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Somali Eigenbezeichnung Af Soomaali ist eine ostkuschitische Sprache die von den Somali am Horn von Afrika in Somalia im Nordosten Kenias im Osten Athiopiens und in Dschibuti sowie in Exilgemeinden gesprochen wird In Somalia ist Somali seit Ende 1972 anstelle von Italienisch und Englisch eine Amtssprache die in Verwaltung Bildung und Massenmedien verwendet wird SomaliGesprochen in Somalia Somalia Athiopien Athiopien Dschibuti Dschibuti Kenia KeniaSprecher 12 Mio LinguistischeKlassifikation Afroasiatische Sprachen Kuschitische SprachenOstkuschitische SprachenTieflandostkuschitische SprachenOmo Tana SprachenSam Sprachen dd dd Somali dd dd Offizieller StatusAmtssprache in Somalia SomaliaSomaliland Somaliland international nicht anerkannt Somali Region Athiopien Athiopien regionale Arbeitssprache 1 Sonstiger offizieller Status in Dschibuti Dschibuti in islamischen und gewohnheitsrechtlichen Gerichten geringe Verwendung als Unterrichtssprache SprachcodesISO 639 1 soISO 639 2 somISO 639 3 som 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klassifikation und Dialekte 3 Sprachsoziologie 4 Schrift und Lautsystem 5 Grammatik 5 1 Morphologie 5 1 1 Substantiv 5 1 1 1 Artikel Determination 5 1 1 2 Kasus 5 1 1 3 Geschlecht Genus 5 1 1 4 Zahl Numerus 5 1 2 Pronomina 5 1 3 Verb 5 1 3 1 Prafixkonjugation 5 1 3 2 Indikativische Formen 5 1 3 2 1 Allgemeines Prasens 5 1 3 2 2 Allgemeines Prateritum 5 1 3 2 3 Aktuelles Prasens 5 1 3 2 4 Aktuelles Prateritum 5 1 3 2 5 Futur 5 1 3 3 Subjunktiv 5 1 3 3 1 Prasens 5 1 3 4 Futur 5 1 3 5 Infinitiv und Verbalnomen 5 2 Syntax 5 2 1 Fokussierung im Somali 5 2 2 Fragesatz 6 Literatur 6 1 Grammatiken 6 2 Lehrbucher 6 3 Worterbucher 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Somali ist die Muttersprache der Somali die mehrheitlich als Nomaden am Horn von Afrika leben Es enthalt viele Lehnworter aus dem Arabischen anderen orientalischen Sprachen sowie aus den Kolonialsprachen Englisch und Italienisch Der Islam hat grossen Einfluss auf die Somali genommen Er ist bis heute die meistverbreitete Religion in Somalia Statistiken beziffern bis zu 99 8 sunnitische Muslime Die Lehnworter aus dem Arabischen und Persischen kommen daher nicht nur im religiosen Kontext sondern auch in der Sprache des Alltags vor z B Albab ka die Tur abgeleitet vom arabischen الباب Die Osmaniya Schrift einer von zahlreichen Versuchen zur VerschriftungDas Somali wurde grosstenteils mundlich uberliefert obschon seit Jahrhunderten in arabischer Schrift Somali geschrieben wurde sogenannte Wadaad Schrift In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts bemuhten sich somalische Nationalisten um eine Aufwertung des Somali gegenuber Italienisch und Englisch und auch gegenuber dem Arabischen Insbesondere wollten sie eine flachendeckende Alphabetisierung der Somali in ihrer eigenen Sprache erreichen Es fehlte jedoch eine Standardisierung und Verschriftung der Sprache und das arabische Alphabet erwies sich wegen seiner begrenzten Moglichkeiten Vokale wiederzugeben als massig geeignet wahrend das lateinische Alphabet als Erbe der Kolonialzeit und aus religiosen Grunden zunachst auf Ablehnung stiess Es wurden auch eigenstandige Schriftsysteme entwickelt von denen insbesondere die Osmaniya Schrift Verbreitung fand 1972 entschied sich ein Komitee aus internationalen Sprachwissenschaftlern unter dem Prasidenten und Diktator Siad Barre aus praktischen Grunden