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Schmied in der Kultur umfasst die herausgehobene gesellschaftliche Stellung und kulturgeschichtliche Bedeutung die dem Schmied jenseits seiner Tatigkeit als Handwerker seit alter Zeit in Asien Afrika und Europa zukommt In ugaritischen und phonizischen Texten ist von gottlichen Schmieden die Rede im Alten Testament stehen der erste Schmied Tubal Kain sein Bruder Jubal als Erfinder der Musikinstrumente und der weitere Bruder Jabal als Stammvater der Nomaden am Beginn einer die Kulturen des Orients pragenden mythischen und etwa bei den zu den nahostlichen Beduinen gehorenden Solubba realen Dreierverbindung Der mit der Leier kinnor musizierende Konig David wird in der Bibel auch als Schmied vorgestellt und in dieser Funktion vom Koran ubernommen Die Zusammengehorigkeit von Schmiedehandwerk und Musik durchzieht viele Mythen und Brauche des Orients und Afrikas Im antiken Griechenland wurde Hephaistos als Gott des Feuers und als Kulturbringer verehrt und die Legende von Pythagoras in der Schmiede gibt eine bis ins Mittelalter vielfach wiederholte aber nur scheinbar rationale Erklarung zur Einfuhrung der Musiktheorie Schmiede kommen als Erfinder des Ackerbaus und ahnlich wie Schamanen Heilkundige und Magier als Reprasentanten des Sakralen 1 vor Ein ambivalentes und stets distanziertes Verhaltnis der Mehrheitsgesellschaft zur Gruppe der Schmiede macht diese entsprechend der Doppelbedeutung des lateinischen Wortes sacer heilig geweiht und verflucht zu einer unreinen und verachteten Handwerkerkaste in manchen Regionen Afrikas hingegen zu einer dem sakralen Konigtum gleichgestellten Gesellschaftsschicht der mit Achtung begegnet wird In den germanischen Schopfungsgeschichten richten die Gotter bereits vor Erschaffung der Menschen Schmieden ein um Werkzeuge herzustellen Die Bezeichnung Schmied ist von altnordisch smidr abgeleitet worunter jemand verstanden wurde der kostbare Gegenstande erschuf Das Verb ad smida schmieden wurde in den fruhen germanischen Schriften gleichbedeutend mit ad skapa er schaffen verwendet damit entsprachen sich Schmied und Schopfer Unter den Marchen von Zwergen heben sich solche von unsichtbaren schmiedenden Zwergen ab deren Hammern in Berghohlen zu horen sein soll Der Schmied schliesst in manchen aberglaubischen Vorstellungen mit dem Teufel einen Bund Wo noch traditionelles Schmiedehandwerk vorkommt ist haufig die Beachtung gewisser Brauche und Meidungsgebote verpflichtend Fur den kulturgeschichtlichen Themenkomplex des Schmiedes lassen sich zwei assoziative Strange herausarbeiten 1 Schmied Feuer und Hitze Gewitter Regen und Fruchtbarkeit fusslahme Gottheiten Opfer 2 Schmied magische Krafte Verbindung zur jenseitigen Welt Initiationsritual Beide Strange sind durch das Streben nach Erlosung und Heilung miteinander verbunden Die Nymphe Thetis bittet Hephaistos fur den Helden Achilleus eine Rustung zu schmieden Gemalde von Johann Heinrich Fussli 1803 Inhaltsverzeichnis 1 Altorientalische und antike Mythen 1 1 Tubal Kain und David in der Bibel 1 2 Kothar in der ugaritischen Mythologie 1 3 Kybele aus Phrygien 1 4 Hephaistos in der griechischen Antike 2 Orientalische Wanderschmiede 2 1 Solubba 2 2 Nawar und Zutt 2 3 Luri 2 4 Zargar und Kauli 2 5 Subba 2 6 Ghagar 2 7 Magie des Eisens im Volksislam 3 Afrika 3 1 Handwerk und Migration 3 1 1 Lemba 3 1 2 Somali 3 1 3 Wanderschmiede im Suden Nigerias 3 2 Gesellschaftliche Stellung 3 2 1 Schmiedekasten in Westafrika 3 2 2 Schmied und sakraler Herrscher 3 3 Magie 3 3 1 Separierung 3 3 2 Hyane 3 3 3 Besessenheit 3 3 4 Fipa 3 4 Mythen vom Ursprung 3 4 1 Dogon 3 4 2 Berber 3 4 3 Gnawa 3 4 4 Fessan 3 4 5 Legende vom Riesen Abu Kan an im Sudan 4 Kaukasus 4 1 Georgien 4 2 Osseten 4 3 Abchasen 4 4 Tscherkessen 4 5 Armenien 5 Iranische Mythologie 6 Turkische Mythologie 7 Mongolische Mythologie 8 Kasten im Hindukusch 9 Zeremonialdolch in Indonesien 9 1 Candi Sukuh 9 2 Toraja 10 Ostasiatische Parallelen 10 1 Donnerkeil in Tibet 10 2 Einaugigkeit und Einbeinigkeit 11 Mythen und Magie in Europa ab dem Mittelalter 11 1 Hephaistos 11 2 Germanische und nordische Helden 11 3 Nordische und keltische Gotter 11 4 Schmiede in Marchen und Sagen 11 5 Zwerge als Schmiede 11 6 Magie und Brauchtum 12 Literatur 13 EinzelnachweiseAltorientalische und antike Mythen BearbeitenTubal Kain und David in der Bibel Bearbeiten nbsp Kain erschlagt Abel Holzschnitt von Albrecht Durer 1511 Nach der Bibel war Kain ein Ackerbauer und Abel ein Schafhirte Einer der Nachkommen Kains hiess nach Gen 4 EU Lamech Dieser hatte zwei Frauen und drei Sohne von denen jeder als Schopfer einer der drei hauptsachlichen Kulturtechniken der damaligen nomadischen Gesellschaften hervortrat Aus der Verbindung mit der ersten Frau Ada wurden Jabal der Stammvater der Nomaden Erfinder der Zelte und Herden sowie Jubal der Erfinder der Musikinstrumente geboren Ziegen wurden im Gebiet des Fruchtbaren Halbmondes von dem die biblischen Geschichten handeln ab etwa 8000 v Chr domestiziert wenig spater gefolgt von Schafen und mit zeitlichem Abstand von Rindern 2 deren Vorhandensein auf eine sesshafte bauerliche Bevolkerung hinweist 3 Das Kamel scheint nicht vor 1200 v Chr domestiziert worden zu sein die alteste mesopotamische Konigsinschrift in der das Kamel erwahnt wird ist von etwa 1060 v Chr 4 Dagegen tritt der Esel aber nicht das Kamel auf mehreren in Mari gefundenen Tontafeln aus dem 18 Jahrhundert v Chr auf Die Domestizierung des aus Afrika stammenden Wildesels fand vor dem 3 Jahrtausend v Chr statt 5 Zu der Zeit in der die biblische Erzahlung angesetzt wird muss demnach der Esel das Lasttier der Nomaden gewesen sein und Jabal erscheint als der mythische erste Eselzuchter 6 Mit der zweiten Frau Zilla zeugte Lamech Tubal Kain den ersten Eisen und Kupferschmied und die Tochter Naama Als Nachkommen von Kain gehoren sie zum nomadischen Stamm der Keniter In der Wortverbindung Tubal Kain wird Tubal als der Eigenname gedeutet wobei der Zusatz Kain die Abstammung angibt und zur Abgrenzung von anderen Namenstragern dient von Tubal dem Sohn Jafets oder von den in griechischen Quellen erwahnten Tibarenern an der sudlichen Schwarzmeerkuste In der Septuaginta wird Tubal Kain jedoch mit Thobel wiedergegeben kain kann also nachtraglich angehangt worden sein 7 Diese ahnlich klingenden Namen werden auf den hebraischen Verbstamm y b l fliessen herbeibringen zuruckgefuhrt 8 Mit Tubal sind bei einer angenommenen Lautverschiebung von l zu r die Tibarener sprachverwandt die auf Akkadisch Tabal hiessen und fur Metallverarbeitung bekannt waren In Ez 27 13 EU werden Tubal also Tabal Jawan Ionier und Meschech Phryger als Muschki in einer Inschrift des Tiglat Pileser I reg 1114 1076 erwahnt 9 im Zusammenhang mit Kupferverarbeitung und Sklaven genannt 10 Der Name Tabal wird bis zu Sumerisch TIBIRA Schmied zuruckgefuhrt Der akkadische Konig Naram Sin Ende 3 Jahrtausend v Chr erwahnt einen Berg Tibar wohl in der Nahe von Aram im Nordwesten Mesopotamiens 11 Auch die Meschech Phryger hatten mit Metallverarbeitung zu tun was neben anderen Hinweisen durch den Namen muschkenu fur eine soziale Gruppe zu der in Babylon die Schmiede gehorten belegt wird 12 Die Lesung von Tubal Kain als Doppelnamen basiert auf dem etymologischen Zusammenhang zum arabischen Wort قين qain mit dem Bedeutungsumfeld Schmied woraus sich die Berufsbezeichnung Tubal der Schmied ergibt Zur arabischen Konsonantenwurzel q y n schmieden Schmied sein gehort das Wort qan das in der Formulierung qan al hadida Besitzer des Eisens gemeint Schmied enthalten ist Q y n kommt auch in der Bedeutung singen vor ebenso wie sprachverwandte Worter im Hebraischen Syrischen und Athiopischen Hierzu gehort die arabische weibliche Form قينة qaina Pl qiyan die fur Musikantin und die geschatzten Singmadchen der arabischen Musikkultur steht Damit ist uber die Verwandtschaft zu seinem Bruder Jubal hinaus ein etymologischer Zusammenhang zwischen Tubal Kain und Musik hergestellt Die verwandten Wortstamme q y n und q n n lassen sich gemeinsam auf die Wurzel q n beziehen die allgemein fur Handwerk Arbeit und die dabei benotigten Werkzeuge steht Da ein berufsmassig ausgeubtes Handwerk bei den arabischen Stammen die Sache der Sklaven war sind die Singmadchen deren Handwerkskunst im unterhaltenden Tanz und Gesangsvortrag bestand nach dieser Uberlegung als Sklavinnen und Dienerinnen charakterisiert Analog ist von q y n im Aramaischen neben qinana primar Schmied Goldschmied auch qina oder qintha Melodie Lied Gesang und hebraisch qana Gesang abgeleitet Der arabische Philosoph al Masʿudi um 895 957 erwahnt dass in der arabischen Uberlieferung dem Schmied Tubal Kain auch die Erfindung von Musikinstrumenten namentlich der Trommeln zugeschrieben wird 13 Die beiden wichtigsten Instrumentengruppen die Blas und Saiteninstrumente soll Jubal erfunden haben Seit den drei biblischen Brudern stehen Esel Schmied und Musik in einer mythischen und fur das orientalische Nomadentum bis in jungere Zeit bedeutsamen gesellschaftlich kulturellen Verbindung Die arabischen Singmadchen gehoren zu einer mythischen Tradition sich schmuckender singender und tanzender Frauen die als Verfuhrerinnen auftreten und mit Bezug auf Naama Tochter Kains genannt werden Die Erzahlung von den zur Sunde verleitenden Frauen bei den Kenitern und ihrem teuflischen Wesen wird in der Schatzhohle einer apokryphischen Schrift wahrscheinlich aus dem 4 Jahrhundert n Chr ausgebreitet In diesem Zusammenhang wurde in Bibelkommentaren auf die Ahnlichkeit zwischen Tubal Kain und dem romischen Gott des Feuers und der Schmiede Vulcanus sowie zwischen Naama und der romischen Liebesgottin Venus hingewiesen 14 Konig David ist als Spieler der Leier kinnor Verfasser der Davidpsalmen und nach 1 Chr 23 5 EU Erfinder von Musikinstrumenten bekannt In 1 Sam 13 19 EU wird David daruber hinaus in eine Beziehung zu Eisenverarbeitung gestellt Die durch eiserne Kampfwagen uberlegenen Philister hatten alle Schmiede der Israeliten entfuhrt und dominierten die Region bis David Edom eroberte und mit den dortigen Erzvorkommen das Eisenmonopol der Philister aufheben konnte Nach 1 Chr 22 3 EU liess David viel Eisen und Bronze als Vorbereitung fur den Bau des Jerusalemer Tempels herbeischaffen Deutlicher tritt David als Schmied in der islamischen Tradition in Erscheinung wo er Dawud genannt wird In Sure 34 10 ist Dawud ein Sanger mit einer wohlklingenden Stimme und ein Waffenschmied der Kettenrustungen anfertigt David wird um 1000 v Chr historisch verortet Gemass den einschlagigen Bibel und Koranstellen muss Eisen zu jener Zeit bei den Israeliten bekannt gewesen und auch zur Herstellung von Waffen verwendet worden sein Beim Kampf Davids gegen Goliat besass der Riese laut 1 Sam 17 6 EU einen eisernen Speer dessen Spitze ein Gewicht von 600 Schekel besass Beim Auszug aus Agypten scheinen die nomadischen Israeliten Eisen aber noch nicht besessen zu haben zumindest werden unter den mitgefuhrten Gegenstanden keine aus Eisen erwahnt Fur die Aufstellung des Mischkan des transportablen Heiligtums der Israeliten wurde kein Eisen gebraucht und nach Ex 27 19 EU durfte hierfur auch kein Eisen sondern nur Bronze verwendet werden Als Erklarung fur das Verbot ursprunglich fur den Mangel an Eisen wurde in Ex 20 25 EU ein gottlicher Befehl eingefuhrt wonach durch Werkzeuge aus Eisen aus welchem Material ansonsten Waffen bestehen der Tempel entweiht werde Mutmasslich erhielten die Israeliten die Kenntnis der Eisenverarbeitung von einem ihrer Nachbarvolker am ehesten wohl von den Philistern Einem dieser Ende des 2 Jahrtausends v Chr Eisen verarbeitenden Volker konnte Waldemar Belck 1907 zufolge der mythische Thubal Kain namentlich zuzuordnen sein Fur diese vermutete Etymologie fuhrte er den ahnlich klingenden Namen des phonizischen Konigs Etbaal Itubaal an 15 Kothar in der ugaritischen Mythologie Bearbeiten In der ugaritischen Mythologie die im 2 Jahrtausend v Chr an der syrischen Mittelmeerkuste in Ugarit und spater bei den Phoniziern verbreitet war steht der Gott der Handwerker und Schmiede Kothar in einer engen Beziehung zu Kinyras einem Musiker und im Besonderen einem Leierspieler der griechischen Mythologie Er baut den Palast des Ba al stellt mit Gold und Silber verzierte Mobel her und schmiedet die Waffen mit denen Ba al im Kampf seinen Bruder Jam besiegt Der Name Kothar weist den ugaritischen Gott als einen schopferischen Handwerker und erfahrenen Spezialisten aus Kothar ist mit hebraisch kaser gelingen und akkadisch kasaru wiederherstellen erfolgreich sein verwandt Er tragt auch den ugaritischen Doppelnamen Kothar Chasis in welchem der zweite Bestandteil von akkadisch chasasu klug und weise sein abgeleitet sein konnte 16 Das zu Kothar vokalisierte kṯr der ugaritischen Konsonantenschrift lautet auf Akkadisch Kusar und auf Phonizisch Kusor Der phonizische Geschichtsschreiber Herennios Philon der sich auf einen gewissen Sanchuniathon beruft gibt den Namen auf Griechisch mit Chusor wieder und setzt den Gott dessen Heimat Memphis war mit Hephaistos gleich 17 Er schildert Chusor als Erfinder der Eisenbearbeitung der sich zudem auf eine dichterische Sprache Zauberspruche und Wahrsagung versteht Dichtkunst und Beschworung war von Musik begleitet somit ist der Schmiedegott zu Musik und Gesang in Beziehung gestellt Sprachlich ist Kothar mit den Kotarat ktrt Erfahrene den professionellen Sangerinnen Klageweibern und Ratgeberinnen von Ugarit verbunden 18 Kinyras der mythische Konig von Zypern gilt als Spieler einer Leier sein Name ist uber die Konsonantenwurzel knr mit kinnor der hebraischen Leier verbunden und deren Name wiederum mit der griechischen Leier kithara Damit wird kithara sprachlich in eine phonizische Tradition zu Kothar gestellt Nach Plinius in Naturalis historia 7 195 begrundete Kinyras uberdies auf Zypern den Erzabbau und erfand die zur Metallverarbeitung erforderlichen Gerate Zange Hammer Hebel und Amboss Kybele aus Phrygien Bearbeiten Im Umkreis der phrygischen Gottermutter Kybele kommen einige Damonen und Gottheiten vor deren Gemeinsamkeiten orgiastische Kulte Zaubereien mit Naturkraften und die Beherrschung der Erzverarbeitung waren Ein wesentliches gemeinsames Kultelement ist der Waffentanz mit den lautstarken Musikinstrumenten aulos Doppelblasinstrument kymbala Zimbel krotala Holzklapper und rhombos Plural rhomboi Schwirrgerat Fur Strabon 63 v Chr 23 n Chr gehorten zu den ekstatischen Waffentanzern vor allem die Kureten Korybanten Kabiren Idaischen Daktylen und Telchinen Die aus Kreta stammenden Kureten vollfuhrten einen wilden Kriegstanz um mit dessen Krach das Schreien des neugeborenen Gottes Zeus zu ubertonen damit der in ihre Obhut gegebene Saugling nicht von dessen blutrunstigem Vater Kronos entdeckt wurde Indem sie Lanzen und Schilde zusammenschlugen erfanden die Kureten den Waffentanz Dieser steht mit der Herstellung von Waffen und der Erzverarbeitung in einer mythischen Beziehung Entsprechend kommen die Kureten bei Diodor Mitte 1 Jahrhundert v Chr als Erfinder der Waffen und Helmherstellung vor Die Idaischen Daktylen lernten laut Diodor die Metallverarbeitung direkt von Kybele Es heisst sie hatten den Gebrauch des Feuers erfunden und am mythischen Berg Berekynthos Kupfer und Eisenvorkommen entdeckt Diodor verortet den Berekynthos auf Kreta wo es weder einen gleichnamigen Berg noch Erzfunde gibt mutmasslich eine Verwechslung mit dem in Phrygien ansassigen Volk der Berekynthier 19 denn es lasst sich zeigen dass Strabo die Idaischen Daktylen namentlich am phrygischen Berg Ida lokalisierte 20 Weil Kybele auf dem Berg und als Besitzerin der dortigen Erze auch im Berg wohnt tragt sie den Beinamen Berekynthische Mutter Das Bedienen des Blasebalgs beim Schmieden und das Hammern des Metalls sind rhythmische Tatigkeiten daher galten die in Phrygien als Bergleute und Schmiede lebenden Daktylen fur die Griechen als die Musikalischsten 21 Kybele schlug die Rahmentrommel tympanon die nach Euripides 5 Jahrhundert v Chr von den Korybanten erfunden wurde 22 zur Begleitung des Blasinstruments aulos bei orgiastischen Tanzen Das Spiel der Bronzezimbeln kymbala brachte Kybele ferner den Beinamen xalkokrotos chalkokrotos erzgeschmiedet mit erzbeschlagenen Hufen stampfend ein 23 Neben der alten und weit verbreiteten Beziehung von Schmiedehandwerk und Musik besitzt die Vorstellung vom Schmied der mit Magie und Heilkunst zu tun hat eine ebenfalls lange Tradition Beim Kult der Kybele verwendeten ihre Anhanger die Korybanten Blas und Schlaginstrumente zur Heilung durch Musik und die Instrumentengattungen lassen sich in eine gedankliche Linie zu den beiden Hauptaktivitaten des Schmiedes bringen 24 Hephaistos in der griechischen Antike Bearbeiten nbsp Amulett aus glasiertem Ton in Gestalt der altagyptischen als Zwerg dargestellten Schutzgottheit Pataikos Ptolemaische Zeit 304 30 v Chr Hephaistos ist einer der zwolf olympischen Gotter Als Gott des Feuers und der Schmiede ist er fur seine besondere handwerkliche Geschicklichkeit bekannt die im Gegensatz zu seinem korperlichen Gebrechen steht Er ist der einzige Lahme unter den grossen griechischen Gottern Aus den Beschreibungen Homers geht hervor dass Hephaistos von der Insel Lemnos stammt wo er vom thrakischen Volk der Sintier verehrt wurde Wegen seines Hinkens das Homer in der Ilias und Odyssee mehrfach erwahnt schleuderte ihn seine Mutter Hera aus dem Olymp und das missgeborene Kind landete bei Lemnos im Meer Homer schildert Hephaistos nicht als Gott sondern als gewohnlichen Schmied der jedoch handwerklich besonders qualitatvolle Werke erschafft etwa die Waffen des Achilleus den Panzer des Diomedes und den Krater des Menelaos Die meisten Werke blieben bei den Gottern andere gelangten in die Hande der Menschen Wahrend solcherart Schmiedearbeiten noch von begabten Menschen hatten hergestellt werden konnen schuf Hephaistos auch Gegenstande denen ubernaturliche Krafte innewohnten Fur Hera schickte er einen goldenen Thron auf den Olymp der sie sobald sie sich darauf niedergelassen hatte mit feinen Fesseln umgab und dann in der Luft schwebte Keiner der Gotter vermochte die Fesseln zu losen weshalb Hephaistos herbeigebracht werden musste was erst mit einer List Dionysos berauschte ihn mit Wein gelang 25 Laut Hesiod erschuf Hephaistos aus Feuer die Pandora als Gattin fur Epimetheus Die Gottin Athene kleidete die erste erschaffene Frau in ein weiss schimmerndes Gewand Fur Alkinoos erschuf Hephaistos goldene und silberne unsterbliche Hunde die dessen Haus bewachen und fur sich selbst den Lahmen kreierte er Dienerinnen aus Gold die er mit Beweglichkeit Stimme und Verstand ausstattete damit sie ihm behilflich sind Solche Fahigkeiten zeichnen den gottlichen Hephaistos aus 26 Die Fahigkeit Neues zu erschaffen macht Hephaistos zum Inbegriff der Legende vom schopferischen Kunstler Von Homer als behaart schweissuberstromt und russgeschwarzt geschildert uberwindet Hephaistos durch die ungeheure