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Der deutsche Lucidarius auch Der grosse Lucidarius und kurz Lucidarius ist ein um 1190 entstandenes mittelhochdeutsches Prosawerk welches das zeitgenossische theologische und naturwissenschaftliche Wissen Geographie Astronomie Meteorologie Medizin seiner Zeit darstellt Er wurde nach lateinischen Vorbildern von einem alemannischen Verfasser geschrieben und stellt den Anfang popularwissenschaftlicher Literatur in deutscher Sprache dar Der Text ist in Form eines Dialogs von Schuler und Lehrer in Fragen und Antworten gestaltet Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungs und Rezeptionsgeschichte 2 Inhalt 3 Ausgaben 4 Sekundarliteratur 5 Weblinks 6 AnmerkungenEntstehungs und Rezeptionsgeschichte BearbeitenDer deutsche Lucidarius entstand vor allem nach dem Elucidarium von Honorius Augustodunensis aber auch De philosophia mundi von Wilhelm von Conches und De divinis officiis von Rupert von Deutz Herzog Heinrich der Lowe wurde im A Prolog als Auftraggeber bezeichnet 1 Als Autoren werden drei Kaplane an dessen Hof genannt Vermutlich wurde der Text von einem einzelnen Autor verfasst Dieser Autor arbeitete wahrscheinlich nicht an einem weltlichen Hof sondern war Regularkanoniker der in Verbindung mit der Marbacher Reformgruppe stand Der Lucidarius wurde in der Folgezeit immer wieder uberarbeitet und stand im 16 Jahrhundert im Rang eines Volksbuches Insgesamt sind 66 vollstandige und unvollstandige Handschriften und 85 Drucke des deutschen Lucidarius erhalten 2 Es entstanden niederlandische danische tschechische und kroatische Ubertragungen des deutschen Lucidarius und des lateinischen Elucidarium Inhalt BearbeitenDer Text selbst beginnt mit einem Prolog in Prosaform Er soll als Leuchter Wissen vermitteln das die geistliche Gesinnung starken soll Der Text ist in drei Teile gegliedert Der erste handelt von der Schopfung und der Welt in ihren drei Teilen Asia Africa und Europa Der zweite Teil geht uber den christlichen Glauben und die katholische Liturgie Der dritte Teil handelt von den letzten Dingen dem Leben nach dem Tod und dem Jungsten Gericht Ausgaben BearbeitenDagmar Gottschall Georg Steer Hrsg Der deutsche Lucidarius Teil 1 Kritischer Text nach den Handschriften Texte und Textgeschichte Band 35 Tubingen 1994 ISBN 3 484 36035 6 Felix Heidlauf Hrsg Lucidarius Aus der Berliner Handschrift Deutsche Texte des Mittelalters Band 28 Berlin 1915 Nachdruck Dublin Zurich 1970 Appollonius von Tyrus 1975 Nachdruck der Ausgabe Augsburg 1471 und 1516 ISBN 3 487 05089 7Sekundarliteratur BearbeitenKarl Schorbach Studien uber das deutsche Volksbuch Lucidarius und seine Bearbeitungen in fremden Sprachen Quellen und Forschungen zur Sprach und Culturgeschichte der germanischen Volker Band 74 Strassburg 1894 Georg Steer Lucidarius In Verfasserlexikon 2 Auflage Band 5 1985 Sp 939 947 Marlies Hamm Der deutsche Lucidarius Teil 3 Kommentar Texte und Textgeschichte Band 37 Tubingen 2002 ISBN 3 484 36037 2 Gunther Glogner Der mittelhochdeutsche Lucidarius eine mittelalterliche Summa Forschungen zur deutschen Sprache und Dichtung Heft 8 Dissertation Munster in Westfalen 1937 Weblinks BearbeitenLucidarius Cod Pal germ 359 von 1418 Einfuhrung zu dieser Handschrift Webprasenz der Universitatsbibliothek Heidelberg Lucidarius Uberlieferung im Handschriftencensus Der deutsche Lucidarius im Gesamtkatalog der Wiegendrucke GW Nummer LUCIDAR Anmerkungen Bearbeiten Geschrieben wahrscheinlich um 1227 in Braunschweig Wolfram Schmitt Deutsche Fachprosa des Mittelalters Walter de Gruyter 1972 ISBN 978 3 11 003801 9 S 119 google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der deutsche Lucidarius amp oldid 233068008