fur die lateinische Schrift und lateinisch geschriebenes Somali wurde zur Nationalsprache 3 Gedicht von Mohammed Abdullah Hassan in lateinisch geschriebenem SomaliNachdem Somali zur Nationalsprache Somalias erklart worden war nahm es eine sprunghafte Entwicklung Die Sprache erwarb in kurzer Zeit eine Reihe hoch spezialisierter Fachworter 1976 erschienen das Qaamuus kooban ee af Soomaali ah und das Qaamuuska Af Soomaaliga als erste umfassende Worterbucher Massenmedien und Bildungssystem wurden von Englisch oder Italienisch auf Somali umgestellt Beamte mussten eine Sprachprufung ablegen und 1974 wurden im Rahmen der Alphabetisierungskampagne fur die Landbevolkerung Ololaha Horumarinta Reer Miyiga etwa 25 000 Schuler auf das Land geschickt um ihren Mitburgern die neue Schrift beizubringen 4 Den Angaben der Regierung zufolge wurde mit diesen Massnahmen eine Alphabetisierungsrate von 60 erreicht Mit dem Zusammenbruch der somalischen Regierung und dem Beginn des somalischen Burgerkrieges Anfang der 1990er Jahre schwand auch die Bedeutung der somalischen Kultur und Sprache Die Sprache erlebt seit dem Zerfall Somalias eine Stagnation wenn nicht einen Niedergang was sowohl an den Zerstorungen im Rahmen des Krieges als auch an der Emigration vieler Somalier und somit ihrer Zerstreuung in alle Teile der Welt lag In Somalia liegen Alphabetisierungs und Schulbesuchsraten wohl unter 25 vgl Bildungssystem in Somalia Klassifikation und Dialekte BearbeitenDas Somali gehort zu den tieflandostkuschitischen Sprachen die ihrerseits zum kuschitischen Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie gehoren Innerhalb des Tieflandostkuschitischen gehort es zur Gruppe der Omo Tana Sprachen Uber die Beziehung des Somali zu den nachstverwandten Sprachen und uber seine Unterteilung in Dialekte gibt es in der Sprachwissenschaft unterschiedliche Ansichten Cerulli 1919 und Moreno 1955 unterscheiden vier Gruppen von Dialekten 5 Nord oder Isaaq gesprochen von den Clans der Isaaq und der zu den Dir gehorenden Gadabursi und Issa Ciise Zentral oder Darod gesprochen von der weit verbreiteten Clanfamilie der Darod in Nordost und Zentralsomalia in der athiopischen Somali Region Ogaden in Sudsomalia und Nordost Kenia Kustendialekte bzw Hawiye Cerulli oder Benadir Moreno an der Kuste in Sudsomalia Oberjuba bzw Sab Cerulli oder Digil Moreno im Gebiet der ehemaligen Provinz Ober Jubba heute Bay Bakool und Gedo Andrzejewski 1971 und Saeed 1982 fassen Nord und Zentral die viele Gemeinsamkeiten aufweisen als Common Somali zusammen womit es in ihrer Einteilung drei Dialektgruppen gibt die Oberjuba Dialekte bezeichnen sie als Central Die Somali selbst unterscheiden gemeinhin grob zwischen Maxaad tiri oder Maxaa tiri Dialekten womit Common Somali und Kustendialekte gemeint sind und Maay was Oberjuba entspricht Diese Bezeichnungen sind von den Formen fur die Frage Was hast du gesagt Maxaad tiri bzw Was Maay abgeleitet und beziehen sich auf zwei Extreme unter den Varietaten des Somali 5 Bernd Heine klassifizierte 1978 Somali Rendille und Boni als Sam Sprachen innerhalb der Omo Tana Gruppe womit er die anderen beiden als Schwestersprachen des Somali einstuft 6 Somit ergibt sich folgende Einteilung Afroasiatisch Kuschitisch Ostkuschitisch Tieflandostkuschitisch Omo Tana West Omo Tana Galaboid Nord Omo Tana Bayso Ost Omo Tana Sam Sprachen West Sam Rendille vgl Rendille Ost Sam Boni Somali Christopher Ehret und Mohamed Nuuh Ali stufen hingegen in ihrer