Kraft der Arme die korperliche Behinderung an seinen Beinen 27 Die Griechen setzten ihren Schmiedegott mit dem agyptischen Schopfer und Handwerkergott Ptah gleich und nannten jenen ebenfalls Hephaistos Geschickter gottlicher Handwerker ist die Hephaistos und Ptah einende Charakterisierung Im Hephaisteion Tempel in Memphis verehrten die Ptolemaer Ptah Hephaistos als Schicksals und Orakelgott Seit dem Alten Reich um 2700 um 2200 v Chr wird der zwergengestaltige Pataikos als Schutzgottheit verehrt Aus der Zeit des Neuen Reiches 1550 1070 v Chr sind Pataikos Figurinen erhalten die als Amulett um den Hals getragen wurden Daneben hatten allgemein Kleinwuchsige im Alten Agypten eine religios kultische Bedeutung Herodot beschrieb erstmals Pataikos als eine Erscheinungsform von Ptah 28 Die verkruppelte in fruher Zeit zwergenhafte Charakterisierung des Hephaistos ist also bereits im wesentlich alteren agyptischen Ptah Pataikos vorweggenommen 29 In der romischen Mythologie ist Vulcanus der mit dem hinkenden Hephaistos gleichgesetzte Schmiedegott Ein Beiname von Vulcanus als Besanftiger der Feuersbrunst ist Mulciber Erweicher Schmelzer Orientalische Wanderschmiede BearbeitenIn der europaischen Kulturgeschichte wurde der biblische David zum Patron der Sanger und Musiker wahrend er in der orientalisch islamischen Welt als Schutzpatron der Schmiede gilt Allgemein wirkt seit Hephaistos der Schmied als Schopfer Nach einer weit verbreiteten Vorstellung lebt der Schmied in einer Hohle in der er zugleich als Musikinstrumentenbauer tatig ist Hier werden am Amboss auch die mythischen Opfer dargebracht die fur den Einsatz der magischen Waffen ebenso erforderlich sind wie fur den Wohlklang der Musikinstrumente 30 In der westafrikanischen Geschichte Gassires Laute die einen Teil des von Leo Frobenius bei den Soninke aufgezeichneten Heldenepos Dausi darstellt geht der nach Macht strebende Prinz Gassire zu einem Schmied und verlangt eine Laute fur ihn zu bauen Als die Laute fertig ist bringt der Schmied sie zu Gassire der sogleich auf ihr spielen will sie gibt aber keinen Ton von sich Als Gassire sich beschwert sagt der Schmied die Laute konne nur erklingen wenn er und seine acht Sohne in den Kampf ziehen und ein Blutopfer erbringen wurden Erst als Gassire nach gewalttatig ausgetragenen aber letztlich verlorenen Schlachten mit seinem einzig uberlebenden dem jungsten Sohn in die Wuste entronnen ist beginnt die Laute von sich aus das Dausi zu singen 31 Auf eine noch altere Tradition als die an den Dorfrandern sesshaften afrikanischen Schmiede blicken die in der Nachfolge Tubal Kains stehenden nomadischen Wanderschmiede im heutigen Orient zuruck Da diese Gruppen ihre traditionelle Lebensweise weitgehend aufgegeben haben ist die Forschung auf gelegentlich uberzeichnete Reiseberichte und Beobachtungen aus dem 19 Jahrhundert und der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts angewiesen Solubba Bearbeiten nbsp Tanzmadchen in Agypten begleitet von der Spiesslaute rababa und der Langsflote schabbaba Bis in die 1960er Jahre reichen die Berichte uber die nomadischen Gruppen der Solubba Sleb die im Gebiet der syrischen Wuste von Syrien bis zum Persischen Golf verstreut lebten an der Tradition der Eselzucht festhielten und ihren Lebensunterhalt mit Schmiedearbeiten als Musiker und von der Jagd bestritten 32 Wegen ihrer Lebensweise wurden sie wiederholt auf einer mythischen Ebene mit den biblischen Kenitern in Verbindung gebracht Ihre tatsachliche Herkunft ist umstritten Die kultische Verwendung eines Holzkreuzes als Stammesabzeichen und Schutzzeichen verbunden mit der etymologischen Herleitung von sleb Plural sulaib aus Arabisch salib Kreuz liess christliche Reisende die Solubba als Nachfahren der Kreuzzugler erscheinen weitere sprachliche Bezuge zu mit dem Esel zusammenhangenden Ausdrucken mundeten in einer Abstammungslegende von altarabischen Eselmannern und die Ableitung solubba vom Namen selappayu in mittel und neuassyrischen Texten liessen die Solubba zu Bewahrern einer alten vor und ausserislamischen Tradition werden Die Selappayu wurden als assyrische Schmiede identifiziert 33 Die Solubba standen als kleine Minderheit in einer wirtschaftlich sozialen Beziehung zu den mit Kamelen umherziehenden Beduinen von denen sie in die Rolle einer untergeordneten und verachteten Kaste gedrangt waren Der britische Diplomat H R P Dickson 1949 gibt an dass praktisch bei jedem Beduinenstamm in der Region eine kleine Gruppe von Solubba lebt 34 In ethnologischen Berichten aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden die Solubba der Begriffsbestimmung Max Webers gemass als Pariavolk bezeichnet Weber verstand darunter gesellschaftliche Randgruppen die in einer rechtlich prekaren Situation leben rituell und sozial von der Mehrheitsgesellschaft getrennt sind und nur geduldet werden weil die dominante Mehrheit von den monopolistischen Dienstleistungen profitiert die ihnen die Minderheit anbietet Typische spezialisierte Randgruppen die seitdem in Asien und Afrika zu den Parias gezahlt werden sind von Beruf Schmiede Totengraber Gerber professionelle Musiker und Schausteller 35 Die Solubba hielten keine Tiere von denen sie Milch gewinnen konnten die fur Nomaden in der Wuste ublicherweise ein Hauptnahrungsmittel ist Daher lebten sie in den Sommermonaten wenn sie von den Beduinen keine Milch erhielten gemass einer bereits im ausgehenden 7 Jahrtausend v Chr existierenden Tradition von der Beschleichjagd auf wilde Tiere insbesondere auf Gazellen 36 wobei sie sich an das Wildrudel so weit heranpirschten bis sie ein Tier aus nachsten Nahe erschiessen konnten 37 Dies taten sie bis in die 1880er Jahre mit Pfeil und Bogen spater mit einer Flinte Als Tarnung kam ihnen ihre traditionelle Kleidung zugute die nur aus einem aus 15 bis 20 Hauten zusammengenahten Gazellenfellmantel farwah bestand den sie mit dem Fell nach aussen auf der nackten Haut trugen 38 Auf ihren besonders schnellen und genugsamen Eseln reitend gelangten sie bis in die Nahe der Wildtiere 39 Die ubrige Jahreszeit siedelten die Solubba in einer symbiotischen Gemeinschaft mit Kamele zuchtenden Beduinen fur die sie Felle gerbten und Metall bearbeiteten Beides und die Haltung von Eseln sind fur Beduinen verachtenswerte Tatigkeiten die sie nicht selbst ausfuhren Die Solubba schmiedeten Beile Sicheln 40 reparierten die Waffen und flickten die Kessel der Beduinen Ausserdem schnitzten sie als Universalhandwerker Gegenstande aus Holz wie die Packsattel der Kamele und Seilrollen fur Tiefbrunnen Hierfur erhielten sie von den Beduinen Getreide Datteln Sauermilch mereesy Butterschmalz samna und daruber hinaus etwas Geld um Lot und Eisen zu kaufen 41 Die Beduinen waren ferner auf die medizinischen Dienste der Solubba angewiesen die als Arzte der Wuste fungierten Einen grossen Anteil an den Heilerfolgen der Solubba die sie unter anderem mit einer aus dem Mark von Kamelknochen hergestellten Salbe erzielten durften die ihnen zugeschriebenen magischen Fahigkeiten gehabt haben 42 deren Annahme mit der Verdachtigung der Solubba Frauen mit Krautern zu zaubern und uber den Bosen Blick zu verfugen einherging 43 Die kulturelle Sonderstellung der Solubba ergab sich auch aus den Tanzen die Frauen und Manner gemeinsam zur eigenen und zur Unterhaltung der Beduinen auffuhrten Die wegen ihrer Schonheit geruhmten Frauen tanzten mit offenem Haar aufreizend mit einem mannlichen Partner von Gesang und Handeklatschen eines Frauenchors begleitet Bei den Tanzfesten traten nacheinander einzelne oder mehrere Tanzpaare in den Kreis der Zuschauer Wandernde Solubba unterhielten die Beduinen auch als Poeten und Liedersanger mit Preis und Spottliedern zu denen sie sich auf der einsaitigen Kastenspiesslaute rababa verwandt mit der marokkanischen ribab einem Instrument der Niedriggeborenen begleiteten 44 Des Weiteren spielten die Solubba Doppelfloten bestehend aus zwei parallelen Rohren mit je sechs bis acht Fingerlochern die laut Alois Musil 1908 zusammen al makrun und als Einzelpfeifen zummara eigentlich ein gedoppeltes Rohrblattinstrument oder schabbaba ublicher Name der arabischen Langsflote genannt wurden 45 Die fur Arabien ungewohnliche sexuelle Freiheit der Frau die geringe Beachtung islamischer Glaubensgebote und alle genannten Verhaltensweisen und Tatigkeiten degradierten die Solubba zu einer von der beduinischen Mehrheitsgesellschaft verachteten randstandigen Gruppe Fur sich reklamierten Kamelhirten stets unter anderem wegen des Einsatzes von Sklaven eine dominante gesellschaftliche Position 46 Da die Esel der wichtigste materielle Besitz der Solubba waren und diese den Beduinen wertlos vorkamen galten die Eselhuter als mittellos Dieser Status und ihre Neutralitat brachten ihnen immerhin den Vorteil nicht in Stammesfehden und Raububerfalle verwickelt zu werden die unter den Beduinen an der Tagesordnung waren Hierdurch durften die Solubba ein im Vergleich mit ihren Nachbarn angstfreies Leben fuhren was die fruheren europaischen Reisenden als gelosten unbekummerten Charakterzug wahrnahmen 47 Nawar und Zutt Bearbeiten nbsp Tanzerinnen der Ghawazi in Agypten einer wie die Nawar Domari sprechenden Gruppe wandernder Unterhaltungskunstler Sie praktizierten eine fruhe Form des Orientalischen Tanzes begleitet von der Ghawazi Musik mit der Kegeloboe mizmar der kleinen Zylindertrommel tabl al baladi und der Spiesslaute rababa Postkarte um 1880 Weitere wegen ihrer sozialen Stellung als Paria klassifizierte Gruppen im Nahen Osten die als wandernde Schmiede umherziehen oder besser zogen sind die Nawar oder Zutt Unter beiden Namen verstand R A S Macalister 1909 im Titel seines Aufsatzes the nomad smiths of Palestine die nomadischen Schmiede von Palastina 48 Beide Namen verweisen jedoch auf eine wesentlich grossere Verbreitungsregion und bis in das 1 Jahrtausend zuruck Mit zutt bezeichneten fruhislamische Quellen zusammenfassend alle unterschiedlichen aus dem nordwestlichen Indien ausgewanderten Gruppen zu denen auch die heutige Roma in Europa gezahlt werden Zutt oder zott ist uber jatt mit jat verbunden wie eine fruher nomadisch lebende heute Landwirtschaft betreibende Volksgruppe in der Region Punjab im Nordwesten Indiens genannt wird Mittelalterliche persische und arabische Quellen sprechen geringschatzig von den Zutt Um 642 taucht der Name Zott mutmasslich fur eine Siedlung an der irakisch iranischen Grenze auf In der Mitte des 7 Jahrhunderts ist mit Zott eine Gruppe gemeint die vermutlich aus Handwerkern bestand und mit einem arabischen Stamm zusammenlebten Die Zott scheinen wie die Dom Domari Sprecher eine der Gruppen gewesen zu sein die von Indien aus in der zweiten Halfte des 1 Jahrtausends nach Westen zogen Zur damaligen Einschatzung der Nawar erklart ein arabisches Lexikon von 981 das Verb nawara sich wie ein Nuri Plural Nawar verhalten jonglieren und betrugen Nawara kann auf Arabisch nur Feuer bezogen werden und entweder Schmied oder Feueranbeter bedeuten Letzteres wurde eher als Beleidigung denn mit Bezug auf die religiose Gruppe der Zoroastrier gemeint gewesen sein 49 Die Einstellung gegenuber den Nawar in Syrien und Palastina als der am meisten verachteten Bevolkerungsgruppe war um 1900 unverandert Die Nawar wurden wie die Solubba schon deshalb gering geschatzt weil sie auf Eseln ritten Das Verhaltnis zum Islam wurde als ebenso oberflachlich beschrieben weshalb kein guter Muslim eine Nawar Frau heiraten wollte Die Nawar Frauen tanzten in bunte Rocke gekleidet und gemass Alois Musil 1908 schlugen sie dazu Klappern und Schellentrommeln auch bliesen sie Floten makrun Mit Lobliedern und auf die Ehre der Zuhorer zielenden Drohungen forderten sie fur ihre Auftritte Geschenke ein 50 Meist werden in der Literatur Nawar und Zutt als Synonyme genannt Edward Thomas Rogers 1831 1884 51 der in den 1860er Jahren Konsul in Damaskus war unterschied hingegen bei den Zigeunern von Syrien zwischen den drei Gruppen Nawar Zutt und Baramaki Der britische Afrikaforscher Richard Francis Burton zitiert in seinem Werk The Jew The Gypsy and El Islam 1898 Rogers mit den Satzen 1 Die Nawar verfolgen die ublichen Zigeunerbeschaftigungen Stehlen Wahrsagen Schmiederei und sind auf Festen und Hochzeiten als Wandermusiker und Akrobaten anzutreffen 2 Die Zutt sah man normalerweise mit ihren dressierten Tieren Ziegen Eseln die sie in den Strassen vorfuhrten 3 Die Baramaki kummern sich mehr um den Pferdehandel Sie sind ausserdem Huf und Grobschmiede die allgemein am Rande abgelegener Dorfer oder in der Nahe der Zeltlager kleiner arabischer Stamme leben wo sie Hengste fur die Pferdezucht bereithalten Sie kaufen abgewirtschaftete Pferde die sie mit tierarztlichem Geschick fur den Wiederverkauf fit machen 52 Luri Bearbeiten Der persische Historiker Hamzah al Isfahani um 893 um 961 setzte zutt mit luli oder luri gleich Luri nicht zu verwechseln mit den Luren 53 von deren lockerer Lebensfuhrung persische Dichter erzahlen hervorzuheben Firdausi in seinem um 1000 verfassten Schahname besitzen Esel spielen Laute und Flote In persischen Worterbuchern wird die Bedeutung von luli und luri mit schamlos heiter anmutig Musiker Frau von leichten Sitten erklart 54 Eine solcherart liederliche Lebensfuhrung attestiert der persische Dichter Hafis um 1315 um 1390 den schwarzen Luri al Lurigun al sudan schwarz das heisst mit der Nacht vergleichbar Die schwarzen Luri werden erstmals um 1000 als herumziehende Barden Spieler von Blasinstrumenten mizmar und Lauten ʿud und als Diebe erwahnt Heute kommt die Benennung Luri oder Luli fur eine Sozialgruppe mit dem nicht definierten Oberbegriff iranische Zigeuner Iranian gypsies hauptsachlich im Sudosten Irans in den Provinzen Kerman und Belutschistan vor und ist auch in Zentralasien Turkestan bekannt Der britische Kolonialbeamte Henry Pottinger 1816 brachte wenig Verstandnis fur die Lebensweise der Luri auf Die Luri sind eine Klasse von Vagabunden die keinen festen Wohnsitz haben und die in dieser und anderer Hinsicht eine verbluffende Ahnlichkeit mit den Zigeunern Europas aufweisen Sie sprechen einen ihnen eigentumlichen Dialekt haben fur jede Bande einen Konig und den Ruf von Dieben und Raubern Ihr beliebtester Zeitvertreib besteht in Trinken Tanzen und Musizieren Zu jeder Gruppe gehoren immer zwei oder drei Individuen die vorgeben sich auf die obskuren Praktiken von ruml und qoorua und andere Methoden der Wahrsagung zu verstehen mit denen sie sich bei einem so fest an Vorbestimmung glaubenden Volk stets leicht einfuhren konnen 55 Die Beschreibung des britischen Ethnographen und Kolonialbeamten John Henry Hutton von 1949 ist ausgewogener Zu den ubrigen Stammen Belutschistans gehoren die armlichen Luri wandernde Verzinner Gold und Silberschmiede Sanger Musikanten Hebammen und Tagelohner Sie scheinen in mancher Hinsicht mit den Dom in Nordindien verwandt zu sein behaupten aber vom jungsten Sohn eines Onkels des Propheten abzustammen und aus Aleppo zu kommen Sie sind Zigeuner und halten sich uberwiegend an der Makran Kuste auf wobei Nomadismus fur alle Belutschen typisch ist Ein Drittel der Luri Belutschistans lebte demnach in den 1930er Jahren in Zelten oder provisorischen Hutten und ein grosser Teil unternahm saisonale Wanderungen in Belutschistan oder zwischen Belutschistan und der heutigen pakistanischen Provinz Sindh 56 Zargar und Kauli Bearbeiten Eine Eigenbezeichnung aller iranischen Zigeuner lautet zargar Persisch fur Goldschmied 57 Der franzosische Diplomat in Teheran Arthur de Gobineau berichtet in seinem Aufsatz Persische Studien 1857 uber die Wanderstamme Persiens und unter ihnen uber einen Stamm namens Zergher e Kermani also die Goldschmiede von Kerman die ihre Selbsteinschatzung mit einer behaupteten Abstammung von Alexander dem Grossen verdeutlichen Die iranischen Schmiedegruppen verfertigten laut Gobineau neben Eisengegenstanden Siebe aus Pferdehaar und Handtrommeln andere waren Sanger und Tanzer und ihre Frauen scheinen haufig der Prostitution nachgegangen zu sein 58 Eine andere im Land ubliche und von de Gobineau erwahnte Bezeichnung ist kauli Oberst John Staples Harriot der im Dienst der Britischen Ostindien Kompanie war kannte Luli und Kauli als Bezeichnungen fur diese wandernden iranischen Volksgruppen Er fuhrt 1829 mit Fragezeichen ihren Namen und damit vielleicht ihre Herkunft oder den Weg ihrer Herkunft auf Kabul zuruck uber kawoli bzw kaboli Mensch aus Kabul und stellt fest dass Kauli in der Provinz Fars als Goldschmiede und Schmiede tatig sind 59 Die Ableitung kauli von Kabul gilt mittlerweile als wahrscheinlich 60 Zu den iranischen Zigeunernamen tragenden Gruppen zahlen ferner die indischen Jat und die als Musikergruppe gefuhrten Asheq vergleiche den Sangertypus Asik in Aserbaidschan und in der Turkei 61 Subba Bearbeiten Der Religionsgemeinschaft der Mandaer gehoren die Subba an die von den Marschgebieten am Schatt al Arab im Suden des Irak an der iranischen Grenze stammen Der Name Subba Singular Subbi ist mit dem arabischen Wort al Ṣabiʾun verwandt mit Sabier gemeint in die Religion eintreten getauft werden verbunden und bezieht sich auf ihr Taufritual unter fliessendem Wasser Sie selbst nennen sich Mandai oder Mandaer In der iranischen Provinz Chuzestan besonders in der Stadt Ahvaz waren die Subba fruher als Gold und Silberschmiede bekannt Heute leben sie uberwiegend im sudlichen Irak und in grosseren Stadten in anderen Regionen wo sie Schmuckladen umtreiben In den Dorfern der Marschregion sind sie als Grobschmiede Musiker Musikinstrumentenbauer und Bootsbauer tatig 62 Ghagar Bearbeiten nbsp Ein Ghagar als Schlangenbeschworer in Kairo Sammlung annotierter Reisefotografien von William Vaughn Tupper entstanden 1891 1894 Der Lebensraum der nomadisierenden Schmiede Musiker und Eselzuchter im Orient erstreckt sich im Sudwesten bis in die Umgebung des Roten Meeres Reisende des 19 Jahrhunderts berichteten aus Agypten vor allem uber die Gruppen der Ghagar und der verwandten Halebi Helebi F R S Newbold 1856 beschreibt dass die Halebi im Bereich des Nildeltas herumziehen und mit Eseln Pferden Kamelen und Rindern handeln Sie wohnen in Zelten oder transportablen Hutten Ihre Frauen verstehen sich aufs Handlesen und sonstige Wahrsagerei Die Halebi sollen eine eigene Gruppe oder eine Untergruppe der Ghagar gewesen sein Laut Newbold lebten die Ghagar im 19 Jahrhundert in einem eigenen Schmiedeviertel am Fuss des Zitadellenhugels das Hosch el Ghagar genannt wurde Die Manner verkauften neben Gegenstanden aus Eisen und Messing auch Schmuck und Amulette Ihre Frauen waren als Seiltanzerinnen und Musikerinnen bekannt die Rahmentrommeln und Klappern spielten Der Wortschatz der Ghagar der Halebi und einer syrischen Gruppe namens Kurbat war laut Newbold in weiten Teilen identisch wobei er einige aus indischen Sprachen stammende Worter bemerkte 63 Entsprechend pflegen die arabisch sprechenden Metallarbeiter im palastinensischen Westjordanland einen aus dem Domari und teilweise aus