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Arbeit im philosophischen Sinn erfasst alle Prozesse der bewussten schopferischen Auseinandersetzung des Menschen Sinngeber dieser Prozesse sind die selbstbestimmt und eigenverantwortlich handelnden Menschen mit ihren individuellen Bedurfnissen Fahigkeiten und Anschauungen im Rahmen der aktuellen Naturgegebenheiten und gesellschaftlichen Arbeitsbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Wortgeschichte 2 Zweck und Ziel der Arbeit 3 Arbeit als Gegenstand philosophischer Theorien 3 1 Von der Antike bis zum Beginn der Fruhen Neuzeit 3 2 Zeitalter der Aufklarung bis zur Philosophie Hegels 3 3 Philosophie der Arbeit ab Mitte des 19 Jahrhunderts 3 3 1 Konkrete Arbeit 3 3 2 Doppelcharakter der Arbeit 3 3 3 Lebendige und vergegenstandlichte Arbeit 3 3 4 Entfremdung der Arbeit 3 4 Freiheit Ethik und Gewissen der Arbeit 3 4 1 19 und beginnendes 20 Jahrhundert 3 4 2 Spates 20 und 21 Jahrhundert 4 Aufhebung des Arbeitsbegriffs seit Mitte des 20 Jahrhunderts 5 Kulturhistorische und entwicklungsgeschichtliche Aspekte 5 1 Urgesellschaft 5 2 Agrargesellschaft 5 3 Industriegesellschaft 5 4 Status quo der Vita activa 6 Philosophiegeschichtliche Schlussbemerkung 7 Literatur Auswahl 7 1 Erstausgaben bis Mitte des 20 Jahrhunderts 7 2 Erstausgaben seit Mitte des 20 Jahrhunderts 8 Weblinks 9 Belege und AnmerkungenWortgeschichte BearbeitenNach Ansicht von Otfried Hoffe 1 stammt das Wort von lateinisch arvus fur Ackerland als Ausdruck fur dessen Bearbeitung Das Wort Arbeit entwickelte sich aus dem Althochdeutschen arabeit uber das Mittelhochdeutsche arebeit Worter die zu damaligen Zeiten oft in den Bedeutungen Muhsal und Not standen 2 Der vorphilosophische Sprachgebrauch hat drei Bedeutungen Arbeit als Muhsal im Gegensatz zur Musse 3 Arbeit als Tatigkeit zur Sicherung des Lebensunterhaltes und zur Verbesserung der Lebensbedingungen Arbeit als Resultat dieser Anstrengungen als Leistung Werk 1 Zweck und Ziel der Arbeit BearbeitenIm philosophischen Sprachgebrauch meint Arbeit vor allem die Tatigkeit des Menschen in Abhangigkeit von Natur und naturlicher Bedurftigkeit zum Zweck der Lebensunterhaltung 2 Hans Paul Bahrdt bezeichnet Arbeit als ein gekonntes kontinuierliches geordnetes anstrengendes nutzliches Handeln das auf ein Ziel gerichtet ist welches jenseits des Vollzugs der Arbeitshandlung liegt 4 Menschen die fur den Lebensunterhalt tatig sind wollen fur sich mittels gemeinschaftlicher Arbeit auch gesellschaftliche Anerkennung und ein sinnvolles Leben erreichen Die Tatigkeit des Kunstlers ist ein Beispiel dafur dass Arbeit auch zweckfrei erscheinen kann Selbst asthetische Entwurfe die das kreative und produktive Potential des kunstlerischen Schaffens ins Zentrum stellen betonen in der Regel dass der kreative Akt sich nicht den Anforderungen der Zweckrationalitat und Verwertbarkeit fugt und sich der kalkulierten Herstellbarkeit entzieht Je nach Standpunkt wird der Kunst damit ein revolutionar subversives oder ein gesellschaftsgefahrdendes Potential zugeschrieben 5 Ernst Cassirer beschreibt Kunst als schopferischen Prozess der Formgebung mit dem Kunstler den Menschen mit instrumentellen Medien ihre Auffassung der sichtbaren greifbaren oder horbaren Erscheinungen in symbolischen Formen vermitteln 6 Ein arbeitender Mensch steht mit seinen personlichen Interessen und Arbeitsschwerpunkten im Widerspruch unterschiedlicher individueller und kollektiver Ziele und befindet sich damit situationsbedingt in Konkurrenz zu seinen Mitmenschen und Angehorigen anderer sozialer Gruppen Andererseits wirkt Arbeit bei arbeitsteiligen Tatigkeiten auch Gemeinschaft stiftend 7 Sie besteht im Wesentlichen nicht in der Ausubung vereinzelter individueller Tatigkeiten sondern aus Interaktionen 8 die das intersubjektive Zusammenwirken der Menschen in Handlungsgemeinschaften umfassen Arbeit als Gegenstand philosophischer Theorien BearbeitenWer sich mit dem Arbeitsbegriff vom philosophischen Standpunkt aus beschaftigt stosst auf ein Dilemma Obwohl Arbeit in ihrer Formenvielfalt eine Konstante des menschlichen Daseins ist gibt es nur wenige namhafte Philosophen die sie aus der Okonomie Ethik oder Theologie herausgehoben haben Uberwiegend steht das Wort Arbeit synonym fur Anstrengung Bemuhung Beruf Dienst fur die Gemeinschaft nutzliches Handeln Produktion Tatigkeit etc Philosophen entwickelten in ihren Handlungstheorien unterschiedliche zeitgemasse Arbeitsanschauungen wobei der Arbeitsbegriff selbst einem geschichtlichen Wandel unterliegt 9 Von der Antike bis zum Beginn der Fruhen Neuzeit Bearbeiten Bezeichnend fur die Wertschatzung gemeinschaftlicher Arbeit in der primitiven Demokratie sumerischer Stadtstaaten wie z B in Lagas um 2500 v u Z sind konigliche Hymnen die die glucklichen Gesichter und freudigen Herzen der Arbeiter besingen die als freie Burger wochen oder sogar monatelang in einer Art Gemeinschaftsdienst Bauarbeiten verrichten Hochrangige Geistliche und Administratoren arbeiten Seite an Seite mit Handwerkern Schafhirten und Getreidebauern wobei sich die Unterschiede zwischen den Burgern auflosen 10 In der archaischen Epoche der griechischen Antike um ca 700 v u Z beschreibt Hesiod im Epos Werke und Tage die Tatigkeiten in bauerlichen Gemeinschaften Dabei hebt er die muhevolle Arbeit in der Landwirtschaft als Quelle ehrlichen Lebens und gerechten materiellen Wohlstands hervor Diese ethische Arbeits und Lebensauffassung allein ist nicht hilfreich wenn der freie Mensch die Muhsal die sein Leben ausfullt uberwinden mochte Unter der attischen Demokratie der griechischen Polis erfahrt die Arbeit daher einen philosophisch begrundeten lange Zeit anhaltenden Wertewandel Philosophen des griechischen Altertums wie zum Beispiel Sokrates oder dessen Schuler Platon und Xenophon erkennen in handwerklichen Tatigkeiten nicht die uber alltagliche Muhen hinausgehende auf Selbstverwirklichung und Erkenntnisgewinn gerichtete bewusste schopferische Auseinandersetzung des Menschen Wie die Vorsokratiker Pythagoras oder auch Anaxagoras sehen sie primar die Kontemplation als Grundbedingung fur geistige Kreativitat Aristoteles fuhrt die philosophische Kategorie Poiein altgriechisch poieῖn deutsch Tun Schaffen Bewirken ein 11 Sie kommt dem Arbeitsbegriff nahe wobei aber nicht speziell Arbeiten im neuzeitlichen Sinne gemeint ist Vielmehr beziehen sich seine handlungstheoretischen Betrachtungen wie bei anderen Philosophen der Antike hauptsachlich auf die Angehorigen der geistigen politischen und militarischen Aristokratie und deren Anstrengungen zur Erlangung damals anerkannter Tugenden 12 Aristoteles und Platon lehren dass die arbeitenden Klassen nicht regieren und die regierenden Klassen weder arbeiten noch Geld verdienen durfen Die Herrscher sind Eigentumer des Landes durfen es aber selbst nicht bearbeiten Einzig Jagd Krieg und ahnliche Liebhabereien werden als Beschaftigungen betrachtet die der Herrscher wurdig sind Aristoteles Furcht vor jeder Form von berufsmassiger Tatigkeit geht vielleicht noch weiter als die Platons Platon hatte den Ausdruck banausisch zur Bezeichnung eines plebejischen gemeinen verdorbenen Geisteszustandes verwendet Aristoteles dehnt die herabsetzende Anwendung dieses Ausdrucks auf alle Interessen aus die nicht reine Liebhabereien sind 13 Wissenschaftliche Forschung und Lehre die nach modernem Verstandnis Formen der Arbeit sind betrachten Platon Aristoteles und die meisten Gelehrten der Antike als besonders vornehme Betatigungen in der kontemplativen Musse Nach Uberlieferungen Plutarchs habe Archimedes aus Geringschatzung der mit seinen technischen Erfindungen verbundenen praktischen Tatigkeiten keine diesbezuglichen Abhandlungen hinterlassen 14 In einer Sammlung von Briefen den Epistulae morales aussert sich Seneca zur Arbeit der Philosophen Die Philosophie beruht nicht auf Worten sondern auf Taten Sie formt und bildet den Geist sie ordnet das Leben bestimmt unsere Handlungen sie zeigt was zu tun und zu lassen ist 15 An anderer Stelle schreibt er Es bleibt noch viel Arbeit und es wird immer so sein noch etwas zu erganzen Doch selbst wenn alles schon von Fruheren gefunden wurde so wird eines doch immer neu sein namlich die konkrete Anwendung und zeitgemasse Nutzung dessen was andere gefunden haben 16 In den Selbstbetrachtungen stellt Mark Aurel das Tatigsein in den ethischen Zusammenhang des stoischen lebenslangen Bemuhens um Selbstformung 17 Das muhsame oft von wirtschaftlicher Not gepragte Schaffen der manuell arbeitenden Menschen nehmen die Philosophen der Antike dagegen als selbstverstandliche weniger zu problematisierende kontingente Tatsache hin Diese niederen Tatigkeiten und die Ausbeutung der Sklaven handeln die Gelehrten im Wesentlichen nur in Verbindung mit rechtlichen ethischen und okonomischen Fragen ab die die originare Okkupation der Arbeitsressourcen und erzeugnisse betreffen Ein Sklave wird wie im Romischen Recht kodifiziert nicht als Mensch betrachtet sondern neben Grund und Boden Vieh oder sonstigen Ressourcen als Sache im Eigentum eines freien ihn beherrschenden Menschen 18 Von der Antike bis ins Mittelalter ist die Anschauung verbreitet dass nur derjenige der sich alltaglichen Arbeitszwangen entzieht Zeit und Musse fur seine geistigen Bedurfnisse hat und den Kopf frei bekommt fur neue Erkenntnisse und kreatives Handeln 19 Der so Privilegierte sei damit dem gottlichen Bereich naher als der zu okonomischen Tatigkeiten gezwungene Mensch Seit dem fruhen Christentum fuhren apostolische Gelehrte bis zu Beginn der Fruhen Neuzeit meist theologische Debatten uber die Frage ob manuelles Arbeiten den Menschen von der Gottessuche abhalte oder auch als eine Form des Gottesdienstes anzusehen sei Diese Thematik erortern z B Paulus von Tarsus Augustinus Basilius von Caesarea Benedikt von Nursia Thomas von Aquin oder Meister Eckhart Mit Bezug auf die Bergpredigt und den 2 Brief des Paulus an die Thessalonicher entstehen in der theologischen Diskussion unterschiedliche teils widerspruchliche Auffassungen zu dem Satz Wer nicht arbeiten will der soll auch nicht essen 20 Seit dem Spatmittelalter ist die Kurzformel ora et labora bete und arbeite aus dem klosterlichen Leben bekannt Entsprechend den Ordensregeln der Benediktiner soll die gemeinsame Nennung des Betens und Arbeitens auf die spirituelle Verbindung und wechselseitige Abhangigkeit dieser zwei Tatigkeiten im Christentum hinweisen 21 Wahrend der Reformation verbreiten Huldrych Zwingli Johannes Calvin Martin Luther und andere evangelische Gelehrte des 16 Jahrhunderts die Idee Arbeiten sei eine vorbestimmte Pflicht die der Mensch auf sich nehmen musse um Gottes Segen auf Erden auch im Sinne gesellschaftlichen Ansehens und Wohlergehens zu erlangen 22 Die davon ausgehende protestantische Arbeitsethik definiert Arbeit als primaren Lebensinhalt des sundigen aus dem Paradies verstossenen Menschen Die Fruchte seines Tuns darf der Mensch danach in gottgefalliger Wohltatigkeit und Musse geniessen Im Gegensatz zu Luther der die These vertritt dass vor Gottes Gericht allein die gottliche Gnade fur den Menschen zahlt verteidigt der Humanist Erasmus von Rotterdam in seiner Schrift De libero arbitrio die Auffassung der romischen Kirche dass der Einzelne mit seinem freien Willen durch gutes Tun die Gnade Gottes erwirken konne 23 In den meisten evangelischen Glaubensgemeinschaften setzen sich schliesslich mit den Aussagen uber die guten Werke im Heidelberger Katechismus Luthers Thesen auch in Glaubensfragen zur Arbeit durch Erasmus veranlasst 1516 die Erstveroffentlichung der Schrift Utopia 24 von Thomas Morus lateinischer Titel De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia In dieser Utopie Vom besten Zustand des Staates der neuen Insel Utopia beschreibt Morus einen sakularen Staat ohne Privateigentum dessen Bewohner zu gemeinschaftlicher Bildung und Arbeit verpflichtet sind d h die bewusste schopferische Auseinandersetzung des Menschen ist dort in seinen Vorstellungen zur staatlich