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Die Festung Wesel war eine Verteidigungsanlage welche die Altstadt von Wesel am Niederrhein umschloss Ihr Kern war die teilweise erhalten gebliebene Zitadelle Wesel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Festung 2 Auswirkungen auf die Stadtentwicklung 3 Heutige Spuren der ehemaligen Festung 4 EinzelnachweiseGeschichte der Festung Bearbeiten nbsp Ein Teil der Zitadelle heute als Musik und Kunstschule genutzt nbsp Das Haupttor der Zitadelle in Wesel nbsp Das Berliner Tor 2010 nbsp Fort Blucher im Hintergrund ein Teil der Niederrheinbrucke Wesel nbsp Gedenkstein fur das zerstorte Alt Buderich nbsp Ehem Fort Fusternberg Friedenskirche zu den Hl Engeln nbsp Eingang zum fruheren Fort I 2004 Bereits im Mittelalter bestand um die Hansestadt Wesel eine Stadtbefestigung 1 1568 liess die Stadt auf eigene Kosten im Bereich des Flesgentors eine Bastion und damit ein festungstypisches Element errichten 2 Im Verlauf des 17 Jahrhunderts wurde die zum preussischen Herrschaftsbereich zahlende Stadt mehrfach von verschiedenen Machten besetzt oder belagert 3 Auf Befehl des preussischen Kurfursten Friedrich Wilhelm wurde ab 1681 der Umbau der Stadt zur Festung vorangetrieben 4 Im Suden der Stadt wurde zwischen 1688 und 1722 nach Planen von Jean de Corbin und Jean de Bodt die Zitadelle als Festungsanlage innerhalb der Festung errichtet Die Anlage der Zitadelle hatte die Form eines funfzackigen Sterns und war durch mehrere stumpfe Bastionen in ihrem Osten und ihrem Westen an den die Stadt umschliessenden Festungsgurtel angeschlossen 5 Mit der Entstehung der Festung reduzierte sich die Zahl der nach Wesel fuhrenden Stadttore von dreizehn auf nur noch vier 3 Erste Kasernen in der Stadt wurden um 1770 gebaut um Soldaten und ihre Familien dort unterbringen zu konnen Um 1780 machten Soldaten und ihre Familienangehorigen etwas mehr als die Halfte der rund 10 000 Stadtbewohner aus 3 Am 8 November 1794 eroberten franzosische Truppen unter General Napoleon Bonaparte den linksrheinischen Ort Buderich und beschossen am Folgetag die Festungsstadt Wesel Es kam zu keinen grossen Schaden oder zivilen Todesopfern wahrend die Franzosen unter hohen Verlusten ihre Stellung in Buderich aufrechterhalten konnten 6 Von 1805 bis 1814 stand auch das rechtsrheinische Wesel unter franzosischer Herrschaft In dieser Zeit kam es sowohl in der Stadt als auch an den Festungsanlagen zu Umgestaltungen unter anderem entstand in dieser Zeit die Kaserne VIII als Teil der Zitadelle 5 Als linksrheinischer Bruckenkopf der Festung wurde zwischen 1807 und 1813 zudem die Citadelle Napoleon errichtet Sie erhielt nach dem Ende der franzosischen Herrschaft den Namen Fort Blucher 7 In 1811 1812 sind in die Zitadelle Dienstverweigerer aufbewahrt die nachher in den Russlandfeldzug geschickt wurden Zwischen dem 19 Dezember 1813 und Mitte Januar 1814 wurde der linksrheinisch gelegene Ort Buderich auf Befehl Napoleons vollstandig zerstort um bei einer zu erwartenden Verteidigung der Festung auch in diese Richtung uber ein freies Schussfeld zu verfugen Letztlich erwies sich diese Massnahme als militarisch nicht notwendig Dennoch verboten die Preussen anschliessend eine Wiedererrichtung des Ortes weil dieser sehr nah am Fort Blucher lag und eine mit hohen Kosten verbundene Befestigung daher notwendig gewesen ware Buderich wurde sudwestlich seiner ursprunglichen Position wieder aufgebaut 8 Am 8 Mai 1814 verliessen die franzosischen Truppen die Festung Wesel 9 Weil Geschutze durch technischen Fortschritt eine grossere Reichweite besassen wurde im 19 Jahrhundert die Notwendigkeit zur Errichtung von Aussenforts gesehen Unter anderem entstand zwischen 1856 und 1860 das Fort Fusternberg 3 und zwischen 1879 und 1882 das Fort I welches zur militarischen Absicherung der Eisenbahnbrucke Wesel diente 10 1886 wurde die Entfestigung Wesels beschlossen und damit der Prozess der Schleifung eingeleitet 1889 erwarb die Stadt Wesel grosse Teile des Festungsgelandes Im Bebauungsplan des Kolner Baumeisters Josef Stubben gewann die Stadt so 62 Hektar an Bauland 11 In den folgenden Jahren wurden die drei Stadttore Bruner Tor Rheintor und Klever Tor entfernt und lediglich das Berliner Tor beibehalten 12 und auf dem Gebiet der ehemaligen Festungswalle entstanden