kurdischen Sprachen stammenden Wortschatz der einige Hindi Worter enthalt 64 Fur den Orientalisten Alfred von Kremer 1863 ist Ghagar der Oberbegriff fur die gesamte in Agypten zahlreiche Sozialgruppe bei denen sich die Manner als Kesselflicker Affenfuhrer Seiltanzer oder auch als Schlangenfuhrer im Lande herumtreiben wahrend die Weiber als Tanzerinnen Buhlerinnen und Wahrsagerinnen sich Geld verdienen Kremer erganzt dass sich fast der ganze Kleinhandel Agyptens in den Handen der Ghagar befindet In Kairo sind sie Kremer zufolge auch als Schlangenbeschworer ḥawi Plural ḥawiyyun und als schlangenfressende Derwische genannt Rifaʿiya verkleidet aktiv Die Rifaʿiya fur die sich die Ghagar hier ausgeben sind ein muslimischer Sufiorden mit gewissen publikumswirksamen ekstatischen Praktiken 65 Magie des Eisens im Volksislam Bearbeiten nbsp Kompositfigur aus Eisenmeteorit und Kalkstein Ende 3 oder Anfang 2 Jahrtausend v Chr aus der Gegend von Schiras Iran Im Louvre Durch Xenophon um 430 um 355 sind die Chalyber Xalybes Chalybes als ein kriegerischer Volksstamm bekannt der in der Antike im nordostlichen Anatolien lebte und sich auf die Verarbeitung von Eisen verstand Ihr Name wird auf das griechische Wort xalyps chalyps Stahl zuruckgefuhrt Ein anderer von Xenophon erwahnter Name dieses Stammes Chaldaoi Xaldaioi ist zufallig fur Martin Vogel 1973 nicht zufallig 66 namensgleich mit dem der Chaldaer einem semitischen Volk in Babylonien im 1 Jahrtausend v Chr Chaldaer wurden auch die als Magier und Sterndeuter bekannten babylonischen Priester genannt Nach Robert Eisler 1919 ist mit xalybos chalybos Stahl altarabisch jalab Stahl Reineisen akkadisch j anibu Hamatit arabisch halaby wandernde Kesselflicker Blechschmied soluby Stahlschmied solb Stahl und salib hart verbunden 67 ein Wortumfeld fur Schmiede und Eselnomaden 68 Die im Orient verbreitete magische Bedeutung des Eisens wird nicht mit der heutigen Verwendung des allgegenwartigen Gebrauchsmaterials verstandlich sondern mit dem Verhaltnis zum Eisen in der Fruhzeit seiner Gewinnung und Verarbeitung als dieses Metall kostspielig und selten war und zunachst primar fur Schmuckstucke und Amulette eingesetzt wurde In den ersten Jahrtausenden der Metallurgie war Kupfer das gangige Material Bronze verwendete man nur dort wo Zinnerze verfugbar waren Eisen gab es als Legierung einzig in Form von Eisenmeteorit 69 Das so gefundene Eisen diente anfangs zur Herstellung von Kultgegenstanden Zierrat und als unheilabwehrendes Element Magisch verwendeter Eisenschmuck und Amulette sind aus der minoischen Kultur des 18 Jahrhunderts v Chr aus dem Neuen Reich und aus dem Karthago des 7 Jahrhunderts v Chr bekannt Nachdem Eisen spater zu einem alltaglichen Material geworden war blieb im Orient auch in islamischer Zeit die Vorstellung von der apotrophaischen Bedeutung des Eisens vielfach erhalten Diese kommt im Tragen von Arm und Fussspangen Fingerringen Ohringen und Amuletten aus Eisen zum Ausdruck Es gibt Schreckbecher oder Heilschalen tasat ar raǧfe oder tasat at tarba mit Koranversen Spruchen oder magischen Zeichen verzierte Kupfer oder Messingschalen die mit Wasser gefullt werden das nach einiger Zeit der Erkrankte zum Trinken bekommt Eintauchen von Eisenstucken soll die Heilkraft des Wassers erhohen 70 Dschinn lassen sich nach dem Volksglauben mit Eisen jedweder Form und Nadeln abwehren Dies gilt auch fur das weibliche Geistwesen Aisha Qandisha in Marokko Zur Vertreibung reicht sogar gemass einer Begebenheit die Edward Westermarck 1926 mitteilt der lautstarke Ruf eines Mannes in den Kreis der Umstehenden gebt mir einen Dolch um diesen Geist loszuwerden 71 Das gesprochene Wort Eisen ist bei der Damonenabwehr so viel wert wie der Eisengegenstand selbst analog kann das gesprochene Wort funf arabisch chamsa ein Amulett der schutzenden Fatimahand chamsa ersetzen Eine Nadel hilft laut Westermarck auch als Amulett gegen den Bosen Blick weil sie aus Eisen ist und in das Auge stechen kann 72 Eisenamulette werden auch bei Kleinkindern benotigt die in Syrien von der gefurchteten Kindbettdamonin al Qarina vom Tod bedroht werden In Agypten wird hierfur das hazzaqa Amulett verwendet das bei Kleinkindern gegen von al Qarina verursachte Durchfalle und Unterleibskrampfe helfen soll 73 Als besonders grausam gilt im Osten Syriens und im Sudirak die Damonin al Saʿlawiya die in Gestalt von Menschen Tieren oder Pflanzen erscheint etwa als Mischwesen aus einer Jungfrau und einem Esel Vor ihr schutzt man sich mit Feuer und Eisen 74 Afrika BearbeitenHandwerk und Migration Bearbeiten nbsp Eisenzeitlicher Kultplatz zwischen Granitfelsen in der Region Sukur im nordnigerianischen Bundesstaat Adamawa Afrika bildet eine Ausnahme von der Regel dass die Bronzezeit der Eisenzeit vorausging In der Sahelzone existierten die altesten Kupferabbaustatten Akjoujt in Mauretanien ab dem 6 Jahrhundert v Chr sowie unter anderem Agadez und Azelik im Mittelalter Takedda in Niger ab etwa 2000 v Chr und in einer zweiten Kupferzeit um die Mitte des 1 Jahrtausends v Chr Andernorts gibt es keinen Nachweis dafur dass in Afrika die Kupferverarbeitung vor der Eisengewinnung und verarbeitung praktiziert wurde Die afrikanische Eisenverarbeitungstechnologie gelangte Mitte des 1 Jahrtausends v Chr entweder von Meroe im Sudan oder von der maghrebinischen Mittelmeerkuste nach Suden oder sie war eine Eigenentwicklung Subsahara Afrikas In der Nok Kultur begann die Eisenschmelze 500 v Chr oder fruher 75 Abgesehen von der Ursprungsfrage war die Eisenverarbeitung bei der Ankunft der ersten Europaer im 15 Jahrhundert bei fast allen Kulturen bekannt Nur die Pygmaen die Khoisan und die Einwohner der Insel Bioko besassen kein Eisen 76 Die Eisen und Kupferschmiede bildeten in manchen Regionen unterscheidbare soziale Gruppen anderswo wurden beide Metalle von denselben Handwerkern bearbeitet Eine Spezialisierung konnte zwischen Arbeitern die Kupfererz abbauten und schmolzen also die eigentliche Schmiedetatigkeit verrichteten und den Juwelieren erfolgen die das Material feinbearbeiteten und den Handel ubernahmen Eine solche Arbeitsteilung ist fur Westafrika vielfach dokumentiert kam jedoch auch in anderen Regionen vor In bestimmten Familien wurde der Schmiedeberuf vererbt im Allgemeinen konnte aber jeder als Eisen oder Kupferschmied arbeiten wenn er uber die notigen Kenntnisse verfugte 77 Bei Untersuchungen in Kansanshi an der Nordgrenze Sambias wurde festgestellt dass es zur Zeit des ersten Kupferabbaus im 4 Jahrhundert keine permanenten Siedlungen gab Dasselbe traf Mitte des 19 Jahrhunderts fur Kupferminen in der Provinz Katanga im Kongo zu Minenarbeiter legten oft lange Strecken zwischen ihren Dorfern und den Minen zuruck und transportierten das Erz in die Dorfer um es dort zu schmelzen Daneben gab es Arbeitsmigration uber grosse Entfernungen All dies ist jedoch nicht mit dem Phanomen der orientalischen Wanderschmiede vergleichbar Die schwarzafrikanischen Schmiede sind und waren bis auf vereinzelte Ausnahmen uberwiegend sesshaft Lemba Bearbeiten Eine Ausnahme bilden die wandernden Kupferschmiede der Lemba im sudlichen Afrika die Henri Alexandre Junod 1908 zuerst beschrieb Die Herkunft der Lemba ist unklar nach einer Ursprungslegende strandeten sie in alter Zeit aus dem Norden kommend mit einem Boot an der afrikanischen Kuste Weil sie ein ngoma lugundu Trommel der Ahnen genanntes Wanderheiligtum mit sich gefuhrt haben wollen dessen Mythos eine strukturelle Ahnlichkeit mit demjenigen der Bundeslade aufweist wobei die Trommel ngoma zum Konzept der afrikanischen Konigstrommel gehort 78 und aufgrund einiger anderer Hinweise werden sie fur einen schwarzen judischen Stamm gehalten Die Lemba leben als Topfer und Schmiede bei den Basotho und anderen ethnischen Gruppen wohlgelitten wegen ihrer geschatzten Fahigkeiten die sie mitbrachten Nach Junods Beschreibung kauften die Lemba in den Kupferabbaugebieten der Venda Kupfer in Form von Barren die ritsondjolo genannt werden transportierten diese in die Dorfer der Basotho wo sie das Material zu Armbandern busenga aus fein gezogenem Kupferdraht verarbeiteten Die in hohem Wert stehenden busenga tauschten die Lemba gegen Getreide Ziegen Rinder und sogar Frauen ein Sie verkauften auch zu hohen Preisen Krautermedizin an die Basotho und fuhrten bei den Basotho am Soutpansberg das Haushuhn ein das zuvor in diesem Gebiet unbekannt war 79 Die Lemba kamen aus der Ferne mit magischen Fahigkeiten und als Kulturbringer Die Armbander und Amulette besassen eine spirituelle Kraft der Ahnen wenn sie aus musuku einem amorphen bis rechteckigen Barren mit fingerahnlichen Ausstulpungen hergestellt worden waren 80 Um 1930 galt jeder musuku als heiliges Objekt Musuku dienten im Gebiet der Venda Tsonga und Basotho ausserdem als Kupferwahrung ebenso wie die Armreifen 81 Somali Bearbeiten Den orientalischen Schmieden entsprechen in ihrer gesellschaftlichen Stellung als Paria mehrere Gruppen am Horn von Afrika vor allem in Somaliland Diese nehmen im Clansystem der Somali den niedrigsten Status ein Am meisten verachtet werden die Yibir auch Jebir Jibbir deren Zahl um 1960 auf 1300 geschatzt wurde 82 und die wie es in einer Beschreibung von 1893 heisst als Possenreisser Wahrsager aber auch als Gerber Sattler Gebetteppichmacher und Talismantaschchenmacher von einem Stamm zum anderen ziehen 83 Ihr Name bedeutet auf Somali Hebraer und soll auf eine Nachkommenschaft von Juden verweisen Sozial etwas hoher stehend als die Yibir und in erster Linie Schmiede sind die Tomal oder Tumaal die in ganz Somalia umherziehen Ausserdem sind sie Medizinmanner die Regen machen und aus den Eingeweiden geschlachteter Tiere wahrsagen sowie Sanger Zum gesellschaftlichen Umfeld der Schmiede gehoren des Weiteren die Midgan die traditionell der Jagd nachgehen noch bis ins 20 Jahrhundert mit Pfeil und Bogen wobei sie vergiftete Pfeile verwendeten 84 Midgan wird auch als beleidigende Sammelbezeichnung fur alle randstandigen und verachteten Gruppen in Somalia verwendet 85 die durch die Verbindung von Jagd Schmiedehandwerk Magie und Musik in einer alten Tradition stehen 86 Wanderschmiede im Suden Nigerias Bearbeiten Die Schmiede der Igbo in der Stadt Awka im Suden von Nigeria sind als Begrunder der Igbo Zivilisation legendar weil sie wie Chinua Achebe zu ihrer Huldigung anfuhrt durch ihre Werkzeuge den Ackerbau moglich machten 87 Im 19 Jahrhundert belieferten die Schmiede von Awka den Sudosten von Nigeria bis in die weitlaufigen Mangrovengebiete des Nigerdeltas in denen es keine eigene Metallbearbeitung gab Durch Absprachen unter den Schmiede Clans bildeten sich feste Routen auf denen die Schmiede umherzogen um in Verkaufsladen in der Nahe der Dorfmarkte ihre Waren anzubieten Die Awka Schmiede stellten landwirtschaftliche Gerate und Waffen aus Eisen her ausserdem Fussreifen aus Messing und Glocken Wahrend einige Schmiede aus der ostlich gelegenen Stadt Abiriba Bundesstaat Abia sich zeitweilig in den Dorfern niederliessen wanderte die Mehrheit der Handwerker passend zu den Markttagen von einem zum nachsten Dorf Die Schmiede aus Abiriba fertigten aus Kupfer und Messingstucken auch Kultobjekte 88 Zu diesen gehorten ofo aus Bronze in der Form eines geraden Rundstabes oder einer menschenahnlichen Figur mit einer loffelartigen Verbreiterung an einem Ende Die im Wachsausschmelzverfahren hergestellten Ritualobjekte stellen Nachbildungen der in jeder Igbo Familie vorhandenen aus einem Zweigbundel bestehenden ofo dar Sie dienen als Zeichen der Autoritat und symbolisieren die Verbindung eines Familienoberhauptes mit seinen Ahnen also zwischen den lebenden und toten Familienmitgliedern 89 Gesellschaftliche Stellung Bearbeiten Schmiedekasten in Westafrika Bearbeiten nbsp Schmied der Tuareg im algerischen Hoggar Gebirge In Westafrika gehort das Schmiedehandwerk zu den traditionellen Berufskasten zusammen mit Lederverarbeitung Holzschnitzerei Topferei Weberei und professioneller Musikausubung In der Sprache Mandinka wird der Sozialstatus der Mitglieder dieser Berufskasten als nyamakala bezeichnet wobei nyama mit spirituelle Lebenskraft und kala mit handhaben hantieren frei ubertragen wird Wortlich heisst kala Stab Zweig oder Halm Ein nyamakala besitzt also die Fahigkeit mit spirituellen Kraften umzugehen und sie zu beherrschen Das Wort ist in Mande Sprachen haufig negativ konnotiert Nyama steht zum einen fur Naturkraft die in einem Spektrum von teuflisch gefahrlich moralisch neutral handlungsnotwendig bis positiv belebend aufgefasst werden kann und zum anderen fur Mull Abfall was zur schlimmsten Bewertung von nyamakala als Spross des Misthaufens 90 fuhrt Negative Einschatzungen kommen tendenziell eher von strengglaubigen Muslimen gegenuber professionellen Musikern den Griots 91 Bei den Mandinka befinden sich die Berufskasten nach den Adligen horon und vor den Sklaven djon an mittlerer Stelle der gesellschaftlichen Hierarchie Zu ihnen gehoren die vier Berufe a Sanger Griot jeli b Schmiede Holzschnitzer numu c Lederarbeiter Weber garanke und d religiose muslimische Sanger fune finah Entsprechend ist die Soninke Gesellschaft eingeteilt in Adlige horro horon Berufskasten nyaxamalo und Sklaven komo Die Berufskasten der Soninke bestehen aus a Sangern Griots gesere b Schmieden tage c Lederarbeitern garanke und d Holzschnitzern sake 92 Nach einer groben Einteilung werden die Berufskasten im nordlichen Bereich Westafrikas zwischen Senegal und dem Tschadsee starker verachtet wahrend weiter sudlich in der Guinearegion die genannten Berufskasten nicht bestehen die Schmiede jedoch unabhangig davon abgegrenzt werden Im Hochland von Adamaua und in den Mandarabergen existiert als Besonderheit ein nicht diskriminierendes Berufskastensystem 93 Inadan Singular Ened heissen die Schmiede die bei den Tuareg eine traditionelle Kaste bilden und wie anderswo auch als Heiler Pflanzenkundige und Musiker tatig sind Die Inaden stehen sozial niedrig und werden verachtet Da sie meist von schwarzafrikanischen Sklaven abstammen sind sie von dunklerer Hautfarbe als die ubrigen Tuareggruppen Sie werden wegen ihrer zerstorerischen Kraft ettama gefurchtet Wenn jemand nichts von seinem Uberfluss abgibt bewirkt ettama dass sich ein Ungluck ereignet Da die Inadan mehr als andere Tuareg ettama besitzen konnen sie es sich erlauben andauernd Geschenke zu verlangen 94 Schmiede und Topfer stehen haufig miteinander in Verbindung In fast ganz Westafrika kommen Ehen zwischen Schmied und Topferin vor Beide Berufsgruppen sind Mitglieder heiliger Geheimbunde zu denen Musikern der Zugang verwehrt ist Schmiede fuhren haufig die Jungenbeschneidung und Topferinnen die weibliche Genitalverstummelung durch Mancherorts sind die Frauen als Hebammen tatig Bei den Bambara wird jedes Mitglied des Schmiedeclans in den bedeutendsten religiosen Geheimbund Komo hineingeboren der ansonsten Priestern und gewissen Honoratioren vorbehalten ist Der Komo Bund bildet das Ruckgrat der Sozialorganisation der Bambara und ist fur die meisten Kultaktivitaten wie die Lebenszyklusfeiern Ahnenverehrung Rituale im Zusammenhang mit der Landwirtschaft und die politischen Angelegenheiten zustandig Ein Schmied numu Plural numuw stellt die Kultmasken her und leitet meist den Geheimbund Er ist fur den Altar des Bundes verantwortlich in welchem die uber die Dorfgemeinschaft Macht ausubenden sakralen Objekte aufbewahrt werden Symbolisch reprasentiert der Amboss die Autoritat des Schmiedes der in der Summe uber das Wohlergehen der Gemeinschaft wacht 95 Anders als bei anderen westafrikanischen Ethnien besteht bei den Bambara eine enge Beziehung zwischen den Aufgabenbereichen von Schmieden und Berufsmusikern Ein Schmied tritt als Sanger bei Feiern auf und bei Beschneidungen die er selbst durchfuhrt Fur die Rituale fertigt er Masken und Musikinstrumente an fruher blies er beim Bootsbau und der Errichtung des Schmiedeofens die Flote 96 Bei den meisten Ethnien in der Sudanregion kommt dem Schmied eine religios und gesellschaftlich einflussreiche Stellung zu Ausser den genannten Tatigkeiten fungiert er als Totengraber Wahrsager und Heiler Haufig bilden diese anderen gesellschaftlichen Aufgaben seine Hauptbeschaftigung Bei den Mafa in den Mandarabergen darf nur ein Mitglied der Schmiedezunft die Totenzeremonie leiten Im Jahr 1953 dokumentierte Rene Gardi in Nordkamerun Schmiede die bei solchen Zeremonien schwere schmiedeeiserne Doppelglocken Eisenrasseln und grosse Trommeln schlugen sowie Trompeten aus langen Kalebassen bliesen 97 Ausserdem spielten sie dort in den Mandara Bergen die funfsaitige Bogenharfe ganzavar 98 Bei einem Brennofen der Mafa war der Blasebalg oben angebracht und die Luft wurde uber zwei Meter lange Tonrohren bis an den Boden des Brennraums gefuhrt Wahrend ein Mann oben auf dem heissen Ofen sass und kraftig die Felle des Blasebalgs druckte der wie eine Dampflokomotive tonte sang er dazu Neben ihm sass ein zweiter Mann der mitsang und mit seiner rhythmisch geschlagenen ganzavar den Mann am Blasebalg anfeuerte Offenbar waren Lied und Harfenspiel auch unerlasslich um gutes Eisen herzustellen 99 Schmied und sakraler Herrscher Bearbeiten nbsp Konig Munsa der Mangbetu im Nordosten des Kongo beim Besuch von Georg Schweinfurth 1870 100 Aus der mythischen Verbindung des Konigtums mit dem Urschmied Konig ruhrt die Bedeutung von Metallobjekten als Insignien des Herrschers Munsa reprasentiert auf seinem Thron bekleidet mit Fussreifen und sonstigem Schmuck in der Hand einen Zeremonialdolch und umgeben von Hunderten Speeren und Lanzen Alles ist aus reinem Kupfer 101 Aus dem Kopfputz ragen Schwanzfedern vom Graupapagei Schmiede spielten eine besondere Rolle in Gesellschaften bei denen die Idee eines sakralen Herrschers existierte der gestutzt auf bestimmte magische Insignien Trommel Stuhl die religiose und politische Regentschaft ausubte Der sakrale Herrscher verfugte uber eine aussergewohnliche Ausstrahlung und eine das Schicksal seiner Untertanen beeinflussende Kraft weshalb er vor dem gemeinen Volk ferngehalten werden musste Erstaunlich erscheint dass er sich in Ostafrika von Athiopien bis in das Zwischenseengebiet gerade von Mitgliedern der Schmiede Musiker und anderer Kasten umgeben liess die als Leibwachter Bewacher seiner Guter Scharfrichter und Musiker in sensiblen Positionen fur ihn arbeiteten In Ruanda und Bunyoro waren die Ahnen des Konigs nach der Tradition Schmiede Nach der Ursprungslegende der Tutsi in Ruanda war der aus dem Himmel herabgestiegene Urvater Kigwa und einer seiner Nachkommen der erste Konig Dynastiegrunder der Tutsi Gihanga Von beiden mythischen Figuren ist ein Schmiedehammer uberliefert mit dem der Konig bei kultischen Feiern als Schmied gekleidet einige Male schlug In Burundi fuhrte der Konig stets einen Hammer aus Kupfer bei sich und bewahrte ihn nachts unter seinem Bett auf Auch der erste Vorfahr des Konigs von Burundi soll ein Schmied gewesen sein Dann gab es noch einen ubergrossen Hammer der zusammen mit der