verordneten auf das Gemeinwohl ausgerichteten kollektiven Aufgabe geworden 25 Zeitalter der Aufklarung bis zur Philosophie Hegels Bearbeiten In der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts beginnt das Zeitalter der Aufklarung Die Gelehrten losen sich von theologischen Anschauungen wenden sich starker den Naturwissenschaften zu und entwickeln sakulare naturrechtliche und staatsphilosophische Theorien die auf den Arbeitsbegriff zuruckwirken Dabei wird menschliche Arbeit z B von Hugo Grotius Thomas Hobbes William Petty Baruch de Spinoza Francois Quesnay und Francis Hutcheson im Spannungsfeld von Herrschaft Eigentum und Konkurrenz als ein bestimmender Faktor fur den Reichtum und die Macht im Staatswesen erkannt 26 Nach der Rechtstheorie Christian Wolffs erfordert die Erschaffung lebensnotwendiger Sachen die die Natur nicht von sich aus ausreichend bereitstellt die Arbeit und Kunst der Menschen aber auch Rechtsverhaltnisse die das ermoglichen 27 Die protestantische Arbeitsauffassung findet ihre Fortsetzung im Puritanismus und im 18 Jahrhundert in den von John Wesley und George Whitefield begrundeten Glaubensrichtungen die zur okonomischen Entwicklung Grossbritanniens 28 und seiner nordamerikanischen Kolonien einen entscheidenden Beitrag leisten Bis Mitte des 18 Jahrhunderts entsteht die Politische Okonomie als Vorlaufer der modernen Volkswirtschaftslehre Im Mittelpunkt des Arbeitsbegriffs steht von da an die Erwerbsarbeit deren Qualitat und Produktivitat im Zusammenhang mit der fortschreitenden Arbeitsteilung und den Ware Geld Beziehungen diskutiert wird Adam Smith und David Ricardo untersuchen wie Arbeit die Kosten Lohne und Preise auf dem Markt beeinflusst Ein zentrales Thema der Philosophie ist zu jener Zeit auch der Zusammenhang von Arbeit und Eigentum den John Locke David Hume Jean Jacques Rousseau aber auch Adam Smith und die Fruhsozialisten Charles Fourier Henri de Saint Simon und Pierre Joseph Proudhon naher beschreiben Die philosophischen Diskurse drehen sich dabei hauptsachlich um die beiden traditionellen Auffassungen zum ursprunglichen Eigentumserwerb die Okkupationstheorie und die Arbeitstheorie In der deutschsprachigen Philosophie definieren z B Immanuel Kant Johann Gottfried Herder Johann Gottlieb Fichte oder Friedrich Schelling die Arbeit moralphilosophisch und erklaren sie zur sittlichen Pflicht und Existenzbedingung menschlichen Daseins Nach Kants Maximenethik unterwirft sich der Mensch in seinen guten Handlungen bewusst einer sittlichen Pflicht Findet er fur sein Handlungsmotiv keine Maxime die mit dem Sittengesetz ubereinstimmt muss die Handlung aus moralischen Grunden verworfen werden 29 Diese Pflicht und Moralauffassung Kants schliesst die Arbeit im philosophischen Sinn ein Bis ins 19 Jahrhundert kommen auch in der deutschsprachigen Philosophie okonomische und sozialwissenschaftliche Zusammenhange zunehmend ins Blickfeld So versucht Hegel mit den Kategorien von Arbeit und Tausch die ganze burgerliche Gesellschaft ihrer okonomischen Struktur nach zu erfassen 30 Anschliessend an Fichtes Wissenschaftslehre setzt sich Friedrich Hegel in der Phanomenologie des Geistes im Kapitel uber das Selbstbewusstsein mit dem dialektischen Verhaltnis von Herrschaft und Knechtschaft auseinander Der Knecht arbeitet fur den Herrn der die Fruchte der Arbeit des Knechts geniesst und dabei in der Naturlichkeit seines Daseins verharrt Der Knecht dagegen formt mit der Bearbeitung der Dinge die aussere und seine eigene Natur um Er lernt sich durch die Arbeit selbst kennen und entwickelt daraus ein Selbstbewusstsein Das Grosse an Hegels Phanomenologie ist dass er die Selbsterzeugung des Menschen als einen Prozess fasst und den gegenstandlichen Menschen als Resultat seiner eigenen Arbeit begreift Allerdings ist die Arbeit welche Hegel allein kennt und anerkennt die abstrakt geistige 31 Arbeits und Vervollkommnungsdenken fliessen ineinander Arbeit verliert aus dieser Perspektive immer mehr den Charakter des Zwangs und der blossen Notwendigkeit und verschiebt sich ins Reich der Verheissungen Umgekehrt wird die Aussicht auf vollstandige Entfaltung der eigenen Individualitat gekoppelt an die Forderung nach unausgesetzter Arbeit am eigenen Selbst 5 Philosophie der Arbeit ab Mitte des 19 Jahrhunderts Bearbeiten Mitte des 19 Jahrhunderts beginnen Karl Marx und Friedrich Engels mit der dialektischen Methode Hegels menschliche Arbeit die auch sie als notwendige Existenzbedingung menschlichen Lebens anerkennen genauer zu analysieren Ausgehend vom religionskritischen Humanismus und anthropologischen Materialismus Ludwig Feuerbachs dessen sinnenbetonte individualistische Sichtweise sie kritisieren untersuchen Marx und Engels das Handeln der Menschen unter Beachtung politischer und okonomischer Zusammenhange Eine Interpretation menschlicher Arbeit findet sich in Das Kapital Band I funftes Kapitel Die Arbeit ist zunachst ein Prozess zwischen Mensch und Natur ein Prozess worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine eigne Tat vermittelt regelt und kontrolliert Er tritt dem Naturstoff selbst als Naturmacht gegenuber Die seiner Leiblichkeit angehorigen Naturkrafte Arme und Beine Kopf und Hand setzt er in Bewegung um sich den Naturstoff in einer fur sein eignes Leben brauchbaren Form anzueignen Indem er durch diese Bewegung auf die Natur ausser ihm wirkt und sie verandert verandert er zugleich seine eigne Natur Er entwickelt die in ihr schlummernden Potenzen und unterwirft das Spiel ihrer Krafte seiner eignen Botmassigkeit 32 An die Stelle des gottlichen Absoluten bei Hegel tritt bei Marx das materiell okonomische Absolute des Produktionsprozesses bzw der Arbeit als die alles begrundende Wirklichkeit 33 In einem Aufsatz uber den Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen schreibt Friedrich Engels Die Arbeit ist die Quelle allen Reichtums sagen die politischen Okonomen Sie ist dies neben der Natur die ihr den Stoff liefert den sie in Reichtum verwandelt Aber sie ist noch unendlich mehr als dies Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens und zwar in einem solchen Grade dass wir in gewissem Sinn sagen mussen Sie hat den Menschen selbst geschaffen 34 Einige Arbeitsaspekte und begriffe in den Schriften Zur Kritik der politischen Okonomie und in Das Kapital sind bis heute Gegenstand soziologischer und politischer Diskurse Konkrete Arbeit Bearbeiten Arbeitende Menschen fuhren Tatigkeiten aus und leisten damit i d R konkret nutzliche Arbeit Entsprechend den Fahigkeiten Fertigkeiten und Bedurfnissen des Einzelnen und seiner individuellen Lebenssituation ist konkrete Arbeit nach Form und Inhalt unendlich vielfaltig Auch unter dem Aspekt der individuellen Zweckmassigkeit und Zielsetzung bestimmt der tatige Mensch welche Arbeit durch ihn zu leisten ist Konkrete Arbeit erfordert den Einsatz seiner Arbeitskraft das bedeutet stets ein Quantum an lebendiger Arbeit sowie die Bereitstellung und Nutzung vergegenstandlichter Arbeit in Form notwendiger Produktions und Lebensmittel Durch den Gebrauch und die Verarbeitung dieser Mittel entstehen ihm in der warenproduzierenden Gesellschaft Kosten dafur gehort ihm das Produkt seiner Arbeit Als Eigentumer des Arbeitsergebnisses verfugt der Mensch je nach Grad der Zielerreichung uber einen Gebrauchswert Als Bildnerin von Gebrauchswerten als nutzliche Arbeit ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhangige Existenzbedingung des Menschen ewige Naturnotwendigkeit um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur also das menschliche Leben zu vermitteln 35 Doppelcharakter der Arbeit Bearbeiten Der von Marx postulierte Doppelcharakter der in den Waren dargestellten Arbeit 36 beruht auf der Tatsache dass der mittels konkreter Arbeit s o geschaffene Gebrauchswert einer Ware zwar die Grundvoraussetzung fur deren mogliche Verausserung auf dem Markt ist damit aber noch keine Aussage uber die Hohe des Tauschwerts vorliegt Der materialistischen Weltsicht zufolge soll nach Marx auch der Tauschwert einer Ware primar ein Aquivalent fur die dazu aufgewendete Arbeit sein Deshalb fuhrt er den Begriff abstrakte Arbeit ein Alle Arbeit ist einerseits Verausgabung menschlicher Arbeitskraft im physiologischen Sinn und in dieser Eigenschaft gleicher menschlicher oder abstrakt menschlicher Arbeit bildet sie den Warenwert 35 Alle Arbeit ist andererseits Verausgabung menschlicher Arbeitskraft in besonderer zweckbestimmter Form und in dieser Eigenschaft konkreter nutzlicher Arbeit produziert sie Gebrauchswerte 35 Ausgehend von der abstrakten Arbeit die selbst den Charakter des Tauschwertes in sich tragt entwickelt Marx mit den Ergebnissen seiner Wertformanalyse die von Adam Smith begrundete Arbeitswerttheorie grundlegend weiter Die Theorie nach der die verausgabte Arbeit fur den Warenwert bestimmend sei gilt allerdings nach neueren wirtschaftsmathematischen Analysen im Hinblick auf den Grenznutzen als weitgehend widerlegt Wie die Klassiker betont Marx in seiner Analyse des in Geld gemessenen Warenwertes die Kosten der Arbeit in der Produktion ohne genauer auf den funktionalen Zusammenhang von Nachfrage und Nutzen in der Warenwelt fur die dort handelnden Menschen einzugehen Es war als hatten sie Marx und die Klassiker mit horizontalen Angebotskurven gearbeitet und alle Nachfragekurven vernachlassigt 37 Formen abstrakter Arbeit sind aber von grundlegender Bedeutung fur die betriebswirtschaftliche Arbeitsbewertung Zumindest der Wert der Ware Lohnarbeit wird heute mit Bezug auf das Genfer Schema unter Aspekten der Lohngerechtigkeit im Zusammenhang mit bewertbaren Formen abstrakter Arbeit gesehen Lebendige und vergegenstandlichte Arbeit Bearbeiten Tatigkeiten des Menschen in Arbeitsprozessen bezeichnet Marx als lebendige Arbeit wogegen er unter dem Begriff vergegenstandlichte Arbeit alle Gebrauchswerte subsumiert die Menschen hergestellt haben Die vergegenstandlichte Arbeit d h die Produkte der Arbeit verbraucht oder verzehrt der Mensch entweder als Konsumguter oder er verwendet sie in Arbeitsprozessen als Produktionsmittel Im Gegensatz zur lebendigen Arbeit stellt die in den Produktionsmitteln vergegenstandlichte Arbeit ein ruhendes Arbeitskraft und Informations Potential dar das der Mensch in Arbeitsprozessen nutzt und damit aktiviert Die besondere Bedeutung der Berufe und Klassen stiftenden Produktionsmittel fur die Entwicklung der Menschheit beruht auf der Tatsache dass sie Kondensatoren und Akkumulatoren fur zuruckliegende Arbeitsleistungen sind Diese werden mit lebendiger Arbeit in spateren Arbeitsprozessen mit erhohter Produktivitat wieder freigesetzt Produktionsmittel sind meist Manifestationen des technischen Fortschritts mit dem sich die Konzentration des Kapitals und das Wirtschaftswachstum 38 vergrossern Ausserdem erkennt Marx im Privateigentum an den Produktionsmitteln und in der damit verbundenen Herrschaft der Kapitaleigner uber die lebendige Arbeit der Proletarier die gesellschaftlich induzierte Ursache systembedingter Ausbeutung und sozialer Ungerechtigkeit Entfremdung der Arbeit Bearbeiten Der Marxsche Arbeitsbegriff verweist nicht nur auf das erwerbsmassige Handeln sondern umfasst in seiner anthropologischen Dimension alle fur das menschliche Dasein nutzlichen Tatigkeitsformen Entfremdung der Arbeit bedeutet dass die gesellschaftlichen Verhaltnisse die die Menschen in der Produktion ihres Lebens eingehen obwohl von den Menschen geschaffen ihnen als eine fremde Macht gegenubertreten uber die nicht mehr sie selbst verfugen sondern vielmehr die Verhaltnisse uber sie Erst wenn die Menschen ihre Arbeit bewusst und ohne Klassenantagonismen gestalten wird das die allseitige menschliche Entfaltung befordern anstatt sie zu hemmen 39 Entfremdung der Arbeit unter kapitalistischen Produktionsverhaltnissen zwingt Lohnarbeiter u a ihre Arbeitskraft an die Eigentumer der Produktionsmittel zu verkaufen Der Tauschwert der Ware Arbeitskraft ist der Arbeitslohn also das zum Lebensunterhalt erforderliche Geld