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Dawit Garedscha georgisch დავითგარეჯა aserbaidschanisch Keschisch Dagh auch David Gareja Garedschi ist ein georgisch orthodoxes Kloster im Osten Georgiens Es liegt am Berg Udabno in der Region Kachetien unmittelbar an der Grenze zu Aserbaidschan Das alteste Kloster Georgiens steht auf der Vorschlagsliste zum UNESCO Welterbe Dawit GaredschaIm Kloster Dawit GaredschaDatenOrt Kachetien Georgien Koordinaten 41 26 51 2 N 45 22 34 9 O 41 447544 45 376357 Koordinaten 41 26 51 2 N 45 22 34 9 ODawit Garedscha Kachetien Lawra von Dawit Garedscha Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Naturraumliche Situation des Klosterkomplexes 2 1 Geologie 3 Geschichte und historisches Umfeld 4 Architektur und Kunst 5 Literatur 6 WeblinksName BearbeitenDer Name der Lawra St David wird dadurch erklart dass David einer der Dreizehn syrischen Vater im 6 Jahrhundert in der Wuste Garedscha siedelte und das erste Kloster grundete Die Lawra wurde spater nach ihm benannt und bildete das zentrale Kloster Weitere zugehorige Teile sind u a Bertubani heute in Aserbaidschan Zamebuli Dodorka Natlismzemeli Udabno und Tschitschchituri Sie befinden sich unweit von Dawit Garedscha und in einem nordlich gelegenen Hohenzug bei der offenen Siedlung Udabno Es handelt sich insgesamt um mindestens 13 archaologische Lokalitaten Naturraumliche Situation des Klosterkomplexes Bearbeiten nbsp MonchszellenDas Kloster von Dawit Garedscha schmiegt sich einer leicht keilformig aufgerissenen Bergflanke an die den in West Ost Richtung verlaufenden Hohenzug von Udabno in der ostgeorgischen Steppe quer einschneidet Die altesten Raume bestehen aus hohlenartigen Offnungen die ihre Deckung durch die naturlichen Gegebenheiten der schrag gestellten Sandsteinschichten erhalten Die eremitischen Kammern befinden sich in zwei sich gegenuber stehenden Felswanden die durch die Schraglage der naturlichen Gesteinsschichten bedingt in etagenartiger Abfolge angeordnet sind Die keilformige Weitung wird in ihrem unteren Teil von einer alten Mauer gesperrt die den inneren Klosterkomplex schutzt Eine zweite Mauer umfasst im oberen Teil die Lawra nbsp Wassersammler oberhalb des Klosters nbsp KlostermauerDie Besonderheit fur die Uberlebensfahigkeit dieser Einsiedelei besteht in der schattenspendenden und deshalb auch oasenartigen Gelandesituation mit einigen Baumen und anderen Pflanzen Das ermoglicht eine bescheidene und sorgfaltig zu fuhrende Viehwirtschaft fur das Kloster Die Wasserversorgung spielt eine besondere Rolle im Leben der Monche und basiert auf einer ungewohnlichen alten Anlage Die wenigen Niederschlage in Form von Regen und Nebeltropfchen werden beginnend in der Gipfelregion des Kammes des Hohenzugs Udabno g Udabno 878 m mit einem teils verborgenen Grabensystem und Zwischenzisternen gesammelt sowie uber wenige in die schragen Felsflachen gehauene Hauptwassergraben zu einer zentralen Stelle in einer Felsnische gefuhrt Das ohnehin asketische Leben in dem Kloster bleibt durch die jahrliche Niederschlagsmenge nicht unbeeinflusst nbsp Landschaft bei Dawit GaredschaIm Umfeld des Klosters streichen wellenformig und parallel angeordnete Hohenzuge in der Richtung NW SO Im Suden fallt das Gelande steil in eine leicht wellige Ebene des benachbarten Aserbaidschans ab Die Landschaft ist wasserarm und die wenige meist durre Steppenvegetation wechselt mit trockenen weiter nordlich sogar versalzten Boden ab In ostlicher Richtung geht die Landschaft in eine halbwustenartige Zone uber Geologie Bearbeiten Die Umgebung des Klosterkomplexes Dawit Garedscha fallt durch ihre ungewohnliche Oberflachengliederung besonders durch das markante Bild schrag gestellter Gesteinsschichten auf Diese Landschaft gehort zu der tektonischen Einheit Sagaredsho Schirak Adshinaur Zone Sie besteht aus Sedimentschichten aus dem Miozan und Pliozan also im Zeitraum vor 23 bis 1 8 Millionen Jahren durch Meeresablagerung entstanden nbsp Sedimente in den Iori Strukturen Bergland in Ostgeorgien Diese Sedimentablagerungen wachsen bis zu einer Starke von 1000 Metern an In der regionalen Geologie werden sie nach einem nahen Flusslauf die Iori Strukturen genannt und sind