Klassifikation 7 8 Rendille und Boni als Somali Dialekte ein Ihnen zufolge trennten sich zuerst das Bayso und das bislang als Oberjuba Digil Dialekt betrachtete Jiiddu von der ubrigen Gruppe dem Sam von der sich dann als Nachstes das Rendille abspaltete Somali I Genale Bayso und Jiiddu Somali II Dawo Sam Rendille Somali III Aweer Boni und Garre Juba Tunni Baardheere Somali IV Maay Dialekte Benadir Nord Baraawe Benadir Hamar Jamaame Merka Jowhar Shabelle Nord Adale Buur Heybe Buloburti Nord Buloburti Degodia Baali Nord Somali Marcello Lamberti stimmte der Eingliederung von Rendille und Boni als Somali Dialekte zu ubte jedoch Kritik an den Methoden von Ehret und Ali Ihm zufolge gehort Jiiddu zu den Sam Sprachen Innerhalb des Somali unterscheidet er sechs Dialektgruppen 5 Nord oder Common Somali Benadir Hierzu gehoren die einzelnen Dialekte Af Abgaal Af Gaalja aal Af Ajuran Af Xamari und Af Biimaal Neben dem Digil ist dies die heterogenste Gruppe Ashraaf Dieses wird in Mogadischu und im Merka Distrikt von hellhautigen Somaliern arabischer Herkunft gesprochen die sich als Nachfahren des Propheten Mohammed betrachten und zerfallt in einen Mogadischu oder Shingaani Dialekt und einen Nieder Shabelle Dialekt Wegen der geringen Anzahl an Sprechern wurde Ashraaf in den meisten Klassifikationen nicht beachtet Maay Dialekte die vom ehemaligen Oberjuba Gebiet bis zu den Distrikten Jilib und Jamaame gesprochen werden Lamberti unterscheidet funf Dialekte Nord Ost Flachland West und Sud Niederjuba 9 die allerdings nicht scharf abgrenzbar sind und fliessend ineinander ubergehen Digil Gruppe Dies ist die heterogenste Gruppe die womoglich keine Einheit bildet Darunter werden Tunni Dabarre Garre Boni und Jiiddu zusammengefasst Tunni und Dabarre sind dem Maay am nachsten und teilen mit diesem viele Isoglossen und Innovationen Garre Boni umfasst zahlreiche Unterdialekte in Somalia und Kenia Jiiddu hat unter den Somali Dialekten eine isolierte Stellung und durfte sich als einer der ersten Dialekte abgespalten haben Lambertis Substratum Theorie zufolge wanderten die Jiiddu getrennt von den ubrigen Somali aus dem Herkunftsgebiet aller Omo Tana Sprachen im sudlichen athiopischen Hochland nach Sudsomalia und wurden dort soweit somalisiert dass ihre Sprache nunmehr als Somali Dialekt erscheint 10 Rendille Die Rendille leben im Norden Kenias und sind durch die Borana Oromo von den ubrigen Somali sprachigen Gruppen getrennt Vor dem Eindringen der Borana im 16 Jahrhundert bildete das Rendille wohl mit den in Sudsomalia gesprochenen Dialekten ein Dialektkontinuum Sprachsoziologie BearbeitenDas Somali wird vornehmlich in Somalia gesprochen aber auch von den ethnischen Somali in Athiopien Dschibuti und Kenia In Somalia wird es von allen Volksgruppen verwendet also auch Minderheiten wie den Oromo Bantu Swahili Bajuni und Boni Das Somali deckt alle Funktionen in Somalia ab Es war de jure und ist weiterhin de facto Nationalsprache ist Muttersprache fur etwa 95 aller Somalier und es ist das horizontale Medium in Somalia Somalia ist eines der wenigen afrikanischen Lander mit einer Mehrheitssprache und Somalia und Tansania waren die einzigen beiden afrikanischen Lander sudlich der Sahara die sich vom Gebrauch der europaischen Kolonialsprachen weg entwickelt haben Basis fur das Standard Somali ist die nordliche Dialektgruppe Common Somali insbesondere der Darod Dialekt der Region Mudug Etwa die Halfte aller Somali spricht einen Dialekt aus dieser