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Gjumri armenisch Գյումրի traditionell Գիւմրի Giumri engl und frz Transkription Gyumri ist die zweitgrosste Stadt Armeniens und Hauptstadt der Provinz Schirak GjumriԳյումրիStaat Armenien ArmenienProvinz SchirakGegrundet ca 401 v Chr Koordinaten 40 47 N 43 51 O 40 789444444444 43 8475 1509 Koordinaten 40 47 N 43 51 OHohe 1509 mFlache 36 km Einwohner 172 053 2009 Bevolkerungsdichte 4 779 Einwohner je km Zeitzone UTC 4Telefonvorwahl 374 312Postleitzahl 3101 3126 Gemeindeart StadtBurgermeister Wardges Samsonjan 1 Balasanjan Allianz Webprasenz gyumricity am arm engl Gjumri Armenien Gjumri Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Demografie 3 Geschichte 4 Bildung 5 Kultur und Sport 6 Religion 7 Politik 8 Wirtschaft 9 Gesundheitswesen 10 Verkehr 10 1 Flugverkehr 10 2 Schienenverkehr 10 3 Oberleitungsbus 11 Partnerstadte 12 Sohne und Tochter der Stadt 13 Siehe auch 14 Weblinks 15 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Blick uber die Stadt mit dem Aragaz im HintergrundGjumri liegt im Westen des Landes nahe der Grenze zur Turkei auf etwa 1592 m Demografie BearbeitenDie Stadt hat etwa 170 000 Einwohner Viele davon sprechen einen lokalen armenischen Dialekt Geschichte Bearbeiten nbsp Tataren Postkarte vor 1917 Erste Reihe Musikgruppe mit einer Zylindertrommel nagara zwei Kurzoboen balaban und auf dem Boden zwei Kegeloboen zurna Der Ort war bereits seit der Antike sporadisch besiedelt Die heutige Stadt entstand bei einer 1837 gegrundeten russischen Festung Sie teilte die wechselnden Schicksale Armeniens Bis zum Ersten Weltkrieg war sie Hauptstadt eines Ujesds im Gouvernement Eriwan Im Kaiserreich Russland hiess die Stadt von 1840 bis 1924 Alexandropol Aleksandropol Ալեքսանրապոլ anschliessend nach Wladimir Iljitsch Lenin benannt von 1924 bis 1991 Leninakan russisch Leninakan Լենինական und 1991 1992 Kumajri Կումայրի Am 7 Dezember 1988 erschutterte ein schweres Erdbeben die Region Lori im Norden der Armenischen SSR bei dem 25 000 Menschen ums Leben kamen Neben der Stadt Spitak die nahezu vollstandig zerstort wurde wurden Leninakan und Kirowakan sowie viele umliegende Dorfer schwer beschadigt Zahlreiche insbesondere nicht sozialistische Lander beteiligten sich an den Wiederaufbauarbeiten Dies spiegelt sich in der vielfaltigen Architektur der Neubauten wider die haufig typische Zuge der betreffenden Lander aufweist Bildung BearbeitenIn Gjumri befindet sich der Sitz zweier Universitaten die Staatliche Universitat Schirak gegrundet 1934 und benannt nach Mikael Nalbandian 1829 1866 und die private Fortschritt Universitat gegrundet 1990 Daneben haben mehrere Universitaten aus Jerewan jeweils einen Campus in der Stadt Dazu zahlen die Nationale Polytechnische Universitat Armeniens das Staatliche Konservatorium die Hajbusak Universitat die Armenische Staatliche Wirtschaftsuniversitat die Staatliche Kunstakademie sowie das Staatliche Institut fur Theater und Kinematographie Kultur und Sport Bearbeiten nbsp Mutter Armenien A Sargsjan 1965 1975 aufgestellt Etwa zehn Kilometer nordwestlich der Stadt stehen im Tal des Achurjan drei Kirchen aus dem 11 Jahrhundert des ehemaligen Klosters Marmaschen Ausserdem beheimatet die Stadt den armenischen Erstligaverein FC Schirak Gjumri Religion Bearbeiten nbsp Die wieder aufgebaute Erloserkirche 19 Jahrhundert mit dem Denkmal fur die Opfer des Erdbebens 1988Die Stadt verfugt uber mehrere intakte Kirchen die zumeist der Armenischen Apostolischen Kirche angehoren Es handelt sich u