heiligen Trommel dem Symbol der Konigsmacht an einem Ort verblieb Der Konig als erster Schmied ist ein mythologischer Topos der afrikanischen sakralen Herrscher 102 In der Region Sukur die zum Mandaragebirge im Nordosten Nigerias gehort gibt es eine solche Tradition Die beiden Kastengruppen Tuva Schmiede und Topfer und Dumsa Ackerbauern stammen nach der Legende der Sukur Gemeinschaft von zwei Brudern ab die sich als erste in den Bergen niederliessen 103 Der Schmiedeclan setzt sich aus zwei Lineages zusammen die nach ihrer Funktion als Rasierschmiede und als Totengraberschmiede bezeichnet werden Die Oberhaupter beider Gruppen der dlagama der Rasierschmiede und der dainkirba der Totengraberschmiede haben eine rituelle Funktion am Hof des Herrschers Der Erstgenannte pflegt vor allem die sakrale Haarstrahne am Hinterkopf des Hauptlings die als ein Wurdezeichen gilt wahrend der Totengraberschmied die Rituale um die Bestattung des Hauptlings leitet Die aussergewohnliche soziale Position der Schmiede bei den Sukur wird durch die Legende wonach sie die ersten Siedler waren und durch die Heiratsregeln unterstrichen Der Hauptling darf eine Tochter aus dem Schmiedeclan heiraten fur den ansonsten Endogamie verpflichtend ist Ansonsten besteht ein Verbot fur Schmied und Hauptling sich gegenseitig in ihren Gehoften zu besuchen Aus der parallel zu derjenigen des Hauptlings etablierten Machtbasis des Schmieds darf auf ein sehr hohes Alter des Schmiedehandwerks bei den Sukur geschlossen werden 104 Uberall wo Schmiede eine abgeschlossene endogame Gruppe bilden stellt sich die Frage nach ihrer Herkunft ob sie als erste da waren oder spater mit ihren besonderen Fahigkeiten in die Mehrheitsgesellschaft eingewandert sind Fur beides haben sich Herkunftslegenden gebildet Tal Tamari 1991 vertritt in einer detaillierten Studie uber das westafrikanische Kastensystem die Ansicht dass sich die Berufskasten durch einen weitreichenden kulturellen Austausch in der gesamten Region herausgebildet haben durften und die Berufskasten bei den Malinke spatestens um 1300 und bei den Soninke und Wolof spatestens um 1500 vorhanden waren das heisst weit nach der Verbreitung der Eisenverarbeitungstechnologie in der Region 105 Magie Bearbeiten Separierung Bearbeiten Die westafrikanischen Schmiede in Mande Sprachen numu begrussen sich mit numu fing also mit schwarze Menschen so teilt Leo Frobenius 1921 die mythische Vorstellung mit Die Schmiede halten sich fur die einzigen Dunkelhautigen nicht um auf den Russ in der Schmiede hinzuweisen sondern um sich zu einer abgesonderten Kaste zu erklaren 106 Wo Schmiede geachtet werden setzen sie ein Uberlegenheitsgefuhl entgegen das sie insbesondere auf ihr technisches Geschick und ihren magischen Fahigkeiten grunden Die muslimischen Schmiede im Norden des Tschad die auch Dinge aus Holz und Leder einschliesslich Amulette anfertigen berufen sich auf die islamische Uberlieferung wonach der im Koran erwahnte Adam der erste Mensch gewesen sei dem das Schmiedehandwerk beigebracht wurde und auf Sure 57 genannt al Hadid das Eisen in welcher dem Eisen ein gottlicher Ursprung zugesprochen wird Laut az Zamachschari brachte Adam funf Eisengerate aus dem Paradies mit einen Amboss eine Zange einen grossen und einen kleinen Hammer und eine Nadel 107 Die Erzbearbeitung gilt im magischen Denken als ein ubernaturlicher Vorgang bei dem Stein Erz in Eisen verwandelt wird was nur gelingen kann wenn er von Ritualen Opferhandlungen und der Einhaltung von Geboten begleitet wird etwa dem Fernhalten der Frauen vom Arbeitsplatz des Schmiedes Bei den Pokot Suk im Westen Kenias gehorte nach einer Beschreibung von 1911 die Isolierung der Schmiede in eine Reihe weiterer Meidungsgebote zwischen Mannern und Frauen Der Pokot Schmied fertigte neben Haushaltsgeraten vor allem Speerspitzen Sollte ihn eine Frau bei der Arbeit sehen wird die Waffe in seiner Hand schwer dann wird er verruckt und stirbt hiess es 108 Traditionelles Schmieden war ein diffiziles Handwerk bei dem es zu Verletzungen kommen der Blasebalg platzen oder der ganze Brennofen bersten konnte In solchen Fallen machte der Schmied haufig einen Tabubruch oder den Einfluss einer Zauberei fur das Unheil verantwortlich Der Schmied musste die Ursache hierfur herausfinden Wurde ein bestimmter Tater gefunden so drohten diesem empfindliche Strafen die bis zur Todesstrafe reichten um einen moglichen Schaden fur die Zukunft abzuhalten Falls eine Zauberei als Schadensursache erkannt wurde so bedeutete dies dass die magischen Fahigkeiten des Schmiedes zu schwach gewesen waren und er sich von einem anderen Magier starkere Abwehrmittel in Form von Medizinen Amuletten oder sonstigen magischen Objekten besorgen musste Zur Abschottungspraxis und zum Schutz der Schmiede gehorte auch dass sich diese an einem abgelegenen Ort weit entfernt von den Wohngegenden befand Hyane Bearbeiten nbsp Schabrackenhyane Hyanen sind im afrikanischen Volksglauben gefurchtete geistbesessene Wesen der Nacht die in vielen magischen Ritualen eine Rolle spielen Eine Verwandlung stellt nicht nur die Erzschmelze sondern auch der Schmiedevorgang dar bei dem ein festes schwarzes Eisenstuck durch Feuer rot und weich wird und nach der Umformung durch den Schmied wieder seine ursprungliche Farbe und Festigkeit annimmt Eine magische Assoziation der Kujamaat Diola einer Ethnie in der Region Casamance im Suden des Senegal stellt das Schmiedefeuer in einen Zusammenhang mit einem an Lepra Erkrankten Lepra wird bei den Kujamaat durch die Esse hervorgerufen Lepra bekommt ein Dieb oder jemand der ein Kind verhext das unter dem Schutz des Schmiedes steht und durch die Esse geheilt Analog zum geschmiedeten Eisen verandert sich die schwarze Haut bei der Lepraerkrankung zu Rot und wird nach der Ausheilung wieder schwarz Der Leprakranke ist seinem Wesen nach eine Hyane die in afrikanischen Mythen als hinterhaltig bosartig das niedertrachtigste aller Tiere und doch als heilig vorkommt 109 In Afrika gilt die Hyane analog zur europaischen Vorstellung vom Werwolf als Werhyane das heisst als Mensch der in eine Hyane verwandelt Zauberei betreibt Solche Hyanen kommen etwa in den volksislamischen Vorstellungen der Bedscha und benachbarter Ethnien im Sudan und Athiopien vor 110 Man weiss bei den Kujamaat von Hyanen dass sie den Leichnam eines Leprakranken fressen Die Beisetzung von Leprakranken geschieht in aller Eile im Busch ausserhalb des Dorfes und darf nur von Schmieden durchgefuhrt werden Dabei muss wie beim Nya Kult in Mali ein Hund als Gegenspieler der Hyane geopfert werden 111 Andererseits erhielt im Herkunftsmythos der Mande in Mali der erste Schmied Domajiri der Schopfer und Kulturbringer sein Wissen von einer Hyane 112 Besessenheit Bearbeiten In Afrika sind Phanomene der Besessenheit weit verbreitet diese aussern sich beispielsweise im ostafrikanischen Pepo Kult Besessenheit grundet auf der Vorstellung dass meist boswillige ubernaturliche Wesen ungewollt in eine Person eindringen und deren Verhalten und Denken vollstandig kontrollieren Haufig gehort hierzu auch die gewollte bewusst herbeigefuhrte Besessenheit mit deren Hilfe etwa der Wahrsager seine Tatigkeit ausfuhrt Neben Geistern die prinzipiell jeden Menschen unabhangig von Alter und Geschlecht befallen konnen kennen die Bantu im ostlichen und sudlichen Afrika eine Berufsbesessenheit mit bestimmten Geistern die bei Mannern nur Jager und Schmiede bei Frauen nur Topferinnen und Friseurinnen betreffen Uber Schmiedegeist Besessenheit im sudlichen Afrika wurde unter anderem von den Dimba Kuvale Nhaneca Humbe alle in Angola Ovambo Namibia und Shona berichtet 113 Angehende Berufsschmiede die mit Hilfe von besitzergreifenden Geistern agieren wollen durchlaufen bei den Nhaneca Humbe nach einer Initiationsschulung ein abschliessendes Weiheritual Der Kandidat wird mit Kreide bemalt und es wird ein Tier geopfert dessen warmes Blut er trinken muss Wahrend die am Ritual Beteiligten zur Begleitung von Trommeln und Rasseln tanzen und singen hammert der Novize mit zuckenden Bewegungen auf den Amboss ein Zeichen dass der eingedrungene Geist die Kontrolle ubernommen hat Die initiierten Schmiede kimbanda konnen Wahrsager Heiler oder meist beides sein Der besessen machende Geist ist bei den Nhaneca Humbe meist der Geist eines Ahnen aus der mutterlichen Linie der zu Lebzeiten ebenfalls kimbanda war Wenn der Geist erstmals erkannt wird halt man ihn fur die Ursache einer Krankheit von welcher der Erkrankte nur durch die Initiation zum kimbanda also durch die Akzeptanz des Geistes geheilt werden kann 114 Fipa Bearbeiten nbsp Schmiede eines Dinka mit Holzkohlenfeuer in einer Hutte am Rand von Wau Sudsudan Links ein Doppelschlauch Blasebalg bei dem zwei Ziegenbalge an ein Y formiges Rohrstuck gebunden sind Rechts Eisenrohlinge die zu Speerspitzen tong geschmiedet werden Die Fipa Wafipa in der Region Rukwa im Westen Tansanias wurden besonders grundlich ethnologisch erforscht weil sie bis in die 1950er Jahre und damit langer als die meisten anderen Ethnien ihre traditionelle Eisenverarbeitung praktizierten und hierfur drei bis vier Meter grosse in der Landschaft von weitem zu sehende Brennofen verwendeten welche die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zogen Der Fipa Schmied Eigenbezeichnung isiilungu Oberschmied des Schmiedeclans umwaami war nicht nur der technische Leiter sondern auch der magische Bewacher des gesamten Eisenverarbeitungsprozesses Wie die Wahrsager besass er das Privileg mit den Ahnen in Kontakt zu treten und fur sie Tieropfer Kuhe Ziegen Huhner etwa vor dem Bau eines neuen Brennofens durchzufuhren Der umwaami besass einen Korb intangala mit magischen Ingredienzien ifingila bestehend aus getrockneten Pflanzenteilen tierischen Stoffen wie Knochen Hautstuckchen Zahnen Haaren und Federn sowie Mineralien und Eisenstucken Diese garantierten seine spirituelle Kraft mit der er den Verwandlungsvorgang bei der Eisenbearbeitung und die Abwehr boswilliger Machte beherrschen konnte Ein wesentlicher Bestandteil des magischen Korbes war in weiten Teilen des sudlichen Afrika eine legendare Schlange namens nguvwila auch ingufwila oder injuvila die zwei bis vier furchtlose Manner in einer waghalsigen Aktion mittels einer speziellen Falle draussen im Busch fangen mussten Als Koder bedurfte es eines Menschenopfers nach einer anderen Version der Erzahlung ersatzweise eines Hahns Der als Opfer bestimmte Junge wurde in die aus einem Holzzaun angefertigte kreisformige Falle gesperrt Nach einiger Zeit erschien die Schlange kroch in das engmaschige Gehege und verschlang den Jungen Wenn die Manner zuruckkehrten fanden sie die Schlange vor die so dick geworden war dass sie nicht mehr fliehen konnte und toteten sie Jeder Oberschmied erhielt ein kleines Stuck dieser Schlange fur seinen Korb und vor dem Bau jedes neuen Brennofens wurde ein weiteres Stuck nguvwila zusammen mit anderen magischen Objekten an der ausgewahlten Stelle im Boden vergraben Ob die Erzahlung einen realen Kern enthalt oder nicht sie verdeutlicht die magische Kraft der Schmiede und erfullt somit ihre Funktion Aussenstehende abzuschrecken Der Besitz der magischen Objekte intangala war fur den Schmied eine Lizenz Menschen zu heilen Seine Befahigung zum Heilen bewies der Schmied dadurch dass er schmieden konnte Manchmal fand die Heilungszeremonie vor dem Brennofen statt und das Opfer Pflanzen ein Huhnerkopf wurde im Ofen platziert Ansonsten diente der freistehende aus Stampflehm gebaute Brennofen als abgeschiedener Behandlungsraum des Schmied Heilers Patient und Heiler zwangten sich durch eine der Offnungen am Boden in den Brennraum hinein symbolisch gedeutet als Durchgang durch den Geburtskanal In vorkolonialer Zeit war eine derartige Verwendung der Brennofen fur Heiler aus dem jeweiligen Schmiedeclan reserviert Als die Brennofen ihre technische Funktion allmahlich einbussten durften sie mitsamt der ihnen anhaftenden magischen Krafte auch von anderen Heilern benutzt werden 115 Mythen vom Ursprung Bearbeiten Dogon Bearbeiten Die kosmogonischen Mythen der Dogon sind durch die interpretatorischen Wiedergaben von Marcel Griaule und Germaine Dieterlen bekannt Die Erschaffung des Universums ist eine unendliche Vergrosserung der Vorgange die sich im kleinsten Pflanzensamen kize uzi das kleine Ding abspielen bevor dieser austreibt Die Entwicklung fand im Urei aduno tal statt Der Schopfergott Amma teilte das Ei in zwei Plazentas die jeweils ein Nommo genanntes Zwillingspaar enthalten von denen jedes wiederum aus einem mannlichen und einem weiblichen Prinzip besteht Die weitere Entwicklung der acht Urgeschopfe weicht in den zahlreichen Nacherzahlungen in manchem ab Die halbgottliche Natur des Schmieds tritt deutlich zutage wenn er zu einem direkten Nachkommen des Nommo erklart wird Nommo und der Schmied sind dann Zwillinge sie sind rot wie Kupfer und bestehen aus rotem Blut Dies erschliesst die magische Kraft des Schmieds der sich in andere Wesen Tiere und Pflanzen verwandeln kann und rechtfertigt das Gebot der Endogamie Mit Bezug auf den Erschaffungsmythos wird die Metallherstellung durch den Schmied haufig mit sexuellen Begriffen umschrieben Aus seiner zugedachten Rolle als Lebensspender heraus tritt er als Beschneider auf 116 Die Herkunft von Nommo erklart sich folgendermassen Einer der ersten beiden Nommo floh vor der von Amma vorgesehenen Zeit aus dem Ei mit einem abgetrennten Teil aus seiner Plazenta um selbst eine Welt zu erschaffen Dieses Yuruga genannte Wesen war von Anfang an allein Yuruga kehrte in den Himmel zuruck um seine weibliche Nommo zu holen aber Amma hatte sie bereits anderweitig zugeteilt Also kehrte Yuruga auf die trockene Erde zuruck und begann aus seiner Plazenta fehlerhafte und unreine weil aus Inzest entstandene Menschen zu erzeugen Amma brachte die Welt in Ordnung und aus den gottlichen acht Wesen entwickelten sich die gut geratenen Ahnen der Dogon Yuruga wird hingegen fur die Einfuhrung des Todes verantwortlich gemacht 117 Beim Aufprall auf die Erde verlor der erste Schmied teilweise seine Lebenskraft ein Mangel der als Unreinheit aufgefasst wird Ausserdem brach er sich bei dem Aufprall die Gliedmassen weshalb seine Gelenke in eine Form wuchsen die ihn erst zum Schmieden befahigen Die Dogon erklaren den Schmied auch zum Kulturbringer der von Amma auf die Erde geschickt wurde und aus dem Himmel Hacke Saatgut Ackerbau den Kornspeicher das Feuer Metalle das Schmiedehandwerk die Jagd Tiere und Pflanzen mitbrachte 118 Berber Bearbeiten Bei den Berbern fuhrte der Schmied Taschelhit amzil von uzzal Eisen das Handwerk und den Ackerbau ein indem seine Schulterblatter oder Nachbildungen davon als die ersten Hacken dienten Das Wasser das in Kanalen zu den bewasserten Feldern fliesst wird mit dem Blut des Schmiedes gleichgesetzt Ein zerstortes Wasserleitungssystem im Maghreb Foggara benotigt wie ein verstorbener Mensch von Trommeln begleitete Tanze wahrend es wiederhergestellt wird In der Oase Touat in der algerischen Sahara erfuhr Viviana Paques 1964 einen Ursprungsmythos der Berber der in seiner Struktur von Marokko uber Tunesien bis zur libyschen Region Fessan und im Suden bis nach Mali und in den Niger hinein verbreitet ist Der Korper des kosmischen Schmiedes bildet in zwei unterschiedlichen Vorstellungen das Weltall Nach der einen bildet sein Kopf die eigentliche Welt und sein Leib als Bauch bezeichnet den Schatten der Welt wo die unterirdischen Geister leben Beide Spharen verbindet der Hals der als Weltenbaum mit 17 Asten oder als dreifache Schlange verstanden wird Nach der anderen Vorstellung liegt der Korper des Schmiedes ausgestreckt in der hiesigen Welt Sein Kopf zeigt nach Suden wie Tote im Grab liegen Der Stern des Schmiedes ist der im Suden stehende Canopus arabisch suhail sein Leib entspricht dem Polarstern biladi und sein Hals den Plejaden threyya Alle Oasen Gebirge und das gesamte Land gelten als Teile des kosmischen Schmiedes 119 Der Mythos vom Uropfer des ersten Schmiedes aus dessen zerstuckeltem Korper die Welt gebildet wird hat ungefahre Parallelen in Asien etwa mit dem indischen Urmenschen Purusha und mit Ymir in der nordischen Mythologie Gnawa Bearbeiten Die Gnawa eine dem Selbstverstandnis nach von schwarzafrikanischen Sklaven abstammende Sufi Bruderschaft in Marokko uberliefern eine sehr komplexe kosmogonische Weltvorstellung die in einer Reihe von grundlegenden Symbolelementen zum Ausdruck kommt Die Hauptfigur ist der Schmied der den ununterbrochenen Kreislauf von Tod und Geburt reprasentiert und als der Unsterbliche gilt Die Frau des Schmieds ist sein Amboss Sie fiel als sein Kopf vom Himmel nachdem der Schmied in einem das kosmische Uropfer darstellenden Akt gekopft worden war Dieses erste Blutopfer wurde zum mythischen Vorbild fur die Beschneidungen Der gesamte Mythenkomplex wird in einer Zeremonie im Rahmen eines Besessenheitskults erschlossen 120 Siehe Hauptartikel Derdeba Fessan Bearbeiten In der libyschen Region Fessan ist eine Organisation von Schmieden aktiv deren Mitglieder uberwiegend dem Sufi Orden der Aissawa angehoren und die sich sozio kulturell ebenso wie die Gnawa und die Teilnehmer an der Stambali Zeremonie in Tunesien den schwarzen Bruderschaften zurechnen lassen Diese berufen sich alle auf den Grunder Sidi Bilal Die Schmiede organisieren am 27 Tag des Ramadan in Ghat ein Jahresfest mit Besessenheitstanzen bei dem sie Trommeln und Floten spielen um mit dem Rhythmus die Geister herbeizurufen Der Hohepunkt des Festes ist ein Tieropfer das dem Uropfer des kosmischen Schmiedes entspricht In Ghat fuhren die Schmiede ihre Herkunft auf zwei Zwillingsbruder zuruck die einen Urhammer aus dem Sudan mitgebracht haben sollen Daraus entstanden die beiden exogamen Schmiedegruppen in verschiedenen Stadtvierteln die sich in ihrem Herkunftsmythos bis auf den Urschmied Dawud David zuruckfuhren Unter den verschiedenen Trommeln die Manner Rohrentrommeln ganga dendun Bechertrommel akkalhal und Frauen spielen Bechertrommel abakka ragt die grosse Kesseltrommel tobal durch ihre kultische Bedeutung heraus Sie verkorpert den Bauch des Urschmiedes und ist das Instrument des Schmiedemeisters 121 Legende vom Riesen Abu Kan an im Sudan Bearbeiten nbsp Zeltlager unter Affenbrotbaumen im Sudan Illustration in Le Comte D Escayrac De Lauture Le desert et le Soudan Paris 1853 Majestatisch in der trockenen Sahelzone stehende Affenbrotbaume haben manchmal tiefe Hohlungen im Bereich der abgehenden Hauptaste am Stamm in denen sich das wahrend der Regenzeit aufgenommene Wasser sammelt Die nomadischen Beduinen kennen seit Jahrhunderten diesen Wasserspeicher in Notzeiten genauso wie die Ethnie der Hamar die in Dar Hamar einem Gebiet in der sudanesischen Provinz Nord Kurdufan lebt Die Hamar kamen einst nach der Legende von Westen bis sie in ihrer heutigen Heimat Nord Kurdufan auf einen riesigen Mann namens Abu Kan an trafen der gerade Affenbrotbaume aushohlte um in ihnen Wasser zu sammeln