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Der Handschriftencensus HSC vereint Informationen zu samtlichen deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters 750 1520 in einer Internet Datenbank Er ist eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Uberlieferung des gesamten mittelalterlichen deutschen Sprachraums Alt und Mittelhochdeutsch Altsachsisch Mittelniederdeutsch etc Er enthalt Informationen zu mehr als 1 700 Autoren 6 000 Werken aus uber 24 800 Handschriften verteilt auf uber 1 500 Bibliotheken Archive und andere Aufbewahrungsorte in 800 Bibliotheksorten Dezember 2020 Er hat sich weltweit als Kompetenzzentrum zu Fragen der Uberlieferungsdokumentation der Bestandsermittlung der Beschreibungsnormierung Werke Signaturen und der Textidentifizierung fur deutschsprachige Handschriften und Fragmente des Mittelalters etabliert Seit 2017 wird der Handschriftencensus von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz langfristig institutionell getragen Sitz der Arbeitsstelle ist das Institut fur Deutsche Philologie des Mittelalters an der Philipps Universitat Marburg 1 Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau und Funktionen 2 Herkunft 3 Beteiligungsmoglichkeit 4 Handschriftencensus 2020 5 Maniculae 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufbau und Funktionen BearbeitenDie Startseite bietet drei Zugriffsoptionen die zu den Handschriftenbeschreibungen fuhren Zum einen konnen die Handschriften im Gesamtverzeichnis der Aufbewahrungsorte zum anderen in einem Autor Werk Verzeichnis erreicht werden 2 So stellt der Handschriftencensus nicht nur eine Gesamtubersicht samtlicher deutschsprachiger Werke des Mittelalters bereit sondern bietet zugleich ein Verzeichnis der Institutionen die weltweit im Besitz von deutschsprachigen Handschriften und Fragmenten sind Das Handschriftenverzeichnis listet alle bisher erfassten deutschsprachigen Textzeugen des Mittelalters auf Verzeichnet werden nicht bloss aktuelle Aufbewahrungsorte sondern alle relevanten Besitzer und Vorbesitzer des 19 20 Jahrhunderts die in der Forschungsliteratur genannt werden um auch Nennungen in alteren Forschungsarbeiten Editionen und Katalogen zuordnen zu konnen Jede Handschrift ist als eigenstandiger Datensatz verzeichnet und mit einem Permalink referenziert Ausser einem Inhaltsverzeichnis werden kodikologische Basisdaten wie Blattanzahl und grosse Beschreibstoff u a Entstehungszeit und Schreibsprache erfasst Zusatzliche Informationen zu einer Handschrift werden unter Besonderheiten und im Erganzenden Hinweis verzeichnet Fester Bestandteil jeder Beschreibung ist die relevante Forschungsliteratur der Nachweis und ggf die Bereitstellung von Abbildungen in der Literatur Links zu Digitalisaten und die Angabe zur Archivbeschreibung 3 Da die Handschriften im Verlauf des Projektrahmens sukzessiv beschrieben werden sind einzelne Beschreibungen noch nicht vollstandig erfasst und werden fortlaufend aktualisiert Die Erschliessungstiefe reicht vom einfachen Nachweis der Signatur mit kurzem weiterfuhrenden bibliografischem Hinweis bis hin zur komplexen Erfassung kodikologischer palaografischer sprachlicher und literarischer Daten mit Sekundarliteratur und ggf Verlinkungen zu anderen Online Ressourcen vor allem zu Handschriftendigitalisaten Die Verzeichnisse fur Autoren und Werke lehnen sich bei den Bezeichnungen an die 2 Auflage des Verfasserlexikons an und sind mit normierten Datensatzen der GND verknupft Sie fassen uberblickhaft die einschlagigen Textzeugen und deren aktuelle Aufbewahrungsorte und Signaturen zusammen Im Anschluss an die Uberlieferungszusammenstellung sind textkritische Editionen Textausgaben sowie in Vorbereitung befindliche Editionsvorhaben im Editionsbericht aufgefuhrt 4 Die Teildatenbank Forschungsliteratur zu deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters bietet ein durchsuchbares Gesamtverzeichnis aller bei den Einzelbeschreibungen des Handschriftencensus zitierten Literaturangaben Gesondert konnen Handschriftenkataloge angezeigt werden Herkunft BearbeitenDie Arbeitsgruppe Handschriftencensus ist 2006 als ortsunabhangiger