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Pepo Swahili Wind Plural pepo oder mapepo auch sheitani shetani von arabisch ist der Oberbegriff fur eine Gruppe Besessenheit auslosender Geister in der Kultur der Swahili an der ostafrikanischen Kuste in Kenia und Tansania Die uberwiegend als boswillig geltenden wandernden pepo befallen vor allem Frauen und losen Krankheiten aus gegen die ublicherweise ein mehrtagiges Heilungsritual durchgefuhrt wird Dabei ermittelt zuerst ein Wahrsager Heiler den Namen des Geistes Der Geist aussert sich in seiner Sprache durch den Mund des besessenen Patienten und gibt sich dadurch zu erkennen Nachfolgend kann er in einer auf ihn zugeschnittenen Tanzzeremonie ngoma besanftigt oder vertrieben werden Daneben werden erbliche pepo beschrieben die wohlwollend sind und als Schutzgeist fungieren Pepo deren Zahl unbestimmt gross ist gelten als islamisch christlich oder unglaubig und gehoren unterschiedlichen ethnischen Gruppen an Sie bilden mit anderen Gruppen von Geistern eine komplexe Welt jenseitiger Machte die aus einer Vermengung von islamischen Glaubensvorstellungen mit afrikanische Ahnenkulten entstanden sind Die Verehrung der meisten pepo Geistergruppen gehort zu der in Afrika weit verbreiteten Vorstellung einer Besessenheit durch Fremdgeister Inhaltsverzeichnis 1 Wortbedeutung 2 Kulturelles Umfeld 2 1 Besessenheit bei Frauen und Mannern 2 2 Fremdgeister 3 Besessenheitsgeister der Swahili 3 1 Kiarabu Geister 3 2 Bara Geister 3 3 Kipemba Geister 3 4 Weitere Geisterkategorien 4 Heilungszeremonie 5 Soziale Stellung der Besessenheitskulte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseWortbedeutung BearbeitenDie Bezeichnungen fur die Phanomene der Geisterwelt stammen ihrer Herkunft nach aus der arabischen Sprache oder aus der Bantusprache Swahili Ein arabischer Name impliziert einen historischen Zusammenhang mit arabischen Handlern an der Kuste ein Geistwesen mit einem bantusprachigen Namen ist afrikanischer Herkunft Mit diesem Hintergrund kann der ansonsten identische wohlwollende Geist arabisch als ruhani oder bantusprachig als pepo angesprochen werden 1 Swahili pepo oder upepo wird mit Wind ubersetzt die Wortkombination pepo inavuma oder pepo zinavuma bedeutet der Wind blast Mit pepo steht das Verb pepa in Verbindung das wie ein Betrunkener schwanken taumeln bedeutet ebenso pepea wie ein Kerzenlicht flackern flattern fliessen mit dem Wind fliegen Als kausatives Verb bedeutet pepa mit einem Ventilator ein Feuer beblasen etwa in pepo inapepea der Wind blast etwas weg Das Substantiv upepeo steht fur einen grossen Ventilator und upepe fur Blitzschlag Kipepeo kann Ventilator oder Schmetterling heissen in Mombasa bedeutet auch popo Schmetterling wobei popo ansonsten fur Fledermaus steht Auf der Insel Pemba wird eine grosse Zahl unterschiedlicher Geister uberliefert zu denen seit kurzer Zeit ein Geist namens Popobawa Fledermaus Flugel gehort der international als moderne Sage bekannt wurde Die Verbindung von Wind und Geist wird in den Formulierungen deutlich kupunga upepo sich selbst Wind zufacheln und kupunga pepo was im Rahmen der Besessenheitszeremonie meint den Geist austreiben indem mit einem Kuhschwanz uber dem Kopf des Patienten gewedelt wird 2 Pepo kann in Tansania einen guten Geist pepo mzuri oder einen bosen Damon pepo mbaya bedeuten 3 Peponi bedeutet mit den Geistern und bezieht sich auf die jenseitige Welt der Geister Aus dem alten Swahiliwort wurde in Ostafrika ein Begriff des islamischen Glaubens Im islamischen Kontext bedeutet pepo mit dem Ort peponi das Paradies arabisch dschanna in welches die auserwahlten Glaubigen gelangen werden In jenem lichtdurchfluteten weiten Land werden die Menschen in goldenen Palasten leben umgeben von schonen Baumen Blumen und Flussen in denen Honig fliesst Alle werden gemeinsam funf Mal taglich das rituelle Gebet salat verrichten 4 Kulturelles Umfeld Bearbeiten nbsp Kopf einer Geisterfigur der Makonde aus Grenadillholz im Shetani Stil Der deformierte surreale Damonenfiguren darstellende Shetani Stil der Makonde entstand in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Im afrikanischen Kontext bedeutet Besessenheit dass ein Geist oder eine fremde Personlichkeit in einen Menschen gefahren ist und vollstandig die Lenkung seines Organismus und seiner Psyche ubernommen hat Dies geschieht wahrend der Mensch in einen Zustand der Trance oder Ekstase fallt Sein eigenes Bewusstsein ist in dieser Zeit abgeschaltet Unterschieden wird ob der Geist sich auf die Kontrollausubung uber den Menschen beschrankt englisch spirit possession oder ob die Bedeutung des Phanomens wesentlich auf der Vorstellung basiert dass der Geist uber den Besessenen in Kontakt mit anderen Menschen tritt spirit mediumship Im zweiten Fall handelt es sich ublicherweise um einen religiosen Kult und der Besessene dient als Bindeglied Medium zwischen der hiesigen Welt und der Welt der Geister Hierbei sollen insbesondere die Ahnenhauptlinge des Clans um Hilfe gefragt und um positives Einwirken gebeten werden Die vermutlich bedeutendste Gruppe von Medien fuhren ihre Besessenheit auf diese Ahnengeister der Stammesfuhrer zuruck Auch Wahrsager begrunden gelegentlich ihre Tatigkeit mit ihrer Besessenheit von einem speziellen Wahrsagegeist Geographisches Zentrum der Besessenheitskulte der Bantu Volksgruppen im sudlichen Afrika ist Simbabwe Die Stammesmedien der sudlichen Bantu stehen in enger kultureller Verbindung mit den Medien der Baganda im nordlich gelegenen Zwischenseengebiet 5 Ausgrabungen zufolge existierte im 8 Jahrhundert eine islamische Gemeinde auf der kenianischen Insel Lamu 6 In mehreren Orten an der Kuste gab es im 11 Jahrhundert Moscheen aus massiven Steinmauern Die ostafrikanische Kuste gehort zu den Regionen in denen der Islam in Afrika bereits in fruhislamischer Zeit Fuss fasste Der Islam steht allgemein in einem Austausch und Wettbewerbsverhaltnis mit den afrikanischen Religionen die tendenziell zuruckgedrangt werden Daraus entstanden synkretistische Kulte zu denen auch die in islamisierten Gesellschaften gepflegten Besessenheitskulte gehoren Diese werden von der Mehrheit der gemassigten Muslime allgemein toleriert solange sie keinen politischen Einfluss ausuben 7 Bis zum 19 Jahrhundert hatten die von Einwanderern aus dem Oman und anderen arabischen Landern gestarkten Swahili durch den Sklaven und Seehandel die wirtschaftliche Fuhrung ubernommen und waren zur herrschenden sozialen Klasse geworden Es entstand eine ethnische Identitat der Swahili an der Kuste die ihre weltoffene zivilisierte Kultur uber den hinterwaldlerischen ruckstandigen Lebensstil der afrikanischen Bauern und Viehhirten im Landesinnern erhob Die einfachste Bestimmung der aus Arabern und afrikanischen Ethnien