Bald war der Riese aus der Gegend verschwunden Die Hamar brauchten die von ihm in den Baumen angelegten Wasservorrate auf bis nichts mehr ubrig war Nun mussten sie selbst daran gehen und in den Baumen Zisternen anlegen Das gelang nach tagelanger Arbeit und so konnten sie bis zur nachsten Regenzeit uberleben Riesenwuchs ist ein verbreitetes Merkmal heiliger Figuren und wird auch in islamischen Prophetenlegenden uberliefert Die alten Sao in der Umgebung des Tschadsees waren der Legende nach ein Riesengeschlecht und fertigten meterhohe Tonwannen als Trinkbecher Die Archaologen fanden 1 5 Meter hohe Tonurnen mit deren Wasserinhalt die Sao vermutlich in der Trockenzeit uberleben konnten eine Kulturparallele zu den Hamar Obwohl der Riese Abu Kan an nicht ausdrucklich als Schmied verstanden wird so enthalt die Legende doch die strukturellen Elemente einer Herkunftslegende von einem Urschmied Abu ist hier der Beiname fur den Typus des Stammvaters Kan an lasst sich auf die biblischen Wanderschmiede Keniter und auf Kain zuruckfuhren 122 Auch die Schmiede bei den kenianischen Massai werden nach den Kenitern ol kononi genannt ein von den anderen Massai mit Verachtung ausgesprochenes Wort 123 Kaukasus BearbeitenGeorgien Bearbeiten nbsp Standbild des Helden Amirani bei Sighnaghi in OstgeorgienIn der Region Kaukasus sind alte mythologische Vorstellungen uberliefert die in eine Zeit zuruckreichen aus der es keine einheimischen schriftlichen Zeugnisse gibt sodass sich eine vorchristliche Religion nur bruchstuckhaft erschliessen lasst Konig Trdat III von Armenien erklarte um 314 das Christentum zur Staatsreligion wenig spater im Jahr 337 fuhrte Georgien als zweites Land im Kaukasus offiziell das Christentum ein Die Christianisierung uberformte auch die naturreligiosen Gottheiten deren Kulte wiederum neben der neuen Religion weiterbestanden Archaologische Zeugnisse Bronzescheiben mit Zeichen fur die umlaufende Sonne des 2 Jahrtausends v Chr verweisen auf einen einstigen Sonnenkult in Georgien 124 Der griechische Sonnengott war Helios Einer seiner Sohne der Aietes hiess war in der griechischen Mythologie der Konig von Kolchis das ein historisches westgeorgisches Reich war und zugleich ein mythisches Reich in der griechischen Argonautensage Aietes verspricht in der Argonautensage dem griechischen Helden Iason das Goldene Vlies zu ubergeben wenn es diesem gelingt mit den vom gottlichen Schmied Hephaistos geschaffenen erzfussigen und feuerschnaubenden Stieren die Aresflur einen riesigen Acker zu pflugen und Drachenzahne zu saen Ein anderer griechischer Mythos der auf vorhomerische Zeit zuruckgeht handelt vom Helden Amirani der eine Analogie zu Prometheus darstellt Amirani ist der Sohn von Dali einer kaukasischen Jagdgottin und einem menschlichen Jager Wie Prometheus brachte Amirani den Menschen das Feuer indem er Kamar die schone Tochter des Himmelsgottes und Symbol des himmlischen Feuers entfuhrte lehrte den Menschen als Zivilisationsbringer den Gebrauch von Metall und wurde zur Bestrafung an einen Felsen im Kaukasusgebirge geschmiedet Dort fuhrt der Held einen endlosen Kampf um sich von seinen Ketten zu befreien Amiranis vertrauter Hund Kurscha schleckt oder nagt an den Ketten damit sie dunner werden aber die Gotter senden jedes Jahr Schmiede um sie zu reparieren Nach einhelliger Ansicht durfte der Mythos in der fruhen Eisenzeit die im Kaukasus nach 1000 v Chr begann 125 entstanden sein Er wurde vielfach vor allem durch Anpassungen nach der Ausbreitung des Christentums modifiziert So erfolgt die Bestrafung anstatt durch die Gotter in manchen Versionen durch Jesus Christus und die Reparatur erledigen die Schmiede mit Schlagen auf ihren Amboss an Grundonnerstag Morgen oder am Tag vor Weihnachten 126 Amirani und Prometheus lebten vor der Konfrontation mit den Gottern sorgenfrei in einem paradiesischen Urzustand In der Welt von Amirani sind die Manner Jager die sich nach Belieben aus der Natur bedienen keine Ackerbauern die fur ihr Leben arbeiten mussen Helden sind keine Familienmenschen So lasst sich der Mythos als Produkt einer antisozialen mannlichen Phantasie interpretieren 127 Bei den Gebirgsvolkern im Norden Georgiens ist der mythische Schmied Pirkuschi bekannt der fur Kopala den Gott der Blitze die Waffen herstellt eine eiserne Keule und einen eisernen Bogen Ursprunglich war Pirkuschi ein menschlicher Schmied Wegen seiner grossen Schonheit verliebten sich 22 Frauen in ihn und qualten ihn mit ihren Offerten weshalb er den hochsten Gott Morige Ghmerti Schopfer und Bewahrer des Universums bat ihm ein hassliches Ausseres georgisch pirkuschi zu geben Als Pirkuschi starb machte ihn Morige Ghmerti zu einer Gottheit 128 Osseten Bearbeiten Zu den alten Brauchen im Nordkaukasus gehort die Kette der Herdstelle als ein heiliges Objekt der religiosen Verehrung Sie war eine kunstvoll geschmiedete Eisenkette die am Kamin uber dem Kuchenherd hing und eine symbolische Verbindung zwischen Feuer und Nahrung auf der hauslichen Ebene und im Massstab des Universums eine Verbindung zwischen dem Wohlergehen der Familie und der Welt der Ahnen im Himmel darstellte Die Herdkette entsprach der kosmischen Saule die in der nordasiatischen Vorstellung Himmel und Erde verbindet 129 Zu Beginn der Heiratszeremonie umschreitet die Braut mehrmals die Herdkette in manchen Regionen tut sie dies zum Abschied wenn sie ihr Elternhaus verlasst und ein zweites Mal als Zeichen der Ankunft im Haus des Brautigams 130 Die bedeutendste ossetische Gottheit war Safa der Schutzgeist der Kette und des hauslichen Herdes Eltern erbaten bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts von Safa Schutz fur ihre Kinder indem sie sie zu Bett brachten und ihnen beim Einschlafen mit einer Hand den Kopf streichelten und mit der anderen Hand die Herdkette beruhrten Um einen Eid zu leisten hielt man die Kette fest und rief wahrenddessen den Schmied Am dritten Tag des Fastenzeit brachten die Eltern kleine Eisenstucke zum Schmied die dieser zum Gluhen brachte Waren die Teile erkaltet fullten sie die Eltern zusammen mit etwas Seide Watte und Sperlingskot in ein Sackchen das als Amulett um den Hals des Kindes gehangt wurde 131 Der Schmied der Gotter bei den Osseten ist Kurdalaegon Er lebt im Himmel oder im Totenreich wo er Hufeisen fur die Pferde der verstorbenen Menschen herstellt Die Bestattungsriten sind darauf abgestellt dass der Verstorbene vor seiner Jenseitsreise Kurdalaegon besuchen soll der ihm fur sein Pferd Hufbeschlage und Zaumzeug schmieden wird Der Name Kurdalaegon ist aus Kurd Ala Uaergon verschmolzen wobei Kurd als Schmied ubersetzt und Ala auf Alanen bezogen wird ein prahistorisches Volk das als Vorlaufer der Osseten gilt Uaergon wird als Eigenname verstanden Uaelarvon heisst der Himmlische Folglich bedeutet der Name der alanische Schmied Uaergon 132 Alaeg ist auch als Eigenname einer der drei Narten Familien aufzufassen ein mythisches Volk im Kaukasus das in vielen Sagen auftaucht Elemente des Nartenepos bieten sich zum Vergleich mit altarmenischen Geschichtsquellen an 133 Kurdalaegon kommt in den Mythen als Schmied vor der in seiner Schmiede den Korper des grossten Kriegers der Narten Batraz so hart wie Stahl gemacht hat Den verletzten Schadel eines Helden hat Kurdalaegon aus Gold wiederhergestellt 134 Abchasen Bearbeiten Bei den Abchasen ist Schosschu der Schutzgott der Schmiede und Metallhandwerker Auf seinen Namen und uber seinem Symbol dem Amboss wurden Eide abgelegt und Versprechungen gemacht Das Fest des Schosschu feierte man am letzten Tag des Jahres An diesem Tag opferten der Schmied ein Kalb oder ein Schaf und seine Frau so viele Huhner wie die Familie Mitglieder zahlte Leber und Herz aller Tiere wurden gesondert von den anderen Speisen gerostet dazu buk die Frau Weizenkuchen Waren die Speisen angeordnet legte der Schmied sein Werkzeug auf den Amboss zundete eine Kerze an und warf Stucke vom Kuchen und von den Innereien auf die gluhende Kohle In einer Anrufung Schosschus bat er dass niemand in seiner Familie erkranken moge Dann trinkt jedes Familienmitglied einen Schluck von einem dem Schutzgott geweihten Wein bevor sich alle zu einem grossen die ganze Nacht dauernden Festgelage setzen 135 Tscherkessen Bearbeiten Ein Mythos der Tscherkessen handelt vom langbartigen Helden Nasren Zhache oder Nesren der die Gotter beleidigte und deswegen analog zu Prometheus und Amirani an einen Felsen am Gipfel des Oschchomacho Berg des Glucks der Elburs gefesselt wurde 136 Wie bei Prometheus hackt ein Adler tagsuber die Leber aus die nachts nachwachst Jedoch unterstutzt der Held Bataraz Nasren bei seinem Aufstand gegen die Gotter Bataraz uberwaltigt die Bewacher Nasrens und befreit den Angeketteten Im entsprechenden Mythos der Abchasen fordert der unbesiegbare Held Abrskil den hochsten Gott heraus der ihn zusammen mit seinem Pferd in einer Hohle einsperrt und an einen Eisenpfosten nagelt Abrskil reisst heftig an dem Pfeiler bis dieser wackelt Immer kurz bevor er den Pfeiler freibekommt setzt sich ein kleiner Vogel oben auf die Spitze Der Held nimmt seinen schweren Hammer um den Vogel zu treffen und rammt dadurch den Pfeiler wieder fest in den Boden 137 Der tscherkessische Gott des Eisens der Waffen und der Schutzpatron der Schmiede ist Tleps Er entspricht dem ossetischen Safa und dem abchasischen Schosschu Auf ihn leistete man Eide Er schmiedete Schwerter die eiserne Berge durchschlagen konnten 138 Armenien Bearbeiten nbsp Hinter dieser Felstur soll der armenische Held Mher eingesperrt sein bis er eines Tages herauskommen und auf seinem Pferd davonreiten wird Tuspa ehemalige Hauptstadt des Urartaischen Reiches in der Ostturkei Zu den kaukasischen Heldenfiguren vom Schlag eines Prometheus die wegen ihrer Untaten an einen Felsen gekettet oder in einer Felsenhohle eingesperrt bussen mussen bis sie schliesslich erlost befreit wiedergeboren werden gehoren ausser dem georgischen Amirani dem tscherkessischen Nasren und dem abchasischen Abrskil der ossetische Artawyn Er stellt eine Variante des armenischen Artawazd dar Artawazd Sohn des armenischen Konigs Artaxias I und der alanischen Prinzessin Satenik soll so will es der armenische Geschichtsschreiber Moses von Choren 5 Jahrhundert n Chr in Erfahrung gebracht haben von seinem Vater verflucht worden sein Artawazd endete in einer Hohle gefesselt mit eisernen Ketten Zwei Hunde nagten taglich an seinen Ketten und Artawazd versuchte sich zu befreien um aus Rache die Welt zu zerstoren Aber die Ketten wurden standig durch die Schlage der Schmiede instand gesetzt Gemass dieser Legende schlagen bis heute armenische Schmiede am ersten Tag der Woche Sonntag drei bis vier Mal auf ihren Amboss mit dem Gedanken die Ketten des Artawazd zu festigen Die Reihe erweitert der armenische Held Mher eine legendenhafte Ubertragung des armenischen Sonnengottes Mihr der wiederum zum iranischen Mithra gehort 139 Zum Topos Geburt aus einem Stein lassen sich Figuren des Nartenepos erganzen der abchasische Sasryqwa der tscherkessische Sosruqo der ossetische Sozyryqo oder Soslan 140 und bei den Nachisch Sprechern Soska Solsa Auch der urartaische Gott Ḫaldi ist aus einem Felsen geboren Seit alter Zeit standen die Gotterkulte vom Kaukasus uber das Armenische Hochland bis in den Iran miteinander in Verbindung 141 Die Waffenherstellung oblag in altarmenischer Zeit dem Eisenschmied wahrend der Kupferschmied dekorative Gegenstande und Ritualobjekte aus Kupfer herstellte Moses von Choren teilt mit wie der Eisenschmied allesbesiegende Waffen anzufertigen hatte Anstatt das gluhende Eisen im Wasser zu harten musste es in das Blut von Reptilien und Drachen getaucht werden In den armenischen Mythen ist der Schmied der gottahnliche Erschaffer von Waffen die Helden im Kampf gegen Damonen gebrauchen Der Schmied konnte aus dem Feuer das teuflische Element herausfiltern und mit dem verbleibenden reinen gottlichen Feuer magische Waffen schmieden Mit den Hammerschlagen totete er die teuflischen Krafte die sich der Formgebung widersetzten Die Rituale um den Schmied und seine Werkstatt die aus der altarmenischen Tradition bis in den christlichen Volksglauben des 20 Jahrhunderts gelangten sind von exemplarischem Charakter Solange es Schmiedehandwerker gab gehorte zu den gefestigten Anschauungen und Ritualhandlungen dass der Amboss in der Mitte stehen musste Er galt als heilig kein Besucher durfte sich dagegen lehnen Wenn eine neue Werkstatt eingerichtet wurde opferte der Schmied eine Taube und machte mit ihrem Blut ein Kreuz auf den Amboss In Gjumri wurde der Brauch neugeborene Kinder auf den Amboss zu legen und vom Schmied segnen zu lassen in modernisierter Form bis Ende des 20 Jahrhunderts beibehalten Eltern brachten ihren Saugling um ihn vor der Esse fotografieren zu lassen In den Tagen vor Ostern war der Schmied in mehrfacher Weise gefragt vor allem um als Waffen zu verwendende Nagel herzustellen Nach dem Volksglauben hielt sich der Verrater Judas am Boden auf als Jesus ans Kreuz geschlagen war Am Boden war Judas im Bund mit Teufeln und Damonen die dort herumschwirrten Sich diese Szene vorstellend schlugen die Glaubigen in den Dorfern die geschmiedeten Nagel in den Boden um die Augen des Judas auszustechen und mit dieser Strafaktion all das Bose fur das Judas stand zu vertreiben Solcherart magisch aufgeladene Nagel konnte der Schmied nur in der Nacht von Grundonnerstag auf Karfreitag anfertigen 142 Iranische Mythologie BearbeitenIn der iranischen Mythologie ist Kaveh Ahangar Kaveh der Schmied aus Isfahan einer der beruhmtesten Helden weil er ein Symbol fur die Befreiung der Iranier von der Unterdruckung durch den Herrscher Azhi Dahaka geworden ist Jede Nacht so heisst es in der Erzahlung mussen zwei Menschen getotet werden damit aus ihren Gehirnen ein Gericht fur die aus den Schultern Azhi Dahakas gewachsenen Schlangen hergestellt wird Den beiden Kochen Armayil und Garmayil gelingt es den Herrscher zu tauschen und ihm nur ein Gehirn zu servieren um eines der beiden Opfer zu retten Eines Tages zettelt der Schmied Kaveh einen Aufstand gegen den Tyrannen an und steckt sein Schurzfell an eine Stange das zum Reichsbanner Dirafs e Kawyani Kawyani Fahne wird Das Banner hat die Form der Standarte die auf den Munzen der Konige von Persis unter arsakidischer Herrschaft abgebildet ist 143 Firdausi erzahlt die Geschichte im 10 Jahrhundert in seinem Werk Schahname so dass Fereydun den Aufstand organisiert Der Aufstand endet mit der Totung des Azhi Dahaka und der Inthronisierung Fereyduns zum Schah 144 Neben dem fur die persische Nation identitatsstiftenden Symbolgehalt verkorpert der Befreiungsakt ein universales Ereignis Im Mythos bedeutet er den Wandel von der damonischen zur menschlichen Macht und in der Menschheitsgeschichte den evolutionaren Ubergang von der Steinzeit in die Zeit der Metallverarbeitung Bei der Uberwaltigung des Damons kommt dem Schmied seine magische Kraft zugute wahrend Fereydun die Stabilitat der Zivilisation garantiert 145 Turkische Mythologie BearbeitenVor der Zeit der Kok Turken die von der Mitte des 6 bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts in Zentralasien einen Verband nomadischer Stamme bildeten gab es einen Stamm der Turk der ein Vasall der ab dem 5 Jahrhundert bestehenden Stammesfoderation der Rouran war Von diesem ersten historisch greifbaren Turkstamm ist ansonsten nichts bekannt ausser dass sie Schmiede waren und dass Schmiede bereits zu jener Zeit mit Schamanen in Beziehung standen 146 Die magische Verbindung zwischen Schmied und Schamane die beide in einer Erbtradition stehen ist ein Element nordasiatischer Vorstellungen Nach der neunten Generation soll bei den Jakuten im Osten Sibiriens ein Schmied im Besitz magischer Fahigkeiten sein Praktiziert der Schmied jedoch schamanische Rituale ohne eine hinreichend lange Reihe von Schmiede Vorfahren so wird ein Vogel mit gekrummtem Schnabel auftauchen und sein Herz in Stucke zerreissen es sei denn er ist von allen Seiten von Feuer umgeben Solche Schmiede Schamanen haben Werkzeuge so heisst es die von Geisterhand bewegt selbsttatig hammern konnen Wenn also ein Schamane zum Unterweltsgott Erlik Erlik Khan hinabsteigt hort er metallische Schlage Schmiede stehen bei allen Volkern in Sibirien in hohem Ansehen 147 Sie folgen einer Berufung oder treten das Erbe ihres Vaters an mussen jedoch in ihren Beruf initiiert werden um unter den Schutz spezieller Geister zu kommen Gemass jakutischer Vorstellung waren dereinst Schmied Schamane und Topfer Bruder Weil der Schmied zuerst geboren wurde kann er die Seele des Schamanen verbrennen aber der als Zweiter geborene Schamane kann nicht den Tod des Schmieds verursachen Der Urschmied Kudai Bakshi auch K daai Maqsin die Schutzgottheit der Schmiede ubergibt den Schmieden die Befahigung zu ihrem Handwerk Kudai Bakshi lebt in einem von Flammen umgebenen Haus aus Eisen Er besitzt auch die Fahigkeit zu heilen insbesondere kann er die gebrochenen Knochen von Helden flicken 148 In einer Erzahlung ist der Schmied in der jenseitigen Welt an der Initiation der beruhmten Schamanen beteiligt und hartet ihre Seelen so wie er Eisen hartet Ein jakutisches Sprichwort fasst ihre Beziehung zusammen Schmiede und Schamanen sind aus demselben Nest 149 In Jakutien stellen nur Schmiede die eiserne Bugelmaultrommel qopuz her daher ist es moglich dass diese fruher wie bei den Mongolen auch bei den Jakuten eine der Schamanentrommel entsprechende magische Bedeutung besass 150 Der Schmied bearbeitet ein Material das Turkvolker zu allen Zeiten verehrt haben Man halt Eisen fur einen heiligen ulu grossen Stoff so heisst es im Worterbuch des Mahmud al Kaschghari Diwan Lughat at Turk Sammlung der Sprachen der Turken aus dem 11 Jahrhundert Wird ein auf den Sabel abgelegter Eid gebrochen so wird dies durch das Eisen geahndet aus dem der Sabel besteht Der turkische Erzahlzyklus Dede Korkut enthalt Eidesschwure auf den Sabel Im Brauchtum der Turken haben sich einige Gebote im Umgang mit Eisen uberliefert die vor Schaden bewahren sollen In turkischen Legenden kommen Schmiede mit magischen Fahigkeiten nicht als Handwerker sondern nur als schmiedende Heilige vor etwa dergestalt dass einer mit der nackten Faust gluhendes Eisen bearbeitet 151 Mongolische Mythologie BearbeitenVon Mongolisch temur Eisen ist vermutlich Temudschin der ursprungliche Name Dschingis Khans abgeleitet Dschingis Khan wird als Beschutzer der Schmiede verehrt seine Familienmitglieder gelten nach lamaistischer Tradition als Schopfer des Feuers Das mongolische Wort fur Schmied darchan bedeutet nachgeordnet auch jemand der von der Steuer befreit ist 152 das heisst ein Privilegierter Das Wort kommt als alter Titel in mehreren zentralasiatischen Sprachen vor darunter altturkisch tarqan bis hin zu russisch tarhan Unter Dschingis Khan verstand man mit darchan nicht nur die Schmiede sondern daruber hinaus die privilegierten von der Steuer befreiten Gesellschaftsschichten Aus der Darchan Sippe