Das Hauptziel der Kapitaleigner im kapitalistischen Produktionsprozess ist der Profit ebenfalls in Geldform Der grundlegende materielle Produktionsprozess der auch im Kapitalismus konkret existiert wird in einer vermeintlichen Geldproduktion okonomisch verschleiert Daruber hinaus ist das Kulturprodukt Geld ein Massensymbol das einen verstorenden Einfluss auf die Psyche das Bewusstsein und Verhalten der Menschen hat 40 Sie verbinden mit der Idee der Geldfulle Gedanken an personliche soziale Macht und individuelle Freiheit Die Werthaltigkeit der Arbeitsergebnisse die sich in der Qualitat in den Kosten und in den Preisen der hergestellten Waren und Dienstleistungen manifestiert interessiert die Kapitaleigner vorrangig unter Aspekten des Profits und der Profitmaximierung Dagegen sind die Erwartungen der abhangig beschaftigten Arbeiter hauptsachlich auf die Lohnsicherheit und Arbeitsplatzerhaltung ausgerichtet Eine durchaus vergleichbare Interessenlage findet sich auf Seiten der angestellten Manager die mit sehr hohen Einkommen nichts anderes als entfremdete geistige Arbeit leisten und i d R nur bereit sind Verantwortung fur die okonomischen okologischen und sozialen Folgen ihrer Entscheidungen zu ubernehmen wenn sie der ordnungspolitische Rahmen staatlicher Gesetze mit entsprechenden Strafverfolgungsmassnahmen dazu zwingt 41 Freiheit Ethik und Gewissen der Arbeit Bearbeiten 19 und beginnendes 20 Jahrhundert Bearbeiten Im 19 Jahrhundert haben Philosophen die kapitalistische Gesellschaft vor Augen die sich mit ihren systemimmanenten Widerspruchen zu entfalten beginnt Das ist nicht nur pragend fur die Analyse des gesellschaftlichen Produktionsprozesses durch Marx und Engels sondern bestimmt auch Hegels Phanomenologie des Geistes Die dialektische Methode fuhrt dazu dass Hegel aber auch Marx und Engels von unterschiedlichen Standpunkten ausgehend den Freiheitsbegriff als Einsicht in die Notwendigkeit definieren 42 Damit heben sie den aus freiem Willen handelnden Menschen dem seine guten Werke notwendiges Lebensbedurfnis sind aus der Masse jener heraus die unter Zwang als Vasallen Horige oder gar Sklaven ausgebeutet werden Diese Idee von Freiheit impliziert auch fruhere Moralvorstellungen uber die Rechtschaffenheit des gewissenhaft hilfreichen fleissigen aufgeklarten Menschen wie er im idealen Menschenbild des Deutschen Idealismus oder der Weimarer Klassik 43 hervorgehoben wird Der von Kant formulierte Anspruch dass der vernunftige Mensch sein Schicksal durch eigene Anstrengung selbst bestimmen kann verweist darauf dass sittliches Handeln eine Grundbedingung fur Gerechtigkeit und Freiheit ist die dem Gewissen jedes Einzelnen unterliegt Uber Freiheit und Gerechtigkeit konnen Menschen nicht leistungsfrei verfugen sondern sie mussen diese gemeinschaftlich erarbeiten und verantwortungsvoll damit umgehen Aus einer existenzphilosophischen Denkrichtung kommend aber wahrscheinlich auch inspiriert vom Deutschen Idealismus aussert sich Soren Kierkegaard 1843 in Entweder Oder zum Wesen des Menschseins unter dem Aspekt der Herausarbeitung der Personlichkeit Die Pflicht zu arbeiten um zu leben druckt das Allgemein Menschliche und zugleich auch in einem andern Sinne das Allgemeine aus weil es ein Ausdruck der Freiheit ist Gerade durch die Arbeit macht der Mensch sich frei durch die Arbeit wird er ein Herr der Erde durch die Arbeit endlich beweist er es dass er uber der Natur steht 44 Im Vorwort des Buches warnt Kierkegaard allerdings auch vor dem abhangigen unfreien Leben im Beruf Friedrich Nietzsche nimmt 1882 im aphoristischen Werk Die frohliche Wissenschaft ironischen Bezug auf die Debatte des 19 Jahrhunderts uber selbst und fremdbestimmte Arbeit 45 Die Arbeit bekommt immer mehr alles gute Gewissen auf ihre Seite Der Hang zur Freude nennt sich bereits Bedurfniss der Erholung und fangt an sich vor sich selber zu schamen Man ist es seiner Gesundheit schuldig so redet man wenn man auf einer Landpartie ertappt wird Ja es konnte bald so weit kommen dass man einem Hange zur vita contemplativa das heisst zum Spazierengehen mit Gedanken und Freunden nicht ohne Selbstverachtung und schlechtes Gewissen nachgabe Friedrich Nietzsche Eine zur Arbeitsgesellschaft hinfuhrende Theorie verfolgt Anfang des 20 Jahrhunderts Max Weber in seinem Werk Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus Darin entwickelt er die auf religiosen Moralvorstellungen beruhende Idee eines okzidentalen Rationalismus als Voraussetzung der praktisch rationalen Lebensweise und des zweckrationalen Handelns im Kapitalismus Dagegen sieht Max Scheler die Menschen mit ihren sittlichen Handlungen in eine vorbestimmte phanomenologische Wertethik eingebunden 46 Eine ahnliche ethische Auffassung wie Scheler aussert Ernst Bloch u a in Stachel der Arbeit 47 mit den Satzen Der auf die Dauer Faule wie der auf die Dauer Einsame halten sich auf verschiedene Weise in der Unertraglichkeit des hohlen Existierens auf gestort und nicht mit sich in Ordnung Das Jetzt und Hier des Menschen ohne Tun schmeckt ihm nicht nicht zuletzt weil es so vortrefflich sein konnte und es nicht ist Ernst Bloch Wie Hegel Marx und Engels ordnet auch Ernst Bloch die Arbeit dem Reich der Notwendigkeit zu Das Reich der Notwendigkeit und damit die Arbeit des Menschen soll aus marxistischer Sicht und nach Blochs Prinzip Hoffnung seine dialektische Aufhebung schliesslich in einer kommunistischen Utopie erfahren dem erstrebenswerten Reich der Freiheit In dieser idealen Form des Zusammenlebens emanzipiert sich der Mensch von der storenden Last und freudlosen Pflicht der Arbeit welche er danach in der lustbetonten kreativen Freiheit des Spiels und der Kunst ausubt 48 Friedrich Schiller aussert einen solchen Freiheitsgedanken schon eine Generation vor Marx mit den Worten Denn um es endlich auf einmal herauszusagen der Mensch spielt nur wo er voller Bedeutung des Wortes Mensch ist und er ist nur da ganz Mensch wo er spielt Dieser Satz wird eine grosse und tiefe Bedeutung erhalten wenn wir erst dahin gekommen seyn werden ihn auf den doppelten Ernst der Pflicht und des Schicksals anzuwenden er wird das ganze Gebaude der asthetischen Kunst und der noch schwurigern Lebenskunst tragen Friedrich Schiller Uber die asthetische Erziehung des Menschen Tubingen 1795 49 Kunst avanciert auf der einen Seite zum Gegenmodell der modernen Arbeit gleichzeitig verkorpert sie auch deren Ideal Durch diese Dopplung bietet die Kunst einen spezifischen Zugang zur Arbeit weil sie als Form des Schopferischen und des Handwerklichen paradigmatische Funktion fur den Begriff der Arbeit in der Neuzeit hat gleichzeitig aber als traditioneller Ort der Kritik alternative Gegenentwurfe zum modernen Arbeitsbegriff entwickelt 5 50 Nach seiner philosophischen Kritik der Kunst und Asthetik befasst sich Georg Lukacs mit der Entwicklung von Systemen menschlicher Beziehungen Dieses soll nur dazu dienen um einen Ausblick auf die Probleme der Ethik vor allem naturlich auf die der Verantwortung zu geben Arbeit in der der Mensch zum Menschen wird sich selbst zum Menschen macht kann nur da dann eine universelle Bedeutung erlangen wenn sie wortlich als physische Arbeit die zugleich eine geistige ja der Demiurg der Geistigkeit ist genommen wird wenn damit aus der Ontologie des Menschen jede menschenjenseitige Transzendenz verschwindet 51 Volkstumlich und sehr viel einfacher bringt Erich Kastner den Zusammenhang von Arbeit Ethik und Verantwortung in einem seiner Epigramme auf den Punkt Es gibt nichts Gutes ausser Man tut es Kastners kurze Lyrik steht dabei ironisierend im Gegensatz zu Martin Heidegger und dessen sprachlicher Abhandlung des Man in Sein und Zeit Nach Heidegger steht das Man fur den Ruf des Gewissens an das eigene Dasein mit der Aufforderung sich in seinen Handlungen nicht auf die Uneigentlichkeit auf ein Irgendwie Seiendes zu berufen sondern selbst Verantwortung zu ubernehmen In Auseinandersetzung mit den Theorien des 19 Jahrhunderts uber den Arbeitsbegriff als philosophische Kategorie entwickeln u a Georg Simmel Ferdinand Tonnies John Dewey George Herbert Mead oder auch Antonio Gramsci bis ins 20 Jahrhundert hinein zahlreiche Philosopheme zur Arbeit und Philosophie der Praxis In den Debatten des 19 und beginnenden 20 Jahrhunderts lassen sich drei Konzeptionen von Arbeit unterscheiden Arbeit als zweckrationales Handeln Arbeit als Spiel oder Kunst Arbeit als sittliches Handeln 8 Spates 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Nach zahlreichen sozialwissenschaftlichen Diskursen uber den Arbeitsbegriff im 20 Jahrhundert wird seit den 1990er Jahren das Verhaltnis von Freiheit und Arbeit bzw Lebens und Arbeitswelt von einigen Soziologen und Arbeitswissenschaftlern 52 wie z B Fritz Bohle Heiner Keupp Thomas Kuhn Hans J Pongratz oder Gerd Gunter Voss aber auch von einigen Philosophen als Dichotomie gesehen Im Rahmen des Projekts Ethics of Work and Labour interpretiert der Philosoph Michael Cholbi 2018 das Verlangen nach Arbeit als Ergebnis einer adaptiven Praferenz 53 Cholbi erlautert den Begriff mit den Worten Adaptive Praferenzen sind Vorlieben die man hat weil man in seiner Autonomie eingeschrankt ist In unserer Gesellschaft gibt es bestimmte soziale Zwange die es sehr schwermachen nicht zu arbeiten Uns bleibt also keine andere Moglichkeit als uns mit der Arbeit anzufreunden Arbeit konne so Cholbi etwas Schones sein Aber man solle Dinge aus den richtigen Grunden als schon und wertvoll empfinden Da viele Berufe langfristig aussturben musse man es Menschen ermoglichen Dinge ausserhalb ihrer Arbeit zu finden fur die sie Leidenschaft entwickeln konnen 54 Mit Blick auf die eingeschrankten adaptiven Praferenzen und die zunehmende Volatilitat industrieller Berufe erscheinen Freiheit Ethik und Gewissen der Arbeit im 21 Jahrhundert relativ losgelost von Ideen zur Lebensverbesserung in einer anzustrebenden schoneren Lebenswelt Aufhebung des Arbeitsbegriffs seit Mitte des 20 Jahrhunderts BearbeitenDer von Marx als philosophische Kategorie definierte Arbeitsbegriff unterliegt im 20 Jahrhundert im Verlauf soziologischer Diskurse einem Prozess mehrfacher Aufhebungen Noch Anfang des 20 Jahrhunderts erhebt Wilhelm Dilthey in seinen hermeneutischen Uberlegungen Arbeit die in der Werkstatt der Geisteswissenschaft verrichtet wird zur Quelle der Erkenntnis 55 Mitte des Jahrhunderts jedoch scheint der Begriff Arbeit in lebensweltlichen Anschauungen und wissenschaftlichen Theorien primar eine Bezeichnung fur erwerbsorientierte arbeitsteilig verkurzte Tatigkeiten einzelner Personen zu sein Diese reduktionistische Auffassung vom Arbeitsleben fuhrt zu der philosophischen Frage in welchem Verhaltnis Arbeit zu sozialer Interaktion und Kommunikation zu sehen ist Bedeutende Philosophen des 20 Jahrhunderts wie Karl Popper Max Horkheimer Theodor W Adorno oder Jurgen Habermas kritisieren mit unterschiedlichen Intentionen die alles begrundende evolutionare Rolle der Arbeit bei Marx und Engels und erkennen darin eine vermeintliche Fortfuhrung der Philosophie Hegels 56 wahrend andererseits Jean Paul Sartre und Andre Gorz sich vom Standpunkt des Existenzialismus der Marxschen kategorialen Handlungsorientiertheit annahern 57 Das aus dem marxistischen Arbeitsbegriff resultierende Produktionsparadigma 58 zur Herleitung anthropologischer und soziologischer Zusammenhange wird vielfach als zu kollektivistisch 59 und zu holistisch 60 61 verworfen Karl Popper bezeichnet Marx als methodologischen Kollektivisten der glaubt dass es das System der okonomischen Bedingungen als solches ist das die unerwunschten Konsequenzen herbeifuhrt ein System von Institutionen das nur durch seine Abhangigkeit von den Produktionsmitteln erklart werden aber nicht auf die einzelnen Individuen ihre Beziehungen und Handlungen zuruckgefuhrt werden kann 62 Poppers Auffassung weist Adam Schaff zuruck da Marx nur die Fiktion des isolierten Individuums abgelehnt habe Die zentrale Bedeutung des tatigen Individuums betone Marx mit den Worten Der Mensch