Gruppe 5 Vor allem Sprecher der Maay Dialekte beklagen zum Teil eine Diskriminierung ihrer Sprachvarietat So eigne sich die fur die Standardsprache erarbeitete Verschriftung nur bedingt fur die Wiedergabe des Maay Fur dieses wurde daher eine eigene Verschriftung das Maay Alphabet ausgearbeitet Statt Rahanweyn Raxanweyn wird darin beispielsweise Reewing geschrieben was der eigenen Aussprache der Rahanweyn naher kommt Gemass der Ubergangsverfassung Somalias von 2004 ist Somali mit Maay und Maha Tiri Amtssprache Somalias 11 Ausserhalb Somalias wird das Somali auch in den angrenzenden Gebieten Dschibutis Kenias Nordostregion und Athiopiens Somali Region bzw Ogaden gesprochen jeweils von den dort lebenden Somali Uber dieses angestammte Gebiet am Horn von Afrika hinaus haben sich die Somali schon fruhzeitig durch ihre traditionelle handlerische Rolle im Orient in jungerer Zeit sehr verstarkt durch die Flucht vor der Diktatur Siad Barres und dem Burgerkrieg in Somalia in der ganzen Welt verbreitet So gibt es eine grosse Diaspora in den USA in Kanada Grossbritannien Skandinavien Italien den Niederlanden und anderen Landern Es gibt bis dato keine Studien uber die Anzahl der Auswanderer in einzelne Lander jedoch gehen Schatzungen von bis zu 3 Millionen Fluchtlingen und Auswanderern aus In Dschibuti verfolgt die offizielle Bildungs und Sprachpolitik das Ziel den Schulunterricht sowohl in der Amtssprache Franzosisch als auch auf Somali und Afar den Muttersprachen der meisten Dschibutier sowie auf Arabisch abzuhalten faktisch ist Franzosisch jedoch fast alleinige Bildungssprache Es hat auch das in Dschibuti gesprochene Somali beeinflusst Das nationale Radio sendet in allen vier Sprachen In islamischen Schari a und gewohnheitsrechtlichen Gerichten die neben der nach franzosischem Vorbild funktionierenden Justiz bestehen werden vor allem Arabisch Somali und Afar verwendet 12 In der athiopischen Somali Region ist Somali regionale Arbeitssprache Schrift und Lautsystem BearbeitenDas seit 1972 gebrauchliche lateinische Alphabet wurde fur das Somali angepasst und ist streng phonetisch beinhaltet jedoch abgesehen vom Apostroph keine Sonderzeichen Die Reihenfolge der Buchstaben stutzt sich auf jene des arabischen Alphabets B T J X KH D R S SH DH C G F Q K L M N W H Y A E I O U Folgende Buchstaben oder Buchstabenkombinationen werden anders ausgesprochen als im Deutschen ʔ entspricht dem deutschen Stimmabsatz Glottisverschlusslaut zwischen dem e und dem a in beachten vgl den Vornamen Bea ohne Stimmabsatz J dʒ dt dsch X ħ wie dt h aber tiefer aus der Kehle entspricht arab ح KH x wie dt ch aber tiefer aus der Kehle entspricht dem schweizerdeutschen ch SH ʃ wie dt sch DH ɖ wie dt d aber die Zungenspitze beruhrt das Gaumendach anstatt die Zahne C ʕ entspricht dem arab ع ʕain Q ɢ wie dt k aber tiefer aus der Kehle arab ق W w wie das englische w nach Vokal wie dt u Y j wie dt jWie im Franzosischen oder Italienischen werden daruber hinaus die Buchstaben T und K ohne die im Deutschen ubliche Behauchung ausgesprochen Das R ist immer ein Zungenspitzen r wie in Bayern Doppelt geschriebene Vokale sind im Somali sehr haufig und werden einfach etwas langer gesprochen man schreibt zum Beispiel Soomaaliya dasselbe gilt fur Doppelkonsonanten Das Konsonantensystem lasst sich also folgendermassen zusammenfassen Konsonanten bilabial labio dental alveolar post alveolar retroflex palatal velar uvular pha ryngal glottalstl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth