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Strachotice deutsch Rausenbruck ist eine Gemeinde in Sudmahren Tschechien Der Ort liegt rechtsseitig der Thaya ca 5 km nordlich der osterreichischen Grenze Der Ort selbst ist als ein Dreieckangerdorf angelegt StrachoticeStrachotice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 2048 1 haGeographische Lage 48 48 N 16 10 O 48 7961361 16 1722989 197 Koordinaten 48 47 46 N 16 10 20 OHohe 197 m n m Einwohner 1 002 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 671 29Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo JaroslaviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Ludek Muller Stand 2020 Adresse Strachotice 79671 29 StrachoticeGemeindenummer 594822Website www strachotice czKirche St GeorgSchule Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Wappen und Siegel 5 Bevolkerungsentwicklung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Brauchtum 8 Sagen aus dem Ort 9 Sohne und Tochter des Ortes 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenStrachotice befindet sich rechtsseitig des Thayamuhlbaches in der Jaroslavicka pahorkatina Joslowitzer Hugelland sudlich des Dorfes fliesst der Daniz Die Nachbarorte sind im Norden Krhovice Gurwitz im Westen Derflice Dorflitz im Sudwesten Vrbovec Urbau im Sudosten Slup Zulb und im Osten Valtrovice Waltrowitz Geschichte Bearbeiten nbsp KirchweihfestDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene Ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bairische deutsche Stamme hin wie sie nach 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Sie brachten Ackergerate aus Eisen mit setzten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden sowie die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein Die erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte unter capella sancti Georgii in Strachotin im Jahre 1190 Im Laufe der Jahrhunderte anderte sich der Ortsname mehrmals so schrieb man 1225 Ruzenbrukh 1310 Rausenpruk und ab 1342 Rausenbruck Am 19 August 1342 uberreichte der spatere Kaiser Karl IV dem Ort Marktrechte und das Recht der Hochgerichtsbarkeit Da der Ort ein wichtiger Thayaubergang war wurde diese im 15 Jahrhundert befestigt Auch wurde im Jahre 1440 eine Burg beim Ort genannt Ab 1447 durfte der Ort zwei Jahrmarkte abhalten Im Jahre 1517 kam es zu einem Herrschaftswechsel und die Gemeinde kam an das Kloster Bruck da dieser gegen Borotitz und Grillowitz eingetauscht wurde Bei diesem blieb es bis zu dessen Auflosung im 18 Jahrhundert durch Kaiser Josef II 4 Der Herrschaftshof im Ort der bis ins 20 Jahrhundert erhalten bleibt wurde im Jahre 1526 erstmals erwahnt Ab dem Jahre 1578 durfte ein Galgen im Ort aufgestellt werden Kaiser Rudolf II uberreichte dem Markt ein Wappen und gab die Erlaubnis fur einen weiteren Jahrmarkt Die Matriken des Ortes wurden seit 1684 gefuhrt Wahrend des Funften Koalitionskrieges lagerten im Jahre 1809 an die 10 000 Franzosen am Ortsrand welche verkostigt werden mussten Im Jahre 1831 wutete die Cholera im Ort und forderte 40 Ortsbewohner Aufgrund der Gefahr von Seuchen Cholera wurde 1832 eine Siechstation im Ort errichtet Grossbrande in den Jahren 1846 und 1849 zerstorten einen grossen Teil der Ortschaft Um die Verbindungen nach Osterreich zu verbessern wurde im Jahre 1862 eine neue Thayabrucke erbaut Im Jahre 1866 vernichtete Frost fast die gesamte Ernte des Dorfes und auch die wahrend des Deutsch Osterreichischen Krieges von preussischen Soldaten eingeschleppte Cholera forderte 9 Tote unter den Ortsbewohnern Im Jahre 1869 wurde eine Poststelle im Ort eroffnet Der nachste Bahnhof befand sich in 4 5 km Entfernung in Hodnitz Durch Brandstiftung kam es im Jahre 1892 zu einem weiteren Grossbrand Aufgrund dieses Ereignisses wurde 1899 eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet Die Einwohner von Rausenbruck lebten