Ringstrassen um die Stadt Im Festungsglacis von Wesel direkt ausserhalb der Walle wurde ein Grungurtel angelegt Zahlreiche Festungsgebaude blieben jedoch erhalten weswegen Wesel im Ersten Weltkrieg als Sammelpunkt fur Soldaten genutzt werden konnte Da das Rheinland durch den Versailler Vertrag entmilitarisiert wurde blieben die Gebaude in der folgenden Zeit ohne Nutzung Zur Zeit des Nationalsozialismus war Wesel dagegen Militarstandort und wurde angesichts dessen im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe weitgehend zerstort 3 Auswirkungen auf die Stadtentwicklung BearbeitenVon seiner gunstigen geostrategischen Lage an den Flussen Rhein und Lippe hatte Wesel wirtschaftlich profitiert und war im Spatmittelalter zur wohlhabenden Hansestadt geworden Gleichzeitig war diese Lage massgeblich fur die Entstehung der Festung Wesel Die Grundung der Festung sorgte fur einen wirtschaftlichen Ruckschritt da bestimmte Wirtschaftszweige aufgegeben werden mussten und eine Ausdehnung stadtebaulicher oder wirtschaftlicher Aktivitaten uber den Ring der Festung hinaus nicht mehr moglich waren Bis zur Entfestigung im spaten 19 Jahrhundert war eine Bebauung in einem Radius von 1 5 Kilometern um die Festung herum untersagt 3 bzw mit strengen Auflagen verbunden 13 Die heute die Innenstadt direkt umschliessenden dicht besiedelten Ortsteile Feldmark Fusternberg und Schepersfeld und die nicht mehr bestehende Rheinvorstadt hatten 1858 zusammengerechnet lediglich 1 111 Einwohner 14 Durch den fehlenden Platz zur Ausdehnung lag Wesel in den Bereichen Industrie und Handel deutlich hinter seinen Moglichkeiten und behielt auch in der Folgezeit vorerst die Pragung als Militarstandort und Verwaltungsstadt 15 Auch aufgrund der weiterhin vorhandenen militarischen Bedeutung wurde Wesel im Zweiten Weltkrieg stark zerstort 3 Im Prozess des Wiederaufbaus nach 1945 konnte sich die Stadt hingegen von Entwicklungshemmnissen losen Unter anderem wuchsen fruher ausserhalb der Festung gelegene Stadtbereiche wie die Feldmark in dieser Phase stark an 14 Heutige Spuren der ehemaligen Festung BearbeitenDie Zitadelle der historischen Festung ist in Teilen erhalten und wird als Kulturzentrum genutzt Sie ist Standort des Preussen Museums Wesel der stadtischen Musik und Kunstschule Wesel des Stadtarchivs und einem Teil des Stadtischen Museums 5 Im Osten der Weseler Innenstadt ist das Berliner Tor als fruheres Festungstor erhalten Vom Klever Tor ist ein Giebelrelief erhalten und am heutigen Weseler Rathaus aufgestellt Das linksrheinische Fort Blucher besteht nur noch als Ruine Fort Fusternberg und das an der fruheren Eisenbahnbrucke gelegene Fort I sind dagegen erhalten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zur Friedenskirche zu den Heiligen Engeln umgebaut Die Ringstrassen um die Weseler Innenstadt zeichnen in weiten Teilen fruheren Verlauf der Festungswalle nach Aus dem Festungsglacis entstanden stadtnahe Waldgebiete Zudem war es namensgebend fur die angrenzenden Strassen Am Lippeglacis Am Nordglacis Am Ostglacis und Am Westglacis Einzelnachweise Bearbeiten Jutta Prieur Geschichte der Stadt Wesel Band 2 S 207 Andreas Rutz Krieg und Kriegserfahrung im Westen des Reiches 1568 1714 S 250 a b c d e f g Wesel als Festungsstadt wesel tourismus de Stadtchronik wesel775 de a b c Zitadelle Wesel wesel tourismus de 9 November 1794 Wahrend der Affare von Wesel beschoss franzosische Artillerie Stadt und Festung Wesel wesel de Fort Blucher Memento des Originals vom 27 November 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot clivia belta de clivia belta de 06 Dezember 1813 Zerstorung Buderichs auf Befehl von Napoleon wesel de 30 August 1813 Die ersten Genter Seminaristen kommen nach Wesel wesel de Wesel Blick hinter Kasernenmauer rp online de Josef Stubben Die Stadterweiterung von Wesel In Deutsche Bauzeitung Jg 25 Nr 3 10 Januar 1891 S 13 15 mit Abbildung auf S 17 urn nbn de kobv co1 opus 24540 Wanderungen eines Giebelfrieses Memento des Originals vom 7 August 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wesel de wesel de Schepersfeld Memento des Originals vom 31 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wesel de wesel de a b Feldmark und Fusternberg Memento des Originals vom 31 Marz 2018 im Internet 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