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Das Konigreich Georgien war ein mittelalterlicher Staat im heutigen Georgien und daruber hinaus der von 978 n Chr bis etwa 1403 n Chr existierte Flagge des Konigreiches GeorgienKonigreich Georgien Inhaltsverzeichnis 1 Vereinigung Georgiens 2 Kampf um die Einheit und Turkenzeit 3 Das Goldene Zeitalter 3 1 David der Erbauer 3 2 Demetre und Giorgi III 3 3 Konigin Tamara 3 4 Giorgi IV Lascha 4 Mongolenzeit 5 Gesellschaft Kultur und Wirtschaft 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVereinigung Georgiens Bearbeiten nbsp Kaukasus Region vor dem Tod Dawits III Seit dem Beginn der arabischen Herrschaft waren die georgischen Herrscher bestrebt die Einheit des Landes herzustellen Im 10 Jahrhundert bestanden vier grosse georgische Staaten Egrisi Abchasien Tao Klardsheti Kachetien und Heretien Heretien wurde nach 970 von Kachetien erobert Beide Konigreiche wurden zu Kachetien Heretien vereinigt Des Weiteren existierten das Emirat von Tiflis in Niederkartlien und das Furstentum Innerkartlien sowie weitere kleinere Furstentumer und Emirate 1 Der Besitz Innerkartliens war auf Grund seiner zentralen Lage von strategischer und von symbolischer Bedeutung weil es den Sitz des Oberhaupts der Georgischen Kirche beherbergte Meist wurde es von einem lokalen Fursten regiert und seit dem Ende des 8 Jahrhunderts immer wieder von angrenzenden Staaten erobert 1 Als jedoch Kachetien nach der Eroberung Heretiens drohte auch Innerkartlien einzunehmen bat dessen Furst den Konig von Tao Klardschetien Dawit III um Hilfe der darauf Innerkartlien besetzte ohne dass die Kachetier eingriffen Sein Sohn Bagrat III wurde so 975 Konig von Georgien als Herrscher Tao Klardschetiens Innerkartliens und 978 auch Konig von Egrisi Abchasien Sein Vater blieb Konig von Tao Somit war Georgien grosstenteils vereint Als Dawit III 1001 starb fiel Sudtao einer Vereinbarung nach an Byzanz Nordtao ging nach dem Tode Gurgens von Klardschetien 1008 ganz im georgischen Konigreich auf 1008 eroberte Bagrat III auch Kachetien Heretien und vereinigte so alle christlichen georgischen Staaten 1 Kampf um die Einheit und Turkenzeit Bearbeiten nbsp Georgien vor dem Einfall der SeldschukenDer Nachfolger Bagrats Giorgi I wollte auch Sudtao mit Georgien vereinen und fuhrte daher einen Feldzug gegen Byzanz der jedoch fehlschlug Dies nutzten die Adligen von Kachetien Heretien aus und trennten dieses Gebiet wieder von Georgien Daraufhin versuchten alle georgischen Konige Kachetien Heretien wieder zu erobern Bagrat IV gelang es in den 1060er Jahren fast er besetzte das Gebiet bis zum Oberlauf des Alasani doch fielen dann 1064 die Seldschuken ein und verbundeten sich mit dem kachetischen Konig Aghsatani der die Georgier wieder vertreiben konnte Die Seldschuken nahmen Achalkalaki ein drangen aber wegen des grossen Widerstandes nicht weiter ins Land ein Dennoch gab es grosse Fluchtlingsstrome aus den sudlichen Landesteilen in die angrenzenden Gebiete weil die Seldschuken von Ani aus mehrfach plundernd durch das Land zogen Daraufhin eroberte Bagrat Bardawi von den Armeniern zuruck 2 1068 als Bagrat IV wieder einmal fast ganz Kachetien erobert hatte fielen erneut die Seldschuken ein und verbundeten sich mit den Kacheten dem Emirat von Tblisi und den Armeniern Die vereinigte Armee verwustete Kartlien und drang dann nach Westen vor Nach Erfolgen der Allianz in Imeretien musste die Armee wegen des harten Winters wieder abziehen Auf dem Ruckweg nahmen die Seldschuken Tblisi und Rustawi ihren Emiren und gaben es Fadlon dem Herrscher von Gandscha Daraufhin eroberte Bagrat mit Hilfe der Alanen erst