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Adam Graf von Schwarzenberg auch Schwartzenberg 26 August 1583 in Gimborn Bergisches Land 14 Marz 1641 in Spandau war ein einflussreicher Berater des Kurfursten Georg Wilhelm von Brandenburg und von 1625 bis 1641 Herrenmeister der Ballei Brandenburg des Johanniterordens Zeitgenossisches Gemalde von Adam von SchwarzenbergAdam Graf von Schwarzenberg Stich von Peter Rollos nach einem Gemalde von Matthias Czwiczek um 1635 Wappen Graf Adams an seinem GeburtsschlossInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Buste in der Berliner Siegesallee 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer katholische Reichsgraf Adam von Schwarzenberg wurde auf Schloss Gimborn in der Grafschaft Mark im Bergischen Land geboren Als Sohn des Adolf von Schwarzenberg entstammte er der alten Adelsfamilie Schwarzenberg aus dem frankischen Seinsheim welche 1172 erstmals urkundlich erwahnt und 1599 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde Seine Mutter war Margaretha Freiin Wolff von Metternich Im Jahre 1600 ubernahm der Sechzehnjahrige Titel und Guter seines im Turkenkrieg gefallenen Vaters Seine politischen Ambitionen auf Seiten Brandenburgs zu dessen Landstanden die Schwarzenbergs zahlten stellte er ab 1609 im Erbfolgestreit um Julich Kleve erstmals unter Beweis bei dem er sich offen auf die Seite von Kurfurst Johann Sigismund von Brandenburg stellte was ihm allerdings die Achtung durch den kaiserlichen Hof einbrachte 1613 vermahlte sich Adam mit Margaretha Freiin von Pallant die jedoch schon zwei Jahre spater bei der Geburt des zweiten Sohnes Johann Adolf verstarb Schwarzenberg verehelichte sich nicht neu sondern trat dem Johanniterorden bei zu dessen Heermeister er 1625 gewahlt wurde obwohl er katholisch war In den folgenden Jahren stand er als Geheimer Rat im Dienste Brandenburgs von wo er bald erheblichen Einfluss auf das gesamte Kollegium des Rates ausubte und dadurch massgeblich die Politik besonders in den niederrheinischen Landen mitbestimmte Auch im Bergischen Land nutzte er seine Macht durchaus in eigenem Interesse Dort liess er 1610 sein heimisches Gutes Gimborn durch Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg zur Unterherrschaft der Grafschaft Mark erklaren erweiterte diese Herrschaft 1614 gegen den scharfen Protest der markischen Ritterschaft durch eine Schenkung Georg Wilhelms von Brandenburg um die benachbarten Kirchspiele Gummersbach und Mullenbach und erreichte 1630 die Ausgliederung des ganzen Amtes Neustadt aus der Grafschaft Mark als freie Reichsherrschaft die 1631 durch den Kaiser als reichsunmittelbare Herrschaft Gimborn Neustadt anerkannt wurde 1 In den ersten zwanzig Jahren des Dreissigjahrigen Krieges wurde Adam Graf von Schwarzenberg eine der einflussreichsten Personlichkeiten unter den brandenburgischen Beratern und erreichte unter dem calvinistischen Kurfursten Georg Wilhelm von Brandenburg den Hohepunkt seiner Karriere Unter seinem Einfluss wechselte Brandenburg je nach Kriegsgluck ofters die Seiten was durch seine Politik die auf territorialen Zuwachs ausgerichtet war zu erklaren ist Dabei ging er ohne Rucksicht auf protestantische Belange vor wodurch er sich nicht nur bei seinen Bergischen Untertanen unbeliebt machte Schwarzenberg hatte im Laufe seiner Statthalterschaft ein grosses Vermogen angehauft woraus er dem Kurfursten Georg Wilhelm Kredite