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Bedscha oder Beja sind eine Ethnie in Nordostafrika mit teilweise nomadisierender Lebensweise und werden den Beduinen zugerechnet Bedscha Inhaltsverzeichnis 1 Siedlungsgebiet 2 Sprache 3 Siedlungen 4 Subsistenz 5 Religion 6 Geschichte 7 Unterstamme 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseSiedlungsgebiet BearbeitenDie meisten Bedscha etwa 2 2 Mio leben im Ost Sudan in den Dschibal al Bahr al ahmar im Bundesstaat al Bahr al ahmar und daneben noch in den Bundesstaaten Kassala al Qadarif und Nahr an Nil Weitere Gebiete befinden sich im Gebel Elba Nationalpark im agyptisch sudanesischen Grenzgebiet in Athiopien und Eritrea Sprache Bearbeiten nbsp Nomadenzelt der Bedscha Ortsrand von Atbara Westgrenze der Handelsbeziehungen nbsp Tendenz zur Sesshaftigkeit Bedscha Zelt mit angebautem Vorraum aus Stampflehm Ihre Sprache wird ebenfalls Bedscha oder auch Bedawi genannt 1 Siedlungen BearbeitenWirtschaftliche Grunde zwingen verstarkt zur Ansiedlung in Stadten und zu Ackerbau Sesshaft gewordene Bedscha siedeln in unspezifischen Hausern aus Ziegeln oder Lehm Nomadisierende Bedscha leben traditionell in einzigartig tonnenformigen Zelten bidaigau die wie umgedrehte Bootsrumpfe aussehen Eine Konstruktion aus Astholzern wird mit Flechtmatten aus Palmfasern takaib gedeckt Der Boden bleibt frei oder wird mit Bastmatten ausgelegt Die Zelte sind nicht umzaunt und ublicherweise in weiten Abstanden aufgestellt 2 Subsistenz BearbeitenDie Hauptnahrung bestand traditionell aus Mehl Linsen und getrockneten Juteblattern Auch Tee Kaffee und Zucker wurde eingehandelt Brot wird entweder auf einem heissen Blech oder im heissen Sand gebacken Gurs Manche Stamme betreiben Fischfang zum Beispiel in der Gegend von Manazig Auch Muscheln werden gegessen Gekocht wird mit Holzkohle vor allem aus Akazienholz In der Vergangenheit spielte auch die Jagd auf Gazellen Gazella dorcas eine wichtige Rolle Zu ihren Haustieren gehoren sandfarbene mittelgrosse Hunde mittelgrosse helle Esel Schafe schwarze Ziegen uberwiegend weisse selten falbe Kamele und Huhner vom Asir Typ Die Rolle der Esel und Kamele wird zunehmend von Jeeps ubernommen Schafwolle Ziegen und Kamelhaar wird gesponnen und zu Matten und Teppichen verwoben Ziegen und Kamele werden auch gemolken die Milch zu Joghurt und Kase verarbeitet Ziegen Kamele und Gazellen liefern ferner Haute fur Leder das mit Akazienfruchten Acacia nilotica gegerbt wird Aus Leder bestehen auch die Kamelsattel sowie die Sacke zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln Kleidung und Wertsachen Das Huten der Schafe und Ziegen wie auch das Spinnen und Weben ist Aufgabe der Frauen wahrend die Manner fur das Holzsammeln und Kochen zustandig sind Kaffee wird mit Ingwer Kardamom Zimt und viel Zucker aus winzigen Tassen getrunken Wilde Pflanzen werden zu Salaten und Tees verarbeitet hier sind vor allem Malve und das Flohkraut Pulicaria undulata zu nennen Zweige des Zahnburstenbaums Salvadora persica L dienen als Zahnburste Nach Regenfallen wird teilweise Sorghumhirse Sorghum bicolor angebaut die als Kamelfutter dient Tourismus ist inzwischen eine wichtige Erwerbsquelle zum Beispiel im Wadi Gemal Der Hauptverdienst verbleibt freilich bei den Tour Betreibern Religion BearbeitenDie Bedscha sind heute Muslime Geschichte Bearbeiten nbsp Beja Schild aus Nashorn oder Nilpferdhaut 20 JahrhundertMogliche Vorfahren der Bedschas waren die Blemmyer die in der Spatantike wiederholt in die Provinz Agypten einfielen Spatestens seit dem 3 Jahrhundert v Chr bis zur arabischen Eroberung kontrollierten sie den Handel zwischen dem sudlichen Roten Meer und dem Niltal Die Bedschas konvertierten im 6 Jahrhundert zum Christentum Dies geschah unter dem Einfluss der drei christlichen nubischen Reiche Nobatia Makuria und Alodia und des Aksumitischen Reiches unter dessen Herrschaft sie vom dritten bis zum 8 Jahrhundert lebten Als Aksum seine Macht verlor grundeten die Bedschas funf Konigreiche in der Gegend des jetzigen Nord Eritrea und dem ost nordostlichen Sudan Spater nahmen sie den Islam an und breiteten sich weiter in den Sudan aus Der arabische Reisende und Geograph al Mas udi berichtet im 10 Jahrhundert folgendes uber die Bedscha Sie leben zwischen dem roten Meer und dem Nil zerfallen in mehrere Stamme und unterstehen mehreren Konigen In ihrem Land gibt es Gold und Smaragdminen Auf ihren edlen Kamelen unternehmen sie standig Raubzuge in das Land der Nubier und machen Gefangene Die Nubier waren fruher den Bedschas uberlegen und zwar so lange bis sich bei letzteren der Islam durchsetzte und sich eine Anzahl von Muslimen bei der Goldmine ansiedelten In die gleichen Gebiete wanderten auch Araber aus dem Stammesverband der Rabi a Ibn Nizar Sie wurden dort sehr machtig und heirateten mit den Bedschas die dadurch ebenfalls an Starke zunahmen 3 Unterstamme BearbeitenAbabde zwischen Al Qusair und Asch Schalatin Beni Amer Bischarin sudlich von Asch Schalatin Hadendoa HedarebSiehe auch BearbeitenBeja CongressLiteratur BearbeitenRene T J Chappers Roman Foodprints at Berenike Archaeobotanical evidence of subsistence and trade in the Eastern Desert of Egypt Cotsen Institute of Archaeology Los Angeles CA 2006 ISBN 1 931745 27 7 Berenike reports 6 Cotsen Institute of Archaeology 55 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bedscha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abdel Salam Sidahmed The Beja Minority Rights Group 1995 sudanupdate org Rolf Herzog Kulturelle Kontinuitat der Bedja vom Altertum bis zur Gegenwart PDF 1 65 MB In Agypten Dauer und Wandel Symposium anlasslich des 75jahrigen Bestehens des Deutschen Archaologischen Instituts Kairo von Zabern Mainz 1985 S 161 172 Sonderdrucke aus der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Einzelnachweise Bearbeiten Bedawiyet A language of Sudan ethnologue Bernhard Streck Sudan Steinerne Graber und lebendige Kulturen am Nil DuMont Koln 1982 S 110 Rolf Herzog Agypter Nubier und Bedja In Hermann Baumann Hrsg Die Volker Afrikas und ihre traditionellen Kulturen Wiesbaden 1979 Teil 2 S 611 Letzteres online PDF 2 4 MB Zitiert nach Gernot Rotter Hrsg al Mas udi Bis zu den Grenzen der Erde Auszuge aus dem Buch der Goldwaschen Tubingen Basel 1978 ISBN 3 7711 0291 X Bibliothek arabischer Klassiker Band 3 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bedscha Ethnie amp oldid 208589790