stammen die machtigsten Schamanen der mongolischen Burjaten in Sibirien Nach dem Plural darchad nannten sich einige mongolische Volksgruppen die nur einzelne Steuern etwa fur die Jagdbeute bezahlen mussten 153 Der Lebensraum der heutigen Darchan ist die nach ihnen benannte Darchan Senke in der Provinz Chowsgol in der Mongolei Mongolisch tengri oder tengeri bezog sich ursprunglich auf den Himmel als die Naturerscheinung Zur Zeit der Grundung des Mongolischen Reichs wurde der allwissend und allmachtig gedachte Himmel in einem animistischen Glaubenssystem zunachst zu einem Herr des Himmels personifiziert bis daraus die in den burjatischen Mythen genannte Anzahl der 99 Tengri wurde Von diesen gehoren 55 zu den guten Weissen Tengri des Westens und 44 zu den ubelwollenden Schwarzen Tengri des Ostens Die Weissen Tengri sandten den himmlischen Schmied Boschintoi zusammen mit seiner Tochter und neun Sohnen auf die Erde um den Menschen genauer den Urahnen der Schmiedeclans die Metallbearbeitung beizubringen In einem alten Ritual opferten die Schmiede ein Pferd schnitten es auf und nahmen das Herz heraus Die Seele des Tieres sollte mit dem Himmelsschmied wiedervereint werden 154 Die 99 namentlich bekannten Tengri wurden nach ihrer Funktion in bei den einzelnen mongolischen Stammen teilweise unterschiedliche Gruppen eingeteilt Die Weissen Tengri verkorpern Aspekte des Himmels des Wetters der Fruchtbarkeit und zwei weitere den Schutz der Schamanen und Schmiede Der Daiban Chocho Tengri Daiban blauer Tengri ist der Beschutzer der westlichen weissen Schmiede die ihr Handwerk von Boschintoi gelernt haben und Bolur Sagan Tengri Kristallweisser Tengri beschutzt die weissen Schamanen Die bosen Schwarzen Tengri sandten sieben Bruder auf die Erde die ihr Schmiedehandwerk den ersten schwarzen Schmieden kara darchad beibrachten Die weissen und die schwarzen Schmiede wohnen immer noch im Himmel stehen aber in der Hierarchie unterhalb der Gotter Die eine Tochter Boschintois Ejlik Mulak Eelig meelig warf nach einer Legende den Menschen das Feuer vom Himmel 155 Aus den Seelen der weissen Schmiede wurden die Weissen Zayaan aus den Seelen der schwarzen Schmiede die Schwarzen Zayaan Burjatisch zayaan kalmuckisch zayaa Weisser Geist Beschutzer und mongolisch jayaghan Schicksal heissen die Schutzgeister der Menschen und ihrer Besitztumer Jeder Mensch hat einen eigenen Beschutzer Die Zayaan konnen jedoch auch feindselig auftreten 156 Die Weissen Zayaan wurde als Vernichter der bosen Krankheitsgeister verehrt Burjatisch ezen mongolisch ejen sind die Geisterherren von Gebieten Orten Gewassern Vieh und aller Dinge Dazu gehoren auch die aus den neun Sohnen Boschintois hervorgegangenen Ezen des Schmiedens und der Schmiedehandwerke der Herr der Kessel des Hammers der Zangen des Blasebalgs der Feile des Meissels des Ambosses der Weissen Zeremonie und der Zeremonie Tarim In einem anderen burjatischen Mythos ist der erste Schmied der aus dem westlichen Himmel entstammende Dadaga chara darchan der 73 Sohne hatte 157 Fur Boschintoi gossen die Schmiede der Burjaten Kumys in die gluhende Esse und opferten gelegentlich ein Lamm 158 Das Sternbild Grosser Bar heisst mongolisch dologan ebugen Sieben Alte unter den weiteren Benennungen findet sich auch kalmuckisch doloon darchan Sieben Schmiede Nach dem auf diesen Namen bezogenen Entstehungsmythos im Gesar Epos wurden die sieben Sohne des Himmelsschmieds die selbst Schmiede waren getotet um aus ihren Schadeln Becher fur die Urahnin der westlichen Weissen Tengri Manzan Gurme herzustellen Diese trank daraus und warf berauscht die Becher zum Himmel hinauf Die sieben Schmiedesohne wurden zu Beschutzern aller Schmiede 159 In den verwandten tungusischen Mythen kommt haufig das Wort sele Eisen vor denn es tauchen darin eine Reihe von Eisernen Helden der Unterwelt auf die nach ihrer Beschaffenheit benannt sind Selergun Selemege der in einem sibirischen Marchen Eisen ass Selontur Selemtun und weitere Bei einem Eisernen Helden kann der Korper ganzlich aus Eisen bestehen Die Geburt eines Eisernen Helden kann nicht auf naturlichem Weg erfolgen seiner Mutter muss der Bauch aufgeschnitten werden In einem Mythos fertigt ein Schmied dessen Frau die Erdmutter ist aus einer Schamanin einen Eisernen Helden Torontai ist der taubstumme Schmied und der Sohn des Gevan des Geistes der aufgehenden Sonne 160 Kasten im Hindukusch BearbeitenDie Hochgebirgsregion des Hindukusch erstreckt sich uber den Nordosten Afghanistans und den Norden Pakistans Die schwer zugangliche Region Kafiristan sudlich der Hauptketten des Hindukusch war bis zu ihrer spaten erst kurz vor 1900 erfolgten Eroberung und nachfolgenden Islamisierung durch das Emirat Afghanistan ein kulturell isoliertes Land der Unglaubigen in welchem sich Reste einheimischen Volksglaubens aus verschiedenen Zeiten erhalten hatten mit Naturgottern und Elementen die zu Vergleichen mit altindischen Vorstellungen fuhrten Bei den Nuristani Sprachgruppen Kati und Prasun im Norden des Gebietes gab es einen Gott Mon oder Mandi der als das vom obersten Gott Imra oder Mara zuerst erschaffene Geschopf galt In einer Erzahlung wird der Bruder Mons als der erste Schmied bezeichnet der wegen einer Tabuverletzung vom Himmel auf die Erde verjagt worden sei Der Name Mandi wird auf Sanskrit Maha n deva grosser Gott zuruckgefuhrt in altindischen Texten war dies zunachst ein Ehrentitel fur Gotter der spater ein Beiname Shivas wurde Andere Verbindungen wurden zwischen der kafirischen Glaubenswelt und den altiranischen Religionen hergestellt 161 Beziehungen gibt es ebenfalls in der Sozialordnung Englische Kolonialoffiziere fanden in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts bei den islamisierten Dardvolkern Nordpakistans im Gebiet Dardistan ein System endogamer Kasten das sie bereits aus dem hinduistischen Indien kannten In Chitral existierte eine Ashimadek genannte Oberschicht die vermutlich in der Nachfolge nordostiranischer Eroberer entstanden war Dadurch wurden die Bauern zu einer Steuern zahlenden passiven Schicht degradiert Unter den Bauern folgten die Handwerker zu ihnen gehorten die hoher gestellten Topfer und Tischler und die niedrigste Schicht der Dom Musiker und Mochi Schmiede Musiker und Schmiede waren von allen anderen verachtete Kasten die nur untereinander heiraten konnten Dies gilt auch fur die Schmiede akhcer Topfer kulal und Dom von Dardistan Die Stellung der Schmiede am unteren Rand von vier Hauptkasten trifft auch auf Baltistan und einige andere Gebirgsregionen zu Der Ausdruck Kaste steht lediglich fur Gruppen mit unterschiedlichen Berufen in Verbindung mit Reinheitsgeboten Mit den Eigenschaften und Brauchen hinduistischer Kasten in Indien haben diejenigen des Hindukusch wenig gemein So lasst sich etwa mit der Wirtschaftsform in den Gebirgstalern die Verehrung der Ziege erklaren wahrend die in Indien heilige Kuh von der obersten Kaste in Gilgit die Shin fur unrein erklart und gemieden wird 162 Karl Jettmar fand 1955 56 in Tangir in Baltistan eine ganz andere soziale Situation bei den Schmieden Hier lagen wehrhaft ausgebaute Gehofte zwischen den Feldern in denen die Mehrheit der untereinander in Fehden verstrickten Bergbevolkerung lebte Die ehemaligen Dorfhauser waren weitgehend verlassen nur die Schmiede waren weiterhin in der Nahe der Moschee ansassig Die praktische Erklarung war dass der Schmied Arbeitskrafte benotigt und diese am ehesten unter den Moscheebesuchern anwerben kann Die zweite wohl wesentlichere Erklarung war dass Schmiede und Moschee als heilige Gebaude zusammengehorten und dass der erste Schmied ein Enkel des Propheten gewesen sei Weil die Schmiede vom Propheten Dawud abstammen von dem gesagt wird er habe kaltes Eisen mit der Hand formen konnen so bilden sie bei den Darden in dieser Region mit der hoch stehenden Kaste der Sayyid die sich auf den Propheten Mohammed zuruckfuhren eine ungewohnliche Heiratsgemeinschaft Mit dieser Sozialstellung gehen einige Reinheitsgebote und Rituale der Schmiede einher Wenn der Schmied mit der Arbeit beginnt vertreibt er zuerst mit drei Schlagen auf den Amboss die bosen Geister und ruft dabei den Namen des Propheten Dawud an Frauen durfen nicht in die Nahe des als heilig geltenden Schmiedefeuers kommen Das Wasser im Abkuhlbecken neben der Esse wird als Heilmittel gegen jede Krankheit getrunken Der Schmied fuhrt kleine chirurgische Eingriffe durch Wahrend das an einem Freitag im Jahr fur Dawud durchgefuhrte Ziegenopfer bei dem die Schmiedeeinrichtung mit dem Blut des Tieres besprengt wird wohl einen lokalen Brauch darstellt gehoren die Schlage auf den Amboss zu einer weit verbreiteten Tradition Auch in Europa begann der Schmied mit dem kalten Schlag am Morgen seine Arbeit Untersuchungen ergaben dass die Schmiede von Tangir auf eingewanderte Paschtunen zuruckgehen also aus der iranischen Sprach und Kulturregion stammen 163 Paschtunen und Sayyids erfreuen sich stets einer hohen sozialen Stellung 164 Zeremonialdolch in Indonesien BearbeitenCandi Sukuh Bearbeiten nbsp Keris mit Scheide Tropenmuseum Amsterdam vor 1920 Der keris ist auf den Inseln Java und Bali ein kunstvoll gefertigter Dolch der nicht nur fruher als Waffe diente sondern in erster Linie als Familienerbe bewahrt wird und ein rituelles Objekt darstellt in dem die Kraft der Ahnen erhalten ist Von der hofischen Kultur des Majapahit Reiches im 14 und 15 Jahrhundert ausgehend breitete sich der Dolch als magisches Symbol in Indonesien und auf dem Malaiischen Archipel von Thailand bis zu den Philippinen aus Bei Zeremonien und offiziellen Ereignissen die zur traditionellen Kultur gehoren reprasentiert der keris die Personlichkeit seines Besitzers Die besondere Eigenschaft hangt mit dem Material Eisen zusammen aus dem die Klinge gefertigt ist und das in Indonesien als mit magischer Kraft aufgeladen gilt Daher gehorten die Schmiede indonesisch pande pandai klug geschickt fahig und Schmiede Meister die an den Herrscherhausern angestellt waren zu den angesehensten Handwerkern Dort schmiedeten sie neben keris auch andere Waffen Gerate fur den Ackerbau und fur den Haushalt Um fur seinen adligen Auftraggeber eine besonders wirkmachtige Waffe herzustellen musste der Schmied den Beginn seiner Arbeit auf einen gunstigen Tag legen und regelmassig Opfer bringen 165 Ihre Fahigkeiten begrunden die balinesischen Schmiede mit ihrer Abstammungsgruppe die sie auf den Stammvater der Schmiede Gott Brahma zuruckfuhrt Der erste Schmied war demnach Brahma Wisesa eine Inkarnation Brahmas der als frommer Einsiedler in den Bergen lebte und mit seiner Faust Eisen schmiedete Bei der Analyse des balinesischen Kastensystems zeigt sich dass die Stellung der Schmiede von Java und Bali auf eine sehr alte Gesellschaftsordnung die vor der Einfuhrung des Hinduismus auf Bali existierte zuruckgeht und auf der einstigen Verehrung eines Feuergottes basiert Die Schmiede auf Bali praktizieren Reinheitsgebote mit denen sie sich von der Kaste der Brahmanen abgrenzen Sie verwenden fur rituelle Zwecke nicht das heilige Wasser der Brahmanen sondern stellen eigenes heiliges Wasser her Sie durfen auch nicht die Unterstutzung von Brahmanen bei religiosen Zeremonien in Anspruch nehmen Wesentlich fur die Rituale beim Schmieden und fur die Totenrituale der Schmiede sind gesprochene heilige Worte Mantras 166 Schmiede sind auf Bali die einzige Handwerkergruppe die im Pura Besakih dem heiligsten Tempel der Insel einen eigenen Schrein besitzt nbsp Wandrelief am Candi Sukuh auf Java aus dem 15 Jahrhundert Links ein Schmied als indischer Held Bhima Mitte tanzender Gott Ganesha rechts Schmiedehelfer am Blasebalg Eisen und seine Verarbeitung gehorten bereits Jahrhunderte vor der Verwendung des keris in Sudostasien zur magisch religiosen Sphare ebenso die seit vorhinduistischer Zeit vor der Zeitenwende auf den Inseln zu Musikinstrumenten verarbeitete Bronze vor allem die Herstellung von Buckelgongs die in den hofischen und rituellen Orchesterformationen gamelan gebraucht werden Buckelgongs werden in Indonesien nicht wie Glocken gegossen sondern geschmiedet An den Sultanshofen kraton von Jogyakarta und Surakarta waren Anfang des 20 Jahrhunderts rund ein Dutzend Personen mit der Herstellung von Gongs und anderen Schmiedearbeiten beschaftigt neben dem leitenden gamelan Schmied empu eine Reihe von Helfern mit genau festgelegter Rangordnung und einem bestimmten Aufgabengebiet Weil die Schmiede bei ihrer sensiblen Arbeit in besonderem Mass dem Einfluss ubelwollender Geister ausgesetzt erschienen trugen sie andere Namen die sie von Figuren der Panji Erzahlungen ubernahmen Indem die Schmiede sich mit dem mythischen Helden Panji namentlich identifizierten steigerten sie ihr Ansehen bis auf die Stufe des verehrten mit ubernaturlichen Fahigkeiten ausgestatteten Helden 167 Panji gilt uberdies als der erste keris herstellende Schmied 168 In dem am Hang des Vulkans Agung gelegenen Pura Besakih verbindet sich die Verehrung von Gottern Ahnen Meru dem Weltenberg der indischen Mythologie und an einem Schrein von Schmieden Nach indischer Anschauung residieren Gotter auf Bergen Der Herr der Berge war im 14 Jahrhundert der hochste Gott auf Java Der Candi Sukuh eine mutmasslich vorhinduistische Tempelanlage mit Bauten aus der Mitte des 15 Jahrhunderts am Vulkan Lawu ostlich von Surakarta ist fur figurliche Reliefs bekannt die einen eigentumlichen Fruchtbarkeits und Ahnenkult reprasentieren 169 Eine freistehende Reliefwand zeigt drei Figuren im Profil die unter einem Ziegeldach agieren Eine stehende Figur an der rechten Seite die einen Blasebalg bedient kennzeichnet die gesamte Szene als Haus mit Schmiede Der links unten hockende Schmied konnte der Held Bhima sein der wie in den darstellenden Kunsten wayang aristokratische Kleidung tragt und in der javanischen Literatur als spiritueller Fuhrer auftaucht Die Figur scheint den Mythos vom ubernaturlich kraftigen Schmied zu verkorpern der wie es von Brahma Wisesa erzahlt wird mit der blossen Faust als Hammer und seinem Oberschenkel als Amboss ein Schwert bearbeitet In der Mitte ist der tanzende Elefantengott Ganesha zu sehen der allgemein als Glucksbringer gilt und hier moglicherweise den Ubergangsprozess bei der Materialisierung von Metall symbolisiert Stanley J O Connor 1985 interpretiert die einzigartige Szene als Darstellung einer alchemistischen Verwandlung von Stoffen in Metall im Rahmen spiritueller Vorstellungen und tantrischer Rituale 170 Toraja Bearbeiten Nicht nur der Schmied verfugt uber magische Krafte auch seine Schmiede kann zum religiosen Kultraum werden Bei den Dayak im malaysischen Bundesstaat Sarawak auf der Insel Borneo stellt der Schmied den Zeremonialdolch pendat in einem Raum her der drei Altare besitzt Der Schopfergott der Iban auf Borneo ist Selampandai ein Heiler und machtiger Schmied Auf den holzernen Schreibtafeln papan turai auf denen die Iban fruher ihre Geschichte festhielten ist der Schopfergott mit dem Symbol eines Blasebalgs dargestellt In einem Anrufungsgesang bei einer Heilungszeremonie heisst es er konne die Seelen der Toten wiederbeleben Bei den Dusun im Bundesstaat Sabah ist der Schopfergott namens Kinorohingan ein Schmied 171 Tana Toraja der Siedlungsraum der Toraja im Hochland von Sulawesi ist eines der stetig weniger werdenden Gebiete Indonesiens in dem noch zahlreiche Schmiede mit traditionellen Handwerksmethoden arbeiten wobei sie wie anderswo als Rohmaterial Autoschrott einschmelzen In der Kosmogonie der Toraja lautet der Beiname des Schopfergottes Puang Matua der Schmied to menampa Er schmiedete den Himmel die Erde und alles bis zu den Vorfahren der Menschen Die Schmiede ist ein Ort der Schopfung Die Einweihung eines neuen Blasebalgs wird von einem Opfer und der Anrufung des Wachtergeistes der Blasebalge begleitet Fur eine Ackerbaukultur die Nassreisfelder mit Spaten und Sicheln bearbeitet ist die Beziehung zwischen reicher Ernte und Eisen offensichtlich Eine Schmiede galt daher als magischer Ort an dem Frauen nichts zu suchen hatten Der keris der Toraja heisst la bo to dolo Schwert der Ahnen In manchen Ritualen Besessenheitsdramen verkorpert er die magische Kraft des Eisens und die Verbindung zu den Ahnen und Geistern 172 Ostasiatische Parallelen BearbeitenDonnerkeil in Tibet Bearbeiten nbsp Mjolnir der Hammer des germanischen Donnergottes Thor als vergoldeter Silberschmuckanhanger Archaologischer Fund von Bredsattra auf Oland Schweden In der Gotterwelt des tibetischen Buddhismus ist Garwa Nagpo mGar ba nag po schwarzer Schmied ein gottlicher Schmied der im Zusammenhang mit Dorje Legpa erscheint Er gilt entweder als sein Diener oder als seine Inkarnation und reitet auf einem braunen Ziegenbock wahrend er in seiner rechten Hand einen Stab mit drei dorje Donnerkeil idealerweise aus Meteoreisen schwingt Der Schwarze Schmied wurde aus dem alten Bon Glauben in den Buddhismus ubernommen Von den tibetischen Schmieden wird er als ihr Beschutzer verehrt Bei den Tu Monguor in der Provinz Gansu hat er eine Funktion als Wettergott in alttibetischer Zeit gehorte er vermutlich zu einem Ziegenkult Die Ziege als Reittier hat bei den Tu noch immer eine apotropaische Bedeutung Man stellt sich vor dass bei Gewitter ihr Kopf als Amboss fur die Schmiedegottheit dient wobei die spruhenden Funken die ubelwollenden Wetterdamonen fernhalten Eine ausgestopfte Ziegenfigur ohne Reiter an deren Pfoten eine Art von Donnerkeilen hangen beschutzt die Felder und erhalt dafur Opfergaben Donnerkeile sind seit alter Zeit Waffen die tibetische Gewittergottheiten herstellen und werfen Sie entsprechen in den Mythen vom Donner dem Hammer des germanischen Donnergottes Thor Donar Mit der Einfuhrung der Metallverarbeitung musste der Donnerkeil aus Meteoreisen bestehen und der Schmied wurde mit dem Gewittergott gleichgesetzt Garwa Nagpo erhielt nun als weiteres Attribut neben dem dorje einen Blasebalg Die Verbindung von Schmied und Gewittergottheit wird im Gesar Epos erwahnt dessen in ganz Zentralasien verbreiteter mythologischer Gehalt ausser der Figur des gottlichen Schmiedes weitere Parallelen zur germanischen Mythologie hat 173 Der dorje heisst in Indien vajra In den Veden tritt als sein Schopfer der Schmied Tvashtri auf Der Forschungsreisende Albert Tafel 1914 berichtet von der gesellschaftlichen Verachtung der Schmiede und Lederarbeiter in Tibet 174 Der Umgang mit Schmieden gilt als gefahrlich weil sie das Herdfeuer verunreinigen und den Herdgott tibetisch Thab lha beleidigen sollen Der Schutzgott des Herdes muss durch Opfer gutig gestimmt werden Heiraten mit Schmiedefamilien sind zu unterlassen Dagegen greift der Brauch in Westtibet dass Schmiede bei Hochzeitsfeiern Trommeln schlagen auf die magische fruchtbarkeitsbringende Bedeutung der Schmiede zuruck 175 Einaugigkeit und Einbeinigkeit Bearbeiten nbsp Verehrter japanischer Gott Hachiman in Gestalt eines buddhistischen Monchs kultisch mit Metall und Schmiedehandwerk verbunden RollbildDer Musikmeister Kui