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Havraniky deutsch Kaidling ist eine Gemeinde im Okres Znojmo Bezirk Znaim Jihomoravsky kraj Region Sudmahren in der Tschechischen Republik Sie befindet sich etwa sechs Kilometer sudwestlich der Stadt Znojmo Znaim unweit der Grenze zu Osterreich HavranikyHavraniky Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk ZnojmoFlache 920 1 haGeographische Lage 48 49 N 16 1 O 48 811425 16 0083869 288 Koordinaten 48 48 41 N 16 0 30 OHohe 288 m n m Einwohner 311 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 669 02Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Znojmo RetzStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Ales Knazovcik Stand 2020 Adresse Havraniky 133669 02 ZnojmoGemeindenummer 594024Website www havraniky czGasthaus Drei Kronen Kirche St LeonhardStatue des hl Florian Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Brauchtum 7 Sagen aus dem Ort 8 Quellen und Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Ort ist als ein Langsangerdorf angelegt Im Osten erhebt sich der Pusty kopec bzw Na Dalekych Durrehugel 264 m n m sudlich die Skalky Sussenberg 312 m n m im Sudwesten der Stare vinice Dreitheiler 339 m n m sowie nordwestlich der Podmoli Obere Haid 401 m n m Gegen Westen befindet sich der als Devet mlynu Neunmuhlen bezeichnete Abschnitt des Thayatales mit dem Maander am Sobes Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse II 413 zwischen Znojmo und Mitterretzbach die sich auf osterreichischem Gebiet als Weinviertler Strasse B303 fortsetzt Nachbarorte sind Popice im Norden Novy Saldorf im Nordosten Naceratice und Vrbovec im Osten Chvalovice im Sudosten Satov im Suden Hnanice im Sudwesten sowie Podmoli im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie Anlage des Ortes und die bis 1945 gesprochene ui Mundart bairisch osterreichisch mit ihren speziellen Bairischen Kennwortern weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stamme hin wie sie um 1050 aber vor allem im 12 13 Jahrhundert erfolgte 3 Zum ersten Mal urkundlich erwahnt wurde Havraniky im Jahre 1269 In der Urkunde wurde vom Abt des Klosters Bruck dem Ort das Zehent fur die Weinberge erlassen 5 Jahre spater wurde diese Urkunde von Bischof Bruno von Olmutz bestatigt Der Weinbau war in Kaidling schon immer mit viel Eifer betrieben worden was sich in den nachsten Jahrhunderten auch nicht anderte 4 1314 gelangt ein Otto von Gaya in den Besitz des Gutes Kaidling Im spateren 14 Jahrhundert kam zuerst ein Teil des Ortes und kurze Zeit spater der gesamte Ort unter die Herrschaft der Propstei Poltenberg Noch vorhandene Mauerreste belegen dass der Ort befestigt und durch zwei Tore abgeschlossen war Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges verlor der Ort durch Plunderungen und Krankheiten 70 Bewohner so dass 27 Hauser leer standen In den Jahren 1734 und 1830 wuteten Grossbrande in Kaidling 1822 visitierte Ordenssekretar Carl Postl das Wirtshaus und die Schule Im Jahre 1832 brach die Cholera im Ort aus und forderte 42 Opfer Im Laufe der Jahre anderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals So schrieb man im 13 Jahrhundert Kovernich 1397 Chovernik 1513 Khayrnik 1524 Kahydlink und schliesslich ab 1672 Kaidling Ab dem 14 Jahrhundert gehorte der Ort zur Propstei der Kreuzherren mit dem roten Stern auf dem Poltenberg Nach dem Ersten Weltkrieg und den Vertrag von Saint Germain 5 wurde der Ort der im Jahre 1910 zu 99 von Deutschsudmahrern bewohnt war zu einem Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik In der Zwischenkriegszeit kam es durch Neuernennung von Beamten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat Im Jahre 1931 wurde die Freiwillige Feuerwehr Kaidling gegrundet Nach dem Munchner Abkommen 1938 gehorte Sudmahren und somit Kaidling zum Reichsgau Niederdonau 6 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 46 Opfer forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Nach dem Abzug der Sowjetarmee nahmen ortsfremde tschechische Hausverwalter die Hauser der deutschen Ortsbewohner in Besitz Um den folgenden Exzessen und Drangsalierungen zu entgehen fluchteten viele der Deutschsudmahrer uber die nahe Grenze nach Osterreich oder wurden hinuber getrieben Die offizielle Zwangsaussiedlung der letzten 82 deutschen Burger erfolgte am 27 August und 18 September 1945 nach Deutschland An den Vertreibungsfolgen starben funf Personen Funf Personen verblieben im Ort Laut dem Benes Dekret 108 wurde das Vermogen der deutschen Einwohner sowie das offentliche und kirchliche deutsche Eigentum konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt Die in Osterreich befindlichen Ortsbewohner wurden bis auf 31 in Ubereinstimmung mit den ursprunglichen Uberfuhrungs Zielen des Potsdamer Abkommens nach Deutschland weiter transferiert 7 Anschliessend wurde der Ort durch Einwohner aus der Mahrischen