Tblisi das er den Emiren zuruckgab und danach auch Gandsa Die geschwachten Seldschuken reagierten darauf nur mit Tributforderungen die Bagrat diplomatisch uberging 2 Als Bagrat IV 1072 starb folgte ihm Giorgi II Bald darauf verschworen sich die Fursten des Reiches gegen ihn Der Eristawi der Swanen fiel in Egrisi ein ein anderer verbundete sich mit den Kachetiern und besetzte das Ksani Gebiet Niania Kwabulisdse besetzte Kutaisi und raubte den Staatsschatz Nachdem der Konig die Aufstandischen besiegt hatte bestrafte er sie nicht sondern begnadigte und beschenkte sie um so Unterstutzung gegen die Seldschuken zu gewinnen Doch im nachsten Jahr erhoben sich die Fursten wieder gegen den Konig und verbundeten sich 1074 auch mit den Seldschuken Daraufhin half der kachische Konig Aghsartani Georgi II und vertrieb die Seldschuken nach der Schlacht von Parzchisi Er zog dann weiter nach Suden und eroberte fast ganz Sudtao bis zur Festung Kari von den Byzantinern sowie die Festung Anakopia in Westgeorgien und vereinigte sie mit dem georgischen Konigreich 2 Daraufhin fielen die Seldschuken 1080 erneut in Georgien ein und verwusteten und plunderten das Land Damit begann die grosse Turkenzeit Die Seldschuken fielen jedes Jahr im Fruhling in Georgien ein raubten mordeten und liessen ihr Vieh dort weiden bis sie im Herbst wieder abzogen Die Stadte verfielen und die Wirtschaft brach zusammen Auch nach der georgischen Kapitulation 1083 und Tributzahlungen liessen die Seldschuken nicht von ihren Raubzugen ab 1089 verschlimmerte ein Erdbeben die Situation Als die Fursten Giorgi II im selben Jahr nahelegten den Thron abzugeben setzte dieser seinem sechzehnjahrigen Sohn Dawit die Konigskrone auf 2 Das Goldene Zeitalter BearbeitenDavid der Erbauer Bearbeiten nbsp David der Erbauer in der rechten Hand der Plan des Gelati Klosters nbsp Ausbreitung Georgiens unter David IV dem ErbauerDavid IV auch der Erbauer genannt sammelte Streitkrafte die ihm loyal dienten und griff mit diesen in einem Kleinkrieg immer wieder die Seldschuken an Er setzte den Seldschuken stark zu sodass sie Kartlien kaum mehr kontrollieren konnten und gab der Bevolkerung so wieder mehr Mut Der Eristawi von Kldekari Liparit Baghwaschi plante eine Verschworung gegen ihn wurde aber 1093 gefangen Da er seine Tat bereute wurde er begnadigt Als er zwei Jahre spater aber wieder konspirierte wurde er nach Byzanz ausgewiesen Nach dessen Tod gliederte Dawit Kldekari in seinen personlichen Besitz ein und schwachte damit die Fursten Ebenso verfuhr er mit anderen Gegnern Dadurch wagten die Fursten bald keinen Aufstand mehr 3 Auch fuhrte Dawit eine Kirchenreform durch sauberte diese so von seinen Gegnern und ordnete sie seiner Politik unter Dafur schenkte er dem Klerus Land und forderte den Bau von neuen Kirchen und Klostern Ausserdem wurden der Staatsapparat reformiert indem das Amt des Uchezesni Wesir als Minister des Konigs eingefuhrt wurde das Gerichtswesen erneuert und ein Geheimdienst eingerichtet Dieser unterrichtete Dawit von den Vorgangen in seinem Konigreich und im Ausland Durch eine Militarreform sollte die Disziplin im Heer wiederhergestellt werden und die Soldaten erhielten neue Ausrustung und eine bessere Ausbildung Zudem wurden harte Disziplinarmassnahmen eingefuhrt Die Armee wurde in drei Einheiten aufgeteilt die Konigsgarde die Garnisonstruppen der Stadte und Festungen und das eigentliche Heer Durch die Ansiedlung von 40 000 chasarischen Familien aus dem Norden kamen zusatzliche Soldner ins Land Somit verfugte der georgische Konig uber ein Heer von 60 000 Mann und einer Garde von 5 000 dazu kamen die Truppen der Fursten und Soldner aus