gebildeten pluralistischen Swahili Gesellschaft ist die gemeinsame Sprache Swahili eine Bantusprache mit einem betrachtlichen arabischen Wortschatz und die Pflege einer eigenen islamisch synkretistischen Kultur 8 Dazu gehort die Verehrung islamischer Heiliger und der afrikanischen Ahnen Die Geisterwelt der Swahili wird nach einer moglichen Einteilung von islamischen ubelwollenden Dschinn arabisch majini Ahnengeistern Swahili koma Naturgeistern Swahili mizimu und wohlwollenden Schutzgeistern pepo bevolkert Fern uber allen und nur durch Vermittlung der Ahnengeister ansprechbar thront in der Kosmogonie der Swahili Gott Mungu der Schopfer Muumba Unter dem alles beherrschenden Gott leben die Menschen und die unzahligen Geister Die Ahnengeister koma uberbringen zu manchen Zeiten Botschaften von den Ahnen an ihre lebenden Nachkommen wenn sie Geschenke sadaka Ritual zur Erhaltung der Harmonie und Opfergaben kafara Ritual als reinigendes Suhneopfer 9 erhalten 10 Besessenheit bei Frauen und Mannern Bearbeiten Der pepo Kult der Swahili steht mit anderen afrikanischen Besessenheitskulten in Beziehung Wie bei diesen werden uberwiegend Frauen von einem Geist besessen 11 Ein typischer mehrheitlich von Frauen praktizierter Besessenheitskult innerhalb des Islam ist der zar Kult in Agypten und im Sudan Die zar Geister werden wie die pepo als unsichtbare Wind Geister aufgefasst Andere islamische Besessenheitskulte sind Bori und Dodo bei den Hausa in Nordnigeria Holey bei den Songhai in Mali Stambali in Tunesien und Derdeba in Marokko Eine Besonderheit sind der Kult um die Gottheit Nya im Suden Malis und der Kult der Hamadschas um den weiblichen Geist Aisha Qandisha die praktisch nur Manner besessen machen Zu den zahlreichen Besessenheitskulten innerhalb des Christentums im sudlichen Afrika die mehrheitlich Frauen veranstalten gehoren Mashawe in Sambia und Vimbuza in Malawi Unterschieden wird nach dem britischen Anthropologen Ioan M Lewis 1971 12 die periphere also subkulturelle Besessenheit als Krankheit typischerweise Kulte von Frauen der Unterschicht in mannerdominierten Gesellschaften etwa zar in Somalia saar 13 von einer zentralen Besessenheitsreligion die sozial hochstehenden Mannern zur Erhaltung ihrer Machtposition dient Nya in Mali Besessenheitskulte lassen sich zwischen diesen beiden gesellschaftlichen Positionen einordnen wobei die Einordnung durch die unterschiedliche Perspektive der gesellschaftlichen Gruppen gepragt wird 14 Hans Koritschoner 1936 fand in mehreren Jahren in denen er pepo Kulte beobachtete bis auf eine Ausnahme nur Frauen die bei der Tanzzeremonie ngoma besessen wurden Die Betroffenen gaben hierfur keine Begrundung an Er vermutet fur die hohe weibliche Besessenheitsquote als zwei mogliche Ursachen eine suggestive Kraft der Tradition und eine starkere Neigung zu hysterischen Reaktionen bei Frauen Beginnende psychische Abweichungen werden grundsatzlich als ugonjwa ya sheitani Krankheit durch einen Geist aufgefasst Psychische Erkrankungen werden wie korperliche behandelt das bedeutet der Erkrankten wird weder eine Schuld gegeben noch furchtet man sich vor ihr 15 In Luanda Angola wird nach einem Bericht von 1958 den Begriff Hysterie von altgriechisch Gebarmutter erganzend auf die belastende Rolle der Mutterschaft hingewiesen die eine mythisch unsichere Phase darstellt Dieses Erklarungsmuster wird durch die Feststellung relativiert dass viele von Frauen gepflegte Besessenheitskulte in Afrika erst im 19 und 20 Jahrhundert in Stadten und oder in Gebieten mit einem starken Zustrom fremder Gruppen entstanden was auf einen Zusammenhang mit den sozialen Veranderungen wahrend der Kolonialzeit hinweist 16 Hierzu erwahnt Ioan M Lewis 1966 eine Studie uber den Unterschied zwischen den Valley Tonga und den Plateau Tonga im sudlichen Afrika Bei den Plateau Tonga waren Frauen und Manner seit den 1930er Jahren in die moderne Marktwirtschaft integriert sie hatten wahrend der Kolonialzeit gleichermassen Arbeitsmoglichkeiten vor Ort Geisterbesessenheit masabe war selten und wenn sie auftrat dann bei beiden Geschlechtern ungefahr gleich stark Anders bei den Valley Tonga bei denen die Manner zur Arbeitsmigration gezwungen und die zuruckgebliebenen Frauen vom modernen kulturellen Leben in den Stadten ausgeschlossen waren Durch Flucht in die stark verbreitete Besessenheit verschafften sich die marginalisierten Frauen ein Druckmittel um von den Mannern ebenfalls einen materiellen Anteil an der modernen Welt in Form von Kleidern und luxuriosen Nahrungsmitteln verlangen zu konnen 17 Dieser Interpretation einer aus einem sozialen Konflikt zwischen Mannern und Frauen Geschlechterkrieg hervorgehenden weiblichen Besessenheit die haufig fur den zar Kult angefuhrt wird stellt Peter J Wilson 1967 eine These entgegen wonach Besessenheit eher eine Folge von Konflikten Wettbewerb und Eifersucht innerhalb von Mitgliedern desselben Geschlechts sei 18 Keine der vorgeschlagenen Grunde sind vom Blickwinkel des europaischen Betrachters frei Die letztlich noch offene Klarung der Ursachen fur die uberwiegend bei Frauen auftretende Besessenheit durch pepo Geister wirkt sich auf die Frage nach der moglichen Ausbreitung der Besessenheit durch Fremdgeister aus Beatrix Heintze 1970 bemerkt eine Beziehung zwischen zar am Horn von Afrika pepo und Geisterkulten von Ronga Sprechern in Mosambik und halt eine Ausbreitung der Frauen Besessenheit durch Fremdgeister entlang der ostafrikanischen Kuste nach Suden fur wahrscheinlich 19 Als ein Beleg fuhrt Heintze eine von Frauen bei Trancetanzen in manchen Regionen im sudlichen Afrika geschlagene Rahmentrommel mit Schnurverspannung an die arabischen Ursprungs sein durfte Arabische Frauen begleiten ihre Gesange typischerweise mit Rahmentrommeln vgl daira die auch im zar Kult und im pepo Kult fur die Gruppe der kiarabu Geister verwendet werden 20 Ralph Skene 1917 benennt die Rahmentrommel der Swahili mit dem arabischen Namen tari von tar 21 Fremdgeister Bearbeiten nbsp Kunstlerisch gestaltete Elefantenfigur der Makonde im Shetani StilPepo Geister gehoren grossteils zu den Fremdgeistern Neben verehrten Stammesgeistern Tatigkeitsgeistern die bestimmte Berufsgruppen besessen machen indifferenten oder boswilligen gewohnlichen Totengeistern Familien und Distriktsgeistern bilden Fremdgeister eine gesonderte Gruppe von Geistern die nicht der eigenen Tradition entspringen sondern von anderen Ethnien ubernommen wurden Ausser dem Swahili Gebiet kommen Fremdgeister besonders am Horn von Afrika zar saar in Simbabwe und in Angola vor Im westafrikanischen Togo werden im Speziellen Tchamba Kult im Suden des Landes Geister von Sklaven verehrt die aus dem fremden islamischen Norden stammen Die fremden Geister werden bei den Swahili und anderswo ublicherweise