so sehr er daher ein besondres Individuum ist und grade seine Besonderheit macht ihn zu einem Individuum und zum wirklichen individuellen Gemeinwesen eben so sehr ist er die Totalitat die ideale Totalitat das subjektive Dasein der gedachten und empfundenen Gesellschaft 63 Hannah Arendt fuhrt den Begriff Arbeitsgesellschaft 64 ein und sieht Arbeit als Zwang zur Erhaltung des Lebens dem der Mensch von der Geburt bis zum Tod standig unterliegt In ihrem Werk Vita activa oder Vom tatigen Leben unterscheidet Arendt drei Tatigkeiten Arbeiten Herstellen und Handeln Ohne Gerate und Werkzeuge die der Mensch herstellt um die Arbeit zu erleichtern und die Arbeitszeit zu verkurzen konnte auch menschliches Leben nichts sein als Muhe und Arbeit 65 Das Animal laborans ist dasjenige Wesen das nur arbeitet Fur das Animal laborans ist es wie ein Wunder dass es als Mensch auch und zugleich ein Wesen ist das eine Welt kennt und bewohnt vom Standpunkt des Homo fabers ist es wie ein Wunder wie eine Offenbarung eines Gottlichen dass es in dieser von ihm hergestellten Welt so etwas wie Sinn geben soll 65 Fur Arendt stellen das Handeln und Sprechen die hochsten und menschlichsten Tatigkeiten der Vita activa dar 65 Gemass den Prinzipien des zu ihrer Zeit vorherrschenden Taylorismus subsumiert sie unter dem Arbeitsbegriff nur einfache erwerbsbezogene Verrichtungen die durch das interaktive kommunikative Handeln der Menschen dominiert und gesellschaftlich vermittelt werden Durch die begriffliche Reduktion menschlicher Arbeit auf Tatigkeiten vereinzelter Individuen weitgehend abstrahiert von der gesellschaftlich notwendigen Organisation und Kommunikation wird unwillkurlich die Entfremdung der Arbeit aufgedeckt 66 Dazu schreibt Arendt In ihrem letzten Stadium verwandelt sich die Arbeitsgesellschaft in eine Gesellschaft von Jobholdern und diese verlangt von denen die ihr zugehoren kaum mehr als ein automatisches Funktionieren sich selbst gleichsam loszulassen seine Individualitat aufzugeben bzw die Empfindungen zu betauben welche noch die Muhe und Not des Lebens registrieren um dann vollig beruhigt desto besser und reibungsloser funktionieren zu konnen 65 Jurgen Habermas setzt sich 1968 in seinem Werk Technik und Wissenschaft als Ideologie mit Hegels Jenenser Philosophie des Geistes auseinander 67 Darin formuliert Habermas die seiner Ansicht nach noch offene philosophische Frage zum Verhaltnis von Arbeit und Interaktion Er beantwortet diese Frage 1981 in seinem Hauptwerk Theorie des kommunikativen Handelns zugunsten des Kommunikationsparadigmas Danach wird er zum Haupterben der Kritischen Theorie und Philosophie der Praxis Entwurfe einer modernen Praxisphilosophie die am Produktionsparadigma festhalten geraten seither in den Verdacht veraltet bzw durch die Theorie des kommunikativen Handelns uberwunden zu sein 66 Die fragwurdige Trennung 68 von Arbeit und Interaktion bzw Produktion und Kommunikation und die a priori Setzung der Kommunikationsbeziehungen lost nur scheinbar ein philosophisches Henne Ei Problem Sprechen Menschen in Arbeits und Handlungssystemen miteinander weil sie gemeinsam arbeiten oder arbeiten sie gemeinsam weil sie miteinander sprechen wollen Arendt und Habermas reduzieren den Arbeitsbegriff mehr oder weniger auf instrumentelles Handeln bzw praktische Tatigkeiten deren sinnvolle Ausfuhrung nur im Rahmen vorherrschender Kommunikationsprozesse denkbar ist Auch die Praxisphilosophie Helmut Seidels die man als eine historisch materialistische Identitatsphilosophie 66 bezeichnen kann bewegt sich im Spannungsfeld von Arbeit und dialogischer Interaktion Als gleichaltriger Zeitgenosse von Jurgen Habermas geht er davon aus dass die vernunftige Reproduktion eines humanen Daseins von der Arbeit im Sinne der grundlegenden elementaren Tatigkeitsform des Menschen dem bewussten Handeln abhangig ist und dass die formale abstrakte Arbeit als elementare Gattungstatigkeit jedes einzelnen als einfachste und allen gemeinsame Lebenstatigkeit ein sinnvolles und anerkanntes Dasein des Menschen erst ermoglicht 66 Wilhelm Schmid kommt als Philosoph der Lebenskunst unter individualistischeren Pramissen zu ahnlichen Schlussfolgerungen Arbeit ist all das was ich in Bezug auf mich und mein Leben leiste um ein schones und bejahenswertes Leben fuhren zu konnen Erstrebenswert erscheint jedoch in jeder Arbeit Fulle und Erfullung erfahren zu konnen aufgrund der vielfaltigen Vernetzung mit Anderen nicht allein fur sich sein zu mussen sondern unter Menschen sein zu konnen aufgrund der Vielzahl von Erfahrungen die den Spielraum des Selbst erheblich erweitern aufgrund von Herausforderungen die gesucht und angenommen werden in denen das Selbst wachsen und sich um Exzellenz bemuhen kann Wilhelm Schmid 69 Diese allgemeingultig formulierten Erfahrungen mit der Arbeit in all ihren Facetten und die Bewaltigung der damit verbundenen Herausforderungen die Schmid im Begriff Lebensarbeit zusammenfasst sind nicht als zeitlich oder kulturell begrenzte Erscheinungen aufzufassen sondern vielmehr als psychische Notwendigkeit des modernen Lebens 70 Im Buch Die Alternative 71 schreibt Rudolf Bahro zum Verhaltnis von Arbeit und Kommunikation Der grosste Teil der geistigen Arbeit resultiert aus der technischen Arbeitsteilung innerhalb der Produktion und der Informationsverarbeitung Die organisatorische Beherrschung arbeitsteiliger Kooperation ist von Anfang an ein Informationsproblem das als Verhaltnis von Personen in Erscheinung tritt Die Hierarchie der Arbeitsleitung druckt institutionell die Hierarchie der informationellen Kopplungen aus Herrschaft Ausbeutung und Entfremdung sind Begriffe deren Realgehalt gerade vor diesem allgemeinen Hintergrund ein und derselbe ist Gegenwartig geht es um die entscheidende vertikale Arbeitsteilung um die Tendenz zur Polarisierung in einen stofflich energetischen und einen ihm steuernd und regelnd ubergeordneten informationellen Prozess 72 Bahro vermutet in der Uberwindung der vertikalen Arbeitsteilung einen Weg um allen Menschen eine gerechte Mitwirkung und Teilhabe in ihren Arbeits und Handlungssystemen zu ermoglichen Gerd Spittler identifiziert im Buch Anthropologie der Arbeit die wesentlichen Elemente von Arbeit die sich uberall und zu allen Zeiten finden und unterschiedlich kombiniert werden 8 Er erwahnt darin Diskussionen die Soziologen seit Anfang der 1990er Jahre daruber fuhren dass in der nachindustriellen Dienstleistungsgesellschaft eine Vermischung von Arbeits und Lebenswelt zu beobachten ist Es ist die Rede von Entgrenzung der Arbeit von subjektivierter Arbeit 73 von Work Life Balance von arbeitenden Kunden usw Im Gegensatz zu diesen Debatten geht Spittler davon aus dass die Arbeitswelt immer ein Teil der Lebenswelt ist und ihr nicht dichotomisch gegenuber steht 74 Sie ist niemals vollig aus anderen sozialen Bezugen losgelost Wie sie sich als besondere Welt innerhalb der Lebenswelt konstituiert ist ein faszinierendes Thema das losgelost von dichotomischen Paradigmen s o behandelt werden muss Entgegen der Vorstellung von Habermas der Arbeit in allen Gesellschaften kategorial als instrumentelles Handeln bestimmt sieht Spittler die Arbeit mit Verweis auf ethnographische Fallstudien immer als Interaktion Aus Sicht des Ethnologen spricht nichts fur die von Habermas postulierte instrumentelle Auffassung von Arbeit oder die Herrschaft der Technik Vielmehr erweist sich die Arbeit in Spittlers Fallstudien als Interaktion zwischen eigenstandigen Arbeitern Arbeitsmitteln und Arbeitsgegenstanden 8 Unter den zwischen Produktions und Kommunikationsparadigma changierenden Handlungstheorien gibt es in der Philosophie des 20 Jahrhunderts immer wieder Denkrichtungen die zur dialektischen Aufhebung von Arbeit im Sinne der bewussten schopferischen Auseinandersetzung des Menschen hinfuhren Beispiele dafur sind Theorien des Pragmatismus Konstruktivismus Kommunitarismus oder auch der Methodische Kulturalismus 75 der ausgehend von der alltaglichen Praxis die Kultur als Ergebnis allen menschlichen Handelns definiert In Weiterentwicklung des Konstruktivismus der Erlanger Schule von Paul Lorenzen und Wilhelm Kamlah erkennt der Methodische Kulturalismus im lebensweltlichen vorwissenschaftlichen Handeln der Menschen die normative Grundlage und den primaren Ausgangspunkt fur Wissenschaft und Kultur Nach der von Alfred North Whitehead in seinem Werk Prozess und Realitat entwickelten Prozessphilosophie die seit Ende des 20 Jahrhunderts vermehrt rezipiert wird 76 kann der Begriff Arbeit als extensive Abstraktion und als Symbol fur die standige Wiederholung der elementaren Ereignisse gelten die die Kreativitat der menschlichen Gesellschaft in ihrer arbeits und damit auch lebensweltlichen Ausformung bestimmen 77 Diese abstrakte Interpretation des Arbeitsbegriffs stimmt sinngemass mit jener von Karl Marx uberein 32 dessen Theorie die Arbeit sei grundlegend fur den gesellschaftlichen Produktionsprozess eine philosophische Bestatigung erfahrt Fur Kybernetiker 78 und Systemtheoretiker ist menschliche Arbeit ein abstrakter Begriff fur die von Menschen bewusst ausgefuhrten Interaktionen und Handlungen in sozialen und soziotechnischen Systemen Der soziologische Systaembegriff geht auf Talcott Parsons zuruck der in Handlungen die konstitutiven Elemente sozialer Systeme erkannt hat 79 Abweichend davon sieht Niklas Luhmann in den Kommunikationsbeziehungen die bestimmenden Elemente 61 und hebt diese aus den Handlungen hervor Mit dieser Auffassung ist Luhmann in der Tendenz idealistisch und leugnet die Tatsache dass Kommunikationsprozesse als Teil ubergeordneter Arbeitsprozesse zwar notwendige aber keine hinreichenden Voraussetzungen fur die Aufrechterhaltung sozialer Systeme sind Zunehmend gibt es technische Systeme die mit kunstlicher Intelligenz ohne unmittelbares menschliches Eingreifen funktionieren und miteinander kommunizieren Mitte der 1950er Jahre prognostiziert Friedrich Pollock Die Automation bedroht den Arbeiter und Angestellten nicht nur mit dem Verlust seines Arbeitsplatzes sondern wird den sozialen Status vieler in der Wirtschaft und Verwaltung Tatigen drastisch verschlechtern die nicht zu der privilegierten Minderheit der Ingenieure und verantwortlich entscheidenden Angestellten gehoren 80 Durch Automation wird die auf Erwerbstatigkeit beruhende Arbeitsgesellschaft mit den fur die Menschen ausschlaggebenden Einkommens Teilhabe und Lebenschancen 81 in Frage gestellt Mit Blick auf die zunehmende Volatilitat und gleichzeitig steigende Produktivitat industrieller Lohnarbeit entwirft Frithjof Bergmann in den 1980er Jahren ein Konzept New Work 82 d h Ideen zu einer Kultur der Neuen Arbeit die den Menschen vermehrt Freiheit Selbststandigkeit und gesellschaftliche Teilhabe in der sich verandernden Arbeits und Lebenswelt bieten soll Im beginnenden 21 Jahrhundert ist eine latente Krise der Arbeit zu beobachten die das errungene Sozialeigentum der abhangig Beschaftigten durch Arbeitslosigkeit und Prekarisierung der Arbeits und Lebensverhaltnisse gefahrdet 83 84 Kulturhistorische und entwicklungsgeschichtliche Aspekte BearbeitenMenschen setzen die Produktivkrafte ihrer Gesellschaftssysteme in Arbeitsprozessen frei Sie gestalten diese Prozesse arbeitsteilig nach den Regeln und Gesetzen der Systeme in denen sie leben und zusammenarbeiten Dabei bewegen sie sich in Strukturen in denen sie die Aneignung und Nutzung der Arbeitsressourcen und die Verteilung der Arbeitsresultate je nach Kultur oder Staatsform geordnet haben Die Marxsche Geschichtsphilosophie misst der vorherrschenden Produktionsweise die pragende Rolle zu Max Weber geht von der Annahme aus dass der historische Prozess durch das Zusammenwirken von Herrschaft Kultur und Okonomie gepragt wird wobei der Einfluss epochenspezifisch unterschiedlich stark sein kann Tendenziell sieht Weber Herrschaft als die dominierende anthropologische Universale 85 Karl Mannheim rekonstruiert die historische Entwicklung des Menschen in drei Stufen Ursprunglich bestimmt