dem Nordkaukasus 3 Nachdem der Erste Kreuzzug und die inneren Zwistigkeiten die Seldschuken geschwacht hatten stellte Dawit die Tributzahlungen an die Seldschuken ein Seit dieser Zeit tragen die georgischen Konige auch keine byzantinischen Titel mehr da Byzanz nach den Angriffen der Seldschuken und Kreuzritter keine Bedeutung mehr in der Region besass Nach erfolgreichen Angriffen Dawits auf Kachetien Heretien sturzten die Fursten Heretiens ihren Herrscher selbst sodass das Land 1104 kampflos mit dem ubrigen Georgien vereint wurde Im selben Jahr schlossen sich die islamischen Staaten Georgiens unter dem Atabeg von Gandscha gegen Georgien zusammen Dawit besiegte ihre Armee 1105 in der Schlacht bei Erzuchi 1110 eroberte Dawit die Stadt Samschwilde in Niederkartlien danach Dserna und den Rest Niederkartliens das ehemalige Emirat Tiflis bis auf seinen ostlichen Teil und Tiflis Die Turken fielen daraufhin erneut in Georgien ein wurden aber geschlagen 1115 nahm Dawit auch den ostlichen Teil Kartlis um Rustawi ein und vertrieb die Turken 1116 aus Tao 3 Der Schah von Schirwan verbundete sich 1117 mit den Seldschuken sodass Dawit gegen ihn Krieg fuhren musste Zuerst eroberte er die Festungen Kaladsor und Qabala spater stiess er ins Landesinnere vor und gewann Derbent als Verbundeten Nachdem der Schah in einer Schlacht gegen Derbent gefallen war unterwarf sich sein Nachfolger Georgien Danach wollte Dawit die Turken endgultig aus Georgien vertreiben und versuchte die letzten seldschukischen Festungen um Tiflis einzunehmen Er besiegte das turkische Heer eine Ubermacht von 300 000 Mann in der Schlacht am Didgori Danach konnte auch Tiflis die letzte Hochburg der Turken 1122 eingenommen werden Seitdem ist Tiflis Hauptstadt Georgiens 3 Nachdem Sultan Mahmud II 1123 Schirwan erobert hatte forderte er Georgien auf Tribut zu zahlen Darauf zog Dawit gegen Schirwan wo das seldschukische Heer stationiert war und eroberte es sowie bald darauf auch Derbent wo er 1124 ein Heer der Kurden Chasaren und Dagestaner schlug Dann eroberte er die Burg Birit in Schirwan das in sein Reich eingegliedert wurde Gleichzeitig drangen georgische Truppen im Suden bis zur armenischen Hauptstadt Ani vor wo georgische Truppen stationiert wurden Das ehemalige armenische Konigreich Schirak wurde an Georgien angegliedert 3 Im Norden eroberte Dawit die Befestigungen in der Darial Schlucht und errichtete neue Burgen an den Kaukasuspassen Der Einfluss Georgiens auf die Volker nordlich des Kaukasus weitete sich aus und auch ihre Christianisierung schritt voran Dawit war tolerant gegenuber anderen Volkern und Religionen der muslimischen Bevolkerung von Tiflis wurden sogar Privilegien zuteil da diese den Handel wesentlich bestimmte Er verstand sich jedoch auch als Verteidiger der christlichen Staaten gegen den Islam wie er es auf Munzen pragen liess 3 Demetre und Giorgi III Bearbeiten Dawits Sohn Demetre wurde bereits zu Lebzeiten seines Vaters zum Konig Georgiens gekront um keine Zweifel an der Thronfolge aufkommen zu lassen Seitdem wurde dies im Konigreich Georgien immer so gehandhabt Unter Demetre wurde das georgische Territorium erneut erweitert zunachst musste er sich jedoch Angriffen der Turken erwehren und 1125 Dmanisi von ihnen zuruckerobern 1128 nahm er die Stadt Chunani ein 1130 fuhrte der Schah i Arman von Ahlat einen Feldzug gegen Georgien weil der Konig von Ani zur georgischen Seite ubergetreten war wurde aber von Demetre zuruckgeschlagen Nordarmenien das seit 1126 unter Fadlon IV von Georgien wieder unabhangig war besetzte auch Gandscha und Dwin wurde aber ein Vasall Demetres Von 1153 bis 1154 unterstutzte Georgien daher