durch eine bestimmte ihnen entsprechende Nahrung charakterisiert die sie als Opfergabe erhalten und durch passende Kleidung und Attribute die der Besessene beim Tanzritual tragt In seltenen Fallen erhalten die Geister Nahrungsgaben die mit ihrer Ethnie nichts zu tun haben So erhielten im Gebiet der Mwila in der sudwestangolanischen Provinz Huila die Geister der Kohlenverkaufer die zur Kolonialzeit mit den Europaern Handel trieben Eichhornchen und Hund als Nahrung das heisst die von diesen Geistern Besessenen tranken wahrend des Rituals Blut dieser Tiere Eigene Geister der Nhaneca Humbe in Angola erhielten Eier und Zucker obwohl beides bei diesen Ethnien nicht verzehrt wird Neben mehreren Ethnien im Sudwesten Angolas betreiben die Chokwe und ihre Nachbarn im Nordosten Angolas in angrenzenden Gebieten des Kongo und in Sambia intensive Besessenheitskulte mit Fremdgeistern Die neuen mahamba der Luvale machen seit den 1920er Jahren vor allem Frauen in einem auf Matrilinearitat basierenden Verwandtschaftssystem besessen Die Baluba im Kongo kennen seit dem 20 Jahrhundert einen Europaergeist In Simbabwe ist der shave Kult verbreitet Zu den Fremdgeistern unter den shave gehoren Europaer varungu und Mosambikaner mazungu 22 Die Besessenheitskulte am Rovuma der die Grenze zwischen Mosambik und Tansania bildet stehen mit den pepo Kulten in Beziehung Die Methoden der Heilerin fundi mit Weihrauch ovumba und dem Trancetanz des Patienten sind ahnlich Die Besessenheitsgeister unter anderem der dort lebenden Makonde gelten als boswillig und werden von den guten Ahnengeistern unterschieden Der anspruchsvollste boswillige Geist heisst msungo tragt eine Militaruniform und ein Gewehr und braucht besonders aufwendige Rituale 23 Bei den Taita im gleichnamigen County im Sudosten Kenias ist der pepo Kult haufiger als saka bekannt Grace Harris 1957 fand bis zur Halfte der verheirateten Frauen bei den Taita zumindest gelegentlich von einem saka Geist besessen Die Therapie folgt dem Muster der pepo Zeremonie Die Patientin wird mit Raucherwerk behandelt und nimmt in regelmassigen Abstanden an Trommeltanzen teil da der Geist nicht endgultig ausgetrieben werden kann Wie anderswo fordern die Frauen mit ihrer Besessenheit von den Mannern Konsumguter die sie ansonsten nicht erhalten besondere Kleider Zigaretten Dinge europaischer Herkunft 24 Bei den Massai werden seit langerem vorhandene Krankheitssymptome und bestimmte Behandlungsmethoden der von der Kuste eingefuhrten zuvor unbekannten Vorstellung von Besessenheit zugeordnet Das allgemeine Swahili Wort fur Geist pepo wurde in ihrer Sprache Maa zu embepo fem und olpepo mask Geistbesessenheit trat bei den Massai erstmals Anfang der 1890er Jahre auf als bei der verheerenden Rinderpest der Grossteil aller Rinder zugrunde ging und rund zwei Drittel der Bevolkerung starb Die uberlebenden Massai kamen gezwungenermassen mit sesshaften Bantu Ackerbauern ausserhalb ihres Siedlungsgebiets in Kontakt von denen sie kulturell beeinflusst wurden 25 Besessenheitsgeister der Swahili BearbeitenJohann Ludwig Krapf 1810 1881 beschrieb in Reisen in Ost Afrika ausgefuhrt in den Jahren 1837 1855 veroffentlicht 1858 als einer der ersten Europaer ein pepo Tanzritual 26 bei dem er den bosen Geist pepo sogleich als Teufel ausmachte gegen den er der Missionar eine Standfestigkeit braucht die ihm nur eine besondere Macht von Oben bietet Ohne seinen Gott gelange es ihm nicht in dieser hollischen Atmosphare fest zu bleiben gegen die finsteren Krafte Offenbar ubte das fremde Ritual einen so starken Eindruck auf ihn aus dass er die Gefahr verspurte vom Geschehen uberwaltigt zu werden anstatt sich mit seiner missionarischen Rede dagegen zu stellen 27 Kolonialzeitliche Berichte uber pepo in Deutsch Ostafrika liegen seit Ende des 19 Jahrhunderts vor besonders Carl Velten 1903 Raph Skene 1917 Die genaueren ethnographischen Beschreibungen seit den 1970er Jahren waren anfangs uberwiegend Fallstudien die sich auf einzelne Stadte und Dorfer an der nordtansanischen und sudkenianischen Kuste bezogen das Thema Besessenheit nur am Rand behandelten und nicht immer allgemein ubertragbare Ergebnisse brachten Ann Caplan 1975 28 unterschied auf der Insel Mafia zwei Besessenheitskulte einen sheitani Kult der Unterschicht der als afrikanisch und aus dem Landesinnern stammend von orthodoxen Muslimen strikt abgelehnt wurde und einen der Kustenregion zugeordneten jini Kult von Frauen unterschiedlicher sozialer Schichten der von muslimischer Seite eher tolerabel erschien 29 Linda L Giles unternahm von 1982 bis 1984 Feldforschungen Zu ihren Untersuchungsschwerpunkten gehoren Mombasa sowie die Inseln Pemba und Sansibar Gemass der eigenen Identitatsbestimmung teilen die Swahili ihre Geisterwelt zunachst nach religiosem Massstab in islamische Geister kiislamu und unislamische Geister kafiri von arabisch kafir Unglaubige ein Bei Betrachtung auf gesellschaftlicher Ebene werden letztere zu kishenzi Swahili unzivilisiert wild degradiert Geographisch stehen sich die Geister an der Kuste pwani und die Geister des Landesinnern bara gegenuber Die weitere Unterteilung der Geister reflektiert aus dem Blickwinkel der Swahili bestimmte Ethnien und Bevolkerungsgruppen in der Welt der Menschen Wie die menschliche Gemeinschaft in Ethnien Swahili kabila Plural makabila von arabisch qabila Stamm eingeteilt ist besteht die Geisterwelt aus vergleichbaren makabila 30 Nicht zu den Swahili gehorende ostafrikanische Ethnien teilen ihre Geisterwelt anders ein Gemass der quantitativen Datensammlung von Linda L Giles 1999 die besessene Medien nach ihren Geistern befragte unterscheiden die Swahili innerhalb der zur Kuste gehorenden Geisterwelt die Gruppe von mindestens 42 arabischen Geistern kiarabu von mindestens 46 Geistern der Insel Pemba kipemba Die kiarabu Gruppe beinhaltet auch die Somali Geister kisomali Die meisten Medien gaben an von beiden Geistergruppen besessen zu sein bei Besessenheit nur einer Gruppe waren es uberwiegend kiarabu Geister Neben diesen beiden Hauptgruppen kennen unter anderem die Mijikenda von Mombasa die kinyika und die Massai die kimasai als kleinere Geistergruppen In Sansibar werden madagassisch komorische kibuki und athiopische Geister habeshia erwahnt Auf den lebendigen kibuki Kult von Sansibar konzentriert sich Kjersti Larsen in ihrer Studie von 2008 Auf Pemba bilden die Geister der Shambaa kishambaa einer in den Usambara Bergen lebenden Ethnie und der Nyamwezi kinyamwezi weitere Gruppen 31 Helene Basu 2005 fasst fur die Insel Sansibar die Geister nach sozialer und geographischer Herkunft in vier Klassen zusammen Die masheitani ya ruhani Plural sind arabische Geister entsprechend der Gruppe kiarabu die fur Islam und Zivilisiertheit stehen Den Gegenpol bilden die