat und Kommissar ein Kriegskommissar ein Generalquartiersmeisterleutnant ein Generalauditeurleutnant ein Feldarzt ein Ingenieur ein Kassierer ein Feldapotheker ein Feldscherer ein Baumeister ein Kondukteur Durch Verbesserung der taktischen Ausbildung und Bewaffnung nach dem Vorbild der franzosischen niederlandischen schwedischen und kaiserlichen Armee wurde das brandenburgische Heer auf den neuesten Stand der europaischen Kriegstechnik gebracht Die Piken wurden ausgemustert und die unhandlichen Luntenschlossgewehre der Infanterie wurden durch leichtere schneller feuernde Steinschlossgewehre ersetzt Bei der Artillerie wurde ein Standardkaliber eingefuhrt damit Feldgeschutze flexibler und effizienter eingesetzt werden konnten Die Grundung einer Kadettenschule fur Offiziersrekruten war ein wichtiger Schritt hin zu einer standardisierten Ausbildung der Offiziere Bessere Lebens und Versorgungsbedingungen von Soldaten und Versehrten sorgten fur eine stabilere Befehlsstruktur Durch diese Neuerungen wurde zugleich der Zusammenhalt und die Moral der niederen Dienstgrade gestarkt Dies zeigt sich an der geringen Anzahl von Deserteure in den 1680er Jahren 39 Die Ausbildung erfolgte nach niederlandischem und schwedischem Reglement Ein erster Schritt zur schulmassigen Erziehung des jungen Offiziersnachwuchses erfolgte durch die 1653 fur bis zu 30 Kadetten eingerichteten Ritterakademie zu Kolberg Einer der beruhmtesten Vertreter dieser Aufbaudekaden des ausgehenden 17 Jahrhunderts war der oberosterreichische Bauernsohn Georg von Derfflinger der zum Reichsfreiherrn und zweiten Generalfeldmarschall der Kurbrandenburgischen Armee aufstieg Nach seinem Eintritt in die Kurbrandenburgische Armee 1654 baute er vor allem die Kavallerie als eigene Truppengattung auf 40 Ausserdem nahm er Einfluss bei der Herausbildung eines neuen nicht mehr auf Soldnertum basierenden Soldatengeistes und einer leistungsfahigen Wehrverwaltung Das Offizierskorps pragte er durch Anerziehung eines immateriellen Ehr und Pflichtgefuhls und einer empfundenen Treuepflicht gegenuber dem Landesdienst uber den Militardienst hinaus Eine weitere pragende Personlichkeit der fruhen preussischen Armee war der erste brandenburgische Generalfeldmarschall Otto Christoph von Sparr Dieser kummerte sich vor allem um die Artillerie und das Pionierwesen 41 Die Kanonen waren schwer unbeweglich und wenig leistungsfahig Vor allem reduzierte er die grosse Zahl der verschiedenen Kaliber bei den Geschutzen Ausserdem veranlasste er die Bildung eines besonderen Artillerietrain mit dem die Beweglichkeit der Geschutze erhoht wurde Finanzierung Verwaltung und innere Verfasstheit Bearbeiten Die althergebrachte Regimentsordnung mit einem Regimentschef als Inhaber des Verbandes und der zugellosen Soldateska wirkte noch in den ersten Jahrzehnten nach Grundung des stehenden Heeres fort Da staatliche Strukturen und Versorgungseinrichtungen bis zum Ende des 17 Jahrhunderts nur gering entwickelt waren galt auch nach 1650 weiter das Prinzip des soldnerbasierten Kriegsunternehmertums Regimentsinhaber als private Unternehmer in herrschaftlichem obrigkeitlichem Auftrag wonach sich der Krieg von Krieg ernahrt Da es keine staatlichen Versorgungseinrichtungen gab breiteten sich die Soldnerheere wie Heuschreckenschwarme uber die besetzten Gebiete aus wobei nicht zwischen Freund und Feind unterschieden wurde Nicht der Landesherr war der Anfuhrer der Armee sondern der General oder Obrist der als militarischer Fuhrer und Unternehmer zugleich auftrat Oft uber betrachtliches Eigenkapital verfugend das er fur die Anwerbung und Entlohnung der Soldner einsetzte galt ihm der Krieg als Geschaft 42 Der Obrist schloss mit den kriegfuhrenden Seiten eigenstandig Vertrage ab so genannte Kapitulationen und er wechselte die Fronten wenn dies opportun war Die zeitgenossischen Schilderungen der brandenburgischen Regimentschefs dieser Zeit vermittelten nur geringfugige Unterschiede zwischen einem Oberst der Armee und einen Rauberhauptmann Aus diesem strukturell bedingten verselbstandigten Soldnertum ergaben sich fur die Zentralgewalt erhebliche Nachteile Viele der strukturellen Probleme gingen von der Fuhrungsebene der Armee dem Offizierkorps aus und mussten von dort aus behoben werden Ausgehend von modernen Beurteilungskritieren war das soldatische Niveau der damaligen Offiziere niedrig Die Offiziere und Generale untereinander duellierten sich uberfielen sich untereinander stachen sich tot ohne dass der Kurfurst wirkungsvoll intervenieren konnte und eine Meuterei der Obersten auch fur den Landesherren zur Gefahr werden konnte Problematisch war auch das Schuldverhaltnis des Kurfursten gegenuber seinen Obristen Aufgrund der finanziellen Engpasse der kurfurstlichen Kasse gingen die Obristen im Kriegsfall wie zum Beispiel im Zweiten Nordischen Krieg in Vorkasse Der Kurfurst konnte daher deren Autonomie nicht beschranken 43 Zunachst ging es dem Kurfursten darum die Offiziere und Generale von Spekulanten und Unternehmern in eine loyale und pflichtbewusste Truppe umzuwandeln Als Mittel hierfur suchten die kurfurstlichen Stellen vor allem das Vorrecht der Besetzung der Offiziersstellen und die autonome Gerichtsgewalt innerhalb der Regimenter den Obristen zu entziehen Der Machtkampf um die Besetzung der Offiziersstellen machte verschiedene Phasen durch Die Obersten wollten unbedingt das Ernennungsrecht behalten 1659 wurden sie dazu gezwungen in die Ernennungsurkunden den Passus aufzunehmen das sie ihre Offiziere nur nach Urteil und Recht entlassen 1672 erfolgte die Aufnahme des Passus dass es tuchtige fahige kriegserfahrene und dem Kurfursten gegenuber loyale Personen sein mussen Der Kurfurst hatte damit zumindest ein Verweigerungsrecht bekommen 44 Erst Friedrich Wilhelms Nachfolger Kurfurst Friedrich III hat nach dem Regierungswechsel 1688 das volle Ernennungsrecht erhalten Der geringen Disziplin in den Verbanden den Plunderungen und der Gewalt an der Zivilbevolkerung begegneten die Landesherren auf deutschem Gebiet durch Aufbau einer eigenen Administration und Reglements Die Regimenter wurden bis dahin wenig von der Administration gesteuert Dies anderte sich ab April 1655 als zwei Generalkriegskommissare bei den Truppen eingesetzt wurden die die finanziellen und materiellen Ressourcen der Armee uberwachen sollten Der eine war Klaus Ernst von Platen ein markischer Adliger und der andere Johann Ernst von Wallenrodt Beamte dieser Art hatte es schon in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts gegeben bis auf eine entscheidende Neuerung Sie waren nicht mehr an ein Regiment gebunden und traten stattdessen als Sachwalter der einzelnen Territorien auf Sie achteten auf die Besoldung Vollzahligkeit und generell auf die Erfullung der Kapitulationen der Obersten und Kapitane im Interesse des Landesherren Dieses System der lokalen Kriegskommissare entwickelte sich zur zentralen Militarverwaltungsbehorde mit standigen Beamten Es bildete sich eine Aufgabenteilung zwischen dem Oberbefehlshaber dem Generalfeldmarschall und dem Generalkriegskommissar heraus die nicht ohne Spannungen war weil sie die Selbstandigkeit der obersten Militars beschnitt 45 Nach 1679 wurde die Zustandigkeit des Generalkriegskommissariats unter Leitung von Joachim von Grumbkow auf das gesamte Territorium der Hohenzollern ausgeweitet Dabei ubernahm es nach und nach die Funktion der standischen Beamten die traditionell die Aufsicht uber Militarsteuern und disziplin vor Ort hatten Um 1688 beim Tod des Kurfursten waren Generalkriegskommissariat und die Amtskammer noch relativ kleine Institutionen Diese wurden aber in der Zeit danach ausgebaut und mit ihrer Hilfe der brandenburgische Zentralstaat weiter gegenuber den Standeinstitutionen gefestigt Wie in allen anderen Armeen stand die Rangordnung nicht von vornherein fest sondern bildete sich allmahlich aus analog der Beseitigung des Regimentsverbandes 1684 folgte die Verordnung dass der Rang ausschliesslich durch das Dienstalter bestimmt wird Die monarchische Militargesetzgebung begann die Kapitulationen zu verdrangen und sich uber die einzelnen Vertrage mit den Obersten zu legen Die dauerhafte Sicherung der Finanzierung der Armee blieb der wichtigste Baustein auf dem Weg zum Stehenden Heer In Brandenburg fand sich kein militarischer Unternehmer wie etwa Wallenstein der im grossen Stil auf eigene Rechnung Truppen anwerben konnte Der Landadel war selbst vom allgemeinen Niedergang betroffen Niemand konnte mit Eigenkapital Kompanien oder gar Regimenter aufstellen Daher blieb der Kurfurst abhangig von den Subsidien fremder Machte und den Bewilligungen der Stande 46 Um das Heer als Grundlage aussenpolitischer Mitsprache im Frieden zu erhalten musste Kurfurst Friedrich Wilhelm die dem Stehendem Heer und dem sich in ihm zuerst verkorpernden gesamtstaatlichen Denken widerstrebenden Landstande zum Unterhalt standiger Garnisonen und zur Steuerbewilligung zwingen Den grossten Anteil an der Finanzierung der Armee hatten die Stande da diesen das Steuerbewilligungsrecht zustand Muhsam musste der Kurfurst auf Landtagen den Standen die Zahlungen abringen Stehendes Heer und landstandische Rechte liefen einander entgegen und waren doch eng aufeinander angewiesen denn ohne Sicherheit und ohne den Schutz von Leben und Eigentum konnte sich kein Aufschwung entfalten Im traditionellen Stammland Brandenburg gelang das ohne grossere Probleme Die 1641 aufgestellten Regimenter wurden jeweils nur jahrlich von den Standen bewilligt Im Landtagsabschied vom 21 April 1643 waren hierfur 118 000 Taler vorgesehen Dieses Verfahren wurde so bis 1652 fortgefuhrt Auf dem Landtagstreffen vom 5 August 1653 gelang es dem Kurfursten im Landtagsabschied Steuern in Hohe 530 000 Talern jahrlich bei einer Laufzeit von sechs Jahren fur den Unterhalt der Truppen bewilligt zu bekommen Damit wurde im Wesentlichen das Prinzip der Truppenhaltung in Friedenszeiten anerkannt Faktisch datiert die Institution des Miles Perpetuus Stehenden Heeres von daher 46 Probleme bereiteten vor allem die Stande in Preussen Die preussischen Stande lehnten sich stark an die polnische Krone an und orientierten sich am polnischen Adel und dessen Freiheiten Der Kurfurst drohte mit militarischen Exekutionen ahnlich einer Reichsexekution und Einmarschen in das Herzogtum um seine Forderungen durchzusetzen Nach dem Konigsberger Aufstand und unter Einsatz von Gewalt stimmten die preussischen Stande den neuen Prinzipien unter Fuhrung eines zentralen Staats und einer gesicherten Finanzierung auf Basis eigener Finanzverwaltungsstrukturen zu Erst danach war die dauerhafte Aufstellung eines Heeres in Brandenburg Preussen gesichert 47 Mit der Einfuhrung der Akzise 1676 konnten sicherere Einnahmen generiert werden die der Kriegskasse zuflossen Die Stande hatten da schon stark an Einfluss verloren und auch die Landtage wurden nicht mehr einberufen Zusammenfassung Bearbeiten Die Phase der Herrschaftszeit von Friedrich Wilhelm kann als Ubergangszeit zum System des Absolutismus klassifiziert werden in denen in der Armee neue Strukturen eingefuhrt wurden und die Alten zunachst noch fortbestanden Wahrend der Regierung Friedrich Wilhelms erreichte die Armee zeitweise eine Friedensstarke von 7 000 und eine Kriegsstarke von 15 000 bis 30 000 Mann Der Armeeausbau erfolgte nicht linear und die uberkommenen Strukturen der Soldnerara wirkten weiter fort Die Armee wurde wahrend der Regierungszeit von Friedrich Wilhelm zu einem wichtigen Instrument bei der Transformation der Personalunion der Hohenzollerlanden in eine Realunion und ebenso bei der Durchsetzung des Absolutistischen Standestaats 1688 betrugen die Militarausgaben bei einer Heeresstarke von 30 000 Mann und einer Einwohnerzahl von 1 1 Millionen Einwohner 1 62 Millionen Taler bei einem Staatsgesamthaushalt von 3 3 Millionen Talern Der Militaranteil an den Staatsausgaben lag folglich bei 50 Prozent Der Grosse Kurfurst hinterliess eine auf den Anfangen einer zentralistischen Militar und Finanzverwaltung ruhenden Armee Erste Schritte zur Einbindung des Adels in die Armee wurden eingeleitet 48 Das Offizierkorps bestand im Jahr 1688 aus 1030 Offizieren rekrutiert aus uberwiegend dem einheimischen Adel und rund 300 hugenottischen Offizieren 49 Die Rechte und Bereicherungsmoglichkeiten der Obristen die im Dreissigjahrigen Krieg als autonome Militarunternehmer in Erscheinung getreten waren drastisch beschnitten Stand die brandenburgische Armee um 1640 in militarischer Hinsicht weit hinter der Bayerischen oder Hessischen Armee zuruck so war um 1688 die Armee die starkste im Reich nach derjenigen des Kaisers und in etwa so gross wie die danische Armee 50 Kurfurst Friedrich Wilhelm setzte zusammengefasst wesentliche Prinzipien der Kurbrandenburgischen Armee gegenuber der althergebrachten Ordnung durch 51 Zentrale Personalverwaltung durch den Staat uber die bestellten Kriegskommissare Anciennitatsprinzip bei Beforderungen landesherrliches Musterungsrecht