auch Armenien gegen den Saltuqiden Emir von Erzurum der 1161 in georgische Gefangenschaft geriet und gegen ein Losegeld von 100 000 Dinar wieder freigelassen wurde 4 Auch Schirwan war wieder unabhangig geworden und Demetre wollte es und Aran erneut erobern 1139 zog er gegen Gandscha in Aran und eroberte es Doch 1143 ging es nach einem Krieg als Mitgift an einen turkischen Emir da der Sultan Demtres Tochter Rusudan als Frau bekam Nach einer Auseinandersetzung mit den Turken 1129 bis 1130 um Schirwan wurde dieses geteilt wobei der westliche Teil an Georgien ging der ostliche musste diesem Tribut zahlen Auch Derbent war weiterhin georgischer Vasall eine weitere Tochter Demetres die Frau des dortigen Konigs 1150 kam es zu einem Aufstand der Fursten die ihre alte Macht wiederherstellen wollten als Demetre nicht seinen altesten Sohn Dawit sondern seinen jungsten Georgi als Thronerbe benannte Demetre schlug den Aufstand nieder doch funf Jahre spater gelang ein zweiter Aufstand unter seinem Sohn Dawit V Als dieser aber bereits sechs Monate spater starb wurde sein Vater erneut Konig regelte seine Nachfolge zugunsten Giorgis und bestrafte die aufstandischen Fursten 4 Unter ihm ging der Konflikt um Armenien weiter welches er 1161 erneut besetzte Zunachst setzte er den Emir Sadun als Statthalter ein doch verriet ihn dieser sodass er hingerichtet wurde Als neuer Statthalter wurde Sargis Mchargrdseli eingesetzt Die Seldschuken schmiedeten daraufhin ein Bundnis gegen Georgien mit den Ahlat Schahs sowie den Emiren von Erzerum und Diarbekir doch wurde ihre Armee von den Georgiern geschlagen und Giorgi griff Erzurum an und besiegte dessen Emir 1163 kam es auch zu einem Aufstand in Aserbaidschan bei dem die Schahs Erfolg hatten und gegen Ani zogen Doch drang daraufhin Giorgi in Aserbaidschan ein und zwang die Turken zu einer Einigung So wurde Ani 1165 wieder ein islamischer Staat als georgischer Vasall Doch zehn Jahre spater gliederte Giorgi Ani in sein Reich ein der Feldzug der Seldschuken als Reaktion darauf wurde zuruckgeschlagen 1173 fuhrte Georgien einen Feldzug gegen Derbent das Schirwan angegriffen hatte und ubergab einen Teil Derbents an Schirwan 4 Giorgi reformierte die Strafverfolgung in dem harte Strafen eingefuhrt wurden aber auch der Beweis der Schuld gefordert wurde und forderte wie seine Vorganger die Wirtschaft Zudem nahm er der georgischen Kirche das Privileg der Steuerfreiheit gab es nach einem Aufstand aber wieder zuruck Auch unter Giorgi gab es 1177 einen Furstenaufstand Doch auch dieser wurde niedergeschlagen und die Verschworer grausam bestraft 4 Konigin Tamara Bearbeiten nbsp Georgien zum Ende der Regierung TamarsNach Giorgi bestieg seine Tochter Tamara 1184 den georgischen Thron Sie war bereits 1178 als Mitregentin eingesetzt worden Unter Konigin Tamara erreichte Georgien seine kulturelle politische und wirtschaftliche Blute Auch sie musste sich zunachst gegen den Adel durchsetzen Gab sie zunachst noch nach liess sie spater einzelne Verschworer festnehmen und provozierte fast einen Burgerkrieg den sie jedoch mit Diplomatie verhindern konnte Dennoch hinterliess sie Georgien innerlich geschwacht 1185 heiratete Tamar Jurij Bogoljubskij den ehemaligen Fursten von Wladimir Susdal Doch zwei Jahre danach wurde dieser der Sodomie beschuldigt und verbannt die kinderlose Ehe geschieden Nachdem die Turken von mehreren Seiten ins Land eingefallen und besiegt worden waren drangen die Georgier selbst nach Suden nach Kari und Karnipor vor Es folgten Feldzuge nach Dwin Persien Gelakun und Gandscha 5 1188 heiratete sie Dawit Soslan den Sohn des Herrschers der Alanen 1191 aber kehrte Jurij