masheitani ya rubamba Dies sind afrikanische Geister vom ostafrikanischen Festland und von der Insel Pemba die mit Unglauben Unzivilisiertheit und Hexerei assoziiert werden Masheitani ya habisha auch habeshia sind christliche athiopische Geister von denen es Konige und Sklaven gibt Die vierte Gruppe bilden demnach die stets paarweise auftretenden masheitani ya kibuki aus Madagaskar und den Komoren Obwohl die Geister nach den ethnischen Kategorien eingeteilt sind die in der Bevolkerung vorherrschen setzen sich die Anhanger der Kultgemeinschaften nicht einheitlich aus den jeweiligen Ethnien zusammen 32 Kiarabu Geister Bearbeiten Die zur Kustenregion pwani gehorende Gruppe der islamischen kiarabu Geister gilt dem Selbstverstandnis der Swahili nach als besonders machtig Fur sie werden Zeremonien in arabischer Sprache veranstaltet und die Geister sprechen durch den Mund des Mediums Arabisch Die meisten Swahili haben zwar einige arabische religiose Texte auswendig gelernt konnen sich aber nicht auf Arabisch unterhalten Linda L Giles 1999 erwahnt aussenstehende Zuhorer unter ihnen sei ein Sprachwissenschaftler gewesen die bemerkten dass die Besessenen sich wahrend der Trance mit einer Sprachkompetenz ausserten die sie im Alltag nicht besitzen 33 Ralph Skene stellte bereits 1917 hierzu kritischer fest die Besessenen sprachen gewohnliches Swahili durch ihre Stresssituation jedoch mit einer nervosen hohen Stimme die mit unartikulierten Lauten durchsetzt sei Die Heiler behaupten zur Erklarung die Besessenen wurden eine altertumliche Form der jeweiligen Sprache sprechen die nur sie verstehen konnten 34 Der Umgang mit kiarabu Geistern ist schwierig da sich ihre Macht als nutzlich und ebenso als schadlich auswirken kann Kiarabu Geister die sich auch ausserhalb der Besessenheitskulte in Menschen verkorpern konnen werden nach islamischem Verstandnis den im Koran vorkommenden Dschinn jini Plural majini zugeordnet Nach islamischer Tradition verkorpern die Dschinn wenn sie bosartig sind den Widerstand gegen die Herrschaft Allahs und gelten dann als Schaitan scheitani Plural masheitani Satan der Iblis dem Teufel unterstellt ist Fur den Menschen hilfreiche Dschinn unterstehen hingegen dem Propheten Sulaiman der von Gott die Macht uber sie erhielt Solche dienstbaren Dschinn beseitigen fur ihren Herrn alle Schwierigkeiten wie es in Sure 34 12 heisst Nicht alle Charakterisierungen der Dschinn in der Tradition der Swahili sind im Koran angelegt An der ostafrikanischen Kuste werden die schadlichen Dschinn nicht Iblis zugeordnet und auf die sprachliche Unterscheidung in schadliche sheitani und hilfreiche Geister jini wird auf Sansibar haufig verzichtet So gehoren nach dem Verstandnis der Kultanhanger ʿAbd al Qadir al Dschilani der Begrunder der Qadiriya Sufibruderschaft und Mitglieder der Familie des Sultans zu den masheitani ya ruhani Ritualleiter Swahili fundi diskutieren kontrovers Fragen des rechten Glaubens wozu die Fragen gehoren welche Geister von Allah geschaffen wurden und welchen Einfluss Geister auf das Handeln der Menschen ausuben 35 Ihrem Wesen entsprechend gehoren kiarabu Geister der stadtischen Elite an und werden als gebildet modern und als gepflegte Erscheinung vorgestellt Die von ihnen Besessenen tragen wahrend des Rituals weisse Kleidung und einen weissen Turban Gebetsketten Misbaha und Amulette mit Koranspruchen Ihr bevorzugter Geruch sind Raucherstabchen mit Rosenholz Aniba rosaeodora Swahili udi gefolgt von Rosenwasser marashi das auf der Kleidung und im Raum verspritzt wird 36 Kiarabu Geister trinken gern kombe einen magischen Trunk der aus der Tinte von Abschriften aus dem Koran hergestellt wurde Kleine Opfergaben mochten sie gepflegt auf einem Silbertablett upatu uberreicht bekommen Essen und Getranke Fruchte Nusse Zuckerhute Halva arabischen Kaffee am besten auf einem grosseren Metalltablett sinia Falls Musikinstrumente beim Ritual eingesetzt werden dann nur eine Rahmentrommel tari Name im islamischen Kontext Im weiteren Sinn bezeichnet kiarabu nicht nur die regionalen Dschinn sondern alle Geister nordafrikanisch mittelostlicher Herkunft fur die islamische Zeremonien dhikri abgehalten werden mussen Dieses weiter reichende Kriterium schliesst Geistervorstellungen ein die im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte mit Handlern und Sklaven in das Sultanat Sansibar gelangten Hierzu gehoren islamische ebenso wie christliche Geister der Nubier Somali Oromo und Habescha vom Horn von Afrika der Bu Saʿid Dynastie in Oman und ferner Geister der Beduinen bedui Von diesen Geistern spielen praktisch nur die somalischen eine Rolle vor allem in den Ritualgemeinschaften von Mombasa Die fremden Geister benotigen besondere Rituale falls sie als kiarabu und nicht eher als afrikanische Geister aufgefasst werden 37 Bara Geister Bearbeiten nbsp Ngoma Kulttanz in Deutsch Ostafrika 1907 Die Aufnahme entstand wahrend einer Reise des deutschen Kolonialpolitikers Bernhard Dernburg Die afrikanischen Geister aus dem Landesinnern stellen in jeder Hinsicht den Gegensatz zu den kiarabu Geistern dar Sie sind unzivilisiert unglaubig und unrein was an der schwarzen oder roten Kleidung beim Ritual deutlich wird Statt einem koranischen Amulett gehoren Fliegenwedel mibwisho zu ihren Insignien Musikinstrumente sind Trommeln grosse einfellige Standtrommeln eventuell Gongs und Rasseln 38 Als Medizin trinken sie kein Rosenwasser sondern einen Saft aus einheimischen Pflanzen und Wurzeln Ihnen haftet ein fauliger Geruch an weshalb als Raucherwerk statt Rosenholz der Rauch von mafusho genugt einer unterschiedlichen Mischung aus Pflanzen und Krautern die ansonsten in der Naturheilkunde verwendet werden Die Opferspeisen sind alltaglich Mais Hirse Milch abstossend und unrein zum Trinken erhalten bara Geister Pombe Hirsebier Die weniger machtvollen bara Geister werden anstelle islamischer dhikri Zeremonien mit nichtislamischen Tanzzeremonien ngoma angerufen Zu den bara gehoren in erster Linie die Massai und Nyamwezi Geister weil diese Volker aktiv am ostafrikanischen Karawanen und Sklavenhandel beteiligt waren Geister von versklavten Volkern aus dem Kongobecken und um die Geringschatzung dieser Gruppe deutlich zu machen Geister von Wildtieren Rindern und Eseln Die Bosartigkeit der bara Geister druckt sich in den wilden unkoordinierten Tanzbewegungen bei den Ritualen aus die auch Elemente afrikanischen Initiationen enthalten Die einzelnen Typen aussern sich in der Sprache ihrer Herkunft 39 Kipemba Geister Bearbeiten Die Insel Pemba gilt als die Hochburg der Geister an der ostafrikanischen Kuste und die kipemba Kategorie masheitani ya rubamba steht identitatsstiftend im Zentrum der Swahili Geisterwelt Auf Pemba gelten sie als die einheimischen Geister von dort sollen sie