des mythischen chinesischen Urkaisers Shun legendar 23 Jahrhundert v Chr wird im Buch der Urkunden Shujing als Erfinder der Musik genannt 176 Kui wird als Einbein beschrieben Nachfolger des Kaisers Shun war Yu der Bezwinger der Flut der mit Gewitter in Verbindung stand und ekstatisch zu einer steinernen Trommel den Barentanz auf Steinen tanzte Er gilt auch als alchemistischer Schmied weil er Bronzekessel schmiedete welche die Prinzipien Yin und Yang verkorperten 177 Die einbeinigen Fabeltiere der chinesischen Mythologie haben uberwiegend mit Musik und Tanz zu tun Der einbeinige rote Drache Zhulong Chu yin Fackel Dunkelheit mit Menschengesicht und Schlangenleib lebt auf dem Glockenberg und hat Kinder die Trommel ku heissen Zum Bereich der Finsternis gehort die einfussige Eule die in ihrem Schnabel das Feuer halt also das Licht bringt Eine andere Eule die T o oder T o fei genannt wird hat ein Menschengesicht und schutzt vor Donner Ebenso T o heissen die Nachtwachter Trommel und der Schmiedebalg Zu den Feuerdamonen gehort der einfussige gottliche Vogel Pi fang mit Menschengesicht Er kommt als Waldgeist oder Erdgeist vor kann Feuersbrunste voraussagen und verkorpert nach einer Interpretation das himmlische Blitzfeuer 178 Gemass einer tibetischen Quelle uber den legendaren Begrunder der Bon Religion Shenrab Miwoche war sein Grossvater am rechten Auge erblindet und der Bruder seiner Mutter am linken Bein gelahmt Dergestalt charakterisierte Vorfahren eines Religionsstifters verwiesen vermutlich auf die magisch hellseherische Bedeutung korperlicher Gebrechen in mythischen Lebensgeschichten In einem solchen Bezug zu den antiken und germanischen Schmiedegottheiten steht auch der einaugige Schmiedegott in der japanischen Mythologie namens Ama no Ma hitotsu no mikoto der einaugige Gott des Himmels no mikoto ist ein angehangter Ehrentitel von Kami den Gottheiten oder Geistern im Shintō Er soll den Japanern das Eisen und die Kunst des Schmiedens gebracht haben Die Einaugigkeit Ama no Ma hitotsus der nicht etwa eines seiner Augen verloren hat sondern mit nur einem Auge ausgestattet wurde erinnert an dieselbe Eigenschaft der griechischen Zyklopen die in spateren Sagen als Gehilfen des Hephaistos auftreten und stellt als Unvollkommenheit oder korperliches Gebrechen eine Variante der Lahmheit dar verkorpert in Schmiedegestalten wie Hephaistos und Wieland Es wurden auch japanische Donnergottheiten mit einem Auge erwahnt 179 Aus dem alten einaugigen Schmiedegott Ama no Ma hitotsu entwickelte sich offensichtlich die Verehrung fur den heute popularen Gott Hachiman Das Metall das zum wahren Wesen Hachimans gehort ist das Gold weshalb erzahlt wird dass an seinem Hauptschrein Usa Hachiman gu fruher eine grosse Menge Gold dargebracht wurde Die japanische Berggottheit Yama no Kami gilt mancherorts als einbeinig einaugig oder beides 180 In Volkserzahlungen wird eine Verbindung zwischen der Einaugigkeit und der Einbeinigkeit des Schmiedes hergestellt Das japanische Dialektwort fur einaugig kanji oder ganchi soll sich auf den Schmied kanji beziehen der nachdem er ein Schwert geschmiedet hat um dessen Klinge zu prufen eines seiner Augen schliesst In manchen Regionen wird ein Lahmer oder Hinkender kanji oder kaji genannt angeblich weil diese ublicherweise den Schmiedeberuf ausuben In den Mythen wurden laut Takeo Matsumura Studien zur japanischen Mythologie vier Bande 1954 1958 die Schmiedegotter nach ihren Vorbildern in der realen Welt ausgestaltet um ihnen menschliche Eigenschaften zukommen zu lassen Bei manchen Turkvolkern sind Totengeister mit einem Auge das als Stirnauge ausgebildet ist uberliefert Bei den Jaktuen kommt ein einbeiniger einarmiger und einaugiger Geist vor und bei den Nenzen ein ebensolches Gewitterwesen 181 Deren Vorstellung nahert sich dem mythischen Topos von den halben Menschen die ihre zweite Halfte erst spater erhalten und der in Asien Afrika Nordamerika und in europaischen Marchen vorkommt 182 Mythen und Magie in Europa ab dem Mittelalter BearbeitenHephaistos Bearbeiten nbsp Vulcanus schmiedet Donnerkeile fur Jupiter Gemalde von Peter Paul Rubens 1636 Im Mittelalter kommt der griechische Hephaistos romische Vulcanus als kunstfertiger aber fusskranker Schmied vor der fur die Helden die Waffen herstellt etwa in den Nacherzahlungen des Trojanischen Krieges von Herbort von Fritzlar Liet von Troye 1210 und Konrad von Wurzburg Trojanerkrieg 1281 Haufig sind Geschichten des antiken Schmiedes und des germanischen Wieland miteinander vermischt Der deutsche Lucidarius eine um 1190 anonym verfasste Wissenssammlung in mittelhochdeutscher Sprache stellt Hephaistos als teuflisches Ungeheuer und Wachter der Hollenpforte dar In John Miltons 1667 veroffentlichtem epischen Gedicht Paradise Lost ist der Schmied mit dem Namen Mulciber der Schopfer des Pandamoniums in der Holle Mulciber ist bei Milton vom heroischen Kulturbringer zu einem der gefallenen Engel herabgesunken fur die er die Holle als Heimstatt einrichtet Statt Edles zu erschaffen tragt er Schuld an der Zerstorung die Menschen durch ihre Gier nach Gold verursachen Noch starker verurteilt der englische Dramatiker Ben Jonson in seinem Gedicht An Execration upon Vulcan 1640 die mythische Schmiedegestalt fur die Schaden die das Feuer an den Kulturgutern anrichtet Das Gedicht war Jonsons Antwort auf einen personlichen Schicksalsschlag bei dem ein Feuer im Jahr 1623 seine Bibliothek vernichtet hatte Zugleich gibt es den Wandel vom einstmals als himmlischen Feuergott verehrten Schmied dessen Feuer als Segen fur die Menschheit galt zu einem mit der Unterwelt und dem Teufel im Bund stehenden Schmied wieder dessen Feuer nunmehr in erster Linie als Gefahr verstanden wird Mit der Einfuhrung des Christentums wurde dem heidnischen Feuerbringer die Rolle des Hollenfursten zugeschrieben 183 Das ungereimte Paar Venus und Vulcanus ist ein Singe Spiel von 1679 Ahnlich komodiantische Opern und Ballette gab es auch im 18 Jahrhundert Johann Wolfgang von Goethe behandelte im 19 Gedicht der 1795 veroffentlichten Romischen Elegien den Ehebruch in der Umgebung von Hephaistos als Streit zwischen Amor und Fama 184 Germanische und nordische Helden Bearbeiten nbsp Badhilde die Tochter des Konigs Nidung besucht Wieland in seiner Schmiede Illustration von Johannes Gehrts veroffentlicht 1901 In der altnordischen Sprache bezeichnet smidr jemanden der allgemein etwas vollig Neues oder im Besonderen Kostbarkeiten und sonstige Gegenstande erschuf Das Verb ad smida schmieden kommt in fruhen Schriften in der gleichen Bedeutung wie ad skapa er schaffen vor der Schmied wurde demzufolge als Schopfer aufgefasst Die bedeutendste Quelle fur die in vorchristlicher Zeit entwickelte nordische Mythologie ist die im 13 Jahrhundert also nach Einfuhrung des Christentums in Nordeuropa abgefasste anonyme Gedichtsammlung Lieder Edda Die Erzahlungen der fruheren germanischen Gotter werden aus einem christlichen Blickwinkel wiedergegeben oder christlich umgeformt In einem um 1200 in Island entstandenen Psalm wird Christus als Himmelsschmied bezeichnet Heyr himnasmidr hvers skaldid bidr Hore Himmelsschmied worum der Dichter bittet Auch die Personalunion Schmied Schopfer ging auf Christus uber der laut einem islandischen Strophenfragment das in das 11 Jahrhundert datiert wird als Schopfer der Welt und Baumeister Roms galt Der in der finnischen Kosmogonie erscheinende Held Ilmarinen war wie im finnischen Nationalepos Kalevala erzahlt wird ebenfalls ein Himmelsschmied und schmiedete das Himmelsgewolbe 185 Die Wielandsage erscheint in unterschiedlichen Versionen in dem Gedicht Volundarkvida der Lieder Edda und in der Thidrekssaga Der Name Wieland Weland ist nach Jacob Grimm eine aus dem Verb wielan welan gebildete Partizipform und hangt vermutlich mit dem altnordischen vel Kunstwerk List zusammen 186 Mit der Umschreibung visi alfa Furst der Alben in der Lieder Edda soll nach neuerer Lesart Wieland nicht als Furst sondern als weise charakterisiert werden Etymologisch ware er demnach ein weiser Kunstler Bereits Konig Alfred reg 871 899 nannte ihn in seiner Ubersetzung von Boethius Der Trost der Philosophie den wis Weland weisen Wieland 187 Auf die weitreichenden weltanschaulichen Verbindungen zwischen Germanen und sibirischen Volkern insbesondere auf die gemeinsamen schamanischen Vorstellungen wurde haufig hingewiesen Neben dem schamanischen Kult bei dem der Magier seine Seele auf eine Jenseitsreise schickt um neue Kenntnisse zu erlangen gehorte eine Beschworungsmagie mit Zauberspruchen zu seinen Ritualen Mit beiden Dienstleistungen nahm der Magier fur seine Glaubensgemeinde eine Priesterfunktion ein Der Schamane unternimmt die Jenseitsreise stets zum Wohle seiner Gemeinde und mit deren Anteilnahme Die Frage ob Wieland als Schamane zu gelten hat wenn er sich nach dem zweifachen Mord an den Sohnen des Nidung Nidud auf der Flucht in die Luft erhebt verneint Hans Fromm 1999 Ein Schamane lasst nur seine Seele fliegen wahrend sein Korper solange zuruckbleibt und die Flugreise erfolgt bei ihm nie zum eigenen Vorteil Diese schamanische Gewohnheit war den skandinavischen Volkern zweifellos bekannt denn sie wird in der nordischen Mythologie im Zusammenhang mit dem obersten Gott und Magier Odin beschrieben Gegen den Schamanenflug Wielands spricht laut Fromm auch dass in der Lieder Edda nicht erklart wird wie ihn Wieland erlernt haben konnte Dafur wurde verschiedentlich auf eine Parallele mit dem fliegenden Dadalus hingewiesen Wieland ging nach der Thidrekssaga hier Velent genannt zusammen mit dem jungen Sigurd beim Schmied Mime und anschliessend bei den Zwergen in die Lehre um das wie es ausdrucklich heisst Handwerk des Eisenschmieds zu erlernen Demnach ist die Sage fruhestens in der nordischen Eisenzeit Mitte 1 Jahrtausend v Chr bis Mitte 1 Jahrtausend n Chr entstanden Wahrend von einer Behinderung des finnischen Ilmarinen nichts bekannt ist stehen die Lahmheit Wielands wie seine Geschichten um Gefangenschaft und Befreiung mit Hephaistos in Beziehung 188 Die Lahmheit Wielands ist jedoch nicht angeboren sondern wurde ihm auf Geheiss des Konigs Nidung beigebracht Der Name des Schmiedes Mime ist in seiner mutmasslichen Bedeutung der Denkende Sinnende charakteristisch ebenso gehort der Name Reginn fur einen schmiedenden Zwerg der unter anderem in dem nach ihm benannten Reginsmal den jungen Sigurd aufzieht zum Typos des Schmiedes Er ist mit der Machtige ubersetzbar und von regin abgeleitet wie die schopferischen Gotter genannt werden Nordische und keltische Gotter Bearbeiten nbsp Der finnische Schmied Ilmarinen Schopfer des unsichtbaren Gegenstandes Sampo der Reichtum und Erfolg bringt Gemalde von Berndt Godenhjelm 1799 1881 Der gottliche Schmied Ilmarinen ist aus dem finnischen Epos Kalevala als Erschaffer des Himmelsgewolbes und des Sampo gut bekannt Sein Epitheton lautet Seppo und sein Name ist von finnisch ilma Luft Wetter abgeleitet was ihn als Wettergott auszeichnet Der Name Ilmarinen ist auch mit dem udmurtischen wotjakischen inmar Gott verwandt Ilmarinen ist ferner seiner magischen Bedeutung entsprechend auf einer Schamanentrommel der Samen aus dem 17 Jahrhundert abgebildet Im Jahr 1691 wurde die Trommel eines Samen konfisziert der wegen Zauberei angeklagt war und zu seiner Rechtfertigung die Figuren auf der Trommelmembran erklaren musste Er bezeichnete eine menschenahnliche Figur in der obersten Reihe neben der Abbildung des Donnergottes als Ilmarinen der die Boote auf See durch Unwetter kentern lasst aber auch den Sturmwind beruhigen kann Diese Aussage zu einer Schamanentrommel ist einzigartig weil die Samen ansonsten diese Eigenschaften einem Windgott zusprachen Ilmarinen tritt bei den Finnen als bedeutender Kulturheros auf der in der Urzeit auch Feuer und Eisen erschuf Sein kosmisches Schopferwerk vollbrachte er gemeinsam mit Vainamoinen 189 Der baltische Himmelsgott Perkons lettisch Donner erscheint als typischer Vertreter von aus Naturerlebnissen abgeleiteten mythischen Figuren Seine Attribute Schwert Speer eiserner Pfeil eiserne Rute oder Kugel kennzeichnen ihn als aggressiven Kampfer zugleich erscheint er jedoch als gewahrender Gott der Regen bringt und fur Fruchtbarkeit sorgt Wenn Perkons als Himmelsschmied arbeitet spruhen die Funken Fur die baltische Sonnengottin Saule und fur die Dieva deli die Sohne des Himmelsgottes Dievs schmiedet er Schmuck und Waffen 190 In der keltischen Mythologie ist Goibniu altirisch gobae gobann Schmied der gottliche Schmied Er gehort zusammen mit Credne und Luchta zu den drei Gottern des Handwerks Tride Dana Ausser als Schmied gilt Goibniu als Heiler Sein Name wird in einer altirischen Beschworungsformel genannt die helfen soll einen Dorn auszuziehen Auch er wurde mit Hephaistos verglichen Schmiede in Marchen und Sagen Bearbeiten nbsp Runen und Bildstein von Tjangvide aus Gotland Schweden Das achtbeinige Pferd stellt Sleipnir dar auf dem Odin reitet Einzige bekannte Darstellung eines Pferdedamons aus fruhgermanischer Zeit 191 Staatliches Historisches Museum Stockholm In Mythen verkorpern die Schmiede einen hilfreichen positiven und einen schadlichen negativen Aspekt Sie schmieden Waffen fur die Gotter oder Waffen wie den Mjolnir und Schwerter fur den Helden der einen Damon oder ein Ungeheuer besiegt Mit denselben Fahigkeiten stellen bose Schmiede aber auch Nagel fur die Kreuzigung Christi her Wenn der Schmied selbst einem Bosewicht entgegentritt verwendet er eine gluhende Stange nach dem Vorbild von Thor der mit dem Wurf eines Eisenstucks den Riesen Geirrod erschlagt Einem Drachen giesst der Schmied flussiges Eisen in den Schlund Die Geheimbunde 192 der Germanen betrieben in ihren Ritualen die Vertreibung von Geistern und Fruchtbarkeitsmagie Die Praktiken der Geheimbunde stehen in einer strukturellen Beziehung mit den saisonalen maskierten Umzugen beim Mummenschanz und die einst wohl ekstatischen Aufzuge eines Damonenheeres finden sich entsprechend als Wilde Jagd in den Volkssagen und im Brauchtum 193 Die magischen Fahigkeiten des Schmiedes spielten in diesem Zusammenhang beim Behufen von Pferden eine besondere Rolle In den Sagen bringt das Pferdebeschlagen den Schmied in eine Verbindung mit Geisterpferden Damonen in Pferdegestalt Die Pfaffenkochin wird in der gleichnamigen Sage wegen ihres lasterhaften Lebens vom Teufel geholt und als Pferd geritten In einer anderen Sage kommt ein Gespensterreiter zur Schmiede und lasst seine Pferde beschlagen In der Erzahlung Christus und der Schmied tritt ein Schmied als wundersamer Heiler von Pferden auf Der Ursprung des Handlungsmotivs sind die Legenden um den Heiligen Eligius um 589 659 der zunachst Hufschmied gewesen sein soll bevor er Goldschmied wurde In den zahlreichen Varianten der Erzahlung erscheint einmal Gott der einem Pferd einen Fuss abtrennt um diesen zu behufen und ihn anschliessend wieder ansetzt Als der Schmied dasselbe vergeblich nachzuahmen versucht wird er von Gott wegen seiner Uberheblichkeit beschamt In einer fruheren Fassung fuhrt Eligius selbst den wundersamen Hufbeschlag durch und ein Knecht ahmt ihn solange erfolglos nach bis Eligius zu Hilfe kommt Die Erzahlung enthalt das verbreitete Motiv des Verjungungsvorgangs und seiner misslingenden Nachahmung 194 Die Schmiedekunst kommt auch anderweitig als Heilungsverfahren vor Wie das Metallgiessen als Materieubergang und schopferischen Prozess gedeutet wird bedeutet die Krankenheilung den Ubergang von einer alten in eine neue Daseinsform und wird damit zu einem Initiationsvorgang Beim hierzu gehorenden Motiv der Altweibermuhle werden Alte zu Jungen umgeschmolzen Manchmal geht der Schmied zum Erlangen seiner Ziele einen Teufelspakt ein Im negativen Aspekt seines magischen Wirkens wird der Schmied zum Betruger oder Morder der vom Teufel abgeholt wird oder letztlich als Gespenst umhergeht Umgekehrt gelingt es dem Schmied in humorvollen Erzahlungen den Teufel zu uberlisten und ihn in einen Sack zu hammern oder auf einem Stuhl zu bannen Im Marchen Schmied Siegfried und der Teufel 195 lenkt er den Teufel zuerst auf einen Baum und dann auf einen Stuhl um ihn jeweils mit Stangen zu durchbohren Beim dritten Mal lockt er ihn in einen Ranzen den er auf dem Amboss mit dem Hammer traktiert Durch eine List bei der er seinen Hut durch einen Spalt der Himmelsture wirft gelangt er schliesslich in den Himmel 196 Die Versionen dieses Erzahltyps Schmied und Teufel werden ublicherweise den Schwanken oder Schwankmarchen zugeordnet In der Sammlung Grimms Marchen wurde Der Schmied und der Teufel erstmals 1812 veroffentlicht Der Soldat Bruder Lustig verschafft sich auf ahnliche Weise Zugang in den Himmel und Der Schmied von Juterbog darf nach einem unbeschwerten Leben auf die zukunftige Erlosung im Himmel hoffen 197 Zwerge als Schmiede Bearbeiten nbsp Liebesgottin Freya in der Hohle der Zwerge Buchillustration von Louis Huard 1891 Freya besitzt das von Zwergen geschmiedete Halsband Brisingamen Der altchinesische Musikmeister Kui mit einem Bein und die ubrigen einbeinigen einaugigen oder verkruppelten Schmiedegestalten in Asien und der nordischen Sagenwelt haben nach Werner Danckert 1963 mit der Erde zu tun Er nennt die Gestalten mit durchschnittenen Fusssehnen verkruppelten oder verkurzten Beinen Erdausgeburten wie die griechische Nymphe Anchiale die mit ihren Fingern in die Erde grub damit aus dem gestreuten Erdstaub die damonischen Daktylen griechisch Daktyloi Finger geboren wurden 198 Von den Mannern der Daktylen wird erzahlt sie hatten das Eisen entdeckt und die Metallbearbeitung erfunden einige seien Schmiede andere Zauberer gewesen 199 Die als Fremde geltenden invaliden Figuren werden mit den Bergbewohnern und unterirdischen Zwergen in Verbindung gebracht Gerade bei Berggottheiten kommt die Vorstellung von Einaugigkeit und Einbeinigkeit haufig vor Zwerge in den Bergen sind fremde geheimnisvolle Wesen und in vielen Fallen furchteinflossende Schmiede die zwar nicht gesehen werden konnen aber deren Schlage in den Berghohlen zu horen sind Die Zwerge betreiben nicht nur die Schmiedekunst sie besitzen als Mineralogen auch genaue Kenntnisse uber die Erze im Berg insbesondere wissen sie wo Gold zu finden ist Sie wirken als Bergleute und Erzgiesser haufig im Auftrag der Gotter fur die sie magische Schmuckstucke anfertigen Hierzu gehorten neben anderen der goldene Zauberring Draupnir den Odin trug und von dem in jeder neunten Nacht gleichschwere Ringe abtropften Odins Speer Gungnir der Hammer Thors Mjolnir und das Zauberschiff Skidbladnir des Gottes Freyr Die Zwerge wurden oft zu ihrer Arbeit gezwungen und schmiedeten dann um ihre Freiheit oder ihr Leben Neben der magischen Wirkung der Metalle kennen die Zwerge auch die Eigenschaften der Steine und die Wirkung von Krautern die Schaden herbeifuhren oder heilen konnen Daher werden die Zwerge als Heiler und als Verbreiter von Krankheiten und Seuchen zugleich gefurchtet und geschatzt Sagen von schmiedenden Zwergen Bergschmiede