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Wanadsor armenisch Վանաձոր ist die Hauptstadt der Provinz Lori in Armenien und zugleich drittgrosste Stadt des Landes Sie ging ursprunglich aus dem zur Stadt gewachsenen Dorf Gharakilisa hervor und hiess in sowjetischer Zeit von 1935 bis 1992 Kirowakan Die Stadt ist 125 km per Strasse und 224 km per Schiene von der armenischen Hauptstadt Jerewan entfernt 2 WanadsorՎանաձորStaat Armenien ArmenienProvinz LoriKoordinaten 40 49 N 44 29 O 40 811388888889 44 49 1425 Koordinaten 40 49 N 44 29 OHohe 1425 mFlache 26 km Einwohner 119 739 2009 Bevolkerungsdichte 4 605 Einwohner je km Zeitzone UTC 4Telefonvorwahl 374 322Postleitzahl 2001 2024 Gemeindeart StadtBurgermeister Arkadij Peleschjan 1 Webprasenz vanadzor am armenisch Wanadsor Armenien Wanadsor Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Wirtschaft und Verkehr 5 Bildung 6 Kultur 7 Galerie 8 Partnerstadte 9 Sohne und Tochter der Stadt 10 Klimatabelle 11 Siehe auch 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenMit 107 394 2001 Einwohnern ist Wanadsor die drittgrosste Stadt Armeniens nach Jerewan und Gjumri Sie erstreckt sich in einem Tal zwischen dem Pambak und dem Bazum Gebirge Durch die Stadt fliessen die Flusse Wanadsor Pambak und Tandsut 2 Etymologie BearbeitenBis 1828 bestand in Wanadsor eine Schwarze Kirche an deren Stelle 1831 aus den Steinen der Vorgangerkirche ein Neubau errichtet wurde Die Stadt trug nach diesem Gebaude ursprunglich den Namen Karakilisa Ղարաքիլիսա bzw auf Russisch Karaklis Karaklis was auf Turkisch Schwarze Kirche bedeutet Nach dem Tod von Sergei Kirow 1934 wurde sie ihm zu Ehren 1935 in Kirowakan Կիրովական Kirovakan umbenannt Nach der Unabhangigkeit Armeniens wurde der Name in Wanadsor geandert benannt nach dem Fluss Wanadsor welcher auf dem Gebiet der Stadt in den Fluss Tandsut und schliesslich in den Pambak fliesst Der Name Wanadsor leitet sich von Wank Kloster und dsor Tal ab also Tal des Klosters Geschichte BearbeitenDie Region um die heutige Stadt Wanadsor ist mindestens seit der Bronzezeit besiedelt Die mittelbronzeitliche Trialeti Wanadsor Kultur ist nach der Stadt benannt Ausgrabungen wurden im Stadtgebiet bereits im 19 Jh durchgefuhrt wobei viele der Grabungen als Notgrabungen im Zuge von Baumassnahmen stattfanden und daher heute uberbaut sind Als bekannte Ausgrabungsorte sind vor allem der Hugel Tagavoranist im Nordosten der Stadt am Zusammentreffen der Flusse Pambak und Tandsut zu nennen sowie der etwa 1 km weiter sudlich am Fluss Tandsut gelegene Hugel Mashtotsi blur 3 Aus der hellenistischen Zeit sind in der Region Funde von Grenzsteinen des armenischen Konigs Artaxias I zu nennen Es ist daher davon auszugehen dass hier im 2 Jh v Chr die Nordgrenze Armeniens verlief 4 Zu dieser Zeit gehorte das heutige Stadtgebiet zur Provinz Gugark Im Mittelalter war Wanadsor Teil des armenischen Konigreichs Lori bis dieses wie das gesamte heutige Armenien im Laufe des 12 Jh an das Konigreich Georgien fiel In den folgenden Jahrhunderten war die Region Teil des mongolischen Ilchanats und des Reichs der persischen Safawiden Im 18 Jh wurde es Teil des unabhangig gewordenen georgischen Konigreichs Kartlien Kachetien welches 1801 per Dekret des russischen Zaren annektiert wurde 1849 wurde die Region dem neugegrundeten Gouvernement Eriwan angeschlossen 1899 wurde Karaklis an die Bahnstrecke Tiflis Kars angeschlossen welche 1902 nach Jerewan erweitert wurde Nach dem Ausscheiden Russlands aus dem Ersten Weltkrieg marschierten die Osmanen unter Missachtung des Friedensvertrags von Brest Litowsk im Mai 1918 in den armenischen Teil der Transkaukasischen Demokratisch Foderativen Republik ein mit der Absicht den Sudkaukasus zu erobern Dabei wurden die Osmanen in drei etwa gleichzeitig stattfindenden Schlachten trotz zahlenmassiger Uberlegenheit von den Armeniern geschlagen Neben den Schlachten von Sardarapat und Abaran fand bei Wanadsor die Schlacht von Karakilisa statt wodurch 3 Jahre nach dem Beginn des Volkermords an den Armeniern womoglich eine vollige Zerschlagung der armenischen Nation verhindert wurde 5 1926 hatte Karaklis 8 640 fast ausschliesslich armenische Einwohner 6 1935 erfolgte zu Ehren des im Vorjahr verstorbenen sowjetischen Parteifunktionars Sergei Kirow die Umbenennung in Kirowakan Am 7 Dezember 1988 erschutterte ein schweres Erdbeben die Region Lori im Norden der Armenischen Sozialistischen Sowjetrepublik bei dem 25 