a um die Kirche Heiliges Zeichen St Nshan errichtet zwischen 1852 und 1856 die Erloserkirche errichtet zwischen 1859 und 1873 die Kirche Sieben Wunden der Heiligen Mutter Gottes errichtet zwischen 1874 und 1886 die Kirche St Grigor Lusaworitsch aus dem 19 Jahrhundert sowie die jungere Kirche St Hakob Mtsbinetsi 2002 die Kapelle St Hripsime 1991 und die Kapelle St Sargis 2008 2 3 Von der altesten Kirche im Stadtgebiet der Kumayri Basilica aus dem 7 Jahrhundert sind nur noch Fundamente im Botanischen Garten erhalten 3 Neben der Armenisch Apostolischen Kirche hat auch die Armenisch katholische Kirche eine Kirchenprasenz in der Stadt Die zwischen 1852 und 1855 erbaute Kathedrale der Heiligen Martyrer ist noch erhalten und befindet sich in der Haghtanaki Avenue direkt neben dem Museum fur Nationale Architektur 3 Im Suden der Stadt verfugt die Russisch Orthodoxe Kirche uber die Kirche St Arsenius Erzbischof von Serbien 3 Daneben existiert als Teil eines russischen Militarfriedhofs die Kirche St Nikolai der Wunderwirker 4 Im Jahr 2009 wurde ausserdem die St Alexandra Martyrerkirche auf Gjumris russischem Militargelande neu eingeweiht welche zwischen 1837 und 1842 als Teil der Festung von Alexandropol Gjumri errichtet worden war und im Jahr 1918 durch turkische Truppen zerstort wurde 5 Die Zeugen Jehovas sind ebenso mit mindestens einem Gebetssaal Konigreichssaal in Gjumri prasent wie die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Mormonen Im Jahr 1926 zerstorten ein Erdbeben und zwischen 1933 und 1934 endgultig die Sowjets die Kirche der Griechisch orthodoxen Kirche St Georg welche sich am Siegespark an der Ecke der Spandaryan Strasse und Haghtanaki Avenue befand Auch weitere historische Kirchengebaude sind in sowjetischer Zeit zerstort worden 6 3 Politik BearbeitenDer Stadtrat setzt sich fur die Wahlperiode 2021 bis 2026 aus 31 Ratsabgeordneten zusammen welche sich auf funf Fraktionen verteilen Die grosste Fraktion ist mit zwolf Abgeordneten die Balasanjan Allianz arm Բալասանյան դաշինք խմբակցություն welche auch den Burgermeister Wardges Samsonjan stellt Knapp dahinter folgt mit elf Abgeordneten die Fraktion der Partei Zivilvertrag welche auf Landesebene die Regierung stellt Deutlich kleiner sind die Fraktionen Zartonk arm Զարթոնք խմբակցություն mit vier sowie die Fraktionen Republikaner und Land zum Leben arm Ապրելու Երկիր խմբակցություն mit jeweils zwei Ratsabgeordneten 7 Wirtschaft BearbeitenIm Bereich der Industrie weist die Stadt Teppichwebereien und Metall verarbeitende Fabriken auf Die Arbeitslosigkeit ist nach den Verwustungen durch das Erdbeben von Spitak 1988 hoch Es ist geplant Gjumri zum IT Zentrum Armeniens auszubauen 8 So gibt es seit 2014 ein Gyumri Technology Center das den technologischen Fortschritt in der Region fordern soll indem beispielsweise junge Menschen im Programmieren ausgebildet werden 9 Gesundheitswesen BearbeitenEine Besonderheit stellt das vom Deutschen Roten Kreuz Berlin betriebene Gastehaus Berlin dar Ein Zusammenschluss verschiedener Hilfsorganisationen aus West Berlin wurde nach dem Erdbeben von 1988 beauftragt eine Poliklinik zur medizinischen Versorgung zu errichten Dafur wurde ein Gebaude an der Hauptstrasse zur Verfugung gestellt Da das westdeutsche Prinzip einer Poliklinik sowohl ambulante als auch stationare Versorgung umfasst wurde neben einem Ambulanzkomplex fur die wichtigsten medizinischen Facher auch eine Bettenstation errichtet die sozialistische Variante der Poliklinik sah aber eine rein ambulante Versorgung vor daher