sich vor langerer Zeit entlang der Kuste verbreitet haben Die Geister sprechen Swahili im Dialekt der Kuste Ihr Ritual ist nichtislamisch ngoma Losgelost von der dominanten islamischen Kultur der Stadte tritt beim Kult der kipemba Geister das afrikanische Element der Swahili Gesellschaft in den Vordergrund Die Dreifarbigkeit der kipemba schwarz rot und weiss symbolisiert die Verbindung aus afrikanischen schwarz rot und islamischen Elementen weiss In der Region Tanga tragen die Besessenen einen dreifarbigen Turban und ebensolche Hemden und Hosen Ausser dem Fliegenwedel der bara Geister dienen weitere Gegenstande als Insignien darunter grob bearbeitete Holzstucke und Korallen Die Geister mogen susse Blumendufte und zugleich ihrem afrikanischen Temperament entsprechend uble Geruche das entspricht einer Kombination aus Rosenholz Raucherstabchen und schlecht riechendem Raucherwerk uvumba Die Opfergaben bestehen aus Blumen Fruchten Bananen Honig Zuckerrohr Betelnussen rohen Eiern Blumen und in kleineren Mengen feine Esswaren entsprechend dem Angebot an die kiarabu Geister die auf einer Holzschale uberreicht werden Insgesamt enthalt der Kult aus den anderen Geisterkategorien bekannte zivilisierte und unzivilisierte Elemente Einzigartig ist die Besetzung der Begleitmusik mit der Kegeloboe nzumari sprachverwandt mit mizmar der mit einer Palmblattrippe geschlagenen Metallplatte upatu und Trommeln Die Wohnorte der kipemba Geister liegen an der Meereskuste meist in Hohlen oder an Baumen die als Schreine panga zur Kommunikation mit den Geistern fungieren An den panga werden nicht nur die besessen machenden Geister verehrt sondern auch Schutzgeister die in Ritualen von der Dorfgemeinschaft um reiche Ernte oder anderweitige Unterstutzung angefragt werden Im Verstandnis der Glaubigen die auch die Heimstatten der Geister in islamische und unislamische unterscheiden gelten die panga als rein islamisch 40 Die Heilwirkung im kipemba Kult basiert nicht auf der Einnahme koranischer Texte als Getrank kombe sondern von Naturheilkrautern wie sie von nichtislamischen Heilern gegen Hexerei uchawi und schwarze Magie ulowa 41 angewandt werden 42 Weitere Geisterkategorien Bearbeiten Kinyika Geister gehoren zur Swahili Kultur der Kuste haben aber ihre Wurzeln im afrikanischen Binnenland und besitzen daher bara Eigenschaften Sie sind im gesamten Swahili Gebiet verbreitet die meisten werden jedoch den Mijikenda an der kenianischen Kuste zugeordnet die in engen kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zu den Swahili stehen Die Geisterwelt der Mijikenda besteht aus Ahnengeistern makoma und boswilligen Geistern mapepo Erstere sind prinzipiell gut solange die richtigen Rituale fur sie durchgefuhrt werden letztere bringen psychische und physische Krankheiten und mussen vertrieben werden 43 Fur die Swahili gelten die Geister der Mijikenda als unislamisch und unzivilisiert Unabhangig davon dass die Digo 44 und andere Untergruppen der Mijikenda zum Islam konvertiert sind bezeichnen Swahili sie abwertend als Nyika was Buschland bedeutet Die Geister mogen Raucherstabchen ubani aus Gummi arabicum anderes Raucherwerk und Pflanzenmedizin Weil unislamisch erhalten sie als Speiseopfer Palmwein Ihre Unreinheit tritt deutlich zutage wenn sie nach Ratten als Nahrung verlangen Die Macht der kinyika Geister ist gering dennoch fuhlen sich viele Kultanhanger von ihnen besessen Als ein Zeichen fur die enge Beziehung von Swahili und Mijikenda tanzen in den ngoma Zeremonien von kinyika und von kipemba Geistern Besessene haufig im Stil der jeweils anderen Gruppe 45 Die bisher erwahnten Geistertypen sind den Gegenpolen islamisch kiislami Kuste pwani unislamisch kafiri Inland bara zuzuordnen Daneben gibt es Geister auf welche diese Kategorien nicht anwendbar sind Die athiopischen Geister habeshia gehoren zum zar Kult den Konkubinen adliger athiopischer Herkunft in die Palaste der Omani Herrscher und einfache athiopische Sklavinnen in die abhangige Unterschicht von Sansibar mitbrachten Auf den beiden sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen bewegen sich die habeshia Geister An erster Stelle im Ritual stehen die gepflegten vornehmen Geister der Adligen die von den Sklavengeistern abgegrenzt werden Mit den ersten Mehrparteienwahlen 1995 auf Sansibar und dem Machtverlust der Omani Oberschicht ging der Kult der habeshia Geister zuruck Der von Madagaskar und den Komoren eingefuhrte Kult der kibuki Geister beinhaltet eine ungefahre Erinnerung an die Geisterwelt der madegassischen Sakalava Konigreiche Die kibuki Geister gelten weder als islamisch noch als afrikanisch Sie sind europaische Typen mit einer Vorliebe fur importierten Alkohol und andere europaische Konsumguter sowie fur eine Tanzmusik mit dem in Madagaskar beliebten Akkordeon gorodo Mit diesen Eigenschaften entsprechen sie den im christlichen Umfeld in madagassischen Besessenheitszeremonien vorkommenden Geistern tromba Das Wort tromba bezeichnet in ganz Madagaskar summarisch Besessenheitsgeister die in europaischen und arabischen Reiseberichten seit dem 16 Jahrhundert erwahnt werden 46 Da romisch katholische Missionare als erste und am erfolgreichsten ihre Religion auf Madagaskar verbreiteten gelten die kibuki Geister mehrheitlich als franzosische katholische Priester Sie sind im Vergleich zu den gepflegten kiarabu und habeshia Geistern rupelhaft laut und selbstherrlich Historisch steht der kibuki Kult nicht mit den Omani Herrschern in Verbindung zu denen er einen sozialen Gegensatz ausdruckt Eine Randerscheinung der europaischen Kolonialherrschaft sind die kizungu Geister Mzungu Plural wazungu ist ein weisser Europaer kizungu bedeutet einem reichen weissen Menschen zugeordnet Dieser Geistertyp ist heute selten auf dem Gebiet der ehemaligen Kolonie Deutsch Ostafrika tansanisches Festland stellte man sich deutsche Geister vor im gesamten Ostafrika britische Geister Zum kizungi Geisterkult gehoren europaische Nahrungsmittel Kekse Kuchen Toast Weissbrot Alkohol Soft Drinks Zigarren und Zigaretten fur die Kolonialzeit typische Kleidung inklusive Tropenhelme und Militarartikel wie Spielzeuggewehre aus Holz sowie Modelle von Flugzeugen und Schiffen Dem damaligen Auftreten der Europaer entsprechend erscheinen die Geister machtig autoritar und grob besonders die deutschen 47 Heilungszeremonie BearbeitenIst als Ursache einer Erkrankung ein Geist diagnostiziert erfolgt die Behandlung in zwei Abschnitten Zunachst muss der Typ und der Name des Geistes herausgefunden werden damit dieser in einer nachfolgenden Tanzzeremonie geehrt werden kann Der britische Verwaltungsbeamte des nordkenianischen Distrikts Lamu Ralph Skene beschrieb 1917 die Geister pepo oder jin der Swahilis und Araber an der Kuste als teilweise harmlos und