Verbund von Forschern aus Deutschland Osterreich und der Schweiz gegrundet worden Trotz der Ausmasse und der fachlichen Verankerung pflegten und erganzten die Mitglieder der Arbeitsgruppe bis 2017 die Datenbank in Eigenleistung Hervorgegangen ist der HSC aus den DFG geforderten Marburger Repertorien deutschsprachiger Handschriften des 13 und 14 Jahrhunderts Seit 2007 wird er erganzt um die ahnlich strukturierten Beschreibungen der deutschsprachigen Handschriften bis 1200 im Paderborner Repertorium der deutschsprachigen Textuberlieferung des 8 bis 12 Jahrhunderts Das Paderborner Repertorium und die Marburger Repertorien sind in der Datenbank integriert wodurch alle Daten gleichzeitig durchsucht werden konnen Beteiligungsmoglichkeit BearbeitenFur die Aktualisierung und Erganzung der Eintrage wie auch fur Hinweise auf bisher nicht berucksichtigte Handschriften besteht die Moglichkeit der Arbeitsgruppe Mitteilungen zu einzelnen Handschriften zukommen zu lassen Nach Prufung und Einarbeitung der Angaben wird der Mitteilende in der Regel am Ende jeder Beschreibung namentlich erwahnt und per Nachricht informiert Handschriftencensus 2020 BearbeitenIm September 2020 wurde die Seite des Handschriftencensus erneuert und um neue Funktionen erganzt Die Veranderungen betreffen das Frontend Prasentation Inhalte Normdaten und Datenaustauschoptionen Die Anzeige der Seite auf mobilen Geraten ist jetzt moglich Die implementierten Normdaten GND optimieren die Suche die sich sowohl mit Schreibvarianten als auch mit fremdsprachlichen Varianten von Autoren Werken und Orten durchsuchen lasst Autoren und Werke sind im BEACON Format abrufbar Die HSC Daten konnen zusatzlich im Json Format exportiert werden Die Inhalte der HSC Datenbank stehen unter der Creative Commons Lizenz BY SA Maniculae BearbeitenSeit September 2020 ist der Handschriftencensus Herausgeber einer Online Zeitschrift fur mittelalterliche Handschriften und Uberlieferungsforschung MANICULAE 5 Die veroffentlichten Textbeitrage haben das Ziel rasch und verlasslich uber Neuigkeiten auf dem Gebiet der Uberlieferung mittelalterlicher Texte zu informieren Dabei sind Veroffentlichungen u a in Form von Fundberichten Hinweise auf Digitalisierungsprojekte Identifizierung bisher unbekannter Fragmente und allgemeinen Neuigkeiten zu Handschriften und Fragmenten moglich Die Beitrage konnen per E Mail eingereicht werden die Begutachtung erfolgt mittels Peer Review Literatur BearbeitenKlaus Klein Grundlagen auf dem Weg zum Text www handschriftencensus de In Wernfried Hofmeister Andrea Hofmeister Winter Hrsg Wege zum Text Uberlegungen zur Verfugbarkeit mediavistischer Editionen im 21 Jahrhundert Grazer Kolloquium 17 19 September 2008 Beihefte zu editio 30 Tubingen 2009 S 113 119 Nathanael Busch www handschriftencensus de Eine Datenbank sammelt Informationen zu deutschsprachigen Handschriften aus Hessen In Archiv Nachrichten aus Hessen 12 1 2012 S 28 30 online Joachim Heinzle Klaus Klein Die Marburger Repertorien zur Uberlieferung der deutschen Literatur des Mittelalters In ZfdA 130 2001 S 245 f online Jurgen Wolf Handschriftencensus Eine Bestandsaufnahme In ZfdA 138 2009 S 279 f online Rudolf Gamper Christine Glassner Handschriftencensus An Inventory of German Medieval Manuscripts In Natasa Golob Hrsg Medieval autograph manuscripts Proceedings of the XVIIth Colloquium Turnhout 2013 S 291 295 Lara Schwanitz Auf digitaler Spurensuche im Mittelalter In Avenue 7 1 2019 S 39 41 Jurgen Wolf Radiobeitrag Interviewgesprach WDR3 Mosaik 2 2019 online Nathanael Busch Jurgen Wolf Radiobeitrag Faszination mittelalterliche Manuskripte SWR2 Kultur neu entdecken 3 2019 online Nathanael Busch Jurgen Wolf Radiobeitrag Kulturelles Erbe Forscher untersuchen Handschriften aus dem Mittelalter Deutschlandfunk Aus Kultur und Sozialwissenschaften 8 2019 online Bernhard Runzheimer Das ist nicht ganz trivial Die Anpassung gewachsener Projektstrukturen an 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editionsbericht de Uber die Zeitschrift auf maniculae de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Handschriftencensus amp oldid 230500236