die Hordensolidaritat die zwischenmenschlichen Beziehungen Auf der zweiten Stufe beginnt sich der Mensch als Individuum zu erfahren indem er in Konkurrenz zu anderen tritt Der Mensch auf der Stufe der nachindividuellen Gruppensolidaritat bildet die gesellschaftliche Wirklichkeit in der wir heute leben 86 Urgesellschaft Bearbeiten Inspiriert von Charles Darwin und dessen seit 1859 veroffentlichter Evolutionstheorie postulierte Lewis Henry Morgan 1877 in Die Urgesellschaft eine Abfolge moglicher Entwicklungsperioden die von Wildheit uber Barbarei bis zur Zivilisation reichte und im neuen Forschungsbereich Anthropologie weithin angenommen wurde 87 Nach Morgans Theorie durchlief der archaische Homo sapiens in der Urgesellschaft drei Entwicklungsstufen der Wildheit 88 Im Verlauf dieser fruhen Entwicklungsstufen deren Anfange in der Hominisation mehr als 200 000 Jahre zuruckliegen bestritten die in Horden lebenden Menschen ihren Lebensunterhalt solidarisch mittels gemeinschaftlicher Zusammenarbeit in der naturgegebenen Wildnis Nach ausserst langwierigen Prozessen evolutionarer Anpassung und allmahlicher Aneignung der Natur begann im Zeitraum von vor mehr als 100 000 Jahren der ontogenetische Ubergang des archaischen Homo sapiens zum abstrakten Denken in Wechselwirkung mit der sich gleichzeitig herausbildenden Sprache 89 Arbeit zuerst nach und dann mit ihr die Sprache das sind die beiden wesentlichen Antriebe unter deren Einfluss das Gehirn eines Affen in das bei aller Ahnlichkeit weit grossere und vollkommnere eines Menschen allmahlich ubergegangen ist Mit der Fortbildung des Gehirns ging Hand in Hand die Fortbildung seiner nachsten Werkzeuge der Sinnesorgane Friedrich Engels Dialektik der Natur Unter Berucksichtigung heute noch vorkommender Reproduktionsweisen bei naturnah lebenden Ethnien waren Menschen in der Periode der Wildheit auf die stetige Aneignung und Nutzung frei zuganglicher Naturerzeugnisse angewiesen Auf Beutezugen nach Lebensmitteln und nutzlichen Gegenstanden erkundeten sie ihre Reviere und suchten mit Erfindungsgabe nach Moglichkeiten zur Verbesserung ihrer kollektiven Uberlebenschancen Im Ruckblick darauf schrieb Werner Sombart 1925 in einer wirtschaftshistorischen Abhandlung Die Wirtschaft der urwuchsigen Geschlechtsverbande konnen wir nur unvollkommen aus Uberbleibseln bei Naturvolkern im Geiste wieder aufbauen Wir durfen annehmen dass sie bei nomadisierender Lebensweise und vorwiegender Okkupationswirtschaft einen stark kommunistischen Zug getragen hat Jedenfalls bestand an den wichtigsten Produktionsmitteln Gemeineigentum und auch die Konsumtion wird im wesentlichen eine kommunistische gewesen sein 90 Seit den Anfangen der Menschheitsgeschichte erkundeten Menschen Vorkommen lebensnotwendiger naturlicher Ressourcen und besiedelten neue Territorien Im Palaolithikum hatten sie in ihren Streifgebieten wahrscheinlich nur zeitweise feste Lagerplatze und Siedlungen Bernd Andreae konstatierte in der epochalen Abfolge landwirtschaftlicher Betriebsformen folgendes Am Anfang der Entwicklung steht nach allen kulturhistorischen Entwicklungstheorien eine reine Okkupationswirtschaft die fast immer mit einer nomadischen oder halbnomadischen Lebensweise gekoppelt ist Je nach den von der Natur gebotenen Nahrungsquellen handelt es sich um eine Sammelwirtschaft wie in allen drei Entwicklungsverlaufsformen Eduard Hahns oder um Jagd und Fischfang wie in der Dreistufentheorie Richard Krzymowskis oder aber um Kombinationsformen Von einer planmassigen Landbewirtschaftung kann noch keine Rede sein Bernd Andreae 91 Waren die Jagd und Fischgrunde erschopft und die Wildfruchte 92 abgeerntet zog die Horde auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen weiter und liess sich in regelmassig wechselnden oder auch neu entdeckten Gebieten nieder Auf ihren Beutezugen waren die Menschen an die Naturgegebenheiten gebunden Langerfristige klimatische Entwicklungen erschopfte Jagdgrunde Konflikte und kriegerische Kampfe mit anderen Menschen u a m zwangen sie neue Lebensraume zu erkunden Auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen zogen die Horden weiter und liessen sich in regelmassig wechselnden oder auch neu entdeckten Gebieten nieder Uber Jahrhunderttausende 93 wechselten die archaischen Menschen auf der Suche nach Nahrungsmitteln und sonstigen naturlichen Reichtumern ihre Lebensraume Bis zum ausgehenden Jungpalaolithikum hatten die nomadisierenden Menschen im Zeitraum von mehr als 100 000 Jahren mit Ausnahme der Antarktis alle Kontinente besiedelt Dabei hatten sie sich immer wieder den Umweltbedingungen in unterschiedlichen Klimazonen angepasst und wahrend dieser Jahrtausende ihre arbeitsteiligen Methoden zur Nutzung der Natur und zur Durchsetzung gemeinschaftlicher Interessen gegen innere und aussere Feinde entwickelt Das betraf nicht nur die organisierte Vorbereitung und Durchfuhrung gemeinschaftlicher Unternehmungen sondern auch die Verwendung des Feuers spezielle Verfahren der Nahrungszubereitung die Herstellung und Nutzung neuartiger oder verbesserter Kleidung Werkzeuge Jagd und Kampfwaffen Vorrats und Transportbehaltnisse oder die Errichtung befestigter Lagerplatze und Behausungen Der Ubergang vom extraktiven zum produzierenden Wirtschaften war ein viele Jahrtausende andauernder Prozess kultureller und okonomischer Entwicklungen Die Aneignung der in der Natur vorhandenen Lebensmittel und nutzlichen Materialien in nur geringfugig zu bearbeitenden konsumerablen Formen erweiterte und veranderte sich wahrend der Steinzeit nur sehr allmahlich durch praktische Erfindungen und deren verbreitete handwerkliche Anwendung Das fuhrte etwa zehn bis funfzehntaused Jahre v u Z schliesslich vermehrt zum Austausch neu erschaffener Dinge wie Werkzeuge Kleider Schmuck etc Mit den okonomischen Vorteilen der sich entwickelnden Arbeitsteilung und handwerklichen Tatigkeiten entstanden in den fruhgeschichtlichen Handlungsgemeinschaften nach und nach auch hordenubergreifend weitraumigere Austauschbeziehungen und damit allmahlich der auf Produktion Autoritat und Besitz beruhende private Nutzungs und Eigentumsgedanke Naturlich wissen wir so gut wie nichts uber die Menschen im Jungpalaolithikum Aber wir wissen dass sie von den Schweizer Alpen bis zur Mongolei oft bemerkenswert ahnliche Werkzeuge benutzten es besteht Grund zu der Annahme einzelne Manner und Frauen reisten in bestimmten Lebensabschnitten sehr weit Die damalige Gesellschaft erstreckte sich uber Kontinente 94 Im Neolithikum begannen die Jager und Sammler sich durch Domestizierung nutzlicher Tiere und Pflanzen und Herden begleitende Viehwirtschaft nach und nach auf agrikulturelle Produktionsmethoden umzustellen Mit zunehmender Differenzierung der Arbeitsprozesse entwickelten sich neue kulturbildende Arbeitsfelder und Traditionen Die Phanotypen der naturlichen Evolution die vor allem aussere Merkmale der Menschen variieren wie z B Hautfarbe oder Korperbau wurden uberlagert von kulturellen Variationen der sich herausbildenden Stamme und Volker Grundlegend war dabei die Entwicklung der Sprachen die den inneren Zusammenhalt der Gemeinschaften durch Rituale Kunst und sonstige kommunikative Handlungen und Interaktionen verstarkten wie zum Beispiel Initiations und Machtrituale Bestattungskulte Freundschafts Versohnungs Heiratszeremonien Heilungs Schadens oder Verdammungszauber kunstlerische Ausdrucksformen Tanz Musik Ornamentik Bilder Skulpturen etc Erzahlungen von Abstammungs Jagd Kampf und Uberlebensmythen In den Stammesgemeinschaften und spateren Hochkulturen entwickelten sich metaphysische Vorstellungen auf deren Grundlage das Schamanen und Priestertum religiose Kulte in die schopferische Auseinandersetzung des Menschen einfuhrte Kriegerische Machtanspruche religiose Ideen und geistige Bedurfnisse fuhrten beginnend in den archaischen Gemeinschaften bis in die Neuzeit zur Entwicklung unterschiedlicher Formen autoritarer vertikaler Arbeitsteilung mit privilegierten Priestern Gelehrten und Befehlshabern einerseits die sich in ihren Handlungen dem Gottlichen nahe wahnen s o und dem gewohnlichen Volk andererseits das mit alltaglicher Arbeit gemeinschaftlich fur den Lebensunterhalt sorgt Agrargesellschaft Bearbeiten Die Lebensweise der Menschen beruhte solange auf aneignenden Produktionszweigen 93 bis es ihnen durch die Entwicklung und Anwendung agrikultureller Produktionsmethoden gelang die Natur nach und nach ihren Lebensbedurfnissen anzupassen und die notwendigen Lebensmittel in festen Siedelungen ausreichend selbst zu erzeugen 95 Im Zuge der Neolithischen Revolution entwickelten sich die Arbeits und Handlungssysteme der Bauern und Hirtenvolker Diese Revolution meint Toynbee bedeutete Menschen hingen nicht langer von den Unwagbarkeiten der Wanderungen der Tiere und der zufalligen Verteilung der Pflanzen ab sondern begannen die Nahrung zu produzieren anstatt sie einfach zu sammeln Produzieren bedeutet Planung Vorsorge und Selbstbeherrschung das Planen von Ernten weit in die Zukunft hinein und den Abschied vom impulsiven Von Tag zu Tag Leben Baden Eunson Betriebspsychologie 1990 96 Mit der neolithischen Landbewirtschaftung entwickelte sich die Idee des Eigentums an Grund und Boden sowie an den darauf produzierten Tieren und Nutzpflanzen was etwa ab dem 9 Jahrtausend v u Z nach und nach die Arbeits und Lebensbedingungen der Menschen veranderte Die Landwirtschaft erforderte dass bestimmte Dinge nicht mehr allen gehorten Mit dem Sesshaftwerden wurde eines der fundamentalen Gesetze menschlichen Zusammenlebens ausgehebelt eines das eine halbe Ewigkeit lang ein alltagliches Gebot gewesen war Nahrung muss geteilt werden Die Idee des Eigentums unterlauft die urmenschliche Solidaritat Weil es den Jagern und Sammlern nicht moglich gewesen war Vorrate anzulegen hatten sie in soziale Beziehungen investieren mussen damit sie Notsituationen mit Hilfe gegenseitiger Unterstutzung uberleben konnten Kooperation war alles gewesen Solidaritat eine Lebensversicherung Das kehrte sich jetzt um Die Privatisierung der Ressourcen machte die Bauern von den Nachbarn unabhangig 97 Allerdings muss zwischen sesshafter Lebensweise in der Landwirtschaft und Privateigentum nicht notwendig ein Zusammenhang bestehen da sowohl Jager und Sammler als auch Bauern gruppensolidarisch zusammenarbeiten konnen Nicht die Arbeit und Sesshaftigkeit der Bauern fuhrte zu Ungleichheit und Privateigentum entscheidender waren vorgeschichtliche Machtunterschiede und Gewalterfahrungen zwischen Menschen die moglicherweise kriegerische und religiose Ursachen haben Diese wurden aus den Jager und Sammler Gemeinschaften in die Agrargesellschaft ubertragen Beim Eigentum geht es nicht in erster Linie um die Verfugungsgewalt uber Dinge sondern um zwischenmenschliche Beziehungen und die archaische Macht von Menschen uber Menschen die auf Mutwillen und moglichen Todesdrohungen beruht 98 Im Fruchtbaren Halbmond gab es keinen Wechsel vom altsteinzeitlichen Jager und Sammler zum jungsteinzeitlichen Bauern Der Ubergang von einer Nahrungsbedarfsdeckung aus vorwiegend naturlichen Ressourcen zu einer Lebensweise die darauf fusste Nahrungsmittel zu produzieren brauchte um die 3000 Jahre Einen Garten Eden artigen Zustand gab es nie von dem aus die ersten Bauern in die Ungleichheit geraten mussten und es ist sogar noch sinnloser die Landwirtschaft als Ursprung fur gesellschaftliche Hierarchien Ungleichheit oder Privateigentum zu betrachten 99 Im Neolithikum uberdauerte das ursprungliche gruppensolidarische Verhalten der Menschen wahrscheinlich noch mehrere Jahrtausende bis schliesslich konigliche Herrschaft mit Gesetzen die Verhaltnisse zusatzlich regelte 100 Infolge der ortsfesten Produktion entstanden Dorfgemeinschaften Neue Methoden der Bodenbewirtschaftung und Viehhaltung fuhrten zu Nahrungsmitteluberschussen sodass spezialisierte Arbeiter beschaftigt und ernahrt werden konnten Diese erzeugten wiederum Produkte die nicht fur den sofortigen Verbrauch bestimmt waren Neben handwerklichen