teilweise boswillig und besessen machend was nach seiner Ansicht uberwiegend bei Frauen eine Storung des Nervensystems hervorruft Skene beobachtete Besessenheitskulte mit Tanzfesten ngoma bei denen unterschiedliche Trommelrhythmen Ekstase oder Ruhigstellung des Patienten bewirken konnten Ngoma bezeichnet allgemein Gruppentanze mit Musik und Tanzwettbewerbe 48 Die ethnische Zugehorigkeit des Geistes findet der Wahrsager Heiler uber die Sprache heraus mit der er sich durch den Mund des Besessenen aussert Jeder pepo innerhalb einer Geistergruppe hat einen Eigennamen der einem gangigen Eigennamen in der jeweiligen menschlichen Ethnie entspricht Die professionellen Heiler sind abgesehen von regionalen Schwankungen ungefahr zur Halfte mannlich und weiblich 49 Der Heiler erkennt die Sprache und versteht als einziger die altertumliche Ausdrucksweise Sollte sich der pepo nicht uber die Patientin mehrheitlich Frauen dem Heiler gegenuber offenbaren so muss ein anderer Heiler gefunden werden zu dessen Erfahrungshorizont dieser pepo gehort Am Beginn der nachfolgenden Behandlung versucht der Heiler dem Geist die Aussage durch den Mund der Patientin zu entlocken welche Art Opfer er sich wunscht damit er bereit ist deren Korper zu verlassen Um diese Aussage aus dem Mund der Patientin zu erhalten wendet jeder Heiler in einer Tanzzeremonie seine eigene Rezeptur von Pflanzenwirkstoffen an die in einem Wassertopf aufgekocht werden Die Patientin atmet mit ihrem Kopf uber dem kochenden Gefass hangend und vollstandig in ein Tuch gehullt den Medizindampf ein Die Prozedur bei welcher der Geist in den Kopf der Patientin steigen soll wird mehrere Tage lang jeweils zwei Mal taglich fur ein bis eineinhalb Stunden durchgefuhrt Diese Art Medizin ist in der Swahili Kultur weit verbreitet und nicht auf Besessenheitskulte beschrankt Swahili dawa Plural madawa Medizin ist von Arabisch dawaʾ Plural adwiya Heilmittel Droge jede auf den Korper einwirkende Substanz abgeleitet Dawa gehort auch zu den Methoden uganga Hexerei der sonstigen magischen Heiler allgemein mganga Plural waganga in anderen Bantusprachen nganga Swahili mganga geht auf das arabische Wort al maqanqa zuruck mit dem al Idrisi im 12 Jahrhundert die Geistheiler von Malindi bezeichnete die mit ihren magischen Kraften Giftschlangen hatten harmlos machen konnen 50 Das den Kopf oder den gesamten Korper der Patientin umhullende Tuch ist ein Merkmal von weiblichen Initiationsriten bei den Bantu Bei der Hochzeit wird manchmal die Braut unter einem Tuch verborgen manchmal werden Schwiegersohn und Schwiegermutter mit einem Tuch verhullt Weil das Tuch in Gestalt einer Rinderhaut auch bei der Initiation eines Mediums etwa der Weihe zum Regenpriester bei den Karanga einer Shona Sprachgruppe verwendet wird kann es wie die Aktion selbst als Symbol fur Tod und Wiedergeburt aufgefasst werden Dampfbader kommen besonders im pepo Kult vor sie sind daruber hinaus bei den sudlichen Bantu weit verbreitet und werden von Heilern besonders bei Fieber Erkaltungen und sonstigen Beschwerden angewandt Auch Heiler der Yao Sprecher in Malawi behandeln die von einem masoka Geist Besessenen mit Dampfbadern 51 Falls der Heiler einen islamischen Geist vermutet lasst er den Topf weg und schreibt stattdessen mit einer wassrigen Losung von Campher Moschus und Safran einige der Beinamen Allahs auf eine Holzplatte Mit einer geringen Menge derselben Flussigkeit wird die Schrift anschliessend in eine Tasse gespult welche die Patientin austrinkt Nun beginnt die Preisverhandlung zwischen Heiler Patientin und deren Angehorigen uber die Kosten der eventuell benotigten Trommelspieler sowie uber die Verkostigung der Tanzer und der wahrend der mehrtagigen Tanzzeremonie anwesenden Gaste Der Mann der Patientin kauft fur sie die vom pepo gewunschten Kleider Ralph Skene listet die Namen von zwolf Geistergruppen die seinerzeit in Malindi bekannt waren darunter kipemba von Pemba kiarabu Araber kisomali Somali muslimisch kinubi nur weiter sudlich im Kilifi County aktiv muslimisch kihabshi Athiopier seinerzeit inaktiv kiynika gutartig verursacht hochstens Kopfschmerzen oder Erkaltung keine Besessenheit kigalla Galla abwertend fur Oromo und kisanye aussert sich in Dahalo Sprache ansonsten wie kigalla Bei einer Zeremonie fur pepo ya kigalla dauert die Dampfbehandlung bis zu sieben Tage Spatestens dann sollte sich der pepo zu Wort gemeldet haben Nun folgt ein siebentagiges Tanzfest vor dessen Beginn die Patientin oder der Patient in ein weisses Huftuch und ein weisses Hemd gekleidet wird Beim ngoma ya pepo tanzen meist Frauen zur Begleitung der fast immer mannlichen Trommler Jeweils morgens und abends finden zwei bis dreistundige Tanzzeremonien in einem Raum statt in dem sich nur die Tanzerinnen Trommler Patient und der Heiler aufhalten durfen Ublicherweise beginnt sich am dritten Tag der Geist im Patienten bemerkbar zu machen Mit zuckenden Schultern im Rhythmus der Trommeln erhebt sich die Patientin langsam von ihrem Sitz und reiht sich unter die Tanzerinnen Zwischendurch werden die Opfergaben gebracht und diverse rituelle Handlungen durchgefuhrt Erst am letzten Tag wenn die Patientin als so gut wie geheilt gilt begibt sich die Gesellschaft zum Tanzen ins Freie 52 Das Ritual fur die kipemba Geister dauert elf Tage fur andere Geister ist es kurzer Wahrend der Behandlung werden die im ersten Teil des Rituals geausserten Wunsche des Geistes erfullt wodurch dieser besanftigt und zum Verlassen des Patienten angeregt werden soll Das ubliche Tieropfer ist eine Ziege deren Blut der Geist bzw der Patient zu trinken bekommt Blut gilt als der Sitz der Seele und beinhaltet die Lebenskraft Blut trinken am Ende einer Initiation kann fur ein Medium das Bundnis mit einem Geist bedeuten Es besteht kein Zusammenhang zwischen dem Trinken von Blut als Nahrung wie es im Landesinnern vorkommt Rinderblut bei den Massai und bei Besessenheitsritualen Das rituelle Trinken von Blut ist im sudlichen Afrika auf die Ostkuste und das unmittelbare Hinterland beschrankt und deckt sich mit der dortigen Verbreitung der zar und pepo Kulte und der angolanischen Besessenheitskulte 53 Zu manchen Tanzritualen gehort dem Wunsch des Geistes entsprechend dass der Patient an einem der letzten Tage auf einer Ziege oder einem Rind reitet Mit dem Abschluss der ngoma Tanzzeremonie ist der Geist nicht endgultig aus dem Patienten verschwunden weshalb die vom gleichen Geist heimgesuchten Menschen einander im Allgemeinen in einer Notgemeinschaft verbunden bleiben 54 Die Heilung ist unvollstandig Dies erlaubt der durch einen Geist also ohne eigenes Verschulden krank gewordenen Person auf weitere Behandlung Anspruch zu erheben Erganzend zu der von Ralph Skene 1917 geschilderten Praxis verweist Linda L Giles 1987 auf einen