wurde diese bettenfuhrende Abteilung nicht benotigt Man entschloss sich daher die Raume als Gastehaus umzunutzen Diese aus den Umstanden entwickelte Improvisation hat inzwischen dazu gefuhrt dass der ambulante medizinische Betrieb zum grossen Teil aus eigenen Mitteln realisiert werden kann Insbesondere sind im Gegensatz zu den anderen ortlichen medizinischen Einrichtungen Investitionen in moderne Geratetechnik moglich Das Therapiezentrum Emili Aregak Emils kleine Sonne am Stadtrand von Gjumri ist die erste armenische Einrichtung die nach modernen Standards mit jungen Menschen mit Handicap arbeitet 10 11 Verkehr BearbeitenFlugverkehr Bearbeiten Funf Kilometer sudlich des Stadtzentrums liegt der Flughafen Gjumri der zweitwichtigste Flughafen des Landes und am westlichen Stadtrand eine Basis der Russischen Streitkrafte 12 Schienenverkehr Bearbeiten nbsp An der Nordseite des zentralen Platzes rechts die Muttergotteskirche Surb Astvatsatsin aus dem 19 Jahrhundert Die Stadt besitzt einen grossen Bahnhof an der Bahnstrecke Tiflis Jerewan Historisch war Gjumris Bedeutung im Schienenverkehr grosser 1899 erreichte mit der Strecke Tiflis Kars die Eisenbahn die Stadt 1902 wurde die in Gjumri von dieser Strecke abzweigende Bahn nach Jerewan eroffnet die Stadt wurde zu einem wichtigen Eisenbahnknoten In der Folge des Ersten Weltkriegs kam es zu einer neuen Grenzziehung zwischen der Sowjetunion und der Turkei Die Grenze verlief nun unmittelbar westlich von Alexandropol der nachste Bahnhof in Richtung Turkei Achurian wurde zum Grenzbahnhof 1964 wurde ein Dreischienengleis Normalspur 1435 mm russische Breitspur 1524 mm zwischen Kars Turkei und Leninakan in Betrieb genommen Der grenzuberschreitende Personenverkehr mit der Bahn wurde 1988 der Guterverkehr 1990 eingestellt Mit der Unabhangigkeit Armeniens 1991 und den folgenden tiefgreifenden Differenzen zwischen der Turkei und Armenien wurde der Ubergang nie wieder geoffnet 13 Im Oktober 2017 wurde die Bahnlinie Kars Achalkalaki Tiflis Baku von der Turkei sowie Georgien und Aserbaidschan als eine Umgehung Armeniens im Eisenbahnverkehr eroffnet Oberleitungsbus Bearbeiten Von 1962 bis 2005 existierte ein Oberleitungsbus Partnerstadte BearbeitenPartnerstadte von Gjumri sind 14 Vereinigte Staaten nbsp Alexandria Vereinigtes Staaten seit 1990 Vereinigtes Konigreich nbsp Ashfield Vereinigtes Konigreich seit 1998 Griechenland nbsp Thessaloniki Griechenland seit 2000 Argentinien nbsp Cordoba Argentinien seit 2002 Bulgarien nbsp Plowdiw Bulgarien seit 2004 Brasilien nbsp Osasco Brasilien seit 2006 Frankreich nbsp Creteil Frankreich seit 2009 Russland nbsp Mosdok Russland seit 2011 Rumanien nbsp Pitești Rumanien seit 2012 Italien nbsp Nardo Italien seit 2013 China Volksrepublik nbsp Xi an Volksrepublik China seit 2013 Polen nbsp Bialystok Polen seit 2013 Russland nbsp Domodedowo Russland seit 2014 Vereinigte Staaten nbsp Glendale Vereinigtes Staaten seit 2015 Deutschland nbsp Halle Saale Deutschland seit 2023Sohne und Tochter der Stadt Bearbeiten nbsp Franzosischer Katastrophenhelfer nach dem Erdbeben 11 Dezember 1988 Anania Schirakatsi 610 685 Gelehrter Mathematiker und Geograph Jerwand Lalajan 1864 1931 Ethnograph und Archaologe Georges I Gurdjieff vermutlich 1866 1949 armenisch griechischer Esoteriker Garegin Chaschak 1867 1915 Journalist Lehrer Opfer des Volkermords an den Armeniern Armen Tigranjan 1879 1950 Komponist Sergei Merkurow 1881 1952 griechisch russischer Bildhauer Olga Tschechowa 1897 1980 deutsche Schauspielerin Artasches Schahinjan 