stl sth Plosive b t d ɖ dh k g ɢ q ʔ Nasale m n Vibranten r Frikative f s ʃ sh x kh ħ x ʕ c h Approximanten j y w laterale Approximanten l Affrikaten dʒ j Das Somali besitzt ein Zehn Vokal System mit den Vokalen a e i o u sowie ihren langen Entsprechungen aa ee ii oo uu Alle Vokale werden im Standard Somali gespannt also wie Langvokale im Deutschen realisiert Grammatik BearbeitenDas Somali ist als kuschitische Sprache eine flektierende Sprache Besonderheiten im Vergleich zu europaischen Sprachen sind zwei erste Person Plural eine inklusiv die andere exklusiv Weiterhin besitzt das Somali Fokusmarker die die Fokussierung eines bestimmten Satzgliedes ermoglichen und es gibt Linguisten die das Somali fur eine Tonsprache halten Morphologie Bearbeiten Substantiv Bearbeiten Das Substantiv im Somali wird wie in verwandten Sprachen auch nach Genera mannlich und weiblich Numerus Einzahl und Mehrzahl und Kasus Absolutiv Nominativ Genitiv und Vokativ flektiert Ausserdem kann es mit einem Artikel bestimmt werden Die meisten Affixe die an ein Substantiv treten verandern sich durch relativ komplexe Assimilationsregeln Artikel Determination Bearbeiten Die lexikalische Form des Substantivs steht ausser bei Kollektiva oder unzahlbaren Dingen in der Einzahl Um ein Substantiv zu bestimmen determinieren wird der Artikel suffigiert buug M Sg ein Buch buug ga statt buug ka das Buch gacan F Sg eine Hand gacanta die Hand Der Artikel fur mannliche Substantive lautet ka ki und der fur weibliche ta ti Das k respektive t sind hier die eigentlichen Determinationsmarker je nach Genus wobei der nachfolgende Vokal sich je nach Kasus des Substantivs andert Die Artikel sind in Singular und Plural gleich Kasus Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung unverstandlich vgl WP Allgemeinverstandlichkeit besonders wegen nicht erklarten und kryptischen Zeichenfolgen wie mann SG M DET ABS Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die Grundform des Substantivs ist der Absolutiv Wenn das Substantiv mit einem Artikel oder auch ein Demonstrativum bestimmt wird tragt dieser Artikel den finalen Vokal a siehe Beispiele fur Determination Wenn ein Substantiv im Nominativ oder auch Subjektiv steht ist es Subjekt des Satzes Wenn es einen Artikel tragt andert sich der Vokal des Artikels von a zu u Wenn das Subjekt nicht aus einem einzelnen Nomen sondern aus einer ganzen Nomenphrase besteht so steht nur das letzte Wort im Nominativ nin mann SG M ABS ein Mann nin ka mann SG M DET ABS der Mann nin ku mann SG M DET NOM der Mann nin ka iyo wiil ku mann SG M DET ABS und junge DET NOM Mannliche unbestimmte Substantive werden mittels einer Tonveranderung in den Nominativ gesetzt Dieser Ton findet allerdings in der standardisierten Orthographie keine Ausdruck er wird nur vereinzelt vornehmlich in wissenschaftlicher Publikation durch Akzente uber Vokalen markiert Diese Tonveranderung hangt aber von der Silbenstruktur ab Hier nur ein Beispiel nin mann SG M ABS ein Mann Absolutiv nin mann SG M NOM ein Mann Nominativ Saeed 1993 143 Der steigende Akzent steht fur einen steigenden Ton Weibliche unbestimmte Substantive werden durch eine Tonveranderung und manchmal auch zusatzlich durch ein suffigiertes i bestimmt naag frau SG F ABS eine Frau Absolutiv naag i frau SG F NOM eine Frau Nominativ Saeed 1993 142 Substantive werden durch eine Tonveranderung in den Genitiv gesetzt Fur manche weibliche Substantive gibt es zusatzlich