Unterschied die Arbeitsteilung zwischen einem Heiler fur den ersten und einem weiteren Heiler fur den zweiten Teil der Zeremonie Die Diagnose stellt laut Giles ein Heiler Wahrsager mganga oder fundi oder ein spezieller islamischer Wahrsager mwalimu Plural walimu Swahili Lehrer Der Wahrsager fuhrt nur in manchen Fallen die anschliessende Tanzzeremonie selbst durch meistens schickt er den Patienten zu einem geeigneten Heiler weiter Der Geist muss nur dann ausgetrieben werden wenn er sich als boswillig oder nutzlos erweist Ansonsten wird erstrebt ein verstandiges Auskommen zwischen dem Geist und dem Kranken zu erreichen Falls es sich um einen besessen machenden Geist handelt wird oftmals versucht den Geist zu einem regelmassigen Aufenthalt im Menschen im Patienten und manchmal auch im Heiler zu bewegen sodass der Mensch zum Stuhl Swahili kiti des Geistes wird Der Stuhl in der Bildsprache der Swahili entspricht in anderen Besessenheitskulten der Vorstellung vom Besessenen als Pferd auf dem der Geist reitet Falls die Beteiligten zu dem Ergebnis gekommen sind dass der Geist zukunftig regelmassig von dem Menschen Besitz ergreifen wird vereinbaren sie fur den Geist mindestens einmal im Jahr eine Opferzeremonie Teller mit Nahrung und Raucherstabchen dazu ein Tieropfer oder eine Form der mehrtagigen aufwendigen und teuren Tanzzeremonie zu veranstalten 55 Soziale Stellung der Besessenheitskulte Bearbeiten nbsp Palast des Sultans und Hutten in der Stadt Sansibar Abbildung in Ernst von Weber Vier Jahre in Afrika Brockhaus Leipzig 1878 Besessenheitskulte kommen in allen sozialen Schichten vor Durch die Identifizierung des Geistes und die anschliessende Tanzzeremonie ist der Besessene zu einem initiierten vollwertigen Mitglied des Kults geworden Das Kultmitglied mtege oder mteje Plural watege oder wateje sollte regelmassig die Veranstaltungen der Kultgruppe und Tanzzeremonien von anderen Besessenen besuchen Vielleicht gibt der Geist zu erkennen dass das Kultmitglied berufen ist innerhalb der Gruppe eine hohere Position einzunehmen und zu einem Heiler aufzusteigen Ausser uber Wissen und Fahigkeiten fundi bedeutet qualifizierte Person Experte zu verfugen sollte der Betreffende sich regelmassig an den Kosten der Veranstaltungen beteiligen wenn er als Heiler anerkannt werden will Ein professioneller Heiler und Wahrsager besitzt eine eigene Medizinsammlung die er in einer Tasche mkoba Plural mikoba aufbewahrt Hat der Heiler diesen Status erreicht kann er selbst Patienten behandeln und nach einiger Zeit eine Kultgruppe um sich scharen Der Heiler kann seine magischen und hellseherischen Fahigkeiten von einem der gutwilligen Geister beziehen die auch als Schutzgeister bekannt sind 56 Die Besessenheit von einem Schutzgeist ist manchmal vererbt wie Carl Velten 1903 beschreibt 57 Die Eltern sagen zu ihrem Schwiegersohn Deine Frau hat den pepo von ihrer Grossmutter geerbt und der ist es auch der sie jetzt krank macht Als sie namlich noch klein war haben wir ihr den pepo ihrer Grossmutter in den Kopf steigen lassen und zu dem pepo gesagt Sorge fur die Erziehung und das Wachstum dieses Kindes spater wenn sie einen Mann bekommt werden wir dir deine Mulde mit Geschenken geben Die Grossmutter ist jetzt gestorben und da der pepo seine Mulde haben will halt er sich an ihre Enkelin Falls der Mann auf die Worte seiner Schwiegereltern hort und sagt Meine Frau hat wirklich einen pepo ich will ihn austreiben lassen ku punga dann freuen sich die Alten sehr ansonsten wurden sie ihn einen Geizhals nennen 58 Velten fahrt mit der Beschreibung der siebentagigen Dampfbehandlung fort Mit Mulde meint Velten eine Vertiefung am Boden in der eigens fur die Durchfuhrung der Zeremonie errichteten Hutte in der die Opfergaben ausgebreitet werden 59 Unter den Swahili an der Kuste praktiziert eine nach Giles 1987 kleiner werdende Minderheit Besessenheitskulte Wie gross die Zahl der aktiven Kultteilnehmer ist lasst sich fur Aussenstehende schlecht beurteilen Die Beteiligten gehoren allen ethnischen Gruppen und allen gesellschaftlichen Schichten an dies bezieht sich sowohl auf einfache Teilnehmer als auch auf anerkannte Heiler Giles befragte zwei Heilerinnen aus gebildeten islamischen Familien deren Sohne oder Bruder ebenfalls an Besessenheitskulten teilnahmen Eine der Heilerinnen gab zuvor Koranunterricht In der Stadt Sansibar pflegten Angehorige der aus Arabern und Swahili bestehenden Oberschicht Omani die Besessenheitskulte der athiopischen kihabeshia und der madegassischen Geister kibuki Der habeshia Kult wurde fruher von Mitgliedern der Sultansfamilie mit pomposen Zeremonien praktiziert Der kibuki Kult in Sansibar wird vor allem von Frauen und ferner von unverheirateten mannlichen Homosexuellen praktiziert Kjersti Larsen 2008 interpretiert ihn fur die beteiligten Manner als Ausdruck der geschlechtlichen Identitatsbestimmung einer randstandigen Gruppe in der Gesellschaft 60 Kibuki benotigt ebenfalls teure Zeremonien die haufig von reichen Frauen aus dem Mittleren Osten besonders aus Oman finanziert werden die sich eigens fur ihre Behandlung nach Sansibar begeben Umgekehrt reisen bekannte Wahrsager Heiler regelmassig zu ihrer Kundschaft nach Oman Anders als etwa der in Agypten und im Sudan marginalisierte zar Kult gibt es in Ostafrika betrachtliche Uberschneidungen zwischen den Glaubensvorstellungen des orthodoxen Islam und den Besessenheitskulten Dschinn werden im Koran erwahnt Muslime erkennen daher grundsatzlich die Existenz von Geistern an nur ist der Umgang mit ihnen nicht klar geregelt und von den einen praktizierte Formen des Geisterkults betrachten andere als Schirk Laut einer 2010 veroffentlichten Studie sind sich muslimische Geistliche der Swahili uneins uber die Frage ob der Koran alle Formen magischer Praktiken verbietet oder nicht Von den 60 Befragten antworteten 53 Prozent mit Ja und 45 Prozent mit Nein 45 Prozent meinten dass der Islam zwischen guter und schlechter Magie unterscheidet Dass Wahrsagerei ob zulassig oder nicht prinzipiell existiert wird aus Sure 2 102 herausgelesen Auf die direkte Frage ob der Islam Wahrsagerei erlaube antworteten alle Befragten im Widerspruch zu den genannten Angaben mit Nein weil sie mit dem Wort Wahrsagerei Aberglauben verbinden womit sie nichts zu tun haben wollen 61 In der Swahili Kultur ist Wahrsagerei nicht wie schwarze Magie und Hexerei nach der allgemeinen islamischen Tradition ein Werk gefallener Dschinn sondern eine Hilfe wohlwollender Schutzgeister fur den Menschen 62 Wahrsager Heiler waganga die im islamischen Kontext wirken werden waganga wa kitabu Heiler des Buches genannt Die ubrigen Heiler heissen waganga wa pepo waganga wa sheitani und ihre Methoden gelten als afrikanisch auch wenn sie sich nur wenig unterscheiden Die