Erdschmiede sind vor allem aus dem nordlichen Mitteleuropa und aus Skandinavien bekannt und dort besonders in Gebieten in denen der oberflachennahe Raseneisenstein abgebaut wurde Andere Erzahlungen handeln von erzabbauenden Bergmannchen in den Alpen Von manchen Hugeln hiess es dass in ihnen Schmiede leben Fur die Erzahlhandlung ist stets ausschlaggebend dass die Zwerge unsichtbar aber zu horen sind und dass eine klare Trennung zwischen der Welt der Menschen und der Zwerge besteht Ublich ist dass jemand bei den Schmieden einen metallenen Gegenstand bestellt und dafur Naturalien als Bezahlung am Hugelort ablegt sich aber nicht an die Vereinbarungen des sogenannten stummen Handels halt Daraufhin rachen sich die Zwerge oder sie brechen die Beziehungen zu den Menschen ab und verschwinden 200 Beim stummen Handel wird das Geschaft abgeschlossen ohne dass sich die beiden Partner sehen oder beruhren Der Auftraggeber legt beispielsweise den zu reparierenden Gegenstand nebst Lebensmitteln manchmal auch einer Munze auf einen Stein vor einer Hohle und am nachsten Morgen findet er dort die vollendete Arbeit des Schmiedes Auftrage uber Neuanfertigungen werden an den entsprechenden Stellen in der Natur mit lauter Stimme gerufen oder auf einem Zettel hinterlassen Der Zwerg legt der Auslieferung einen Zettel mit der Rechnung bei die genau beglichen werden muss Der alteste Beleg fur einen stummen Handel ist ein Bericht des griechischen Seefahrers Pytheas um 380 um 310 v Chr der in einem Scholion zur Argonautika des Apollonios von Rhodos 295 215 v Chr uberliefert ist Darin werden die sieben Liparischen Inseln als die Ambosse des Hephaistos beschrieben Hephaistos soll sich auf den beiden Inseln Lipari und Stromboli aufhalten von wo sein Hammern weithin zu horen sei Fruher habe jeder unbearbeitetes Eisen dort hinbringen und am nachsten Tag ein Schwert oder einen anderen bestellten Gegenstand abholen konnen wenn er dafur einen Lohn zuruckliess 201 In den Vorzeitsagas verhalten sich die Zwerge wirklichkeitsfremder und mehr von Magischem umgeben als in der Liederedda Der in den Vorzeitsagen vorkommende Reginn der fur Sigurd das Schwert Gramr schmiedete wird als Zwerg kluger Mann hart und zauberkundig beschrieben Das scharfste Schwert uberhaupt ist das Tyrfing Jeder der das Schwert benutzt totet zwangslaufig damit Hergestellt wurde es von den Zwergen Dvalin und Durin 202 Magie und Brauchtum Bearbeiten nbsp Geistlicher Schild magischer Helfer mit Anleitungen fur Heilzauber Titelblatt von 1647 Im islamischen Orient erhalt Wasser in einer Schussel durch eingetauchte Eisenstucke eine heilende Wirkung Im deutschen Volksglauben galt ebenso wie in Dardistan im Hindukusch das Schmiedeloschwasser als besonders heilkraftig Dem Eisen wird vielfach eine magische Kraft zugeschrieben Die Vorstellungen vom magischen Schmied in den germanischen Mythen schlugen sich in ihrer Ambivalenz im europaischen Brauchtum auch auf den Schmiedehandwerker nieder Im Raum Suddeutschland bis in das Elsass und in den Westen Ungarns sind seit dem Mittelalter eiserne Votivgaben als Menschen oder Tierfiguren bekannt die von katholischen Glaubigen gespendet werden Die Figuren sind mehr oder weniger sorgfaltig geschmiedet aber nie gegossen Die jungeren Figuren wurden mit geringer handwerklicher Qualitat aus Eisenblech geformt 203 Wegen seiner Wunderkrafte wandte man sich zur Herstellung der Votive an den Dorfschmied der auch als Heiler und Berater bei Viehkrankheiten gefragt war Zu den aus den Mythen auf den Dorfschmied ubergegangenen Vorstellungen gehorte dass ihm bei der Arbeit kunstfertige Zwerge zur Seite stehen Weil der mythische Schmied in der Lage ist Damonen und Helden an einen Felsen zu fesseln und mit Hammerschlagen auf die Kette festzuhalten in der Nachfolge des Prometheus auch Gott Loki aus der eddischen Dichtung musste der Dorfschmied am Samstag und am Vorabend eines Feiertages oder an jedem Feierabend einen oder drei kalte Schlage auf den Amboss abgeben In Tirol und Bohmen war der Brauch verbreitet dass der Schmied dreimal auf den Amboss schlagt um den Teufel fur die folgende Woche zu bannen und zwei weitere Schlage damit die Kette welche der Teufel abzufeilen versucht wieder fest wird In der Romandie machten die Hufschmiede am Montag vor Arbeitsbeginn drei Schlage Ubte der Huf und Wagenschmied bereits in der siebten Generation sein Handwerk aus so galt er als heilkundig und konnte diese Fahigkeit mit Hilfe eines Zauberbuches Geistlicher Schild auf seine Frau ubertragen Ein heilkundiger Schmied hatte eine Methode um die Wutkrankheit bei Kindern zu heilen Das Kind musste vor Sonnenaufgang zu ihm in die Schmiede gebracht werden wo er es nackt auf den Amboss legte Dann nahm der Schmied seinen Hammer fuhrte ihn dreimal langsam uber den Korper und das Kind war von der Stunde an gesund so heisst es Fur die Anwendung des Schmiedeloschwassers gab es im christlichen Volksglauben klare Vorschriften Es half gegen alle Krankheiten besonders gegen Kratze und Warzen wenn es von Schmieden wahrend des Gottesdienstes geholt wurde Gegen den sussen Grind bei Kindern musste man in Schlesien an drei Freitagen vor Sonnenaufgang zum Schmied kommen Dieser schlug mit dem Loschwasser dreimal das Kreuz uber dem Kopf des Kindes und sagte dabei ein Gebet auf Zwangslaufig haben sich um den Schmied aberglaubische Vorstellungen entwickelt Fur ein gutes Gelingen seiner Arbeit tragt er Nagel in der Tasche Wenn der Hammer auf den Boden fallt und stehen bleibt kommt ein Fremder in die Werkstatt Wenn er an einem Donnerstag das Hufeisen an einem Pferd zu stark einbrennt hat er 13 Tage kein Geschick 204 In der Humoreske Der Schmied seines Gluckes von 1873 lasst der Verfasser Gottfried Keller die Hauptfigur Hans Kabis versuchen sein Lebensgluck mit ein paar wenigen Meisterschlagen zu schmieden Diese erweisen sich aber als simple Selbstdarstellungstricks Immerhin endet er nach seinen hochgesteckten Lebenszielen als einfacher Schmied dem es gelingt mit der Zeit immer bessere Nagel herzustellen Dem Titel liegt das Sprichwort Jeder ist seines Gluckes Schmied in der Bedeutung sein Schicksal selbst in die Hand nehmen zugrunde Das Sprichwort ist universal in vielen Sprachen verbreitet und wird in seiner ersten bekannten Form in lateinischer Sprache auf ein nicht im Originaltext uberliefertes Gedicht aus dem Jahr 307 v Chr des romischen Konsuls Appius Claudius Caecus zuruckgefuhrt Sein eigenes Gluck schmieden kann demnach nur der Weise Was sonst noch ausser Eisen zu schmieden ist sind nichtmaterielle Dinge die in der Ideenschmiede in der Rankeschmiede oder beim Plane schmieden herauskommen Der Reimschmied dichtet und der spottisch bezeichnete Semmelschmied backt Brot Die Redewendungen fuhren zuruck auf die ursprunglich breitere Bedeutung des Wortes Schmied als schopferische bildende Kraft Selbst der Schmied als Handwerker war fruher weniger spezialisiert und konnte auch mit Holz oder Ton umgehen Im Englischen gibt es zwei Worter fur schmieden to smith und to forge Ersteres bezeichnet schlicht die Tatigkeit des Schmiedes letzteres kann daruber hinaus auch falschen bedeuten So beinhaltet die englische Version des Sprichwortes Man forges his own destiny auch den Zusammenhang mit betrugerischen Handlungen wenn es um die Herbeifuhrung des eigenen Glucks geht 205 Literatur BearbeitenHans Wilhelm Haussig Hrsg Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Mehrere Bande Klett Cotta Stuttgart 1973 1994 Eugenia W Herbert Red Gold of Africa Copper in Precolonial History and Culture The University of Wisconsin Press Madison 1984 Jon Hnefill Adalsteinsson Schmied Schmiedehandwerk Schmiedewerkzeuge I Begriff In Herbert Jankuhn Heinrich Beck u a Hrsg Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 27 de Gruyter Berlin 2004 S 194 197 Siegbert Hummel Der Gottliche Schmied in Tibet In Folklore Studies Bd 19 1960 S 251 272 Karl Jettmar Schmiedebrauchtum im ostlichen Hindukusch In Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 87 1957 S 22 31 Ruth Michels Gebler Schmied und Musik Uber die traditionelle Verknupfung von Schmiedehandwerk und Musik in Afrika Asien und Europa Verlag fur systematische Musikwissenschaft Bonn 1984 Martin Vogel Onos Lyras Der Esel mit der 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Colarusso Prometheus among the Circassians In The World amp I Marz 1989 S 644 651 Jan Komorovsky The Prmetheus Myth and Caucasian Epic Traditions In Jozef Genzor Viktor Krupa Hrsg Asian and African Studies 22 Slovac Academy of Sciences Bratislava 1986 S 123f Georges Dumezil Mythologie der kaukasischen Volker In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Band 11 1986 Stichwort Tleps S 353 Narine Gevorgian On the Ossetic Legend about Art awyz In Iran amp the Caucasus Bd 11 Nr 1 2007 S 101 105 hier S 103f Im Westen von Nordossetien Alanien heisst der Regenbogen Soslani andura Regenbogen des Soslan weil Soslan Eisen personifiziert und Eisen beim Schmieden verschiedene Farben annimmt Vgl Anatoly Isaenko Ancient Metallurgy In The Caucasus As Reflected In Ossetian Epic Poetry In International Social Science Review Bd 74 Nr 1 2 1999 S 59 Armen Petrosyan Haldi and Mithra Mher In Aramazd Armenian Journal of Near Eastern Studies 1 2006 S 222 238 hier S 7 Aghasi Tadevosyan Hamlet Petrosyan The Blacksmith In Levon Abrahamian Nancy Sweezy Hrsg Armenian Folk Arts Culture and Identity Indiana University Press Bloomington 2001 S 207 216 Ferdinand Justi Iranisches Namenbuch N G Elwertsche Verlagsbuchhandlung Marburg 1895 S 160 Carsten Colpe Altiranische und zoroastrische Mythologie In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Gotter und Mythen der kaukasischen und iranischen Volker Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 4 Klett Cotta Stuttgart 1986 Stichwort Kawe S 376f Dick Davis Rustam i Dastan In Iranian Studies Bd 32 Nr 2 The Uses of Guile Literary and Historical Moments Fruhjahr 1999 S 231 241 hier S 233 Jean Paul Roux Die altturkische Mythologie In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Gotter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 7 erster Teil Klett Cotta Stuttgart 1999 Stichwort Schamanismus S 247 Mircea Eliade Smiths Shamans and Mystagogues In East and West Bd 6 Nr 3 Oktober 1955 S 206 215 hier S 206 Margaret Stutley Shamanism An Introduction Routledge London 2003 S 25f Mircea Eliade Schamanismus und archaische Ekstasetechnik Suhrkamp Frankfurt Main 1980 S 434 Regina Plate Kulturgeschichte der Maultrommel Orpheus Schriftenreihe zu Grundfragen der Musik Band 64 Verlag fur systematische Musikwissenschaft Bonn 1992 S 111 Jean Paul Roux Die altturkische Mythologie In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Band 7 erster Teil 1999 Stichwort Eisen S 316 Choi Han Woo A Study of the Ancient Turkic Tarqan In International Journal of Central Asian Studies Bd 5 Seoul 2000 S 104 110 Agnes Birtalan Die Mythologie der mongolischen Volksrepublik In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Gotter und Mythen in Zentralasien und Nordeurasien Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 7 zweiter Teil Klett Cotta Stuttgart 1999 Stichwort Darqan S 967 Mircea Eliade Smiths Shamans and Mystagogues In East and West Bd 6 Nr 3 Oktober 1955 S 206 215 hier S 207 Laszlo Lorincz Die mongolische Mythologie In Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae Bd 27 Nr 1 1973 S 103 126 hier S 116 Agnes Birtalan Die Mythologie der mongolischen Volksrepublik In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Band 7 zweiter Teil 1999 Stichwort Zayaan S 1070 Agnes Birtalan Die Mythologie der mongolischen Volksrepublik In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Band 7 zweiter Teil 1999 Stichwort Schmiedekult S 1034f Uno Harva Die religiosen Vorstellungen der altaischen Volker FF Communications N o 125 Suomalainen Tiedeakatemia Helsinki 1938 S 405 Agnes Birtalan Die Mythologie der mongolischen Volksrepublik In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Band 7 zweiter Teil 1999 Stichwort Doloɣan ebugen S 970 Kathe Uray Kohalmi Die Mythologie der Mandschu tungusischen Volker In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Band 7 erster Teil 1999 Stichworte Eiserner Held S 55 Schmied S 125 Sele S 131 Karl Jettmar Die Religionen des Hindukusch Die Religionen der Menschheit Band 4 1 W Kohlhammer Stuttgart 1975 S 80 83 174 Karl Jettmar Kafiren Nuristani Darden Zur Klarung des Begriffssystems In Anthropos Band 77 Heft 1 2 1982 S 254 263 hier S 256 Karl Jettmar Schmiedebrauchtum im ostlichen Hindukusch In Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 87 1957 S 22 31 hier S 24 27f Karl Jettmar Ethnological Research in Dardistan 1958 Preliminary Report In Proceedings of the American Philosophical Society Bd 105 Nr 1 Februar 1961 S 79 97 hier S 81 Urs Ramseyer Kultur und Volkskunst in Bali Atlantis Zurich 1977 S 65f Stanley J O Connor Metallurgy and Immortality at Caṇḍi Sukuh Central Java In Indonesia Nr 39 April 1985 S 52 70 hier S 54 Jaap Kunst Music in Java Its History its Theory and its Technique 3 Auflage herausgegeben von Ernst L Heins Band 1 Martinus Nijhoff Den Haag 1973 S 138 140 Willem Huibert Rassers On the Javanese Kris In Bijdragen tot de Taal Land en Volkenkunde van Nederlandsch Indie Nr 99 1940 S 501 582 hier S 503 Friedrich Seltmann Java und Bali Nachwirkungen autochthoner und indojavanischer Elemente im muslimischen Java In Java und Bali Sein in Stille und Spiel Katalog Linden Museum Stuttgart Philipp von Zabern Mainz 1980 S 140 Stanley J O Connor Metallurgy and Immortality at Caṇḍi Sukuh Central Java In Indonesia Nr 39 April 1985 S 57 60 Stanley J O Connor Iron Working as Spiritual Inquiry in the Indonesian Archipelago In History of Religions Bd 14 Nr 3 Februar 1975 S 173 190 hier S 189 Charles Zerner Signs of the Spirits Signature of the Smith Iron Forging in Tana Toraja In Indonesia Nr 31 April 1981 S 88 112 hier S 94f Siegbert Hummel Der Gottliche Schmied in Tibet 1960 S 252f 256 Albert Tafel Meine Tibetreise Eine Studienfahrt durch das nordwestliche China und durch die innere Mongolei in das ostliche Tibet Band 2 Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart Berlin Leipzig 1914 S 155 online Siegbert Hummel Der Gottliche Schmied in Tibet 1960 S 261 Richard Wilhelm Die Musik in China Teil 1 Memento vom 30 Juni 2016 im Internet Archive In Richard Wilhelm Hrsg Sinica Mitteilungen des China Instituts zu Frankfurt a M Nr 6 7 1927 S 89 103 hier S 90 Ruth Michels Gebler 1984 S 145 Werner Danckert Musikgotter und Musikmythen Altchinas In Zeitschrift fur Ethnologie Band 88 Heft 1 1963 S 1 48 hier S 27 Siegbert Hummel Der Gottliche Schmied in Tibet 1960 S 260 265 Nelly Naumann Yama no kami die japanische Berggottheit Teil II Zusatzliche Vorstellungen In Asian Folklore Studies 23 2 1964 S 48 199 hier S 123 131 Nelly Naumann Yama no kami die japanische Berggottheit Teil II Zusatzliche Vorstellungen 1964 S 140 145f Vgl Adolf Ellegard Jensen Die mythische Vorstellung vom halben Menschen In Paideuma Mitteilungen zur Kulturkunde Band 5 Heft 1 2 Oktober 1950 S 23 43 Adalbert Rudolf Meister Hephastus Lucifer In Ludwig Herrig Hrsg Archiv fur das Studium der Neueren Sprachen und Literaturen 35 Jahrgang 65 Band George Westermann Braunschweig 1881 S 369 382 hier S 375 Ruth Neubauer Petzoldt Hephaistos In Der Neue Pauly Supplementband 5 Maria Moog Grunewald Hrsg Mythenrezeption Die antike Mythologie in Literatur Musik und Kunst von den Anfangen bis zur Gegenwart Stuttgart Weimar 2008 S 319 Jon Hnefill Adalsteinsson Schmied Schmiedehandwerk Schmiedewerkzeuge I Begriff In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 27 de Gruyter Berlin 2004 S 194 Jacob Grimm Deutsche Mythologie 4 Ausgabe Band 1 Ferdinand Dummlers Verlagsbuchhandlung Berlin 1875 S 313 Vgl Mitsunobu lshikawa Der Name Wieland des Schmiedes In German Literature Research Kyoto University Research Information Repository 1985 S 14 29 Hans Fromm Schamanismus Bemerkungen zum Wielandlied der Edda In Bengt Pamp Christer Platzack et al Hrsg Arkiv for nordisk filologi ANF Band 114 der Gesamtausgabe Selbstverlag Lund 1999 S 44 61 mehrsprachig journals lub lu se PDF hier S 54 56 59 Lauri Honko Finnische Mythologie In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Gotter und Mythen im Alten Europa Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1973 Stichwort Ilmarinen S 309 311 Jonas Balys Haralds Biezais Baltische Mythologie In Hans Wilhelm Haussig Hrsg Gotter und Mythen im Alten Europa Worterbuch der Mythologie Abteilung 1 Die alten Kulturvolker Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1973 Stichwort Perkons S 430 Lutz Rohrich Hund Pferd Krote und Schlange als symbolische Leitgestalten in Volksglaube und Sage In Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte Bd 3 Nr 1 1951 S 69 76 hier S 71 Zur Frage Mannerbund oder Geheimbund vgl Mischa Meier Zum Problem der Existenz kultischer Geheimbunde bei den fruhen Germanen Tacitus Germania Kap 31 38 und 43 In Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte Bd 51 Nr 4 1999 S 322 341 Hans Peter Hasenfratz Der indogermanische Mannerbund Anmerkungen zur religiosen und sozialen Bedeutung des Jugendalters In Zeitschrift fur Religions und Geistesgeschichte Bd 34 Nr 2 1982 S 148 163 Christus und der Schmied In Rolf Wilhelm Brednich Hrsg Enzyklopadie des Marchens Band 2 1979 Sp 1440 1443 Nr 47 Schmied Siegfried und der Teufel In Ulrich Jahn Volksmarchen aus Pommern und Rugen Wilhelm Engelmann Norden Leipzig 1891 S 252 254 Edith Marold Schmied In Rolf Wilhelm Brednich Hrsg Enzyklopadie des Marchens Band 12 2007 Sp 105 111 Schmied und Teufel In Rolf Wilhelm Brednich Hrsg Enzyklopadie des Marchens Band 12 2007 Sp 111 117 Werner Danckert Musikgotter und Musikmythen Altchinas In Zeitschrift fur Ethnologie Band 88 Heft 1 1963 S 1 48 hier S 29 Karl Kerenyi Die Mythologie der Griechen Band 1 Die Gotter und Menschheitsgeschichten DTV Munchen 1966 S 68f Edith Marold Schmied In Rolf Wilhelm Brednich Hrsg Enzyklopadie des Marchens Band 12 2007 Sp 106f Dieter Veerkamp Stummer Handel in Schmiedesagen Europas und Sudasiens In Zeitschrift fur Ethnologie Band 80 Heft 2 1955 S 187 191 hier S 189f Jon Hnefill Adalsteinsson Schmied Schmiedehandwerk Schmiedewerkzeuge I Begriff In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 27 de Gruyter Berlin 2004 S 195 Richard Andree Votive und Weihegaben des katholischen Volks in Suddeutschland Ein Beitrag zur Volkskunde Friedrich Viehweg und Sohn Braunschweig 1904 S 86 93 Heinrich Jungwirth Schmied In Hanns Bachtold Staubli Eduard Hoffmann Krayer Hrsg Handworterbuch des deutschen Aberglaubens Band 9 Walter de Gruyter Berlin New York 1987 1938 1941 Sp 257 265 Elena N Tsvetaeva Warum ist jeder seines Gluckes Schmied Zum Ursprung eines Sprichwortes In Zeitschrift des Verbandes Polnischer Germanisten Zeszyt 4 2012 S 399 408 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmied in der Kultur amp oldid 235300624