ein Genitiv Suffix eed aad od je nach finalem Vokal libaax lowe SG M ABS ein Lowe Absolutiv libaax lowe SG M GEN ein Lowe Genitiv af Carabeed Sprache der Araber Arabisch Saeed 1993 148f Den Vokativ eines Substantivs bildet man im Somali entweder mit einer Tonveranderung oder mit Suffixen Mannlich WeiblichEinzahl Mehrzahl Einzahl Mehrzahl ow yohow eey aay ooy yahayBeispiele Hassanow Hassan Ayaaneey Ayaan Geschlecht Genus Bearbeiten Substantive konnen im Somali entweder mannlich oder weiblich sein In der indeterminierten Form wird das Genus von Substantiven nicht markiert buug ein Buch m dagegen gacan Hand f Das grammatische Geschlecht Genus von Substantiven ist in der Regel ausserlich nicht erkennbar Es hat meist keine Beziehung zum naturlichen Geschlecht sondern ist vielmehr variabel siehe unten Zahl Numerus Bearbeiten Substantive bilden auf drei Arten den Plural unter anderem auch durch Teilreduplikation wobei die Pluralbildung jedoch durch viele Assimilationsprozesse verkompliziert wird Plurale werden mit den gleichen Suffixen determiniert wie Singulare Substantive wechseln oft ihr Geschlecht wenn man sie aus dem Singular in den Plural setzt Dieses Phanomen ist als Gender Polarity oder Genuspolaritat bekannt Dabei werden maskuline Substantive im Plural feminin und umgekehrt als z B buug ga m das Buch buugag ta f die Bucher Pronomina Bearbeiten Die wichtigsten Pronomina des Somali bilden die Personalpronomina von denen zwei Reihen die Subjektpronomen und die Objektpronomen und von jeder Reihe eine emphatische und eine kurze Form existieren Bei den Objektpronomen existieren wiederum zwei Reihen eine kurzere und eine mit dem durch Lautwandel oft unkenntlich gemachtem Suffix u abgeleitete Bei der 1 Person Plural werden zwei Formen unterschieden eine inklusive wir mit dir euch und eine exklusive wir ohne dich euch Subjektpronomen ObjektpronomenPerson Emphatisch Kurz Emphatisch Kurz1 Sing anigu aan aniga i i 2 Sing adigu aad adiga ku u 3 Sing m isagu uu isaga u 3 Sing f iyadu ay iyada u 1 Pl inklusiv innagu aynu innaga ina inoo1 Pl exklusiv annagu aannu annaga na noo2 Pl idinku aad idinka idin idiin3 Pl iyagu ay iyaga u Verb Bearbeiten Das Verb im Somali kennt neben einigen zusammengesetzten Tempora im Indikativ vier synthetische Tempora dabei fur Prasens und Prateritum jeweils zwei Aspektformen sowie fur Prasens und Futur einen subjunktivischen Modus Die gewohnlichen Verben werden wie auch in anderen ostkuschitischen Sprachen wie dem Oromo mit personen und tempusspezifischen Suffixen konjugiert lediglich eine geringe Anzahl an haufigen Verben hat die Prafixkonjugation bewahrt Verben konnen ausserdem durch Stammerweiterungen verbale Ableitungen bilden wie z B einen Reflexiv Prafixkonjugation Bearbeiten Die im Afroasiatischen verbreitete Konjugation mit Prafixen und Suffixen ist ausser bei 4 5 Verben verloren gegangen Diese vier Verben sind hier in 3 sg m einfache Vergangenheit Verb Ubersetzungyidhi sagen yimi kommen yiil sein lokal yiqiin wissen Weiterhin gibt es noch das Verb yahay sein das jedoch nur in einigen Formen Prasens mit Prafixen und Suffixen konjugiert wird So wird bspws yimi kommen in der einfachen Vergangenheit folgendermassen konjugiert Person Form Ubersetzung1 Sing n imid ich kam 2 Sing timid du kamst 3 Sing m yimid er kam 3 Sing f timid sie kam 1 Pl nimid wir kamen 2 Pl timaaddeen ihr kamt 3 Pl yimaaddeen sie kamen und im allgemeinen Prasens Person Form Ubersetzung1 Sing imaaddaa ich komme 2 