landesherrliche Militargesetzgebung uber die Kanzlei des KurfurstenUnter Kurfurst und Konig Friedrich I 1688 1713 BearbeitenVermietung der Truppen an England und Holland Bearbeiten 1688 ubernahm der Nachfolger des Grossen Kurfursten Friedrich III die Regierung uber Brandenburg Preussen Die bereits aufgebauten Grundprinzipien des Vorgangers wurden weitergefuhrt und im militarorganisatorischen Bereich anderte sich in der Regierungszeit von Friedrich I wenig Zwischen 1688 und 1713 befand sich der Staat Brandenburg Preussen bis auf eine vierjahrige Friedenspause im Krieg mit Frankreich Dabei kampften die Regimenter auf allen Kriegsschauplatzen weil es als Reichsstand dazu verpflichtet war Bei Beginn des Reichskrieges mit Frankreich 1688 im Pfalzischen Erbfolgekrieg ordnete Kurfurst Friedrich III erstmals an dass zum Mannschaftsersatz neben der Werbung durch einzelne Regimenter auch seine lokalen kurbrandenburgischen Landesbehorden innerhalb des Reichs einen Teil der Rekruten aufzubringen haben Seither erganzte sich die Armeemannschaft mehrheitlich durch zwangsrekrutierte Inlander und weniger durch geworbene Auslander 52 Nach dem Frieden von Rijswijk wurde aufgrund von finanziellen Engpassen die Halfte der Armee entlassen 53 Im Jahr 1701 kronte sich Friedrich III zum Konig in Preussen Dies hatte zur Folge dass seine Armee seitdem koniglich preussisch und nicht langer kurbrandenburgisch hiess Der Name Preussen ging im Laufe des 18 Jahrhunderts auf den gesamten inner und ausserhalb des Reichs gelegenen brandenburg preussischen Staat uber Der Preis den Preussen fur die kaiserliche Anerkennung der Standeserhohung zu zahlen hatte war die Teilnahme am Spanischen Erbfolgekrieg Vor dem Hintergrund leerer Kassen betrieben die Minister in Berlin einen gesteigerten Soldatenhandel im Tausch gegen Subsidien die als zusatzliche Gewinne der prunkvollen Hofhaltung Friedrichs zugefuhrt wurden Der Spanische Erbfolgekrieg war geradezu ein Hohepunkt der Subsidienpolitik In Subsidienvertragen verpflichtete sich der ausleihende Landesherr gegen eine finanzielle Vergutung fur einen festgelegten Zeitraum der zumeist uber die Dauer des Krieges hinausreichte ganze militarische Einheiten einem anderen Landesherrn zur freien Verfugung im Rahmen selbstandig vom Entleiher geplanter Operationen zu uberlassen 54 Wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges teilte Friedrich I seine Truppen an die verschiedenen Kriegsschauplatze auf 5 000 Mann wurden in die Niederlande geschickt 8 000 Soldaten nach Italien Die preussischen Truppen nahmen unter anderen an den Schlachten von Hochstadt Ramillies Turin Toulon und Malplaquet teil Die preussische Armee hatte insbesondere in der Schlacht von Malplaquet 11 September 1709 sowie bei der Belagerung und Einnahme von Aire an der Lys Pas de Calais 12 September bis 2 November 1710 schwere Verluste erlitten Infolge der langen Kriegsphase verfugten die preussischen Provinzen offenbar kaum mehr uber Wehrfahige In der Regel wurden keine Rekruten mehr aus den einzelnen Provinzen gestellt sondern die Stande leisteten nur noch Zahlungen und die Aushebung der Truppen erfolgte durch die Militars selbst oder durch vertraglich vereinbarte Ubernahme ganzer Einheiten von anderen Landesherren 55 Einzelne Teile der Armee beteiligten sich insgesamt an 56 Gefechten wahrend des Krieges in Italien und an der Rheinfront Durch die vielen Kampfe verbesserte sich die Kampfkraft der Armee Sie lernte als Verband verschiedene Kampfarten wie zum Beispiel den Festungskampf Schon zu der Zeit hatten die preussischen Truppen einen sehr guten Ruf So hielt Prinzen Eugen die preussische Infanterie fur die beste Infanterie Europas 56 57 Disziplinierung und Drill Bearbeiten Die Aussenwirkung der Armee wandelte sich um 1700 drastisch weg von einer gering disziplinierten und buntcheckigen Truppe hin zu einem gleichformig wirkenden Gesamtkorper in der alle Unterschiede verschwinden Angestossen wurde dies durch die ubergeordnet stattfindende Gesellschaftstransformation die durch eine staatlich gesteuerte umfassende Sozialdisziplinierung gekennzeichnet ist Eine Vielzahl von Disziplinierungstendenzen setzte ein die nicht mehr nur oberflachlich wirkten sondern auf alle gesellschaftlichen Bereiche und den Menschen selbst abzielten Die sich langsam entwickelnde politische Ordnung sollte durchgesetzt disziplinierte Verbundenheit im Staatswesen sollte geschaffen werden Der Soldat soll schanzen der Adel soll arbeiten der Untertan gehorchen der Staatsbeamte uneigennutzig die Regierungs und Verwaltungsgeschafte fuhren der Mensch soll mit seinem Verstand die Gefuhle besiegen Alle mussen arbeiten 58 In dem Rahmenprozess der gesamtgesellschaftlichen Disziplinierung wurde Furst Leopold von Anhalt Dessau als Chef des preussischen Korps im Spanischen Erbfolgekrieg ein bedeutender Akteur fur die preussische Armee Er spielte eine ahnliche Rolle fur die Preussische Armee wie Prinz Eugen fur die Kaiserliche Armee Als Verfechter der Infanterie bewirkte er bei seinen Truppen durch einen neuen Drill und weitere organisatorische Anderungen deutliche Leistungssteigerungen Die Situation in den Truppen war damals von einer allgemeine Laxheit der Dienstauffassung im adligen Offizierkorps ausserhalb der Schlacht gekennzeichnet Diese folgten dem Bild des Honnetete homme aus Frankreich Die Offiziellen aus Preussen versuchten eine andere Mentalitat und Dienstauffassung durchzusetzen Statt Kavaliere sollten die Offiziere Funktionare Praktiker und Drillmeister sein 59 Bedingt durch die fruhe Autonomie der Regimentsinhaber war die Ausstattung der Armee hochst unterschiedlich und jedes Regimenter exerzierte nach eigenem Reglement Ein organisiertes Chaos war die Folge Demgegenuber lag die zeitgemasse Idee zugrunde dass die Soldaten zu einem disziplinierten Truppenkorper geformt werden sollten in dem jeder Schutze mit der gleichen Prazision und Geschwindigkeit seine Waffe trug lud und abfeuerte Dieses gleichformige Handeln im Verband war noch nicht fest verankert und minderte die Leistungsfahigkeit des Truppenkorpers im Einsatz Vereinheitlichung wurde zur Maxime der Reorganisationen des Kurprinzen und des Fursten Leopold von Anhalt Dessau Durch die Einfuhrung der Steinschlossgewehre und die Ablosung der Haufenheere durch die Linientaktik im vorangegangenen Jahrhunderts stiegen auch die technischen Moglichkeiten Hochste Prazision und Schnelligkeit des Ladevorgangs und ein geregelter Exerzierschritt nach Takt und Tempo wurden die wirksamsten Mittel zur Verbesserung der Kampfkraft der Infanterie im Gefecht Furst Leopold fuhrte um 1700 den eisernen Ladestock bis dahin aus Holz ein Der eiserne Ladestock ermoglichte ein schnelleres und sicheres Laden Um den Ladestock entwickelte Leopold zunachst fur sein Regiment ein Exerzierreglement das zur Grundlage einer Heeresreform wurde Das Exerzieren spielte sich nun folgendermassen ab Zunachst wurden die Griffe geubt Dann wurde zugweise und divisionsweise gefeuert Dann wurde unter langsamem Vorrucken in gleicher Weise gefeuert ebenso im Zuruckgehen Zum reibungslosen Funktionieren dieses Uhrwerks gehorte eine weitere Neuerung Leopolds der Gleichschritt Er gewahrleistete dass alle Soldaten einer Einheit stets gleichauf mit ihren Kameraden manovrierten und exakt zur gleichen Zeit ihre Position in der Formation einnahmen Aufgrund des besonders harten und intensiven Drills der preussischen Soldaten waren diese zu Bewegungen auf dem Gefechtsfeld fahig die andere Armeen in Unordnung gebracht hatten Auch hatte Furst Leopold erkannt dass der taktmassige Marschschritt das Feuern aus der Bewegung heraus ermoglichte Das konzentrierte Pelotonfeuer fuhrte Leopold ebenso ein Ziel der regelmassigen Trainingsmassnahmen im preussischen Korps war die Erlangung der absoluten Feueruberlegenheit der dunnen Infanterielinien im Gefecht gegenuber der feindlichen Heereslinie Beweglichkeit und Feuergeschwindigkeit wurden von den Offizieren mit der Uhr in der Hand uberpruft Das Training erreichte das die Feuergeschwindigkeit der einzelnen Pelotons auf drei Salven pro Minute anstieg 60 wahrend osterreichische oder russische Verbande nur auf zwei Schuss in der Minute kamen Die erhohte Beweglichkeit und die schnelle Schussfolge ermoglichte eine Veranderung der Taktik Waren die Schutzenlinien fruher mit bis zu sechs Gliedern aufmarschiert reduzierten die Preussen dies auf bis zu drei Kompanien Der preussische Drill bewirkte das den Soldaten jede Eigeninitiative abtrainiert wurde bis sie maschinengleich auch unter den grossten Belastungen funktionierten Unterstutzung in seinen Bemuhungen erhielt Prinz Leopold von Anhalt vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm der mehrfach in die Kriegsgebiete reiste und die dortigen Truppen inspizierte Beide freundeten sich an Anders als der amtierende Konig der das Militarwesen durch Generalfeldmarschall von Wartensleben leiten liess war der Kronprinz und spatere Konig Friedrich Wilhelm ganz und gar militarisch gepragt Er betatigte sich bereits seit dieser Zeit im Militarwesen und forderte die innere Entwicklung der Armee in den Bereichen Ausbildung Uniformierung und Organisation Als Friedrich Wilhelm 1709 die Feldtruppen auf dem Kriegsschauplatz in Brabant zum zweiten Mal besuchte hat er die Infanterieregimenter im Beisein der alliierten Generale Marlborough und Prinz Eugen unter anderem nach der Dessauischen Methode vorexerzieren lassen Beide verstanden allerdings nicht die Sinnhaftigkeit des Tuns des zukunftigen Konigs der sich ganz mit seinem preussischen Korps umgab und pausenlos Exerziergriffe und Gewehrgriffe ubte 1729 fuhrte schliesslich Konig Friedrich Wilhelm I Leopolds Neuerungen in der gesamten preussischen Armee ein Neben der typischen Exerzierschule die in Erscheinung trat wirkte die begonnene militarische Kleinarbeit auf allen Gebieten des Heereslebens unter dem Gesichtspunkt der Vereinheitlichung Alles wurde in der ersten Dekade des 18 Jahrhunderts bis ins kleinste von oben vorgeschrieben die Bekleidung die Ausrustung uberhaupt der gesamte Ausbildungs und Feldbetrieb das Meldewesen die Lagerordnung bis zum Aufstellen der Latrinen und die Waffenpflege Fur die Einhaltung der gegebenen Befehle wurden die Offiziere verantwortlich gemacht Die Soldaten wurden fortan einheitlicher gekleidet Eine uniforme Kleidung brachte mehrere Vorteile Erstens erfullte die Uniform die Soldaten mit einem gewissen Korpsgeist Zweitens war es leichter Freund und Feind zu unterscheiden Drittens wurde die Einkleidung der Soldaten durch die Massenanfertigung gunstiger In der preussischen Armee dominierte als Grundfarbe Blau Das erste preussische Exerzierreglement wurde 1702 erlassen Durch solche einheitliche Reformarbeit im Detail wollten Friedrich Wilhelm und sein Unterstutzer Leopold von Anhalt die Truppen zu einem absolut willfahrigen gleichformig funktionierenden Instrument formen Der Kronprinz erarbeitete in dieser Zeit ein Armeeprogramm das er nach Amtsantritt umsetzte Neben einer Heeresvermehrung wollte er den verbliebenen Ruckstand zu den grossten Heeren durch eine bessere Ausbildung beseitigen Er entwickelte die Idee der preussischen Verwaltung und Disziplin weiter zum preussischen Drill 61 Dieser wurde zu einer Tradition des preussischen Militarwesen und zur Grundlage der Klischeevorstellung vom blind gehorsamen preussischen Soldaten Militargerichtswesen Bearbeiten Das fruhneuzeitliche Militargerichtswesen als Sonderjustiz setzte sich aus der Kriegsgerichtsbarkeit beziehungsweise der Kriegsgerichtsordnung und dem Kriegsrecht beziehungsweise der Militargesetzgebung zusammen Im 17 Jahrhundert wurde beim Militargerichtsverfahren unterschieden zwischen Unter oder Regimentsgericht Garnisonsgericht Standgericht und Ober oder Generalkriegsgericht Die Gerichtshoheit lag noch bei den Regimentsobersten und nicht beim Landesherren den Kurfursten Zwar gab es seit dem 2 September 1656 ein Kurfurstliches brandenburgischen Kriegsrecht das 1673 erneuert wurde Eine Gerichtsordnung wurde aber nicht erlassen 62 So gab es bis 1712 keine einheitlichen Bestimmungen uber die Kriegsgerichtsbarkeit sondern nur eine gewohnheitsmassig entwickelte Gerichtsverfassung und Prozessordnung 1712 erliess Friedrich I eine Kriegsgerichtsordnung Mit der kurfurstlichen Verordnung vom 27 April 1692 wurde unter der Aufsicht Eberhard von Danckelmanns ein Militargericht in kirchlichen Angelegenheiten des Militars gegrundet Das geistliche Militargericht blieb von der militarischen Fuhrung unabhangig und starkte die kurfurstliche Kontrolle uber die Armee um eine weitere Instanz Neben grundsatzlichen Regelungen schrieb es schriftliche Instruktionen fur den Umgang der Feldprediger mit den Soldaten fest Als unabhangige Kontrollinstanz war das Konsistorium dafur zustandig dass die Inhalte der Kriegsartikel Militargesetze von den Soldaten auch tatsachlich eingehalten wurden und die Disziplin der Soldaten gehoben wird 63 Die Kriegsgerichtsbarkeit der