Bogoljubskij zuruck um seine Macht wiederzuerlangen und die westgeorgischen Fursten verbundeten sich mit ihm Bei Getuni wurde das Heer der Aufstandischen geschlagen und Bogoljubskij erneut verbannt Nachdem Tamar 1193 einen Thronfolger geboren hatte unternahmen die Georgier mehrere Feldzuge nach Bardawi Karnu Qarqar und Gandscha Als Antwort darauf sammelte der Atabeg von Aserbaidschan eine Allianz gegen Georgien die 1195 bei Schamkor vernichtend geschlagen wurde Die Georgier eroberten Schamkor Gandscha Bidshnisi und Dwin Als die Stadt Kari fiel drohte der Sultan von Rum Tamar er werde in ihr Land einfallen Doch 1203 gelang es den Georgiern das zahlenmassig uberlegene Heer des Sultan Suleiman II zu schlagen 5 1204 nutzten die Georgier die Schwache Byzanz das von den Kreuzfahrern wahrend des vierten Kreuzzuges erobert worden war und besetzten das byzantinische Gebiet sudlich des Schwarzen Meeres Dort grundeten sie das Kaiserreich Trapezunt als georgischen Vasallen auf den Thron setzten sie den Komnenen Alexios der in Georgien Schutz gesucht hatte 5 Wenige Jahre spater wurde ein Einmarsch der Truppen des Emirs von Ardabil in das Gebiet um Ani zuruckgeschlagen und Ardabil besetzt Ebenfalls 1210 wagten die Georgier einen grossen Feldzug nach Persien bei dem sie uber Tabris bis nach Gurgan vordrangen und mit umfangreicher Beute zuruckkehrten Danach fand ein Aufstand der Pchower und Didoer Vasallen im nordostlichen Gebirgsland statt der blutig niedergeschlagen wurde 1213 starb Tamar in ihrer Sommerresidenz Agara Am Ende ihrer Regentschaft zahlten Schirwan Alanien Aran Nordkaschgien Durdsukien Didoya und Khundzia zu den georgischen Vasallen Aserbaidschan Ersinki und Erzerum waren tributpflichtig 5 Giorgi IV Lascha Bearbeiten Nachdem die Konigin Tamara gestorben war bestieg ihr Sohn Giorgi IV Lascha den Thron Sofort stellte Gandscha seine Tributzahlungen ein Doch nach einer Belagerung der Stadt gab der Herrscher nach und unterwarf sich erneut Georgien Auch die Aufstande der sudlichen Vasallen 1219 konnten niedergeschlagen werden 5 1220 kam es zum ersten Kontakt mit den Mongolen die von der Krim uber Aserbaidschan nach Suden zogen Das georgische Heer wurde besiegt jedoch zogen die Mongolen weiter nach Persien Auch nach einer erneuten Niederlage der Georgier bei der die Mongolen bis Tiblis vordrangen zogen sich die Mongolen aus Georgien wieder zuruck Doch gingen in Folge die ostlichen Vasallenstaaten verloren Als sie 1221 nochmals versuchten Georgien zu erobern konnten sie keinen eindeutigen Sieg erringen und zogen sich von Georgien uber Derbent nach Norden zuruck Giorgi IV Lascha starb 1222 5 Mongolenzeit Bearbeiten nbsp Georgien 1245 unter der Herrschaft der Mongolen Nach Giorgis Tod regierte seine Schwester Rusudan da sein Sohn David noch zu jung war Im ersten Jahr ihrer Herrschaft zogen die Chasaren von den Mongolen aus dem Nordkaukasus verdrangt nach Suden und eroberten Derbent und Schirwan Als Rusudan ihnen verwehrte in Georgien zu siedeln zogen sie erfolgreich gegen Qabala und Gandscha und verwusteten die ostlichen georgischen Grenzgebiete Nachdem sie mit reicher Beute abgezogen waren wurden sie von den Georgiern verfolgt und besiegt Danach versuchten die Georgier ihre Macht wieder zu festigen und eroberten 1222 Bailaqan 1223 Surmar in Armenien und 1225 belagerten sie erfolglos Gandsa 6 Nachdem das Reich der Choresm Schahs von den Mongolen zerschlagen worden war floh dessen Sohn Dschalal ad Din nach Westen und eroberte 1225 Aserbaidschan Danach zog er gegen das reiche Georgien dessen Heer er bei der Schlacht von Garnisi in Armenien besiegte Nach weiteren Siegen der Choresmier zogen sich