Sing timaaddaa du kommst 3 Sing m yimaaddaa er kommt 3 Sing f timaaddaa sie kommt 1 Pl nimaadnaa wir kommen 2 Pl timaaddaan ihr kommt 3 Pl yimaaddaan sie kommen Indikativische Formen Bearbeiten Allgemeines Prasens Bearbeiten Das allgemeine Prasens druckt eine gegenwartige Handlung aus die im Gegensatz zum aktuellen Prasens nicht unmittelbar jetzt stattfindet Das allgemeine Prasens wird verwendet um einen Habitus auszudrucken also Dinge die ublicherweise gewohnlicherweise oder auch regelmassig durchgefuhrt werden Das allgemeine Prasens von keen bringen lautet Person Form Ubersetzung1 Sing keenaa ich bringe 2 Sing keentaa du bringst 3 Sing m keenaa er bringt 3 Sing f keentaa sie bringt 1 Pl keennaa wir bringen 2 Pl keentaan ihr bringt 3 Pl keenaan sie bringen Allgemeines Prateritum Bearbeiten Das allgemeine Prateritum wird wie das allgemeine Prasens fur habituelle Handlungen benutzt allerdings in der Vergangenheit Im Gegensatz zum aktuellen Prateritum ist die Handlung punktuell bzw zeitlich begrenzt Die Formen von keen bringen lauten Person Form Ubersetzung1 Sing keenay ich brachte 2 Sing keentay du brachtest 3 Sing m keenay er brachte 3 Sing f keentay sie brachte 1 Pl keennay wir brachten 2 Pl keenteen ihr brachtet 3 Pl keeneen sie brachten Anm Das finale ay wird auch ey gesprochen und geschrieben Aktuelles Prasens Bearbeiten Das aktuelle Prasens wird mit dem Infix ay na Verwendung dialektal bedingt und im Wesentlichen den Personalendungen des allgemeinen Prasens gebildet Das aktuelle Prasens von keenid bringen lautet Person Form Ubersetzung1 Sing keenayaa ich bringe gerade 2 Sing keenaysaa du bringst gerade 3 Sing m keenayaa er bringt gerade 3 Sing f keenaysaa sie bringt gerade 1 Pl keenaynaa wir bringen gerade 2 Pl keenaysaan ihr bringt gerade 3 Pl keenayaan sie bringen gerade Aktuelles Prateritum Bearbeiten Das aktuelle Prateritum wird mit dem Infix na ay und den Endungen des allgemeinen Prateritums gebildet keen ay ey keenayey ich brachte Es wird bei vergangenen Handlungen verwendet die auf eine bestimmte Zeitspanne beschrankt waren oder in der Vergangenheit sich wiederholten oder andauerten Intuu akhrinayey wargeyska wuu quracanayey Wahrend er die Zeitung las fruhstuckte er Futur Bearbeiten Das Futur wird mit dem Infinitiv des entsprechenden Verbs und dem allgemeinen Prasens von doonid wollen gebildet Person Form Ubersetzung1 Sing keeni doonaa ich werde bringen 2 Sing keeni doontaa du wirst bringen 3 Sing m keeni doonaa er wird bringen 3 Sing f keeni doontaa sie wird bringen 1 Pl keeni doonaa wir werden bringen 2 Pl keeni doontaan ihr werdet bringen 3 Pl keeni doonaan sie werden bringen Subjunktiv Bearbeiten Der Modus Subjunktiv wird im Gegensatz zum Indikativ nur in Nebensatzen benutzt namentlich nach unterordnenden Konjunktionen in einigen Relativsatzen und in der Verbindung waa in Personalsuffix in der Bedeutung mussen Prasens Bearbeiten Der Subjunktiv der Prasensformen unterscheidet sich von den entsprechenden Indikativformen dadurch dass der Endvokal a des Indikativs im Subjunktiv zu o wird Futur Bearbeiten Der Subjunktiv Futur wird mit dem Subjunktiv des allgemeinen Prasens von doonid und dem Infinitiv des entsprechenden Verbs gebildet keeni doono ich werde wurde bringen er werde bringen keeni doontaan ihr werdet wurdet bringen Infinitiv und Verbalnomen Bearbeiten Der Infinitiv wird je nach Verbalklasse entweder mit einem Suffix i oder n gebildet keen i bringen neben sii n geben Der Infinitiv wird