Armee verstarkte die soziale Militarisierung bedeutend Die Kriegsgerichte besassen die Zustandigkeit nicht nur fur die noch nicht gezogenen Enrollierten sondern auch fur die Familien der Soldaten und die Gesinde der Offiziere In den Stadten war ein grosser Prozentsatz der Bevolkerung von der Kriegsgerichtsbarkeit umfasst 64 Die Kriegsartikel der schwedischen Konige Gustav II Adolf von 1621 und Karl XI von 1683 galten als fortschrittlich so dass sich viele Landesherren als auch 1656 der Kurfurst Friedrich Wilhelm die fruh burokratisierte Struktur des schwedischen Militarrechts zum Vorbild nahmen 65 Die Kriegsartikel oder auch Artikelbriefe vom 2 September 1656 haben mit Abwandlungen rund 200 Jahre in Brandenburg Preussen Geltung gehabt und dienten als Grundlage fur die preussische Militarstrafgesetzgebung seit Friedrich Wilhelm I jedoch nur noch fur die Unteroffiziere und Mannschaften 66 Die drei darauffolgenden Modifikationen der preussischen Artikelbriefe erfolgten 1673 am 12 Juli 1713 und am 31 August 1724 und bis 1870 folgten sieben weitere Modifikationen In der Modifikation von 1673 umfasste das brandenburgische Kriegsrecht insgesamt 19 Titel und 91 Paragraphen Gemass 91 der brandenburgischen Kriegsartikel von 1673 mussten alle Kriegsartikel jedem Regiment alle drei Monate vorgelesen werden 67 1712 wurde eine Kriegsgerichtsordnung eingefuhrt Dieser lag ebenso wie bei den Kriegsartikeln das schwedische Vorbild die General und Obergerichtsordnung zu Grunde Als Schlussstein zum Militarrecht trat das Dienstreglement vom 1 Marz 1726 hinzu Dieses Reglement enthielt die Gesetze zu den Offizieren wahrend die Kriegsartikel fortan nur fur die Mannschaften und Unteroffiziere galten Weitere kurfurstlich konigliche Regelungen aus der Zeit um 1670 bis 1720 betrafen die Verpflegungsordonnanz ein Einquartierungsreglement ein Enrollierungsreglement die Aufstellung einer Rang und Quartierliste Beforderungsregeln der Generale ein Marschedikt eine neue Musterordnung eine Uniformierungsregelung Werbeverbote fremder Heere und so weiter Das Generalkriegskommissariat hatte inzwischen den hochsten Einfluss gewonnen und entschied selbst in den Personalangelegenheiten der Offiziere wahrend die Generalitat bis 1700 ohne Einfluss auf die innere Entwicklung der Armee blieb Armeegrosse im Vergleich Bearbeiten Als der Konig Anfang 1713 starb war die Armee auf 40 000 Mann Heeresstarke angewachsen bei einer Gesamtbevolkerungszahl von 1 6 Millionen Einwohnern Zu diesem Zeitpunkt standen funf Regimenter mit knapp 4000 Mann in englisch hollandischem Sold 68 Die Armee hatte sich von ihrer Grundung als stehendes Heer 1644 bis 1713 etwa verzehnfacht Auch die Meisten der anderen Machte haben in dem Zeitraum ihre Armeestarken stark erhoht International gesehen war die absolute Kriegsstarke der Armee im Vergleich mit den anderen Spitzenarmeen in Europa im Jahr 1710 nicht sehr stark Die preussische Armee Abbildung Nummer 1 erreichte annahernd oder ubertraf numerisch die Hohe des sachsisch polnischen Kronheeres Abbildung Nummer 11 in Kriegszeiten des danisch norwegischen Heeres Abbildung Nummer 9 der Janitscharen des Osmanischen Reiches Abbildung Nummer 10 der portugiesischen Armee Abbildung Nummer 12 und sie erreichte auch annahernd die Starke der Spanischen Armee Abbildung Nummer 8 Deutlich starker war die schwedische Armee Abbildung Nummer 6 die russische Armee Abbildung Nummer 3 die englische Armee Abbildung Nummer 7 die hollandische Armee Abbildung Nummer 4 die Kaiserliche Armee Abbildung Nummer 5 und zuletzt die starkste Armee des Kontinents die franzosische Armee Abbildung Nummer 2 die rund neunmal so gross wie die preussische Armee war Rein numerisch war die preussische Armee damit die 11 grosste Armee des Kontinents 69 Das Wachstum der Streitkrafte in Europa hielt im gesamten 18 Jahrhundert an wobei die preussische Armee bis zur Jahrhundertmitte deutlich gegenuber den Spitzenarmeen aufschliessen konnte und fortan zu den starksten Armeen gehoren sollte Die Armee verfestigte in den 25 Jahren der Regierungszeit Friedrichs I weiter ihre Strukturen In dieser Zeit gewann die Armee erheblich an Aussenreputation bedingt durch ihr innovatives Ausbildungssystem das in einer deutlichen Leistungssteigerung gegenuber den anderen Armeen kumulierte Unter dem Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I 1713 1740 BearbeitenBesondere Bedeutung erlangte die Armee in der Regierungszeit des Soldatenkonigs Friedrich Wilhelm I 1713 bis 1740 Die Armee genoss Prioritat im sich nunmehr herausbildenden preussischen Staat der ohne Armee undenkbar wurde Bereits bei seinem Regierungsantritt 1713 veranderte Friedrich Wilhelm die Rangtabelle drastisch und privilegierte die militarischen Wurdentrager vor den Zivilen Anstelle des abgeschafften zivilen Oberkammerers fuhrte nun ein Generalfeldmarschall die Tabelle an Ihm folgten der Statthalter und die Generale der Infanterie Der Konig trug fortan nur noch Uniform 70 Am 4 Marz 1713 wurde die Miliz die eine Starke von 7 767 Mann hatte aufgelost Die Miliz die nur wochentlich am Sonntag exerzierte und daher kaum als militarische Einheit durchging hatte den militarischen Ansichten Friedrich Wilhelm I nicht entsprochen 71 Auch modisch folgte ein tiefer Schnitt zur Praxis seines Vorgangers Noch 1713 fuhrte der Konig den Soldatenzopf als Pflichtmode fur sein Heer ein und verbot das Tragen der Allongeperucke die sein Vater noch trug nbsp Preussische Rekrutierungsweise unter Friedrich Wilhelm I Darstellung von 1858In der Zeit als Kronprinz hatte Friedrich Wilhelm seine Grundprinzipien der Staatsfuhrung erarbeitet Preussen war unter der Fuhrung seines Vaters eine europaische Mittelmacht die keine eigenstandige Aussenpolitik betreiben konnte und nur gegen Hilfsgelder anderer Machte seine Armee unterhalten konnte Die Unterhaltung der Armee mit eigenen Mitteln zentraler Staatszweck Friedrich Wilhelms war allerdings nur durch die Umbildung des eigenen Staates moglich Mit dem Tode des Konigs Friedrichs I wurde durch seinen Nachfolger der gesamte Haushalt zusammengestrichen und die kostspielige Hofhaltung auf ein Minimum reduziert Die freigewordenen Finanzmittel wurden stattdessen der Armee zum Unterhalt zugefuhrt Das fuhrte wiederum dazu das nach der Beendigung des Spanischen Erbfolgekriegs und dem Wegfall der Subsidienzahlungen eben nicht mehr das halbe Heer reduziert werden musste so wie es alle anderen europaische Machte im Anschluss taten 72 Der Mannschaftsbestand des preussischen Heeres konnte bedingt durch finanziellen Zuflusse aus den Einsparungen der anderen Ressorts zwischen 1713 und 1715 um Sieben Regimenter verstarkt werden 73 Die Verstarkung geschah nach dem Prinzip der freien Werbung so dass jedes Regiment auf eigene Faust agierte und teilweise durch illegale Betrugereien seinen Rekrutenbedarf deckte Dieses Vorgehen sorgte fur schnelle Rekrutenbedarfsdeckung fuhrte aber gleichzeitig zu einer Massenflucht der dienstfahigen Bevolkerung in das nahe Ausland und zu einem Ansteigen der Desertionsrate Um den Aderlass an Bevolkerung und Wirtschaftskraft zu begegnen wurden eine Vielzahl von Massnahmen eingesetzt Zunachst versuchte der Konig durch angedrohte Bestrafung der Fluchtlinge der Entwicklung entgegenzuwirken Die brachte aber keine Besserung Am 9 Mai 1714 fuhrte der Konig per Dekret die allgemeine Dienstpflicht fur alle jungen Manner ein Zumindest de jure bestand damit eine allgemeine Wehrpflicht Diese blieb aber undurchfuhrbar da der Entwicklungsstand des fruhneuzeitlichen Staatswesens noch zu gering war und eine Uberforderung der feudal standischen Gesellschaft nach sich zog Um die Desertionsrate zu begrenzen erteilten offizielle Stellen zunehmend Urlaubsscheine fur die Dienstverpflichteten Dies brachte dann tatsachlich ab Mitte der 1720er Jahre Verbesserungen mit sich Nach und nach verzichteten die verantwortlichen Stellen auf inlandische Werbungen Stattdessen wurde vermehrt im Ausland Werbungen durchgefuhrt die den Rekrutenbedarf zu einem Anteil von 30 Prozent deckten Betroffene Gebiete waren die anderen Staaten im Heiligen Romischen Reich Polen Russland Sudosteuropa und Irland 74 Die anderen Staaten wehrten sich gegen das Vorgehen Preussens und erliessen Werbeverbote Ausdrucklich wurden die Menschen aufgefordert beim Heranrucken preussischer Rekrutierungstrupps die Sturmglocken zu lauten Kurhannover erliess am 14 Dezember 1731 folgenden Verordnung Preussische und andere Werber sollen als Strassen und Menschenrauber Storer des Landfriedens und Verletzer unserer Hoheit traktiert und wenn sie schuldig befunden werden am Leben gestraft werden Wer einen preussischen Werber tot oder lebendig einliefert erhalt aus der Kriegskasse funfzig Taler CBL Bd III 102 104 75 nbsp Inspektion von Rekruten der Langen Kerls durch den Soldatenkonig in Potsdam Max KochIm Inland gingen die Rekrutierenden dazu uber alle dienstfahigen Manner in regional spezifische Listen einzutragen zu enrollieren und nur einen Teil davon im Bedarfsfall zu rekrutieren Daraus entwickelte sich durch diverse konigliche Verordnungen im Jahr 1733 ein rechtsverbindliches Rekrutierungssystem das so genannte Kantonreglement welches bis 1814 Bestand haben sollte Ziel war es die oftmals gewaltsamen Werbungen der Armee zu beenden Das Kantonreglement erzwang eine Registrierung zum Militardienst aller mannlichen Kinder Zusatzlich wurde das Land in Kantone unterteilt denen jeweils ein Regiment zugeteilt wurde aus dem es die Wehrpflichtigen rekrutierte Die Dienstzeit eines Kantonisten Wehrpflichtiger betrug in der Regel zwei bis drei Monate im Jahr Den Rest des Jahres konnten die Soldaten zu ihren Hofen zuruckkehren Stadtische Burger waren oft vom Militardienst befreit hatten aber fur die Soldaten Quartiere bereitzustellen Die Vergrosserung des Heeres wurde auch in der Folgezeit betrieben 1719 zahlte es bereits 54 000 1729 reichlich 70 000 1739 uber 80 000 Mann darunter waren 26 000 angeworbene Auslander zum Vergleich im Jahre 1739 hatte Osterreich 100 000 Mann Russland 130 000 Mann Frankreich 160 000 Mann unter Waffen Da sich die Heere der anderen Machte nach 1713 bis 1740 deutlich verringert hatten wog der Aufwuchs der preussischen Armee schwerer Dem allgemeinen Abrustungsbestrebungen lag ein stabiles Machtegleichgewicht in Europa zu Grunde das eine relativ friedliche Periode nach sich zog Preussen steckte als Zwerg in der Rustung eines Riesen In der Rangfolge der europaischen Staaten an 13 Stelle stehend besass es die dritt oder viertstarkste Militarmacht Insgesamt gab Preussen zu dieser Zeit 85 seiner Staatsausgaben fur das Heer aus Im Vergleich dazu lagen die Heeresausgaben der anderen Machte bei etwa 40 bis 50 der Staatsausgaben 76 Von der Gesamtsumme der Einnahmen und Ausgaben des preussischen Staatshaushaltes die 1740 rund sieben Millionen Taler betrugen wurden funf Millionen Taler fur die Armee verbraucht und aus dem Rest die Kosten fur die Hofhaltung und die Verwaltung bestritten Aus den Ersparnissen wurden bis 1740 ein Kriegsschatz von acht Millionen Taler zusammengetragen Was zur Ebenburtigkeit mit den Grossmachtheeren noch fehlte wurde durch die Qualitat der Ausbildung wettgemacht Die Armee lag in dem nun folgenden Frieden von 1715 bis 1740 verteilt auf die stadtischen Burgerquartiere und wurde von der stadtischen Akzise und Grundsteuern unterhalten Durch ihren Massenbedarf an Nahrung Bekleidung und Ausrustung wurde sie der grosste Konsument und Arbeitgeber in Preussen Auch die eigene Rustungsindustrie wurde zur Versorgung der Armee mit Waffen und Ausrustung ausgebaut Es wurde unter anderem die Konigliche Preussische Gewehrfabrique und das Konigliches Lagerhaus als bedeutende Produktionszentren errichtet Wurde die Armee mobilisiert so erfolgte sofort eine Unterbrechung des wirtschaftlichen Kreislaufs die Steuerzahlung sanken und die Armee musste vom Kriegsschatz unterhalten werden Aufgrund dieser Wechselwirkungen vermied es der Konig in kriegerische Konflikte hineingezogen zu werden so dass der Pommernfeldzug von 1715 16 der einzige Kriegseinsatz der Armee in der Regierungszeit von Friedrich Wilhelm I war nbsp Friedrich Wilhelm I inspiziert in Potsdam seine Garde Carl RohlingAls Lehr und Mustertruppe diente das Konigs Regiment der Langen Kerls in Potsdam Dieses Regiment entsprang der Soldatenliebhaberei des Soldatenkonigs Der Konig liess in allen Himmelsrichtungen Europas Werbeoffiziere aussenden um aller grossgewachsenen Mannern ab 1 88 Meter habhaft zu werden die es gab Diese Leidenschaft des Konigs fur lange Kerls hatte einen praktischen Sinn da diese Fusile mit langeren Laufen benutzen konnten Der Ladestock konnte schneller aus dem Vorderlader gezogen und eingefuhrt werden Damit konnten diese genauer und weiter im Gefecht schiessen Ein entscheidender Vorteil gegenuber anderen Armeen 77 Das Regiment umfasste drei Bataillone mit 2400 Mann Die Langen Kerls waren bildhafter Ausdruck des gut gefuhrten Heeres und der soldatischen Staatsraison