000 Menschen ums Leben kamen Auch das damalige Kirowakan erlitt schwere Schaden Hauptartikel Erdbeben von Spitak 1988 1992 erfolgte die Umbenennung der Stadt in Wanadsor Wirtschaft und Verkehr BearbeitenIn Wanadsor sind vor allem chemische Industrie und Maschinenbau vertreten Die Stadt besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Tiflis Jerewan Bildung BearbeitenWanadsor ist Sitz zweier Universitaten der Staatlichen Universitat Wanadsor gegrundet 1969 und benannt nach Howhannes Tumanjan 1869 1932 sowie die private Armenisch Russische Internationale Universitat gegrundet 1995 und benannt nach Mchitar Gosch 1130 1213 Daneben besitzen sowohl die Nationale Polytechnische Universitat Armeniens als auch die Armenische Nationale Landwirtschaftsuniversitat die ihren Hauptsitz in Jerewan haben jeweils einen Campus in der Stadt Die Stadt verfugt uber funf Bibliotheken vier Kunst drei Musik und zehn Sportschulen 2 Kultur BearbeitenWanadsor ist Sitz des Armenian Constitutional Right Protective Centre Galerie Bearbeiten nbsp Stadtansicht 2021 nbsp Historisches Foto der Kirche Heilige Mutter Gottes von Wanadsor zw 1900 1907 nbsp Hajk Platz 2021 nbsp Kirche Gregor von Narek 2019 nbsp Kulturpalast Konzertsaal 2009 nbsp Kunstmuseum 2020 nbsp Theater 2014 nbsp Bahngleise 2022Partnerstadte BearbeitenRussland nbsp Podolsk Oblast Moskau Russland Vereinigte Staaten nbsp Pasadena Kalifornien USA Frankreich nbsp Bagneux Hauts de Seine Frankreich Georgien nbsp Batumi GeorgienSohne und Tochter der Stadt BearbeitenStepan Sorjan 1889 1967 armenischer Schriftsteller Aram Nalbandjan 1908 1987 armenischer Physikochemiker Teresa Mirsojan 1922 2016 armenische Bildhauerin und Hochschullehrerin Grigor Hachinjan 1926 1991 armenischer Komponist und Musikpadagoge Albert Asarjan 1929 2023 armenischer Turner Sergei Alifirenko 1959 russischer Sportschutze Aram Manukjan 1957 armenischer Politiker und Abgeordneter HHS HAK Tigran Sargsjan 1960 armenischer Politiker Ministerprasident der Republik Armenien von 2008 bis 2014 Hratsch Martirosjan 1964 armenischer Linguist Lernik Papjan 1966 armenischer Boxer Artur Mikaeljan 1970 griechisch armenischer Amateur Boxer Gor Mchitarjan 1973 armenischer Sanger und Songwriter Vic Darchinyan 1976 armenischer Profiboxer Roman Mitichyan 1978 US amerikanisch armenischer Mixed Martial Arts Kampfsportler Anna Nasiljan 1980 armenische Mittelstreckenlauferin Edmon Marukjan 1981 armenischer Rechtsanwalt Politiker LH Abgeordneter und Sonderbotschafter Edgar Geworgjan 1982 armenischer Gewichtheber Aram Pachyan eigtl Sewak Tamamjan 1983 armenischer Schriftsteller Hratschik Jawachjan 1984 armenischer Boxer Arsen Sargsjan 1984 armenischer Weitspringer Nareh Arghamanyan 1989 armenische Pianistin Arman Dartschinjan 1994 armenischer Boxer Rosa Linn 2000 armenische Sangerin und SongwriterinKlimatabelle BearbeitenWanadsorKlimadiagrammJFMAMJJASOND 18 2 18 25 3 17 36 7 13 63 14 5 96 18 0 95 21 4 58 23 7 43 24 7 32 21 2 47 17 3 33 9 10 19 4 16 Temperatur C Niederschlag mm Quelle WMOMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Wanadsor Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 1 5 2 8 7 0 13 5 18 4 21 0 23 3 23 8 20 5 16 5 9 4 4 3 13 6Mittl Tagesmin C 18 0 17 0 13 0 5 0 0 0 4 0 7 0 7 0 2 0 3 0 10 0 16 0 5 1Niederschlag mm 18 25 36 63 96 95 58 43 32 47 33 19 S 565Regentage d 7 9 11 13 19 17 12 9 10 10 8 7 S 132Temperatur 1 5 18 0 2 8 17 0 7 0 13 0 13 5 5 0 18 4 0 0 21 0 4 0 23 3 7 0 23 8 7 0 20 5 2 0 16 5 3 0 9 4 10 0 4 3 16 0Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 18 25 36 63 96 95 58 43 32 47 33 19 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle WMOSiehe auch BearbeitenListe der Stadte in ArmenienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wanadsor Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten vanadzor am Abruf am 20 November 2022 a b c http vanadzor am hamaynqi anznagir armenisch Abruf am 24 Mai 2020 Michael Herles Ruben Davtyan Bericht uber den zweiten Survey in der Provinz Lori Armenien in Mitteilungen der Deutschen Orient Gesellschaft zu Berlin 150 2018 S 159 161 Herles Davtyan S 162 164 Peter Balakian The Burning Tigris The Armenian Genocide and America s Response HarperCollins New York 2003 ISBN 0 06 055870 9 S 321 Pambak Lorijskij uezd 1926 Russisch Normdaten Geografikum GND 7619322 6 lobid OGND AKS LCCN n99266392 VIAF 159631034 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wanadsor amp oldid 237761670