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Als Atabegs von Aserbaidschan aserbaidschanisch Eldenizler wird die turkische Dynastie der Eldigusiden auch Ildegisiden bezeichnet welche im 12 und 13 Jh zunachst unter Oberhoheit der Seldschuken dann faktisch unabhangig uber Azarbaydschan Arran und Teile des persischen Iraks Dschibal herrschte Inhaltsverzeichnis 1 Schams ad Din Eldiguz 2 Muhammad Dschahan Pahlavan 3 Qizil Arslan 4 Uzbek 5 Einzelnachweise 6 WeblinkSchams ad Din Eldiguz Bearbeiten1136 ernannte Sultan Mas ud ibn Muhammad der seldschukischer Herrscher beider Irak den Militarsklaven Mamluk Schams ad Din Eldiguz zum Atabeg also Erzieher und Vormund des Kronprinzen Arslan Schah 1 Eldiguz erhielt als Iqta Lehen die aserbaidschanische Provinz Arran und wahlte Berde als Residenz 1161 erweiterte Eldiguz seine Herrschaft sodass die seldschukischen Prinzen von Hamadan unter seine Kontrolle fielen Nach dem Tod von Sultan Mas ud ibn Muhammad wurde Eldiguz 1152 in die Nachfolgewirren des Thrones verwickelt 1160 riefen die Emire des Reiches ihn dazu auf seinen Schutzling Arslan Schah nach Hamadan zu bringen um ihn dort zum neuen Herrscher zu ernennen Als Atabeg eines Sultans erhielt Eldiguz den spater von seinen Nachfolgern ubernommenen Titel Atabak i azam Grossatabeg und kontrollierte zeitweise nicht nur Aserbaidschan Arran und die Provinz Dschibal sondern auch Kerman Fars Chuzestan Gilan Schirwan Mazandaran Ahlat Erzurum und Maragha Laut dem mittelalterlichen Historiker Sadr ad Din al Husaini erstreckte sich sein Einflussgebiet von den Toren von Tiflis bis nach Makran Georgien war mit seiner grossen Armee in der auch 40 000 Kyptschaken dienten Eldiguz grosser Gegenspieler 1138 griff der georgische Konig Dimitri I die Stadt Gence an und erbeutete das bekannte eiserne Tor von Gence als Trophae die sich noch heute im Kloster Gelati befindet Ab 1161 begannen die Georgier Raubzuge nach Ani Dvin Gence Naxcivan und andere Gebiete der Atabegs zu unternehmen Eldiguz grundete eine Union unter den Seldschuken und kampfte gegen Georgien sodass Konig Giorgi III 1163 besiegt wurde Daraufhin besetzten die Georgier 1165 wieder Gence und drangen vorubergehend bis nach Naxcivan und Beyleqan vor 1173 begann Eldiguz einen grossen Feldzug gegen Georgien wurde jedoch besiegt und verstarb ein 1174 in Naxcivan Muhammad Dschahan Pahlavan Bearbeiten nbsp Mausoleum von Mumina Chatun der Frau Muhammad Dschahan Pahlavans in NaxcivanNach Eldiguz Tod versuchte sich Arslan Schah 1175 aus der Kontrolle der Atabegs zu losen Das misslang und er wurde von Eldiguz Sohn und Nachfolger Muhammad Dschahan Pahlavan vergiftet 2 Pahlavan herrschte von 1174 bis 1186 und verlegte die Hauptstadt von Naxcivan nach Hamadan Sein jungerer Bruder Qizil Arslan Uthman wurde zum Herrscher Aserbaidschans ernannt 1174 eroberte Qizil Arslan Tabris das zu neuen Hauptstadt wurde 3 Dschahan Pahlavan schlug alle rebellischen Emire und setzte an ihre Stellen loyale Mamluken ein Er vergab jedem von ihnen ein Lehen Seine zwolfjahrige Herrschaft wird als die friedlichste Periode der Atabegs von Aserbaidschan angesehen Unter seiner Herrschaft wurde die Zentralmacht gestarkt und kein fremder Feind fiel in das Reich ein Es wurden freundschaftliche Beziehungen mit den zentralasiatischen Choresm Schahs aufgebaut All dies beeinflusste die Entwicklung der Wissenschaften des Handwerkes des Handels und der Kunste positiv Qizil Arslan BearbeitenNach Muhammad Dschahan Pahlavans Tod wurde sein Bruder Qizil Arslan reg 1186 1191 neuer Herrscher Er erhielt die Kontrolle uber die Sultane aufrecht auch wenn die Zentralmacht wegen aufbegehrender Mamluken schwacher wurde Sogar der ehemals treue Schirwan Schah Ahsitan I ibn Manutchihr fiel 1186 in das Gebiet der Atabegs ein wurde jedoch besiegt woraufhin Qizil Arslan das Gebiet zwischen Samaxi und Derbent besetzte Als 1191 mit Toghril III der letzte Sultan der Grossseldschuken getotet wurde ernannte sich Qizil Arslan mit Unterstutzung des Kalifen in Bagdad zum neuen Sultan wurde aber noch im selben Jahr ermordet Die Macht wurde zwischen seinen drei Sohnen Abu Bakr Qutluq Inandsch und Amir Amiran aufgeteilt Abu Bakr regierte Aserbaidschan und Arran seine Bruder Chorasan und andere angrenzende Gebiete Schon bald kam es aber zu Streitigkeiten zwischen den dreien aus welchen Abu Bakr als Sieger hervorging Der Machtkampf schwachte das Reich dermassen dass die feindlichen Georgier und Choresm Schahs angriffen und den Untergang der Atabegs beschleunigten Uzbek BearbeitenDer Machtverfall beschleunigte sich unter Atabeg Uzbek der Abu Bakr 1210 nachfolgte und kein grosses Interesse an den Staatsgeschaften zeigte Das Reich wurde von verschiedenen Machten angegriffen vor allem eroberten die Georgier unter Konigin Tamar mehrere Stadte 1217 erkannte Uzbek die Oberherrschaft der Choresm Schahs an 1220 musste er sich mit den Mongolen auseinandersetzen wobei er seine Hauptstadt Tabris nur durch Geldzahlungen vor einer Plunderung bewahren konnte Am 25 Juli 1225 eroberte schliesslich der letzte Choresm Schah Dschalal ad Din Tabris und nahm anschliessend Uzbeks Gemahlin zur Frau Als der in die Festung Alindscha beim heutigen Chanegah geflohene Atabeg davon erfuhr soll er aus Kummer und Scham verstorben sein Sein gesamtes Reich fiel somit an Sultan Dschalal ad Din welcher Aserbaidschan seinerseits 1231 endgultig an die Mongolen verlor Einzelnachweise Bearbeiten Atabakan e Adarbayjan aus Encyclopedia Iranica Antoine Constant L Azerbaidjan KARTHALA Editions 2002 ISBN 2845861443 S 96 Houtsma M T E J Brill s First Encyclopaedia of Islam 1913 1936 BRILL 1987 ISBN 9004082654 S 1053Weblink BearbeitenK A Luther ATABAKAN E AḎARBAYJAN 1987 in Encyclopaedia Iranica Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Atabegs von Aserbaidschan amp oldid 236737326