unter Friedrich Wilhelm Die Armee verkorperte gleichzeitig das in Preussen drastisch veranderte Verhaltnis zu absolutistischer Reputation und Herrschaftssymbolik weg vom Hofstaat hin zum effektiv gelenkten Militarstaat 78 Die preussischen Soldaten dienten daher dem Konig zur Reprasentation der preussischen Monarchie Statt hofischer Prachtentfaltung und Festlichkeiten bei Staatsempfangen hatte das Militar bei den offiziellen Anlassen haufig die zentrale Rolle bei Furstenempfangen inne Programmpunkte waren die Besichtigung der Riesengarde Durchfuhrung mehrerer Revuen Artillerieschiessen und der Besuch des Berliner Zeughauses Auch Manover mit Abschluss einer Parade gehorten zu den offiziellen Anlassen Gelegentlich kam noch die feierliche Ubergabe eines Regiments hinzu 79 Dem Adel wurden im Zuge des anhaltenden Ausbaus des absolutistischen Zentralstaates seine politischen Rechte aus der mittelalterlichen standischen Ordnung mehr und mehr genommen Als Ausgleich erhielt er eine grossere wirtschaftliche Unabhangigkeit und wurde uber den Offizierskorps der Armee an die Monarchie gebunden So bestand das Offizierskorps seit der Regierungszeit Friedrich Wilhelm I im Wesentlichen aus Angehorigen des Adels Dies war in Europa einzigartig Obwohl auch die Offizierkorps in Osterreich Frankreich Schweden und Russland uberwiegend vom Adel gepragt waren stammten in Preussen fast alle Offiziere aus dem ansassigen Ritterstand 80 Dieser musste allerdings regelrecht systematisch gezwungen werden in die Armee einzutreten Friedrich Wilhelm I verbot ausserdem dem Adel den Militardienst in einer anderen als der preussischen Armee Der Adelsanteil schwankte zwischen den einzelnen Regimentern bzw Truppengattungen erheblich So waren in den leichten Truppen wie den Husaren erheblich mehr Offiziere burgerlicher oder bauerlicher Herkunft als in alten und prestigetrachtigen Feldregimentern Weiterhin erliess er die Anordnung dass der Adel seine Sohne im Alter von 12 18 Jahren zur Ausbildung und Erziehung in das neu geschaffene Kadettenkorps zu geben hatte Unter seiner Regentschaft rekrutierte sich ein Funftel des Offiziersnachwuchses aus den Kadettenhausern Das Kadettenkorps diente aber nicht nur der Vorbereitung auf den Offiziersdienst sondern besass auch eine starke soziale Komponente Unbemittelte Adlige konnten ihre Sohne hier versorgt wissen Somit wurde der Adel ahnlich den einfachen Bauern oder Burgern einer Dienstpflicht unterworfen Grundsatzlich wurden in Friedenszeiten nur in Ausnahmefallen langgediente und besonders bewahrte nichtadlige Unteroffiziere zu Offizieren ernannt Aufgrund dieser Rekrutierungspraxis bildeten sich im Verlauf des 18 Jahrhunderts regelrechte Militardynastien heraus wobei einzelne Familien immer wieder in denselben Regimentern dienten Zahlenmassig entwickelte sich das Offizierskorps im 18 Jahrhundert wie folgt 81 Jahr 1713 1720 1733 1740 1755 1786Zahl der Offiziere 1163 1679 2148 2523 4276 5511Im Zuge der stetigen Heeresvergrosserung im 18 Jahrhundert stieg auch die Zahl der benotigten Offiziere Obwohl Friedrich Wilhelm I als Soldatenkonig in die Geschichte einging fuhrte er in seiner gesamten Amtszeit seine Armee nur einmal in den Krieg und zwar wahrend des Grossen Nordischen Krieges in der Belagerung von Stralsund 1715 Konig Friedrich Wilhelm setzte wesentliche Prinzipien der preussischen Armee durch Verbindung des Werbesystems mit der Dienstpflicht einheimischer Bauernsohne Rekrutierung der Offiziere aus dem einheimischen Adel Finanzierung des Heeres durch die kurfurstlichen Domaneneinkunfte durch die Ausgleichszahlungen adliger Lehnspflichten und durch Besteuerung der Stadte Seit der Zeit des Soldatenkonigs wurde die preussische Armee von den Zeitgenossen anerkennend mit Akkuratesse Diensteifer Gehorsam Pflichtbewusstsein und Effizienz in Verbindung gebracht In negativer Hinsicht entstanden Stereotype zu Militarismus Kriegstreiberei einem barbarischen Strafwesen und gefuhllosen Umgangsformen Unter Friedrich dem Grossen 1740 1786 bis zur Niederlage von 1806 BearbeitenEinsatze im Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg Bearbeiten Der Nachfolger von Friedrich Wilhelm I Friedrich der Grosse 1740 1786 ubernahm von seinem Vater eine nahezu perfekt organisierte Armee Das armeeprivilegierende System des Vaters fuhrte der Sohn im Verlauf seiner Regierungszeit bis auf einige kriegsbedingte Modifikationen weiter Das fuhrte dazu dass auch weiterhin die Bedurfnisse der Armee an der ersten Stelle der staatlichen Anstrengungen gesetzt wurden und alle anderen nicht militarischen Bedurfnisse zuruckgestellt wurden Der Absolutismus erreichte in den ersten Jahrzehnten der Herrschaft Friedrichs seinen Hohepunkt Stabilisierend und konservierend fur das preussische Militarsystem wirkte der zum Dienstadel umgebildete preussische Landadel der als Reservoir fur das Offizierskorps ausersehen blieb Offiziere mit Landbesitz wurden zur Ausnahmeerscheinung und der auf den koniglichen Dienst angewiesene Adelige zum Normalfall Dadurch ergab sich eine Doppelabhangigkeit des Adels der nur in diesem Treuesystem seinen Einfluss erhalten konnte da Veranderungen seine gesellschaftliche fuhrende Stellung bedrohten Der Konig hatte formliche Standesschranken ausgebildet die eine Durchmischung der sozialen Schichten verhinderte In diesem auf den Konig ausgerichteten Gesellschaftssystem standen auf der einen Seite Gutsherr und Offizier auf der anderen Seite Gutsuntertan und Kantonist Das Ergebnis dieser verschrankten Standespolitik war die Unterordnung aller zivilgesellschaftlichen Stellen unter den militarischen Bediensteten bei gleichzeitig zunehmenden Erstarrungstendenzen in der weiteren gesellschaftlichen Entwicklung 82 Mit zunehmender Dauer der Herrschaft Friedrichs II uberlebte sich dieses System Der Hintergrund der den Konig zur Ausbildung dieses starren Gesellschaftssystems unter Fuhrung des Offizierskorps bewog waren seine aussenpolitischen Maximen denen er alles andere unterordnete Preussen galt es demnach als Staat im Wettkampf mit seinen Nachbarn zu erhalten und zu vergrossern Der Konig fuhrte sofort nach dem Regierungsantritt die von Friedrich Wilhelm I betriebene Heeresvermehrung fort und erhohte die Truppenstarke auf fast 90 000 Mann Ein halbes Jahr nach der Thronbesteigung begannen die Schlesischen Kriege und der in europaischer Perspektive ubergeordnete Osterreichische Erbfolgekrieg Die preussische Armee fiel in die habsburgische Provinz Schlesien ein Feldmarschall Kurt Christoph von Schwerin besiegte am 10 April 1741 in der Schlacht bei Mollwitz die osterreichischen Truppen und entschied so den Ersten Schlesischen Krieg zu Gunsten Preussens Doch die siegreiche Schlacht zeigte auch die Schwachen der Armee auf In der Schlacht zeigten Monarch und Truppe die Mangel einer fehlenden Praxis und einer auf dem Exerzierplatz erworbenen Friedensausbildung Mangelnde Ubersicht auf Seiten der Kommandeure und Panik in den Regimentern brachten die preussische Armee einer Niederlage gefahrlich nahe Nur der Triumph des Drills uber die Angst bei der preussischen Infanterie wendete das Blatt in letzter Minute Die Schlacht hatte die Unterlegenheit der schwerfalligen preussischen Kavallerie verdeutlicht Solange sie nicht zu Angriffsoperationen in der Lage war fehlte dem Konig das wichtigste Element einer beweglichen Kriegfuhrung Die kurze Friedenszeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Schlesischen Krieg Juni 1742 bis August 1744 nutzte Friedrich II zur kritischen Reflexion uber die Kriegsereignisse Seine Erkenntnisse verarbeitete er am 1 Juni 1743 in Lehrschriften und Instruktionen bei der Kavallerie und der Infanterie Der Konig begrundete 1743 die Praxis von Herbstmanovern in denen Gefechtslagen simuliert wurden Bereits seit 1715 gab es jahrlich von seinem Vater durchgefuhrte Generalrevuen Diese fanden in der Regel nordostlich von Magdeburg zwischen Pietzpuhl und Korbelitz statt zu diesen Heerschauen und Grossmanovern der Preussischen Armee stieg der Konig im Pietzpuhler Schloss ab An diese Truppenrevuen die noch bis zu den Befreiungskriegen stattfanden erinnert heute eine Schautafel am Schanzenberg und die Nachbildung des fruheren Denkmals am Schanzenberg in Korbelitz der Schiessplatz Korbelitz diente 300 Jahre lang fur militarische Ubungen Spezialrevuen fanden ausserdem im Fruhjahr statt wurden aber nicht unter Gefechtsbedingungen abgehalten Bei den Spezialrevuen wurde nur ein einziges Regiment vom Konig gemustert bei den Generalrevuen grosse Truppenverbande Die Regimenter mussten sich wahrend der Revuen in voller Starke halten und Beurlaubte mussten dienstanwesend sein Neue Taktiken wurden erprobt und der Konig dachte sich besonders komplizierte Manover aus Bei den Spandauer Manovern 1753 wurden 44 000 Soldaten zusammengezogen Dadurch geriet ganz Zentraleuropa in Aufruhr Auslandische Beobachter waren nicht zugelassen So war es fur Auslander schwer zu entscheiden ob es sich um ein grosses Manover oder um eine Mobilmachung handelte Diese Manover vor dem Siebenjahrigen Krieg haben wesentlich dazu beigetragen die Schlagkraft der Truppen zu erhohen Fehler bei der Revue konnten leicht zu Wutausbruchen des Konigs fuhren und eine bis dahin erfolgreiche langjahrige Offizierskarriere beenden auch abhangig von der Laune des Konigs Regimenter die im Krieg eine Schlappe hinnehmen mussten hatten es besonders schwer danach bei einer Truppenrevue zu bestehen Der zeremonielle Aspekt der Revuen band die Armee an ihren Konig In den spateren Regierungsjahren setzte der Konig Inspekteure ein die ihn teilweise entlasteten Sie suchten die ihnen zugewiesenen Regimenter auf uberzeugten sich von ihrem Zustand und gaben Meldung an den Konig Seine besondere Sorge galt neben der Ausbildung der Kavallerie der Vermehrung der Husarenregimenter die fur die Gelandeerkundung und die Feindaufklarung zustandig wurden Die preussische Armee wuchs in den zwei Friedensjahren um neun Feldbataillone 20 Husarenschwadronen darunter 1 Schwadron Bosniaken und sieben Garnisonsbataillone Durch die neue preussische Provinz Schlesien kamen acht weitere Festungen in den preussischen Festungsgurtel hinzu Dies waren die Festung Glogau Breslau Brieg Festung Cosel Festung Neisse Festung Silberberg Festung Schweidnitz und die Festung Glatz Die Aufgaben des Generalstabs beschrankten sich im Krieg auf ingenieurtechnische Dienste und der Konig war folglich sein eigener Generalstabschef Die Offiziere waren ahnlich wie die Adjutanten dem Konig personlich zugeordnet und er bedurfte als oberster Kriegsherr keiner selbstandigen Organisation sondern nur der Erfullungsgehilfen Osterreich versuchte Schlesien im Zweiten Schlesischen Krieg zuruckzuerobern Den Zweiten Schlesischen Krieg begann Friedrich ahnlich wie den ersten mit einem raschen Vorstoss in feindliches Gebiet Der Feldzug von 1744 verlief fur Preussen jedoch katastrophal und endete in einer fast vollstandigen Auflosung der Armee Der Konig hatte sich zu weit von seinen Nachschublinien entfernt und auch eine Versorgung aus dem besetzten Gebiet misslang Ohne eine Schlacht geschlagen zu haben verlor die preussische Armee fast die Halfte ihrer Mannschaften durch Gefangennahme Desertion oder Mangelkrankheiten Im nachsten Feldzugsjahr wendete sich das Blatt So wurden Osterreich und Sachsen in der Schlacht bei Hohenfriedeberg 1745 besiegt Besonders die Husaren auch Zietenhusaren genannt unter der Fuhrung von General Zieten konnten sich in dieser Schlacht auszeichnen Die Erfolge bei Hohenfriedberg Soor und Kesselsdorf wurde dank einer verbesserten Kampfweise der Kavallerie sowie durch Prazision und Angriffsschwung der Infanterieregimenter erzielt Die Gesamtverluste der Armee im Zweiten Schlesischen Krieg betrugen 14 000 Mann Zwischenkriegsjahre Bearbeiten Die Folgejahre bis zum erneuten Kriegsausbruch waren eine Zeit des gezielten Ausbaus der Armee Bis 1755 wuchs die Gesamtstarke der preussischen Streitkrafte auf 136 629 Mann und bis zum Beginn des Siebenjahrigen Krieges auf 156 000 Soldaten an Die Kriegserfahrungen wurden in der Armee genutzt um durch Massnahmen der Reorganisationsund der Organisationsentwicklung die Leistungsfahigkeit der Truppe insgesamt zu erhohen Die Truppengattung der Kavallerie wandelte sich fortlaufend weiter und verbesserte ihre Leistungskraft stetig Sie wurde so von einer mangelbehafteten Truppe wie sie noch im ersten Schlesischen Krieg wahrgenommen wurde zu einer leistungsstarken Stutze der Infanterie im Siebenjahrigen Krieg Der Wandel gelang vor allem durch das Vorhandensein fahiger Fuhrer Bei der Kavallerie tat sich neben Zieten Friedrich Wilhelm von Seydlitz hervor Er war nach dem Urteil englischer und franzosischer Militarhistoriker neben Joachim Murat der bedeutendste Reiterfuhrer der modernen Kriegsgeschichte Neben seiner erfolgreichen Fuhrung grosser Kavallerieverbande wie z B bei Rossbach 1757 und Zorndorf 1758 gilt er als der Schopfer der modernen Kavallerie Seine Grundsatze fur die Ausbildung