der mittlere Teil der Rioni Kura Senke Diese Zwischengebirgssenke bildet die Verbindung zwischen den Systemen des Grossen und Kleinen Kaukasus Im grosseren Rahmen sind sie ein Teil der Grusinisch Aserbaidschanischen Scholle In der Region trifft man hauptsachlich Sandsteine Mergel und Tone an Geschichte und historisches Umfeld BearbeitenArchaologische Grabungen haben mit dem nahegelegenen Udabno drei befestigte Siedlungen des stadtischen Typs aus der Spatbronzezeit und der folgenden Eisenzeit entdeckt die in das 11 und 10 Jahrhundert v Chr datiert werden Das Kloster Dawit Garedscha entstand in der Mitte des 6 Jahrhunderts In kurzer Folge grundeten sich in seinem Umfeld und in Ostgeorgien weitere Kloster weitgehend nach dem Vorbild von Davit Garedscha Diese Klostergrundungen fallen in einen Zeitabschnitt nach dem sich georgischen Bischofe nicht mehr an den Synoden der Armenischen Kirche in Dvin 552 beteiligten und sich von der monophysitischen Lehre abwandten die von dieser Zeit an fur die Armenische Kirche zur verbindlichen Lehre wurde Die von syrischen Klostern eingewanderte Gruppe der Dreizehn syrischen Vater waren die Initiatoren des Klosterlebens im damaligen Georgien und vollendeten die christliche Missionierung Georgiens unter Konig Parsman VI 542 557 Im Zuge dieser Christianisierung wurde durch den Bischof von Nekresi das ewige Feuer des Zoroastrismus geloscht worauf ihn der Statthalter der Persischen Besatzungsmacht steinigen liess Georgien erlangte 591 in der Regierungszeit von Furst Stephan I 590 607 seine volle politische Autonomie wieder da der persische Grosskonig Chosrau II Armenien und das heutige Ostgeorgien an das ostromische Reich abtreten musste und somit den Zugang zu Georgien verlor siehe auch Romisch Persische Kriege Nachdem der ostromische Kaiser Maurikios der armenischen Kirche eine Union mit Konstantinopel aufzwang spalteten sich die Armenier nach der Besetzung durch persische Truppen im letzten romisch persischen Krieg 603 628 im Jahre 610 ab Dies kam einer endgultigen Trennung zwischen der Armenischen und Georgischen Kirche gleich da die Kirche in Georgien der Orthodoxie zugewandt blieb nbsp FreskomalereiEine Veranderung des klosterlichen Lebens in Dawit Garedscha ist mit dem Wirken Hillarion von Karthweli verbunden Dieser war einer der Exponenten in der Klosterbewegung und kam 837 an diesen Ort In den folgenden zehn Jahren vergrosserte er das Klosterareal machte die Kirche der Verklarung Christi zur Hauptkirche errichtete neue Zellen und Speisesale fur die Monche Diese Entwicklung setzte die Umwandlung des Einsiedlerlebens zu einer organisierten Klostergemeinschaft in Gang In der Folge gewann der Klosterkomplex bis zum 13 Jahrhundert stetig an Bedeutung und erreichte wohl in dieser Epoche seine grosste Blute Einen Abbruch dieser Entwicklung gab es durch massiv einwirkende Fremdherrschaften in Georgien Besonders nachteilig wirkte sich der Mongolensturm 1265 der Einfall von Timur um 1394 und die Eroberung Georgiens durch den persischen Schah Abbas in den Jahren 1616 17 aus Einige Klostergemeinschaften gingen dadurch verloren und die Organisationsstruktur im Klosterkomplex nahm dadurch Schaden Weitere Okkupationsverhaltnisse durch die Turkeneinfalle im 18 und 19 Jahrhundert fuhrten zum weiteren Zerfall der klosterlichen Bewegung in ganz Ostgeorgien Mehrere georgische Konige versuchten Ende des 17 und Anfang des 18 Jahrhunderts das Klosterleben erneut in Gang zu bringen Als 1690 Onuphrius Machutadze zum Abt berufen wurde trat zeitweilig eine Belebung ein Unter seiner Leitung bemuhte sich die Klostergemeinschaft zur Erlangung alter Landereien und Rechte Es wurden sogar neue Befestigungsanlagen errichtet Trotzdem brachte das 18 Jahrhundert einen Niedergang der Gemeinschaften und im 19 Jahrhundert war nur das Kloster Natlismtsemeli von einigen Monchen bewohnt Durch diese Situation verfielen die meisten Bauten In der Zeit der Sowjetunion und nach ihrem Zerfall wurden denkmalpflegerische Erhaltungs und Sanierungsmassnahmen in grosseren zeitlichen Abstanden und mit unterschiedlichem Umfang meist auf der Grundlage einfacher Mittel durchgefuhrt Da das Areal teils auf georgischem teils auf aserbaidschanischem