grosstenteils von der Vieh und Landwirtschaft Aufgrund des Klimas wurden neben verschiedenen Getreidesorten auch Linsen Erbsen Mohn Salat Gurken Melonen Kraut und Kohl geerntet Besonders ertragreich war der Obstbau im Damitz so wurden Zwetschgen 1709 Baume Marillen 146 Baume Apfel 3200 Baume Birnen 982 Baume Pfirsiche 496 Baume und Nusse 299 Baume angebaut Auch der in Sudmahren seit Jahrhunderten gepflegte Weinbau fasste im Ort Fuss und so hielt Rausenbruck einen Anteil am Weingebiet Schatz auf dem Hohenrucken welcher von Kallendorf und Klein Tajax bis Rausenbruck Mitzmanns reichte Ebenso war die Jagd mit jahrlich 600 geschossenen Hasen 600 Rebhuhnern und 20 Fasanen eintraglich Neben einem florierenden Kleingewerbe gab es noch eine Milchsammelstelle einen Musikinstrumentmacher und eine Spar und Darlehenskassa Im Jahre 1917 wurde die Elektrifizierung des Ortes durchgefuhrt Nach dem Ersten Weltkrieg der 51 Opfern unter den Rausenbruckern forderte zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Am 17 November 1918 besetzte eine tschechische Kompanie den Ort Der Vertrag von Saint Germain vom 2 September 1919 5 erklarte den Ort dessen Bevolkerung im Jahre 1910 Volkszahlungsjahr zu 99 der deutschen Volksgruppe angehorte zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik Wahrend der Zwischenkriegszeit fuhrten die hohe Arbeitslosigkeit unter der deutschen Bevolkerung Massnahmen wie die Bodenreform 1919 die Sprachenverordnung 1926 Neuansiedlungen sowie Neubesetzungen von Beamtenposten durch Personen tschechischer Nationalitat zu vermehrten Spannungen innerhalb der Volksgruppen und zur Sudetenkrise 6 Durch das Munchner Abkommen wurde Rausenbruck mit 1 Oktober 1938 ein Teil des deutschen Reichsgaus Niederdonau 7 1928 erhielt der Ort eine Telephon und Telegraphenstation 1930 besass das Kaufhaus im Ort den ersten Telefonanschluss Im Mai 1945 wurden die drei Thayabrucken des Ortes zur Sprengung vorbereitet um die nachruckenden russischen Truppen aufzuhalten Nach Zureden des Burgermeisters wurden zwei Brucken verschont Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 104 Opfer forderte kam die Gemeinde am 8 Mai 1945 wieder zur Tschechoslowakei zuruck Beim Aufraumen von Kriegsrelikten kamen drei Kinder zu Tode Vor den einsetzenden Nachkriegsexzessen durch nationale Milizen und Revolutionsgarden flohen bereits kurz nach Kriegsende einige Familien uber die nahe Grenze nach Osterreich Bis auf eine Person wurden die letzten 16 Deutschsudmahrer zwischen 11 August 1946 und 18 September 1946 nach Deutschland zwangsausgesiedelt 8 Das Vermogen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Benes Dekret 108 konfisziert die katholische Kirche in der kommunistischen Ara enteignet In Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Transfermodalitaten des Potsdamer Kommuniques mussten alle Volksdeutschen aus Osterreich nach Deutschland weiter transferiert werden Trotzdem konnten 55 Familien in Osterreich verbleiben 2 Rausenbrucker wanderten nach Grossbritannien je einer in die USA und Frankreich und zwei nach Kanada aus 9 10 11 1961 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Micmanice eingegliedert Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Strachotice besteht aus den Ortsteilen Micmanice Mitzmanns und Strachotice Rausenbruck 12 die zugleich auch Katastralbezirke bilden 13 Zu Strachotice gehort zudem die Einschicht Stary Mlyn Neslowitzer Muhle Wappen und Siegel BearbeitenIm Jahre 1591 tauchte erstmals urkundlich ein Ortssiegel auf Es wird aber angenommen dass bereits vorher ein Siegel vorhanden war Das Siegel innerhalb eines Tulpenblutenkranzes die Umschrift SIGILLVM OPPIDI RAWSENBU ANNO DOMINI 1591 Im Siegelrund erscheint ein gekronter halber Adler uber einer grossen Initiale W Im 19 bzw 20 Jahrhundert wurde der Adler irrtumlich fur den mahrischen Landesadler gehalten und wurde geschachtet