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Joachim Ernst von Grumbkow auch Grumbckow 29 September 1637 in Jatzkow 26 September 1690 bei Wesel war kurfurstlich brandenburgischer Minister Geheimer Staats und Kriegsrat Generalkriegskommissar und Oberhofmarschall Er war der Sohn des kurbrandenburgischen Obristen Christian Stephan von Grumbkow und der Anna Margaretha von Krockow Joachim Ernst von GrumbkowDas Wappen der Familie von Grumbkow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWie viele Generale des Grossen Kurfursten Friedrich Wilhelm und Friedrich II des Grossen stammte Grumbkow aus pommerschem Uradel Er war Herr und Erbherr auf Grumbkow Runow Lupow Zechlin Vangerske u a in Hinterpommern Niederschonhausen Blankenfelde und Pankow in der Mark Brandenburg sowie auf Karow im Herzogtum Magdeburg Grumbkow studierte ab 1654 Rechtswissenschaften in Rostock 1 Nach einer Kavalierstour in Frankreich und Italien trat er wahrend des Zweiten Nordischen Krieges in brandenburgische Dienste unter dem Regiment Christian Albrechts von Dohna moglicherweise bei seinem Vater der zu dieser Zeit Kommandant der Festung Locknitz war Spater war er Leutnant Chef einer Kompanie und Bevollmachtigter Dohnas dem er Haus und Wesen in Kustrin regierte 2 Graf Dohna bei dem der junge Grumbkow schon Page gewesen sein soll empfahl ihn an den Berliner Hof 1671 wurde er unter Belassung seines militarischen Ranges Amtskammerrat in der kurfurstlichen Kammerverwaltung nebenamtlich zustandig fur die Generalokonomie 1672 im Krieg gegen Frankreich besonders betraut mit Proviantierungs und Festungsbauaufgaben sowie diplomatischen Missionen 1674 wurden Grumbkows Kompanien der Hofstaat Dragoner zum Leibdragoner Regiment hochgestuft um als Leibgarde des Kurfursten im Feld zu dienen 1675 wurde Grumbkow Mitarbeiter des interimistischen Generalkriegskommissars im selben Jahr Kriegsrat und Obermundschenk 1677 Oberst der Leibgarde 1678 Direktor des Generalkriegskommissariats 1678 Schlosshauptmann 1679 Generalkriegskommissarius 1684 Wirklicher Geheimer Staatsrat 1685 Oberhofmarschall 1675 nahmen Grumbkows Leibdragoner an der Schlacht bei Fehrbellin teil 1684 trat er das Regiment an Graf Dietrich zu Dohna ab einen Sohn seines Forderers Das Regiment sollte bis 1918 als l Schlesisches Leib Kurassier Regiment Grosser Kurfurst mit dem Standort in Breslau bestehen und hatte spater Traditionsnachfolger sowohl in der Reichswehr als auch in der Bundeswehr 3 1678 ubernahm Grumbkow mit dem Generalkriegskommissariat die Leitung der brandenburgischen Militarverwaltung die er zur obersten Steuer und Landespolizeibehorde des brandenburgischen Staates entwickelte Unter Grumbkow vereinigte der Generalkriegskommissar in seinem Posten schliesslich die Funktionen eines Kriegsministers mit denen eines Finanzministers 4 In Grumbkows Zustandigkeit lag auch die Durchfuhrung des Edikts von Potsdam 1685 das die Aufnahme und Ansiedlung der aus Frankreich vertriebenen Hugenotten in Brandenburg regelte Grumbkow war erster Generalintendant der franzosischen Kolonie Berlin Auf seine Initiative entstand in der Nachbarschaft seiner Guter bei Berlin die Kolonie Franzosisch Buchholz Die Grumbkowstrasse erinnert an sein erfolgreiches Wirken Grumbkow wurde durch den Kurfursten nach Dresden gesandt um wichtige Verhandlungen am Dresdener Hof zu fuhren und ein Defensivbundnis mit Sachsen anzustreben was dieser mit Erfolg ausfuhrte und eine Konferenz uber den Zustand des Reiches den Frieden von Nimwegen die kaiserlichen Vorschlage uber die Sicherheit des Reiches und die Aufnahme des Kurfursten Johann Georg III in den Kurfurstenverein zum Ziele haben sollte s GStA PK I HA GR Rep 411 Nr 27 Der Kurfurst wurdigte Grumbkows Verhandlungsgeschick und ernannte ihn zum Staatsminister Im Herbst 1688 ubergab er im Auftrag des Kurfursten Friedrich III sieben Regimenter zu Pferd und drei zu Fuss als Hilfstruppen an den Prinzen Wilhelm