Territorium liegt gibt es darum seit 1991 Auseinandersetzungen die bis heute keiner einvernehmlichen Losung gefuhrt haben Heute lebt in Dawit Garedscha wieder eine kleine Klostergemeinschaft die sich um die Erhaltung des kulturell religiosen und baulichen Erbes umfassend bemuht Das Kloster ist heute ein Touristenziel es gibt ein modernes Besucherzentrum mit Toiletten Andenkenladen und Busparkplatzen aber auch georgische Pilger besuchen das Kloster Vom Kloster aus gibt es Fusswege in die Berge und zu den zahlreichen in den Berg gehauenen Zellen und Kapellen Ein Teil dieser Zellen liegen auf der gegenuberliegenden Seite des Berges jenseits der Grenze auf asserbaidschanischem Gebiet Auf dem Gipfel des Bergs befindet sich ein georgischer Militarposten mit der Aufgabe der Grenzuberwachung der nicht mit den Besuchern interagiert Architektur und Kunst Bearbeiten nbsp Portal mit TympanonIn Dawit Garedscha Udabno Natlismtsemeli und Bertubani sind bedeutende Freskomalereien vorhanden In Udabno existiert ein Freskobild Der Einzug nach Jerusalem und weitere Ikonenbildnisse Die wenigen Gebaude der Lawra in Dawit Garedscha einschliesslich des Glockenturmes sind aus behauenen unregelmassigen Quadern und Lesesteinen errichtet Zur Zierde sind sie um ein Portal mit gebrannten Ziegeln erganzt Die Dachdeckung besteht aus gebrannten Ziegeln Im westlichen Teil vom Klosterareal uberragt ein Wachturm auf einem Felssporn die gesamte Anlage Die wichtigste bildhauerische Leistung besteht in einem von Rundprofilen gepragten Portal das in seinem Tympanonfeld eine georgische Inschrift beherbergt Der gesamte Klosterkomplex entwickelte sich vom 11 bis 13 Jahrhundert sehr stark als sich die alten Bereiche Dawit Garedscha Natlismzemeli Dodorka vergrosserten und neue wie Udabno Tschitschchituri und Bertubani entstanden Archaologische Forschungen haben etwa 5000 Monchszellen im gesamten Klosterkomplex festgestellt Fur ihre zu schaffende funktionelle Struktur orientierten sie sich die neuen Anlagen bei ihren Bauarbeiten an Dawit Garedscha Man schuf in allen Teilklostern gemeinsame Speisesale und Kirchenraume achtete auf eine bessere Lichtsituationen und verzierte die Raume mit Freskoarbeiten In der Folge dieser Entwicklung ubernahmen diese Kloster eine zentrale Rolle fur das religiose und nationale geistige Leben in Ostgeorgien Sie erlangten sogar eine gewisse wirtschaftliche Stellung und beeinflussten die Kunste besonders die Malerei Hierbei ubten sie durch ihr typisches Farbschema einen pragenden Einfluss aus In die Literatur sind die uberlieferten Freskos als Schule von Garedscha eingegangen und werden als die bedeutendsten Werke der mittelalterlichen Malerei von Georgien angesehen Mit den erhaltenen Portrats der Freskomalerei wurden bedeutende Personen aus der georgischen Geschichte bildhaft bewahrt wie beispielsweise Dawit IV der Erbauer Konigin Tamara Demetre I Georgi III und andere In einigen Fallen sind dies die einzigen uberlieferten Bildnisse georgischer Herrscher Literatur BearbeitenNodar Janberidze Irakli Tsitsishwili Architectural monuments of Georgia Moscow Stroyizdat 1996 ISBN 5 274 02223 5 Tinatin Khoshtaria The Wall Painting of the Chapel martyrium Motsameta in the Rock cut Monastery Complex of Udabno David Gareji In Inferno Journal of Art History Vol 9 Article 2 2004 S 1 6 Konstantin N Paffengolz et al Geologischer Abriss des Kaukasus Akademie Verlag Berlin 1963 Ilma Reissner Georgien Geschichte Kunst Kultur Herder Freiburg Basel Wien 1989 ISBN 3 451 21454 7 G N Chubinashvili Peshernye monastyri David Garedzhi Tbilisi 1948 Lavra Udabno ლავრა უდაბნო Tbilisi 2008 Davit gareǰis monastrebi დავითგარეჯის მონასტრები ISBN 978 9941 0 0268 7 Engl Georgisch Nat lismc emeli Bert ubani ნათლისმცემელი ბერთუბანი Tbilisi 2010 Davit gareǰis monastrebi დავითგარეჯის მონასტრები ISBN 978 9941 0 0942 6 Engl GeorgischWeblinks Bearbeiten nbsp Commons David Gareja monastery complex Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien UNESCO Weltkulturerbe Artikel Dawit Garedscha in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D018077 2a 3D 2b 3DDawit 20Garedscha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dawit Garedscha amp oldid 233869244