die georgischen Adligen hinter das Lichi Gebirge nach Westgeorgien zuruck Im Marz 1226 eroberte Dschalal ad Din Tiflis und zum Ende des Jahres war ganz Ost und Sudgeorgien unter seiner Kontrolle Nachdem er aber in Ahlat eine Niederlage erlitten hatte konnten die Georgier Tiflis 1227 zuruckerobern aber nicht halten als die choresmischen Truppen zuruckkehrten Auch konnten diese dann Ahlat einnehmen Da aber 1228 die Mongolen erneut von Osten vordrangen brach die Macht Dschalal al Dins zusammen und Ostgeorgien wurde wieder mit dem Rest Georgiens vereint 6 Als die Mongolen 1235 Gandscha eroberten und gegen Georgien zogen flohen Konig und Adel erneut nach Kutaissi in Westgeorgien Der Osten fiel den Mongolen fast kampflos in die Hande im Westen aber herrschte weiter Rusudan 1242 wurde ein Friedensvertrag zwischen den Mongolen und der georgischen Konigin Rusudan geschlossen Damit war Ostgeorgien zwar noch Teil des georgischen Konigreiches jedoch auch von den Mongolen besetzt und kontrolliert Westgeorgien war zur Zahlung von jahrlich 50 000 Perpera verpflichtet und musste die Mongolen bei Kriegszugen unterstutzen Die Fursten aber behielten ihre Land und wurden von den Mongolen privilegiert der Hof zog wieder nach Tiflis und Dawit wurde als Nachfolger Rusudans anerkannt Innerhalb des mongolischen Reiches war Georgien der Wilayet Gurdshistan an der Spitze der mongolischen Verwaltung in Georgien stand Arghun Agha Die Mongolen trieben hohe Steuern ein verpflichteten ein Funftel der wehrfahigen Manner zum Dienst in ihrem Heer Die Wirtschaft brach zusammen und es kam zu grosser Armut und Unzufriedenheit Nach Rusudans Tod 1245 folgte zunachst kein Konig die Mongolen regierten das Land selbst 1246 setzten sie Dawit Ulu und Dawit Narin als Konige ein Bereits 1246 gab es von Seiten der Fursten erste Versuche die Mongolenherrschaft abzuschutteln doch schlugen diese wegen des schnellen Reagierens der Mongolen fehl 1249 wurde ein zweiter Aufstand unter Beteiligung von Dawit Ulu vorbereitet doch auch diesen konnte die Mongolen verhindern 7 Ab 1254 gehorte Georgien zum Ilchanat 1259 begann erneut ein Aufstand unter Dawit Narin Da dieser Aufstand ebenso fehlschlug floh Dawit Narin nach Abchasien wo die Fursten ihn zum Konig Abchasiens ausriefen Auch der Aufstand seines Bruders Dawit Ulu im folgenden Jahr wurde trotz anfanglicher Erfolge niedergeschlagen Dawit Ulu konnte sich noch ein Jahr in Samzche halten und folgte dann seinem Bruder nach Abchasien Dadurch aber entzog sich Westgeorgien ganzlich dem mongolischen Einfluss Dawit Ulu kehrte jedoch bald wieder zuruck und wurde Konig von Georgien als Vasall des Il Chans In der folgenden Zeit kam es zu zahlreichen Kriegen zwischen dem Il Chanat und der Goldenen Horde im Norden in denen Georgien stark mitgenommen wurde Wahrend mongolischer Uberfalle floh die Bevolkerung meist in nahe gelegene Hohlen in denen Schutzraume bereits zur Turkenzeit angelegt worden waren In solchen lagerte auch der Staatsschatz 7 Ein Aufstand unter Dawit VIII 1293 1311 schlug ebenso fehl aber das Il Chanat begann zu dieser Zeit schon seine Macht uber Georgien zu verlieren Giorgi V 1314 1346 gelang es 1327 endgultig die Mongolenherrschaft abzuschutteln und Georgien wieder zu vereinen Auch das Kaiserreich Trapezunt wurde wieder georgischer Vasall Seit 1386 aber kam es erneut zu Einfallen von Turken und den Mongolen unter Tamerlan die dem Konigreich zusetzten sodass es etwa 1453 in Anarchie unterging Spater entstanden aus dem georgischen Konigreich drei Konigreiche Imeretien Kachetien und Kartli sowie funf Furstentumer Abchasien Gurien Mingrelien Samzche Swanetien Gesellschaft Kultur