Walachei neu besiedelt Matriken fuhrt der Ort seit dem Jahre 1637 Alle Geburts Trauungs und Sterbematriken bis zum Jahre 1949 befinden sich im Landesarchiv Brunn 8 Wappen und Siegel BearbeitenDas alteste erhaltene Siegel stammt aus dem 17 Jahrhundert Es zeigt das Propsteiwahrzeichen mit dem Stern welches von vier weiteren Sternchen umgeben ist Weiters zeigt es ist ein Rebstock mit Trauben beseitet von einem Rebmesser Nach dem Auflosen der Kloster unter Kaiser Joseph II benutzte die Ortschaft ein Siegel mit einem zweiblattrigen Rebstuck samt Weintrauben 9 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 652 622 25 51890 695 690 3 21900 711 707 3 11910 759 754 2 31921 673 604 49 201930 621 557 37 27 10 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPfarrkirche St Leonhard anstelle einer Kapelle die 1752 abgetragen wurde erbaut 1771 erneuert 1815 16 Floriani Saule 1 Halfte 18 Jahrhundert Johann von Nepomuk Saule 1760 Marienkapelle Kriegerdenkmal 1922 Brauchtum BearbeitenReiches Brauchtum bestimmte den Jahresablauf der 1945 46 vertriebenen deutschen Ortsbewohner Der Kirtag fand am zweiten Sonntag nach Maria Geburt 8 September statt 6 Sagen aus dem Ort BearbeitenUnter den deutschen Ortsbewohnern gab es eine Vielzahl von Mythen Thayana als verfuhrerisches Madchen Felsenreste der sagenhaften Thayana 11 Quellen und Literatur BearbeitenWenzel Max Thayaland Volkslieder und Tanze aus Sudmahren 1984 Sudmahrische Bibliothek Geislingen Steige Hubert Kiesling Erinnerungen an die Heimatgemeinde Kaidling 2001 Sudmahrische Bibliothek Geislingen Steige Hubert Kiesling Chronik der Heimatgemeinde Kaidling Sudmahrische Bibliothek Geislingen Steige Detlef Brandes Der Weg zur Vertreibung 1938 1945 Plane und Entscheidungen zum Transfer der Deutschen aus Polen und der Tschechoslowakei Munchen 2001 ISBN 3 486 56520 6 Georg Dehio Karl Ginhart Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler in der Ostmark Anton Schroll amp Co Kaidling 1941 S 269 Johann Zabel Kirchlicher Handweiser fur Sudmahren 1941 Generalvikariat Nikolsburg Kaidling S 75 Felix Bornemann Kunst und Kunsthandwerk in Sudmahren Kaidling s 14 C Maurer Verlag Geislingen Steige 1990 ISBN 3 927498 13 0 Bruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Kaidling s 102f Josef Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 302 Kaidling Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Havraniky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturdatenbank der HeimatvertriebenenEinzelnachweise Bearbeiten Obec Havraniky podrobne informace uir cz Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 9 Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren 1837 s 473 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X a b Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreis Znaim von A bis Z 2009 Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 302 Kaidling Acta Publica Registrierungspflichtige Online Recherche in den historischen Matriken des Mahrischen Landesarchivs Brunn cz dt Abgerufen am 10 Marz 2011 Codex diplomaticus et epistolaris Moraviae Band II S 132 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 1984 Zuckriegl Im Marchenland der Thayana 2000 Eigenverlag S 79fStadte und Gemeinden im Okres Znojmo Bezirk Znaim Bantice Beharovice Bezkov Bitov Blanne Blizkovice Bohutice Bojanovice Borotice Boskovstejn Bozice Brezany Citonice Ctidruzice Cejkovice Cermakovice Cernin Damnice Dobelice Dobrinsko Dobsice Dolenice Dolni Dubnany Dyjakovice Dyjakovicky Dyje Dzbanice Greslove Myto Havraniky Hevlin Hluboke Masuvky Hnanice Hodonice Horni Breckov Horni Dubnany Horni Dunajovice Horni Kounice Hosteradice Hostim Hrabetice Hradek Hrusovany nad Jevisovkou Chvalatice Chvalovice Jamolice Jaroslavice Jevisovice Jezerany Marsovice Jirice u Miroslavi Jirice u Moravskych Budejovic Kadov Korolupy Kravsko Krhovice Krepice Kridluvky Kubsice Kucharovice Kyjovice Lancov Lechovice Lesna Lesonice Litobratrice Lubnice Lukov Mackovice Masovice Medlice Mikulovice Milicovice Miroslav Miroslavske Kninice Morasice Moravsky Krumlov Nasimerice Nemcicky Novy Saldorf Sedlesovice Olbramkostel Olbramovice Oleksovice Onsov Oslnovice Pavlice Petrovice Plavec Plenkovice Podhradi nad Dyji Podmoli Podmyce Prace Pravice Prokopov Prosimerice Preskace Resice Rozkos Rudlice Rybniky Skalice Slatina Slup Stalky Stary Petrin Stosikovice na Louce Strachotice Strelice Suchohrdly Suchohrdly u Miroslavi Safov Sanov Satov Stitary Sumna Tasovice Tavikovice Tesetice Trnove Pole Trstenice Tulesice Tvorihraz Uhercice Ujezd Unanov Valtrovice Vedrovice Velky Karlov Vemyslice Vevcice Visnove Vitonice Vracovice Vranov nad Dyji Vranovska Ves Vratenin Vrbovec Vyrovice Vysocany Zalesi Zblovice Znojmo Zeletice Zerotice Zerutky Normdaten Geografikum GND 105296494X lobid OGND AKS VIAF 309611191 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Havraniky amp oldid 234828104