zu Pferde und im Gefecht galten noch bis zum Ersten Weltkrieg Die ersten beiden Schlesischen Kriege zeigten ebenso Mangel bei der Feldartillerie auf Es entstanden in der Folgezeit neue Einheiten und die Zahl der Feldgeschutze wurde von 222 im Jahr 1744 auf 723 Geschutze im Jahr 1763 mehr als verdreifacht 1763 betrug die Kampfstarke der Preussischen Artillerie 6 309 Soldaten 83 Das preussische Magazinwesen war im 18 Jahrhundert stark ausgebaut worden Die Nahrungsmittelzuweisungen pro Soldat betrugen zunachst zwei Pfund Brot und zwei Pfund Fleisch wochentlich 1746 wurde die Ration dann auf eineinhalb Pfund gekurzt Zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges verfugte Preussen uber 32 Kriegsmagazine in denen knapp 80 000 Pfund Getreide eingelagert waren Fur die geistige Betreuung sorgten 120 Feldprediger im Heer 84 Im Ersten Schlesischen Krieg reichten die Rucklagen des Kriegsschatzes fur den Unterhalt aus Beim Zweiten Schlesischen Krieg wurden die Rucklagen vollig aufgezehrt und zusatzliche Anleihen notig Der Kriegsschatz der zum Unterhalt der Armee diente wurde nach 1744 rasch wieder aufgefullt und betrug zu Kriegsbeginn fast 18 Millionen Reichstaler Diese Rucklage reichte etwa fur ein Jahr aktive Kriegsfuhrung aus Die Ausgaben wurden fur die Mobilmachung Auffullung der Magazine oder die Bildung von Feldkriegskassen getatigt Einsatze im Siebenjahrigen Krieg Bearbeiten Die Preussische Armee im Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg nbsp Die preussischen Truppen in der Schlacht bei Mollwitz 1741 nbsp Die Schlacht bei Hohenfriedeberg am 4 Juni 1745 Preussische Grenadier Bataillone schlagen die Sachsische Garde Carl Rochling Militarhistorisches Museum der Bundeswehr Dresden nbsp Schlacht bei Hohenfriedeberg Angriff des preussischen Grenadiergardebataillons 4 Juni 1745 Historiengemalde von Carl Rochling 1855 1920 nbsp Kopie von Otto Rose 1911 des Bilds von Carl Rochling 1920 Friedrich II in der Schlacht bei Zorndorf 1758 Ol Lwd 82 115 cm nbsp Ersturmung der Walle durch preussische Truppen in der Schlacht bei Leuthen 1757 Carl Rochling 1920 In den 1750er Jahren veranderte sich das aussenpolitische Klima erneut Osterreich verbundete sich mit Frankreich im Zuge der Diplomatischen Revolution 1756 Osterreich Frankreich und Russland standen gemeinsam gegen Preussen Friedrich der Grosse griff seine Feinde praventiv an womit er den Siebenjahrigen Krieg ausloste Obwohl zahlenmassig unterlegen erreichte die preussische Armee 1757 beachtenswerte Siege in der Schlacht bei Rossbach und der Schlacht bei Leuthen Hingegen wurden die preussischen Krafte 1759 in der Schlacht bei Kunersdorf deutlich besiegt Entgegen der eigenen Handlungsmaxime unbedingt Abnutzungskriege zu vermeiden und stattdessen alles auf eine schnelle offensive Kriegsentscheidung auszurichten musste die preussische Armee doch den Abnutzungskrieg fuhren den es aufgrund der begrenzteren eigenen Ressourcen im Vergleich zu den Feinden schlechter durchstehen konnte Es gelang aufgrund der Verluste nicht die Personalzahlen zu halten Allein die Winterfeldzuge von 1759 und 1761 fuhrten infolge von Erkrankungen und Erfrierungen zu soviel Opfern wie mehrere Schlachten Der Siebenjahrige Krieg fuhrte zu Verlustzahlen in der preussischen Armee zwischen 142 722 und 186 000 Mann Durch Desertion verlor die Armee weitere 80 000 Mann Osterreich 62 000 Mann Frankreich 70 000 Mann 85 Die Armee musste im Laufe der Feldzuge praktisch neu aufgestellt werden wobei der Substanzverlust im Zeitverlauf hoher war als die Zufuhrung neuer Krafte in die Armee Insbesondere die Rekrutierung mit Auslandern war in Kriegszeiten nur eingeschrankt moglich und verringerte das Rekrutierungspotenzial Die Anforderungen an die Qualitat des Ersatzes mussten standig herabgesetzt werden Die Kampfe waren deutlich intensiver und fanden haufiger statt als noch im 17 Jahrhundert Allein im Feldzugsjahr 1757 fanden 188 Kampfhandlungen der preussischen Armee statt 3 September 1756 bis 31 Dezember 1756 39 Gefechte 1760 waren es bereits 296 Gefechte 1762 waren es 204 Kampfhandlungen Im Schnitt ergaben sich etwa 200 Gefechte pro Jahr auf den gesamten Konflikt zusammengerechnet sind dies rund 1250 Kampfhandlungen der preussischen Armee von September 1756 bis Ende 1762 86 Neben den vielen Vorhhutgeplankeln oder Aufklarungsgefechten gab es nur wenige Dutzend Hauptschlachten die feldzugsentscheidenden Charakter hatten Von diesen 21 nach Aufzeichnung von Friedrich II Hauptschlachten siegte die preussische Armee in 14 wahrend sieben verloren gingen 87 Mit schwindenden physischen Reserven gewann vor allem der Kleinkrieg immer grossere Bedeutung Um die Uberlegenheit der Osterreicher Grenzer Panduren und Russen Kosaken hier ausgleichen zu konnen stellte Friedrich Freibataillone Dreimal blau und dreimal des Teufels ein exekaberes Geschmeiss auf und griff sogar mit Aufstellung von Milizeinheiten der militarischen Entwicklung der Befreiungskriege vor Der offensiv orientierte Friedrich II war ein Verfechter der Schiefen Schlachtordnung welche betrachtliche Disziplin und Mobilitat der Truppen erforderte Dabei wurde der Grossteil seiner Streitkraft auf den linken oder rechten Flugel des Feindes konzentriert Diese liess er gestuft um die gegnerische Flanke vorrucken Um den Zug zu vertuschen griff Friedrich gleichzeitig die gegnerische Linie mit weiteren Einheiten frontal an um den Gegner beschaftigt zu halten damit der keine Zeit bekam seine Formation dem Zug anzupassen Wenn die Truppen nah an der Flanke des Gegners positioniert waren konnten die preussischen Einheiten lokale Uberlegenheit erlangen in die Flanke eindringen die feindlichen Reihen von der Seite her aufrollen und die Formation damit sprengen Obwohl diese Taktik bei Kunersdorf fehlschlug wurde sie mit grossem Erfolg in der Schlacht von Leuthen und der Schlacht von Rossbach angewandt Gegen Ende des Siebenjahrigen Krieges begann Friedrich II neue Taktiken auszuarbeiten um die schrage Gefechtsreihe zu ersetzen Die preussische Niederlage schien unausweichlich doch Friedrich der Grosse wurde durch das Mirakel des Hauses Brandenburg gerettet Der plotzliche Tod der Zarin Elisabeth fuhrte zum Ausscheiden Russlands aus dem Krieg und zur Rettung Preussens Der Besitz Schlesiens wurde im Frieden von Hubertusburg 1763 bestatigt Die Armee zahlte 1763 etwa 150 000 Mann davon waren etwa 68 Landeskinder 88 Die Preussische Armee im Siebenjahrigen Krieg nbsp Preussische Truppen in der Schlacht bei Leuthen 1757 Carl Rochling 1920 nbsp Erstes Bataillon der Leibgarde in der Schlacht bei Kolin Richard Knotel nbsp Seydlitz Kavallerieattacke in der Schlacht bei Rossbach 1757 nbsp Wojciech Kossak 1856 1942 Attacke der preussischen Kurassiere angefuhrt von Seydlitz in der Schlacht bei Zorndorf am 25 August 1758 nbsp Preussische Infanterie auf dem Vormarsch in die Schlacht bei Zorndorf am 25 August 1758 nbsp Die Franzosische Revolution veranlasste Preussen im Bundnis mit Osterreich zu einer gegenrevolutionaren Invasion Infolge der Kanonade bei Valmy am 20 September 1792 endete sie mit dem Ruckzug der preussischen Armee aus Frankreich Das Ereignis markierte in aller Welt den entscheidenden ersten Erfolg Frankreichs im Ersten Koalitionskrieg Gemalde aus dem Jahr 1835 von Jean Baptiste Mauzaisse Stagnation Hybris und Zusammenbruch Bearbeiten nbsp Einmarsch preussischer Truppen in AmsterdamUm eine abschreckende Wirkung zu entfalten wurde die Armeegrosse auch im Frieden weiter ausgebaut Ihre Mannschaftsstarke betrug im Jahr des Todes von Friedrich II etwa 193 000 Soldaten bei einer Bevolkerungszahl von 5 5 Millionen 89 Darunter befanden sich 140 000 Infanteristen 40 000 Kavalleristen und 10 600 Artilleristen Die Armee war damit die drittgrosste Streitkraft des Kontinents nach der Russischen und der Franzosischen Armee Auf 29 Untertanen kam ein Soldat Preussen war demnach ein stark militarisierter Staat ohne notwendigerweise eine stark militarisierte Gesellschaft aufzuweisen Es gab keine allgemeine Wehrpflicht und die Ausbildung war nach heutigen Massstaben kurz und oberflachlich 90 Um die negativen Auswirkungen der Wehrpflicht auf die Wirtschaft zu verringern war die preussische Armee auf eine grosse Zahl auslandischer Soldaten angewiesen Rund 110 000 Auslandern standen 80 000 Inlander gegenuber Auslander in der Armee galten als weniger diszipliniert weniger motiviert und desertierten eher als Inlander Durchschnittlich befanden sich 90 000 Soldaten im Urlaub und wurden nur zu den Ubungen eingezogen Die benotigte Zeit zur Mobilisierung dauerte sechs Tage Sie ubertraf damit alle anderen Armeen ihrer Zeit Daraus resultierte ein strategischer Vorteil denn sie konnte vor einer feindlichen Streitmacht die Initiative ubernehmen und in die Offensive gehen Der Anteil der Militarausgaben an den gesamten Staatsausgaben betrug nun 66 deutlich weniger im Vergleich zu den 85 Anteil an Militarausgaben in Preussen im Jahr 1740 Der Nachfolger Friedrichs des Grossen wurde sein Neffe Friedrich Wilhelm II In den 11 Jahren seiner Regierung kummerte er sich kaum um die Armee Er hatte wenig Interesse an militarischen Fragen und ubertrug die Verantwortung fur sie vor allem an Karl Wilhelm Ferdinand Herzog von Braunschweig an Wichard von Mollendorff sowie an Ernst von Ruchel Der Konig unterliess schon bei seinem Amtsantritt Posten im Militar und Verwaltung neu zu besetzen So war die Mehrzahl der Amtstrager und Offiziere bereits seit Ende des Siebenjahrigen Krieges in ihren Amtern Da sie in jungen Jahren grosse Verdienste um den preussischen Staat erworben hatten beliess der neue Konig sie aus Dankbarkeit in ihren Amtern Die Friedensstarke der preussischen Armee wuchs unter Friedrich Wilhelm II auf 189 000 Mann Infanterie und 48 000 Mann Kavallerie Auch der folgende Konig Friedrich Wilhelm III der als Zauderer galt vermochte keine neuen Impulse zu setzen Zwar wurden nach dem Bayerischen Erbfolgekrieg 1779 Verbesserungen in die Armee eingefuhrt Die mobilen leichten Einheiten und Jagerkontingente waren verstarkt worden und es wurde ein neues Requisitonssystem eingefuhrt Das reichte jedoch nicht um die Kluft zur franzosischen Armee zu schliessen Zum Teil war die preussische Armee der franzosischen Armee mit ihrem Levee en masse numerisch unterlegen Seit Beginn der franzosischen Revolution hatten die Franzosen zudem Infanterie Kavallerie und Artillerie in festen Divisionen zusammengefasst die von einer unabhangigen Logistik unterstutzt wurden und imstande waren autonom gemischte Operationen durchzufuhren Spater wurden diese Verbande dann zu Armeekorps zusammengestellt die eine beispiellose Flexibilitat und Schlagkraft ermoglichten Im Gegensatz dazu stand die preussische Armee erst am Anfang des Prozesses und hatte erst angefangen die Moglichkeiten von Divisionen mit kombinierten Waffengattungen auszuloten Auch beim Einsatz von Scharfschutzen hinkten die Preussen hinterher Die Gesamtzahl dieser Truppen Jager blieb klein auch war die Gute der Waffen nicht hoch und es gab keine Uberlegungen zum Einsatz von Schutzenverbanden innerhalb grosser Truppenkontingente 91 Insgesamt stagnierte die Entwicklung des Militarwesens nach 1763 Die Veranderungsdynamik verringerte sich hervorgerufen durch die Erfolge der vorherigen Dekaden Hinzu kam eine Uberalterung des Militarpersonals Die meisten im Offizierskorps waren schon 65 und manch einer auch schon uber 70 Jahre alt Gerade das uberalterte Offizierskorps der preussischen Armee sollte sich im Koalitionskrieg fur Preussen verheerend auswirken da sie die militarischen Konzepte der Franzosen nicht verstanden Die verdienten Funktionstrager lehnten aufgrund der eigenen Kriegserfahrungen fundamentale Neuerungen ab Bereits um 1790 begannen Kritiker eine Reform des friderizianischen Systems zu fordern Die Debatten gingen bis nach 1800 weiter als die ersten Vorreiter erkannt hatten was die Revolutionskriege und Feldzuge Napoleons fur Lehren nach sich zogen Christian von Massenbach sah auf Basis der Kriegsfuhrung der Massenheere eine notwendige Professionalisierung der militarischen Planung und Fuhrung voraus um die Abhangigkeit einer Armee von der Begabung eines Kriegsherren wie dem Konig zu verringern Es sollten dauerhafte Strukturen existieren die Sicherstellten dass alle Informationen verarbeitet werden die eingingen Dies sollte in die Grundung eines modernen Generalstabs munden Wichtigstes Forum fur die Debatte um eine Heeresreform wurde die 1802 gegrundete Militarische Gesellschaft Demnach war das Heer nicht abgeschottet gegen Diskussionen oder Kritik es setzte die Anderungen nur nicht um Jede Reformgruppe stiess irgendwann auf eine Interessengruppe die um ihre Positionen furchteten und folglich alles neue Boykottierten Der Erzkonservative Mollendorff Feldmarschall und 1806 ein immer noch aktiv dienender Greis von 82 Jahren erwiderte nach Angaben von Christopher Clark auf Reformplanen sinngemass Das ist mir zu hoch und schmetterte diese damit ab Solche