und Wirtschaft BearbeitenNach dem Niedergang unter den Seldschuken entfaltete sich erstmals unter Dawit dem Erbauer eine rege Bautatigkeit Zudem liess er im Kloster Gelati eine Akademie einrichten an der unter anderem Ioane Petrizi und Arsen Iqaltoeli wirkten Es wurde Theologie Grammatik Philosophie Rhetorik Astronomie Arithmetik Geometrie und Musik gelehrt Es wurden auch viele weitere Kirchen Kloster und auch Brucken und Strassen errichtet 3 Unter Demetre wurden die Grenzgebiete und landlichen Regionen gefordert die von den Seldschuken verwustet waren So wurden auch viele Bauern neu angesiedelt 4 Das Konigreich Georgien befand sich in der Zeit des Hochfeudalismus es gab fast keine freien Bauern mehr fast alle waren in grosser Abhangigkeit zu ihren Fursten Die technischen Bedingungen der Landwirtschaft aber waren gut in vielen Regionen wurden die Felder mit Kanalen bewassert es wurde Getreide Wein Obst und Gemuse angebaut In der Hochzeit des Konigreichs erlebten Handwerk und Handel einen Aufschwung wodurch die Stadte an Bedeutung gewannen Exportiert wurden vor allem Weizen Wein Wolle Pferde Textilien Schmuck und Topferwaren 5 In einigen Regionen des Landes gab es Wasserleitungen die Kloster oder Dorfer mit Wasser versorgten 5 Die von David dem Erbauer eingefuhrten Amter des Uchezesni mit Ministern vergleichbar blieben auch nach seiner Regierungszeit erhalten So gab es unter anderem einen Polizeiminister Mandaturt Uchuzesi einen Finanzminister Metschurtschlet Uchuzesi und einen Majordomus Msachurt Uchuzesi Die Scharfe der Urteile der Gerichte schwankte stark waren unter Giorgi III Blenden und Verstummeln ubliche Strafen so waren sie unter Tamar sehr selten Todesstrafen gab es unter ihr keine Als lange gultiges Gesetzesbuch wurde zu Beginn des 11 Jahrhunderts das Mzire Sdshulis Kanoni von Eptwime Mtazmidelis eingefuhrt Darin wird zur Bedingung einer Strafe auch verlangt dass eine Person die Tat schuldhaft verubt habe Folter ist keine bekannt und seit Bagrat IV wurden bei Prozessen auch juristische Sachverstandige hinzugezogen 5 Die Kirchen und Kloster hatten grossen Anteil am geistigen Leben des Landes so besassen viele Kloster auch eigene Schulen In diesen wurden vor allem Theologie Kirchengesang und georgische Schrift gelehrt die fur Geistliche wichtigen Facher Fur Adelige Kinder wurde Hausunterricht angeboten Zudem gab es mehrere Hochschulen die bedeutendste war das Kloster Gelati Spater wurde die Akademie von Iqalto eingerichtet moglicherweise gab es eine dritte Hochschule in Gremi An den Hochschulen wurde Geometrie Arithmetik Musik Rhetorik Grammatik Philosophie und Astronomie unterrichtet In Gelati wurde auch Medizin unterrichtet wofur eigens ein Krankenhaus eingerichtet wurde Des Weiteren wurden viele georgische Kloster im Ausland unterstutzt so in Zypern Syrien Palastina und auf dem Sinai Diese trugen insbesondere zum georgischen Schrifttum bei vor allem durch Ubersetzungen Das Kloster auf dem Berg Athos unter Giorgi Mtazmideli war das bedeutendste Kloster ausserhalb Georgiens Nach der Eroberung Jerusalems durch Saladin 1187 eingenommen wurde setzte sich Konigin Tamar erfolgreich fur eine Ruckgabe der Besitztumer und Landereien der georgischen Kloster in Palastina ein Aus der Zeit ihrer Regierung gibt es auch zahlreiche Schriftfunde die belegen dass die Kenntnis der Schrift in den Stadten weit verbreitet und kein Privileg der oberen Schichten mehr war 5 Im 11 Jahrhundert wurde in Mzcheta der Swetizchoweli Dom neu errichtet einer der bedeutendsten Kirchenbauten in Georgien Es war der Sitz des Katholikos dem Oberhaupt der georgischen Kirche Weitere bedeutende Kirchbauten aus