Bereichen in der Nahrungsmittelveredlung der Holz und Steinbearbeitung der Metallgewinnung der Textil Keramik Werkzeug und Waffenherstellung etc entwickelten sich sekundare Arbeitssysteme wie die des Guteraustauschs 101 Tausch Transport Lagerung der Kommunikation Schreib Botendienste der Gefahrenabwehr Militar und Wachdienste der Bildung und Kultur der Organisation Administration und Herrschaft In organisierter Gemeinschaftsarbeit entstanden seit der Jungsteinzeit im Rahmen religioser administrativer und herrschaftlicher Vorhaben teils monumentale Bauwerke wie z B Strassen und Kanalsysteme Festungs Palast und Tempelanlagen Grabmale und Nekropolen Die Zentralisierung der Tausch Kultur Schutz und Administrationsfunktionen fuhrte mit der Einrichtung Gesellschaft stiftender Versammlungs und Marktplatze zu Urbanisierung und Herausbildung politischer Institutionen Zur Kalkulation und Abrechnung der Arbeitsleistungen und Tauschgeschafte erfanden die Menschen das Kulturprodukt Geld das als Wertmassstab fur die unterschiedlichsten Dienste und Produkte diente und allmahlich zu einem unentbehrlichen Instrument des Handels und der Politik wurde 102 Mit fortschreitender Arbeitsteilung entwickelten sich Standegesellschaften und mit der Konzentration der Schutz und Herrschaftsfunktionen Staatsformen die das soziale Leben bis in die Gegenwart bestimmen Die agrikulturelle Revolution anderte die Arbeits und Lebensweise der Menschen radikal Es brauchte Tausende von Jahren bis die neuen Techniken und Wertesysteme dieser Revolution alle Teile des Erdballs durchdrungen hatten 96 Industriegesellschaft Bearbeiten Bis zur Renaissance und dem aufkommenden Merkantilismus waren in Europa die agrikulturellen und handwerklichen Produktionsmethoden wie sie sich im Verlauf des Mittelalters entfaltet hatten vorherrschend Die schon in der Agrargesellschaft angelegte Standeordnung trug wesentlich dazu bei dass zwischen nieder und hoherwertiger Arbeit unterschieden wurde ein Begriffsverstandnis das sich bis heute erhalten hat 103 Ausgehend von Norditalien England und Frankreich begann im 17 Jahrhundert die Zergliederung und Verfeinerung handwerklicher Tatigkeiten in Manufakturen In der Landwirtschaft entwickelten sich auf Basis des Grossgrundbesitzes neue arbeitsteiligere Produktionsmethoden Die Lohnarbeit wurde zur bestimmenden Lebensgrundlage der Manufaktur und Landarbeiter und deren Familien Im spaten 18 Jahrhundert kam es zu einer Welle gravierender soziotechnischer Durchbruche Erfindungen wie der mechanische Webstuhl die Waterframe die Dampfmaschine oder das Puddelverfahren zur Stahlherstellung losten in Europa die industrielle Revolution aus Sie ist bis ins spate 19 Jahrhundert hauptsachlich gekennzeichnet durch den Ersatz tierischer Kraft durch unbelebte insbesondere Wasser und Dampfkraft den Ersatz menschlicher Fertigkeit und Kraft durch Maschinen die Erfindung und Einfuhrung neuer Methoden zur Ur und Umformung von Materie Eisen Stahl industrielle Chemikalien die Organisierung von Arbeit in grossen zentral mit Kraft versorgten Fabriken was die unmittelbare Kontrolle der Produktionsprozesse und eine effizientere Arbeitsteilung erlaubte 96 Wirtschaftshistoriker bezeichnen diese Periode der Industrialisierung auch als die erste industrielle Revolution Technische Neuerungen ab Mitte des 19 Jahrhunderts wie Eisenbahn und Dampfschifffahrt 104 die Kohle Farben und Dungemittelchemie der Verbrennungsmotor das Automobil Erdolprodukte Elektrotechnik Telegrafie Fernsprechtechnik Fotografie u a m leiteten die zweite industrielle Revolution ein Bis Mitte des 20 Jahrhunderts sorgten betriebswirtschaftliche Innovationen fur die hier stellvertretend F W Taylor und Henry Ford stehen fur arbeitsorganisatorische Entwicklungen die in den Fabriken zu zeit und ablaufoptimierten Arbeitsbereichen fuhrten Es entstanden dabei viele Arbeitsplatze an denen in monotoner Abfolge immer wieder die gleichen einfachen Handgriffe zu erledigen waren Mitte des 20 Jahrhunderts begann die dritte industrielle Revolution mit weiteren Innovationen wie Mechanisierung der Landwirtschaft Leichtmetall und Kunststofftechnik Elektronik Computertechnik Nanotechnik Atomphysik Weltraumforschung etc Im Zuge der fortschreitenden Automatisierung und CIM Technologien 105 begann der Abbau der Arbeitsplatze die vom Taylorismus gepragt nur einfachste mental anforderungsarme Tatigkeiten beinhalten Mit der zunehmenden Nutzung der Robotik und des Internets in den globalisierten Arbeits und Handlungssystemen des 21 Jahrhunderts ist die vierte industrielle Revolution eingeleitet fur die in Deutschland die Begriffe Industrie 4 0 und Arbeit 4 0 stehen Welche Terminologie man auch immer benutzt es ist offensichtlich dass das Tempo historischer Veranderungen zunimmt Wahrend die agrikulturelle Revolution Tausende von Jahren benotigte um sich uber den Erdball auszubreiten brauchten die industriellen Revolutionen nur wenige Jahrhunderte oder Jahrzehnte um ahnliche Veranderungen zu bewirken 96 Status quo der Vita activa Bearbeiten Kennzeichnend fur den Status quo des Arbeitslebens ist die Kontinuitat kultureller okonomisch technischer und okologischer Veranderungsprozesse die die Menschen mit ihren Handlungen mehr oder weniger zufallig 106 auslosen durch Arbeit aber bewusst in ihrem Sinne gestalten konnen Mit den teils zufallig entstandenen kulturellen und technischen Entwicklungen ist es den Menschen nicht nur gelungen sich durch Arbeit in der Natur zu behaupten sondern die Produktivitat dermassen zu steigern dass aus dem Wirtschaftswachstum eine ernste Gefahr fur die Menschheit geworden ist Dieser Aspekt der Arbeit ruckt seit Mitte des 20 Jahrhunderts ins Bewusstsein der Menschen die die okologischen Grenzen des Wachstums erforschen und einhalten wollen 107 Menschen setzen in Arbeitsprozessen je nach Konnen und Vermogen die leistungsstarkste neueste Technik ein um die Qualitat und Produktivitat der Arbeit sicherzustellen oder zu steigern 38 Je technischer und vernetzter Arbeitsmittel in soziotechnischen Systemen sind umso weniger menschliche Arbeitskraft wird in den Arbeitsprozessen anteilig benotigt Dadurch entsteht Arbeitslosigkeit Objektiv gesehen sind Menschen auch in Lebenslagen der so genannten Arbeitslosigkeit nicht arbeitslos sondern erwerbslos Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen gibt es immer wieder strukturelle Grunde fur krisenhafte Erwerbslosigkeit in der ein Teil der Bevolkerung von Erwerbstatigkeiten ausgegrenzt ist Hannah Arendt formulierte schon 1958 folgende These Was uns bevorsteht ist die Aussicht auf eine Arbeitsgesellschaft der die Arbeit ausgegangen ist also die einzige Tatigkeit auf die sie sich noch versteht Was konnte verhangnisvoller sein Hannah Arendt Vita activa oder Vom tatigen Leben Im Industriezeitalter wurden Organisationsformen entwickelt um die Aneignung und Verteilung der Arbeitsressourcen und resultate in institutionalisierten Arbeitskampfen 108 sozial gerechter und okonomisch effektiver zu gestalten Die Geschichte der Arbeitskampfe zeigt dass die Reduzierung der Arbeitszeit 109 die Einfuhrung beschaftigungsorientierter Arbeitszeitmodelle 110 und sozial ausgewogene arbeitsrechtlich kontrollierte Tarifvertrage probate Mittel sind zur gerechten Umverteilung der Erwerbsarbeit Uberwindung von Massen Arbeitslosigkeit und Humanisierung der Arbeitswelt Ausserdem gilt es noch brachliegende oder neue Felder konkret nutzlicher Arbeit fur die Gesellschaft mit gerechten Lohnen zu erschliessen z B im Erziehungs Bildungs und Gesundheitswesen in der Sozialarbeit in Wissenschaft und Forschung in der Umwelttechnik und Kreislaufwirtschaft oder auf performativ virtuosen Tatigkeitsgebieten wie Sport Spiel und Kunst 111 Im internationalen Rahmen bietet auch die Eroberung des Weltraums ein grosses Arbeitsfeld um extraterrestrische Ressourcen zu erkunden und zu nutzen Philosophiegeschichtliche Schlussbemerkung BearbeitenUngeachtet unterschiedlicher philosophischer Anschauungen 112 durchdringt und verbindet die Arbeit alle Dimensionen der Lebenswelt 113 und nimmt dabei ihre epochengemasse historische Form an Heute existieren weltweit vielfaltige Formen der entwickelten industriellen Marktwirtschaft der agrikulturellen Subsistenzwirtschaft und archaische Wirtschaftsweisen 114 nebeneinander Diesen Zustand analysiert Immanuel Wallerstein unter dem Aspekt der internationalen Arbeitsteilung und Machtverhaltnisse im Rahmen der Weltsystem Theorie 115 Im Ruckblick auf die Menschheitsgeschichte kommen David Graeber und David Wengrow zu folgender Schlussfolgerung und Frage Wir Menschen sind Projekte kollektiver Selbsterschaffung Wie ware es wenn wir fragen wurden wie es dazu kam in so engen konzeptionellen Fesseln gefangen zu sein dass wir uns nicht einmal mehr die Moglichkeit vorstellen konnen uns neu zu erfinden 116 Literatur Auswahl BearbeitenErstausgaben bis Mitte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Friedrich Engels Dialektik der Natur 1873 1886 darin enthalten Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen Karl Marx Das Kapital Kritik der politischen Okonomie Band I Der Produktionsprocess des Kapitals Verlag von Otto Meissner Hamburg 1867 Band II Der Cirkulationsprocess des Kapitals Herausgegeben von Friedrich Engels Verlag von Otto Meissner Hamburg 1885 Band III Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion Kapitel I bis XXVIII Herausgegeben von Friedrich Engels Verlag von Otto Meissner Hamburg 1894 Max Scheler Die Stellung des Menschen im Kosmos 1928 Erkenntnis und Arbeit Eine Studie uber Wert und Grenzen des pragmatischen Motivs in der Erkenntnis der Welt Klostermann Frankfurt 1977 Adam Smith Der Wohlstand der Nationen eine Untersuchung seiner Natur und seiner Ursachen Aus d Engl ubertr u mit einer Wurdigung von Horst Claus Recktenwald Neu aus d Engl ubertr nach d 5 Aufl London 1776 1789 Beck Munchen 1974 ISBN 3 406 05393 9 Zahlreiche Neuauflagen Max Weber Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus Vollstandige Ausgabe Verfasst 1904 05 herausgegeben und eingeleitet von Dirk Kaesler 3 durchgesehene Auflage Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 51133 2 Erstausgaben seit Mitte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Hannah Arendt Vita activa oder Vom tatigen Leben Erstausgabe in den USA 1958 Munchen 2002 ISBN 3 492 23623 5 Michael S Asslander Bernd Wagner Hrsg Philosophie der Arbeit Texte von der Antike bis zur Gegenwart suhrkamp taschenbuch wissenschaft Berlin 2017 ISBN 978 3 518 29801 5 Josette Baer Wolfgang Rother Hrsg Arbeit Philosophische juristische und kulturwissenschaftliche Studien Schwabe Basel 2014 ISBN 978 3 7965 3336 5 Maxi Berger Arbeit Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung bei Hegel Hegel Jahrbuch Sonderband 1 Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 05 006036 1 Jan Robert Bloch Natur und Arbeit Zur Bestimmung ihrer Vermittlung Beltz Verlag Weinheim 1982 ISBN 3 407 69124 6 Manfred Brocker Arbeit und Eigentum Der Paradigmenwechsel in der neuzeitlichen Eigentumstheorie Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1992 ISBN 3 534 11809 X Peter Damerow Hrsg Arbeit und Philosophie Symposium uber Philosophische Probleme des Arbeitsbegriffs Germinal Bochum 1983 ISBN 3 88663 504 X Manfred Fullsack Arbeit UTB Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8252 3235 1 Andre Gorz Arbeit zwischen Misere und Utopie aus dem Franzosischen von Jadja Wolf Suhrkamp Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 518 41017 2 Jurgen Habermas Arbeit und Interaktion In Technik und Wissenschaft als Ideologie Frankfurt am Main 1968 ISBN 3 518 10287 7 Lisa Herzog Die Rettung der Arbeit Ein politischer Aufruf Hanser Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 446 26206 5 Axel Honneth Der arbeitende Souveran Eine normative Theorie der Arbeit Suhrkamp Berlin 2023 ISBN 978 3 518 58797 3 Bjorn Kraus Relationaler Konstruktivismus Relationale Soziale Arbeit Von der systemisch konstruktivistischen