1907 1978 armenisch sowjetischer Mathematiker und Hochschullehrer Levon Madoyan 1909 1964 Dudukspieler Hovhannes Schiras 1915 1984 Dichter Khachatur Avetisyan 1926 1996 Komponist Geghuni Tschittschjan 1929 Komponistin Mher Frunsik Mkrttschjan 1930 1993 Schauspieler Schak Suprikjan 1937 2011 sowjetischer Fussballspieler Araxi Arzrunowna Arutjunjan Sarjan 1937 2013 Musikwissenschaftlerin Martun Israjeljan 1938 Komponist Artawasd Peleschjan 1938 Filmemacher Ada Gabrieljan 1941 Malerin Wasgen Manukjan 1946 Politiker Verteidigungsminister und Abgeordneter Anuschawan Gassan Dschalalow 1947 Ruderer Wartan Militosjan 1950 2015 Europameister im Gewichtheben Gennadi Nikolajewitsch Timtschenko 1952 Oligarch Sjarhej Martynau 1953 Diplomat Politiker und Aussenminister Jurij Serhejew 1956 Diplomat Jurik Wardanjan 1956 2018 Olympiasieger im Gewichtheben Sergei Babayan 1961 Pianist Lewon Dschulfalakjan 1964 Olympiasieger im Ringen Armen Darbinjan 1965 Politiker Premierminister und Hochschuldirektor Robert Emmijan 1965 Weitspringer Narine Simonian 1965 Pianistin Orgelspielerin und Opern Direktorin Mnazakan Iskandarjan 1967 Olympiasieger im Ringen Israjel Militosjan 1968 Olympiasieger im Gewichtheben Armen Martirosjan 1969 Dreispringer Harut Wardanjan 1970 Fussballspieler Artur Petrosjan 1971 Fussballspieler Mchitar Manukjan 1973 Ringer Ara Abrahamian 1975 schwedischer Ringer Artiom Kiourengian 1976 griechischer Ringer Geworg Dawtjan 1983 Europameister im Gewichtheben Howhannes Dawtjan 1983 Judoka Tigran Wardan Martirosjan 1983 Europameister im Gewichtheben Nasik Awdaljan 1986 Weltmeisterin im Gewichtheben Hrajr Mkojan 1986 Fussballspieler Arsen Dschulfalakjan 1987 Olympiasieger im Ringen Tigran Hamasyan 1987 Jazzpianist Meline Dalusjan 1988 Europameisterin im Gewichtheben Tigran Geworg Martirosjan 1988 Weltmeister im Gewichtheben Kristine Chatschatrjan 1989 Skilanglauferin Gor Minasjan 1994 Gewichtheber Artur Howhannisjan 1996 Boxer Wahan Bitschachtschjan 1999 FussballspielerSiehe auch BearbeitenVertrag von Alexandropol Liste der Stadte in ArmenienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gjumri Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Stadt armenisch englisch Preliminary Technical File Gyumri Armenia Kyiv Initiative Regional Programme Pilot Project on the Rehabilitation of Cultural Heritage in Historic Towns ca 2012Einzelnachweise Bearbeiten gyumricity am Offizielle Seite des Burgermeisters Abruf 23 Januar 2022 Kirchen der Stadt a b c d e Artikel uber die Kirchen Gjumris eng abgerufen am 23 August 2020 stnicholascenter org abgerufen am 23 August 2020 Saint Alexandra Martyr Church opened in Gyumri abgerufen am 23 August 2020 attarmenia com abgerufen am 23 August 2020 Staff of Concil of the Elders In Gemeinde Webseite von Gjumri Stadt Gjumri abgerufen am 4 Juni 2023 armenisch Armenien Aufbruch im Land der Steine SWR2 Wissen vom 8 Februar 2019 S 8 Website des GTC Ubersicht uber die Software Kurse am GTC Abgerufen am 8 Februar 2019 Website von Emili Aregak abgerufen am 8 Februar 2019 Armenien Aufbruch im Land der Steine SWR2 Wissen vom 8 Februar 2019 S 10 Silvia Stober Nach der Krim ist alles moglich Georgiens Furcht vor Russland Neue Zurcher Zeitung 16 Mai 2014 Neil Robinson World Rail Atlas Bd 8 The Middle East and Caucasus 2006 ISBN 954 12 0128 8 5f 15f 50ff Partnerstadte abgerufen am 23 August 2020Normdaten Geografikum GND 4805235 8 lobid OGND AKS LCCN n00046178 VIAF 159410853 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gjumri amp oldid 234621190