gewahren konnte und im Gegenzug weitere Privilegien erhielt So verwoben sich private Dinge mit dienstlichen und es wurde sehr unubersichtlich zumal schriftliche Unterlagen wohl meist fehlten 2 Als Kurfurst Friedrich Wilhelm 1640 an die Regierung kam beliess er vorerst Schwarzenberg im Amt zeigte ihm gegenuber aber Starke und Durchsetzungskraft Mit dem Einfluss des Widersachers Schwarzenbergs des kurbrandenburgischen Geheimen Rats Samuel von Winterfeld auf den jungen Kurfursten schwand die Macht Schwarzenbergs Nur einen Monat nach dem Tod seines Vaters hatte Friedrich Wilhelm das Kommando uber die Festung Kustrin und die dort liegende Reiterei an Konrad von Burgsdorff ubertragen Schwarzenberg protestierte da es unter Kurfurst Georg Wilhelm Tradition war dass diese beiden Kommandos getrennt besetzt wurden Den jungen Kurfursten interessierte der Protest jedoch nicht Des Weiteren beschnitt er immer weiter die Kompetenzen von Graf von Schwarzenberg in den Bereichen Aussenpolitik und Militar Schliesslich musste er sich sogar fur seine Politik der letzten Jahre verantworten 2 Die stetige Entmachtung durch den jungen Kurfursten und Anfeindungen wegen seiner Politik unter dem Vorganger mussen dem inzwischen fast Sechzigjahrigen immer mehr zugesetzt haben Am Vortag seines Todes beschwerten sich sechs Offiziere aus dem Regiment Rochow uber ausstehenden Sold so dass er sie nach heftiger Diskussion aus seiner Privatschatulle entlohnte Schliesslich erreichte ihn noch ein Brief eines brandenburgischen Obristen der ihm weitere Vorhaltungen machte In den Morgenstunden des 14 Marz 1641 starb Schwarzenberg an einem Schlaganfall 2 Sein Sohn und Erbe Johann Adolf von Schwarzenberg erhielt nur die beweglichen Guter seines Vaters Privilegien und uberlassene Domanen wie die Domane Huyssen im klevischen Land wurden ihm aberkannt und eingezogen 2 Aufgrund hartnackiger Geruchte Adam von Schwarzenberg sei nicht eines naturlichen Todes gestorben sondern auf Anordnung Friedrich Wilhelms heimlich enthauptet worden liess Friedrich der Grosse den Leichnam 1777 exhumieren wobei sich aber die Unversehrtheit der Halswirbel und damit die Unhaltbarkeit des Geruchts herausstellte 3 Die Untersuchung der sterblichen Uberreste Schwarzenbergs nahm Ernst Ludwig Heim vor Der Bericht uber die Untersuchung liegt im Archiv der St Nikolai Kirche in Berlin Spandau Buste in der Berliner Siegesallee BearbeitenFur die Berliner Siegesallee schuf der Bildhauer Cuno von Uechtritz Steinkirch die Denkmalgruppe 24 mit Kurfurst Georg Wilhelm im Mittelpunkt flankiert von den Busten des Oberst Konrad von Burgsdorff 1595 1652 und von Adam von Schwarzenberg Die Aufnahme Schwarzenbergs in die Monumentalgalerie war in der historischen Kommission der Allee unter Reinhold Koser umstritten da der Kanzler erst kurz zuvor von der Geschichtsschreibung vom Vorwurf des Landesverrats rehabilitiert worden war Bei der Gestaltung der Buste hielt sich der Bildhauer eng an das oben abgebildete Portrat von Matthias Czwiczek Ein Kreuz auf der Brust kennzeichnete Schwarzenberg als Herrenmeister und ein lose drapiertes faltenreiches Tuch dessen Ende uber die Sockelplatte hangt rahmt das Bildwerk und erhoht die dekorative Wirkung 4 Die Denkmalgruppe wurde am 23 Dezember 1899 enthullt Siehe von Uechtritz Steinkirch Siegesallee Literatur BearbeitenAdolf Wilhelm Ernst von Winterfeld Geschichte des Ritterlichen Ordens St