koranischen Heiler walimu fuhren mit ahnlichen Methoden Besessenheitsrituale durch und bringen Opfer dar wahrend sie Koranverse vortragen Lediglich die Initiation des Patienten in den Kultbund mit der Trommel und Tanzzeremonie ngoma unterscheidet die waganga wa pepo von den waganga wa kitabu Die koranischen Heiler besitzen eigene sehr machtige Besessenheitsgeister der islamischen Kategorie ruhani Diese gehoren zu den haufigsten Geistern die Besessenheit auslosen In Mombasa agieren Kultgruppen die ruhani Geister mit islamischen dhikri Zeremonien behandeln neben den Kultgruppen die mit Trommeln und Tanz ngoma Zeremonien fur andere Geister durchfuhren 63 Veroffentlichungen vom Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts beschreiben Besessenheitskulte an der ostafrikanischen Kuste als weit verbreitet Demgegenuber wird in Untersuchungen vom Ende des 20 Jahrhunderts von einem allgemeinen Ruckgang der Kulte berichtet Ein Grund der vor allem die Insel Pemba betrifft ist die Verarmung der einfachen landlichen Bevolkerung die Schwierigkeiten hat die als Opfergaben von manchen Geistern verlangten Luxuswaren und die Gesamtkosten der Zeremonie zu finanzieren Zugleich ist der Glaube an Geister rucklaufig Ausnahmen sind der weiterhin lebendige kibuki Kult in der Stadt Sansibar und andere Kulte in einigen grossen Stadten wie Mombasa Tanga und Wete auf der Insel Pemba Der Trend zur Verstadterung der Geisterkulte wird mit dem besseren Organisationsgrad der stadtischen Bevolkerung der leichteren Verfugbarkeit der benotigten Konsumguter und Requisiten sowie einer in den Stadten hoheren Neigung erklart soziokulturelle Nischen zu bilden 64 Literatur BearbeitenEsha Faki E M Kasiera O M J Nandi The belief and practice of divination among the Swahili Muslims in Mombasa district Kenya In International Journal of Sociology and Anthropology Bd 2 9 November 2010 S 213 223 Linda L Giles Possession Cults on the Swahili Coast A Re Examination of Theories of Marginality In Africa Journal of the International African Institute Bd 57 Nr 2 1987 S 234 258 Linda L Giles Sociocultural Change and Spirit Possession on the Swahili Coast of East Africa In Anthropological Quarterly Bd 68 Nr 2 Possession and Social Change in Eastern Africa April 1995 S 89 106 Linda L Giles Spirit Possession amp the Symbolik Construction of Swahili Society In Heike Behrend Ute Luig Hrsg Spirit Possession Modernity amp Power in Africa James Currey Oxford 1999 S 142 164 Beatrix Heintze Besessenheits Phanomene im mittleren Bantu Gebiet Studien zur Kulturkunde Band 25 Franz Steiner Wiesbaden 1970 Hans Koritschoner Ngoma Ya Sheitani An East African Native Treatment for Psychical Disorder In The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland Bd 66 Januar Juni 1936 S 209 219 Kjersti Larsen Where humans and spirits meet The politics of rituals and identified spirits in Zanzibar Berghahn New York Oxford 2008 Ralph Skene Arab and Swahili Dances and Ceremonies In The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland Bd 47 Juli Dezember 1917 S 413 434 Carl Velten Sitten und Gebrauche der Suaheli nebst einem Anhang uber Rechtsgewohnheiten der Suaheli Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1903 S 176 206 bei Internet Archive Weblinks BearbeitenAlix Haber Djinn and Tonic A Study of Health and Healing in Coastal Kenya Bachelor thesis Wesleyan University April 2011Einzelnachweise Bearbeiten Esha Faki E M Kasiera O M J Nandi 2010 S 218 Jan Knappert Swahili Islamic Poetry Bd 1 E J Brill Leiden 1971 S 81 Jessica Erdtsieck Encounters with forces of pepo Shamanism and healing in East Africa In Tanzanet Journal Bd 1 Nr 2 2001 S 1 10 hier S 4 Jan Knappert Swahili Religious Terms In Journal of Religion in Africa Bd 3 Fasc 1 1970 S 67 80 hier S 77 Beatrix Heintze 1970 S 6 99 Ahmed B A Badawy Jamalilye Penetration of Islam in Eastern Africa Memento vom 19 Juli 2008 im Internet Archive Muscat Oman 2006 S 8 Heike Behrend Ute Luig Introduction In Heike Behrend Ute Luig Hrsg Spirit Possession Modernity amp Power in Africa James Currey Oxford 1999 S xv Linda L Giles 1999 S 147 John Middleton The World of the Swahili An African Mercantile Civilization Yale University Press New Haven 1994 S 180 Esha Faki E M Kasiera O M J Nandi 2010 S 216 Heike Behrend Ute Luig Introduction In Heike Behrend Ute Luig Hrsg Spirit Possession Modernity amp Power in Africa James Currey Oxford 1999 S xvii Ioan Myrddin Lewis Ecstatic Religion An Anthropological Study of Spirit Possession and Shamanism Pelican Anthropology Library Penguin Books Harmondsworth 1971 Emma Cohen What is Spirit Possession Defining Comparing and Explaining Two Possession Forms In 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Fritz W Kramer Der rote Fes Uber Besessenheit und Kunst in Afrika Athenaum Frankfurt 1987 S 100 Ann P Caplan Choice and Constraint in a Swahili Community Oxford University Press for the International African Institute London 1975 Linda L Giles 1987 S 238 Kjersti Larsen 2008 S 60 Linda L Giles 1999 S 148f Helene Basu Geister und Sufis Translokale Konstellationen des Islam in der Welt des Indischen Ozeans In Zeitschrift fur Ethnologie Bd 130 Heft 2 2005 S 169 193 hier S 182 Linda L Giles 1999 S 150 Ralph Skene 1917 S 421 Helene Basu Geister und Sufis Translokale Konstellationen des Islam in der Welt des Indischen Ozeans In Zeitschrift fur Ethnologie Bd 130 Heft 2 2005 S 169 193 hier S 181 Lisa Mackenrodt The Jinn fly on Friday On spiritual healing practices of the Swahili coastal people in contemporary Tanzania In Marc Seifert u a Hrsg Beitrage zur 1 Kolner Afrikawissenschaftlichen Nachwuchstagung KANT I 12 14 Mai 2006 S 15 Linda L Giles 1999 S 151 154 Kenya amp Tanzania Witchcraft amp Ritual Music Aufgenommen von David Fanshawe veroffentlicht als LP bei Elektra Nonesuch Explorer Series 1975 als CD 1991 Titel 1 Ngoma ra mrongo Besessenheitstanz im County Taita Taveta Sudkenia Linda L Giles 1999 S 154 Sandy Prita Meier Swahili Port Cities The Architecture of Elsewhere Indiana University Press Indiana 2016 S 91 Jessica Jantina Erdtsieck In the spirit of Uganga inspired healing and healership in Tanzania Ph D Dissertation Universiteit van Amsterdam 2003 S 72 Kapitel 3 online Linda L Giles 1999 S 155 157 Elizabeth C Orchardson Mazrui Jangamizi Spirit and Sculpture In African Languages and Cultures Bd 6 Nr 2 1993 S 147 160 hier S 147f Vgl Roger Gomm Bargaining from Weakness Spirit Possession on the South Kenya Coast In Man New Series Bd 10 Nr 4 Dezember 1975 S 530 543 Linda L Giles 1999 S 155 Lesley A Sharp Playboy Princely Spirits of Madagascar Possession as Youthful Commentary and Social Critique In Anthropological Quarterly Bd 68 Nr 2 Possession and Social Change in 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