Leute waren aber in der Armee hochangesehe Veteranen und entschieden uber die Entwicklung der Armee Selbst der Konig Friedrich Wilhelm III traute sich nicht in Angesicht der scheinbar fachmannischeren Urteile der Veteranen zu widersprechen 92 Dies rachte sich noch nicht sofort Ganz im Gegenteil lief es fur die Armee weiter gunstig Die Erfolge der Armee aus den vorherigen Kriegen hatten einen Nimbus erzeugt der auch bei anderen europaischen Armeen zu Nachahmungstendenzen fuhrte So wurde in der Kaiserlich Russischen Armee 1796 das preussische Exerzierreglement eingefuhrt Insgesamt gab es in diesen Nachkriegsdekaden ein sehr grosses Sendungsbewusstsein in der Armee das auch aussenpolitisch spurbar wurde Kurz nach Amtsantritt des Konigs Friedrich Wilhelm II erfolgte die Invasion Hollands Die Armee ruhte sich auf den Erfolgen fruherer Tage aus und verbrauchte ihr Prestige Die relative Schlagkraft der preussischen Armee nahm daher seit Ende des Siebenjahrigen Krieges ab Es wurde vermehrt grossen Wert auf immer komplexere Formen des Drills gelegt Sie dienten vor allem zum Erlernen der mechanischen Funktionsweise die jeder einzelner Soldat im Truppenkorper beherrschen musste Die von Kritikern geforderten Reformansatze wurden innerhalb der Armee abgelehnt obwohl es bereits neuere Ausbildungsmethoden gab die ein anderes Menschenideal als das des willenlosen Automaten vertraten Noch zu Anfang des 18 Jahrhunderts gingen die militarischen Innovationen die die Entwicklung der Armeen in Nordamerika und Europa im 18 Jahrhundert massgeblich gestalteten noch von der preussischen Armee aus Nun ging die Rolle des Innovationstreibers im Zuge der gesellschaftlichen Umbruche ab Ende der 1780er Jahre in Frankreich auf die franzosische Armee uber Bereits in den 1790er Jahren zeigte sich dass die nach preussischer Manier gedrillten Soldaten in ihrer starren Formationsweise im Einsatz gegen die freier beweglichen franzosischen Truppen unterlegen waren In der Folgezeit busste die Armee ihren militarischen Qualitatsstandard ein Gefuhrt durch alternde Veteranen der Schlesischen Kriege zudem schlecht ausgerustet konnte sie nicht mit der franzosischen Armee der Koalitionskriege mithalten Das zeigte schon im Ersten Koalitionskrieg die Niederlage bei der Kanonade von Valmy Im Ergebnis hielt sich Preussen strikt an einen Neutralitatsgebot und vermied jegliche kriegerische Konfrontation mit der franzosischen Armee auch auf Kosten der eigenen Bundnispartner die fortan haufig wechselten Stattdessen wurde die Armee 1794 in den polnischen Freiheitskampf hineingezogen den es zusammen mit der russischen Armee militarisch niederdruckte Kurz vor dem vollstandigen Zusammenbruch des altpreussischen Staats durchlebte Preussen eine Art Hybris Von der Heeresreform unter Scharnhorst bis zu den Befreiungskriegen BearbeitenEinen grossen Umbruch brachte das Jahr 1806 Das Heer das bis dahin aus Zwangsverpflichteten und Geworbenen bestand wurde in der Schlacht bei Jena und Auerstedt von der franzosischen Armee vernichtend geschlagen Die preussische Armee befand sich in volliger Auflosung binnen weniger Wochen kapitulierten zahlreiche Festungen trotz guter Versorgungslage ohne Kampf Der Krieg setzte sich zwar mit russischer Unterstutzung bis in den Sommer 1807 fort doch dann musste Friedrich Wilhelm III einen Friedensvertrag unterzeichnen der Preussen hart traf Preussen verlor als Folge dieser Niederlage im Frieden von Tilsit 1807 grosse Teile seines Territoriums und die Armee wurde auf eine Starke von 42 000 Mann begrenzt Im Juli 1807 als der Schock von Tilsit noch frisch war grundete der Konig eine Reorganisationskommission deren Aufgabe es war alle erforderlichen Reformen auszuarbeiten Fuhrender Kopf der die Heeresreform wurde Gerhard von Scharnhorst unterstutzt von August von Gneisenau Carl von Clausewitz Hermann von Boyen Carl Wilhelm Georg von Grolman Wichtige Strukturanderungen folgten Die militarische Exekutive wurde gestrafft dazu gehorte auch die Schaffung eines Kriegsministeriums in dessen Rahmen sich allmahlich die ersten Ansatze eines Generalstabs herauskristallisierten Grossere Bedeutung wurde dem Einsatz flexibler Jagereinheiten beigemessen die fortan in einer offenen Schlachtordnung operieren sollten Beforderungen waren kunftig ausschliesslich an entsprechende Verdienste geknupft 93 Scharnhorst offnete die Armee fur Burgerliche mit dem Ziel den Leistungsgedanken vor den Geburtsrechten des Adels zu verstarken Dies galt besonders fur das Offizierskorps Das Burgertum und der Adel sollten eine neue Offiziersschicht bilden die des wissenschaftlich gebildeten Offiziers nbsp Fahnenweihe Regiment Garde zu Fuss 1808Er befurwortete das Konzept der Massenaushebung franzosisch levee en masse fur das preussische Heer um die begrenzte preussische Armee zu verstarken daraufhin wurde die Landwehr als Miliz geschaffen die eine Starke von 120 000 Mann erreichte Sie sollte als hochmotivierte Hilfstruppe die regulare Armee unterstutzen Die Reform ging einher mit einer beispiellosen Sauberung der preussischen Militarfuhrung Nach Abschluss der Reorganisation im September 1808 dienten von den 142 preussischen Generalen des Jahres 1806 nur noch 22 von den ubrigen waren 6 gefallen und 17 strafweise ausgeschieden 94 17 wurden entlassen und 86 mit allen Ehren verabschiedet Insgesamt waren durch die Sauberung mit Befehl vom 6 August 1808 200 Offiziere aus der Armee ausgeschieden Unmittelbares Ziel war es einen neuen Fuhrungskader aufzubauen Die alte kastenartige Exklusivitat des Offizierkorps sollte uberwunden werden Durch aufrechten Patriotismus sollte der Elan und das Engagement aufgebaut werden der 1806 fehlte Um dieses Ziel der Hebung eines nationalen Geistes fur die Armee nutzbar zu machen sollte eine allgemeine Wehrpflicht folgen Die Befreiungen vom Wehrdienst die Exemtionen sollten wegfallen 95 Scharnhorst fuhrte das Krumpersystem ein indem bis zu einem Drittel der jeweiligen Soldaten beurlaubt und durch neue Rekruten ersetzt wurde Dadurch wurde die festgesetzte Hochststarke von 42 000 Mann nicht umgangen und doch ein Reservoir an dienstfahigen Mannern geschaffen Scharnhorst reformierte ebenfalls den Strafenkatalog Stockprugel und der Spiessrutenlauf wurden verboten stattdessen sah das neue System nur noch Arreststrafen vor Bei kleineren Vergehen wurden die Strafen entsprechend abgestuft vom Nachexerzieren bis hin zum Arbeitsdienst oder der Strafwache Diese Reform der Disziplinarstrafen war notwendig damit das Konzept des Volksheeres aufgehen konnte Das Bild des in den Dienst gepressten Soldaten der mit Desertion drohte und den man mit Gewalt in der Armee halten musste sollte abgelost werden Stattdessen sollte der Soldat ein angesehener ehrenhafter Berufsstand werden der seine Pflichten freiwillig erfullt Das Menschenbild des Soldaten in der Armee entsprach damit nicht mehr dem eines willenlosen Automaten wie zuvor Den Mannschaften wurden nun Empfindungen wie Gefuhle Stimmungen Moral Hunger Kalte Mudigkeit und Angst zugestanden Soldaten hatten jetzt einen Willen und wurden zu subjektiven Variablen die von den Offizieren berucksichtigt werden mussten Offiziere sollten nicht mehr bei ihren Untergebenen Angst verbreiten die grosser als die vor dem Feind war sondern die Soldaten erziehen 96 Der Erfolg dieser Reformpolitik ermoglichte Preussen wenige Jahre spater an den Befreiungskriegen erfolgreich teilnehmen zu konnen Doch zunachst folge eine Politik des Abwartens um zu verhindern durch ein alleiniges Vorpreschen erneut unter die Rader der Grossmachtpolitik zu geraten Der Aufstandversuch des Majors Schill 1809 scheiterte im Ansatz klaglich und wurde auch nur von einer Minderheit im Offizierkorps befurwortet Die Aufrustung in Preussen begann Mitte 1811 als sich die Vorboten eines Krieges zwischen Russland und Frankreich ankundigten Nach Intervention Napoleons wurden die Rekrutierungen und Befestigungsarbeiten wieder eingestellt Es folgte eine diplomatische Demutigung durch Napoleon die Preussen zur Stellung eines Kontingents fur den kommenden Feldzug gegen Russland zwang Die Vereinbarung vom 24 Februar 1812 wurde allerdings erst dann nach Berlin durch einen Kurier durchgestellt als ein vollstandiges franzosisches Armeekorps bereits kurz vor der Stadtgrenze stand Aus diplomatischer Perspektive hiess dies das Napoleon dem Staat Preussen keine bedeutende Berucksichtigung in seinem konstruierten Staatensystem zugestand sondern das es nur die Rolle eine Satellitenstaates wie die anderen deutschen Mittelstaaten innerhalb des Rheinbundes erhielt Ein Staat auf dieser Rangstufe war im Hierarchiesystem der napoleonischen Staatenwelt ein Gemeinwesen das nicht auf Augenhohe stehend gefragt wird sondern die Befehle des Kaisers entgegenzunehmen und auszufuhren hat Da Preussen eine andere Ausgangsstufe als die anderen Mittelstaaten Deutschlands hatte wurde dieser Politikansatz von der informellen Bevolkerungsmehrheit und den Fuhrungsstellen im Land als Zurucksetzung empfunden Einige Reformer quittierten angesichts des erneuten Stillhaltens und Zuruckweichens der Regierung und des Konigs ihren Dienst und gingen in den Dienst des russischen Kaisers uber mit der Erkenntnis das nur dieses Land in der Lage war die Macht Napoleons noch zu brechen 97 Der Vormarsch der Grande Armee erfolgte uber preussisches Territorium Auf diesem Weg kam es zu vielfachen Verstossen durch die Soldaten die in Exzesse umschlugen Die Vorgange heizte die Atmosphare weiter auf so dass zumindest in Preussen die Stimmung der Bevolkerung von allgemeinen Unmut in gluhenden Hass auf die napoleonischen Truppen umschlug 98 Der mit militarischem Nachdruck an die preussische Regierung ubermittelte Bundnisvertrag vom 24 Februar 1812 verpflichtete Preussen zur Stellung eines Hilfskorps von 20 000 Mann 14 000 Mann Infanterie 4000 Mann Kavallerie 2000 Mann Artillerie mit 60 Kanonen fur den Krieg gegen Russland Dieses Hilfskorps wurde der 27 Division des X Armeekorps der Grande Armee zugeteilt Die teilnehmenden Bataillone und Regimenter wurden per Losentscheid ausgesucht Das preussische Hilfskorps Yorcksches Korps geriet aber nicht in den Untergang der Grossen Armee auf ihrem Weg nach Moskau und zuruck da es auf der linken Flanke in Kurland eingesetzt war Widerrechtlich wurden dagegen auf direkten Befehl Napoleons zwei Stammkompanien der preussischen Artilleriebrigade der franzosischen Garde Artillerie als Trainsoldaten angeschlossen Diese kamen bis nach Moskau und sind dort im Gefolge der Garde Artillerie mit untergegangen Von diesen beiden Einheiten gab es fast keine Ruckkehrer 99 Trotz einiger Gefechte konnte das Hilfskorps von Yorck weitgehend geschont werden und bildete nach einer Erganzung im Januar Februar 1813 in Tilsit den Kern der ersten Truppen im Befreiungskampf gegen Frankreich Nach der Niederlage der Grande Armee in Russland wurde am 30 Dezember 1812 bei Tauroggen Taurage in Litauen der Waffenstillstand zwischen Preussen und Russland durch den preussischen Generalleutnant Graf Yorck und von Diebitsch General der russischen Armee unterzeichnet Yorck handelte dabei aus eigener Initiative ohne Befehl seines Konigs Die Konvention besagte dass Yorck seine preussischen Truppen aus der Allianz mit der franzosischen Armee herauslosen solle In Preussen wurde dies als Beginn des Aufstandes gegen die franzosische Fremdherrschaft verstanden Die preussische Regierung war in den folgenden Vorgangen nur reaktiv beteiligt und billigte zumeist nachtraglich das ohnehin nicht mehr anderbare Ergebnis das in eine offene Konfrontation mit Frankreich zulief Angesichts der vorherigen Ereignisse aus dem Vorjahr stromten scharenweise Freiwillige in die Armee um an dem kommenden Feldzug teilzunehmen Schlachtengemalde der Befreiungskriege mit Ansichten preussischer Soldaten nbsp Originaltext Das Heldenmadchen Eleonore Prochaska fallt zu Tode getroffen in der Schlacht an der Gohrde 16 September 1813 nbsp Prinz August fuhrt sein Regiment 2 Schlesisches Infanterieregiment in der Schlacht bei Kulm 1813 an nbsp Gemalde der Schlacht bei Grossbeeren am 23 August 1813 nbsp Preussisches Fusilier Bataillon des 1 Garderegiment zu Fuss in der Schlacht bei Grossgorschen am 2 Mai 1813 nbsp Gebhard Leberecht von Blucher in der Schlacht von Waterloo Carl Rochling nbsp Brandenburgische Husaren bei Mockern 16 Okt 1813 Als am 17 Marz 1813 das Volk zum Befreiungskampf aufgerufen wurde standen 300 000 preussische Soldaten 6 Prozent der Gesamtbevolkerung bereit Fur die Dauer des Krieges wurde die Allgemeine Wehrpflicht eingefuhrt ab 1814 galt sie auch fur die Friedenszeit Neben dem Stehenden Heer und der Landwehr wurde mit dem Landsturm Edikt vom 21 April 1813 noch ein drittes Aufgebot geschaffen der sogenannte Landsturm der nur fur den Verteidigungsfall eingesetzt werden konnte und das letzte Aufgebot darstellte Im zusammengesetzten Kommando mit der Osterreichischen und Russischen Armeespitze zeigte die preussische Fuhrung das energischste Vorgehen