Johannis von Spital zu Jerusalem Berlin 1859 S 732 735 Constantin von Wurzbach Schwarzenberg Adam Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 33 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 10 12 Digitalisat Otto Meinardus Schwarzenberg Graf Adam zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 779 794 Josef Kramer Die diplomatische Tatigkeit des Kurfurstlich Brandenburgischen Geheimen Rates Samuel v Winterfeldt in den Jahren 1624 1627 und der gegen diesen gefuhrte Staatsprozess Georgi Bonn 1915 zugl Dissertation Universitat Bonn 1915 Ludwig Huttl Der grosse Kurfurst Heyne Biographien Suddeutscher Verlag GmbH 1981 ISBN 3 453 55119 2 Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee Reclame Royale Dietrich Reimer Verlag Berlin 1998 ISBN 3 496 01189 0 Ulrich Kober Der Favorit als Factotum Graf Adam von Schwarzenberg als Oberkammerer und Direktor des Geheimen Rates unter Kurfurst Georg Wilhelm von Brandenburg in Michael Kaiser Andreas Pecar Hrsgg Der zweite Mann im Staat oberste Amtstrager und Favoriten im Umkreis der Reichsfursten in der Fruhen Neuzeit Zeitschrift fur historische Forschung Beiheft 32 Berlin 2003 S 231 252 ISBN 3 428 11116 8 Ulrich Kober Eine Karriere im Krieg Graf Adam von Schwarzenberg und die kurbrandenburgische Politik von 1619 bis 1641 Duncker amp Humblot GmbH 2004 ISBN 3 428 11177 X Franz Josef Burghardt Die Anfange der schwarzenbergischen Herrschaft Gimborn Neustadt 1610 1624 in Beitrage zur Oberbergischen Geschichte Bd 9 2007 S 33 44 Johannes Kunisch Schwarzenberg Adam Graf zu In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 21 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adam von Schwarzenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Adam von Schwarzenberg In RBB Preussen Chronik 21 Mai 2008 abgerufen am 19 August 2018 Arnd Gaudich Geschichte aus Oberberg Das Leben des Adam von Schwarzenberg aus Gimborn In Oberbergische Volkszeitung 18 August 2018 abgerufen am 19 August 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Ausfuhrlich dazu die Arbeit von F J Burghardt siehe Lit Die Herrschaft Gimborn Neustadt blieb auch im 18 Jahrhundert ein brandenburgisches Mannlehen das erst 1702 in das Westfalische Reichsgrafen Kollegium aufgenommen wurde W Fabricius Erlauterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz 2 Band Die Karte von 1789 Bonn 1895 S 355 a b c d Ludwig Huttl Der grosse Kurfurst Heyne Biographien Suddeutscher Verlag GmbH 1981 ISBN 3 453 55119 2 Constantin von Wurzbach Schwarzenberg Adam Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 33 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 10 Digitalisat Uta Lehnert Der Kaiser und die S 189 VorgangerAmtNachfolgerAdolfGraf von Schwarzenberg 1600 1641Johann AdolfJoachim Sigismund von BrandenburgHerrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens 1625 1641Moritz von NassauNormdaten Person GND 118795740 lobid OGND AKS LCCN n2004028941 VIAF 60932420 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarzenberg Adam vonALTERNATIVNAMEN Schwarzenberg Adam Graf von Schwartzenberg Adam Graf vonKURZBESCHREIBUNG Berater des Kurfursten Georg Wilhelm von Brandenburg und Herrenmeister des JohanniterordensGEBURTSDATUM 26 August 1583GEBURTSORT Gimborn Nordrhein WestfalenSTERBEDATUM 14 Marz 1641STERBEORT Spandau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam von Schwarzenberg amp oldid 219797947