Lebensweltorientierung zu einer relationalen Theorie der Sozialen Arbeit Beltz Juventa Weinheim Munchen 2019 ISBN 978 3 7799 3949 8 Angelika Krebs Arbeit und Liebe Die philosophischen Grundlagen sozialer Gerechtigkeit Suhrkamp Frankfurt 2002 ISBN 3 518 29164 5 Andrea Komlosy ARBEIT Eine globalhistorische Perspektive 13 bis 21 Jahrhundert Promedia Wien 2014 ISBN 978 3 85371 369 3 Ernst Michael Lange Das Prinzip Arbeit Drei metakritische Kapitel uber Grundbegriffe Struktur und Darstellung der Kritik der politischen Okonomie von Karl Marx Ullstein Berlin 1980 ISBN 3 548 35041 0 Severin Muller Phanomenologie und philosophische Theorie der Arbeit Verlag Karl Alber Freiburg Munchen Band I Lebenswelt Natur Sinnlichkeit 1992 ISBN 978 3 495 47731 1 Band II Rationalitat Welt Vernunft 1994 ISBN 978 3 495 47732 8 Claus Offe Arbeitsgesellschaft Strukturprobleme und Zukunftsperspektiven Campus Verlag Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 593 33311 2 Birger Priddat Arbeit und Musse Uber die europaische Hoffnung der Verwandlung von Arbeit in hohere Tatigkeit Metropolis Marburg 2019 ISBN 978 3 7316 1409 8 Jorg Reitzig Gesellschaftsvertrag Gerechtigkeit Arbeit Eine hegemonietheoretische Analyse zur Debatte um einen Neuen Gesellschaftsvertrag im postfordistischen Kapitalismus Verlag Westfalisches Dampfboot Munster 2005 ISBN 3 89691 611 4 Alfred Sohn Rethel Geistige und korperliche Arbeit Zur Theorie gesellschaftlicher Synthesis Suhrkamp Frankfurt am Main 1970 Peter Ruben Dialektik und Arbeit der Philosophie Koln 1978 ISBN 3 7609 0375 4 Holger Schatz Arbeit als Herrschaft Die Krise des Leistungsprinzips und seine neoliberale Rekonstruktion 2004 ISBN 3 89771 429 9 Gerd Spittler Anthropologie der Arbeit Ein ethnographischer Vergleich Springer VS Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 10433 7 Dieter Wolf Hegels Theorie der burgerlichen Gesellschaft Teil 2 Hamburg 1980 ISBN 3 87975 182 X Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Arbeit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen Autor Friedrich Engels zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Faktor Arbeit in der Philosophie Ernst Blochs Autor Jan Robert Bloch zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Karl Marx Lexikon Arbeit Autoren Karl Marx Forum zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Gesellschaftliche Arbeit Autor Dieter Wolf PDF 133 kB zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Belege und Anmerkungen Bearbeiten a b Otfried Hoffe Lexikon der Ethik Verlag C H Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 36666 X S 15f a b Friedrich L Weigand Deutsches Worterbuch Hrsg Herman Hirt 5 Auflage Band 1 De Gruyter Giessen 1968 ISBN 978 3 11 081798 0 S 81 Vgl auch Arnim Regenbogen Uwe Meyer Worterbuch der philosophischen Begriffe Meiner 1998 S 60 Hans Paul Bahrdt Arbeit als Inhalt des Lebens In Joachim Matthes Hrsg Krise der Arbeitsgesellschaft Campus Verlag Frankfurt New York 1983 ISBN 3 593 32828 3 S 124 a b c Anja Lemke Alexander Weinstock Hrsg Kunst und Arbeit Zum Verhaltnis von Asthetik und Arbeitsanthropologie vom 18 Jahrhundert bis zur Gegenwart Verlag Wilhelm Fink Paderborn 2014 ISBN 978 3 7705 5715 8 S 10 15 Ernst Cassirer Versuch uber den Menschen Einfuhrung in die Philosophie der Kultur Meiner Verlag Hamburg 2007 ISBN 978 3 7873 1829 2 S 218 ff Siehe bei Richard Sennett Zusammenarbeit Was unsere Gesellschaft zusammenhalt Berlin 2012 ISBN 3 446 24035 7 englisch Together The Rituals Pleasures and Politics of Cooperation Yale 2012 ISBN 0 300 11633 0 a b c d Gerd Spittler Anthropologie der Arbeit Ein ethnographischer Vergleich Springer VS Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 10433 7 S 32 66 Heinz Eidam Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Kritische Philosophie gesellschaftlicher Praxis Auseinandersetzungen mit der Marxschen Theorie nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1995 ISBN 3 8260 1011 6 S 314 books google de Vgl David Graeber David Wengrow Anfange Eine neue Geschichte der Menschheit Ubersetzung aus dem amerikanischen Englisch von Henning Dedekind Helmut Dierlamm Andreas Thomsen Klett Cotta Stuttgart 2022 ISBN 978 3 608 98508 5 S 327 ff Siehe unter Liste der aristotelischen Kategorien Vgl zum Beispiel Platons Dialog Protagoras oder Ergon Argument und Nikomachische Ethik des Aristoteles im 4 Jhd v u Z siehe auch Lehren der Stoa in De officiis um 44 v u Z von Marcus Tullius Cicero Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band II Falsche Propheten Hegel Marx und die Folgen 7 Auflage Mohr Siebeck Verlag Tubingen 1992 ISBN 3 16 145953 9 S 8 f Ubersetzung aus dem Englischen von Paul K Feyerabend und Klaus Pahler Siehe bei Plutarch unter Marcellus XVII um 100 u Z Seneca Epistulae morales ad Lucilius Brief 16 3 Buch um 62 u Z Seneca Epistulae morales ad Lucilius Brief 64 7 Buch um 64 u Z Vgl Mark Aurel I 16 IX 12 IX 16 um 170 u Z Vgl zum Beispiel Marcus Porcius Cato Censorius De agri cultura um 150 v u Z Diese aus der Antike uberlieferte Auffassung ist vom Standpunkt der Arbeitspsychologie gut nachvollziehbar denn erfahrungsgemass gehen unter Zwang die Kreativitat und der Bedurfnisbezug der Arbeit zum Teil verloren BibelServer Lutherbibel 2017 2 Thessalonicher 3 10 Warnung vor Mussiggang zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Christian Schutz Gebet In Christian Schutz Hrsg Praktisches Lexikon der Spiritualitat Herder Freiburg im Breisgau 1992 ISBN 3 451 22614 6 Sp 435 446 Max Weber Die Protestantische Ethik I Eine Aufsatzsammlung herausgegeben von Johannes Winckelmann Siebenstern Hamburg 1965 ab 5 Auflage GTB Siebenstern Gutersloh 1979 ISBN 3 579 01433 1 S 71 ff Werner Welzig Hrsg Erasmus von Rotterdam Ausgewahlte Schriften Bd 4 De libero arbitrio Diatribe sive collatio 1524 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 S 1 195 lateinisch deutsch Utopia griechisch oὐtopia utopia lateinisch utopia bedeutet Nirgendwo Siehe auch die Verteilung der Arbeit in Tommaso Campanellas Utopie La citta del Sole veroffentlicht 1623 in der ein religioser philosophisch ubermachtiger Metaphysikus mit seinen Wurdentragern daruber bestimmt wer wo wie und wann gemeinschaftliche Aufgaben zu erledigen hat Siehe z B Thomas Hobbes Leviathan or The Matter Forme and Power of a Commonwealth Ecclesiasticall and Civil 1651 William Petty Verbum Sapienti and The value of Poeple 1665 posthum veroffentlicht 1691 Baruch de Spinoza Tractatus theologico politicus 1670 John Locke Two Treatises of Government 1689 90 David Hume A Treatise of Human Nature 1739 40 Jean Jacques Rousseau Discours sur l origine et les fondements der l inegalite parmi les hommes 1755 Christian Wolff Institutiones Iuris Naturae et Gentium veroffentlicht 1750 deutsche Ausgabe Grundsatze des Natur und Volckerrechts von 1754 121 ff Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Vgl Merton These Robert K Merton Science Technology amp Society in Seventeenth Century England Howard Fertig Publisher New York 2002 ISBN 0 86527 434 7 Vgl Marcus Willaschek Praktische Vernunft Handlungstheorie und Moralbegrundung bei Kant Verlag J B Metzler Stuttgart 1992 ISBN 3 476 00864 9 S 69 ff uni frankfurt de zuletzt abgerufen am 27 April 2021 siehe auch Aussagen Kants uber Freiheit und das Handeln aus Pflicht in Grundlegung zur Metaphysik der Sitten Siehe bei Dieter Wolf Der dialektische Widerspruch im Kapital Ein Beitrag zur Marxschen Werttheorie Hamburg 2018 Vorwort S 5 zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Karl Marx Okonomisch philosophische Manuskripte aus dem Jahre 1844 In MEW Bd 40 S 574 a b Karl Marx Das Kapital Bd 1 Dietz Verlag Berlin 1972 S 192 Arno Anzenbacher Einfuhrung in die Philosophie Verlag Herder Freiburg 2002 ISBN 3 451 27851 0 S 170 Marx Engels Werke Bd 20 Dialektik der Natur Dietz Verlag Berlin 1962 S 444 a b c Karl Marx Das Kapital Bd 1 Dietz Verlag Berlin 1972 S 57 ff Im Englischen gibt es fur Arbeit zwei Worter die den von Karl Marx analysierten Doppelcharakter beschreiben englisch work konkrete Arbeit vs englisch labour abstrakte Arbeit Siehe auch das Abstrakte und Konkrete bei Ewald Wassiljewitsch Iljenkow Dialektika abstraktnogo i konkretnogo v Kapitale Marksa Dialektik des Abstrakten und Konkreten in Das Kapital von Marx herausgegeben in Russisch Moskau 1960 Paul A Samuelson Volkswirtschaftslehre Eine Einfuhrung Band II 6 vollstandig neu bearbeitete Auflage Bund Verlag Koln 1975 ISBN 3 434 0065 2 S 608 a b Vgl Solow Modell siehe Theorie des Wirtschaftswachstums von Robert M Solow A Contribution to the Theory of Economic Growth In Quarterly Journal of Economics Band 70 Februar 1956 S 65 94 Ob die von Hegel ubernommene Idee der Entfremdung und von deren Aufhebung bei Marx eine bedeutende Rolle spielte ist umstritten Die bekannteste Fassung wurde in den Okonomisch philosophischen Manuskripten von 1844 dargelegt welche erstmals 1932 veroffentlicht wurden Elias Canetti Masse und Macht Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 596 26544 4 S 81 100 Zum Begriff der entfremdeten Arbeit des Managers vgl Klaus Turk Die Organisation der Welt Westdeutscher Verlag 1995 ISBN 3 531 12699 7 S 38 ff Schon Erich Fromm hatte 1964 in The Psychological Problem of Man in Modern Society die Arbeit der Manager als entfremdet bezeichnet dt von Rainer Funk als Die psychologischen Folgen des Industrialismus In Erich Fromm Gesamtausgabe e book open publishing 2016 ISBN 978 3 95912 207 8 Vgl G W F Hegel Wissenschaft der Logik II Gesammelte Werke Bd 12 Felix Meiner Verlag Hamburg 1981 ISBN 3 7873 0383 9 S 15 Siehe auch bei Friedrich Engels Herrn Eugen Duhring s Umwalzung der Wissenschaft In Marx Engels Werke Bd 20 Dietz Verlag Berlin 1962 S 106 Siehe z B bei Johann Wolfgang von Goethe Das Gottliche Soren Kierkegaard Entweder Oder Ubersetzung aus dem Danischen von Heinrich Fauteck dtv Verlagsgesellschaft Munchen 1988 ISBN 3 423 02194 2 vgl Teil 2 Das Gleichgewicht zwischen dem Asthetischen und dem Ethischen in der Herausarbeitung der Personlichkeit Friedrich Nietzsche Die frohliche Wissenschaft Viertes Buch Aphorismus 329 Musse und Mussiggang KSA 3 S 557 textlog de zuletzt abgerufen am 19 November 2021 Max Scheler Erkenntnis und Arbeit Eine Studie uber Wert und Grenzen des pragmatischen Motivs in der Erkenntnis der Welt Klostermann Frankfurt 1977 Ernst Bloch Spuren 1910 1929 Abschnitt Dasein Stachel der Arbeit Berlin 1930 Siehe dazu auch die anarchistische Idee zur Ablosung von Arbeit durch Spiel oder Kunst bei Bob Black Die Abschaffung der Arbeit aus dem amerikanischen Englisch von Daniel Kulla Werner Pieper and the Grune Kraft Lohrbach bei Weilheim 2003 ISBN 3 922708 04 8 Der Grune Zweig Heft Nr 189 zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Friedrich Schiller Ueber die asthetische Erziehung des Menschen 2 Teil 10 bis 16 Brief In Friedrich Schiller Hrsg Die Horen Band 1 2 Stuck Tubingen 1795 S 51 94 hier S 88 In DTA Deutsches Textarchiv zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Siehe auch Kunst als Form schopferischer Auseinandersetzung bei John Dewey Kunst als Erfahrung Ubersetzt aus dem Englischen von Christa Velten Gerhard vom Hofe und Dieter Sulzer Suhrkamp Frankfurt am Main 2021 ISBN 978 3 518 28303 5 Georg Lukacs Die soziale Verantwortung des Philosophen Neu herausgegeben von Rudiger Dannemann und Axel Honneth in Georg Lukacs Asthetik Marxismus Ontologie Ausgewahlte Texte Suhrkamp Verlag Berlin 2021 ISBN 978 3 518 29939 5 S 436 f Vgl Fritz Bohle Gerd Gunter Voss Gunther Wachtler Handbuch Arbeitssoziologie VS Verlag fur Sozialwissenschaften Wiesbaden 2010 ISBN 978 3 531 15432 9 Im ersten Kapitel dieses Buches Was ist Arbeit weist Gerd Gunter Voss darauf hin dass die Arbeitssoziologie bislang noch uber keinen allgemein gultigen Arbeitsbegriff verfugt Michael Cholbi The Desire For Work As An Adaptive Preference Herausgeber University of Edinburgh 2018 Online Version zuletzt abgerufen am 13 Marz 2023 Philosoph uber Arbeitszeitverkurzung Viele Berufe werden aussterben taz