teilweise Befehle missachtend und kompromisslos 100 Dies setzte sich im Herbstfeldzug 1813 und im Feldzug 1814 fort als sich die preussische militarische Fuhrungsriege gegen ihre alliierten Kollegen durchsetzte und darauf drangte den Kampf bis zur Beendigung der napoleonischen Herrschaft fortzusetzen anstatt wie in Kabinettskriegsmanier Frieden zu schliessen Die sehr guten Leistungen der Armee in diesen zwei Jahren gingen auf die Verbesserung der Befehlsstrukturen zuruck Diese waren so flexibel dass Korpskommandeuren auf dem Schlachtfeld ein gewisses Mass an Autonomie gestattet wurde Dies ermoglichte begrundete Insubordinationen und wurde als Mittel auch genutzt Zudem wurden Stabsoffiziere in die Kommandostrukturen eingebettet Im Falle von Blucher und dem Chef des Generalstabs Gneisenau ergab dies ein schlagkraftiges Team das sich erganzte Die Kampftruppe wurde insgesamt elastischer und koharenter 101 Dennoch blieben auch Mangel der Armee bestehen Die Reformer hatten sich vorwiegend um die Themen Mannschaft Kommunikation und Motivation gekummert Die Leistungen der Landwehr waren durchwachsen Die Ausbildungsmoglichkeiten waren noch rudimentar so dass viele Landwehrmanner nur die notigsten Elemente des Soldatenhandwerks beherrschten Die militarische Infrastruktur reichte nicht aus mit der vermehrten Einbestellung von Landwehreinheiten fertig zu werden Noch im Sommer 1815 gab es keine ausreichende Ausrustung Es hing viel von privater Initiative ab Entsprechend gross waren die Unterschiede in der Kampfkraft Einige Landwehreinheiten wie die der Nordarmee zugeteilten kampften ahnlich wirkungsvoll wie die Liniensoldaten Die Landwehreinheiten der Schlesischen Armee Bluchers erwiesen sich aber bei Beschuss als unzuverlassig Den volkstumlichen Charakter dieses Krieges unterstrich die Einfuhrung des Eisernen Kreuzes das erstmals an alle Dienstgrade verliehen wurde 102 Am Ende des Jahres 1815 hatte die preussische Armee eine Starke von 358 000 Mann Vom Wiener Kongress bis zu den Einigungskriegen BearbeitenNach dem Wiener Kongress wurde ein Grossteil der Landwehr und ein Teil der Linienarmee demobilisiert so dass die Starke von 358 000 Mann 1815 auf etwa 150 000 Mann im Jahre 1816 sank In den Jahren zwischen 1816 und 1840 Tod Friedrich Wilhelm III wurde der Militarhaushalt infolge eines strukturellen Haushaltsdefizits des preussischen Staates durch vielerlei Sparmassnahmen begrenzt 1819 betrug der Militaranteil am Staatshaushalt 38 1840 waren es 32 103 Nach den Befreiungskriegen verblassten viele der zum Teil idealistisch gedachten Militarreformen Dies ging mit der allgemeinen Restauration der alten Zustande einher Die Landwehr war nicht in der Lage den Platz den ihr neben dem stehenden Heer zugedacht war einzunehmen da ihr militarischer Wert zu begrenzt war Der Offiziersberuf stand zwar weiterhin dem Burgertum offen jedoch wurde die Adelsschicht offensichtlich bevorzugt So wurde die preussische Armee wieder ein Hort fur konservative aristokratische und monarchische Gesinnung Wahrend der Revolution von 1848 war die preussische Armee das Instrument das dafur sorgte dass die Revolution scheiterte und die Herrschaftsstrukturen unangetastet blieben Nachdem Preussen im Jahre 1850 eine Verfassung bekommen hatte wurden die Soldaten auf den Herrscher vereidigt und nicht etwa auf den preussischen Staat Abbildungen der Einigungskriege mit Ansichten preussischer Soldaten nbsp Preussen bei Le Bourget nbsp Das Lauenburgische Jager Bataillon Nr 9 bei Gravelotte Gemalde von Ernst Zimmer nbsp Tod des Majors von Halden Gravelotte 18 August 1870 nbsp Im Etappenquartier vor Paris nbsp Parade der preussischen Armee durch Paris Marz 1871 nbsp Preussische Feldartillerie bei Torcy1859 wurde Albrecht von Roon Kriegs und Marineminister von Wilhelm I beauftragt eine Heeresreform durchzufuhren um sich den veranderten Verhaltnissen anzupassen Die Ursachen fur den erneuten Reformbedarf lagen im technischen Fortschritt und der stark gestiegenen Bevolkerungszahl Die Heeresgrosse lag wie 1816 bei 150 000 Mann Weiterhin zeigte sich nach zwei chaotischen Mobilmachungen 1850 und 1859 dass die Landwehr fur einen Verteidigungskrieg zwar gut zu gebrauchen war jedoch bei einem Angriffskrieg nur von begrenztem Wert nbsp Erste Seite Aus den Verordnungen fur die hoheren Truppenfuhrer vom 24 Juni 1869 von Helmuth von MoltkeSein Ziel war es das System von Scharnhorst auszudehnen und eine bewaffnete Nation zu schaffen Um dies zu erreichen schlug er in seiner Heeresreform vor die Wehrpflicht bei drei Jahren beizubehalten die Rekrutenzahl um 1 3 zu erhohen das Feldheer zu vergrossern und die Landwehr zu verkleinern Durch einen dadurch ausgelosten Verfassungskonflikt wurde die Reform erst 1866 vom Norddeutschen Bund angenommen Durch die weitere Zuruckdrangung der Landwehr wurde der Prozess der Entburgerlichung des Heeres weiter vorangetrieben Ausserdem wurde in dieser Zeit 1850er und 1860er Jahre die veraltete Ausrustung modernisiert Die preussische Armee war die erste die die gesamte Infanterie mit gezogenen Gewehren den Zundnadel Hinterladern ausstattete Ebenso wurden die bisherigen glattgebohrten Geschutze allmahlich durch neue Geschutze mit gezogenen Geschutzrohren ersetzt Im Mai 1859 bestellte das Allgemeine Kriegsdepartement bei Alfred Krupp 300 Kanonen aus Gussstahl vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Osterreich Frankreich und Italien Sardinischer Krieg Krupp verwarf angesichts dieses Grossauftrags seine Idee die Kanonenproduktion und entwicklung einzustellen 104 Der starke Drill Exerzieren und Formaldienst der noch von Friedrich Wilhelm I stammte wurde von einem besseren Ausbildungssystem verdrangt Gefechtsubungen und Scheibenschiessen gewannen an Bedeutung Dadurch stieg die Kampfkraft der Armee Die lange Zeit vernachlassigte Berufsausbildung der Offiziere brachte man wieder auf einen hohen Stand wegweisend waren hier die Verordnungen fur die hoheren Truppenfuhrer vom 24 Juni 1869 von Helmuth von Moltke So wurde die preussische Armee wieder eine der kampfkraftigsten ihrer Zeit Dies zeigte sich auch im Deutsch Danischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg 1866 Im Kaiserreich Bearbeiten nbsp Preussische Husaren fruhes 20 Jahrhundert Mit der Grundung des Deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871 wurde die preussische Armee zum Kernbestandteil des Deutschen Heeres die Badische Armee ging als XIV Korps in ihr auf Die preussische Armee blieb in Friedenszeiten rechtlich neben den anderen Landerarmeen Sachsische Armee Bayerische Armee Wurttembergische Armee bestehen So gab es nach Artikel 63 Absatz 1 der Reichsverfassung vom 16 April 1871 zu Kriegszeiten ein gesamtdeutsches Heer das dem Oberbefehl des Kaisers unterstand In Friedenszeiten dagegen war den Bundesfursten mit eigenem Heer Preussen Sachsen Wurttemberg und Bayern der Oberbefehl vorbehalten Somit hatte in Friedenszeiten der preussische Konig der zugleich deutscher Kaiser war den Oberbefehl uber die preussische Armee Zudem behielt das preussische Parlament in Friedenszeiten das Etatrecht fur den Militarhaushalt Durch die Reichsgrundung besass kein Bundesstaat mehr ein souveranes Kriegfuhrungsrecht Die preussische Armee als rechtlich eigenstandige Armee wurde 1919 mit der Aufstellung der Reichswehr aufgelost Ein wichtiges Nachschlagewerk fur und uber die preussische Armee war und ist noch heute zum Beispiel fur Historiker oder Genealogen die regelmassig vom Kriegsministerium zu Berlin herausgegebene Rangliste Die Gesamtstarke der preussischen Armee zu ausgewahlten Zeitpunkten ihres Bestehens Jahr 1646 1656 1660 1688 1713 1719 1729 1740 1756 1786 1806Soldaten 14 000 105 25 000 8 000 30 000 38 000 54 000 70 000 83 000 150 000 193 000 240 000Jahr 1807 1813 1815 1825 1840 1859 1861 1867 1870 1875 1888Soldaten 63 000 300 000 358 000 130 000 135 000 150 000 211 000 106 264 000 107 313 000 107 325 000 377 000 108 Nach der Auflosung BearbeitenArtikel 160 des Versailler Vertrages begrenzte die Grosse des nicht nur preussischen Landheeres im Deutschen Reich auf 100 000 und die der Marine auf 15 000 Berufssoldaten Der Unterhalt von Luftstreitkraften Panzern schwerer Artillerie dies beinhaltete Geschutze gt 10 5 cm U Booten und Grosskampfschiffen war dem Reich untersagt Zugleich wurde die Auflosung von Generalstab Kriegsakademien und Militarschulen verfugt Die meisten Soldaten wurden entlassen viele hatten Schwierigkeiten sich nach dem Krieg im Zivilleben zurechtzufinden Reichswehrminister Otto Gessler begnugte sich wahrend seiner Amtszeit mit begrenzten politischen und administrativen Aufgaben es gelang dem Chef der Heeresleitung Hans von Seeckt die Reichswehr der Kontrolle des Reichstages weitgehend zu entziehen Unter Seeckt entwickelte sich die Reichswehr zu einem Staat im Staate Sie fuhlte sich eher einer abstrakten Staatsidee als der Verfassung verpflichtet und stand der politischen Linken mit ausgepragtem Misstrauen gegenuber 109 V Seeckt war 1885 in die preussische Armee eingetreten und hatte bis 1918 eine steile Karriere gemacht Wahrend des Kapp Putsches 1920 verweigerte Seeckt den Einsatz der Reichswehr gegen die putschenden Freikorps den Aufstand der Roten Ruhrarmee liess er aber brutal niederschlagen Die Reichswehr organisierte ausserdem mit der sogenannten Schwarzen Reichswehr eine geheime und mit paramilitarischen Formationen vernetzte Personalreserve als deren Fuhrungskader sie sich begriff 1926 wurde v Seeckt gesturzt Unter der Reichsprasidentschaft Hindenburgs erlangte die Reichswehrfuhrung zunehmenden politischen Einfluss und bestimmte schliesslich auch die Zusammensetzung der Reichsregierungen mit Dadurch trug die Reichswehr massgeblich zur Entwicklung eines autoritaren Prasidialsystems wahrend der Endphase der Weimarer Republik bei 110 Literatur BearbeitenEike Mohr Bibliographie zur Heeres und Truppengeschichte des Deutschen Reiches und seiner Lander 1806 bis 1933 Biblio Verlag Bissendorf 2004 ISBN 3 7648 2331 3 Peter Baumgart Bernhard R Kroener Heinz Stubig Hrsg Die Preussische Armee zwischen Ancien Regime und Reichsgrundung Schoningh Paderborn 2008 ISBN 978 3 506 75660 2 Rezension Hans Bleckwenn Unter dem Preussen Adler Das brandenburgisch preussische Heer 1640 1807 Bertelsmann 1978 ISBN 3 570 00522 4 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte 1648 1947 Band 2 4 Teil Militarsystem und Gesellschaftsordnung Verlag de Gruyter 1981 ISBN 3 11 008324 8 S 749 871 Martin Guddat Handbuch zur preussischen Militargeschichte 1701 1786 Verlag Mittler Hamburg 2001 ISBN 3 8132 0732 3 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vowinckel Verlag Potsdam 1998 ISBN 3 921655 86 2 Karl Volker Neugebauer Grundzuge der deutschen Militargeschichte Band 1 Historischer Uberblick Hrsg im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Rombach Verlag Freiburg 1993 ISBN 3 7930 0662 6 Gordon A Craig Die preussisch deutsche Armee 1640 1945 Staat im Staate Droste Verlag Dusseldorf 1960 Emilio Willems Der preussisch deutsche Militarismus Ein Kulturkomplex im sozialen Wandel Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1984 ISBN 3 8046 8630 3 Hans Joachim Neumann Friedrich Wilhelm der Grosse Kurfurst Der Sieger von Fehrbellin edition q Verlag Berlin 1995 ISBN 3 86124 293 1 Heinz Stubig Zwischen Reformzeit und Reichsgrundung Studien zur Entwicklung der preussisch deutschen Armee im 19 Jahrhundert BWV Berliner Wissenschafts Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 8305 3140 1 Einzelnachweise Bearbeiten Marius Muller Karl Heinz Spiess Uwe Tresp Erbeinungen und Erbverbruderungen in Spatmittelalter und Fruher Neuzeit Generationsubergreifende Vertrage und Strategien im europaischen Vergleich Lukas Verlag Berlin 2014 S 74 Bruno Gebhardt Johannes Burkhardt Wolfgang Reinhard Handbuch der deutschen Geschichte Vollendung und Neuorientierung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Band 11 10 Auflage Klett Cotta Verlag S 135 Wolfgang Neugebauer Die Hohenzollern Band 1 Anfange Landesstaat und monarchische Autokratie bis 1740 Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1996 S 138 Hans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Verlag Volk amp Welt Berlin 1992 S 58 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufstieg zur Grossmacht Potsdam 1998 S 10 Wolfgang Neugebauer Die Hohenzollern Band 1 Anfange Landesstaat und monarchische Autokratie bis 1740 Verlag W Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1996 S 141 f Ingo Materna Wolfgang Ribbe Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 S 300 Ingo Materna Wolfgang Ribbe Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 S 302 Gunther Gieraths Die Kampfhandlungen der brandenburgisch preussischen Armee 1626 1807 ein Quellenhandbuch Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 8 Walter de Gruyter Berlin 1964 S 522 Ralf Prove Lebenswelten militarische Milieus in der Neuzeit gesammelte Abhandlungen Band 11 Herrschaft und Soziale Systeme in