III von Oranien der wenige Monate spater als Wilhelm III den englischen Thron bestieg Glorious Revolution Zu den geerbten Gutern in der pommerschen Heimat erwarb Grumbkow zahlreiche weitere in der Umgebung des Stammsitzes der Familie Sein Sohn Philipp Otto fugte spater das gesamte Territorium zur Grossen Herrschaft Lupow zusammen Auch im Norden Berlins kaufte Grumbkow mehrere Guter und begann dort eine rege Bautatigkeit Anfang 1680 erwarb er von den Sohnen der Grafin Sophie Theodore zu Dohna Schlobitten das Petit Palais in Niederschonhausen 1689 wurde der Bau des Schlosses Schonhausen als dreigeschossige Dreiflugelanlage nach Planen von Johann Arnold Nering begonnen 5 Vom Petit Palais ist nichts erhalten In Berlin bewohnte Grumbkow das Palais am Molkenmarkt 1 Bestattet wurde er nicht wie anfangs geplant neben seiner Tochter in der Gruft der Dorfkirche Blankenfelde sondern in der gerade erst erneuerten Kirche zu Runow in Pommern Andere bekannte Militars aus dem Geschlecht derer von Grumbkow waren Joachim Ernsts Sohne Friedrich Wilhelm von Grumbkow Philipp Otto von Grumbkow und Friedrich Ludwig von Grumbkow sowie Viktor von Grumbkow Grumbkow Pascha genannt Familie BearbeitenSeine erste Frau wurde am 25 Februar 1672 Lucia Dorothea von Wreech aus dem Haus Bussow Sie starb 1673 unmittelbar nach der Geburt von Zwillingen Anna Louisa 1673 1686 Otto Christian 1673 1704 Seine zweite Frau Gertrud Sophie von Grote aus dem Haus Breese Stillhorn 1653 1693 heiratete er am 8 Januar 1678 im Berliner Schloss Das Paar hatte folgende Kinder Friedrich Wilhelm 1678 1739 Sophia Charlotte de la Chevallerie 1681 1749 Philipp Otto 1684 1752 Ernestine Lucie Freiin von Danckelmann 24 Marz 1692 29 Dezember 1719 Henrietta Scholastika von SchlabrendorffKarl Ernst 1703 Friedrich Ludwig 1683 1745 sachsischer Generalleutnant Kommandant der Festung SonnensteinDie Witwe heiratete nach dem Tod ihres Mannes den Minister und Diplomaten Franz von Meinders Literatur BearbeitenAllgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste Erste Section A G Leipzig 1875 S 427 Peter Bahl Der Hof des Grossen Kurfursten Studien zur hoheren Amtstragerschaft Brandenburg Preussens Koln Weimar Wien 2001 S 113ff Friedrich Ludwig Joseph Fischbach Historische politisch geographisch statistisch und militarische Beytrage die Koniglich Preussische und benachbarte Staaten betreffend Band 2 Teil 2 Berlin 1783 S 513 Heinrich Schmettau Ein Brandenburgischer Joseph Predigt uber den schnellen doch seeligen Hintritt Des Herrn Joachim Ernst von Grumbkow Colln an der Spree 1691 Thomas Klein Grumbkow Joachim Ernst von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 214 f Digitalisat Anton Balthasar Konig Joachim Ernst von Grumbkow In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen Band II Arnold Wever Berlin 1789 S 79 82 Joachim Ernst von Grumbkow in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joachim Ernst von Grumbkow Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ioachimus Ernestus a Grumbkow im Rostocker Matrikelportal Militarwochenblatt Band 22 Berlin 1837 Lothar Marschke in 50 Jahre Panzerbataillon 84 Luneburg 2009 Broschure Gordon A Craig Die preussisch deutsche Armee 1640 1945 Dusseldorf 1960 S 24 Guido Hinterkeuser Unbekannte Quellen zur Errichtung des barocken Neubaus von Schloss Schonhausen im Jahr 1689 in Entdecken Erforschen Bewahren Festgabe fur Sibylle Badstubner Groger zum 12 Oktober 2015 Berlin 2016 S 142ff Normdaten Person GND 117572217 lobid OGND AKS VIAF 40159370 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grumbkow Joachim Ernst vonALTERNATIVNAMEN Grumbckow Joachim Ernst vonKURZBESCHREIBUNG kurfurstlich brandenburgischer Minister Generalkriegskommissar und OberhofmarschallGEBURTSDATUM 29 September 1637GEBURTSORT JatzkowSTERBEDATUM 26 September 1690STERBEORT bei Wesel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Ernst von Grumbkow amp oldid 238953644