www.wikidata.de-de.nina.az
Martin Vogel 23 Marz 1923 in Frankfurt Oder 1 April 2007 in Bonn war ein deutscher Hochschullehrer der Musikwissenschaft an der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat in Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenMartin Vogel war der Sohn des Kaufmanns Walter Vogel und seiner Ehefrau Margarete geb Maess Er begann nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft das Studium der Musikwissenschaft in Bonn 1954 wurde er mit dem Thema Die Zahl Sieben in der spekulativen Musiktheorie promoviert 1959 habilitierte er sich mit einer Schrift uber Die Enharmonik der Griechen Seit 1967 lehrte er als Professor fur systematische Musikwissenschaft in Bonn Vogel war seit 1960 verheiratet mit Hannelore Schlemmer Ein Schwerpunkt seiner Tatigkeit in Forschung und Lehre war die Auseinandersetzung mit den Grundlagen der musikalischen Harmonik Das Vogelsche Tonnetz erganzt das duale System von Arthur von Oettingen um die Naturseptime und schlagt eine Formel auf Basis einer gewichteten Primzahlzerlegung fur die quantitative Bewertung von Akkordkonsonanzen vor Er entwarf und baute enharmonische Horner Tuben und Trompeten sowie Gitarren in reiner Stimmung Vogel liess ein zweimanualiges Cembalo bauen enharmonisch umstimmbar unter Anwendung des Strahlensatzes sowie ein 72 toniges Harmonium mit vier Manualen und entwickelte eine automatische Schaltung durch die sich beim Niedergehen der Tasten die richtigen Quinten Terzen und Septimen von selbst einstellen Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung galt der Herkunft der Musik Ausgehend von der Enharmonik der Griechen mit ihren Vierteltonen und einer fruhen Mehrstimmigkeit gelangte Vogel durch alteste Felszeichnungen im Jemen und in Eritrea zu der Erkenntnis dass entscheidende fruhe kulturelle Errungenschaften wie Metallverarbeitung Fernhandel Tierzucht und eben Musik auf das engste mit der Domestizierung des Esels als fruhestem Reit und Lasttier des Menschen verknupft waren In diesem Zusammenhang sah Vogel auch die Entstehung monotheistischer Kulte mit einem Eselgott der unter verschiedenen Namen wie Seth Iao Jahwe Amun angebetet wurde Wichtige Aufschlusse gewann Vogel aus den Wortern und Namen Mit einer Fulle von etymologischen Exkursionen gibt er ein Beispiel fur die linguistische Palaontologie und eroffnete eine die Fachergrenzen uberschreitende wissenschaftliche Diskussion um die Verbreitung kultureller Errungenschaften durch die Wanderung von Afrika nach Europa Zahlreiche von ihm verfasste Theaterstucke darunter auch Opernlibretti bekunden Vogels Interesse am Musiktheater Vogel war eine Ausnahmeerscheinung in der Musikwissenschaft Seine Theorien waren nicht allen Kollegen willkommen Um sie publizieren zu konnen grundete er einen eigenen Verlag den Orpheus Verlag in dem auch Schriften seiner Schulerinnen und Schuler erschienen Schriften BearbeitenDie Zahl Sieben in der spekulativen Musiktheorie phil Diss Bonn 1955 Die Intonation der Blechblaser Neue Wege im Metallblasinstrumentenbau Dusseldorf 1961 Der Tristanakkord und die Krise der modernen Harmonielehre Dusseldorf 1962 Die Enharmonik der Griechen Teil 1 Tonsystem und Notation Teil 2 Der Ursprung der Enharmonik Dusseldorf 1963 Apollinisch und Dionysisch Geschichte eines genialen Irrtums Regensburg 1966 Die Zukunft der Musik Dusseldorf 1968 Onos Lyras Der Esel mit der Leier Dusseldorf 1973 Die Lehre von den Tonbeziehungen Bonn 1976 Chiron der Kentaur mit der Kithara Bonn 1978 Musiktheater I Die Krise des Theaters und ihre Uberwindung Bonn 1980 Musiktheater II Lehrstucke Bonn 1981 Anleitung zur harmonischen Analyse und zu reiner Intonation Bonn 1984 Schonberg und die Folgen Die Irrwege der Neuen Musik Teil 1 Schonberg Bonn 1984 Nietzsche und Wagner Ein Deutsches Lesebuch Bonn 1984 Musiktheater III Vier weitere Lehrstucke Bonn 1985 Die enharmonische Gitarre Bonn 1985 Musiktheater IV Mozarts Aufstieg und Fall Bonn 1987 Musiktheater V Stucke fur Salzburg Bonn 1988 Musiktheater VI VII Der Zauberflote zweiter Teil Partitur und Kommentar 2 Bande Bonn 1990 Die Naturseptime Ihre Geschichte und ihre Anwendung Bonn 1991 siehe auch die Naturseptime in der Wikipedia Musiktheater VIII Der Lehrstucke dritte Folge Bonn 1992 On the Relations of Tone Bonn 1993 Musiktheater IX Stucke fur Weimar Bonn 1994 Musiktheater X Alceste Wielands erste deutsche Oper Bonn 1995 Musiktheater XI Cagliostro Goethes Gross Cophta Bonn 1995 Musiktheater XII Lenz in Weimar Bonn 1996 Musiktheater XIII Entfuhrung bei Rheine Bonn 1996 Musiktheater XIV Gozzi schreibt fur die Ricci Bonn 1996 Schonberg und die Folgen Die Irrwege der Neuen Musik Teil 2 Die Folgen Bonn 1997 Musiktheater XV Ein Theaterabend auf Schloss Ettersburg Bonn 1998 Gorgo Vom Urschrei zum Bardengesang Bonn 2000 Jahwes Aufstieg vom Eselgott zum Herrn der Welt Bonn 2001 Apollon Onos Bonn 2003 Die libysche Kulturdrift Band 1 Bonn 2005 Die libysche Kulturdrift Band 2 Bonn 2006 Die libysche Kulturdrift Band 3 Bonn 2007Literatur BearbeitenWalter Habel Wer ist wer Lubeck 1993 Anzeige in der FAZ vom 7 April 2007Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Vogel im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118833847 lobid OGND AKS LCCN n83197318 VIAF 109545492 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vogel MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher MusikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 23 Marz 1923GEBURTSORT Frankfurt Oder STERBEDATUM 1 April 2007STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Vogel Musikwissenschaftler amp oldid 232452584