der Fruhen Neuzeit LIT Verlag Berlin 2010 S 8 Renate Just Recht und Gnade in Heinrich von Kleists Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg Wallstein Verlag Gottingen S 45 Heinz Duchhardt Der Westfalische Friede Diplomatie politische Zasur kulturelles Umfeld Rezeptionsgeschichte R Oldenburg Verlag Munchen 1998 S 588 Bruno Gebhardt Johannes Burkhardt Wolfgang Reinhard Handbuch der deutschen Geschichte Vollendung und Neuorientierung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Band 11 10 Auflage Klett Cotta Verlag S 135 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vorwinckel Verlag 1998 S 40 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte De Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 749f Wolfgang Neugebauer Handbuch der Preussischen Geschichte Band I Das 17 und 18 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens S 207 a b c Wolfgang Neugebauer Handbuch der Preussischen Geschichte Band I Das 17 und 18 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens S 205 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 66 Anmerkung Die dort angegebene Zahl von 8000 Mann fur 1646 bezieht sich vermutlich nur auf die im Text genannten Stammsoldaten und schliesst Milizkrafte aus Bruno Gebhardt Johannes Burkhardt Wolfgang Reinhard Handbuch der deutschen Geschichte Vollendung und Neuorientierung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Band 11 10 Auflage Klett Cotta Verlag S 138 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte De Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 750 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufstieg zur Grossmacht Potsdam 1998 S 40 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 66 Bis September 1655 standen 8500 Mann unter Waffen im Juni 1656 22 000 und Ende 1660 als der Friede von Oliva den Krieg beendete waren es 27 000 Mann in Gordon Alexander Craig Die preussisch deutsche Armee 1640 1945 Droste Verlag 1960 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vorwinckel Verlag 1998 S 40 Die Zahl gibt die Starke der Armee ohne Garnisonskrafte an in Wolfgang Neugebauer Handbuch der Preussischen Geschichte Band I Das 17 und 18 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens S 206 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vorwinckel Verlag 1998 S 42 George Adalbert von Mulverstedt Die brandenburgische Kriegsmacht unter dem Grossen Kurfursten quellenmassige Darstellung aller einzelnen in der Zeit von 1640 bis 1688 bestehenden kurbrandenburgischen Regimenter und sonstigen selbstandigen Truppenkorper nebst Festungen der Marine amp c Verlag Baensch Magdeburg 1888 S 29 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vorwinckel Verlag 1998 S 35 Hans Bentzien Unterm Roten und Schwarzen Adler Geschichte Brandenburg Preussens fur jedermann Verlag Volk amp Welt Berlin 1992 S 87 Bruno Gebhardt Johannes Burkhardt Wolfgang Reinhard Handbuch der deutschen Geschichte Vollendung und Neuorientierung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Band 11 10 Auflage Klett Cotta Verlag S 134 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte De Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 752 Manfred Messerschmidt Preussens Militar in seinem gesellschaftlichen Umfeld Geschichte und Gesellschaft Sonderheft Vol 6 Preussen im Ruckblick 1980 S 43 88 Vandenhoeck amp Ruprecht S 43 Horst Carl Ute Planert Militarische Erinnerungskulturen vom 14 bis zum 19 Jahrhundert Trager Medien Deutungskonkurrenzen V amp R unipress Gottingen 2012 S 245 Ingo Materna Wolfgang Ribbe Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 S 322 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 340 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 68 Gunther Gieraths Die Kampfhandlungen der brandenburgisch preussischen Armee 1626 1807 ein Quellenhandbuch Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 8 Walter de Gruyter Berlin 1964 S XVII George Adalbert von Mulverstedt Die brandenburgische Kriegsmacht unter dem Grossen Kurfursten quellenmassige Darstellung aller einzelnen in der Zeit von 1640 bis 1688 bestehenden kurbrandenburgischen Regimenter und sonstigen selbstandigen Truppenkorper nebst Festungen der Marine amp c Verlag Baensch Magdeburg 1888 S 505 541 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 67 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vorwinckel Verlag 1998 S 47 Frank Bauer Fehrbellin 1675 Brandenburg Preussens Aufbruch zur Grossmacht Kurt Vorwinckel Verlag 1998 S 60 Ingrid Mittenzwei Erika Herzfeld Brandenburg Preussen 1648 1789 Das Zeitalter des Absolutismus in Text und Bild Verlag der Nation Berlin 1987 3 Auflage S 50 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte De Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 750 Otto Busch Wolfgang Neugebauer Moderne Preussische Geschichte De Gruyter Verlag 1981 Band 2 S 753 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 331 a b Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 330 https www deutsche biographie de pnd11853596X html NDB Band 5 1961 ADB Band 7 1878 Lemma Friedrich Wilhelm Grosser Kurfurst Friedrich Beck Julius H Schoeps Hrsg Der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I in seiner Zeit Verlag fur Berlin Brandenburg Brandenburgische Historische Studien Band 12 Herausgegeben von der Brandenburgischen Historischen Kommission e V und der Gesellschaft fur Geistesgeschichte e V Potsdam 2003 S 194 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 341 Wolfgang Neugebauer Handbuch der Preussischen Geschichte Band I Das 17 und 18 Jahrhundert und Grosse Themen der Geschichte Preussens S 209 Ingo Materna Wolfgang Ribbe Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 S 322 Jany Bd I Lit S 546 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 342 Johannes Kistenich junge wolgewachsene Kerle geheim selbst aufzusuchen Lippische Rekrutierung fur Preussen wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges Westfalische Zeitschrift 154 2004 Internet Portal Westfalische Geschichte URL lwl org S 430 Johannes Kistenich junge wolgewachsene Kerle geheim selbst aufzusuchen Lippische Rekrutierung fur Preussen wahrend des Spanischen Erbfolgekrieges Westfalische Zeitschrift 154 2004 Internet Portal Westfalische Geschichte URL westfaelische zeitschrift lwl org S 427 Robert Adolf Kann Friedrich E Prinz Deutschland und Osterreich Jugend und Volk 1980 S 498 Hans Bleckwenn Unter dem Preussen Adler Bertelsmann Verlag 1978 S 56 Schulze Winfried Gerhard Oestreichs Begriff Sozialdisziplinierung in ZfHF 14 1987 S 265 302 Memento vom 23 Februar 2019 im Internet Archive Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 344 S Fischer Fabian Preussens Gloria Der Aufstieg eines Staates Bastei Lubbe 2007 S 116 Carl Hinrichs Preussen als historisches Problem Gesammelte Abhandlungen Walter de Gruyter Verlag Berlin 1964 S 50f Renate Just Recht und Gnade in Heinrich von Kleists Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg Wallstein Verlag Gottingen S 50 Beate Engelen Soldatenfrauen in Preussen eine Strukturanalyse der Garnisonsgesellschaft im spaten 17 und 18 Jahrhundert Schriftenreihe Herrschaft und soziale Systeme in der Fruhen Neuzeit Band 7 Herausgegeben vom Arbeitskreis Militar und Gesellschaft in der Fruhen Neuzeit e V Lit Verlag Munster 2005 S 51 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 353 Maren Lorenz Das Rad der Gewalt Militar und Zivilbevolkerung in Norddeutschland nach dem Dreissigjahrigen Krieg 1650 1700 Bohlau Verlag Koln Weimar Berlin 2007 S 105 Wehrkunde Organ der Gesellschaft fur Wehrkunde Band 10 Verlag Europaische Wehrkunde 1961 S 256 Renate Just Recht und Gnade in Heinrich von Kleists Schauspiel Prinz Friedrich von Homburg Wallstein Verlag Gottingen S 42 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 342 Jan Glete War and the State in Early Modern Europe Routledge London 2002 S 31 36 Carl Hinrichs Preussen als historisches Problem Gesammelte Abhandlungen Walter de Gruyter Verlag Berlin 1964 S 58 Martin Guddat Handbuch zur preussischen Militargeschichte 1688 1786 Hamburg 2011 S 191 Carl Hinrichs Preussen als historisches Problem Gesammelte Abhandlungen Walter de Gruyter Verlag Berlin 1964 S 56 Carl Hinrichs Preussen als historisches Problem Gesammelte Abhandlungen Walter de Gruyter Verlag Berlin 1964 S 55f Friedrich Beck Julius H Schoeps Hrsg Der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I in seiner Zeit Verlag fur Berlin Brandenburg Brandenburgische Historische Studien Band 12 Herausgegeben von der Brandenburgischen Historischen Kommission e V und der Gesellschaft fur Geistesgeschichte e V Potsdam 2003 S 195 198 Ralf Prove Lebenswelten militarische Milieus in der Neuzeit gesammelte Abhandlungen Lit Verlag Berlin 2010 S 24 Marian Fussel Der Siebenjahrige Krieg Ein Weltkrieg im 18 Jahrhundert Verlag C H Beck Munchen 2010 S 14 Es liegt die Vermutung nahe dass die oft als Tick bezeichnete Forderung langer Kerls durchaus um Kalkul des Konigs lag Mein ganzes Leben hindurch fand ich mich genotigt zwei Leidenschaften anzuhangen die ich nicht sic hatte eine war ungereimter Geiz und die andere eine ausschweifende Neigung fur grosse Soldaten Nur wegen dieser so sehr in die Augen fallenden Schwachheiten vergonnte man mir das Einsammeln eines grossen Schatzes und die Errichtung einer starken Armee Beide sind da nun bedarf mein Nachfolger weiter keiner Maske Bericht des Geheimen Rates von Schliestadt Kommissar des braunschweig wolfenbuttelschen Hofes zitiert nach Georg Malkowsky Die Kunst im Dienste der Staats Idee Berlin 1912 S 110 Friedrich Beck Julius H Schoeps Hrsg Der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I in seiner Zeit Verlag fur Berlin Brandenburg Brandenburgische Historische Studien Band 12 Herausgegeben von der Brandenburgischen Historischen Kommission e V und der Gesellschaft fur Geistesgeschichte e V Potsdam 2003 S 201 Friedrich Beck Julius H Schoeps Hrsg Der Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I in seiner Zeit Verlag fur Berlin Brandenburg Brandenburgische Historische Studien Band 12 Herausgegeben von der Brandenburgischen Historischen Kommission e V und der Gesellschaft fur Geistesgeschichte e V Potsdam 2003 S 94 Gerd Heinrich Der Adel in Brandenburg Preussen In Helmut Rossner Hrsg Deutscher Adel 1555 1740 Darmstadt 1965 S 259 314 Zahlen nach Curt von Jany Geschichte der Koniglich Preussischen Armee bis zum Jahre 1807 3 Bde Berlin 1928 29 hier Bd 1 S 528 Bd 2 S 195 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 354f Frank Wernitz Die Armee Friedrich des Grossen im Siebenjahrigen Krieg 1756 1763 Podzun Pallas Verlag 2002 S 54ff Guntram Schulze Wegener Illustrierte deutsche Kriegsgeschichte von den Anfangen bis heute Ares Verlag 2010 S 68 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 362 Gunther Gieraths Die Kampfhandlungen der brandenburgisch preussischen Armee 1626 1807 ein Quellenhandbuch Veroffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin Band 8 Walter de Gruyter Berlin 1964 S 529 545 Guntram Schulze Wegener Illustrierte deutsche Kriegsgeschichte von den Anfangen bis heute Ares Verlag 2010 S 69 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 361 Wolfgang Neugebauer Handbuch der preussischen Geschichte Band III Vom Kaiserreich zum 20 Jahrhundert und grosse Themen der Geschichte Preussens Walter de Gruyter 1992 Berlin New York S 354 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 257 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 357ff Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 376 378 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 379 Siehe die Statistik in Grosser Generalstab Kriegsgeschichtliche Abteilung II Hrsg Das Preussische Offizierkorps und die Untersuchung der Kriegsereignisse Mittler und Sohn Berlin 1906 S 104 107 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 380 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 380f Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 410f Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 412 Das Preussische Heer im Jahre 1812 Bd 1 Grosser Generalstab Berlin 1912 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 429 431 Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 431f Christopher Clark Preussen Aufstieg und Niedergang 1600 1947 Pantheon Verlag 2006 S 432 434 Curt Jany S 149 Lothar Gall Der Kanonenkonig Alfred Krupp In Forschung Frankfurt 7 Mai 2010 S 56 ff pdf online Hans Joachim Neumann S 46 Curt Jany S 228 a b Curt Jany S 254 Curt Jany S 287 Andreas Wirsching Die Weimarer Republik Politik und Gesellschaft Munchen 2000 S 55 f Eberhard Kolb Die Weimarer Republik 6 Auflage Munchen 2002 S 42 Hans Mommsen Militar und zivile Militarisierung in Deutschland 1914 bis 1938 In Ute Frevert Hrsg Militar und Gesellschaft im 19 und 20 Jahrhundert Klett Cotta Stuttgart 1997 S 273 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Preussischen Armee amp oldid 238877363