selbststandig nur mit dem Modalverb karid konnen gebraucht ansonsten wird es in den zusammengesetzten Tempora s o benutzt Eine andere nominale Form des Verbs ist das sog Verbalnomen das mit den Suffixen id n und sho gebildet wird keen id das Bringen sii n das Bringen bara sho das Lernen Es wird als Subjekt oder Objekt verwendet und wird wie ein normales Substantiv determiniert Syntax Bearbeiten Fokussierung im Somali Bearbeiten Zur Fokussierung bestimmter Satzglieder verfugt das Somali uber die drei Satzpartikeln waa baa und ayaa Diese Partikeln sind im affirmativen Aussagesatz obligatorisch sic Dies fuhrte zu relativ grossem Interesse speziell an der Syntax des Somali wahrend sie im Relativsatz fehlen Der Unterschied zwischen diesen drei Fokuspartikeln auch Fokusmarker ist schwer erklarbar Deren Gebrauch ist pragmatisch bedingt und hangt mit dem Dialekt des Sprechers zusammen Grundsatzlich wird die Partikel waa eher bei neutralen Aussagesatzen verwendet verwandt bei denen eine Neuerung vorliegt bspws neues Subjekt Die Partikel baa hingegen wird eher bei weiterfuhrenden Satzen ohne Neuerungen verwandt Die Partikel ayaa wird normalerweise genau so wie die Partikel baa verwandt An alle Partikel konnen enklitische Personalpronomina angehangt werden welche dann zur Referenzierung des Fokussierten dienen Kopfmarkierung Grundsatzlich kann jedes Substantiv das vor dem Verbal Piece dem finalen Verbal Complex steht fokussiert werden wobei als Faustregel gilt Das Substantiv neben der Fokuspartikel ist dasjenige welches im Fokus steht Ausnahme ist wenn das Subjekt im Fokus steht Beispiele Isagu wuu keenaa buuggan Er bringt dieses Buch Fragesatz Bearbeiten Entscheidungsfragen werden mit einer der beiden Fragepartikeln ma oder miyaa gebildet Adigu ma keenaysaa buug Bringst du ein Buch oder Miyaad keenaysaa buug dass Sachfragen werden mit dem Interrogativpronomen kee tee wer was gebildet Literatur BearbeitenDavid D Laitin Politics Language and Thought The Somali Experience University of Chicago Press 1977 ISBN 0 226 46791 0 Grammatiken Bearbeiten John Ibrahim Saeed Somali Reference Grammar 2 Auflage Dunwoody Press Kensington 1993 ISBN 0 931745 97 7 Jorg Berchem Referenzgrammatik des Somali OMIMEE Intercultural Publishers Koln 1991 ISBN 3 921008 01 8 Lehrbucher Bearbeiten Martin Orwin Colloquial Somali A complete language course Routledge London 1995 ISBN 0 415 10009 7 Catherine Griefenow Mewis Lehrbuch des Somali Eine praktische Einfuhrung Afrikawissenschaftliche Lehrbucher Band 16 2 Auflage Koppe Koln 2004 ISBN 3 89645 571 0 R David Zorc Abdullahi A Issa Somali Textbook Dunwoody Press Kensington 1990 ISBN 0 931745 48 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Third Congress of Somali Studies 1988 The Transitional Federal Charter of the Somali Republic Memento vom 25 Juni 2008 im Internet Archive Jacques Leclerc Tresor de la langue francaise au Quebec TLFQ Politique linguistique en DjiboutiKuschitische Sprachen Nordkuschitisch BedschaZentralkuschitisch Agaw Awngi Kemant Blin XamtangaOstkuschitisch Alaba K abeena Burji Kambaata Gedeo Hadiyya Libido Sidama Afar Saho Bayso Arbore Dassanetch El Molo Rendille Aweer Somali Konso Dirasha Oromo Bussa Gawwada TsamaySudkuschitisch Kw adza Aasax Burunge Alagwa Gorowa IraqwKlassifikation umstritten Dahalo YaakuMischsprachen Mbugu Sudkuschitisch Bantu Normdaten Sachbegriff GND 4120339 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Somali Sprache amp oldid 236241781