de 26 Februar 2023 abgerufen am 13 Marz 2023 Wilhelm Dilthey Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften Hrsg Bernhard Groethuysen In Wilhelm Dilthey Gesammelte Schriften Band 7 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 3 525 30330 0 S 305 Siehe unter Offene Gesellschaft eine Gesellschaftstheorie Karl Poppers und verschiedene Beitrage von Vertretern der Kritischen Theorie und der Frankfurter Schule z B Der philosophische Diskurs der Moderne Vgl Jean Paul Sartre Kritik der dialektischen Vernunft Band 1 Theorie der gesellschaftlichen Praxis Rowohlt Reinbek 1967 ISBN 3 498 06058 9 Vgl Ingo Elbe Habermas Kritik des Produktionsparadigmas Aufsatz in Smail Rapic Hrsg Karl Otto Apel Agnes Heller u a Habermas und der Historische Materialismus Verlag Karl Alber Freiburg 2014 ISBN 978 3 495 48566 8 siehe auch PDF Datei zuletzt abgerufen am 20 August 2022 Siehe auch Artikel von Dieter Wolf Jurgen Habermas und Alfred Schmidts Kritik am Marxschen Produktionsparadigma mit Ausfuhrungen zur Einheit von Natur und Menschengeschichte Kritik der politischen Okonomie interdisziplinar 2 September 2012 PDF Datei zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Vgl Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band II Tubingen 1992 S 95 157 Vgl Horst Muller Jurgen Habermas Neue Dualismen und Normativismus BoD Verlag Norderstedt 2015 S 16 ff PDF Datei zuletzt abgerufen am 27 April 2021 a b Vgl Niklas Luhmann Soziale Systeme Grundriss einer allgemeinen Theorie Kapitel 4 Kommunikation und Handlung Frankfurt am Main 1984 Ausgabe 2001 ISBN 3 518 28266 2 S 191 ff Karl Popper Die offene Gesellschaft und ihre Feinde Band II Tubingen 1992 S 394 Marx Engels MEGA I Abt Band 3 S 117 zit nach Adam Schaff Marxismus und das menschliche Individuum Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1970 ISBN 3 499 55332 5 S 19 Siehe bei Hannah Arendt Vita activa oder Vom tatigen Leben Munchen 2002 ISBN 3 492 23623 5 a b c d Hannah Arendt Vita activa oder Vom tatigen Leben Munchen 2002 S 211 401 a b c d Volker Caysa Uber die Transformation des Geistes der Leipziger Bloch Zeit in der praxisphilosophischen Debatte um und vor 1968 in der DDR In Klaus Kinner Hrsg Die Linke Erbe und Tradition Teil 1 Berlin 2010 ISBN 978 3 320 02212 9 S 193 ff Vgl Jurgen Habermas Technik und Wissenschaft als Ideologie Suhrkamp Frankfurt am Main 1990 ISBN 3 518 28491 6 Vgl Horst Muller Das Konzept PRAXIS im 21 Jahrhundert Karl Marx und die Praxisdenker das Praxiskonzept in der Ubergangsperiode und die latent existierende Systemalternative BoD Verlag Norderstedt 2015 ISBN 978 3 7386 4684 9 S 191 ff Wilhelm Schmid Was ist Arbeit momentum Magazin Wilhelm Ernst amp Sohn Verlag fur Architektur und technische Wissenschaften GmbH amp Co KG Berlin 13 Oktober 2012 zuletzt abgerufen am 27 April 2021 Marie Jahoda Wieviel Arbeit braucht der Mensch Arbeit und Arbeitslosigkeit im 20 Jahrhundert Vorwort von Willy Brandt Beltz Weinheim Basel 1983 ISBN 3 407 85033 6 S 99 f Rudolf Bahros Buch Die Alternative wurde 1978 von Herbert Marcuse als wichtigster Beitrag zur marxistischen Theorie und Praxis der letzten Jahrzehnte bezeichnet siehe Herbert Marcuse Uber Bahro Protosozialismus und Spatkapitalismus Versuch einer revolutionstheoretischen Synthese von Bahros Ansatz In Kritik 6 Jg 1978 Nr 19 S 5 27 Rudolf Bahro Die Alternative Zur Kritik des real existierenden Sozialismus Europaische Verlagsanstalt Koln Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 434 00353 3 S 176 ff Vgl Frank Kleemann Ingo Matuschek Gerd Gunter Voss Subjektivierung von Arbeit Ein Uberblick zum Stand der Diskussion In Manfred Mondaschel Gerd Gunter Voss Hrsg Subjektivierung von Arbeit Arbeit Innovation und Nachhaltigkeit Band 2 Rainer Hampp Verlag Munchen 2002 ISBN 3 87988 651 2 S 53 100 Siehe auch Thomas Vasek Work Life Bullshit Warum die Trennung von Arbeit und Leben in die Irre fuhrt Goldmann Verlag Munchen 2015 ISBN 978 3 442 15860 7 Vgl Dirk Hartmann Peter Janich Hrsg Methodischer Kulturalismus Zwischen Naturalismus und Postmoderne Suhrkamp Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 518 28872 5 Vgl Michael Hampe Alfred North Whitehead Verlag C H Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 41947 X S 180 f Alfred North Whitehead Prozess und Realitat Entwurf einer Kosmologie 1 Auflage Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1987 ISBN 3 518 28290 5 Ubersetzung aus dem Englischen von Hans Gunter Holl Vgl W Ross Ashby Einfuhrung in die Kybernetik Suhrkamp Frankfurt am Main 1974 Vgl Talcott Parsons Das System moderner Gesellschaften 6 Auflage Juventa 2003 ISBN 3 7799 0710 0 Friedrich Pollock Automation 2 uberarbeitete Auflage Europaische Verlagsanstalt Frankfurt am Main 1964 S 176 Siehe auch Walter Buckingham Automation und Gesellschaft Ubersetzung aus dem Englischen von Norbert Junius 3 Auflage mit einem Beitrag von Gunter Friedrichs Kann die Automation in den USA fur die Bundesrepublik ein Beispiel sein S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1967 ISBN 3 10 009601 0 Vgl Armin Pongs In welcher Welt leben wir eigentlich Gesellschaftskonzepte im Vergleich Band 1 Dilemma Verlag Munchen 1999 ISBN 3 9805822 4 8 S 201 f Frithjof Bergmann Neue Arbeit Neue Kultur Arbor Freiburg 2004 ISBN 3 924195 96 X Robert Castel Die Krise der Arbeit Neue Unsicherheiten und die Zukunft des Individuums Hamburger Edition Hamburg 2011 ISBN 978 3 86854 564 7 Barbara Ehrenreich Arbeit poor Unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft Ubersetzung aus dem Englischen von Niels Kadritzke Verlag Antje Kunstmann Munchen 2001 ISBN 978 3 88897 283 6 Hans Ulrich Wehler Die neue Umverteilung soziale Ungleichheit in Deutschland Verlag C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 64386 6 S 31 Dimas Figueroa Paulo Freire zur Einfuhrung Junius Verlag Hamburg 1989 ISBN 3 88506 847 8 S 37 f David Graeber David Wengrow Anfange Eine neue Geschichte der Menschheit Klett Cotta Stuttgart 2022 ISBN 978 3 608 98508 5 S 477 Lewis H Morgan Die Urgesellschaft Ubersetzung aus dem Englischen von W Eichhoff unter Mitwirkung von Karl Kautsky J H W Dietz Stuttgart 1891 S 3 ff August Schleicher Die Darwinsche Theorie und die Sprachwissenschaft Offenes Sendschreiben an Herrn Dr Ernst Haeckel H Bohlau Weimar 1863 Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv Werner Sombart Die Ordnung des Wirtschaftslebens Springer Berlin Heidelberg News York 2007 ISBN 978 3 540 72253 3 S 21 ff Bernd Andreae Die epochale Abfolge landwirtschaftlicher Betriebsformen in Steppen und Trockensavannen Schriften der Gesellschaft fur Wirtschafts und Sozialwissenschaften des Landbaues e V Band 14 Landwirtschaftsverlag Munster Hiltrup 1977 S 349 352 vom selben Autor Agrargeographie Strukturzonen und Betriebsformen in der Weltlandwirtschaft De Gruyter Berlin New York 1977 ISBN 978 3 11 008559 4 S 69 ff und 295 f Bernd Andreae Weltwirtschaftspflanzen im Wettbewerb Okonomischer Spielraum in okologischen Grenzen Eine produktbezogene Nutzpflanzengeographie De Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 083977 7 S 67 a b Walter Markov Alfred Anderle Hrsg Kleine Enzyklopadie Weltgeschichte 2 durchgesehene Auflage Band 1 VEB Bibliographisches Institut Leipzig 1981 S 16 ff David Graeber David Wengrow Anfange Eine neue Geschichte der Menschheit Klett Cotta Stuttgart 2022 S 142 f ISBN 978 3 608 98508 5 Klaus Holzkamp Grundlegung der Psychologie Neuauflage Campus Frankfurt 2003 ISBN 3 593 33572 7 S 181 184 Kapitel 5 3 5 Von der Okkupations zur Produktionswirtschaft Dominanz innergesellschaftlicher Entwicklungsgesetze hier S 182 Erstveroffentlichung 1983 a b c d Baden Eunson Betriebspsychologie Teil A 1 Arbeit Zukunft und Vergangenheit McGraw Hill Hamburg 1990 ISBN 3 89028 227 X S 5 ff englisch 1987 Behaving Managing Yourself and Others Vgl Carel van Schaik Kai Michel Das Tagebuch der Menschheit Was die Bibel uber unsere Evolution verrat Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 2016 ISBN 978 3 498 06216 3 S 64 ff Siehe bei Elias Canetti Masse und Macht Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1980 ISBN 3 596 26544 4 S 101 ff David Graeber David Wengrow Anfange Eine neue Geschichte der Menschheit Klett Cotta Stuttgart 2022 ISBN 978 3 608 98508 5 S 273 f Vgl Martha T Roth Law Collections from Mesopotamia and Asia Minor Writings from the Ancient World 6 Scholars Press Atlanta GA 1995 ISBN 0 7885 0126 7 Siehe z B Mariano San Nicolo Herbert Petschow Hrsg Die Schlussklauseln der altbabylonischen Kauf und Tauschvertrage Ein Beitrag zur Geschichte des Barkaufes Verlag C H Beck Munchen 1974 ISBN 3 406 00604 3 Yuval Noah Harari Eine kurze Geschichte der Menschheit Ubersetzung aus dem Englischen von Jurgen Neubauer Pantheon Verlag Munchen 2013 ISBN 978 3 570 55269 8 Siehe hier 37 Auflage Kapitel 10 Der Geruch des Geldes S 213 ff Vgl Rudolf Bahro Die Alternative Zur Kritik des real existierenden Sozialismus hier Kapitel 5 Gesamtgesellschaftliche Organisation auf Basis der alten Arbeitsteilung Koln Frankfurt am Main 1977 S 164 ff Siehe z B bei Friedrich List Das deutsche National Transport System in volks und staatswirthschaftlicher Beziehung Hammerich Altona und Leipzig 1838 August Wilhelm Scheer CIM Computer Integrated Manufacturing Der computergesteuerte Industriebetrieb 4 erweiterte Auflage Springer Verlag Berlin 1990 ISBN 3 540 52158 5 Vgl Jacques Monod Zufall und Notwendigkeit Philosophische Fragen der modernen Biologie dtv Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1996 ISBN 3 423 01069 X Ubersetzung aus dem Franzosischen Friedrich Griese Vorrede Manfred Eigen Wolfgang Harich Alte Wahrheiten neuer Bluff uber Monods Zufall und Notwendigkeit Der Spiegel Nr 46 vom 8 November 1971 S 188 193 Siehe z B Donella Meadows Dennis Meadows Jorgen Randers amp William W Behrens III The Limits to Growth Universe Books 1972 ISBN 0 87663 165 0 ubersetzt aus dem amerikanischen Englisch und herausgegeben von Hans Dieter Heck Die Grenzen des Wachstums Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1972 ISBN 3 421 02633 5 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1973 ISBN 3 499 16825 1 Vgl Oskar Negt Wozu noch Gewerkschaften Eine Streitschrift Steidl Verlag 2004 ISBN 3 86521 165 8 Oskar Negt Lebendige Arbeit enteignete Zeit Politische und kulturelle Dimensionen des Kampfes um die Arbeitszeit Frankfurt am Main New York 1984 Eberhard Ulich Arbeitspsychologie 7 Auflage Schaffer Poeschel Verlag Stuttgart 2011 ISBN 978 3 7910 3049 4 S 640 ff Performativ virtuose Arbeit ist auf die Prasentation des verwertbaren Selbst vor Publikum ausgerichtet Dabei ist die Aufmerksamkeit und kompetitive Mitwirkung des Publikums sowohl Instrument als auch Objekt performativer Arbeit Siehe bei Isabell Lorey Performative Arbeit und die offentliche Buhne der Virtuositat In Kunst und Arbeit Hrsg Anja Lemke und Alexander Weinstock Verlag Wilhelm Fink Paderborn 2014 ISBN 978 3 7705 5715 8 S 251 ff Siehe auch Gesellschaftstypen nach Giddens vgl Anthony Giddens Soziologie Neubearbeitung in deutscher Sprache von Christian Fleck und Mariana Egger de Campo Nausner amp Nausner Graz Wien 2009 ISBN 978 3 901402 16 6 Siehe u a bei Edmund Husserl Hua XXXIX Die Lebenswelt Auslegungen der vorgegebenen Welt und ihrer Konstitution Texte aus dem Nachlass 1916 1937 Hrsg von Rochus Sowa 2008 ISBN 978 1 4020 6476 0 Die San sind hier nur eines von vielen Beispielen Gerd Spittler Anthropologie der Arbeit Ein ethnographischer Vergleich Springer VS Wiesbaden 2016 ISBN 978 3 658 10433 7 S 161 ff Vgl Immanuel Wallerstein Welt System Analyse Eine Einfuhrung Neue Bibliothek der Sozialwissenschaften herausgegeben und ubersetzt von Felix Merz Julien Bucher und Sylke Nissen Springer VS Wiesbaden 2018 ISBN 978 3 658 21961 1 David Graeber David Wengrow Anfange Eine neue Geschichte der Menschheit Klett Cotta Stuttgart 2022 ISBN 978 3 608 98508 5 S 21 Normdaten Sachbegriff GND 4055876 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arbeit Philosophie amp oldid 237110787