dargestellt Von 1919 bis 1938 war dieses Siegel zweisprachig Im Jahre 1591 erhielt Rausenbruck auch ein Marktwappen Es zeigt einen Silber und Rot geteilten Schild darin oben wachsend ein gekronter und golden bewehrter schwarzer Adler mit roter Zunge unten die goldene Initiale W 14 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 993 993 0 01890 1028 1021 2 51900 1013 997 1 151910 993 985 1 71921 982 953 19 101930 1023 1001 15 71961 10761970 9351980 9241991 9432001 957 15 16 Ab 1961 beinhalten die Werte auch die ehemals selbstandige Gemeinde Micmanice Miezmanns Dass zwei Gemeinden die fruher jeweils ungefahr 1000 Einwohner hatten nun zusammen diese Zahl an Einwohnern aufweisen zeigt wie stark der Bevolkerungsschwund aufgrund der Ereignisse von 1945 war Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche des hl Georg 1767 auf den Grundmauer einer Kapelle von 1190 nach dem Brand von 1776 renoviert Hochaltar 1839 Altarbilder des hl Cyrill und Methud von Josef Winterhalter Vorraum und Turmerhohung von 1910 Statue des hl Florian 1349 Statue der Schmerzhaften Mutter Gottes 1751 Pfarrhof 1784 Dreifaltigkeitssaule 1778 Heldendenkmal davor fur Kaiser Franz Joseph Kriegerdenkmal 1922 17 18 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Der Kirtag fand immer am 3 Sonntag im September statt Zu Allerheiligen wurden die Graber mit selbstgezogenen Chrysanthemen Allersolnrosen geschmuckt um halb Drei lauten alle Glocken dreimal hintereinander ein Gruss an alle Verstorbenen und die Aufforderung an alle Dorfbewohner zur Teilnahme an der Andacht auf dem Friedhof beim Hauptkreuz Traditionsgemass wurden jahrlich zwei Wallfahrten abgehalten Eine am 15 Marz nach Tasswitz und eine weitere zu Pfingsten nach Maria Dreieichen Pfingstsamstag bis Pfingstmontag Die Jahrmarkte fanden am Montag nach Palmsonntag und an Bartholomaus 24 August statt Sagen aus dem Ort BearbeitenUnter den deutschen Ortsbewohnern gab es eine Vielzahl von Mythen Die Thayana in der Rausenbrucker Tai 19 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenFranz Wild 1800 1888 Musikinstrumentenmacher Franz Himmer 1828 1899 Opernsanger Ernest Hauswirth 1818 1901 Abt Mitglied des HerrenhausesLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark 1941 Rausenbruck S 392 Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 ISBN 3 927498 092 Stefan Sauer Ortsgeschichte der Marktgemeinde Rausenbruck 1975 Ilse Tielsch Felzmann Sudmahrische Sagen 1969 Munchen Verlag Heimatwerk Wenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Geislingen Steige Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Rausenbruck s 201f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Karl Reif Rausenbrucker Mundart 2000 Johann Unger Ortsliste der Gemeinde RausenbruckWeblinks BearbeitenKulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Strachotice podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band IV S 282 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band III Maurer Geislingen Steige 2001 S 244 ISBN 3 927498 27 0 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie 1995 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 292 Rausenbruck Emilia Hrabovec Vertreibung und Abschub Deutsche in Mahren 1945 1947 Frankfurt am Main Bern New York Wien Wiener Osteuropastudien Schriftenreihe des osterreichischen Ost und Sudosteuropa Instituts 1995 und 1996 Casti obci uir cz Katastralni uzemi uir cz Grunlich Rausenbruck Heimatkunde 6 1899 s 58 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Cesky statisticky urad CSU http www czso cz Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Rausenbruck S 80 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren 1990 Rausenbruck s 32 Hans Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag S 178fStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice 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