der Zeit des georgischen Konigreichs sind die Samtawissi Kathedrale der Alawerdi Dom nahe Telawi und der Bagrati Dom in Kataissi Spater wurden den Dom von Gelati sowie viele weitere kleinere Kirchen einige davon wurden von Adeligen errichtet die sich dorthin zuruckzogen Hohlenkloster entstanden in Dawit Garedscha Wahaniskwabi und Wardsia 5 Es wurde eine Vielzahl an neuen Festungen und Burgen angelegt meist an topografisch gunstig gelegenen Orten 5 Die Malerei wurde vor allem in den Kirchen gepflegt und orientierte sich zunachst an Syrien und Palastina nach dem 11 Jahrhundert mehr an Byzanz Im 11 und 12 Jahrhundert war gepragt von Monumentalitat Die Figuren waren uberlebensgross die Proportionen aber naturlich Es entstanden mehrere regionale Schulen Die Schule von Tao Klardschetien die durch Kirchenfresken bekannt ist fallt durch eine Festlichkeit im Malstil auf Dagegen stellt die Malerei von Dawit Garedscha Dawit Garedschi vor allem einfache Aspekte des Lebens vor allem des Klostergrunders Dawit dar Die Malschule von Swanetien und Ratscha bevorzugte die Krieger Giorgi und Tewdore als Motive Zum 13 Jahrhundert hin wird der Dekoration und dem Hintergrund mehr Zeit gewidmet und auch Darstellungen historischer Personlichkeiten treten auf 5 Durch den Neubau und die Forderung von Kirchen kam es auch zu einem Aufschwung des Kunsthandwerks und der Goldschmiedekunst Auch wurden in den Klosters mehr und mehr Kalligraphen und Buchillustratoren beschaftigt 5 Bedeutende Schriftsteller und Dichter des georgischen Konigreichs waren Giorgi Mtazmideli Eprem Mzire Nikolos Gulaberisde und Ioane Schawteli Mose Choneli verfasste im 12 Jahrhundert den Ritterroman Amirandaredshaniani der grossen Einfluss auf nachfolgende Werke hatte Ebenfalls in diesem Jahrhundert entstand Wisramiani ein Liebesroman von Sargis Tmogweli dessen persische Urfassung von Gorgani um 1050 stammt Um 1200 entstand Der Recke im Tigerfell auch Der Recke in Pantherfell von Schota Rustaweli Viele weitere Romane und Lieder wurden zu dieser Zeit geschrieben daneben entstanden Werke der Geschichtsschreibung wie Sumbat Dawitisdses Das Leben der Bagratiden Jedoch sind nur wenige davon erhalten 5 In der georgischen Philosophie die sich im Konigreich zu entwickeln begann entstanden zwei Stromungen Die von Eprem Mzire und Ioane Petrizi vertretene betrachtete die Welt im Dualismus von Himmel und Erde wahrend die andere unter anderem von Arsen Iqaltoeli vertretene die Erscheinungen in ihrer Einheit begriff und den Wert des Irdischen und des Menschen achtete Bedeutende philosophische Werke sind Eprem Mzires Ubersetzung der Quelle des Wissens von Johannes von Damaskus und Ioane Petrizis Stufenleiter der Tugenden sowie das Dogmatikon eine Zusammenfassung von Ubersetzungen byzantinischer Schriften von Arsen Iqaltoeli 5 In der Mongolenzeit wurden viele Kloster verlassen und verfielen viele Schriften gingen in dieser Zeit verloren Als einziges Werk aus der Mongolenzeit ist eine Beschreibung der Geschichte Georgiens von Giorgi Lascha bis Giorgi dem Glanzenden erhalten 7 Siehe auch BearbeitenGeschichte Georgiens Liste der Staatsoberhaupter GeorgiensLiteratur BearbeitenHeinz Fahnrich Geschichte Georgiens von den Anfangen bis zur Mongolenherrschaft Shaker Aachen 1993 ISBN 3 86111 683 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Fahnrich 1993 S 122 ff a b c d Fahnrich 1993 S 124 ff a b c d e f g Fahnrich 1993 S 129 ff a b c d e Fahnrich 1993 S 137 ff a b c d e f g h i j k l m n o p Fahnrich 1993 S 142 ff a b Fahnrich 1993 S 168 ff a b c Fahnrich 1993 S 171 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigreich Georgien amp oldid 238412979